[Philosophoe / Theologie] Wie nennt man eigentlich ...

DerHansJaDerSägt

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Du kannst jetzt behaupten, Gott verweise auf irgendein prinzipiell erfahrbares Phänomen, das wir da draußen aufspüren und mittels unserer Wahrnehmung dingfest machen können. Aber das hätte nicht viel mit dem gebräuchlichen Verständnis Gottes zu tun.

Das habe ich auch immer gedacht wäre damit aber jetzt vorsichtiger. Mystizismus gibt es in fast jeder Religion und mehr davon als man denkt.
 

shaoling

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Naja gut, ich hatte jetzt mehr den aufgeklärten religiösen Menschen vor Augen. Abweichungen davon gibts sicherlich.
 
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Kanns zwar jetzt nicht dingfest machen aber wenn ich mir deinen post durchlese Shao dann würde ich da fast die Aussage reininterpretieren, dass Gott so oder so nicht existiert, sondern nur der Glaube an Gott..

Ich bin ja auch einer der Menschen die denken, dass ein Gott so wie es sich fast jegliche Glaubensrichtung ( Christen,Hindus,Muslime ect. ) vorstellen, nicht existiert.

Aber ich komm trozdem nicht dahinter wie du das meinst.

Beispiel:

Angenommen ein Mensch hätte plötzlich den ''totalen Durchblick'' und wüsste, dass ''Gott''
( allmächtiges Wesen, erschaffer des Universums, so wie ihn sich die Christen vorstellen würden ) existiert, dann gibt es ihn doch unabhängig davon, ob auch nur eine Menschenseele an ihn glaubt. Das ist doch einfach klar ersichtlich. Ob etwas existiert hängt einfach nicht davon ab, ob jmd weiß, glaubt dass es existiert.

@ Clawg: Wie soll ich das nun verstehen ?
 

Clawg

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Naja gut, ich hatte jetzt mehr den aufgeklärten religiösen Menschen vor Augen. Abweichungen davon gibts sicherlich.

Es gibt keine "aufgeklärten religiösen Menschen".

@vaj.PhiL:
Wenn du eine logische Aussage beginnst mit "Es gebe Gott.", dann hast du schon verloren, weil in dem Fall Logik kein brauchbares Werkzeug mehr ist um Aussagen über die Realität zu fällen.
 
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Ich kann dir nicht folgen.

( ernsthaft.. )
 

shaoling

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Atheismus ist mitnichten das Gegenteil von Religiösität. Man kann Religiösität auch so leben, dass sie nicht in Widerspruch zu einem wissenschaftlichen Weltbild steht, weil sie völlig andere Bedürfnisse bedient.
Im Übrigen habe ich nach einem Beweis gefragt, meinetwegen auch einer guten Begründung, nicht nach einer Unformulierung deiner These. Auf der Contra-Seite steht allein schon eine große Anzahl von Menschen, die ihr aufgeklärtes Weltbild verblüffend gut mit ihrem religiösen Weltbild unter einen Hut bringen können.
 
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Atheismus ist mitnichten das Gegenteil von Religiösität. Man kann Religiösität auch so leben, dass sie nicht in Widerspruch zu einem wissenschaftlichen Weltbild steht, weil sie völlig andere Bedürfnisse bedient.

In der Realität blenden religiöse Menschen eher die wissenschaftlichen Erkentnisse aus die ihren Dogmen widersprechen (Genesis vs Bigbang und sowas)
 

DerHansJaDerSägt

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Was fürn Schmarn ^.^

Aufgeklärt ist man, wenn man das jeweilige Wissen zu einem Sachverhalt kennt, wobei Wissen eben auch die Methoden und Kritik einschließt.

Die Annahme, das würde zu genau einer bestimmten Meinung führen ist mehr als affenhaft.

Da Claw ja auf abstrakte logische Argumente steht: Jede Annahme impilziert selbst wieder metaphysiche und ontologische Annahmen, welche nicht überprüfbar und in den allermeisten Fällen auch nicht gegeneinander Abwägbar sind.

Viele Menschen sind heute Materialisten (es existiert nur materielle Substanz, welche die einzig seienden Dinge sind). Ich bin Immaterialist (es existiert nur Erfahrung, außerdem muss es irgendetwas (eine oder mehrere Substanzen) geben, was Erfahrung hervorbringt. Beide Ontologien sind logisch und mit unserer Erfahrung konsistent, beide sind nicht überprüfbar. Meiner Meinung nach ist Materialismus nur etwas schizophren (wenn man ihn konsequent vertritt (Dennett), und nur konsequent ist er logisch konsistent).

Man müsste schon fast sagen, es ist geschmackssache, welches von beiden man wählt. Auf jeder Ontologie kannst du dann wieder irgendeine Philosophie oder Wissenschaft aufbauen.

Freilich ist diese ganze Diskussion hinfällig, da verbales Argument. Die Herausforderung die du dir selbst stellst ist folgende Claw:

Operationalisere "Aufgeklärtheit" und mach eine statistische Erhebung über "Aufgeklärtheit" vs. Atheismus. Alles andere ist Kindergarten ;)

In der Realität blenden religiöse Menschen eher die wissenschaftlichen Erkentnisse aus die ihren Dogmen widersprechen (Genesis vs Bigbang und sowas)

Das ist tatsächlich richtig, sagt uns aber nicht viel in Sachen Religiösität vs. Atheismus, denn die Religiösität, besonders die die statistisch untersucht wird, ist eben historisch zu sehen. Religiosität ist gerade jetzt überwiegend eben so - ich lehne mich so weit aus dem Fenster zu sagen, dass lässt sich zweifelsfrei darauf zurückführen, wie sie eben früher gewesen ist. Religiösität verändert sich jedoch in der freien Gesellschaft.

Oder einfacher ausgedrückt: Der Zusammenhang ist kein kausaler. Religiösität allein reicht nicht aus für diese Abwägung (Dogma>Wissenschaft), sondern nur eine bestimmte Form von Religiösität. (Dafür muss man nicht bestreiten, dass es möglich ist, dass die Form die Überwiegende ist, also was woran man denkt, wenn man von "Religion" spricht. Ich hätte auch hier jedoch Zweifel).

Wie auch immer man "unter einen Hut bringen" definiert :rolleyes:

Ein Problem hat man eigentlich sowieso nur, wenn man "wissenschaftliche Theorie" mit "Wahrheit" gleichsetzt, was sowieso nicht soviel Sinn macht, denn Wissenschaft ist gerade die Ablehnung des vorwissenschaftlichen Wahrheitsbegriffs. Probleme kriegst du nur, wenn du glaubst, dass Menschen über Wasser laufen können. Wenn du glaubst, dass nur einmal in 2000 Jahren Menschen über Wasser laufen können schon nicht mehr. Was immer man auch davon halten mag, du kriegst keine logischen oder sonstigen Probleme.
 
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shaoling

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Wie auch immer man "unter einen Hut bringen" definiert :rolleyes:
Stark argumentiert.

In der Realität blenden religiöse Menschen eher die wissenschaftlichen Erkentnisse aus die ihren Dogmen widersprechen (Genesis vs Bigbang und sowas)
Religiös zu sein heißt mitnichten, sich bestimmten Dogmen zu unterwerfen.
Und nur weil es Menschen gibt, für die ihre Religiösität mit Naturwissenschaft konkurriert, folgt noch nicht, dass dieses Verhältnis verallgemeinerbar ist.
 

Clawg

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Was fürn Schmarn ^.^

Aufgeklärt ist man, wenn man das jeweilige Wissen zu einem Sachverhalt kennt, wobei Wissen eben auch die Methoden und Kritik einschließt.

Die Annahme, das würde zu genau einer bestimmten Meinung führen ist mehr als affenhaft.

Da Claw ja auf abstrakte logische Argumente steht: Jede Annahme impilziert selbst wieder metaphysiche und ontologische Annahmen, welche nicht überprüfbar und in den allermeisten Fällen auch nicht gegeneinander Abwägbar sind.
Schon das Treffen von Annahmen impliziert gewisse Grundwahrheiten.


Viele Menschen sind heute Materialisten (es existiert nur materielle Substanz, welche die einzig seienden Dinge sind). Ich bin Immaterialist (es existiert nur Erfahrung, außerdem muss es irgendetwas (eine oder mehrere Substanzen) geben, was Erfahrung hervorbringt. Beide Ontologien sind logisch und mit unserer Erfahrung konsistent, beide sind nicht überprüfbar. Meiner Meinung nach ist Materialismus nur etwas schizophren (wenn man ihn konsequent vertritt (Dennett), und nur konsequent ist er logisch konsistent).

Das ist nicht Immaterialismus was du beschreibst. Beim Immaterialismus hängt die Existenz vom Bewusstsein ab, während beim Materialismus alles von der Materie abhängt.

Man müsste schon fast sagen, es ist geschmackssache, welches von beiden man wählt. Auf jeder Ontologie kannst du dann wieder irgendeine Philosophie oder Wissenschaft aufbauen.
Bei der Wahl zwischen zwei falschen Alternativen ist es natürlich Geschmackssache, welche man wählt ^_^
Gibt noch mehr als diese zwei.

Freilich ist diese ganze Diskussion hinfällig, da verbales Argument.
Welches ja bestimmte Grundwahrheiten schon voraussetzt :)

Die Herausforderung die du dir selbst stellst ist folgende Claw:

Operationalisere "Aufgeklärtheit" und mach eine statistische Erhebung über "Aufgeklärtheit" vs. Atheismus. Alles andere ist Kindergarten ;)
Aufgeklärtheit zu definieren wäre der erste Schritt. Der zweite Schritt wäre, aus der aus der Aufgeklärtheit folgenden Weltsicht Atheismus logisch zu folgern. Irgendwelche empirischen Erhebungen sind nicht zielführend.
 

DerHansJaDerSägt

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Aber auch hier kritisch bleiben ;)

Genau wie für jede andere Sekte gilt für den Neu-Atheismus: Diskutiert und gesehen werden die, die am lautesten schreien. Die Sprechen nicht unbedingt für die ganze Gruppe. Ich kenne auch viele gemäßtige und nicht-missionarische Atheisten.
 
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Selbst wenn man sagt, dass es nach jetzigem Stand der Wissenschaft keinen Grund mehr für die Behauptung geben würde, dass es einen Gott gibt, reicht das allein noch nicht aus, um zu sagen, dass es keinen gibt.
Ach und an den Weihnachtsmann glaubst du danach auch? Oder Elfen? oder Nessie? Oder oder oder... so funktioniert Wissenschaft eben NICHT.
 
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Religiös zu sein heißt mitnichten, sich bestimmten Dogmen zu unterwerfen.
Und nur weil es Menschen gibt, für die ihre Religiösität mit Naturwissenschaft konkurriert, folgt noch nicht, dass dieses Verhältnis verallgemeinerbar ist.

das könnte ich voll und ganz unterschreiben.

In der Realität blenden religiöse Menschen eher die wissenschaftlichen Erkentnisse aus die ihren Dogmen widersprechen (Genesis vs Bigbang und sowas)

das hingegen ist doch totaler blödsinn und entspricht eben in keinster weise der realität. es gibt immer noch einen (immensen) unterschied zwischen kirche und religion.
nur weile irgendeine kirche offiziell an z.b. der schöpfungsgeschichte festhält, darf das jeder religiöse mensch ja immer noch für sich selbst entscheiden, ob und wie er das für sich unter einen hut bringt. also im bezug auf wissenschaftliche fakten.
wie shao-ling sagte, konkurriert der glaube nämlich nicht für jeden menschen mit der (natur)wissenschaft.
 
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...Atheismus ist auch nur ein Glaube - daran, dass es keinen Gott gibt...

Das ist so nicht ganz korrekt.
Wenn ich jetzt einfach hergehe und sage wir sollten alle an den Gott :elefant:
( ja an einen Rosa Tanz Gott in Form eines Elefanten glauben ) ist das für viele in etwa genauso wissenschaftlich belegt wie an einen christlichen Gott zu glauben.

Du kannst dir also X beliebige Dinge aussuchen und sagen, jeder der nicht daran glaubt, ist im Bezug auf deinen Gott/ deine Religion des tanzenden rosa Elefanten ein Atheist.

Das ist für mich aber dann ehrlich gesagt nicht mehr Glaube oder Atheismus sondern reine Spinnerei.

Und ja, dass kann man meiner Meinung nach fast so auf jeden x beliebigen ''Glauben'' übernehmen..
 
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Ach und an den Weihnachtsmann glaubst du danach auch? Oder Elfen? oder Nessie? Oder oder oder... so funktioniert Wissenschaft eben NICHT.


Teilweise doch.. Die bauen den LHC ja auch, weil sie GLAUBEN dass das Higgsteilchen da ist. Beweisen kann man das nicht. Es wäre nur mathematisch gesehen so ne tolle lösung ^^
 

Clawg

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"Glaube" ist definiert als die Überzeugung, dass etwas bestimmtes existiert.
"Atheismus" ist definiert als die Überzeugung, dass etwas bestimmtes nur dann existiert, wenn es dafür einen Beleg gibt.

Natürlich ist Atheismus ein Glaube, aber eben ein Glaube der an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Atheismus sagt nicht, dass "Glauben" generell falsch wäre.

Ich glaube, ein Auto ist gerade am Haus vorbeigefahren. Warum? Weil ich ein entsprechendes Geräusch gehört habe.

Wo ist das "Gottes Geräusch"? Nicht vorhanden. Diese Wesenheit wird sogar so definiert, dass man gar kein Geräusch hören kann, da es nicht an die Realität gebunden ist. Daraus folgt eigentlich auch schon der Nichtexistenzbeweis dieses Wesens: Existieren tut das, was Teil der Realität ist und somit mit ihr interagiert bzw. interagieren kann und somit prinzipiell auch nachweisbar ist und denselben Gesetzen unterworfen ist, wie die restlichen, existierenden Entitäten der Realität.

Selbst wenn man sagt, dass es nach jetzigem Stand der Wissenschaft keinen Grund mehr für die Behauptung geben würde, dass es einen Gott gibt, reicht das allein noch nicht aus, um zu sagen, dass es keinen gibt.
Die Behauptung kann zumindest niemals widerlegt werden. Ein empirischer Nichtbeweis ist natürlich nicht möglich, nur ein philosophischer.

Die Tatsache, dass wir keinen Grund hätten, an einen Gott zu glauben, hätte noch keine Auswirkung auf die Möglichkeit einer tatsächlichen Existenz.

Letztlich ist die Frage, welche Relevanz die Antwort auf unser Leben hat. Sich Gedanken über etwas zu machen, wofür es keinerlei Hinweise gibt, ist ziemlich sinnlos. Genausogut könntest du dir darüber Gedanken machen, ob nun in der in der nächsten Minute Heath Ledger mit einem LKW durch dein Zimmer fährt. Eine konsequente Auslegung deiner Aussage würde dazu führen, dass dein Verstand völlig nutzlos werden würde und du ängstlich in der Ecke kauern würdest, könnte ja alles mögliche im nächsten Moment passieren.

Logischer wäre hier dann wohl eher ein agnostischer Standpunkt: möglicherweise gibt es etwas, was wir aufgrund unserer Limitiertheit nicht wahrnehmen können, also wissen wir auch nicht, ob es so etwas gibt oder nicht gibt.
Da wir die Realität objektiv wahrnehmen können, d.h. absolute Aussagen über die Realität fällen können (wie du ja auch gerade getan hast), und Aussagen über die prinzipiellen Zusammenhänge der Realität, d.h. die grundlegenden Eigenschaften von allem, was existiert, machen können, können wir "Gott" bereits ausschließen.

Logischer wäre hier dann wohl eher ein agnostischer Standpunkt: möglicherweise gibt es etwas, was wir aufgrund unserer Limitiertheit nicht wahrnehmen können, also wissen wir auch nicht, ob es so etwas gibt oder nicht gibt.
Welche Limitiertheit?
Eine Erkenntnis wie "Oh, diesen Gedanken kann ich jetzt nicht denken, ich bin ja limitiert" ist mir noch nicht gekommen.

Agnostizismus sagt lediglich aus, dass wir nichts wissen können (und DAS wissen wir, weil es uns Kant geflüstert hat, der ja seine eigene, übernatürliche Wissensquelle hat, woher er das weiß etc.).

Ich finde es nur betrüblich, dass generell viele Atheisten, die sich beklagen darüber, wie Gläubige andere Leute zum Glauben drängen/bekehren wollen, gleichzeitig jetzt sich genötigt sehen, genau das gleiche mit dem Atheismus zu machen.
Kein Vergleich zu der täglichen, organisierten Massenhirnwäsche durch die Religion von Millionen von Kindern.

Ich sehe nicht, warum das eher ein Zeichen von Aufgeklärtheit sein soll als das andere. Atheismus ist auch nur ein Glaube - daran, dass es keinen Gott gibt.
Unsinn, siehe oben.
 
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Comeondieyoung

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Wir können eben _keine_ absoluten Standpunkte hinsichtlich einer objektiv definierbaren Realität treffen.
 

Comeondieyoung

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Nein, das hatten wir schon einmal ausdiskutiert. Es gibt andere Begründungen der Wahrheit, d.h. ich muss etwas nicht von einem absolut wahren Standpunkt aus als wahr definieren, sondern kann dies besser durch eine abgemilderte Version tuen, z.B. indem diese Definition von Wahrheit mit einer sozio-kulturellen Definition von Wahrheit korreliert.
 

Clawg

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Nenne mal eine "sozio-kulturelle Definition von Wahrheit".
Meinst du damit so etwas wie "das, was sich halt so durchgesetzt hat, also was die Allgemeinheit so meint, was die Wahrheit wäre"?
 
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shaoling

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"Glaube" ist definiert als die Überzeugung, dass etwas bestimmtes existiert.
Von wem definiert? :rolleyes:

Glaube muss überhaupt keine Tatsachenaussagen treffen, sondern kann auch nur dazu dienen, ein bestimmtes Wertesystem zu etablieren.

Da wir die Realität objektiv wahrnehmen können, d.h. absolute Aussagen über die Realität fällen können (wie du ja auch gerade getan hast), und Aussagen über die prinzipiellen Zusammenhänge der Realität, d.h. die grundlegenden Eigenschaften von allem, was existiert, machen können, können wir "Gott" bereits ausschließen.
Das ist dein Glaube. Man spricht, soweit ich weiß, auch von naivem Realismus. Die Theorie hat einiges für sich.
Dennoch gehe ich eher mit den Vertretern der Auffassung, dass die Welt, wie wir sie wahrnehmen, durch die Art, wie wir sie wahrnehmen, entscheidend beeinflusst wird. Dem entspricht auch eher der heutige Stand der Naturwissenschaften.
 

voelkerballtier

Coverage, Staff, Coding
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womit wir wieder bei claws "objektiver realitaet" waeren und da moechte ich ein weiteres mal die gelegenheit nutzen um darauf hinzuweisen, dass ich immernoch (seit >1 Jahr) auf eine Defintion dieses Begriffs von Claw warte. Insbesondere eine Erlaeuterung, was eine "objektive" Realitaet von einer normalen (vma "nicht-objektiven") Realitaet unterscheidet.

Bis das geschehen ist kann ich nur Shao-Ling zustimmen und vermuten, dass dieser Realitaetsbegriff naturwissenschaftlich nicht tragbar ist.
 

Clawg

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Das bezieht sich auf Kant, der im Prinzip gesagt hat, dass es eine "wahre Wirklichkeit" gäbe, die wir aber nicht wahrnehmen könnten und die uns somit verschlossen sei. Die Tatsache, dass wir die Realität objektiv wahrnehmen können, heisst nichts anderes, als dass es keinen Unterschied zwischen der Realität "wie sie in Wirklichkeit ist" und der wahrnehmbaren Realität gibt.
 

shaoling

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Kants Philosophie ist 200 Jahre alt. Vielleicht solltest du mal aufwachen und feststellen, dass die Philosophie sich seitdem entwickelt hat. Mir ist kein einziger bedeutender Philosoph der letzten Jahrzehnte bekannt, der mit Kants Metaphysik übereinstimmt.
Die Aussage, dass es keinen Unterschied zwischen der Realität "wie sie in Wirklichkeit ist" und der wahrnehmbaren Realität gibt, kann einen völlig trivialen Sinn haben, nämlich den, dass wir mit Realität immer die uns wahrnehmbare Realität meinen. Das ist geschenkt. Daraus folgen aber nicht irgendwelche abstrusen metaphysischen Erkenntnisse und schon gar kein Anti-Gottesbeweis.
 
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Was schlichtweg falsch ist, richtig ?
edit: meinte clawgs letzte Aussage.. wobei falsch vielleicht das.. falsche Wort ist ^^
 

DerHansJaDerSägt

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Jay, Kaiserschmarn :klatsch:

Schon das Treffen von Annahmen impliziert gewisse Grundwahrheiten.

Klingt toll. Damit kommst du aber genau nirgendwo hin, wenn du nicht auch beweisen kannst, dass es ganz bestimmte Wahrheiten impliziert und diese auch noch Schlüsse zulassen.

Ansonsten hast du nur wiederholt, was ich sowieso gesagt habe.

Das ist nicht Immaterialismus was du beschreibst. Beim Immaterialismus hängt die Existenz vom Bewusstsein ab, während beim Materialismus alles von der Materie abhängt.

Es mag so sein das viele Immatrialisten das so sehen ich halte es aber nicht für zweckdienlich die Unterscheidung am westlichen Seelenbegriff festzumachen. Entscheidend ist, ob du den Gegenständen deiner Erfahrung Substanz zuschreibst oder nicht. Diese Frage kannst du entweder mit Ja oder mit Nein beantworten.


Welches ja bestimmte Grundwahrheiten schon voraussetzt :)

Watt? Das setzt allein die Erfahrung voraus, dass bei verbalem Argument stets Scheiße herauskommt, die einmal in 10.000 Fällen empirisch haltbar ist.


Aufgeklärtheit zu definieren wäre der erste Schritt. Der zweite Schritt wäre, aus der aus der Aufgeklärtheit folgenden Weltsicht Atheismus logisch zu folgern. Irgendwelche empirischen Erhebungen sind nicht zielführend.

Möglichkeit a)
(1)Du definierst Aufgeklärtheit als inhaltliche Position
(2)und folgerst von dieser logisch Atheismus

Ich hoffe ich muss nicht erklären, warum (1) absolut kindisch, polemisch, stupide ist und nicht den geringsten Erkenntnisgewinn verspricht
Bei (2) kriegst du wahrscheinlich Probleme, aber da der Ansatz (1) in keinster weise ernst zu nehmen ist, who cares. ;)

Möglichkeit b)
(1)Du definierst Aufgeklärtheit als eine Eigenschaft die eine Person hat
(2)und zeigst dann das diese Eigenschaft zwingend zu Atheismus führt

Damit tust du genau das was ich gefordert habe, ersetzt nur den in der Wissenschaft üblichen Begriff der Operationalisierung durch den Begriff der "Definition". (kinderkram :rolleyes: )
Wenn du deine Untersuchung über den Zusammenhang allein durch verbales (oder "logisches") Argument führen willst, ist ihr dasselbe Schicksal beschienen wie jeder durschnittlichen Philosophischen Spekulation: Sie wird durch Empirie wiederlegt werden. Oder aber du bist so ein Ubergenie wie Kant und der eine von 10.000 der ab und an der Empirie etwas vorwegnimmt. Schließlich darf jedere noch Träume haben :p:D

Darf ich zur Beachtung darauf hinweisen, dass die natürlichen Gegenstände nicht in denselben Beziehungen zueinander stehen wie die Begriffe für natürliche Gegenstände? Nur falls dir das nicht bewusst ist...
 

uLti_inaktiv

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Es ist immer wieder traurig zu sehen, wie irgendwelche Informatikstudenten meinen, über Gott und die Welt philosophieren zu müssen. Selbstverständlich ohne sich jemals intensiv mit Religion, Glauben usw. auseinandergesetzt zu haben. Die stupide Penetranz mit der Thesen gedroschen werden, vergällt einem wirklich den Tag.

Um hier die Sachen mal ein bisschen zu ordnen:

Es ist genauso wie mit vielen anderen Fragen, die der Mensch aufgrund der Bescheidenheit seiner Fähigkeiten nicht beantworten kann. Kein Mensch kann bisher erklären, was vor der Zeugung oder danach geschieht. Ebenso weiß niemand, was das Leben eigentlich ist, warum wir leben oder wie man Dingen Leben einhauchen könnte. Trotzdem leben wir, womit es sich um einen ontologischen Tatbestand handelt, der nicht erklärbar ist. Was macht man also?

(1) Man gibt offen zu, dass man es nicht weiß und lässt die Fragen unbeantwortet (Agnostiker).
(2) Man glaubt daran, dass es einen Gott gibt und beantwortet auf diesem Wege die Fragen (Theismus);
(3) Man glaubt nicht daran, dass es einen Gott gibt und lässt die Fragen unbeantwortet (Atheismus).

Viele Menschen finden es nun nicht ganz uninteressant, auf solche fundamentalen Fragen eine Antwort zu bekommen. Da es die Menschheit in mittlerweile gut 2600 Jahren (bei Griechenland fange ich mal an zu zählen) immer noch nicht geschafft hat, eine dieser Fragen zu beantworten, ist es nachvollziehbar, dass viele Menschen die fehlenden Antworten über die Existenz einer Grundannahme generieren (Axiom). Keines der Axiome konnte bisher nachvollziehbar widerlegt werden. Solange eine Theorie nun aber in der Wissenschaft nicht widerlegt ist, gilt sie. Deshalb hört bitte endlich auf, Euch so ignorant und neunmalklug zu gerieren, da ihr es schlichtweg auch nicht wisst.
 

Clawg

Guest
Es ist genauso wie mit vielen anderen Fragen, die der Mensch aufgrund der Bescheidenheit seiner Fähigkeiten nicht beantworten kann.
Die meisten Fragen kann der Mensch nicht aufgrund der (angeblichen) "Bescheidenheit seiner Fähigkeiten" nicht beantworten, sondern schlicht, weil die Fragen nicht richtig gestellt sind.
Ich kann fragen, warum wir heute Blimms haben, oder ich könnte fragen, warum gestern Freitag war. Dass man diese Fragen nicht beantworten kann, liegt im ersten Fall an der fehlenden Definition und im zweiten Fall an der Voraussetzung eines nicht-wahren Sachverhalts.

Ebenso weiß niemand, was das Leben eigentlich ist, warum wir leben oder wie man Dingen Leben einhauchen könnte.
Grund: Definition von dem Wort "Leben" fehlt.

Deshalb hört bitte endlich auf, Euch so ignorant und neunmalklug zu gerieren, da ihr es schlichtweg auch nicht wisst.
Ich schon.
 
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Mythen ≠ Theorien @ uLti

Abgesehen davon musst du mir erklären was du genau mit

Kein Mensch kann bisher erklären, was vor der Zeugung oder danach geschieht. Ebenso weiß niemand, was das Leben eigentlich ist, warum wir leben oder wie man Dingen Leben einhauchen könnte. Trotzdem leben wir, womit es sich um einen ontologischen Tatbestand handelt, der nicht erklärbar ist.

meinst.
 
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