Philosophie-Einsteigerliteratur

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das ist aber auch wirklich die gretchenfrage.
 
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Schwer zu sagen, ein gutes Philosophielexikon und Philosophenlexikon hat mir aber grade am Anfang doch sehr geholfen. Man kann einfach mit vielen Begriffen nicht viel anfangen und dann haben sie auch je nach Philosoph wieder eine unterschiedliche BEdeutung...

Man muss sich auch nicht unbedingt gleich einen dreibändigen Schinken oder so holen... Es gibt ja genügend Klassiker die nur ~ 200 Seiten umfassen und auch halbwegs verständlich sind. Von Büchern wie dem Tractus logicus philosophicus z.B., auch wenn das jetzt nicht Aufklärung ist, würde ich abraten, da man einfach zu viele Vorkenntnisse braucht...
 

shaoling

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Ein mit Einschränkungen sehr empfehlenswertes Werk als allgemeiner philosophischer Überblick ist Richard Tarnas' Idee und Leidenschaft - auf seinem Gebiet fast schon ein kleiner Klassiker.
Es ist zwar, sowie es Richtung Moderne geht, teilweise etwas selektiv, aber insgesamt sehr unterhaltsam und informativ geschrieben. Mit einem Lexikon (Wikipedia reicht völlig) sollte man allerdings gerüstet sein, da die Kenntnis vieler Begriffe vorausgesetzt bzw. erwartet wird, dass man sie eben nachschlägt.
Aber für mich hat es sich damals (ist mittlerweile schon ein paar Jährchen her) sehr gelohnt.
 
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Würde mich bei sowas nicht auf Wikipedia verlassen. Das beste Philosophie Lexikon auf deutsch ist definitiv zu teuer.

Gute Alternative ist das Metzler Philosophie Lexikon in Kombi mit dem Philosophen Lexikon. Heute würde ich mir evtl. aber das hier zulegen:

Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie 4 Bde. Sonderausgabe: 4 Bände.

Ist auch sehr gut, soweit ich es in Bibliotheken durchgeblättert habe.

Wirklich Klasse soll aber das hier sein:
The Oxford Companion to Philosophy (Gebundene Ausgabe)
von Ted Honderich


Ist halt nur auf englisch. Hatte bisher aber net die Kohle mir das zu holen 8[.
 

shaoling

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Blödsinn, wieso nicht Wikipedia, was bequemer zu handhaben und umsonst ist?
 

Clawg

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Original geschrieben von Burger-Meister
Der Grund ist ganz einfach, um zu wissen, was die Welt im innersten Zusammenhält...
Dann solltest du dich erst einmal weniger mit der Geschichte der Philosophie, als konkret mit Logik beschaeftigen. Eine direkte Buchempfehlung kann ich dir keine geben, aber in der Standardliteratur der Informatik wird das breitgetreten. Hat zumindest mir sehr geholfen einige Punkte besser zu verstehen und mich genauer auszudruecken.

Anschliessend empfehle ich Objectivism - The philosophy of Ayn Rand. Insbesondere umfasst das Buch auch eine Betrachtung der Meinungen anderer Philosophen zu den wichtigsten philosophischen Fragen und arbeitet sich systematisch von Grundfragen zu konkreten Fragen des Lebens hoch. Unabhaengig ob du der Philosophie an sich zustimmst, spart man sich recht viel Zeit um einen Ueberblick ueber das Gebiet zu bekommen.
 

shaoling

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Davon rate ich stark ab.
Es ist zwar an sich sinnvoll, mit einem modernen Buch anzufangen, weil viele ältere Inhalte darin schon verarbeitet sein werden; allerdings sollte dieses Werk deskriptiv angelegt sein. Und diese deskriptive Grundhaltung kann bei einem Autor, der darauf abzielt, selbst eine Theorie zu vermitteln, zumindest bezweifelt werden. Um im Zweifelsfalle aber eine gewagte Interpretation erkennen und einschätzen zu können, bedarf es umfangreicheren Wissens, das bei einem eher unbedarften Leser kaum vorauszusetzen ist. Andernfalls läuft man Gefahr, Vorurteile über die Philosophien Dritter zu entwickeln, ehe man sich überhaupt aus einer neutraleren Perspektive mit ihrem Werk vertraut gemacht hat.

Zum Thema Logik fand ich dieses etwas dickere Reclam sehr hilfreich. Wärmstens empfohlen hat man mir auch Thomas Zoglauers Einführung in die formale Logik, das ich allerdings selbst noch nicht begutachtet habe.
 

Shoot Me PLZ

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Zwar keine Einsteigerliteratur, trotzdem für Einsteiger gemacht:

http://www.br-online.de/wissen-bildung/thema/kant/index.xml
Kant für Anfänger
Man kann sich hier ein paar leicht verständliche Onlinevideos, die einen kleinen Einblick in Kants Philosophie und auch im Groben über Philosophie allgemein geben, anschauen.


Dann möchte ich noch auf das Philosophische Quartett hinweisen,
in dem in manchen Sendungen auch einigermaßen interessante Diskussionen zustande kommen. Moderatoren oder Stammgäste sind Rüdiger Safranski und Peter Sloterdijk.
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/8/0,1872,1021352,00.html

(Rechts auf ZDF mediathek klicken und in dem daraufhin erscheinenden Fenster unten rechts auf "mehr aus:... " drücken um die Auswahl ein bisschen zu vegrößern.)
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von Shoot Me PLZ
Zwar keine Einsteigerliteratur, trotzdem für Einsteiger gemacht:

http://www.br-online.de/wissen-bildung/thema/kant/index.xml
Kant für Anfänger
Man kann sich hier ein paar leicht verständliche Onlinevideos, die einen kleinen Einblick in Kants Philosophie und auch im Groben über Philosophie allgemein geben, anschauen.

Zumindest Aristoteles wird hin und wieder erwaehnt :)
Ansonsten uebler Kant, 'guter Wille', 'Pflicht', 'kategorischer Imperativ', naja :stock:

Aber lustig, wie die negativen Auswirkungen der Kant-Philosophie sogar schon im Film gezeigt werden und die Personen in Erklaerungsnot kommt ob denn bestimmte Handlungen jetzt gut oder schlecht zu bewerten sind und sie immer wieder auf Widersprueche in der Praxis treffen und dann lautstark streiten :hammer:
Gefaellt mir ja doch wieder fast, wie sie dann verzweifelt und Hilfe bei der einzigen Person sucht, die sich nicht mit Kant beschaeftigt hat und sich gegen Ende fragt, wie man denn Kant widerlegen kann und die Erklaerungen immer vager werden :elefant:
 

Clawg

Guest
Naja, was heisst Hetze. Die Philosophie von Kant ist eben nicht darauf ausgerichtet 'gluecklich' zu werden, sondern bestimmte von der eigenen Person unabhaengigen Moralvorstellungen zu erfuellen. Das wird im Film auch gezeigt, dass die Frau zum einen 'moralische' Entscheidungen (nach Kant) treffen moechte und zum anderen aber selbst gluecklich sein moechte.
Wenn man eine 'gute' Philosophie so definiert, dass sie das eigene, langfristige Glueck steigert, dann schlaegt Kant schlicht fehl. Stellt man seine eigenen Interessen hinter anderen Interessen (bzw. der uebergeordneten 'Pflicht'), dann mag das zwar nach Kant 'moralisch' sein, heisst aber noch lange nicht, dass andere diese Vorstellung teilen und nicht nach Eigeninteresse handeln und es ausnutzen. Altruismus eben.
Wenn das Eigeninteresse nicht an erster Stelle steht, ist man zwangslaeufig eher gluecklich als wenn man irgendein anderes Prinzip an erster Stelle stellt.
 
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Original geschrieben von Clawg
Naja, was heisst Hetze. Die Philosophie von Kant ist eben nicht darauf ausgerichtet 'gluecklich' zu werden, sondern bestimmte von der eigenen Person unabhaengigen Moralvorstellungen zu erfuellen. Das wird im Film auch gezeigt, dass die Frau zum einen 'moralische' Entscheidungen (nach Kant) treffen moechte und zum anderen aber selbst gluecklich sein moechte.

Aber - ohne meine Kant-Unterlagen gerade zur Hand zu haben - die Pflicht ist nach Kant nichts Fremdes, nichts von außen Kommendes. Die Pflicht ist das, was der autonome (d.h. autonom von anderen Menschen und von den eigenen Trieben [Ideal!]) Wille selbst als abstraktes Gesetz formuliert. Das heißt die moralischen Werte sind schon selbst gewählt und persönlich.
Allerdings macht Kant da eben noch einen Sprung und sagt, die Menschen sind sich so ähnlich, dass alle, wenn sie vernünftig und autonom denken, zu diesen Prinzipien kommen.

Diskrepanzen zwischen dem womöglich egoistischen Eigenglück und der Vorschrift gibt es in jeder Ethik, das ist ganz natürlich. Das bei Kant Moralität mit Überwindung gleichgesetzt wird, halte ich nur für - vernünftig. ;)

Ich kann btw in die Zukunft sehen, ich sehe ... ich sehe ... einen roten buendig!
 

shaoling

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Original geschrieben von Clawg
Naja, was heisst Hetze. Die Philosophie von Kant ist eben nicht darauf ausgerichtet 'gluecklich' zu werden, sondern bestimmte von der eigenen Person unabhaengigen Moralvorstellungen zu erfuellen.
Falsch.
Original geschrieben von Clawg Das wird im Film auch gezeigt, dass die Frau zum einen 'moralische' Entscheidungen (nach Kant) treffen moechte und zum anderen aber selbst gluecklich sein moechte.[/B]
Nur weil eine einzelne Person in einer bestimmten Situation diesen Widerspruch empfindet, bedeutet das nicht, dass er da ist.
Original geschrieben von Clawg
Wenn man eine 'gute' Philosophie so definiert, dass sie das eigene, langfristige Glueck steigert, dann schlaegt Kant schlicht fehl. Stellt man seine eigenen Interessen hinter anderen Interessen (bzw. der uebergeordneten 'Pflicht'), dann mag das zwar nach Kant 'moralisch' sein, heisst aber noch lange nicht, dass andere diese Vorstellung teilen und nicht nach Eigeninteresse handeln und es ausnutzen.
Kants Ethik ist als verlängerter Arm seiner Erkenntnistheorie ein quasi rein formales System. Es geht eben gerade nicht um die (inhaltliche) Vorstellung, sondern um Vernunft. Und dass die Vernunft von allen Menschen geteilt wird, davon geht Kant selbstverständlich aus.

Ich finde deine Haltung übrigens reichlich widersprüchlich, da du selbst mehr als jeder andere hier im Forum bei jeder Gelegenheit unbewusst Kants Maßstäbe anlegst, um eine allgemeingültige Legitimation bzw. Moralität abzuleiten.
 
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MUC
Kant fand ich persönlich echt net so toll. Aber wer weiss schon wie gut jemand diesen und jenen Philosophen und dessen Absichten und Aussagen wirklich versteht und verarbeiten kann.

Ich liebe es Nietzsche zu lesen.
Jenseits von Gut und Boese, Also Sprach Zarathustra, Menschliches alzu menschliches
usw..

Ich mag diese texte, weil die einen sehr zum nachdenken anregen und oftmals denk ich echt, dass Nietzsche ein sehr sehr schlauer kopf war.
 

Comeondieyoung

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Shao, ich finde doch, dass Claw eigentlich konsequent argumentiert.

Kant ging bei der Ethik von der Vernunft als einzigen wahren Leiter für moralisches Handeln aus. Vernunft bei Kant bedeutet doch objektiv gültige Gesetze (welche bei Kant "göttlich" sind) als die Handlungsmaximen zu erkennen. Der Kategorische Imperativ wiederum dient als Wegweiser zum rationalen Handeln und als solcher ist dieser Wegweiser klar altruistisch ausgerichtet, indem er das Kollektiv bewusst über das Individuum stellt. Da Claw den radikalen Individualismus befürwortet ist die Kritik bei Kant doch durchaus angebracht.

Was den individuellen Charakter der Vernunft angeht, so ist dieser doch eigentlich nicht vorhanden. Die allgemeingültigen, also objektiven Gesetzesmäßigkeiten werden mit Hilfe der Vernunft erkannt und befolgt. Diese Gesetzesmäßigkeiten sind nicht individuell auslegbar. Kant ging von daher aus, dass das Individuum durch Vernunftgebrauch in der Lage sei, diese Gesetze zu erkennen, wodurch der Kategorische Imperativ keine bestimmte Handlungsweise vorschreibt, sondern nur zum Vernunftgebrauch anregen soll.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von Natural Born Farmer
Aber die Pflicht ist nach Kant nichts Fremdes, nichts von außen Kommendes. Die Pflicht ist das, was der autonome (d.h. autonom von anderen Menschen und von den eigenen Trieben [Ideal!]) Wille selbst als abstraktes Gesetz formuliert. Das heißt die moralischen Werte sind schon selbst gewählt und persönlich.
Natuerlich, der erste Schritt ist die freie Entscheidung welche Ethik man waehlt.

Allerdings macht Kant da eben noch einen Sprung und sagt, die Menschen sind sich so ähnlich, dass alle, wenn sie vernünftig und autonom denken, zu diesen Prinzipien kommen.
Die grosse Frage ist da natuerlich, _warum_ man Kants Philosophie folgen soll. Um vernuenftig zu sein? Und warum sollte man 'vernuenftig' sein?

'Vernunft' bzw. 'rationales Denken' ist (neben den Sinnesorganen) doch genau dazu gedacht um die Welt wahrzunehmen und vorauszusehen, damit man selbst eventuelle Chancen wie auch Gefahren wahrnehmen kann, also sein eigenes Ueberleben sichern kann. Die Vernunft von ihrem eigentlichen Zweck abzukoppeln erscheint mir etwas sinnlos und beliebig.
Letztlich laeuft es auf die Frage nach dem Sinn des Lebens hinaus, und da ist die Antwort 'Sinn des Lebens ist zu leben' natuerlich sehr gewichtig.

Diskrepanzen zwischen dem womöglich egoistischen Eigenglück und der Vorschrift gibt es in jeder Ethik, das ist ganz natürlich.
Nein, nicht in jeder. Wobei man da naeher definieren muesste, was man meint.

Ich kann btw in die Zukunft sehen, ich sehe ... ich sehe ... einen roten buendig!
Vielleicht hat er sich bei dem kantigen Thema hier gestossen.

Nur weil eine einzelne Person in einer bestimmten Situation diesen Widerspruch empfindet, bedeutet das nicht, dass er da ist.
Vielleicht wollten die Autoren das ja so ausdruecken :o
Aber soweit ich das sehe sollen da noch ein paar Folgen kommen, vielleicht loest man die Probleme ja dann :)

Kants Philosophie ist darauf ausgerichtet, gluecklich zu sein? Dann waere die Frage, wie Glueck in dem Zusammenhang definiert ist.


Unabhaengig davon, um wieder zum Thema zurueckzukommen:

'Warum moechte ich mich mit Philosophie beschaeftigen' ist erst einmal die wichtigste Frage die auch nicht von einer Philosophie beantwortet werden kann.

Beantworte ich sie z.B. 'damit ich gluecklicher leben kann' ergibt sich wahrscheinlich eine andere Philosophie als wenn man 'die Gesellschaft' oder 'das Land' (oder irgendein anderes Ideal, sei es 'Vernunft', 'Gott', 'Erleuchtung' o.ae.) an erste Stelle setzt. Im Grunde ist es voellig beliebig welche Philosophie man waehlt, im Hinblick darauf, dass man optimale Entscheidungen bezueglich seiner (Weiter)Existenz treffen kann, ist Eigeninteresse und ein Handeln nach der Realitaet aber zwingend notwendig. Aber selbst wenn man das nicht moechte, moechte man doch zumindest _eine_ freie Entscheidung treffen, naemlich welche Philosophie man waehlt.
Da trennen sich dann schon die Wege zwischen Individualismus und Kollektivismus, der Kollektivist ist von seiner Philosophie ja so ueberzeugt, dass er alle anderen dazu zwingen moechte.

Burger-Meister hat aber die Antwort mehr im Sinne von 'Beantwortung der Grundfragen' gestellt, d.h. 'was die Welt im innersten zusammenhaelt, was wohl klar in den Bereich der Metaphysik faellt. Das was der Film anschneidet, setzt ja schon auf einer viel hoeheren Ebene an, Epistomologie bzw. Ethik.

Unten anzusetzen finde ich auch besser, ein axiomatisches Vorgehen, insbesondere beim Einstieg in die Thematik, ist viel eleganter. Stimmt man in einem Punkt nicht zu, kann man schon wieder aufhoeren weiter zu lesen, da ja alle anderen Punkte der Philosophie darauf aufbauen.
Existiere ich? Warum kann man nicht beweisen, dass es Gott gibt? Warum kann man nicht beweisen, dass der Wille determiniert ist? Warum giltder Dualismus? Was ist 'Unendlichkeit'? Warum gilt Kausalitaet? Warum ist ein rationaler Mensch ein Egoist? usw.
Bei diesen Fragen hat man insbesondere auch keine Wahl, man kann z.B. nicht sagen, dass man an Gott glaubt und gleichzeitig der Meinung sein, dass der Wille frei ist, weil eines das andere ausschliesst bzw. man ueberhaupt keine absoluten Aussagen mehr treffen kann. Die erste Moeglichkeit zur Entscheidung ist da, wo es an die Ethik kommt. Da hat man natuerlich die Wahl sich an ein beliebiges Werte- / Philosophiesystem zu halten und danach zu handeln. Man hat aber nicht die Wahl, die Konsequenzen aus dieser Philosophie zu umgehen.
 

roy712

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ich rautiere mal "Die Philosophische Hintertreppe".
War unser Buch im Philosophieunterricht. Als Einstieg sehr geeignet. Danach sind die eigtl. alle Türen offen, es kommt dann auch darauf an, was dich interessiert.
 

Comeondieyoung

Guest
Na, das ist wirklich nur ein sehr ungenauer Einstieg. Insgesamt ist die Hintertreppe wirklich nur eine Ansammlung von Kurzbiographien, in denen auch kurz auf das Denken eingegangen wird. Aber als Einstieg für die Philosophie halte ich das Buch nicht wirklich geeignet.
 
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MUC
Eher als Appetithäppchen, dass Lust auf mehr machen soll!
 

Aule2

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Original geschrieben von Burger-Meister

Der Grund ist ganz einfach, um zu wissen, was die Welt im innersten Zusammenhält...
Demnach benötigt man Fachbücher der Physik und Chemie.
 

Dekonstruktion

Guest
Ich halte von einem Einstieg in die Philosophie über Philosophiegeschichten wie die von Störig, Hirschberger etc. nicht allzu viel, da diese bestimmte Philosophen so glätten, damit diese sich in das System des Buches einfügen. Zudem werden gerade in Philosophieeinführungen meist nur Gedanken paraphrasiert oder eigenwillig interpretiert, wodurch der Text bereits von einem bestimmten historischen Kontext vereinnahmt wird.
Generell gilt es zudem zu betrachten, dass der Einstieg in die Philosophie, sei er akademisch motiviert oder einfach aus privatem Interesse, ein sehr sperriger ist, der sich zudem, so zumindest meine Meinung auch nicht rein systematisch erfolgen kann. Die Philosophie an sich ist ja schon dermaßen zersplittert in zahlreiche Disziplinen oder Bindestrichphilosophien, welche allesamt ein eigenes Vokabular verwenden.
Ich würde daher raten erstmal einen ersten Interessenschwerpunkt zu suchen( bspw. politische Theorie, Ästhetik, Wissenschaftstheorie etc.). Zu all diesen Themenkomplexen finden sich in guten Buchhandlungen von UTB, Reclam, Suhrkamp ... zahlreiche Aufsatzsammlungen.
Auf diese Weise liest man Primärtexte von wichtigen Vertretern und oftmals gelingt es trotz der begrenzten Länge der Texte einen guten Einblick in das Theoriegebäude des Philosophen zu bekommen. Von da an lässt man sich einfach weiterleiten, denn zu den Charakteristika eines geisteswissenschaftlichen Textes gehört die intertextuelle Verweisstruktur. Nimmt ein Habermas bspw. bezug auf Foucault, so macht man sich ein wenig über diesen schlau usw..
Vor allem zu Beginn wird dies zwar zu einer gewissen Frustration führen, da man teilweise nur wenig bis nix versteht, jedoch werden sich die ersten Erfolgserlebnisse mit der Zeit schon einstellen.
 

Devotika

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Ich möchte mich jetzt mit Logik beschäftigen.

Da gibt es allein im Reclamverlag 3 Werke zu:
Logik
Formale Logik
Grundkurs Philosophie Band 1. Logik

Und noch
Einführung in die formale Logik für Philosophen
von UTB

http://www.amazon.de/Logik-Wesley-C...2767730?ie=UTF8&s=books&qid=1185440193&sr=8-1
http://www.amazon.de/Formale-Logik-...4735675-2767730?ie=UTF8&qid=1185440193&sr=8-1
http://www.amazon.de/Grundkurs-Phil...2767730?ie=UTF8&s=books&qid=1185507596&sr=8-1
http://www.amazon.de/Einführung-die...2767730?ie=UTF8&s=books&qid=1185440193&sr=8-2

Alle haben gute Bewertungen, welches sollte ich denn am besten nehmen?
Wie ist der Grundkurs Philosophie im Allgemeinen zu bewerten?
 

shaoling

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So ein Zufall, ich bin gerade dabei, Zoglauers Einführung in die formale Logik für Philosophen zu lesen und bin überaus beeindruckt.
Es ist kompakter als Logik (das Reclam) und steigt direkter in die Materie ein. Die Sprache ist leicht verständlich und der informativ-unterhaltsame Stil ermöglicht sehr flüssiges Lesen, ohne Abschnitte wegen Unverständlichkeit wiederholen zu müssen. Die Informationsdichte ist hoch, ohne auszuufern und dank der sehr klaren Strukturierung behält man stets den Überblick.
Für mich die bisher beste Einführung, die ich zu dem Thema gelesen habe, weshalb ich ihr trotz des relativ hohen Preises meine Empfehlung ausspreche.

Nun werd ich mal weiter lesen, da ich heut Abend noch was anderes anfangen wollte. ;)
 
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ich traue den meisten philosophen nicht bei sowas, meistens fangen sie mit aristotelischer logik an, dann ein bisschen geschichts blah mit boole, frege, russel, evtl. quine und schon ist das buch um. zum reinkommen reicht's vermutlich. aber hier noch zwei bücher von wirklich herausragenden logikern, wenn man etwas ernsthafter rangehen will:

http://www.amazon.de/Einführung-mat...2826419?ie=UTF8&s=books&qid=1185609355&sr=1-1

http://www.amazon.de/Suhrkamp-Tasch...2826419?ie=UTF8&s=books&qid=1185609495&sr=1-1


sind beide vermutlich nicht mehr ganz auf der höhe der zeit, aber sicher besser als diese philosophische einführung. beide bücher haben aber keine lösungen für die aufgaben. ein wirklich gutes logikbuch mit lösungen habe ich bis heute nicht gefunden. einer meiner favoriten bezüglich lesbarkeit ist auch kutscheras "formale logik", die ist aber auch schon etwas alt, hat natürlich auch keine lösungen und wird heute auch sicher nicht mehr als referenz hinzugezogen.
 
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1. Wenn du dich aus philosophischer Perspektive mit Logik beschäftigen willst empfehle ich dir dringend zuerst mal die Logisch-Semantische Propädeutik von E. Tugendhat und U. Wolff zu lesen. Da bekommst du eine gut lesbare Einführung in die Natur und den Zweck logischen Schließens, zum Status logischer Wahrheit etc. So wirst du sensibilisiert warum es interessant ist, sich mit den riesigen Formelbergen zu befassen, die dich später zwangsläufig erwarten werden.

2. Wenn du wirklich LERNEN willst logisch zu schließen und faktisch vorliegende Argumentstrukturen auf ihre Gültigkeit zu überprüfen, solltest du mit einem Logikbuch anfangen, in dem ein Kalkül des natürlichen Schließens aufgebaut wird. Mit einem solchen Kalkül kannst du die Gültigkeit von bestimmten Übergängen dann Schritt für Schritt nachvollziehen; du kannst sehen warum es gar nicht so komisch ist, dass aus (A und nicht-A) B folgt und beurteilen welche Regeln verantwortlich für die Gültigkeit bestimmter Theoreme sind.
In diesem Sinne empfehle ich

a) Essler/Martinez/Labude - Grundzüge der Logik. Bd. I Das logische Schließen (das deutschsprachige Standartwerk - vielleicht etwas zu ausfürlich)
b) E.J. Lemmon - Beginning Logic (DAS Logikbuch im angelsächsischen Raum. Imho die beste Einführung, die zu haben ist, auch wenn keine Lösungen dabei sind)
c) P. Suppes - Introduction to Logic (Auch sehr gut und etwas ausführlicher als Lemmon)


3. Höre nicht auf @Smacks@:
a) Wieso traust du Philosophen nicht und empfielst dann drei Bücher von Philosophen?
b) Ich kenne kein bekanteres Logikbuch, dass mit ein bisschen Geschichtsblabla anfängt und dann um ist...
c) Insbesondere Quine ist nicht zu empfehlen, da dieser ein sehr ideosynkratisches Verfahren zur Prüfung Aussagenlogischer Argumente anbietet und die sonst fast nie vorkommenden Punktklammern benutzt (was ok ist, aber für Anfänger eher verwirrend).

Generell gilt: Bücher, die aussschließlich mit Wahrheitstafeln und Venn-Diagrammen arbeiten sind nicht zu empfehlen. Man lernt so nur, DASS bestimmte Argumente gültig sind, nicht WARUM das der Fall ist.
Ein Bsp.:

[Wenn (A & non-A) dann B] ist ein Theorem, also logisch gültig. Fragt man sich warum zur Hölle das der Fall ist, dann geben einem Bücher, die mit Wahrheitsfunktionen arbeiten folgende Antwort:

"Naja schreibt doch mal unter alle Variablen Ws und Fs, prober die Kombinationen durch und du wirst sehen am Ende hast du nur Ws."
Das ist vergleichsweise uninformativ.

Mit einem Kalülverfahren kannst du feststellen:

Da: Aus zwei mit einem "und" verknüpften Aussagen, jede einzelne dieser Aussagen folgt, folgt aus

A und non-A auf jeden Fall schonmal
A

Wir haben also A

Da, eine Aussage der Form (A oder B) immer wahr ist, wenn eine ihrer beiden Teilaussagen Wahr ist, folgt aus unserem A auf jeden Fall

A oder B

Natürlich gilt weiterhin: Aus zwei mit einem "und" verknüpften Aussagen folgt jede einzelne dieser Aussagen. Also folgt aus

A und non-A auf jeden Fall schonmal

non-A

Jetzt haben wir also A oder B gewonnen und non-A. Man sieht relativ leicht, dass wenn entweder A oder B gültig ist, nicht aber A (denn wir haben ja non-A) auf jeden Fall nur B gültig sein kann. So bekommen wir also

B

und sehen:

Aus A und non-A folgt B.

Ein solches Verfahren halte ich für wesentlich interessanter als ein Wahrheitstafelverfahren. Insbesondere, weil letzteres spätestens bei der Quantorenlogik versagt. Ausserdem kannst du manche alternativen Logiksysteme mit Wahrheitstafeln nicht abbilden.

4. Philosophisch interessant wird es bei alternativen Logiksystemen und der Begründung solcher Systeme. Wenn dich das interessiert besorg dir:

Steven Read - Philosophie der Logik
 

Devotika

Guest
"[Wenn (A & non-A) dann B]"

Was soll das heißen? Da fehlen mir die Verben. Wenn A und non-A gelten, gibt es ein B? Was ist B?
Ist non-A eine Art Komplementärmenge zu A?
 

shaoling

Guest
A und B sind Variablen für beliebige Aussagen. Und wenn A eine Aussage ist, dann ist non-A ihre Verneinung.
 

Teegetraenk

Tippspielmeister WM 2006
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Meine Empfehlung für Logikeinsteiger und Fortgeschrittene:

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Sehr gutes Buch mit umfangreicher Einleitung mit nachvollziehbaren Erklärungen und guten Beispielen, sowie Übungsaufgaben + Lösungen. Das Buch bietet eigentlich alles was man über Logik wissen muss + x. Meiner Meinung nach _der_ Klassiker.
 
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