Philosophie-Einsteigerliteratur

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Ja, der Titel sagt eigentlich schon alles. Nach einer guten Diskussion im Community-Forum, bin ich neugierig geworden, was das jetzt alles mit Nietzsche und co. auf sich hat. Ich würde gerne Anfangen mir Werke durchzulesen, doch hab auch ein bisschen Angst mir das falsche/heftigste Werk gleich am Anfang vorzunehmen und dann daran zu scheitern und aufzugeben.
Was ist euer Tip, womit sollte man am ehesten Anfangen?
 

Teegetraenk

Tippspielmeister WM 2006
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Für was interessierst du dich denn so an Themen? Bei Geisteswissenschaften ist es immer problematisch einen Kanon zu erstellen. Man sollte eher themenbezogen als verfasserbezogen arbeiten. Das ist zumindest meine Erfahrung.
 
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Da es einer der Ursteine unserer Gesellschaft ist, würde ich mich jetzt gern mit der Aufklärung beschäftigen.

€: Also das was da auf philosophischer Ebene abgeht. :D
 
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Ich glaube, dass es wichtig ist, zum Einstieg ein Thema zu wählen, dass dich wirklich in deinem tiefsten Inneren beschäftigt. Gerade für den Einstieg finde ich es wichtig, gut zu überlegen, welche Fragen dein Leben bestimmen. Sonst ist man womöglich schnell gelangweilt.

Geht es dir um die generelle Frage der Realitätswahrnehmung? Lässt dich die Frage, wie die Welt wirklich aussieht nicht mehr los? Dann würde ich dir - das ist auch ein angenehmer Einstieg - zu einem Buch über den Konstruktivismus raten. Watzlawick hat viele sehr angenehme und witzige, aber auch intelligente Bücher geschrieben.

Hast du das Gefühl, dass da eine Schneide zwischen dir und deinen Mitmenschen ist? Das Gefühl, dass deine Umwelt nur noch als verwesende und lustgierige Masse dahinvegetiert und niemand mehr an sich selbst feilen will? Lies Nietzsche.

Und so weiter. Die Auswahl an verschiedenen Weltansicht ist riesig.

Der deutsche Aufklärer überhaupt ist wohl Kant. Ich habe mit dem Band "Kant für Anfänger" schlechte Erfahrungen gemacht. Von dem würde ich dir abraten. Ich habe Kant durch die Hilfe meines Philosophie Lehrers besser verstehen gelernt, kann also nur von der "Kant für Anfänger"-Ausgabe abraten und dir keinen weiteren Tipp geben. Das "Nietzsche für Anfänger"-Buch ist allerdings imo ein sehr guter Einstieg, vor allem, wenn du direkt danach den Zarathustra liest. [Welches Nietzsche-Werk man zuerst lesen sollte, ist eine leidige Diskussion.]

Ansonsten gibt es noch Bände wie "Philosphische Meisterstücke" von Reclam. Da hast du wichtige Texte der Philosphie mit folgenden Interpretationen von Lehrern und Professoren. Um herauszufinden, was einen interessiert, ein guter Einstieg.

Bisher auch gute Erfahrungen habe ich mit den Büchern von Rüdiger Safranski gemacht [es gibt bspw. welche über Heidegger, Nietzsche, Schopenhauer]. Er erläutert das Gesamtwerk der Philosophen und bezieht dabei vor allem den historischen Kontext der Autoren ein. Sodass man durch das Lesen seiner Bücher viele neue Leseanregungen und eine größere Orientierung in der Philosophiegeschichte erhält.
 
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Ich hab mich halt, auf euern Hinweis hin nochmal hingesetzt und gestöbert, um mir einen kleinen Überblick über die Thematik der Philosophie zu verschaffen. Dabei bin ich (wie immer) bei Wikipedia hängen geblieben und hab mich da einigermaßen durchgestöbert. Da wurde grob Kants Einteilung der Philosophie angegeben, diese lautet :
1. Was kann ich wissen?
2. Was soll ich tun?
3. Was darf ich hoffen?
4. Was ist der Mensch?
Ich glaub, jeder der sich damit ein bisserl beschäftigt, kennt diese. Mein Problem ist, dass für mich alles interessant klingt, doch ich hab jetzt probiert mir das Interessanteste rauszusuchen und das ist 2. Was soll ich tun? Das passt zu mir erst mal am Besten. Eine ethische Einordnung, wie ich mich verhalte oder vielleicht wie sich eine Masse verhalten sollte.

Nochmals als kleine Rechtfertigung, ich hab mich jetzt nicht umgesehen, weil ich dachte jetzt verkrampft was finden zu müssen, sondern weil meine In-Fragestellungen durch mangelhafter Vorbildung einfach noch nicht präzise genug sind, um sie in Wörter zu manifestieren.
Okay, mal schaun, ob das euch noch einen besseren Einblick verschafft indem womit ich anfangen will/könnte :D
 

[fN]Leichnam

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Das habe ich vor kurzem gelesen und fand es ziemlich gut. Es werden eben die wichtigsten Philosophen auf eine nicht zu trockene Weise vorgestellt. Vielleicht ist dir das Buch dann auch Anlass, dich mit dem einen oder anderen etwas ausführlicher zu beschäftigen.

Ich für meinen Teil habe mir vorgenommen, in diesem Sommer mich mal mit Schopenhauer zu beschäftigen. Da habe ich mich im dunklen Winter nicht so recht rangetraut. :elefant:
 

Mr. Jones

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Bis jetzt hab ich mich an komplett neue Themenbereiche immer so herangearbeitet, dass ich anfangs ein Überblickswerk gelesen habe. Im Fall Philosophie könnte ich von Hans Joachim Störig "Kleine Weltgeschichte der Philosophie" empfehlen. Geht von 1500 v.Chr. (altes Indien) bis zum 20. Jahrhundert. Natürlich alles kurz und knapp - sind aber dennoch über 800 Seiten...
Demnächst wollte ich mir dann Einführungen über die Philosophen bzw. Richtungen holen, die mich dabei am meisten interessiert haben. Hab gehört, die Junius-Werke sollen dafür gut geeignet sein.
Und dann wollte ich mich erst auf die Werke stürzen.
Merke gerade, dass es sich sehr umständlich anhört. Ist es irgendwie auch. Aber ich hätte glaub ich immer das Gefühl, dass ich was verpasse, wenn ich einfach in irgendeine Thematik einsteige, ohne es in den Gesamtkontext einordnen zu können... Problem dabei ist, dass man sich halt durch Sachen lesen muss, die einen nicht so interessieren.

Kurze Frage an Pivo & NBF: Könnt ihr mir kurz beschreiben, wie ihr das macht? Meine Herangehensweise erfordert oft mehr Disziplin als ich habe. Wäre für neue Ansichten dankbar ;)
 
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Ich halte zwar prinzipiell Sekundärliteratur für entscheidend für ein Gesamtverständnis, allerdings verliert ein Werk (vor allem eines mit literarischen Ansprüchen) immer, wenn man es selbst zu wenig studiert und zu viel darüber liest. Aber gerade, wenn man noch nicht zur Uni geht wie ich, ist sie unerlässlich. Meine Erfahrung ist, dass eine Idee in Sekundärliteratur nüchtern klingen kann, während sie der tatsächliche Philosoph überzeugend und eindringlich vorbringt.

Ich habe es bis jetzt so gemacht, dass ich alles Literarische selber lese und, wenn es mich sehr begeistert, mich danach mit Sekundärliteratur und weiteren Primärtexten beschäftige. (Es ist beispielsweise meines Erachtens nach wenig sinnvoll, Faust I beim ersten Mal mit Erläuterungen zu lesen. Beim zweiten oder dritten Mal allerdings eine große Bereicherung.) Wenn es um Philosophie geht, bin ich da ein wenig vorsichtiger. Meist lese ich dann eine Einführung in das Gesamtwerk eines Autors oder über ein bestimmtes Werk und direkt danach dann dieses Werk. Die weiteren Texte des gleichen Philosophen versuche ich mir dann ohne Sekundärliteratur zu erschließen.
Außer vielleicht als Ergänzung oder zu sehr speziellen Fragen.

Werke, die die ganze Geschichte der Philosophie umfassen, habe ich nicht gelesen. Sie sind zwar ganz nützlich um einen Überblick zu beschaffen, allerdings haben solche Übersichten auch immer etwas Oberflächliches und Langatmiges (und Lektüre die langweilt bringt keine wirkliche Erkenntnis). Man liest hunderte Seiten und erfährt was über verschiedene Richtungen, ohne letztendlich wirklich tief in diese Ideen einsteigen zu können.

@ Burger-Meister: Dann berichte mal, mit welcher Lektüre du letztendlich einsteigst. ^^
 
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@ Leichnam: ich hab mal von deinen Buchvorschlag eine Reszension kopiert:
Die Anekdoten lesen sich zunächst z.T. ja ganz interessant.
Doch meist bleiben sie selbst bei einer rein biographisch allzumenschlichen Betrachtung (als ob das bei den Philosophen so wichtig wäre!) auf Kellertreppenniveau.
Außerdem ist es sprachlich und methodisch schwach: Statt sauber zu zitieren wird nur immer vom "Gewährsmann" schwadroniert.

Die knappen Ausblicke auf Gedanken und Werke sind oft geradezu verfälschend vereinfachend und schlagwortartig.
Am meisten erhellt uns der Text die Gedankenwelt von Weischedels Pauker-Generation, die offenbar in so lähmender Autorität vor den großen Philosophen aufgewachsen ist, dass sie sich über solche Geschichten schenkelkloppfend amüsieren kann.

Einen viel besseren Einstieg bieten folgende Bücher:
- informativ und lexikalisch: "richtige" Philosophiegeschichten, wie z.B. von Störig
- als systematischer Überblick: "Philosophische Disziplinen" (hrsg. von A. Pieper)
- sehr gut zu lesen: "Eine kurze Geschichte der Philsosophie" von Robert C. Solomon und Kathleen Higgins
- philosophisch, jedoch nicht ganz einfach zu lesen: "Große Philosophen" von Karl Jaspers
- oder gleich ein relativ einfach zu lesender Originaltext: "Meditationen über die Erste Philosophie" von R.Descartes (gut und günstig bei Reclam)
- und als Verlockung zum Selber-Denken: "Das Handwerk der Freiheit" von Peter Bieri und
"Selber-Denken" von Annemarie Pieper

Ich muss dazu sagen, dass es auch einige gute Kritiken gab, aber halt diese war auch dabei.

Ich gucke mir mal deinen ersten Tip an NBF : Philosphische Meisterstücke. Mal sehen, wie ich damit klar komme. Wenn es nicht das ist, was ich im Moment brauche, selbst dann sind 4,60€ auch ein haltbarer Preis.
 

Scorn4

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Platos Dialoge sind ganz gut und recht einfach.
Nimm zum Beispiel mal das Symposion als Diskurs über Liebe. Hier 2 Übersetzungen:

http://www.textlog.de/platon-symposion.html
http://www.opera-platonis.de/Symposion.html

Von Nietzsche nimm erstmal Abstand. Wenn du die Klassiker nicht kennst, hast du keinen Plan, wovon er redet.

Ansonsten vielleicht Horkheimer/Adorno: Dialektik der Aufklärung.
Schwierigkeitsgrad kann ich nicht beurteilen.

http://www.braungardt.com/Philosophy/Adorno/DA.htm#Exkurs_II._Juliette_oder_Aufklärung_und_Moral__
 
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lese grade sofies welt, da wird eigentlich ein ganz guter gesammtüberblcik gegeben, es werden alle wichtigen epochen der philosophiegeschichte angeschnitten und vorgestellt.
fände ich ganz sinnvoll für dich.
 
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von wem ist das?

@ Scorn: ich hab zieh mir jetzt mal die Dialektik zu gemüte, obwohl das mir scheint, als würde da mehr die Metaphysik(im Groben) behandelt werden. Bin ich da richtig in meiner Annahme?
 

Scorn4

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Nein, bist du nicht.

Adorno und Horkheimer behandeln, wie eine Bewegung wie die Aufklärung in der Barbarei des Nationasozialismus enden konnte.
 
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k, thx, ich zieh mir jetzt erst mal das schon angesagte Buch "Philosopische Meisterstücke" rein :D und dann werde ich mir vollständig die Dialektik durchlesen und dann sehen wir weiter ;)
 
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Ui, danach gleich mit Adorno weitermachen? Sicherlich sehr spannend, aber so weit ich weiß auch sehr schwer.

Ich selbst les gerade einen Band mit zusammengestellten Texten von Schopenhauer - "Über das Mitleid".
 
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"Was soll ich tun?" findest Du eine interessante Frage. Dann bitte:

In dieser Reihenfolge lesen:

Nagel, Thomas: Was bedeutet das alles?
Frankena, W. K.: Analytische Ethik
Tugendhat E./Wolf, U.: Logisch-Semantische Propädeutik
Birnbacher D.: Analytische Einführung in die Ethik
 
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Vielleicht gibst du ja auch noch eine Begründung und Kommentare zu den einzelnen Büchern.
 
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Original geschrieben von PinballWizard
Ich kann nur die Bildzeitung empfehlen.

Die Bildzeitung findest du dann ja an jedem Straßenkiosk und musst hier keine weiteren Spam-Beiträge dieser Art posten.

Sollte dein Beitrag einen tieferen philosophischen Sinn oder Hintergrund haben, so sind wir ganz Ohr. Ansonsten Spam bitte unterlassen.

Danke!
 

Napi

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ich habe mich nie mit solchen büchern beschäftigt, daher kann ich ruhigen gewissens behaupten:
wenn du ein amüsantes buch über materie lesen möchtest, empfehle ich mein lieblingsbuch: "Das unsichtbare universum; darstellung und dokumentation der nuklearphysik" von gustav schenk.

es ist allerdings von '64, aktuelle physikalische überlegungen wie z.b. die stringtheorie wirst du darin nicht finden :)
aber das ist vermutlich auch besser so!

zum buch: es ist halb sachliche grundlage der nuklearphysik, und halb philosophisch zur entwicklung der physik von anfang an (mit der entdeckung des feuers) bis '64 :D

es sind sehr viele zitate von grossen namen wie einstein, platon, usw und sofort enthalten, die aber nicht vorausgesetzt werden, um das buch zu verstehen, da sie erklaert werden.

es ist kein weltbewegendes buch, aber hoch interessant und sehr angenehm zu lesen, finde ich!

ich hoffe, man findet es noch irgendwo...

€: ja, das gibts noch im internet... vermutlich auch in der bibliothek. du sagtest, dass du ueber "nietzsche und co." lesen moechtest... dann ist meine empfehlung wohl doch eher was für physik liebhaber als für philosophen (wobei der unterschied zwischen denen relativ ist :P)
 

Jamaal

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"Die Entdeckung des Himmels" von Harry Mulisch.
ich hab nochnie son gutes buch gelesen...

btw. ist es nicht christlich oder irgentwie religiös wie vll. mancheiner (shao) denken könnte.

das buch beinhaltet nicht so die schulphilosophie sondern beleuchtet das ganze leben in einem neuen licht finde ich...
das buch finde ich fällt auf daurch das die philosophie dort in gewisser hinsicht in relation zur menschlichkeit gesetzt wird.

grüße
jamaal
 
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sieht gut aus, thx an alle die immer weiter fleißige Tipps geben, ich werde mir vllt einige zu Ostern schenken lassen :D
 

crazy[GsE]

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Genau wie du wollte ich mal anfangen was Philosophisches zu lesen. Man hat mir "Die philosophische Hintertreppe" empfohlen, die ich mir bei Amazon bestellen wollte. In den Kommentaren wurde dann vehement davon abgeraten. "Fast ausschließlich Biografien, kaum philosophischer Gehalt" hieß es da. Und man empfahl mir das Buch von Thomas Nagel, das ausschließlich mit 5 Sternen bewertet wurde:

Kann man denn überhaupt auf so wenigen Seiten behaupten, eine Einführung in die Philsophie zu geben, die nicht an allen Ecken und Enden Lücken aufweist? Thomas Nagel kann es und hält sein Versprechen. Dabei verzichtet er fast komplett darauf, irgendwelche Urväter philosophischen Gedankenguts zu zitieren. Stattdessen wählt er zentrale Fragestellungen, verknüpft diese mit verständlichen Alltagsbeispielen und bleibt trotz seiner gedanklichen Schärfe und Exaktheit durchgehend verständlich in seiner Schreibe. Die verschiedenen Positionen zu den einzelnen Fragen (ob es beispielsweise außerhalb unseres Bewusstseins etwas gibt; warum es - nicht - beweisbar ist, etc.) erfaßt er pointiert und schlussfolgert auch deren logische Konsequenzen.

Ein rundum gelungenes Büchlein also, das selbst Leuten mit Philosophie-Erfahrung durch seine Klarheit etwas bringen kann. Als Einstieg ins philosophische Denken und Fragenstellen kenne ich bisher jedenfalls kein besseres Buch. Dabei sollte man die wenigen Seiten nicht unterschätzen, denn hier gibts soviel Input und offene Fragen, dass andere Autoren vielleicht zehnmal so viele Seiten damit füllen würden. Absolut gelungen und überaus empfehlenswert!!!


ich jedenfalls habs verschlungen und bin überzeugt davon, dass es mich sehr weitergebracht hat. nachm abi gibts mehr.

87 Seiten, 2,60€ incl. Versand - ich mein, was kann man da falsch machen?


http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/315008637X/ref=pd_rate_rs/303-0485801-3408248
 
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"Philosophie" ist schwer zu definieren

Bei klassischen "Philosophen" empfehle ich mit Kant anzufangen.
Den hab ich erst sehr spät gelesen.
Relativ früh hab ich den Ekel von Sartre gelesen, absolut empfehlenswert.
 

Teegetraenk

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Mit Kant anfangen? lol Das ist ja wohl der sicherste Weg jemanden die Philosophie zu vergrübeln. Ich halte philosophische Einstiegsliteratur eh für sinnlos.

Im Fokus sollte das eigene Denken und Schreiben stehen. Man nehme ein hochinteressantes Thema, statte seine Untersuchung mit einer entsprechenden Fragestellung aus und philosophiere. Zu den meisten Themen hat man einen intuitiven Zugang und den sollte man konsequent ausbauen, sprich differenzieren. Dann fängt das Recherchieren an, sprich Bilbiothek und Aufsätze, Artikel und Buch_kapitel_ suchen und lesen. Und dann vor allem auch selbst denken und nicht nur reproduzieren.

Ich kenn kaum Situationen in denen Geisteswissenschaftler komplette Werke lesen, da steht doch soviel zusätzlicher Kram, der das eigene Thema gar nicht tangiert. Und keine Angst vor Fachliteratur! Einzelne unbekannte FAchbegriffe lassen sich sehr schnell mit Google erschließen. Und wenn ihr beim Lesen merkt, es ist zu kompliziert oder zu langweilig - na dann legt das Geschreibsel doch einfach weg und sucht euch was Neues.

Die wenigsten hier machen Philosophie doch beruflich, also begreift es auch als unterhaltsames Hobby und immer schön kritisch bleiben.
 
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Pivos Rat kapitelweise zu lesen, ist einer, der mir in der letzten Zeit auch gegeben wurde und es ist tatsächlich oft ein guter Weg. Bei manchen Werken würde ich davon abhalten, zB "Also Sprach Zarathustra", aber in vielen Fällen ist es eine gute Möglichkeit gezielt Wissen zu vertiefen ohne gleich von einem Buch, das mehr Berg als Buch ist, erschlagen zu werden und einige Wochen mit einem Buch zu verbringen, das einen vielleicht irgendwann nervt und langweilt.

Um zum Selbstdenken zu gelangen, kann man bspw. auch Philosophen lesen und anschließend eine Kritik zu deren Werk verfassen. Also nicht im Sinne von Wertung, sondern im Sinne von Versuch einer Widerlegung. Wenn man es schafft, hat man selbst viel dabei gewonnen und wenn man es nicht schafft, hat man sicherlich ein tieferes Verständnis für das Werk des Philosophen gewonnen und lernt ihn dann wirklich wert schätzen.

Nagels Buch habe ich mir auch kürzlich geholt und die ersten ein, zwei Kapitel gelesen, scheint mir eine gute Einführung in das kritische Denken.

Die Literatur ist sicherlich auch ein guter Weg in die Philosophie. Ich fand die gleichzeitige Beschäftigung mit Elisabeth Kübler-Ross (später Steven Levine), Heidegger und Tolstois "Der Tod des Iwan Illjitsch" sehr bereichernd.
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7
Mit Kant anfangen? lol Das ist ja wohl der sicherste Weg jemanden die Philosophie zu vergrübeln.
Das kommt darauf an, ob du dich von geschickter Sekundärliteratur begleiten lässt, und wieviele "philosophische Grundgedanken" du dir selbst schon gemacht hast / wie reif / reflektiert du bist.
Nichts für ungut.
 

Teegetraenk

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Als Student im 9. Semester glaub ich, kann ich das schon ganz gut beurteilen, nichts für ungut.
 
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Wow wie schlagfertig. "Mein Pap hat den Spielplatz gebaut"

Naja die Frage nach geeigneter Einstiegsliteratur KANN man nicht universal beantworten, auch nicht wenn man es schon toll in ein 9. Semester geschafft hat (ich ziehe meinen übrigens meinen Hut, so laange hätte ich es mit diesen ganzen Licherketterfanatiker und Schwätzern in diesem Studiengang nicht ausgehalten) weil Philosophie extrem viel mit dem eigenen geistigen Horizont zu tun, den man nach und nach erweitern kann und wird.

Wenn du dich noch nie mit klassischen Philosophen auseinandergesetzt hast, aber selbst schon viel über Moraldefinitionen, Gesellschafts- und Menschheitsstrukturen nachgedacht hast, kann dir Kant DURCHAUS einen guten Einstieg geben.

Wenn du hingegen bisher nur zweitklassige Fantasyromane gelesen hast und dich mehr mit dem 7. Glas Weizenbier in der Themendisco, statt mit Verhaltensgrundsätzen oder moralischer Regelsetzung befasst hast, dann ist Kant sicherlich schwachsinn.

Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum ich nicht nebenher noch ein Philosophiestudium begonnen habe. In erster Linie lags an dem Haufen Schwätzer, in zweiter Linie ist es einfach unmöglcih 40 völlig verschieden reifen Leuten in einem Seminar denselben Einstieg in die Philosophie zu geben.
Jeder reflektiert sich und seine Umwelt anders, das ist für den Einstieg extrem wichtig.
Jeder muss seinen Zugang finden, und dann die einschlägigen Dinge lesen, DANN kann man diskutieren / philosophieren.
 

Teegetraenk

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Ok, dann ist für dich Kant eben Einstiegsliteratur. Für mich liest er sich sperrig, zäh und sehr abstrakt. Nichts, was man nicht verstehen könnte, aber immer anstrengend. Wenn dir sowas Spaß macht, Gratulation.

Und der Verweis auf meine Fachsemester sollten nur zum Ausdruck beingen, dass ich vielleicht mrht gelesen haben könnte und somit Kants Einsteigerfreundlichkeit ins Verhältnis setzen kann aber klar, man kann antürlich auch mit dem kopf durch die Wand.
 
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Hat nichts mit dem Kopf durch die Wand zu tun.
Ich hab Kant als geeignete Einstiegsliteratur empfunden, wenn du das im neunten Fachsemester mit daraus resultierend zugegeben zweifellos mehr Erfahrung und mehr Überblick anders siehst, rechtfertigt das eben noch keinen 100%igen Widerspruch, sondern beweist nur, dass es eben subjektiv abhängig ist.

Und ja, Kant IST anstrengend, anstrengend im Sinne von "mitdenken, aufmerksam sein, manche Sätze mehrfach lesen".
Aber wer easy-reading Philosophie sucht, der macht halt in meinen Augen nichts Ganzes und kann es gleich bleiben lassen.
 

Teegetraenk

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"ok"

Na dann viel Spaß mit Kant Burger-Meister :)
p.s. es gibt mehr als kant oder easy reading.
p.p.s nach der leidigen Poker Diskussion ist mein Tageslimit an solchen Themen erstmal erreicht. Macht was ihr wollt.:hammer:
 

Comeondieyoung

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Ich finde Sammelbändchen (kürzere Abschnitte oder Aufsätze bestimmter Philosophen), etwa von Reclam oder Suhrkamp, zu bestimmten Fragestellungen (Anthropologie, Ethik oder Was Ist Postmoderne?) einen guten Weg einen Einblick zu bekommen.
Grundsätzlich sind aktuelle Philosophen auch einstiegsfreundlicher, natürlich mit einigen Ausnahmen.
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7
"ok"

Na dann viel Spaß mit Kant Burger-Meister :)
p.s. es gibt mehr als kant oder easy reading.
p.p.s nach der leidigen Poker Diskussion ist mein Tageslimit an solchen Themen erstmal erreicht. Macht was ihr wollt.:hammer:

:rofl::rofl2:

Pivo du machst schon ein auf niedlich :D

Ich werd so oder so letztendlich meinen Weg gehen, aber mehr als seinen Aufsatz über die Aufklärung (den wir uns letztens im UNterricht zu gemüte gezogen haben), werde ich mir erst mal von Kant nicht holen. Aber thy trotzdem:top2:
 
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übrigens war der klügste aller männer adorno

das ist wahrscheinlich wirklich nichts für einsteiger, aber wow, der hatte einiges verstanden :top2:
 

lifesux2

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als erstes die frage
wozu filosofieren ? was ist der grund und das ziel ?
bhagavad-gita kann ich empfehlen
 
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Original geschrieben von [fN]Leichnam


Das habe ich vor kurzem gelesen und fand es ziemlich gut. Es werden eben die wichtigsten Philosophen auf eine nicht zu trockene Weise vorgestellt. Vielleicht ist dir das Buch dann auch Anlass, dich mit dem einen oder anderen etwas ausführlicher zu beschäftigen.

Ich für meinen Teil habe mir vorgenommen, in diesem Sommer mich mal mit Schopenhauer zu beschäftigen. Da habe ich mich im dunklen Winter nicht so recht rangetraut. :elefant:

selbiges Buch habe ich auch gelesen. Ist echt nen guter Einstieg. Lässt sich echt gut lesen imo.

Wenn dich jemand darin begeistert einfach Bücher von und über ihn kaufen..

Spinoza und Nietzsche haben mich besonders interessiert
hab mir für 100€ damals so nen Nietzsche Band gekauft. Aber nach 3-4 Büchern aufgehört weil man echt bissl verrückt wird o.O
 
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Original geschrieben von lifesux2
als erstes die frage
wozu filosofieren ? was ist der grund und das ziel ?
bhagavad-gita kann ich empfehlen

Der Grund ist ganz einfach, um zu wissen, was die Welt im innersten Zusammenhält...
 
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