patriotismus für deutschland?

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Wie würde eine Rede im Stil des neuen US-Präsidenten bei uns wohl klingen?
Die Antrittsrede von Barack Obama war wie eine Predigt: voll Pathos, Stolz auf Amerika, Zuversicht in Gott. Darüber redet die Welt! Was kann Bundeskanzlerin Angela Merkel davon lernen? Wie würde es klingen, wenn sie in gleicher Weise zu den Deutschen spräche?



Landsleute, Bürger!

Ich trete vor Sie in Demut und Stolz! Demütig, weil Sie so viel Vertrauen in mich setzen; stolz, dass Sie mir die Chance geben, das große Erbe von Konrad Adenauer, Willy Brandt und Helmut Kohl fortzuführen.

Noch größer als dieses Erbe ist das Vermächtnis dieses Landes.

Es ist das Land der Ordensritter, die diese Wildnis urbar machten. Die ihre Pferde sattelten mit nichts als dem Willen, Gottes Werk zu tun! Die die Scholle brachen, um Deutschland zu pflanzen!

Es ist das Land der großen Ingenieure, der Männer und Frauen, die uns das Automobil brachten wie Prometheus den Menschen das Feuer!

Es ist das Land der großen Philosophen, Dichter und Denker. Sie lebten in der Provinz, aber schufen Universen!

Es ist das Land des Fleißes und der Tüchtigkeit. Als Konrad Adenauer Kanzler wurde, war unsere Heimat zerschmettert. Unsere Vorfahren bauten sie wieder auf – im Westen wie Osten. Sie schufteten in den Zechen des Ruhrpotts, auf den Feldern Bayerns und Brandenburgs, in den Fabriken von Leuna und Stuttgart.

Dieses Land ist ein Land aus Schweiß, Arbeit und Willen!

Vor allem aber ist es ein Land Gottes und der Freiheit! Junge, ungeduldige Männer schnallten sich 1832 ihre Säbel um und marschierten zum Hambacher Schloss – in den deutschen Farben Schwarz-Rot-Gold! Sie wollten ein einiges deutsches Vaterland. Sie wollten Freiheit, Einheit, Demokratie.

Auf diese Geschichte können wir stolz sein! So stolz wie auf die Überwindung der Mauer. Trotz Überwachung, Verfolgung, Schikanen versammelten sich die Menschen. Es waren, wie 1832, zuerst wenige, dann immer mehr.

Auf „Wir sind DAS Volk“ folgte „Wir sind EIN Volk“. Am Ruf der Freiheit zerbrach die Mauer.

Als das geschah, war ich einfache, junge Frau. Ich hatte keinerlei politische Kontakte, keine politische Familie, keine finanziellen Mittel.

Nun bin ich Ihre Kanzlerin.

Wenn unsere Heimat etwas auszeichnet, dann dies: seine Chancen, seine Offenheit! Hier ist das wahre Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Es ist das Land, das wir so lieben. Das Land von Beethoven und Kant, von Schiller und Eichendorff; das Land der Schönheit, der großen Flüsse und verwunschenen Wälder.

Es ist das Land mit den besten Fußballern der Welt, die mit dem Adler auf der Brust und dem „Wunder von Bern“ allen Deutschen ihr Selbstvertrauen zurückgaben! Dieses Deutschland ist unsere Heimat! Sein Erbe müssen wir bewahren und fortführen!

Gott segne dieses Land!
 

Yannic

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Naja, käme wohl nicht so gut bei uns an. Finde ich persönlich auch schade. Ein bisschen Patriotismus würde uns Deutschen ganz gut tun.
 
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Angie würde wohl als Nazi öffentlich hingerichtet nach so einer Rede.
Aber in Deutschland gibt es keinen Linksruck. Alles normal, hier gibt es nichts zu sehen, weitergehen.
 

shaoling

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Mehr Kompetenz in Sachfragen wäre mir lieber als mehr Pathos. :8[:
 
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Kannst du mir vielleicht erklären, was daran gut sein soll?
Ich seh für mich nichts positives an Patriotismus oder einem besonders starken Nationalgedanken.

/e: mist zuspät war auf Yannics Post bezogen
 
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"Patriotism is your conviction that this country is superior to all others because you were born in it."
 
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Original geschrieben von Nudel3
Kannst du mir vielleicht erklären, was daran gut sein soll?
Ich seh für mich nichts positives an Patriotismus oder einem besonders starken Nationalgedanken.

Es ist in etwa so wie Religion: Es ist für sich ziemlich nutzlos und teilweise sogar gefährlich. In der richtigen Dosierung kann es jedoch genutzt werden, um den Pöbel zu motivieren.
 

CCROPT

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Wer war das mit dem "runter vom Schuldkult". (irein politiker; weiß es nicht mehr). Auf alle Fälle hätten den so manche beinahe erschossen obwohl er eigentlich durchaus nicht unrecht hat. Wir Deutschen sollten uns unserer Geschichte zwar bewusst sein,aber etwas mehr Patriotismus kann nicht schaden. Letztlich kann unsere generation nichts für Hitler und die Nazis.
 

Didier

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Original geschrieben von CCROPT
Wer war das mit dem "runter vom Schuldkult". (irein politiker; weiß es nicht mehr). Auf alle Fälle hätten den so manche beinahe erschossen obwohl er eigentlich durchaus nicht unrecht hat. Wir Deutschen sollten uns unserer Geschichte zwar bewusst sein,aber etwas mehr Patriotismus kann nicht schaden. Letztlich kann unsere generation nichts für Hitler und die Nazis.

Nur der Vollständigkeit halber: "um endlich vom Schuldkult runter zu kommen"; und damit "Deutschland nie wieder von Multi-Kulti-Schwuchteln in Berlin regiert wird."

http://www.hagalil.com/01/de/Antisemitismus.php?itemid=207

Wirklich komisch, dass der fast erschossen wurde, obwohl er doch durchaus nicht unrecht hat.
 
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Original geschrieben von Didier


Nur der Vollständigkeit halber: "um endlich vom Schuldkult runter zu kommen"; und damit "Deutschland nie wieder von Multi-Kulti-Schwuchteln in Berlin regiert wird."

http://www.hagalil.com/01/de/Antisemitismus.php?itemid=207

Wirklich komisch, dass der fast erschossen wurde, obwohl er doch durchaus nicht unrecht hat.

Es ist aber schon erschreckend, dass solche Idioten die einzigen sind, die sich trauen, die Wahrheit bzgl. des Schuldkultes offen anzusprechen. Natürlich wurde er für seine Aussage vollkommen zu recht auseinandergenommen, die zweite Hälfte ist einfach nicht tragbar. Aber das macht die erste Hälfte nicht weniger wahr.
Aber wieso traut sich kein Politiker der Mitte, so etwas offen zu sagen? Da läuft doch etwas gehörig falsch in diesem Land.
 

Desolator

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Ich hab schon bei der Vereidigung gesagt, ich wünschte nach der Bundestagswahl 2009 würde Grönemeyer im Bundestag ein patriotisches Lied vortragen.
 
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und danach fordern wir deutsche arbeitsplätze nur für deutsche!!!!!111


ganz ehrlich, patriotismus is doch so ziemlich das lächerlichste was es gibt...
1. wenn es mich und meine generation nichts angeht was die nazis gemacht haben, warum dann darauf stolz sein was andere vollbracht haben? :stupid:

2. stolz darauf sein wo man zufällig geboren wurde und ein land als person sehen, lol
:rofl:
 
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Ein Land wie Deutschland ohne Patriotismus ist nur eine Ansammlung von Gesetzen und Umverteilungsmechanismen, in dem sich jeder soviel nimmt, wie er kriegen kann und so wenig Verantwortung trägt, wie möglich.
 
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und ansonnsten tut man dies auf nationaler ebene,

viel besser^^
 

Teegetraenk

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Auf Patriotismus kann ich gut verzichten. :flop:

Original geschrieben von Mackiavelli
Ein Land wie Deutschland ohne Patriotismus ist nur eine Ansammlung von Gesetzen und Umverteilungsmechanismen, in dem sich jeder soviel nimmt, wie er kriegen kann und so wenig Verantwortung trägt, wie möglich.

Ich seh da keine Zwangsläufigkeit.

"Patriae inserviendo consumor"
Na dann viel Spaß.
 
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google sagt sync liest die bild :hammer: :hammer: :hammer:

ansonsten: schlimm ist die rede doch gar nicht, am schlimmste fände ich ja noch die berufung auf gott.

ansonsten2: die leute die sich über mangelnden patriotismus aufregen haben in der regel nationalismus im sinn, gilt auch für nicht wenige hier.

ansonsten3: seit wann ist es erstrebenswert anderen nachzueifern? uäh, wir können gar nicht so sein wie andere, die welt geht unter!

ansonsten4: wenn ihr auf etwas stolz sein wollt an dem ihr keinen anteil habt/ hattet dann sucht euch ne fußballmannschaft aber politik sollte davon der rationalität lieber verschont bleiben.

ansonsten5: auch hier nun wird die mär vom schuldkult von der rechten forenfraktion reingetragen, kann das mal bitte endlich jemand in einen passenden thread verfrachten, bestenfalls im müllforum?
 
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Schuldentollwut:
In dieser kleinen Arbeit wird das Doppelparadox polit-psychologisch geklärt, wie man verstehen kann, daß etwas völlig Verrücktes, wie ständig zunehmende Staatsverschuldung, anscheinend - statistisch oder soziologisch betrachtet - völlig normal ist und wie Menschen, die überwiegend normal und gesund sind, wenn sie PolitikerInnen werden, plötzlich so rollenfunktionell verrückt werden, daß sie dauernd Schulden machen. Darüber hinaus werden Vorschläge (Strukturelle Therapie, Kognitive Therapie) gemacht, wie man das Doppelparadox auflösen und das Problem langfristig wirklich lösen kann.

http://www.sgipt.org/politpsy/politik/polkra.htm


zum thema: heikel, da man nur zugern in die rechte schublade gesteckt wird, sobald man sich irgendwie patriotisch zeigt, oder den umgang mit dem thema kritisiert.
ich kann dem patriotismus nichts abgewinnen, aber nochweniger leuten die meinen alles und jeden als nazi stigmatisieren zu müssen.
ich finde es auch nicht gut, dass wir in den medien ununterbrochen damit konfrontiert werden, was für monster unsrere vorfahren waren.
das wir in der schule viermal den nazionalsozialismus durchnehmen müssen, ohne einmal von leibniz, kant, hegel oder schopenhauer gehört zu haben.

so erging es mir zumindest.
 

Teegetraenk

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Das liegt dann aber wohl daran, dass das eine Geschichte ist und das andere Philosophie.
 

Teegetraenk

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Jo, dann brauchen wir ja nur noch ein Fach. Deutsche Geschichte. Das wäre dann so richtig schön patriotisch.
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7
Jo, dann brauchen wir ja nur noch ein Fach. Deutsche Geschichte. Das wäre dann so richtig schön patriotisch.

Sinn des Kommentars?
 

shaoling

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Wenn Chewbacca auf Endor lebt, muss der Thread geschlossen werden.
 

orluk

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Original geschrieben von SyNc2
Wie würde eine Rede im Stil des neuen US-Präsidenten bei uns wohl klingen?
Die Antrittsrede von Barack Obama war wie eine Predigt: voll Pathos, Stolz auf Amerika, Zuversicht in Gott. Darüber redet die Welt! Was kann Bundeskanzlerin Angela Merkel davon lernen? Wie würde es klingen, wenn sie in gleicher Weise zu den Deutschen spräche?



Landsleute, Bürger!

Ich trete vor Sie in Demut und Stolz! Demütig, weil Sie so viel Vertrauen in mich setzen; stolz, dass Sie mir die Chance geben, das große Erbe von Konrad Adenauer, Willy Brandt und Helmut Kohl fortzuführen.

Noch größer als dieses Erbe ist das Vermächtnis dieses Landes.

Es ist das Land der Ordensritter, die diese Wildnis urbar machten. Die ihre Pferde sattelten mit nichts als dem Willen, Gottes Werk zu tun! Die die Scholle brachen, um Deutschland zu pflanzen!

Es ist das Land der großen Ingenieure, der Männer und Frauen, die uns das Automobil brachten wie Prometheus den Menschen das Feuer!

Es ist das Land der großen Philosophen, Dichter und Denker. Sie lebten in der Provinz, aber schufen Universen!

Es ist das Land des Fleißes und der Tüchtigkeit. Als Konrad Adenauer Kanzler wurde, war unsere Heimat zerschmettert. Unsere Vorfahren bauten sie wieder auf – im Westen wie Osten. Sie schufteten in den Zechen des Ruhrpotts, auf den Feldern Bayerns und Brandenburgs, in den Fabriken von Leuna und Stuttgart.

Dieses Land ist ein Land aus Schweiß, Arbeit und Willen!

Vor allem aber ist es ein Land Gottes und der Freiheit! Junge, ungeduldige Männer schnallten sich 1832 ihre Säbel um und marschierten zum Hambacher Schloss – in den deutschen Farben Schwarz-Rot-Gold! Sie wollten ein einiges deutsches Vaterland. Sie wollten Freiheit, Einheit, Demokratie.

Auf diese Geschichte können wir stolz sein! So stolz wie auf die Überwindung der Mauer. Trotz Überwachung, Verfolgung, Schikanen versammelten sich die Menschen. Es waren, wie 1832, zuerst wenige, dann immer mehr.

Auf „Wir sind DAS Volk“ folgte „Wir sind EIN Volk“. Am Ruf der Freiheit zerbrach die Mauer.

Als das geschah, war ich einfache, junge Frau. Ich hatte keinerlei politische Kontakte, keine politische Familie, keine finanziellen Mittel.

Nun bin ich Ihre Kanzlerin.

Wenn unsere Heimat etwas auszeichnet, dann dies: seine Chancen, seine Offenheit! Hier ist das wahre Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Es ist das Land, das wir so lieben. Das Land von Beethoven und Kant, von Schiller und Eichendorff; das Land der Schönheit, der großen Flüsse und verwunschenen Wälder.

Es ist das Land mit den besten Fußballern der Welt, die mit dem Adler auf der Brust und dem „Wunder von Bern“ allen Deutschen ihr Selbstvertrauen zurückgaben! Dieses Deutschland ist unsere Heimat! Sein Erbe müssen wir bewahren und fortführen!

Gott segne dieses Land!

Was bringt das ganze Geschwafel?
 
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Eine bessere Frage wäre für mich: Hat Patriotismus auf eine Gesellschaft positive oder negative Auswirkungen?


Ist für mich einfach eine weitere Variante das Zugehörigkeitsbedürfniss bestimmter Personen zu bedienen; Teil etwas Großem zu sein; sich irgendwie zu definieren.

Und ich denke das steckt Tief im Menschen drin. Wahrscheinlich haben unsere Urahnen sich damit schon motiviert Sachen für den Clan zu tun.. oder so.

Sei es der Fussballverein, der Musikgeschmack oder die Religion. Alles irgendwie gleich. Man sortiert sich halt ein. IMO wird es deswegen auch solange eine Neigung zum Patriotismus geben solange Nationalitäten eine Rollen spielen. Man wächst damit auf Deutscher, Engländer oder Türke zu sein und kriegt damit mitgeteilt: Du gehörst dieser Gruppe an.

In Deutschland wird es halt unterdrückt. Es sind doch praktisch alle anderen Länder n Tick patriotischer als wir, oder?
Ist aber nur ne Frage der Zeit bis sich das wieder "normalisiert".
 
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naja, patriotismus komplett als überflüssig und schwachsinnig abzustempeln, würde ich nicht.

wenn wir nicht selber von unserer arbeit, unseren werten und unserem handeln überzeugt sind, werden wir es schwer haben, dies bei anderen zu tun. sei es als vorbildfunktion im bereich politik, umweltschutz oder kulturförderung. oder aber auch im bereich der wirtschaft, um ausländliche investoren anzuziehen oder einfach die eigenen waren und dienstleistungen als hochwertiger darstellen zu können.

es hat viel mit ausstrahlung zu tun, ein gefestigtes land mit vielen grossen errungenschaften zu repräsentieren und dafür auch anerkennung geernet zu haben. ohne patriotismus würden wir den eindruck vermitteln, noch auf der suche nach uns selbst zu sein. welche werte unsere gesellschaft verfolgt, welche ziele wir anstreben und ob wir mit dem erreichten so zufrieden sind. und wäre dies der fall, so würden wir so gut wie keine stärke und durchsetzungskraft demonstrieren können. wir würden eher als wackelkanidat - heute hü morgen hott - angesehen werden und potentielle partner würden es sich 3mal überlegen, mit uns allianzen einzugehen.

und auch gibt uns patriotismus einen stärkeren zusammenhalt und damit mut und selbstvertrauen. damit meine ich gerade in zeiten der finanzkrise, das vertrauen der banken in die deutsche wirtschaft bei kreditvergaben und auch der mut der wirtschaft, trotz wackeliger zeiten, weiter zu investieren anstatt abzuwarten. da spielt das eigene bild von deutschland "bisher sind wir immer wieder auf die beine gekommen" eine grosse rolle und patriotismus trägt dazu bei.

diesen selbststolz nun nach aussen zu tragen, da tun wir uns halt schwer. wir werden halt noch eher mit hitler assoziert als mit goethe oder daimler benz. und da würde im ausland solch eine rede auch eher mit skepsis vernommen werden. und ich befürchte, das wird auch erstmal so bleiben, bis wir nicht irgendetwas vollkommen positives a la weltfrieden gerissen haben oder 500 jahre vergangen sind und die menschen von damals eh alle babarenstatus haben.
 
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Patriotismus = Rudelverhalten = man wird als einzelner blind und folgt der Masse

Hat in der Geschichte bisher ausschließlich Ärger gemacht, je weniger davon desto besser. Je mehr davon desto schlechter/primitiver/dümmer.

Somit ist die USA sozusagen ein Hort der Dummheit. :D Immer schön weiter blind die Söhne opfern... ^^
*g* Okay, das letzte war jetzt etwas sehr zynisch und übertrieben. Ich nehms zurück. ;)

Klar sind patriotische Menschen produktiver in der Wirtschaft und so. Ich sag ja durch Patriotismus wird man blind dem gegenüber was man eigentlich tut. ;)

Lieber nachdenken, nicht die Schafherde für einen entscheiden lassen und dafür etwas un"produktiver"!
 

Jesus0815

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Es ist einfach nicht richtig zu behaupten, dass wir kein "patriotisches" Bewustsein hätten. Aber allein der Begriff "Patriotismus" weckt in uns eine negative Konotation, weil es unter anderem mit einem Obrigkeitsbegriff verknüpft ist. Wir sind Demokraten, und keine kollektiv bindende Ideologie steht über dem Individuum!
Jedoch meine ich, dass wir hier in Deutschland eine erwachsenere und vorallem nüchternere Form von Stolz pflegen. Und das wir Stolz sein können wissen wir nicht nur, wir sind es und leben das auch! Aber überschwengliches und vorallem pathetisches liegt uns eben nicht; es ist nicht unsere Art uns jeden Tag selbst zu feiern. Aus diesem infantilen Nationalstatus sind wir längst herausgewachsen. Mehr als 150 Jahre des Auseinandersetzens mit dem Nationalgedanken mussten ja schließlich in einer gewissen Reife münden.

Würde unsere Kanzlerin eine solche Rede halten, wäre ich total empört. Ich würde mich fragen ob sie denn überhaupt keine Ahnung von ihrem Volk hat.
Würde auf mich genauso lächerlich wirken wie die "du bist Deutschland" Kampagne, oder ihr dummes Gerede von wegen "ich will Deutschland dienen".
Nein, so einen beschwichtigenden Pathos brauchen wir hier nicht!

Zum Thema "Schuldkult": wie kann es auch nur irgendjemand wagen mir zu unterstellen ich wäre durch die faschistische Zeit Deutschlands in soweit voreingenommen bzw. durch dessen Aufarbeitung indoktriniert nie wieder auch nur im Ansatz stolz sein zu können. Solche Dummschwafler sind regressive Kräfte die zu Recht sofort öffentlich zerrissen werden. Denn gerade die Tatsache das Deutschland das einzige Land dieser Welt ist, dass so kritisch mit seiner Vergangenheit umgeht erfüllt mich mit großem Stolz. Manche Idioten brauchen ein kollektives "yeah, yeah wir sind die Größten"-Geschrei um sich im Rudelverhalten über ihre eigene Minderwertigkeit bzw. geistige Einsamkeit hinwegzutrösten. Nochmal: aus diesem Status ist die überwältigende Mehrheit unserer Bevölkerung längst hinaus. "So a Gwaf brauch 'ma net!" würden wir hier in Franken sagen!

Meine Meinung...
 

deleted_24196

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Original geschrieben von aMrio
ansonsten: schlimm ist die rede doch gar nicht, am schlimmste fände ich ja noch die berufung auf gott.
#2

Original geschrieben von aMrio
ansonsten2: die leute die sich über mangelnden patriotismus aufregen haben in der regel nationalismus im sinn, gilt auch für nicht wenige hier.
:rofl2:

@topic
mich würds freuen, wenn in mehr schrebergärten oder allgemein auf fahnenmasten schwarz-rot-gold wehen würde! :)
 
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Original geschrieben von MaRiO(d.S
Schuldentollwut:
In dieser kleinen Arbeit wird das Doppelparadox polit-psychologisch geklärt, wie man verstehen kann, daß etwas völlig Verrücktes, wie ständig zunehmende Staatsverschuldung, anscheinend - statistisch oder soziologisch betrachtet - völlig normal ist und wie Menschen, die überwiegend normal und gesund sind, wenn sie PolitikerInnen werden, plötzlich so rollenfunktionell verrückt werden, daß sie dauernd Schulden machen. Darüber hinaus werden Vorschläge (Strukturelle Therapie, Kognitive Therapie) gemacht, wie man das Doppelparadox auflösen und das Problem langfristig wirklich lösen kann.

http://www.sgipt.org/politpsy/politik/polkra.htm

:eek:

Ich habe noch nie in meinem Leben einen so beschissenen Artikel gelesen. Die Subjektivität in wissenschaftliche Aufmachung ist fast so Ekelhaft wie die Mißhandlung der deutschen Sprache darin. Inhaltlich bietet es gefährliches Halbwissen gepaart mit offensichtlichem nicht-wissen und offen zur Schau gestellter Ignoranz.

Was ist das für eine Müll-Website?
 

Amad3us

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Dazu finde ich die Haltung des Humanismus treffend:

Der Mensch findet Stolz, Vertrauen in den eigenen Fähigkeiten.
Jede Art von Stolz(Anbetung) der sich auf Dinge außerhalb seiner Kräfte richtet ist mehr oder weniger pathologisch. Den Stolz kann man auf Gruppen,Symbole, andere Leute etc. richten. Beim Patriotismus ist es die eigene Nation. Man hat dadurch eine Art "symbiotischen Zugewinn" weil man sich - fern seiner eigener Bemühungen- erhaben fühlt.

Und mal ehrlich: Am gefährlichsten ging es doch immer in der Geschichte durch Gruppenidentifikationen/Symbolanbetungen wie "die Nation" (was soll das eigentlich ausser eine geografisch umrissene Grenze bedeuten???) zu.
 
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Original geschrieben von Amad3us
Dazu finde ich die Haltung des Humanismus treffend:

Der Mensch findet Stolz, Vertrauen in den eigenen Fähigkeiten.
Jede Art von Stolz(Anbetung) der sich auf Dinge außerhalb seiner Kräfte richtet ist mehr oder weniger pathologisch. Den Stolz kann man auf Gruppen,Symbole, andere Leute etc. richten. Beim Patriotismus ist es die eigene Nation. Man hat dadurch eine Art "symbiotischen Zugewinn" weil man sich - fern seiner eigener Bemühungen- erhaben fühlt.

Und mal ehrlich: Am gefährlichsten ging es doch immer in der Geschichte durch Gruppenidentifikationen/Symbolanbetungen wie "die Nation" (was soll das eigentlich ausser eine geografisch umrissene Grenze bedeuten???) zu.

Immer wieder wird von der linken Seite aus behauptet, dass man ja nicht stolz auf ein Land sein könne, da es nichts mit der eigenen Person und eigenen Fähigkeiten zu tun habe. Diese These ist aber falsch.

Ich bin sehr stolz auf meinen Genpool. Ich halte mich in vielen Bereichen für überdurchschnittlich begabt, was wohl auf die Mehrheit der Forennutzer hier zutrifft (immerhin haben wir auch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Studenten). Dieser Genpool ist direkt abhängig von meinen Vorfahren. Diese sind es auch, die dieses Land aufgebaut haben.
Stolz auf das Land zu sein heißt auch, stolz auf die Leistungen der eigenen Vorfahren, deren Gene man in sich trägt, zu sein.
 

Amad3us

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Ich bin sehr stolz auf meinen Genpool.

Ich halte das für sehr abstrakt stolz auf seinen Genpool zu sein. An konkreten Leistungen kann man stolz sein aber doch nicht auf so etwas abstraktes wie einen Genpool.

Und: Du hast mit einem zufällig ausgewählten "Deutschen"
nicht mehr genetische Ähnlichkeit wie mit einem zufällig ausgewählten "Ausländer".

Wenn du mit deinen Vorfahren nur weit genug zurück gehst, landest du höchstwahrscheinlich irgendwann in Afrika.
 
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Werdet erwachsen!

Wenn ihr nicht Stolz auf EUCH sein könnt, projeziert das nicht auf euer Land, Religion, etc.

Wenn ihr Stolz auf euer Land, Religion, etc seit, projeziert das nicht auf EUCH.


Ihr werdet in der Welt mit dem Respekt begegnet den ihr EUCH selbst und anderen zugesteht.
 
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Original geschrieben von Amad3us


Ich halte das für sehr abstrakt stolz auf seinen Genpool zu sein. An konkreten Leistungen kann man stolz sein aber doch nicht auf so etwas abstraktes wie einen Genpool.

Und: Du hast mit einem zufällig ausgewählten "Deutschen"
nicht mehr genetische Ähnlichkeit wie mit einem zufällig ausgewählten "Ausländer".

Wenn du mit deinen Vorfahren nur weit genug zurück gehst, landest du höchstwahrscheinlich irgendwann in Afrika.

Seit wann darf man auf abstrakte Dinge nicht stolz sein? Erzähl mal irgendeiner Frau, dass sie nicht stolz auf ihr Aussehen sein darf, weil das zu abstrakt ist :ugly: Das Aussehen ist wesentlich durch die Gene bestimmt.

Und ja, ich habe mit einem zufällig ausgewählten Deutschen viel mehr genetische Ähnlichkeit als mit einem zufällig ausgewählten Araber oder Afrikaner. Das sieht man einfach. Wenn es ganz offensichtlich für die Gene erfüllt ist, die mein Aussehen bestimmen, dann ist es auch extrem wahrscheinlich, dass es für alle anderen Gene genauso gilt.

Es ist möglich, dass ich irgendwann in Afrika lande, wenn ich nur weit genug zurückgehe. Aber in diesen vielen Generationen hat sich nunmal einiges getan. Natürliche Auslese und Evolutionsdruck und so.
 
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Original geschrieben von MegaVolt


(immerhin haben wir auch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Studenten)...

Was wohl mehr mit den einzelnen Schulsystemen der einzelnen Länder zu tun hat.

In deutschland scheint mir jeder der irgendwie auch nur ein bisschen etwas werden will studieren zu müssen, das ist nicht überall so.

Wenn es heisst:
Wer was und studier
oder
Studier nicht und versumpf in der gosse.

Ist wohl relativ logisch, dass jeder irgendwie versucht zu studieren.
 
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imho is das problem nicht, dass man nicht stolz auf deutschland seien könnte,
sondern dass solche "bewegungen" sich gerne mal rechter beliebtheit erfreuen.

ab dem punkt bist du dann nicht mehr patriot, sondern mitträger einer plattform für rechte :8[:
 
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Original geschrieben von CCROPT
Letztlich kann unsere generation nichts für Hitler und die Nazis.

Stimmt sie kann ncihts dafuer sie kann aber auch nichts fuer goethe schiller beethoven sie kann ncihts fuer die baeume das land und fuer den Nachbarn und worauf willst du jetzt stolz sein?
 

shaoling

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Original geschrieben von Amad3us
Dazu finde ich die Haltung des Humanismus treffend:

Der Mensch findet Stolz, Vertrauen in den eigenen Fähigkeiten.
Korrektur: In dem, was er aus seinen Fähigkeiten macht.

Original geschrieben von MegaVolt
Seit wann darf man auf abstrakte Dinge nicht stolz sein? Erzähl mal irgendeiner Frau, dass sie nicht stolz auf ihr Aussehen sein darf, weil das zu abstrakt ist :ugly: Das Aussehen ist wesentlich durch die Gene bestimmt.
Oho, schaut welche rhetorischen Wege MegaVolt, Herr über die kritische Vernunft, Aburteiler ganzer Wissenschaftsfelder, jetzt schon geht: "Die Trullas vorm McDonalds sind auch stolz auf ihr Aussehen, also darf ich stolz auf meine Intelligenz sein!"

Du darfst meinetwegen auch darauf stolz sein, wie die Sonne jeden Tag auf und wieder untergeht, wenns deinem Ego hilft.
Aber es steht wohl außer Frage, dass es für einen rationalen, wahrhaftigen Menschen nur eine Quelle gibt, aus der sich all sein Stolz speist: nämlich all dem, was er mit seinem Geist und seinen Taten selbst geschaffen hat, und nichts weiter.

Original geschrieben von 2FICKENDEHUNDE
was für ein oberschwachsinn, da fehlen einem glatt die worte.
#2
 
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