1. Muss es ja nicht gleich eine Kriegserklärung geben...wenn da halt irgendwelche Spinner 2 Raketen rüberschießen, "vergeltet" Israel das halt wie jetzt auch, das schürt wieder Hass, es fliegen weitere Raketen und Israel vergeltet mal wieder...das ist kein Status den ich Frieden nennen würde
2. Du bringst selbst schon Afghanistan als Bsp, dass sich an UN-Recht sowieso nicht gehalten wird...und das war ja zumindest was, was man vielleicht als grenzwertig sehen könnte, aber wie Eisen schon sagt, es wird eh dauernd gegen die UN-Statuen verstoßen -> wayne
3. Wenn man ne Vetomacht auf seiner Seite hat, ist es halt gg für die UN
1. Ich glaube du hast einfach keine Ahnung, wie die Situation im Moment ist. Das ist kein "Geplänkel hin und her" sondern Besatzung Palästinas durch Israel und durchgehende Einschränkung des Lebensraums durch Siedlungen. Das ändert sich bei einer eventuellen Staatgründung. Ende der Besatzung und des Siedlungsbaus - das wäre Frieden. Geplänkel sind nicht das Gegenteil von Frieden. Wenn einzelne Spinner - von denen ich nicht glaube dass es sie im Großen Maße gibt - die Existenz Israels anzweifeln und weiterhin mit selbstgebauten Raketen Ärger machen, die Existenz Palästinas bedrohen und Gegenschläge beschwören, werden sie keine Basis im Volk haben und von der palästinensischen Regierung verfolgt werden. Als ob die Palästinensische Regierung noch irgend ein Interesse an solchen Leuten hätte, die grundlos die Sicherheit ihres Staates, für den sie 50 Jahre lang gekämpft haben, gefährden.
Du scheinst echt zu glauben, die Menschen dort würden Israel zum Spaß angreifen. Es geht um die Sicherung ihres Lebensraums und ein Ende der Besatzung und der Blockade. Das wäre mit der Staatsgründung erreicht und würde der Bevölkerung (nein, 2,7 Mio Palästinenser sind nicht alle Terroristen) den Grund zur Aggression nehmen.
2. Gegen die UN-Statute wird verstoßen, was schlimm genug ist, aber es gab immer mal wieder Begründungen, die in der Weltöffentlichkeit bzw speziell im Westen für Akzeptanz gesorgt haben, zumindest im geringen Maß. Einen internationalen und von der UN abgesegneten Haftbefehl für die Führer Al Kaidas gab es zB schon vor 9/11, bis zu einem gewissen Grad gab es also eine juristische Grauzone. Die UN hat zwar den Krieg für illegal erklärt, aber zu dem Zeitpunkt hat die ganze Welt wegen 9/11 sich mit den USA solidarisiert. Im Irak hat man einen Diktator abgesetzt, was auch Akzeptanz gefunden hat, weil kaum jemand wusste, dass die USA ihn während seiner Verbrechen stark unterstützten. So war der Krieg, bis zu einem gewissen Grad, "illegal aber legitim".
Aber jetzt erklär mir mal, welches Verständnis Israel von der internationalen Gemeinde bekommen würde, wenn es wegen 2,5 Garagenraketen einen frischgegründeten Staat invadieren und so gegen geltendes Recht verstoßen würde. Gerade mit Türkei und Ägypten auf dem Kriegsfuß im Norden und Süden gäbe es ein Fiasko. Nicht einmal die Israelis sind so blöd.
Darüber hinaus finden die üblichen Brüche von internationalem Recht nunmal von den USA statt, und es gibt keinen, der denen etwas entgegen zu setzen hat, weder politisch noch wirtschaftlich noch militärisch. Das ist bei Israel völlig anders.
3. Das mit "Vetomacht auf der Seite" ist nicht so einfach. Auch die Regierung der USA, die zumindest noch in den Grundzügen einer Demokratie ähnelt, kann nicht einfach so Entscheidungen treffen, für die sie 0,0 Rückhalt im Volk hat. Die Stimmung in den USA bzgl Israel ist nicht gerade gut und die Vergangenheit bzw die Zahl der Resolutionen gegen Israel haben gezeigt, dass die Freundschaft der USA kein Auto-Veto bedeutet. Vielmehr haben bereits eine ganze Menge Resolutionen gegen Israel den Sicherheitsrat passiert. Die offene Solidaridierung mit einem so offenen Völkerrechtsbruch im Fadenkreuz der gesamten Weltpolitik und unter genauer Beobachtung der Weltpolitik wäre für eine amerikanische Regierung politischer Selbstmord.
Der Vergleich mit Syrien ist übrigens ziemlich mickrig. Internationale Angelegenheiten lassen sich wohl kaum mit einem Bürgerkrieg vergleichen; zudem ist die Zuständigkeit der UN in internationalen Angelegenheiten weitaus klarer definiert. Liest sich sofort in Artikel 2 der Charta:
(3) Alle Mitglieder legen ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel so bei, daß der Weltfriede,
die internationale Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden.
4. Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit
oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten
Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.
(5) Alle Mitglieder leisten den Vereinten Nationen jeglichen Beistand bei jeder Maßnahme, welche die
Organisation im inklang mit dieser Charta ergreift; sie leisten einem Staat, gegen den die Organisation
Vorbeugungs- oder Zwangsmaßnahmen ergreift, keinen Beistand.
Übrigens ist diese Charta in den meisten Ländern das höchste Gesetz und steht dementsprechend noch über der Verfassung.
Mir ist auch klar, dass die UN leider verkommen ist, hauptsächlich weil die USA sie gezielt torpediert hat und weil sie keine internationale Exekutive hat. Aber wenn einem der Weltfrieden wichtig WÄRE und zumindest Staaten wie Deutschland mal anfangen WÜRDEN, die Charta zu achen, wäre schonmal was gewonnen.
In jedem Fall ist es reichlich dämlich, die UN zum bloßen Witz zu erklären