Organspende und Euthanasie

Gehen Organspende und Euthanasie zusammen?

  • Ja, in dem Fall war das korrekt

    Stimmen: 15 62,5%
  • Nein, in dem Fall war es nicht korrekt, sollte aber nicht grundsätzlich abgelehnt werden

    Stimmen: 5 20,8%
  • Nein, wenn schon Sterbehilfe, dann keine Organentnahme

    Stimmen: 0 0,0%
  • Enthaltung

    Stimmen: 4 16,7%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    24
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wüsste nicht wie man da unentschlossen sein kann.
 
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lol`?

ich darf doch selber wählen wann und wie ich sterben will und auch was mit meinem körper geschieht.


naja. krass fand ich eher dass sie es erst 2 tage vorher dem hausarzt gesagt hat :/
 
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lol`?

ich darf doch selber wählen wann und wie ich sterben will und auch was mit meinem körper geschieht.


naja. krass fand ich eher dass sie es erst 2 tage vorher dem hausarzt gesagt hat :/

bist du verrückt? nur gott darf darüber entscheiden!111
 

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Find das völlig in Ordnung. Lehne die juristische Regelung hier in Deutschland bezüglich Sterbehilfe allerdings auch grundsätzlich ab.

Wenn die Frau sterben möchte weil sie ihr Leben nichtmehr als Lebenswert empfindet ist es ihr gutes Recht ihr Leben zu beenden. Und wenn sie selbst nichtmehr dazu in der Lage ist muss es auch erlaubt sein das sie jemanden bestimmt der ihr dabei hilft. Ein Arzt ist da natürlich naheliegend. Wenn sie außerdem ihre Organe spenden möchte ist das ebenfalls ihre Entscheidung und völlig in Ordnung.

Das sind 2 völlig verschiedene Sachen und nur weil sie diesmal zeitlich nahe beieinander gelegen haben entsteht da für mich kein moralisches Dilemma. Sterbehilfe ist mMn moralisch in Ordnung und Organspende sowieso. Wieso sollte beides gemeinsam nun unmoralisch sein?
 

Clawg

Guest
lol`?

ich darf doch selber wählen wann und wie ich sterben will und auch was mit meinem körper geschieht.

Auch wenn du psychisch krank bist und nicht in deinem Interesse entscheiden kannst und du deine Entscheidung 'bereuen' würdest, wenn du psychologisch/psychiatrisch behandelt würdest?
 
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Selbstverständlich ist das ein moralisches Dilema, in dem Moment wo die Entscheidung über die Organspende die Entscheidung der Sterbehilfe beeinflusst muss man davon sprechen.
 

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Pro aktive Sterbehilfe. Und wer Organe spenden möchte soll das natürlich machen/dürfen.
 
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Wundert mich auch wie deutlich hier gesagt wird das es legitim ist. Gerade die Anmerkung im Artikel bzgl. Depressionen finde ich nicht unwichtig in dem Fall und wirft schnell die Frage auf, wie das in anderen Fällen gehandhabt wird.
 
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Auch wenn du psychisch krank bist und nicht in deinem Interesse entscheiden kannst und du deine Entscheidung 'bereuen' würdest, wenn du psychologisch/psychiatrisch behandelt würdest?

wenn ich entscheide, entscheide ich immer in meinem interesse. auch wenn ich nicht zurechnungsfähig bin. ich wähle dann, in meiner begrenzten welt den tod. wenn ich dann die therapie mache und die ärzte mir den horizont erweitern und ich hab mehr auswahl okay schön.


ich finds einfach krass, wie sehr man versucht die leute am leben zu (er)halten. psychisch kranke, alte, etc..

Wieso um alles in der Welt wird ständig versucht jedes einzelne Leben so lange wie möglich hinauszuzögern und zu verlängern?
 
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wenn ich entscheide, entscheide ich immer in meinem interesse. auch wenn ich nicht zurechnungsfähig bin. ich wähle dann, in meiner begrenzten welt den tod. wenn ich dann die therapie mache und die ärzte mir den horizont erweitern und ich hab mehr auswahl okay schön.


ich finds einfach krass, wie sehr man versucht die leute am leben zu (er)halten. psychisch kranke, alte, etc..

Wieso um alles in der Welt wird ständig versucht jedes einzelne Leben so lange wie möglich hinauszuzögern und zu verlängern?

4000 Jahre Ethik?

"wenn ich entscheide, entscheide ich immer in meinem interesse."
Falsch.
 
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Wundert mich auch wie deutlich hier gesagt wird das es legitim ist. Gerade die Anmerkung im Artikel bzgl. Depressionen finde ich nicht unwichtig in dem Fall und wirft schnell die Frage auf, wie das in anderen Fällen gehandhabt wird.

willkommen im 21. jahrhundert wo zumindest in manchen ländern menschen auch tatsächlich herr über sich selbst und nicht an irgendwelche random gesetze gebunden sind.
 
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Valhalla da machst du dir das doch viel zu leicht. Da gibts eine Vielzahl an Unsicherheiten:

1.) Wie schon erwähnt mögliche behandelbare psychische Störung nach der ein Leben weiterführbar ist
2.) Gerade im Falle nicht dem Tode geweihter Patienten: Gewöhnung an die Situation, Verbesserung der Heilungsmöglichkeiten usw usf.

Sollen wir jedem 18-jährigen Emo-Mädchen erlauben sich umzubringen weil Justin Bieber nicht ihr Freund sein will? Wow sind wir dann ein liberales, aufgeklärtes Land. Super! :8[:
Dazu kommen dann natürlich die Problematiken einer zusätzlichen Organspende:

3.) Misbrauchsgefahr aus finanziellen Gründen
4.) Interessenskonflikt für die Ärzte (Patient/Organlager)

Ich bin vollkommen unentschlossen was die Thematik als solche betrifft; auf den konkreten Fall bezogen wars, so wie sich das anhört, ne Sauerei.
 
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Bei aller Liberalität. Als Psychologe finde ich das, was da geschieht in mehrerlei Hinsicht äußerst fragwürdig. Ich würde als Arzt nie absegnen, dass sie getötet werden darf. Bei aller Irrationalität... Hat etwas von dem Trolley-Problem und zwar in der dicken Mann-Variante.

Weder die Frau noch der Mediziner sollten sowas entscheiden können oder gar müssen...
 
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auf den konkreten Fall bezogen wars, so wie sich das anhört, ne Sauerei.

meinst Du, weil sie nur 14 Monate Zeit hatte? Ich hab nicht mehr als die ersten vier Seiten gelesen, vielleicht hab ich ja etwas verpasst..

Zum Thema:
Sehr schwierige Frage, allerdings finde ich nicht, dass man das so katekorisch entscheiden kann. Ich bin im allgemeinen dafür, dass die Möglichkeit besteht, allerdings muss sichergestellt werden, dass "kein Blödsinn" geschieht.

Und was die Emo-Mädchen angeht:
Habt ihr den Artikel gelesen? Selbst wenn man nur bis Seite vier kommt, erfährt man, dass Euthanasie nur unter gewissen Umständen praktiziert wird. Also: Lange Zeit schmerzen, keine Aussicht aus baldinge besserung etc
 
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ich finds einfach krass, wie sehr man versucht die leute am leben zu (er)halten. psychisch kranke, alte, etc..

Es ist eine Schweinerei sondergleichen, Leute ärztlich umzubringen, die durch eine Depression suizidal sind.
Da muss man garnicht über Ethik diskutieren, das ist einfach bizarr. Ein akut suizidaler psychisch Kranker kann NICHT in seinem eigenen Interesse entscheiden.
Wie man auf die Idee kommt, es wäre das Beste Depressive zu töten anstatt sie zu therapieren ist mir schleierhaft.
Der implizierte Gedanke, psychisch Kranke seien es nicht wert, "am Leben gehalten zu werden" kommt direkt aus dem dritten Reich. Ziemlich peinlich/erbärmlich!

Weiss nicht, ob ihr alle den Artikel ganz gelesen habt, aber die Umstände bei konkret dieser Patientin waren mehr als schwammig, der Vorsitzende der Ethikkommission sagte selber, dass bei nicht tödlich erkrankten Personen eine Euthanasie erst nach intensiver Behandlung über einen Zeitraum von 3-4 Jahren in Erwägung gezogen werden darf.
Gleichzeitig befürwortete er die Euthanasie der Patientin 14 Monate nach ihrem Schlaganfall (nicht austherapiert).
Laut einem anderen zitierten Experten adaptieren sich Schlaganfallpatienten im Durchschnitt nach ungefähr 2 Jahren (24 Monaten) an ihre Lage und Depressionen sind eine bekannte (behandlungsbedürftige) Komorbidität.

Die Patientin nahm Antidepressiva, die ihr sicherlich aus gutem Grund verschrieben wurden, eine weitere psychologische/psychiatrische Behandlung wie sie nach so einem schweren Einschnitt durchaus üblich ist, fand wohl nicht statt.
Die bereits depressive Patientin trat 2 Tage nach dem Tod (durch Euthanasie) ihrer engsten Freundin durch Krebs mit ihrem Todeswunsch an den Hausarzt, der dies sofort begrüßte anstatt sie an einen Psychologen weiterzuleiten wie es eigentlich die Aufgabe eines Hausarztes ist, wenn ein Patient den Wunsch äußert zu sterben (bzw. eigentlich Pflicht zur [Zwangs-]Einweisung bei Suizidalität).
Den nicht todkranken, depressiven Patienten unmittelbar nach mehreren schweren Schicksalsschlägen in seinem Todeswunsch zu bestärken ist grob fahrlässig.
Die Reaktion der Patientin auf die Bestätigung der Euthanasieanfrage (hysterischer Lachanfall) zeigt wohl auch ihren labilen psychischen Zustand.

In diesem speziellen Fall kann man wohl sagen, dass die Grenzen der ärztlichen Ethik mit großen Schritten durchbrochen wurden und das Vorgehen nicht rechtfertigbar ist/kriminell war. Es ist sicher auch kein Zufall, dass der Fall lange Zeit unter dem Deckel gehalten wurde um eine öffentliche Diskussion zu vermeiden.


Was den Organspendewunsch bei Euthanasiepatienten allgemein angeht, so ist natürlich erstmal die Frage nach ärztlicher Euthanasie bei nichttödlichen Erkrankungen zu klären, für die man getrost einen eigenen Thread aufmachen kann.
Ein Arzt ist kein "Töter" zu dem man einfach hingehen kann, wenn man keine Lust mehr hat zu leben. Die Fälle müssen sehr genau und unabhängig geprüft werden.
Vorausgesetzt der Euthanasiewunsch ist "berechtigt" und es spricht anders als bei diesem Fall objektiv nichts gegen die Durchführung der Tötung, (unabhängig von der Diskussion ob dies überhaupt ethisch vertretbar ist), so sehe ich keinen Grund, dass er seine Organe nicht spenden dürfte, wenn er dies wünscht und es keinen Druck von ärztlicher Seite gibt (wie z.B. enthusiastische Ermunterung sich euthanasieren zu lassen gepaart mit Organspende).
 
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kA muss so nen bisschen bei deinen punkten lachen denn:
2.) Gerade im Falle nicht dem Tode geweihter Patienten: Gewöhnung an die Situation, Verbesserung der Heilungsmöglichkeiten usw usf.

who the fuck cares?
nur weil jemand nicht mehr in der lage ist vor einen fahrenden zug zu springen, soll man ihm also verbieten vor fahrende züge zu springen?
man muss die körperliche und die geistige behinderung einfach strikt trennen, anders ist das nicht möglich.
daher kann es zu drei verschiedenen entscheidungen kommen:

a) person ist voll entscheidungsfähig -> sterbehilfe aufjedenfall und immer erlauben, ist ja immerhin eine person im vollbesitz ihrer geistigen kräfte

b) person ist nicht voll entscheidungsfähig -> je nach ideologischer ausrichtung hat die entscheidungsgewalt über diese person der staat, ein vormund oder irgendeine hybride.

c) person ist vorübergehend nicht voll entscheidungsfähig -> zeitlich begrenzte (!) therapie bis entweder a) oder b) eintritt.

sicher kann man in dem fall jetzt argumentieren, dasa nach 14+ monaten therapie vielleicht eine besserung eingetreten 10 wäre aber nach dieser frist hätte man eben auch so fair sein müssen und entweder bei a) oder b) ankommen.
ich glaube nicht das diejenigen die sterbehilfe kritisch sehen oder sie gleich direkt ablehnen das der fall wäre.


aber mein problem mit der ganzen thematik ist noch ein ganz anderes:
wozu?
es gibt ja scheinbar ein verlangen nach maximierung von lebenden, geborenen, menschlichen körpern zum augenblicklichen zeitpunkt und ich verstehe nicht im geringsten wieso dies der fall ist.
wo ist der schaden für die gesellschaft, wenn jemand freiwillig stirbt?
ich sehe den schaden wenn jemand unfreiwillig stirbt, in der regel wird die gesellschaft diejenigen, die die unfreiwillige tötung angeordnet haben früher oder später ans nächste kreuz nageln. bei selbstötung seh ich das aber absolut nicht.
ok ich bin ja nun hardcore kommunist und für mich muss bei jeder entscheidung immer die gesellschaft im fordergrund stehen, so nen individuum interessiert mich nicht wirklich. mein problem hier ist jetzt, dass ich aus kollektivistischer sicht keinen grund sehe selbsttötung zu verbieten. vorallem auch weil nachfragen eh befriedigt oder restriktionen mit wohlfahrtsverlust irgendwie umgangen werden.
aus individualistischer sicht sehe ich aber auch kein problem an der ganzen sache da ich immer a), b) oder c) habe und b) natürlich schon nur grenzwertig individualistisch ist.
 
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Hätte auch kein Problem damit, wenn du euthanasiert wirst, dann kommen wenigstens nicht mehr solche Postings.

Es ist eine Schweinerei sondergleichen, Leute ärztlich umzubringen, die durch eine Depression suizidal sind.
Da muss man garnicht über Ethik diskutieren, das ist einfach bizarr. Ein akut suizidaler psychisch Kranker kann NICHT in seinem eigenen Interesse entscheiden.
Wie man auf die Idee kommt, es wäre das Beste Depressive zu töten anstatt sie zu therapieren ist mir schleierhaft.
Der implizierte Gedanke, psychisch Kranke seien es nicht wert, "am Leben gehalten zu werden" kommt direkt aus dem dritten Reich. Ziemlich peinlich/erbärmlich!

Weiss nicht, ob ihr alle den Artikel ganz gelesen habt, aber die Umstände bei konkret dieser Patientin waren mehr als schwammig, der Vorsitzende der Ethikkommission sagte selber, dass bei nicht tödlich erkrankten Personen eine Euthanasie erst nach intensiver Behandlung über einen Zeitraum von 3-4 Jahren in Erwägung gezogen werden darf.
Gleichzeitig befürwortete er die Euthanasie der Patientin 14 Monate nach ihrem Schlaganfall (nicht austherapiert).
Laut einem anderen zitierten Experten adaptieren sich Schlaganfallpatienten im Durchschnitt nach ungefähr 2 Jahren (24 Monaten) an ihre Lage und Depressionen sind eine bekannte (behandlungsbedürftige) Komorbidität.

Die Patientin nahm Antidepressiva, die ihr sicherlich aus gutem Grund verschrieben wurden, eine weitere psychologische/psychiatrische Behandlung wie sie nach so einem schweren Einschnitt durchaus üblich ist, fand wohl nicht statt.
Die bereits depressive Patientin trat 2 Tage nach dem Tod (durch Euthanasie) ihrer engsten Freundin durch Krebs mit ihrem Todeswunsch an den Hausarzt, der dies sofort begrüßte anstatt sie an einen Psychologen weiterzuleiten wie es eigentlich die Aufgabe eines Hausarztes ist, wenn ein Patient den Wunsch äußert zu sterben (bzw. eigentlich Pflicht zur [Zwangs-]Einweisung bei Suizidalität).
Den nicht todkranken, depressiven Patienten unmittelbar nach mehreren schweren Schicksalsschlägen in seinem Todeswunsch zu bestärken ist grob fahrlässig.
Die Reaktion der Patientin auf die Bestätigung der Euthanasieanfrage (hysterischer Lachanfall) zeigt wohl auch ihren labilen psychischen Zustand.

In diesem speziellen Fall kann man wohl sagen, dass die Grenzen der ärztlichen Ethik mit großen Schritten durchbrochen wurden und das Vorgehen nicht rechtfertigbar ist/kriminell war. Es ist sicher auch kein Zufall, dass der Fall lange Zeit unter dem Deckel gehalten wurde um eine öffentliche Diskussion zu vermeiden.


Was den Organspendewunsch bei Euthanasiepatienten allgemein angeht, so ist natürlich erstmal die Frage nach ärztlicher Euthanasie bei nichttödlichen Erkrankungen zu klären, für die man getrost einen eigenen Thread aufmachen kann.
Ein Arzt ist kein "Töter" zu dem man einfach hingehen kann, wenn man keine Lust mehr hat zu leben. Die Fälle müssen sehr genau und unabhängig geprüft werden.
Vorausgesetzt der Euthanasiewunsch ist "berechtigt" und es spricht anders als bei diesem Fall objektiv nichts gegen die Durchführung der Tötung, (unabhängig von der Diskussion ob dies überhaupt ethisch vertretbar ist), so sehe ich keinen Grund, dass er seine Organe nicht spenden dürfte, wenn er dies wünscht und es keinen Druck von ärztlicher Seite gibt (wie z.B. enthusiastische Ermunterung sich euthanasieren zu lassen gepaart mit Organspende).

Sehr guter Post, fast vollständige #2
 

Clawg

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wenn ich entscheide, entscheide ich immer in meinem interesse. auch wenn ich nicht zurechnungsfähig bin. ich wähle dann, in meiner begrenzten welt den tod. wenn ich dann die therapie mache und die ärzte mir den horizont erweitern und ich hab mehr auswahl okay schön.
Ich gehe mal davon aus, dass du keine Ahnung hast, wovon du sprichst (also weder selbst betroffen warst/bist und auch niemanden in der Richtung betreut hast).

@UglyBastard:
#2
 
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Sehr guter Post, fast vollständige #2
#3, wirklich ein ausgezeichneter beitrag.


Ich bin für aktive sterbehilfe, aber nicht so. Uglybastard hat fast alle gründe genannt.
Ich will niemanden für den tod dieser frau schuldig sprechen - offenbar wollte sie es so und ich unterstelle auch den beteiligten ärzten keine schlechten absichten.
Dennoch gefällt mir daran einiges nicht. Auf mich als laien wirkt es so, als sei nicht alles getan worden, um der frau ihren lebenswunsch zurückzugeben. Und das darf nicht passieren.
Wieso gibt man sich selbst die auflage, dass ein sterbewunsch über mehrere jahre bestehen muss und tötet die frau dann 14 monate nach ihrem schlaganfall?
Wieso darf man mit seinem sterbewunsch von einem arzt zum nächsten rennen, bis jemand der tötung zustimmt?
 
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Ich gehe mal davon aus, dass du keine Ahnung hast, wovon du sprichst

nein. ich bin nicht du. :wave:


ich kanns nur schwer erklären. ich finde jeder mensch lebt und entscheidet immer oder sehr subjektiv, emotional und beeinflusst. warum soll der mensch jetzt plötzlich nicht so nach diesen kriterien entscheiden dürfen? weshalb muss er jetzt gezwungen werden objektiv beurteilen zu können?
nur weils um leben und tod geht?
 
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Ja, weil es um leben und tod geht. Oder willst du, dass jeder zum arzt gehen und sagen kann: "herr doktor, ich möchte gern sterben", und der arzt mit den worten "na dann legen se sich mal hin" die spritze aufzieht?
 

Clawg

Guest
nein. ich bin nicht du. :wave:
Tja, ich habe wohl mehr mit Menschen zu tun.

ich kanns nur schwer erklären. ich finde jeder mensch lebt und entscheidet immer oder sehr subjektiv, emotional und beeinflusst. warum soll der mensch jetzt plötzlich nicht so nach diesen kriterien entscheiden dürfen? weshalb muss er jetzt gezwungen werden objektiv beurteilen zu können?
nur weils um leben und tod geht?

Dann melde dich mal z.B. als Freiwilliger in einem Entzugszentrum oder psychischen Heilanstalt und hör den Leuten zu und hör den Leuten zu, die es geschafft haben.
 
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Sie hat es entschieden und alles richtig gemacht, dieses pseudogelaber jeder Mensch muss glücklich sein ist behindert.
Es widerstrebt der Natur des Menschen sich umzubringen, die Entscheidung ist so schon schwer genug und wenn jemand jahrelang schwere Depressionen hat dann kann mir keiner erzählen dass man diesen Zustand aufrecht erhalten muss.
Die Leute zu zwingen sich vorn Zug zu werfen ist keine Lösung, unsere Gesellschaft muss akzeptieren dass sie da in einem Dilemma steckt. Jeden Menschen zu zwingen entweder so aus dem Leben zu scheiden oder gezwungen am Leben zu teilzunehmen ist keine Lösung.
Wir werden so oder so irgendwann daraus kommen dass der gewählte Tod zu unserer Gesellschaft gehört und das finde ich deutlich humaner, sterben gehört zum Leben dazu.

Gute Reportage zum Thema aber nichts für zarte Gemüter: Terry Pratchett: Choosing To Die
http://www.youtube.com/watch?v=slZnfC-V1SY&list=PL76C7B0F6ABB3403F
 
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Nach dem Post von UglyBastard kann man tatsächlich zumachen, da steht alles drin soweit. =D

@redhec: Es geht den meisten Kritikern nicht darum das ganze prinzipiell zu verbieten, aber in dem konkreten Fall stößt das nunmal sehr bitter auf, auch wenn du als persönlich betroffener da wohl nen anderen Blick drauf hast. Aber lies dir nochmal UglyBastards Post durch, er hat gut zusammengefasst warum es bei der Frau sehr grenzwertig war.
 
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Der Tod ist endgültig. Eine Depression nicht. Wer seine Depression überwindet will danach nichtmehr sterben. Den Tod kann man zwar nach Lehre der Religionen überwindne, aber definitiv nicht in gleicher Form.
 
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Der Post ist verdammt gut, danke für den Hinweis hätte ihn sonst nicht gelesen, sehr differenziert und gut zu lesen. Mehr von dem Jungen :deliver:

Folge der Argumentationslinie und muss sagen ich habe mich mit dem speziellen Fall nicht beschäftigt und dass jemand in einer depressiven Akut-Phase zumal durch äußere Umstände herbeigeführt nicht über seinen Suizid entscheiden darf liegt auf der Hand.
Mein Beispiel bezog sich eher auf Menschen die seit mehr als 10 Jahren an Depressionen leiden oder andere psychisches Erkrankungen aufweisen. Das Thema ist sehr diffizil und ist bei mir schon etwas eingefahren aus anderen Diskussionen.

Mir geht es nur darum dass ich durchaus auch Menschen mit psychischen Erkrankungen das Recht zuspreche über ihr Leben zu entscheiden, klar ist es hier deutlich schwieriger abzuwägen als jemand der unheilbar an Krebs leidet. Aber der Leidensdruck kann der gleiche sein und nicht für jeden gibt es Heilung, nur ist es eben hier viel schwieriger eine Aussage zu treffen ob heilbar oder nicht, in der Regel ist dieses überhaupt nicht möglich, das macht das Thema so kompliziert.
Nun kommt aber einer der wichtigsten Gründe warum ich finde hier muss es zukünftig einen Weg geben, die Hürde soll ja ruhig möglichst hoch zu setzen sein, nur bringen sich im Jahr ca 10.000 Menschen in Deutschland um, bei Autounfällen sterben ca 5000 und man muss doch niemanden zwingen es so zu erledigen:

Erhängen/Ersticken 5538 (50 %)
Sturz in die Tiefe 1100 (10 %)
Vergiftung durch Medikamente 940 (8 %)
Erschießen (meist Kopfschuss) 572 (5 %)
Sich vor den Zug oder vor Autos werfen 556 (5 %)
Abgase ins Auto leiten 216 (2 %)
 
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Klar sollte es auch bei schwerwiegenden psychischen Erkrankungen möglich sein Sterbehilfe zu bekommen, nur, wie du selber sagst, muss man da sehr genaue Grenzen setzen. Wenn es z.B. bei Schlaganfällen wirklich durchschnittlich 24 Monate Anpassungszeit braucht, sollte die Grenze schon zumindest bei 4 Jahren liegen. Jemand der mehrere Jahre an einer Situation leidet die offensichtlich nicht mehr therapierbar ist sollte aber natürlich die gleichen Möglichkeiten bekommen wie ein Todkranker.
 
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also ich will mal rein in Bezug auf den Titel des Threads antworten...zwischen Sterbehilfe und Organspende seh ich überhaupt keinen Konflikt, warum sollte man ausgerechnet auf die Organe verzichten!?

wen man so alles sterbehelfen sollte oder nicht, ist ja nen komplett anderes Themer
 
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Überhaupt keinen Konflikt ist aber auch übertrieben...wie schon oben erwähnt, Missbrauchspotential und Interessenkonflikt für die Ärzte wird definitiv erhöht. Ob das jetzt schlimmer ist als die positiven Effekte bezweifle ich auch, aber zumindest bedacht haben sollte man sie schon.
 
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Überhaupt keinen Konflikt ist aber auch übertrieben...wie schon oben erwähnt, Missbrauchspotential und Interessenkonflikt für die Ärzte wird definitiv erhöht. Ob das jetzt schlimmer ist als die positiven Effekte bezweifle ich auch, aber zumindest bedacht haben sollte man sie schon.

Sehe ich ähnlich. Wirklich mal ganz abgesehen von der Diskussion Sterbehilfe erlaubt oder not, scheinen viele hier nicht zu sehen, dass das nen ziemlich moralisches Dilemma ist. Warum denn dann überhaupt noch die Therapie oder den Eingriff bei Person x versuchen? Nehmen wir doch lieber die Organe und helfen ein paar Kindern...

Zum Thema Sterbehilfe i.A. möchte ich übrigens noch anmerken (auch wenn ich mich hier nicht auf die Diskussion einlassen will), dass es durchaus möglich ist, Personen in die Suizidalität zu drängen, ihnen also zu suggerieren, dass sie sterben wollen. Gerade bei körperlich behinderten Patienten und deren Angehörigen wäre ich bei sowas ganz vorsichtig. Wie die Dame da mit ihren 3 Kindern noch nen gemütliches Gläschen Sekt trinken kann. Ich wäre da als Kind von 17 Jahren sicherlich nicht hingegangen...wtf Leute, stellt euch das mal bitte vor. Eure Mutter sagt euch "hey, shit, ich will mich mal umbringen lassen" - "kk, darauf trinken wir einen". :(
 
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Gute Reportage zum Thema aber nichts für zarte Gemüter: Terry Pratchett: Choosing To Die
http://www.youtube.com/watch?v=slZnfC-V1SY&list=PL76C7B0F6ABB3403F

Danke dir für den Link. Ist es wirklich wert sich anzusehen. Musste aber auch zwischendurch mal mit den Tränen kämpfen :troest:

@ Topic

Psychische Probleme sind neben der Unfähigkeit sich noch mitzuteilen sicher die ganz schwierigen Punkte bei dem Thema.
Grundsätzlich denke ich, dass es jedem Menschen gestattet werden sollte sein Leben in häuslicher Atmosphere im Beisein der Familie zu beenden, wenn Leiden und der Blick in die Zukunft kein würdiges und ertragbares Dasein mehr erlauben.

In diesem Fall waren die psychischen Probleme der Frau eigentlich ein Grund die Tötung abzulehnen. Ein klarer Verstand ist in meinen Augen unerlässlich um so eine Wahl treffen zu können.
 
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In diesem Fall waren die psychischen Probleme der Frau eigentlich ein Grund die Tötung abzulehnen. Ein klarer Verstand ist in meinen Augen unerlässlich um so eine Wahl treffen zu können.

Das ist halt genau der Punkt. Ein klarer Verstand und der Wunsch zu sterben schließen sich per definition gegenseitig aus.
 
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Nicht wirklich, Stichwort terminale Erkrankung mit starken Schmerzen.

noch naiver bitte -.-

Ich hab schon viele Menschen gesehen, die "lebensmüde" waren, aber ihren Lebensdrang/-wunsch wiedergefunden haben. Menschen, die totkrank waren, aber gekämpft haben. Natürlich sind sie irgendwann gestorben oder werden noch sterben, aber sie haben noch schöne Sachen erleben können. Ist halt einfach ne Ansichtssache.

Ich will das auch nicht als ne 100%-Regelung hinstellen. Wollte nur mal ein wenig provozieren. Ich glaube, viele sind sich der Sensibilität der Sache nicht ganz bewusst. "Wenn sie sterben will, soll sie halt sterben" ist schnell gesagt. Ich glaube aber, dass es sich in vielen Fällen zu einfach gemacht wird. Wenn damit noch die Organspende einhergeht, macht es das nicht weniger problematisch. Wie gesagt - stellt euch vor, eure Mutter würde diesen Wunsch euch gegenüber äußern?
 
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Also denke das Thema Euthanasie ist an sich schon diskutabel, aber hier ist die Frage, wie groß der Einfluß der Entscheidung auf die Organspende ist.
 
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