ich finds einfach krass, wie sehr man versucht die leute am leben zu (er)halten. psychisch kranke, alte, etc..
Es ist eine Schweinerei sondergleichen, Leute ärztlich umzubringen, die durch eine Depression suizidal sind.
Da muss man garnicht über Ethik diskutieren, das ist einfach bizarr. Ein akut suizidaler psychisch Kranker kann NICHT in seinem eigenen Interesse entscheiden.
Wie man auf die Idee kommt, es wäre das Beste Depressive zu töten anstatt sie zu therapieren ist mir schleierhaft.
Der implizierte Gedanke, psychisch Kranke seien es nicht wert, "am Leben gehalten zu werden" kommt direkt aus dem dritten Reich. Ziemlich peinlich/erbärmlich!
Weiss nicht, ob ihr alle den Artikel ganz gelesen habt, aber die Umstände bei konkret dieser Patientin waren mehr als schwammig, der Vorsitzende der Ethikkommission sagte selber, dass bei nicht tödlich erkrankten Personen eine Euthanasie erst nach intensiver Behandlung über einen Zeitraum von 3-4 Jahren in Erwägung gezogen werden darf.
Gleichzeitig befürwortete er die Euthanasie der Patientin 14 Monate nach ihrem Schlaganfall (nicht austherapiert).
Laut einem anderen zitierten Experten adaptieren sich Schlaganfallpatienten im Durchschnitt nach ungefähr 2 Jahren (24 Monaten) an ihre Lage und Depressionen sind eine bekannte (behandlungsbedürftige) Komorbidität.
Die Patientin nahm Antidepressiva, die ihr sicherlich aus gutem Grund verschrieben wurden, eine weitere psychologische/psychiatrische Behandlung wie sie nach so einem schweren Einschnitt durchaus üblich ist, fand wohl nicht statt.
Die bereits depressive Patientin trat 2 Tage nach dem Tod (durch Euthanasie) ihrer engsten Freundin durch Krebs mit ihrem Todeswunsch an den Hausarzt, der dies sofort begrüßte anstatt sie an einen Psychologen weiterzuleiten wie es eigentlich die Aufgabe eines Hausarztes ist, wenn ein Patient den Wunsch äußert zu sterben (bzw. eigentlich Pflicht zur [Zwangs-]Einweisung bei Suizidalität).
Den nicht todkranken, depressiven Patienten unmittelbar nach mehreren schweren Schicksalsschlägen in seinem Todeswunsch zu bestärken ist grob fahrlässig.
Die Reaktion der Patientin auf die Bestätigung der Euthanasieanfrage (hysterischer Lachanfall) zeigt wohl auch ihren labilen psychischen Zustand.
In diesem speziellen Fall kann man wohl sagen, dass die Grenzen der ärztlichen Ethik mit großen Schritten durchbrochen wurden und das Vorgehen nicht rechtfertigbar ist/kriminell war. Es ist sicher auch kein Zufall, dass der Fall lange Zeit unter dem Deckel gehalten wurde um eine öffentliche Diskussion zu vermeiden.
Was den Organspendewunsch bei Euthanasiepatienten allgemein angeht, so ist natürlich erstmal die Frage nach ärztlicher Euthanasie bei nichttödlichen Erkrankungen zu klären, für die man getrost einen eigenen Thread aufmachen kann.
Ein Arzt ist kein "Töter" zu dem man einfach hingehen kann, wenn man keine Lust mehr hat zu leben. Die Fälle müssen sehr genau und unabhängig geprüft werden.
Vorausgesetzt der Euthanasiewunsch ist "berechtigt" und es spricht anders als bei diesem Fall objektiv nichts gegen die Durchführung der Tötung, (unabhängig von der Diskussion ob dies überhaupt ethisch vertretbar ist), so sehe ich keinen Grund, dass er seine Organe nicht spenden dürfte, wenn er dies wünscht und es keinen Druck von ärztlicher Seite gibt (wie z.B. enthusiastische Ermunterung sich euthanasieren zu lassen gepaart mit Organspende).