Neues Persönlichkeitsrecht und Pressefreiheit

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Mir geht Boulevard in seiner reinen Existenz schon jahrelang auf die Nerven. Selbst als Konservativer halte ich die BILD für eine Gefahr. Die Art des Journalismus hat sich zu NEWS und Aufgeregtheiten gewandelt in dne letzten Jahren.
Letztes Beispiel dafür war meinem Empfinden nach die Berichterstattung von Japan, wo ich den Eindruck hatte, die Presse ist regelrecht enttäuscht, daß der versprochene Super-Gau samt kameratauglicher Explosionsbilder ausgeblieben ist.

Natürlich liegt das auch am Publikumund man darf die Pressefreiheit nicht wirklich einschränken, aber man sollte imho den Begriff der Person des öffentlichen Interesses streichen.

Konkret ist es so, daß Leute, welche in der Öffentlichkeit stehen nicht gegen die Berichterstattung über sie vorgehen können, wie es jeder "normale" Bürger kann. Dies würde ich nurnoch gelten lassen für folgende Personen / Außnahmen.
1) Alle Personen, die ein gewähltes Amt inne haben, also insbesondere Politiker, weil es hier den Wähler etwas angeht, wie die Betreffenden sich verhalten.
2) Abgeschlossene Gerichtsverfahren. Insbesondere Zumwinkel und Kachelmann, die medienwirksam abgeführt/verhandelt werden sind eine Schande für das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit.

Natürlich gebe es auch dann noch Boulevardjournalismus, aber es bleibt zu hoffen, daß die dann mehrheitlich positiven Geschichten den Leuten im Halse stecken bleiben und so diesen Sumpf austrocknen. Das würde dann Platz für Berichte zu wichtigen Dingen schaffen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_andauernden_Kriege_und_Konflikte


Der zweite Punkt wäre, das man Medien verpflichtet Richtigstellungen den doppelten Platz an gleicher Stelle einzuräumen, wie dem falschen Bericht. BILD Doppelseite zu einem Thema, das sich mal wieder als falsch herrausstellt, würde also eine entsprechende vierseitige Richtigstellung erfordern.

Der dritte Punkt wäre, das Fragen innerhalb von Schlagzeilen / Titeln verboten werden. Das würde zumindest in Ansätzen reißerische Aufmacher hemmen. Natürlich wären dinge wie "Vermutung: XYZ ist Sodomist" und ähnliches ebenfalls untersagt.


Natürlich wäre es ideal einfach mündige Bürger zu haben, aber das wird auf absehbare Zeit wohl nicht passieren.
 
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das lustige an sich würden die meisten, wenn sie davon auf "normale" Art hören würden wahrscheinlich nur mit den Schultern zucken und hart waynen...aber wenn so eine Gesetzänderung wirklich vorgeschlagen werden würde, würden die Medien natürlich krassen Aufschrei machen und gezielt alles auf "ganz böse" Politik drehen...und dann waynt das Volk plötzlich nicht mehr :(
 
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Konkret ist es so, daß Leute, welche in der Öffentlichkeit stehen nicht gegen die Berichterstattung über sie vorgehen können, wie es jeder "normale" Bürger kann. Dies würde ich nurnoch gelten lassen für folgende Personen / Außnahmen.
1) Alle Personen, die ein gewähltes Amt inne haben, also insbesondere Politiker, weil es hier den Wähler etwas angeht, wie die Betreffenden sich verhalten.
2) Abgeschlossene Gerichtsverfahren. Insbesondere Zumwinkel und Kachelmann, die medienwirksam abgeführt/verhandelt werden sind eine Schande für das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit.

Nur so aus Interesse, was meinst du damit? Soll die Presse nicht über Kachelmann berichten dürften solange dieser nicht verurteilt ist?

Wie wäre es in diesem Fall mit einem Beispiel was die Presse berichten dürfen soll und was nicht.

Kommt jetzt darauf an, was du dir so vorstellst, aber allgemein würde ich sagen, dass das was du da vorschlägst ganz großer Unsinn ist.
 
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Das ist Unsinn weil?

Der Bericht über Kachelmann hat was genau gebracht? Sein Ruf ist zerstört, der des vermeindlichen Opfers und begründet wird das alles mit der Tatsache, daß Kachelmann eine Person des öffentlichen Interesses ist. Tatsählich führt eine Berichterstattung vor einem Urteil aber immer nur zu Vorverurteilungen. Außerdem entschleunigt sowas den Justizapparat an der einzigen Stelle, wo es nötig ist.

Worauf es eben generell hinausläuft ist Berichterstattung nur über Personen in gewählten Ämtern, wie z.B. Seehofer und seine Affäre, nicht aber über z.B. David Hasselhoff beim Burgeressen, wenn er es nicht erlaubt. Das heißt ich will "Prominenten" das gleiche Persönlichkeitsrecht zugestehen, wie du und ich es haben.
 
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Ich stimme dir 100%ig zu und würde es sogar noch ausweiten, dass nicht über Sachen berichtet werden darf, die mit dem Amt eines Politikers nichts zu tun haben.
Wenn z.B. der Innenminister fremdgeht hat das ihmo mit seinem Beruf nichts zu tun und hat auch keinen was anzugehen. Bei solchen Sachen wie Guttenbergs Doktorarbeit sollte aber nach der Untersuchung das Ergebnis selbstverständlich öffentlich sein.
 
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Denke das bei einem Politiker Glaubwürdigkeitsfragen durchaus eine Rolle spielen, aber der Boulevardjournalismus erfüllt halt den Zweck von Brot und Spielen und sowas ekelt mich an.
 
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Das ist Unsinn weil?

Der Bericht über Kachelmann hat was genau gebracht? Sein Ruf ist zerstört, der des vermeindlichen Opfers und begründet wird das alles mit der Tatsache, daß Kachelmann eine Person des öffentlichen Interesses ist. Tatsählich führt eine Berichterstattung vor einem Urteil aber immer nur zu Vorverurteilungen. Außerdem entschleunigt sowas den Justizapparat an der einzigen Stelle, wo es nötig ist.

Worauf es eben generell hinausläuft ist Berichterstattung nur über Personen in gewählten Ämtern, wie z.B. Seehofer und seine Affäre, nicht aber über z.B. David Hasselhoff beim Burgeressen, wenn er es nicht erlaubt. Das heißt ich will "Prominenten" das gleiche Persönlichkeitsrecht zugestehen, wie du und ich es haben.

Zugegeben kenne ich mich nicht wirklich mit dem Recht aus, deswegen habe ich dich ja um ein Beispiel gebeten.
Im Falle Kachelmann vs normale Person, wo wäre da der konkrete Unterschied, die normale Person würde vieleicht nicht mit vollen Namen, sondern mit Jörg K. welcher als Wettermoderator arbeitet bezeichnet werden? Evt würden seine Augen auf Photos verpixelt werden? Ansonsten müsste sich was noch ändern?
Ein großteil der Berichterstattung über Kachelman wäre doch auch bei einer 0815 Persönlichkeit möglich gewesen?

Anderes Beispiel, Julian Assange. Hier hätte dann die Presse nicht darüber berichten dürfen, dass er im Gefängnis ist oder wie soll man sich das jetzt vorstellen?
 
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Über den Fall Kachelmann wäre ggf. garnicht berichtet worden, weil er keine Bedeutung hat und außerhalb besagter Berichtserstattung keine juristischen Ungereimtheiten existieren.
Im Fall Assange wäre eine Berichterstattung, die sich weniger um ihn, sondern mehr um den betreffenden Richter geht auchnicht schlecht, aber hier setzt eben an, daß jeder seine Zustimmung geben darf, daß über ihn berichtet wird. Stefan Raab darf ohne deren Zustimmung keine Personen im TV zeigen, die nicht Personen öffentlichen Interesses sind. Im Fall von z.B. Assange oder nun Ai Weiwei könnten die Betroffenen, oder deren Vertreter explizit eine Berichterstattung erlauben. In besagten Fällen macht die Presse als vierte Kraft der Gewaltenteilung eben auch Sinn.

Aber Paris Hiltons schlecht rasierte Geschlechtsöffnung zu thematisieren bringt die Menschheit sicherlich keinen Schritt weiter. Meine Vorschläge sollen eben als Nebeneffekt den Boulevardjournalismus austrocknen, weil ein direktes Verbot von "Scheiße im TV" einfach technisch / juristisch nicht umzusetzen ist.
 
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Lasst uns vergewaltigern und kinderschänder die schwänze abschneiden. fänd ich toll. geht leider nicht - warum?

es gibt so prinzipien wie unverletzlichkeit der person, blablabla.. die nicht angetastet werden dürfen. gehn wir heute ein schritt in die richtung, folgt der nächste schritt dann morgen..

also, erst die schwänze der vergewaltiger, dann die hände der mörder, nen paar jahre später die finger der diebe und ehebrecher werden gesteinigt. iranische verhältnisse.

das gleiche gilt für die pressefreiheit. führen wir (sinnvolle) einschränkungen ein, folgen bald die nächsten und schwupps sind wir in einem nazistaat.

also nein, auch wenn sich die presse meist zuviel rausnimmt. das einzige, was man dagegen tun kann, ist aufklären und die strafen für falsche berichterstattung deutlich erhöhen.
 
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das gleiche gilt für die pressefreiheit. führen wir (sinnvolle) einschränkungen ein, folgen bald die nächsten und schwupps sind wir in einem nazistaat.
naja es geht ja darum, dass es die Beschränkung der Presse in der Hinsicht ja eigentlich schon gibt, nur eben für bestimmte Personen ne Ausnahme gibt

@zerg ich denke auch, dass man über Kachelmann's Vergewaltigungsprozess nicht berichtet hätte, wenn er kein Promi gewesen wär...denn über die meisten Prozesse dieser Art wird nunmal nicht berichtet, weil es davon ja auch zu viele gibt...so lang nicht gleichzeitig irgendwas besonderes mitschwingt (zB Serientäter, Kinder wurden vergewaltigt oder so) juckt sowas nämlich keinen...hier war nicht die vermeintliche Tat was besonderes, sondern der vermeintliche Täter
 
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@zerg ich denke auch, dass man über Kachelmann's Vergewaltigungsprozess nicht berichtet hätte, wenn er kein Promi gewesen wär...denn über die meisten Prozesse dieser Art wird nunmal nicht berichtet, weil es davon ja auch zu viele gibt...so lang nicht gleichzeitig irgendwas besonderes mitschwingt (zB Serientäter, Kinder wurden vergewaltigt oder so) juckt sowas nämlich keinen...hier war nicht die vermeintliche Tat was besonderes, sondern der vermeintliche Täter

Richtig ist, dass der Fall Kachelmann fast ausschließlich von der Person Kachelmann lebt.
Richtig wäre meiner Meinung nach aber auch, dass die Presse darüber sowieso ausführlich berichten würde und zwar spätestens dann wenn das Verfahren abgeschlossen ist. Ausserdem halte ich es für ziemlich wahrscheinlich, dass die Presse das Verfahren begleitet, und eben auch "anonymisiert" darüber berichtet, einfach um später darauf verweisen zu können, nach dem Motto:
Schaut her wir waren dabei und haben euch auf dem laufenden Gehalten.
Die Boulevardzeitungen hätten dann eben einen Teil mit "Anonymisierten Promis", wo wild berichtet und spekuliert wird, am besten mit dem Hinweis: "Hier abstimmen, wer das sein könnte, die Auflösung gibts am xx.xx.201x :D " .

Mal ganz abgesehen davon, dass es praktisch unmöglich sein dürfte das ganze Geheim zu halten, zu anonymisieren, "Whistleblower" mal anders. Viel Spaß dabei dann die "Promi-Foren" zu überwachen bzw gegen promileaks vorzugehen.

Im Fall von z.B. Assange oder nun Ai Weiwei könnten die Betroffenen, oder deren Vertreter explizit eine Berichterstattung erlauben
Und der Staat verklagt dann die Vertreter weil sie angeblich gegen die Interessen der Betroffenen handeln, schon darf die Presse wieder nicht schreiben bis das ganze geklärt ist.
 
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warum sollte die Presse ein Intresse haben, im Nachhinein zu sagen "Hey Kachelmann wurde von ner Frau wegen Vergewaltigung angezeigt, aber die hat wohl nur rumgelogen und er wurde freigesprochen"? Klar, wenn am Ende ein Schuldspruch rauskommen sollte, kann man ja ruhig drüber berichten, aber dann würd man ihn so oder so nicht mehr im Fernsehen sehen, weil man vom Knast aus nicht den Wetterbericht machen kann ;)

kann mir schwer vorstellen, dass die Leute sich wirklich für Berichte über "nicht näher genannte" Promis interessieren ~~
 
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Was vieleicht daran liegt, dass "nicht näher genannt" ungleich unbekannte Promis ist. Wer das dann wirklich ist über den da Berichtet wird dürfte man auf andere Wege ziemlich schnell erfahren.
 
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Ich denke, die meisten deiner Vorschläge hören sich Vernünftig an. Ich war schon immer angeekelt, das "Stars" als Personen des öffentlichen Interesses gelten. Niemand hat das Recht, einfach so Dinge aus ihrem Leben zu greifen und diese Publik zu machen, wie z.b Hochzeiten. Allerdings muss man dazu auch sagen, das schon jetzt Stars einen gewissen Schutz haben, halt das man nicht über ihr Privatleben und so berichten darf. Leider umgehen die Bild und Co. diese Regelung gerne, daher hört sich dass mit der vierseitigen Richtigstellung/Gegendarstellung durchaus brauchbar an.

Dazu würde ich vorschlagen, dass alles Geld was durch einen (absichtliche) Falschbericht oder einer Persöhnlichkeitsrechtsverletzung gegen eine Person eingenommen wurde, an diese zurückgeht (inklusive Schadensersatz). Dann würden sich das Abdrucken von solchen in keiner Weise mehr rentieren.
 
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Auf gar keinen Fall!
So sehr ich auch das Ziel unterstütze und so gerne ich eine vernünftige Presselandschaft sehen würde, was du hier vorschlägst ist in etwa so sinnvoll wie Internetsperren gegen Kinderpornos: Der Kollateralschaden wäre einfach viel zu hoch. Die Meinungs- und Pressefreiheit ist einfach viel zu wichtig, als dass man einfach so Einschränkungen beschließen dürfen sollte.

Ich schlage vor, dass wir uns genau in die andere Richtung bewegen sollten: Jeder einzelne Bürger sollte alle Schutzrechte eines Journalisten genießen und kein Mensch sollte gegen Berichterstattung vorgehen dürfen. Das sorgt für mehr Freiheit und gleichzeitig ermöglichen wir es unserer Gesellschaft, selbst zu bestimmen, welche Form der Nachrichten angenommen werden. Gerade die vielen Blogs und der Informationsfluss im Internet zeigen ja, dass hier ein enormes Potential vorhanden ist, welches nur genutzt werden muss. Heute werden leider Blogger oft rechtlich verfolgt und können sich nicht auf den Journalistenstatus berufen. Im Kommunikationszeitalter muss jeder Mensch seine Meinung tatsächlich frei äußern dürfen, es ist eine Schande dass Menschen ohne Presseschein in diesem Land nur ein eingeschränktes Recht darauf haben.

Deshalb: Ausbau der Pressefreiheit für jeden Bürger anstatt zusätzlicher Einschränkungen!
 
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kann mir schwer vorstellen, dass die Leute sich wirklich für Berichte über "nicht näher genannte" Promis interessieren ~~

tun sie auch nicht, aber die Berichterstattung der Boulevardpresse hat System und ersäuft die Medienlandschaft immer dann mit gänzlich uninteressanten Themen und Nebensächlichkeiten, um eigentlich wichtige Themen, die zBsp im Bundestag diskutiert werden auszublenden
wozu also über Dinge wie Laufzeitverlängerungen, Gesundheitsreform, BW-Reform, Hartz IV etc berichten wenn man stattdessen die Massen dumm halten kann mit Reißern wie "Warum lacht Prinz Ferdinand nicht?" auf Seite 1
 

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das gleiche gilt für die pressefreiheit. führen wir (sinnvolle) einschränkungen ein, folgen bald die nächsten und schwupps sind wir in einem nazistaat.

Immer dieses Dammbruch Argument... Wenn man danach geht hätte man von vornherein die Anarchie ausrufen müssen weil ja jede Einschränkung die man beschließt zur nächsten führt und wir wieder im 3ten Reich landen sollten wir ein Gesetz beschließen das irgendwie einschränkenden Charakter hat...

Die Pressefreiheit ist bereits an diversten Stellen eingeschränkt und das ist auch gut so. Und ich find die Punkte des TE durchaus sinnvoll. Hier in DE mags ja noch halbwegs vernünftig zugehen aber wenn man sich mal Amiland anguckt, wenne da etwas bekannter bist kannste dich ja ohne Bodyguards gar nicht mehr vor die Tür trauen. Die Persönlichkeits Rechte insbesondere das Recht auf Privatssphäre sollte imo vorrang haben vor der Presse Freiheit. Personen in öffentlichen Politischen Ämtern wären da wirklich noch das einzige wo man ne Ausnahme machen sollte.
 
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Ich wär einfach dafür, dass Pressefreiheit nur sachliche Berichte schützt. Jaja, ich weiß, dann kommt wieder das typische "und wie grenzt man ab, was noch sachlich nud was schon unsachlich ist?"-Geschrei. Aber derartige Unbestimmtheiten gibt es zigfach im Recht. Anwälte dürfen etwa nur sachlich werben - und siehe da, es funktioniert. Da freie Presse ja wichtig ist, könnte man das ja weit auslegen, sodass quasi nur offensichtlich unsachliches, reißerisches keinen Schutz der Pressefreiheit erfährt. Dort könnte der Gesetzgeber dann schalten und walten wie er will. Also von totalem Verbot bis hin zur Richtigstellung wäre alles drin.

Aber nein - das will ja wieder keiner. Und warum nicht? Weil die Mehrheit der Leute in diesem Land inzwischen auf einem geistigen Niveau angekommen ist, wo sie die reißerische Scheiße braucht, vermutlich, weil alles andere zu hoch ist. Sich ernsthaft zu informieren ist ja schon zu viel verlangt. Man schaue sich doch nur mal morgens im Zug um, wer da eine Zeitung und Nachrichten ließt und wieviele Leute im Vergleich dazu sich das neueste Blutbad oder den neuesten Minderjährigen-Inzest-Vergewaltigungsskandal (mit Blutbad) auf der BILD-Titelseite reinzieht. Ich kenne Leute, die gucken den ganzen Tag RTL und Konsorten und meinen, RTL explosiv oder wie das heißt würde sie ja mit Nachrichten versorgen. LOL.

Und um nochmal zu meinem eingangs erwähnten Vorschlag zurückzukommen, muss ich noch was loswerden, weil ja hier einige das offenbar kritisch sehen: Ja es stimmt, Pressefreiheit ist genau wie die individuelle Meinungsfreiheit unerlässlich für eine freie Demokratie. Aber nicht in allen Aspekten. Was viele vergessen haben ist, dass die Meinungsfreiheit nicht Meinungen schützen sollte a la "Bohlen findet 'Superstar' XYZ scheiße, weil...". Das ist nicht unverzichtbar für eine Demokratie, es ist im Gegenteil irgendwo zwischen überflüssig und schädlich anzusiedeln. Die Meinungsfreiheit soll die Kommunikation über politische, öffentliche Themen schützen. Und das selbe gilt auch für die Pressefreiheit. Das BVerfG ist dazu übergegangen, das extensiv auf alles und jeden zu erstrecken. Was auch ok ist, damit muss man sich halt abfinden. Aber man sollte bitte nicht so tun, als wäre es in irgendeiner Form relevant für diese Republik, was Bohlen über XYZ denkt. Das ist es nicht! Und es hat auch nicht den geringsten Einfluss auf diese Demokratie, ob jeder Bürger über Kachelmanns Schuld oder Unschuld informiert wird. Oder Moment - eigentlich doch. Denn jede Sekunde, die wir wieder darüber zugemüllt werden, fehlt uns, um uns über wichtige Themen zu informieren.
Jetzt kommt der Clou: Wer sich immer mehr mit irgendwelchem Scheiß zumüllen lässt, wie ihn BILD, Frau hinterm Spiegel und ähnliche "Zeitungen" verbreiten, der informiert sich immer weniger über wichtiges. Und wer immer weniger über wichtiges informiert wird, verliert nicht nur das Interesse daran, sondern ist auch nicht (mehr) in der Lage, seine Wahlentscheidung auf rationale Gründe zu stützen. Trotzdem wählt er natürlich munter weiter....
 
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Jetzt kommt der Clou: Wer sich immer mehr mit irgendwelchem Scheiß zumüllen lässt, wie ihn BILD, Frau hinterm Spiegel und ähnliche "Zeitungen" verbreiten, der informiert sich immer weniger über wichtiges. Und wer immer weniger über wichtiges informiert wird, verliert nicht nur das Interesse daran, sondern ist auch nicht (mehr) in der Lage, seine Wahlentscheidung auf rationale Gründe zu stützen. Trotzdem wählt er natürlich munter weiter....

ein Schelm wer dabei denkt dies wäre nicht so gewollt :deliver:
 

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Die Meinungsfreiheit soll die Kommunikation über politische, öffentliche Themen schützen.

Das lustige ist ja das die Meinungsfreiheit genau bei solchen Themen nicht gilt. Wer öffentlich die "falschen" politischen Ansichten vertritt wird schneller abgeschossen als man gucken kann.
 
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Meinungsfreiheit bedeutet ja nicht, dass andere diese Meinung teilen müssen und dass das Vertreten dieser Ansicht keine Konsequenzen hat.

Und mir wäre nicht bekannt, dass der Staat das Vertreten einer Meinung grundsätzlich verbietet und insbesondere strafrechtlich sanktioniert, abgesehen von Holocaustleugnen u.ä., wobei dabei ja sogar umstritten ist, ob es verfassungskonform ist...
 

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Meinungsfreiheit bedeutet ja nicht, dass andere diese Meinung teilen müssen und dass das Vertreten dieser Ansicht keine Konsequenzen hat.

Wenn sie einem nicht das Recht seine Meinung zu äußern garantiert ohne dafür bestraft zu werden, was tut sie dann? Und nein bestrafen heißt nicht zwangsläufig eingesperrt werden oder sonstwie strafrechtlich verfolgt zu werden. Wobei das ja auch vorkommt wenn es um "braunes" Gedankengut geht.

Jüngstes Beispiel ist halt Sarrazin. Der Mann ist wegen seiner Äußerungen sämtliche Ämter die er bekleidet hat los obwohl seine Aussagen wirklich rein gar nichts mit seiner Tätigkeit bei der Bundesbank zu tun haben. Und hier gehts um öffentliche Ämter, nicht um privatwirtschaftliche Verhältnisse.

Wie alle Grundrechte gilt auch die Meinungsfreiheit nur innerhalb gewisser Grenzen.
 
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Das würde dich ja sicher auch überhaupt nicht stören wenn in der Zeitung irgendwelche Details aus deinem Privatleben stehen würden.

das gleiche gilt für die pressefreiheit. führen wir (sinnvolle) einschränkungen ein, folgen bald die nächsten und schwupps sind wir in einem nazistaat.

Ganz abgesehen von deiner haarsträubenden Argumentation ist die momentane Situation eine Einschränkung des Persönlichkeitsrechts für Personen des öffentlichen Interesses, das heißt man müsste keine Einschränkung hinzufügen, sondern nur eine wegnehmen.
 
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Das würde dich ja sicher auch überhaupt nicht stören wenn in der Zeitung irgendwelche Details aus deinem Privatleben stehen würden.

Als ob sich eine Zeitung für mein Privatleben interessieren würde. Und wenn schon: Was niemand wissen darf behalte ich eben für mich. Wenn Informationen herauskommen die niemand wissen soll dann wäre das einzig und allein meine eigene Schuld.

Andersum können solche Einschränkungen der Pressefreiheit nämlich genutzt werden, um Korruption und Betruf zu vertuschen. Bestes Beispiel: Guttenberg, der solche Gesetze nutzen will um die Veröffentlichung seiner Doktorbetrügereien zu verhindern.

Da setze ich lieber freiheitliche Prioritäten und akzeptiere, dass ich auf meine privaten Informationen besser aufpassen muss. Im Vergleich zur Vertuschung von Betrug und Korruption ist das einfach das kleinere Übel.
 
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Ach die Presse bzw Blogs fänden is sicher sehr lustig jede Woche Listen zu veröffentlichen, auf denen man sehen kann das x im Puff war, y seine Frau bezogen hat und z sich ordentlich einen hinter die Binde gekippt hat :deliver:
 
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Als ob sich eine Zeitung für mein Privatleben interessieren würde. Und wenn schon: Was niemand wissen darf behalte ich eben für mich. Wenn Informationen herauskommen die niemand wissen soll dann wäre das einzig und allein meine eigene Schuld.

Andersum können solche Einschränkungen der Pressefreiheit nämlich genutzt werden, um Korruption und Betruf zu vertuschen. Bestes Beispiel: Guttenberg, der solche Gesetze nutzen will um die Veröffentlichung seiner Doktorbetrügereien zu verhindern.

Da setze ich lieber freiheitliche Prioritäten und akzeptiere, dass ich auf meine privaten Informationen besser aufpassen muss. Im Vergleich zur Vertuschung von Betrug und Korruption ist das einfach das kleinere Übel.

Im Zuge der aktuellen Debatten z.B. bzgl. Cybermobbing halte ich deine Ideen für mindestens fragwürdig. Das hat ja schon fast stasieske Züge, wo jeder jeden öffentlich anprangern kann.
 
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Im Zuge der aktuellen Debatten z.B. bzgl. Cybermobbing halte ich deine Ideen für mindestens fragwürdig. Das hat ja schon fast stasieske Züge, wo jeder jeden öffentlich anprangern kann.

Es kann sich aber auch jeder öffentlich gegen die Anprangerung wehren. Es gibt ja keine zentrale Instanz, die nie kritisiert werden darf. Im Gegenteil, wenn niemand vor unliebsamen Meinungsäußerungen geschützt wird dann wird die Verteidigung der eigenen Position erst umfassend möglich.

Und nochmal: Mir wäre eine Welt, in der sich alle Menschen ganz dolle lieb haben und niemand andere beleidigt auch viel lieber. Aber so etwas haben wir nunmal nicht. Wir haben leider nur die Wahl zwischen Meinungsfreiheit oder der Einschränkung derselben. Letzteres - nicht ersteres! - ist "stasiesk". Absolute Meinungsfreiheit, mit all den negativen Aspekten, ist das kleinere Übel verglichen mit willkürlichen Einschränkungen der Meinungsfreiheit, welche immer eine gewisse Interessensegruppe bevorzugen.
 
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Immer dieses Dammbruch Argument... Wenn man danach geht hätte man von vornherein die Anarchie ausrufen müssen weil ja jede Einschränkung die man beschließt zur nächsten führt und wir wieder im 3ten Reich landen sollten wir ein Gesetz beschließen das irgendwie einschränkenden Charakter hat...

Das hat nichts mit "Dammbruchargument" zu tun, du Vollpfosten. Es darf und soll überalles berichtet werden, solange es nicht beleidigt oder die Privatsphähre verletzt.
Wenn ein Minister fremd geht, interessiert das die Menschen genauso wie z.B. eine gefälschte Doktorarbeit. Es soll darüber berichtet werden!!
Dass reißerische Hetzzeitungen/Zeitschriften ala Spiegel, Stern, Bild, usw. hier eine riesige Macht haben, und viele Dummköpfe glauben was drinsteht, ändert nichts an diesen Grundprinzipien. Die Kunden entscheiden immer noch am Kiosk, was sie lesen wollen.

Und bei dem, was verboten werden soll, scheiden sich schon die Geister: Pornographie? Bravo? Atomhysterie (siehe Fukushima)? Islamkritik? Klimawandel? etc.
 
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Es kann sich aber auch jeder öffentlich gegen die Anprangerung wehren. Es gibt ja keine zentrale Instanz, die nie kritisiert werden darf. Im Gegenteil, wenn niemand vor unliebsamen Meinungsäußerungen geschützt wird dann wird die Verteidigung der eigenen Position erst umfassend möglich.
tja die Leute glauben aber lieber die schlechten Nachrichten als die Dementis...und dementieren kann jeder ob "schuldig" oder nicht...Frau Musterfrau behauptet dann schön in irgendwelchen Blogs, dass Herr Mustermann mit ihr eine Affäre hat, sei es weil sie seine Frau nicht mag, scharf auf ihn ist oder er ihr einfach irgendwie dumm kam...Herr Mustermann wird das nun bestreiten, jedoch wird er das höchstwahrscheinlich sowohl tun, wenn es stimmt als auch wenn es Blödsinn ist...was denkt wohl seine Frau darüber? Oder nachdem dann vielleicht eh schon die Scheidung durch ist die nächste Freundin, die ihn erstmal googelt?

Von "ich darf alles über jeden sagen" profitieren nämlich auch nur die Gruppen...das sind vor allem die Mehrheiten...selbst jetzt haben ja zB schon genug Schwule Angst geoutet zu werden, was meinst du wie das erst wäre, wenn das halbe Internet vor Enthüllungsplattformen nur so wimmeln würde?
Das führt dann nämlich ganz schnell dazu, dass man wieder das Gefühl hat, dass gewisse Meinungen "richtig" sind und man sehr genau aufpassen sollte, wem man sich anvertrauen darf, dass man der "falschen" Meinung ist
 
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Das hat nichts mit "Dammbruchargument" zu tun, du Vollpfosten. Es darf und soll überalles berichtet werden, solange es nicht beleidigt oder die Privatsphähre verletzt.
Wenn ein Minister fremd geht, interessiert das die Menschen genauso wie z.B. eine gefälschte Doktorarbeit. Es soll darüber berichtet werden!!
Dass reißerische Hetzzeitungen/Zeitschriften ala Spiegel, Stern, Bild, usw. hier eine riesige Macht haben, und viele Dummköpfe glauben was drinsteht, ändert nichts an diesen Grundprinzipien. Die Kunden entscheiden immer noch am Kiosk, was sie lesen wollen.

Und bei dem, was verboten werden soll, scheiden sich schon die Geister: Pornographie? Bravo? Atomhysterie (siehe Fukushima)? Islamkritik? Klimawandel? etc.

:D du, mein lieber, bist wie die Bild-Zeitung dieses forums. schlecht recherchierend, schwachsinnig argumentierend, pöbelgerecht schreibend, immer auf die polemikblase drückend und für den inhaltlichen wert einer diskussion meist komplett überflüssig, allerdings auch immer mal nen lacher wert.
 
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Dann lies ihn halt nicht

Abgesehen vom Einfluß auf mich, einfach dadurch das es Platz oder Sendezeit für andere Sachen wegnimmt, leibt noch, daß, selbst wenn ich es nicht lese, immernoch über Leute berichtet wird, obwohl sie es nicht wollen, ohne das es dafür eine Rechtfertigung gibt.

Guttenberg z.B. ist Amtsträger da ist die Berichterstattung legitim. Kachelmann würde die Info, daß er verurteilt wurde reichen. Aber es geht auch um das alltägliche Geschäft von Paparazzi und die Art der Berichterstattung.
 
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Dass man sich gegen allzu penetrante Presse erfolgreich wehren kann zeigt übrigens der Fall Monica Lierhaus recht gut. Das Interview in der aktuellen Zeit dazu ist übrigens recht interessant.
 
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also ich würde das ganz anders angehen. statt die pressefreiheit zu beschneiden könnte man auch einfach für eine gute bildung der bürger sorgen. damit würden sich die meisten boulevard blätter von selber erledigen oder hätten zumindest lange keinen so großen einfluss auf die gesellschaft.

btw, berichtserstattung von gerichten halte ich für immens wichtig, denn die gerichte unterliegen sonst keinerlei kontrolle und könnten ohne schalten und walten wie sie wollten..
 
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statt die pressefreiheit zu beschneiden könnte man auch einfach für eine gute bildung der bürger sorgen.
also mal davon abgesehen, dass man sich fragen könnte, ob man wirklich das gesamte Volk auf ein passendes geistiges Niveau kriegen kann...und ob auch wirklich jeder auf einem höheren geistigen Niveau dann automatisch Boulevard scheut (denn ich kenne auch einige Leute die gar nicht all zu blöd sind und trotzdem son Kram über Königshäuser und so lesen :ugly: )
wie soll sowas denn wohl funktionieren...willst du zB den 40jährigen, arbeitenden Familienvater jetzt nebenbei noch bissl zu ner Schule/Fortbildung schicken? Da hat der bestimmt Bock drauf ~~
 

Clawg

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also ich würde das ganz anders angehen. statt die pressefreiheit zu beschneiden könnte man auch einfach für eine gute bildung der bürger sorgen.

Nicht "könnte man" sondern "könnte ich".

Generell hätte ich eine Frage an die Herren Weltverbesserer: Welches Gremium soll denn bestimmen, was denn nun erlaubt und was verboten ist? (bzw. was 'gute Bildung' ist)

Ein wesentlicher Grund weshalb Pressefreiheit so relevant und wichtig ist, ist, dass jede Form von Zensur immer mit einem großen Anteil an Willkür verbunden ist. Wer für Zensur sein möchte, der soll bitte ein objektives Regelwerk aufstellen, anhand dem der Einzelne im Voraus weiß, ob seine Aussage rechtens ist oder nicht.
 
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Dahe rmein Vorschlag, daß alle ihr informationelles Selbstbestimmungsrecht haben, die nicht in einem gewählten Amt sind.

Nein, Klassensprecher gehört natrülich nicht dazu.

Natürlich ist es eine sehr geringe Verschärfung, aber meiner Meinung nach die einzig mögliche, ohne tatsächlich an den Grundfesten der Pressefreiheit zu sägen.
 
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man sollte sich doch auch mal klar machen, was man mit so einem verbot eigentlich erreichen möchte. geht es hier um die erziehung einzelner beölkerungsgruppen bzgl. ihres informationskonsums, oder um den schutz von prominenten. falls ersteres so kann man die idee sofort vergessen, da das in eine ähnliche richtung geht wie "alle leute müssen sich nun gesind ernähren". für die gesellschaft!!! - sinnlos da ein viel zu großer einschnitt in persönliche freiheitsrechte.

falls zweiteres müsste man, abgesehen von allen anderen argumenten einfach mal abwägen. ist der schutz einzelner individuen, die sich doch in der allermeisten zahl der fälle wohlwissentlich als person des öffentlichen lebens darstellen (mit allen vor- und nachteilen), wichtig genug um einen massiven einschnitt in ein so wichtiges gut wie die pressefreiheit zu rechtfertigen? meiner meinung nach nicht. die vollständige liberalisierung der berichterstattung über personen ist meiner meinung nach aber auch nicht sehr sinnvoll.

ps: das bildung gegen boulevardjournalismus "immun" macht, wage ich ganz stark zu bezweifeln.
 
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