(für mich) viele Ammenmärchen mal wieder, aber bin es nicht anders gewohnt und kämpfe schon lange (privat) gegen sowas an:
1. Kcal zählen ist scheiße und klappt nicht
Wie von vielen (moderneren) Wissenschaftlern und Ernährungsexperten nach 1850 mittlerweile propagiert; Kcal zählen funktioniert einfach nicht. Dein Körper ist kein System, was nach einer Milchmädchenrechnung à la "2000kcal Bedarf - 300kcal weniger essen = 300kcal "abnehmen" funktioniert.
Klar kann es mit viel Glück funktionieren (liegt idR auch nur daran, dass Leute dann so wenig essen, dass der Körper irgendwie gezwungen wird abzunehmen, was am Ende aber passiert sind a) metabolic damage und/oder b) Jo-jo Effekt, einfach weil man den Körper für eine Zeit in der er noch adaptiert beschissen hat bis er das nicht mehr tut und merkt, dass immer nur -300kcal ankommen und er das aus Überlebenssicht als "normal" betrachtet).
Ein gutes Defizit funktioniert temporär und mit viel Erfahrung, für Laien allerdings nicht. TEMPORÄR ist hierbei wichtig.
Aber was oben beschrieben ist, ist einfach nur ein Gesetz aus der Thermik. Völlig unbeachtet hierbei ist aber, wonach dein Körper wirklich arbeitet aka Hormone und wie sich die hormonellen Reaktionen auf deinen Körper ausüben. Stichwort: Insulin
Du kannst bei 2500kcal auch abnehmen oder zunehmen, wichtig ist halt was du isst und wie viel von etwas.
2500kcal weißer Zucker werden dich fett machen, weil dein Insulin durch die Decke schießt, deine Glykogenspeicher voll sind und dein Körper die scheiße nicht besser verstoffwechseln kann als alles als Körperfett zu speichern.
2500kcal ausgewogene Nahrung mit "guten" oder "besseren" Carbs, also die, wo dein Insulin nicht völlig nach Massaker und Diabetes schreit, werden dich vielleicht sogar abnehmen lassen oder dich zumindest da lassen wo du bist. Generell ist Insulin dein Flowmaster fürs Fettwerden/abnehmen. Ich zwinge niemanden zu LCHF oder Atikins, aber moderates Insulin = win.
Es gibt aber kein Taschenrechner der dir sagt: Iss xy kcal und du nimmst ab/zu. Jeder der sich halbwegs mit Fitness auseinandersetzt oder in Richtung Bodybuilding arbeitet, sollte das irgendwann verstanden haben. Da es aber immer noch als idiotensichere Regel verkauft wird und keiner Lust hat sich tiefer mit der Materie zu beschäftigen (ich hab auch keine Lust hier 5 Seiten lang für einen Thread hormonelle Reaktionen im Körper zu erklären, einfach weil nicht wert) wird es für immer so bleiben. Verkauft sich leicht, es erscheint logisch, weil Mathe. Dass die Vorraussetzungen aber nicht stimmen, interessiert keinen.
Ähnlich lächerlich ist IIFYM aka die Leute die meinen Sie dürften scheiße fressen wie sie wollen, solange es in die Makros passt. Ist halt Fitness Cheatmeal-Kultur für Anfänger und leichtgläubige. Das KH =/= KH ist, und das das für andere Makros auch so ist, haben die auch nicht verstanden, aber ist ein cooler Marketinggag der leicht unterzubringen ist. Warte noch auf IIFYM Riegel.
2. Dein Sportpensum ist "lächerlich"
Das ist nicht böse gemeint, aber Joggen/Laufen aka Cardio ist der nächste Krebs der Fitnessindustrie.
Cardio ist so eine Geschichte, die deinen Körper einen Scheiß interessiert, solange du nicht gerade Ironman niveau / Marathon / Triathlon aktiv läufst und trainierst.
Ungesund für die Gelenke, beschissen langweilig und du verbrennst so gut wie nichts. Einfach weils nur slow pace und steady laufen ist. (übrigens, die Anzeigen auf Geräten a la Crosstrainer/Laufgerät sind blanker Wahnsinn, würde man 300kcal/Std beim Laufen verbrennen, gäbe es heute die Menschheit nicht weil Tod durch laufen) - du wirst cardiovaskulär zwar besser in der Geschichte, aber wenn das einen nicht interessiert, kann man es lassen und seine Zeit in besseres Training investieren bzw. laufen zu einem Teil seines Trainings machen (kurze Sprints/Laufeinheiten in Workouts o.ä.)
Dann lieber HIT/Sprints oder gleich richtig trainieren. Was deinen Körper dazu bringt abzunehmen ist richtiges Training (Stichwort Intensität) und Muskelaufbau. Muskeln sind der Shit der dein Fett verbrennt, und die bekommst du von 10km joggen nie. Dein Hanteltraining kann ich nicht beurteilen, aber wenn man es simpel nimmt: Geh weniger laufen und mach entweder richtigs Krafttraining oder fang mit intensivem Training an. (calisthenics/freeletics ist kostenlos und für jeden mit motivation machbar, workouts gibts eine trillion frei im netz)
3. Frühstück ist das nächste Ammenmärchen
Evolutionstechnisch gesehen gab es nie Frühstück, hat wahrscheinlich im Mittelalter irgendein reicher, fetter König mal erfunden. Wenn du morgens hunger hast -> iss was
Wenn du keinen Hunger hast -> Fuck it
Für deinen Körper gibts kein "oah bin gerade aufgewacht, need food asap" - das ist eine Entwicklung die zich tausend Jahre so eingebrannt wurde, brauchen tut es keiner. Aber deine Eltern haben es von Ihren Eltern, die von Ihren usw. und am Ende haben es alle aus der Werbung von den Leuten, die dir Ihren Frühstücksmist verkaufen wollen und mit Werbung bestehend aus glücklicher Familie, sonngefluteter Wohnung und Kellogs + Kaffe den Eindruck geben, Frühstück sei der geilste Shit auf Mutter Erde. Ansonsten: fetter König.
Iss dann wenn du Hunger hast. Du bist kein Leistungssportler oder Bodybuilder, d.h. du darfst dich gerne nach deinem Hungergefühl richten, dafür ist es da.
Zfsg:
1. Scheiß auf Kalorien und guck auf deine Makros -> geregeltes/geringes Insulin + Training/mehr Muskulatur = fat loss
2. Joggen ist scheiße + trainier lieber richtig
3. Frühstücken ist kein Zwang
Das ganze ist nicht persönlich gemeint, fasst aber kurz und knapp in unprofessioneller Form zusammen, was ich von einigen Themen im Thread halte. Seriöse Meinung wäre möglich, will aber lieber Denkanstöße verteilen, damit Leute sich mit dem Thema beschäftigen und nicht Ihren Gymbuddy/Fitness Youtube Spast/fitness facebook page als messias/offenbarung nehmen.
Peace out.