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Hallo,
ich würde gerne mal einiges über eure Motivationen hören, SC2 zu spielen - was euch aktiv hält, zu laddern, was euch freut und frustriert, weswegen ihr das Spiel startet und wieder beendet und was ihr meint, wie es für euch im Spiel weitergehen wird (Ziele, Absichten).
Ich selbst reflektiere ziemlich oft über das Spiel an sich, und bin eigentlich ziemlich unzufrieden:
Abfolge der Spiele
Ich spiele Protoss in Mid-Diamond, und jedes Spiel (außer All-ins / cheese im Early) läuft so ab:
PvP: 4Gate, oder "wer hat die meisten Colosse/200"
PvT: MMM/Vikings/Ghosts, Drops
PvZ: Muta/Ling (oder vorher massiv Roach Push)
Zumindest nach meiner Erfahrung (in meinen Spielen und zu einem beträchtlichen Teil in Streams). Für meine Empfindung eigentlich ziemlich wenig Abwechslung. Es ist immer die gleiche Abfolge und unterscheidet sich meist nur in Details, wie Art und Weise des Harassments, dann mal ein Drop an einer unvorhersehbaren Stelle (siehe nächster Punkt "Frustration"), etc. Eigentlich ist es nur ein gegenseitiges auskontern. Baue ich Colosse, baut er Vikings, so baue ich Templer, baut er Ghosts (das war's ja auch schon... bis auf die Krönung der Abwechslung, mal einen DT irgendwo in die Eco zu droppen, wo ab einem gewissen Niveau sowieso Vorkehrungen getroffen wurden (Tower, Spores, ...).
Entspannung vs. Frustration
Ich habe durch mein Studium viel zu tun und suche einfach mal nach Entspannung und muss leider zugeben, dass SC2 eher zu Frustration beiträgt als zur Entspannung. Es hängt an der Einstellung eines jeden ab, aber ich persönlich bin VOR Games aufgeregt, während den Games fühle ich den Zustand und NACH den Games:
-> Verloren: Frustration, Ärger: Man reflektiert und überlegt, was man falsch getan hat, wie man es besser machen kann. Beim nächsten mal macht man es eben besser und ein neuer Fehler wird gemacht, selbst bei Pros, die nicht fehlerfrei sind. Also von Frustration kann man sich wohl kaum befreien, weil immer etwas passiert, was frustriert. Das Verhältnis zwischen Freude und Frustration ist m. E. n. sehr unausgeglichen.
- Gewonnen: Ganz ehrlich, ich finde da keine Befriedigung. Oft ist das Gewinnen auch mit Frustration verbunden, wenn ich sehe, dass mich das MMR als Diamond gegen Platin antreten lässt (habe ich vorher zu viel verloren? stinke ich zur Zeit total ab? Klar, gewinne ich gegen Platin. Also eher Frustration als Befriedigung). Klick ich eben wieder auf "Spiel suchen" und die Stresskurve steigt.
Für mich sollte ein Spiel eher entspannend sein, als mich in Wutausbrüche zu treiben, oder zumindest in Stress zu versetzen.
Ziel des Spiels
...dürfte womöglich neben der Ladder mit allen drum und dran (Punkte, aufsteigen, etc.) die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten sein. Also ein Training, wie ein Sport. Naja, die Ambitionen habe ich einfach nicht. Klar, man findet es hinreißend, wenn man eine neue BO kann und damit mal in der Ladder 2 oder 3 mal gewinnt, aber dann war's das auch schon mit der Euphorie. Erneute Monotonie, erneut wieder an irgendetwas feilen, was nicht greifbar ist (mechanische Fähigkeiten). Und da die Gewinnrate durch das System möglichst auf 50% gehalten wird, werde ich als Anfänger zu 50% gewinnen/verlieren, als Durchschnitts- und als Gosu-Spieler ebenso. Somit ist ein wichtiger Teil aus motivationaler Sicht weniger vorhanden als in anderen Spielen, wo man durch gefundene Items, Verbesserung der Spielfigur, abschließen von Quests "verstärkt" wird. Die einzige Verstärkung ist Gewinnen (für mich kaum befriedigend, da ich weiß, ich verliere zu 50%) und Ligaufstieg (wo sich das Verhältnis nicht ändert).
Mögliche Lösungen
- Liegt es an der Rasse Protoss, dass sich die Spiele so unheimlich gleichen? Wenn ja, wie wäre das bei Zerg? Ich wäre bereit, von Grund auf mit Zerg neu anzufangen, aber befürchte, dass es auch dann immer ähnliche Spielabfolgen geben wird (wobei ich eher der reaktive Spieler bin und als Zerg mich vermutlich abwechslungsreicher einstellen könnte). Ich hatte mir als Zerg vorgestellt, sehr defensiv und macrolastig zu spielen und eben nur zu reagieren. Somit liegt es am Gegner, wie die Spiele verlaufen, und nicht an den beschränkten Möglichkeiten des Protoss.
- Ein Großteil macht der Competition-Charakter durch die von Blizzard implementierten Ladder/MMR/Ligen aus. In eigenen Spielen gegen Leute aus dem Chat oder Freunde sind die o. g. Frustrations/Stresspunkte sehr viel geringer "ausgeprägt". Eine Lösung wäre es, nur noch Eigene Spiele oder Mods zu spielen; naja, aber ganz ehrlich: Der Kernpunkt von SC2 ist nunmal die 1x1 Ladder, daher "Ganz oder gar nicht".
- andererseits schaue ich sehr gerne Streams, da dort alles so sorglos, einfach, spannend und unterhaltend aussieht. Sitzt man dann selbst vor der Kiste und spielt... naja, ihr wisst schon.
- auf Diablo 3 warten.
Ich würde gerne mal eure Meinungen und Erfahrungen lesen. Das Thema ist natürlich kein Heul-Thread oder ein Ort, wo ich meinen Dampf über meine Unfähigkeit auslassen möchte, sondern das sind so die Gedanken und Fragen, die mir bzgl. SC2 im Kopf schwirr(t)en und mich würde es interessieren, wie ihr die ganze Sache empfindet, auch in Bezug auf die am Anfang erwähnten Punkte.
Dann mal Abfahrt.
ich würde gerne mal einiges über eure Motivationen hören, SC2 zu spielen - was euch aktiv hält, zu laddern, was euch freut und frustriert, weswegen ihr das Spiel startet und wieder beendet und was ihr meint, wie es für euch im Spiel weitergehen wird (Ziele, Absichten).
Ich selbst reflektiere ziemlich oft über das Spiel an sich, und bin eigentlich ziemlich unzufrieden:
Abfolge der Spiele
Ich spiele Protoss in Mid-Diamond, und jedes Spiel (außer All-ins / cheese im Early) läuft so ab:
PvP: 4Gate, oder "wer hat die meisten Colosse/200"
PvT: MMM/Vikings/Ghosts, Drops
PvZ: Muta/Ling (oder vorher massiv Roach Push)
Zumindest nach meiner Erfahrung (in meinen Spielen und zu einem beträchtlichen Teil in Streams). Für meine Empfindung eigentlich ziemlich wenig Abwechslung. Es ist immer die gleiche Abfolge und unterscheidet sich meist nur in Details, wie Art und Weise des Harassments, dann mal ein Drop an einer unvorhersehbaren Stelle (siehe nächster Punkt "Frustration"), etc. Eigentlich ist es nur ein gegenseitiges auskontern. Baue ich Colosse, baut er Vikings, so baue ich Templer, baut er Ghosts (das war's ja auch schon... bis auf die Krönung der Abwechslung, mal einen DT irgendwo in die Eco zu droppen, wo ab einem gewissen Niveau sowieso Vorkehrungen getroffen wurden (Tower, Spores, ...).
Entspannung vs. Frustration
Ich habe durch mein Studium viel zu tun und suche einfach mal nach Entspannung und muss leider zugeben, dass SC2 eher zu Frustration beiträgt als zur Entspannung. Es hängt an der Einstellung eines jeden ab, aber ich persönlich bin VOR Games aufgeregt, während den Games fühle ich den Zustand und NACH den Games:
-> Verloren: Frustration, Ärger: Man reflektiert und überlegt, was man falsch getan hat, wie man es besser machen kann. Beim nächsten mal macht man es eben besser und ein neuer Fehler wird gemacht, selbst bei Pros, die nicht fehlerfrei sind. Also von Frustration kann man sich wohl kaum befreien, weil immer etwas passiert, was frustriert. Das Verhältnis zwischen Freude und Frustration ist m. E. n. sehr unausgeglichen.
- Gewonnen: Ganz ehrlich, ich finde da keine Befriedigung. Oft ist das Gewinnen auch mit Frustration verbunden, wenn ich sehe, dass mich das MMR als Diamond gegen Platin antreten lässt (habe ich vorher zu viel verloren? stinke ich zur Zeit total ab? Klar, gewinne ich gegen Platin. Also eher Frustration als Befriedigung). Klick ich eben wieder auf "Spiel suchen" und die Stresskurve steigt.
Für mich sollte ein Spiel eher entspannend sein, als mich in Wutausbrüche zu treiben, oder zumindest in Stress zu versetzen.
Ziel des Spiels
...dürfte womöglich neben der Ladder mit allen drum und dran (Punkte, aufsteigen, etc.) die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten sein. Also ein Training, wie ein Sport. Naja, die Ambitionen habe ich einfach nicht. Klar, man findet es hinreißend, wenn man eine neue BO kann und damit mal in der Ladder 2 oder 3 mal gewinnt, aber dann war's das auch schon mit der Euphorie. Erneute Monotonie, erneut wieder an irgendetwas feilen, was nicht greifbar ist (mechanische Fähigkeiten). Und da die Gewinnrate durch das System möglichst auf 50% gehalten wird, werde ich als Anfänger zu 50% gewinnen/verlieren, als Durchschnitts- und als Gosu-Spieler ebenso. Somit ist ein wichtiger Teil aus motivationaler Sicht weniger vorhanden als in anderen Spielen, wo man durch gefundene Items, Verbesserung der Spielfigur, abschließen von Quests "verstärkt" wird. Die einzige Verstärkung ist Gewinnen (für mich kaum befriedigend, da ich weiß, ich verliere zu 50%) und Ligaufstieg (wo sich das Verhältnis nicht ändert).
Mögliche Lösungen
- Liegt es an der Rasse Protoss, dass sich die Spiele so unheimlich gleichen? Wenn ja, wie wäre das bei Zerg? Ich wäre bereit, von Grund auf mit Zerg neu anzufangen, aber befürchte, dass es auch dann immer ähnliche Spielabfolgen geben wird (wobei ich eher der reaktive Spieler bin und als Zerg mich vermutlich abwechslungsreicher einstellen könnte). Ich hatte mir als Zerg vorgestellt, sehr defensiv und macrolastig zu spielen und eben nur zu reagieren. Somit liegt es am Gegner, wie die Spiele verlaufen, und nicht an den beschränkten Möglichkeiten des Protoss.
- Ein Großteil macht der Competition-Charakter durch die von Blizzard implementierten Ladder/MMR/Ligen aus. In eigenen Spielen gegen Leute aus dem Chat oder Freunde sind die o. g. Frustrations/Stresspunkte sehr viel geringer "ausgeprägt". Eine Lösung wäre es, nur noch Eigene Spiele oder Mods zu spielen; naja, aber ganz ehrlich: Der Kernpunkt von SC2 ist nunmal die 1x1 Ladder, daher "Ganz oder gar nicht".
- andererseits schaue ich sehr gerne Streams, da dort alles so sorglos, einfach, spannend und unterhaltend aussieht. Sitzt man dann selbst vor der Kiste und spielt... naja, ihr wisst schon.
- auf Diablo 3 warten.
Ich würde gerne mal eure Meinungen und Erfahrungen lesen. Das Thema ist natürlich kein Heul-Thread oder ein Ort, wo ich meinen Dampf über meine Unfähigkeit auslassen möchte, sondern das sind so die Gedanken und Fragen, die mir bzgl. SC2 im Kopf schwirr(t)en und mich würde es interessieren, wie ihr die ganze Sache empfindet, auch in Bezug auf die am Anfang erwähnten Punkte.
Dann mal Abfahrt.