Moderne Kunst (?)

Mitglied seit
12.07.2001
Beiträge
33.280
Reaktionen
172
Nein DDW, heutzutage zählt in erster Linie die Idee, und wenn du nun mal der erste bist der alle Ampeln mit Kreuzen beklebt und damit an alle Gijoranaesen erinnern willst die 1745 beim dritten Ausbruch des Mount Ganesha ums Leben gekommen sind dann bist du halt ein krasser Künstler und verdienst dicken Restecp.
 
Mitglied seit
29.01.2003
Beiträge
11.694
Reaktionen
0
Naja, wenn man da als Beispiel dieses Rostdenkmal in Bochum nimmt, tut sich da auch nicht viel.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von Moranthir
Ich bewerte doch nicht den Inhalt, sondern schlicht ob es es mir gefällt oder nicht.
Den Inhalt bzw. die Aussage kann ich in der tat kaum bewerten, wenn ich keine Ahnung habe. Wohl aber ob es mir "zaht".

Aber ich bin ein ungebildeter Spast, weil ich mich nicht mit Kunst beschäftige.
Ungebildet auf jeden Fall, ein "Spast" wirst du aber erst dadurch, dass du zugibst, dich nicht auszukennen, und dennoch die Frechheit besitzt, andere aufgrund ihrer, offenbar wesentlich fundierteren, Ansicht zu diffamieren.

Natürlich kannst du sagen, ob es dir gefällt oder nicht, aber welche Qualität soll dieses Urteil schon haben, wenn du zugibst, dass es doch im Grunde auf bloßer Willkür basiert?

Nehmen wir an, ich sei ein völlig unbedarfter Laie und hätte gerade mein erstes Kunstwerk gesehen. Könnte ich darüber ein Geschmacksurteil abgeben? Gewiss. Aber welche Bedeutung sollte man dem beimessen? Wie würde ich etwa neben jemandem dastehen, der zig tausende Kunstwerke gesehen, sich mit ihrer Bedeutung, den Umständen ihrer Herstellung und ihrer Wirkung auf Menschen eingehend befasst und auch sonst alle ideellen und materiellen Aspekte der Kunst bis in die hintersten Winkel erforscht und gründlich studiert hat?

Die Beobachtung und Beurteilung von Kunst ist nun mal der Beobachtung und Beurteilung so ziemlich aller Gegenstände verwandt: Begabung ist ein Vorteil, Erfahrung eine Notwendigkeit und die Kombination aus beidem macht den Meister darin.
 

Moranthir

GröBaZ
Mitglied seit
11.10.2003
Beiträge
6.921
Reaktionen
11
Ich Frechdachs "diffamiere" dich nicht aufgrund deiner anderen Meinung zum Kunstwerk, sondern wegen deiner Haltung gegenüber den Meinungen anderer. Meinungen, die von der von dir proklamierten Wahrheit abweichen natürlich.

Und Kunst ist nicht einfach etwas wie Mathematik bei der es festgelegte Regeln gibt anhand derer man ableiten kann ob jemand totale Scheiße labert oder sich auskennt. Kunst bewertet man deutlich mehr anhand von persönlichen Impressionen als Mathematik an die man eigentlich nur rational herangehen kann.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von Moranthir
Ich Frechdachs "diffamiere" dich nicht aufgrund deiner anderen Meinung zum Kunstwerk, sondern wegen deiner Haltung gegenüber den Meinungen anderer.
Das habe ich auch nicht behauptet, du Depp, noch habe ich deine Meinung zu einem bestimmten Kunstwerk kritisiert. Es ging hier lediglich um die Frage: Ist jeder Geschmack gleich gut? Du sagst ja, ich sage nein.
Während ich meine Meinung plausibel zu begründen versuche und auch von dir eben dies einfordere, schmeißt du mit leeren Behauptungen um dich und meinst dann auch noch, dich in einer Position zu befinden, die es dir erlaubte, dich über die Ansichten anderer lustig zu machen.

Und was fängst du hier jetzt wieder von Mathematik an. Das scheint für euch Phrasendrescher echt die bevorzugte Ausrede bei jedem zweiten Thema zu sein: "Das ist doch keine Mathematik, das kann man so genau gar nicht sagen, ist im Grunde eh alles nur Wischiwaschi, blabla" - das mag für dich alles sehr überzeugend klingen, einen Blumentopf gewinnst du damit aber nicht.

Übrigens geht es hier auch gar nicht um die Unterschiede der persönlichen Eindrücke, sondern um deren Qualität. Und wenn man niemals ein Kunstwerk genauer betrachtet, sich nie Gedanken darüber gemacht hat und sowieso überhaupt nichts darüber weiß, fehlen einem nun mal Vergleichsmöglichkeiten und ein theoretisches Fundament, worin man seine Eindrücke einfügen kann.
So wie ein Kind anfängt zu plärren, wenn man ihm den Schnuller wegnimmt, weiß der Erwachsene eben aufgrund seiner Erfahrung und allgemein höheren Lebensweisheit, dass das kein Grund zum Verzweifeln ist und wird es daher unterlassen - und zwar ganz unabhängig davon, wie persönlich dieser Eindruck sein mag.
 
Mitglied seit
25.06.2003
Beiträge
320
Reaktionen
0
Original geschrieben von deepdarkwarrior

Ein Bildmales\Skulpturhauer aus Griechenland musste jahrelang üben und sein Handwerk beherrschen, damit was schönes entstand, und jetzt? Das kann nun wirklich _jeder_

Es geht in dem Fall aber eben nicht darum, sein Können im technischen Sinne zu zeigen, sondern seine Kreativität.

Übrigens etwas, was mich am Kunstunterricht in der Schule gestört hat.. man sollte in so einem Fach eher Kreativität fördern, anstatt eigentlich fast ausschließlich saubere Handbewegungen zu üben.. dadurch, dass fast ausschließlich letzteres gefördert wird, bekommen viele Menschen einen falschen Eindruck von Kunst.


Original geschrieben von sHaO-LiNg
[...]
Übrigens geht es hier auch gar nicht um die Unterschiede der persönlichen Eindrücke, sondern um deren Qualität.[...]

Wie sieht denn deiner Meinung nach ein "objektiver Qualitätsmaßstab" aus?
 
Mitglied seit
25.06.2003
Beiträge
320
Reaktionen
0
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Ich weiß nicht, wovon du redest.

Wenn du sagst, es gibt einen "guten" und einen "schlechten" Geschmack, dann sagst du damit ja aus, dass Geschmack objektiv bewertbar ist.

Jetzt ist die Frage, wie machst du das? Nach welchem Qualitätsmaßstab gehst du vor? Was macht ein Kunstwerk "gut" oder "schlecht"?
 

Didier

Guest
Nun Shao-Ling, wir sind uns doch wahrscheinlich einig, dass Kunstbewertung ausschliesslich subjektiv ist, oder?

Meiner Meinung nach ist es nach dieser Erkenntnis muessig ueber Begriffe wie gut oder schlecht in diesem Zusammenhang zu diskutieren. Eher stellt sich doch die Frage, wem die Kunst denn gefallen muss bzw. gefallen sollte.
Bei den meisten Kunstwerken ist das nun ziemlich eindeutig, ganz einfach dem Besitzer, in den meisten Faellen dem Maezenen, bzw. den Besuchern, die Geld dafuer bezahlen, das Kunstwerk betrachten zu duerfen.
Handelt es sich dagegen um oeffentliche Kunstwerke, sollte trotz der moeglichen Verfolgung eines hoeheren kuenstlerischen Ideals, eine gewisse Massentauglichkeit durchaus gegeben sein. Genau deshalb ist die Meinung des gemeinen bw.de users in diesem Zusammenhang auch relevant und meiner Meinung nach nicht weniger relevant, als die eines hochgelobten Kunstkritikers.
 

shaoling

Guest
Natürlich ist die Erkenntnis nur subjektiv möglich, aber sie beansprucht intersubjektive Gültigkeit. Wenn ich sage, dass etwas schön ist, meine ich damit nicht, dass es nur für mich schön ist, als wenn ich etwa sage, dass diese oder jene Eissorte mir besonders zusagt, sondern ich erhebe damit den Anspruch, dass dieses Urteil allgemeine Gültigkeit besitzt und somit auch von anderen Menschen geteilt werden müsse.

Im Übrigen würde ich davon abraten, den Aspekt der Schönheit hier überzubewerten, da sie als eindimensionale Darstellung der Komplexität des Sachverhalts nicht gerecht wird. Mit dem Anspruch der Schönheit ist der Zweck eines Kunstwerks ja keineswegs erfüllt - sie ist für viele Zwecke sicherlich ein dienliche und erwünschte Voraussetzung, aber keineswegs spezifisch genug, um einzig anhand dessen zu beurteilen, ob ein Kunstwerk für einen bestimmten Zweck die adäquate Wahl ist; manchen Zwecken wäre sie sogar abträglich und viele Kunstwerke sollen überhaupt nicht schön sein.
Original geschrieben von Watchful_Eye
Wenn du sagst, es gibt einen "guten" und einen "schlechten" Geschmack, dann sagst du damit ja aus, dass Geschmack objektiv bewertbar ist.
Nein, tue ich nicht. Diese Äußerung war auf den persönlichen Geschmack bezogen, der gut oder schlecht sein kann insofern, als dass er ausgebildet oder eben verkümmert sein kann. Anders ausgedrückt: Man wird nicht mit einem guten Geschmack geboren, sondern erlangt ihn mit der Zeit. Jenachdem, welche Ansprüche man verfolgt und wieviel Mühe man hineinsteckt, ist einem dabei auch mehr oder weniger Erfolg beschieden, so dass man schlussendlich bei einem besseren oder schlechteren Ergebnis, eben einem guten oder schlechten Geschmack ankommt. (Die Veranlagung ist in dieser Betrachtung mal außen vor gelassen, obwohl sie sicherlich auch eine Rolle spielt.)
Original geschrieben von Watchful_Eye
Jetzt ist die Frage, wie machst du das? Nach welchem Qualitätsmaßstab gehst du vor? Was macht ein Kunstwerk "gut" oder "schlecht"?
Es gibt kein "gutes" oder "schlechtes" Kunstwerk, sondern lediglich ein Kunstwerk, das gut oder schlecht den Zweck erfüllt, für den es gedacht ist.
Gerade im historischen Kontext spricht man gerne von "großen" Kunstwerken, worunter sicher zum einen stilbildende Merkmale, zum anderen besondere handwerkliche und künstlerische Vollendung, zu einem gewissen Grad aber sicherlich auch eine gewisse Willkür zu verstehen sind.
 
Mitglied seit
09.01.2002
Beiträge
5.855
Reaktionen
0
was ist das nun für ein ding und warum steht es da? würdet ihr euch bitte mal schlau machen ?!
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
3.257
Reaktionen
14
Original geschrieben von The-Fang
altertümliche Kunst hatte immer eine bedeutung! sei es aus religoisen- oder unterhaltungsgründe!

aber genauer kenn ich mich dann auch nicht aus...:8[:

schlimm wenn man kontakte zu kunststudenten hat und solches zeug aufschnappt

ich habe keine kontakte zu künstlern oder kunststudenten. mache aber trotzdem einen auf dicke hose.

altertümliche kunstwerke sind meist nur bloße darstellungen. künstler verdienten sich nen paar mark für die bemalung einer kirche oder für nen portrait von nem grafen. manchmal kamen dann zwar schon eigene noten und interpretationen rein, aber vom prinzip ists doch zumeist nicht mehr als ne "foto reportage von einem ereignis / einer person". sowie sie kritisch wurden, wurden se doch gleich verbrannt...

im kunstuntericht (hatte lk und nen dreckslehrer, der sauviel interpretation machte - nix mit easy points :[) sind wir mal nen paar werke durchgegangen. und nachdem der herr lehrer einem erzählt hat, was dieser verbogene nagel in nem stück holz nun für ne aussage hatte, ergab son zeugs wirklich sinn. zumeist waren es irgendwelche "weiterentwicklungen" oder "anlehnungen" an andere werke.

aber wie gesagt: dass es kein schwein versteht, der sich jetzt nicht intensiv selber damit auseinander gesetzt hat, finde ich auch dämlich (von der seite der künstler her). meist steht man dann echt nur vor nem krummen nagel im brett und denkt sich "wasn scheiss - sowas hätte ich auch gekonnt".
 

Moranthir

GröBaZ
Mitglied seit
11.10.2003
Beiträge
6.921
Reaktionen
11
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Im Übrigen würde ich davon abraten, den Aspekt der Schönheit hier überzubewerten, da sie als eindimensionale Darstellung der Komplexität des Sachverhalts nicht gerecht wird. Mit dem Anspruch der Schönheit ist der Zweck eines Kunstwerks ja keineswegs erfüllt - sie ist für viele Zwecke sicherlich ein dienliche und erwünschte Voraussetzung, aber keineswegs spezifisch genug, um einzig anhand dessen zu beurteilen, ob ein Kunstwerk für einen bestimmten Zweck die adäquate Wahl ist; manchen Zwecken wäre sie sogar abträglich und viele Kunstwerke sollen überhaupt nicht schön sein


Wenn man ein Kunstwerk für viel Geld im Zentrum einer Stadt aufstellen lässt - welchen Zweck will die Stadtverwaltung damit erfüllen?
Die erste und einfachste Möglichkeit ist, dass es die Stadt verschönert. Und wenn es nur um das Aussehen geht ist jeder Geschmack gleich - denn es "betrifft" jeden gleichermaßen.

Dann kommt der Punkt, dass es den Ruf schmückt, wenn man Kunstwerke bekannter Künstler in der Stadt aufstellen lässt bzw. Künstler im allgemeinen durchden Kauf von Skulpturen/Whatever fördert.

Dass die Kunst Leute zum Nachdenken anregt mag vom Künstler gewünscht sein aber ich glaube kaum, dass es von den Verantwortlichen (der Stadt) zu diesem Zweck aufgestellt wurde. Es sei denn natürlich es ist so etwas wie das Holocaust Denkmal in Berlin und steht an einer Stelle mit eigener Symbolik bzw. wird als Symbol selbst aufgestellt.

Wenn ich eine Kunstausstellung besuche hat meine Laienmeinung doch einen anderen Stellenwert als wenn ich Kunst bewerte, die zur Verschönerung aufgestellt wurden.
 
Oben