Mindestlohn

Clawg

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Original geschrieben von FunkyHomosapien
Ein verbreitetes Argument für Mindestlöhne ist, dass in der jetzigen Arbeitsmarktsituation der Unternehmer in einer vorteilhaften Situation gegenüber dem Arbeitnehmer ist, da es weniger Arbeit als Arbeitskräfte gibt.
Dadurch kann er den Lohn senken, bis Arbeitsangebot == Arbeitsnachfrage ist, was seinen Gewinn erhöht.
Die Wirkung von Mindestlöhnen soll halt sein, dass der Arbeitgeber diese Vorteilsposition nicht unbegrenzt ausnutzen kann und über einem bestimmten Lohnniveau bleiben muss. Dadurch würde der Gewinn des Arbeitgebers begrenzt, genauso wie die Ausnutzung des Arbeitnehmers.
Richtig. Weshalb durch Mindestlöhne ja Arbeitsplätze vernichtet werden (sofern sich die Arbeitsbedingungen nicht ändern).
Letztlich sind Mindestlöhne ein inhumaner "Luxus" auf Kosten derjenigen, die eine Arbeit für weniger nehmen würden.

Die Frage ist halt, ob der Arbeitgeber in der globalisierten Welt damit noch konkurrenzfähig ist, oder dann Verluste macht und Leute entlassen muss.
Sollte es nicht der Fall sein, und der Unternehmensgewinn dadurch einfach von 50 Millionen auf 10 Millionen sinken würde, wäre der Mindestlohn tatsächlich nicht schädlich, aber so einfach kann man das nicht sehen, vermute ich mal :)
Dafür gibt's dann wieder Sozialdumpingzölle ;D
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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jedes vernünftige land der welt hat mindestlohn ( auch die unvernünftigen wie die usa ) wirklich so gut wie jedes. und wir tun mal wieder so als ob es ein gaaanz großes problem werden konnte, der rest der welt ist mal wieder drei schritte weiter.
 

Clawg

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Ein hübsches Nullargument, mit dem du die Einführung von allem rechtfertigen kannst, was andere Länder haben.
 
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Original geschrieben von HeatoR
jedes vernünftige land der welt hat mindestlohn ( auch die unvernünftigen wie die usa ) wirklich so gut wie jedes. und wir tun mal wieder so als ob es ein gaaanz großes problem werden konnte, der rest der welt ist mal wieder drei schritte weiter.

Andersrum. Andere Länder sind 3 Schritte zurück ;)

Außerdem gibt es Mindestlöhne in Deutschland quasi schon. Löhne dürfen nicht sittenwidrig sein, eine KiK Mitarbeiterin hat erfolgreich gegen ihren Lohn von c.a. 5€ geklagt und muss mindestens 8€ bekommen.
Abgesehen davon gibt es auch indirekte Mindestlöhne durch das Harz4 Niveau - bezahlt man darunter oder nur knapp darüber, wird niemals jemand den Job annehmen. Mit Hartz4 ohne Arbeit gibt's ja das gleiche Geld.
 

Deleted_38330

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Original geschrieben von MegaVolt
Genaugenommen ist diese Studie ein sehr gutes Argument GEGEN Mindestlöhne. Sie zeigt, dass Mindestlöhne, die so eingeführt werden, dass sie keine negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, allgemein wirkungslos sind (d.h. auch keine positiven Auswirkungen haben). Wozu sollte man sie also einführen?
Eventuell um einigen Schreihälsen den Mund zu stopfen. Immerhin gäbe es dann Mindestlöhne, die keiner braucht und auch keinem ein Nutzen ist, aber es gäbe sie. Somit wären alle zufrieden.
 

Clawg

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Original geschrieben von Sabel
Eventuell um einigen Schreihälsen den Mund zu stopfen. Immerhin gäbe es dann Mindestlöhne, die keiner braucht und auch keinem ein Nutzen ist, aber es gäbe sie. Somit wären alle zufrieden.
Stimmt. Bliebe halt noch die Frage welche Seite (Gegner und Befürworter) mehr Schreihälse hat. Das kann man zum Glück direkt über eine Wahl feststellen und man braucht keine komplizierten wirtschaftlichen Zusammenhänge kennen: Die Seite mit mehr Leuten hat automatisch Recht, weil sie mehr Menschen (vermeintlich) zufrieden macht.
 
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Original geschrieben von MegaVolt
Abgesehen davon gibt es auch indirekte Mindestlöhne durch das Harz4 Niveau - bezahlt man darunter oder nur knapp darüber, wird niemals jemand den Job annehmen. Mit Hartz4 ohne Arbeit gibt's ja das gleiche Geld.
lol immer dieses Argument, dass Hartz4 ein indirekter Mindestlohn sei. Schon mal überlegt, dass Arbeit mehr ist als Einkommensquelle, sondern für den Menschen auch Sinnstiftung und Selbstbestätigung bedeutet?
Der Niedriglohnsektor in Deutschland ist in den letzten Jahren dramatisch gewachsen - selbst Akademiker und Facharbeiter bleiben nicht verschont. Es sind mitnichten nur Unqualifizierte, deren Arbeitsproduktivität sehr gering ist.

Armutslöhne haben mehrere Nachteile:
- Es kostet den Steuerzahler Milliarden, weil diese Dumpinglohnempfänger ALGII aufstocken müssen. Wieso soll die Allgemeinheit einen Teil der Lohnkosten von Firmen bezahlen, deren Geschäftsprinzip auf Armutslöhnen fußt?
- Es bedarf einen Abstand zwischen dem Einkommen eines Erwerbstätigen und eines Hartz4-Empfängers, damit ein Arbeitsanreiz auch für die Menschen besteht, die deine beschränkte Sicht auf Arbeit als reine Einkommensquelle teilen.
- Die langfristigen Folgen von Armutslöhnen sind abzusehen: Leere Sozialkassen und in Jahren und Jahrzehnten bittere Altersarmut. Denn von 4-6 Euro Stundenlohn kann niemand in der gesetzlichen Rentenkasse eine Rente ansparen, geschweige denn privat vorsorgen.
 

Clawg

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Bist du jetzt für oder gegen Mindestlöhne? ^_^

Wenn du sagst, dass Arbeit mehr ist, als reines Geldverdienen (da stimme ich dir völlig zu), wie kannst du dann Mindestlöhne für gut heissen?

Die Existenz von Niedriglöhnen heisst ausserdem, dass auch die Kosten fallen und Wenigverdiener sich somit mehr leisten können.
Wenn die Kosten nicht fallen, wie in einigen Bereichen der Fall, sollte man sich überlegen, warum das so ist, anstatt dafür zu sorgen, dass die Lohnkosten höher sind.
 
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Original geschrieben von Clawg
Die Existenz von Niedriglöhnen heisst ausserdem, dass auch die Kosten fallen und Wenigverdiener sich somit mehr leisten können.
Das kann man so generell doch gar nicht sagen oder hast du Quellen, die das belegen können? Mein Eindruck ist eher, dass viele Menschen in Deutschland unter steigenden Lebenshaltungskosten bei stagnierenden Reallöhnen leiden. In einzelnen Branchen kannst du Recht haben.

Achso: pro Mindestlohn
 

Clawg

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Original geschrieben von mamamia

Das kann man so generell doch gar nicht sagen oder hast du Quellen, die das belegen können?
Also wenn ich Leute finde, die für 5 statt 10 Euro für mich arbeiten, kann ich diesen Unterschied an meine Kunden weitergeben, ergo fällt der Preis.

Mein Eindruck ist eher, dass viele Menschen in Deutschland unter steigenden Lebenshaltungskosten bei stagnierenden Reallöhnen leiden. In einzelnen Branchen kannst du Recht haben.
Richtig, aber wie gesagt, will man diesen Leuten helfen, sollte man einmal untersuchen, warum die Lebenshaltungskosten trotz stagnierender Löhne, trotz Wirtschaftswachstum im In- und Ausland, steigen.

Achso: pro Mindestlohn
Dann hoffe ich für dich, dass Mindestlohn nicht dafür sorgt, dass mehr Menschen Arbeitslosengeld erhalten, also es dadurch weniger Arbeitsplätze gibt, denn das würde genau deiner Vorstellung widersprechen, dass es bei der Arbeit um mehr als nur das Geldverdienen geht.
 

shaoling

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Original geschrieben von mamamia
- Die langfristigen Folgen von Armutslöhnen sind abzusehen: Leere Sozialkassen und in Jahren und Jahrzehnten bittere Altersarmut. Denn von 4-6 Euro Stundenlohn kann niemand in der gesetzlichen Rentenkasse eine Rente ansparen, geschweige denn privat vorsorgen.
Autsch, in der gesetzlichen Rentenkasse wird überhaupt nichts angespart. Darum ist es auch egal, ob dem Staat durch Arbeitslosigkeit oder Niedriglöhne Mindereinnahmen entstehen. Das ganze ist ein Nullsummenspiel, weil durch Mindestlöhne ja nicht mehr erwirtschaftet wird - im Gegenteil, eher weniger, weil manche Arbeit, die aus Produktivitätsgründen nicht zum Mindestlohn verrichtet werden kann, gar nicht mehr verrichtet wird.
Und private Vorsorge kann sich jemand, der zum Mindestlohn arbeitet, eh an den Hut stecken - es sei denn, du willst den Mindestlohn so hoch ansetzen, dass er zu einer Beschäftigungskatastrophe führt.
Das Rentenargument taugt nun wirklich mal gar nichts, auch wenn Frau Nahles und Co das noch nicht begriffen haben.
Original geschrieben von mamamia
- Es bedarf einen Abstand zwischen dem Einkommen eines Erwerbstätigen und eines Hartz4-Empfängers, damit ein Arbeitsanreiz auch für die Menschen besteht, die deine beschränkte Sicht auf Arbeit als reine Einkommensquelle teilen.
Wenn Menschen auch arbeiten wollen, ohne dass dieser Abstand besteht, umso besser?
Du hast doch selbst erwähnt, dass Arbeit mehr als ein Auskommen bedeutet.
Original geschrieben von mamamia
- Es kostet den Steuerzahler Milliarden, weil diese Dumpinglohnempfänger ALGII aufstocken müssen. Wieso soll die Allgemeinheit einen Teil der Lohnkosten von Firmen bezahlen, deren Geschäftsprinzip auf Armutslöhnen fußt?
Das ist nun die Gretchenfrage: Welches System kommt den Staat bzw. die Volkswirtschaft am Ende tatsächlich besser - Kombi- oder Mindestlohn? (Beides zusammen ist sinnlos.)

Du argumentierst hier aber mit den Kosten und den negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen eines Kombilohns, aber wirklich belegen, dass das in der Summe besser ist als ein Mindestlohn, der Arbeitskraft vom Markt fernhält, kannst du nicht.
Und ich habe noch niemanden gesehen, der das kann. Darum wird die Frage auch bis auf weiteres ungeklärt bleiben.

Feststeht in meinen Augen, dass ein Mindestlohn in der propagierten Höhe eine Katastrophe für den Arbeitsmarkt wäre, da 15% der Erwerbstätigen davon betroffen wären.
Wir haben im Übrigen hier in Deutschland mit unserer Arbeitsmarktsituation Erfahrungen mit einem Mindestlohn, nämlich in der Baubranche, wo nach der Einführung des Mindestlohns (98 oder wann war das?) erhebliche Beschäftigungseinbußen entstanden sind - natürlich gerade in Ostdeutschland, wo der Abstand zwischen Marktlohn und Mindestlohn am größten war.
Wer so einen Mindestlohn einführen will, der soll mir sagen, wer die Preissteigerung in großen Regionen Ostdeutschlands bezahlen soll, wo 30 oder 40% der Erwerbstätigen von so einem Mindestlohn betroffen wären. Wo soll dieses Geld herkommen?
 
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Original geschrieben von Clawg

Also wenn ich Leute finde, die für 5 statt 10 Euro für mich arbeiten, kann ich diesen Unterschied an meine Kunden weitergeben, ergo fällt der Preis.

und wie treiben die Mitarbeiter Deiner Firma die Wirtschaft an ? In dem sie sparen, weil sie sich eben nix mehr leisten können. Das geht dann auf Kosten anderer Unternehmen die da dann die Preise wieder anziehen. Paradox oder ?
 

Devotika

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Bitte keine Laienlogik auf volkswirtschaftliche Fragestellungen verwenden!
 

Clawg

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Original geschrieben von Zergzecke
und wie treiben die Mitarbeiter Deiner Firma die Wirtschaft an ?
In dem sie sparen, weil sie sich eben nix mehr leisten können. Das geht dann auf Kosten anderer Unternehmen die da dann die Preise wieder anziehen. Paradox oder ?
Wenn sie sparen müssten, da sie sich nichts mehr leisten können, werden sie wohl kaum für die Hälfte arbeiten wollen. Nur wenn sich deren z.B. Lebenshaltungskosten verringern (bzw. sie Wege finden, ihre Ausgaben zu verringern) werden sie bereit sein, für weniger zu arbeiten.
Wirtschaftlich gesehen können sie vorhandene Ressourcen besser nutzen als andere die im selben Gebiet arbeiten. Wohlstand ensteht dann durch Spezialisierung und gegenseitigem Austausch der jeweils besseren / billigeren Produkte.

Wesentlicher Punkt bei meiner Aussage war aber die Weitergabe der geringeren Kosten an den Kunden.
 
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..

Kein Mindestlohn:
Schweiz
In der Schweiz gibt es nur wenige Gesamtarbeitsverträge, die Angaben zu Mindestlöhnen enthalten. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund empfiehlt einen Mindestlohn von 3.550 CHF (~ 2.300 €). Dies gilt als das Existenzminimum für eine alleinerziehende Person mit einem Kind. Es gibt Branchen, vorwiegend in der Gastronomie und beim Detailhandel, die Leute zu geringeren Löhnen anstellen (rund 2.700–3.300 CHF). Es gibt Diskussionen, vor allem seitens des Gewerkschaftsbundes, einen gesetzlichen Mindestlohn von 3.500 CHF einzuführen.



Politisch ist das Thema momentan btw. ziemlich tot.

Warum nicht einfach GAV's aushandeln? Warum muss der Staat jeden dreck regeln?


Zudem.. Mindestlohn beisst sich ziemlich mit Kündigungsschutz?
 

Clawg

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"Wenn gering- und mittelqualifizierte Arbeitnehmer teurer werden, dann ist die verstärkte Einstellung von hochqualifizierten Mitarbeitern für die Unternehmen profitabel. Damit verschärfen Mindestlöhne die ungleiche Lage, weil sie die Starken stärker und die Schwachen schwächer machen"

Man müsste mal die SPD und Linke-Wähler statistisch erfassen, wahrscheinlich gibt es da zwei Spitzen einmal bei den ahnungslosen Geringverdienern und einmal bei den (vermeintlich) klugen Vielverdienern ;)
 
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Ich hoffe stark "mittelqualifizierte" Arbeitskräfte sind nicht in der nähe eines möglichen Mindestlohnes angesiedelt.

Sonst ist nämlich ganz viel anderes kaputt und ein Mindestlohn nützt auch nix mehr.
 
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Wenn man sich die Kommentare unter dem sueddeutsche-artikel ansieht wird einem ja ganz schlecht
 

shaoling

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Naja, wer ließt denn auch die SZ? :8[:

Dass da kein Realitätsbewusstsein, sondern eher blinde Ideologie am Werk ist, zeigen solche Kommentare deutlich
Wir bezahlen (subventionieren) sozusagen die Arbeitskräfte einiger geldgieriger Unternehmen, die nur an Gewinnmaximierung denken, ohne dabei angemessenes Geld an seine Arbeitskräfte aufzuwenden
Dass Niedriglöhne stark überproportional in kleinen Betrieben gezahlt werden und die Wahrscheinlichkeit, zum Niedriglohn arbeiten zu müssen, sinkt, je größer das Unternehmen ist, in dem man arbeitet, passt natürlich nicht in die Theorie der gewinnmaximierenden Kapitalistenschweine.
Ein gesichtsloses Großunternehmen gibt dem gemeinen Sozialromantiker schließlich ein viel besseres Feindbild als der Bäcker oder Friseursalon um die Ecke.

Zudem mal wieder die typische linke Quellendresche: Jede Studie, die von irgendwas finanziert oder durchgeführt wird, das nur entfernt etwas mit Privatunternehmen zu tun hat, ist per se als befangen einzustufen.
Aber wer sich seine Anschauung aufgrund von Bauchgefühlen bildet und die Realität großzügig ignoriert, muss natürlich annehmen, dass das alle Menschen so machen. :lol:
 

Ozzieozz

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in so servicejobs sollte es normaler werden trinkgeld zu zahlen,
an mir hat die frisöse ne knappe stunde gewerkelt und 9 euro wollte sie haben.
wer da nich mindestens nen euro trinkgeld gibt ist das kapitalistische arschloch :8[:
 

shaoling

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Du spinnst ja. Da müsste man ja Eigeninitiative ergreifen und außerdem könnte es die Qualität von Dienstleistungen erhöhen.

Nene, der Staat kann das viel besser für alle entscheiden.
 

StaRt.toDay

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Moment, warst du nicht ~ 17, wohnst bei Mama und hast noch nie in deinem Leben gearbeitet?
Erzähl doch bitte noch mehr über deine Theorie wie geil und qualitätsfördernd es ist von der Mildtätigkeit anderer abhängig zu sein anstatt garantiert einen Lohn zu erhalten, von dem man anständig leben kann. Klingt vielversprechend!
 

shaoling

Guest
Die Qualität vieler Dienstleistungen basiert nun einmal auf der Zufriedenheit des Kunden. Also ist eine dieser Zufriedenheit entsprechende Bezahlung das normalste auf der Welt.

Aber individuelle Verantwortung verträgt sich ja nicht mit der Vorstellung einer zwangssolidarischen Gesellschaft, nicht wahr?
Es ist leicht, einen Mindestlohn zu fordern. In den sauren Apfel zu beißen und freiwililg mehr zu bezahlen, damit dieser Lohn überhaupt finanzierbar ist, hätte schon eine ganz andere moralische Qualität.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Autsch, in der gesetzlichen Rentenkasse wird überhaupt nichts angespart. Das Rentenargument taugt nun wirklich mal gar nichts, auch wenn Frau Nahles und Co das noch nicht begriffen haben.
Angespart war das falsche Wort. Ich meinte damit, dass die Höhe der Löhne die Höhe der Renten beeinflusst. Wenn der Niedriglohnsektor nun wächst und dort nicht nur Geringqualifizierte, sondern auch Facharbeiter und Akademiker arbeiten, fällt das Rentenniveau: Die heutigen Rentner bekommen ihre Rente größtenteils über die heute gezahlten Löhne und die Dumpinglohnempfänger von heute haben morgen nur geringe Ansprüche an die Rentenkasse, weil sich ihre zukünftige Rente ja auch nach den gezahlten Beiträgen richtet.
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Feststeht in meinen Augen, dass ein Mindestlohn in der propagierten Höhe eine Katastrophe für den Arbeitsmarkt wäre, da 15% der Erwerbstätigen davon betroffen wären.
Du meinst wohl, sie würden davon profitieren und bekämen ein höheren Lohn für ihre Arbeit.
Das nicht ein einziger Arbeitsplatz durch die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns wegfallen würde, kann man nicht garantieren. Aber dieses ganze Gerede davon, dass niemand im Niedriglohnsektor durch seine Arbeitsproduktivität den Mindestlohn erwirtschaften könne und deshalb die Arbeitsplätze wegfallen würden, ist doch Quatsch. Bei der Frage der Lohnfindung gibt es viel mehr Variablen als die Arbeitsproduktivität: Organisiertheitsgrad der Gewerkschaften, gesetzliche Regelungen, usw. Nicht jede Gewerkschaft in jeder Branche ist in der Lage Lohnerhöhungen durchzusetzen, die der Inflationsrate + Produktivitätsfortschritt Rechnung tragen. Ein gesetzlicher Mindestlohn ist besser als der jetzt stattfindende Prozess der Festlegung branchenbezogener Mindestlöhne.
 

Ozzieozz

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Die Qualität vieler Dienstleistungen basiert nun einmal auf der Zufriedenheit des Kunden. Also ist eine dieser Zufriedenheit entsprechende Bezahlung das normalste auf der Welt.

Aber individuelle Verantwortung verträgt sich ja nicht mit der Vorstellung einer zwangssolidarischen Gesellschaft, nicht wahr?
Es ist leicht, einen Mindestlohn zu fordern. In den sauren Apfel zu beißen und freiwililg mehr zu bezahlen, damit dieser Lohn überhaupt finanzierbar ist, hätte schon eine ganz andere moralische Qualität.

seh ich genauso,
grade weil sich restaurants/bars und der ganze rest dadurch auch mehr angestellte leisten können, anstatt nur im sommer zeitarbeiter ins bierzelt zu stellen
 
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Ihr zahlt kein Trinkgeld? O_o

Freund von mir Arbeit in ner Bar, er macht an guten Abenden 20-40 CHF nur Trinkgeld... Die Frauen die mit ihm Arbeiten noch wesentlich mehr ;).
 

Clawg

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Original geschrieben von mamamia
Ein gesetzlicher Mindestlohn ist besser als der jetzt stattfindende Prozess der Festlegung branchenbezogener Mindestlöhne.

Der ja auch nicht stattfinden sollte.
 
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Achso ein Vertragspartner darf einseitig Gesetze verletzten. Das ist mir in einem Rechtsstaat neu.
 

Clawg

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Kommt wohl drauf an, was man unter "Branchenbezogenen Mindestlöhne" versteht.

Wenn sich einige Firmen zusammensetzen und gegenseitig vereinbaren, bestimmte Mindestlöhne zu zahlen, ist nichts daran auszusetzen - solange sie nicht dazu gezwungen (direkt vom Staat bzw. indirekt vom Staat über Zulassung einseitiger Verletzung von Verträgen seitens z.B. der Streikenden bzw. indirekt vom Staat über Kündigungsschutz in solchen Fällen) werden.

Und das passiert ja schon, allerdings über den Markt.
 

shaoling

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Original geschrieben von mamamia
Die heutigen Rentner bekommen ihre Rente größtenteils über die heute gezahlten Löhne und die Dumpinglohnempfänger von heute haben morgen nur geringe Ansprüche an die Rentenkasse, weil sich ihre zukünftige Rente ja auch nach den gezahlten Beiträgen richtet.
Richtig, aber das ist ein konstruktives System, das man jederzeit über die Rentenformel ändern kann, wenn man sich dafür entscheidet. An dem Geld, das real zur Verfügung steht, um die Rentner zu versorgen, ändert das gar nichts.

Und mit der Mindestlohndebatte hat es schon mal gar nichts zu tun.
Der Eckrentner hat derzeit Anspruch auf eine Rente von um die 1000€ und das ist jemand, der 45 Jahre lang das Durchschnittseinkommen verdient hat.
Wer zum Mindestlohn arbeitet, verdient erhält gerade mal die Hälfte des Durchschnittseinkommens und arbeitet fast nie 45 Jahre durch. Ein bisschen kann er vielleicht noch rausholen, wenn er bei einem Mindeststundensatz länger als die durchschnittliche Arbeitszeit arbeitet, das wars dann aber auch.
Damit liegt so eine Person aber auf jeden Fall weit unter der Grundsicherung. Der Mindestlohn ist in diesem Bereich also so gut wie völlig untauglich.

Original geschrieben von mamamia
Aber dieses ganze Gerede davon, dass niemand im Niedriglohnsektor durch seine Arbeitsproduktivität den Mindestlohn erwirtschaften könne und deshalb die Arbeitsplätze wegfallen würden, ist doch Quatsch. Bei der Frage der Lohnfindung gibt es viel mehr Variablen als die Arbeitsproduktivität: Organisiertheitsgrad der Gewerkschaften, gesetzliche Regelungen, usw.
Das ist mir schon klar und ich habe auch Claw schon darauf hingewiesen, dass sich die Produktivität einer Dienstleistung nicht so einfach zu bestimmen ist.
Und ich wüsste gerne von dir oder sonst jemandem, wie ihr euch vorstellt, dass bundesweit 15% der Erwerbstätigen und regionsweise sogar 30-40% aller Erwerbstätigen von einem Mindestlohn profitieren sollen.
Denn woher soll dieses zusätzliche Geld herkommen?
 

Clawg

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Was auch noch nicht erwähnt wurde, ist, dass, selbst wenn sich dadurch die Arbeitslosenzahlen nicht direkt ändern, Mindestlohn unterschiedliche Teile der Bevölkerung unterschiedlich stark betrifft.
Insbesondere junge Berufseinsteiger und Randgruppen/Minderheiten haben darunter zu leiden, insbesondere auch deshalb, weil ihnen Möglichkeiten genommen werden, auf die Karriereleiter zu kommen. Berufserfahrung ist ein "Nebenverdienst" den alle gängigen gesetzlichen Regelungen zum Mindestlohn fast völlig ignorieren.

Amüsant übrigens zu dem Thema sowohl die NPD als auch die Linke. Die NPD empört sich darüber, dass die Linke (speziell auch) Ausländern einen Mindestlohn gewähren möchte, obwohl doch gerade ein solcher Mindestlohn dazu führen würde, dass die meisten Ausländer aus dem Arbeitsmarkt ausgesperrt würden. Letztlich sieht man am Beispiel Mindestlohn mal wieder, wie sehr sich die Linke und die NPD gleichen, auch wenn die Rhetorik eine andere ist.

Auch amüsant ist, wer denn Mindestlohn haben möchte. Da findet man u.a. Grossunternehmen und Gewerkschaften an einem Tisch. Obwohl vielen Gewerkschaftsmitgliedern der Mindestlohn nicht betreffen würde, sichert ein Mindestlohn sie, wie auch die entsprechenden Firmen, vor nationaler Konkurrenz.
Post ein schönes Beispiel. Nach Fall des Briefmonopols hat die Post einen Mindestlohn propagiert. Da sie der Marktführer ist, ist das ein billiges Mittel um die Konkurrenz in Schach zu halten.
</rant>
 
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