Mein Leseverhalten

Seemann3

Musik & Film Forum
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Ich lese viel weniger Bücher als früher, und frage mich woran es liegt. Damals habe ich ein Buch alle 1,2 Monate durchgelesen, wenn ich viel unterwegs oder krank war noch mehr. Jetzt halt kaum noch, dabei habe ich richtig gute Bücher hier rumliegen, an Auswahl oder Inspiration liegt es also nicht. Und durch die Verbeitung von Ebook Readern und Hörspielen ist die Verfügbarkeit eher noch größer geworden.

Mein erster Gedanke war halt die Freizeitsubstitute, aber Fernsehen, Computerspiele, Internet und Filme gabs vor 10 Jahren auch schon. Klar, die effektive Freizeit-Zeit ist gesunken, aber andere Hobbys klappen ja auch, man muss es nur wollen.

Jemand der das auch so beobachtet hat bei sich? Meine Antwort ist 1. zum kleinen Teil diese amerikanischen Serien. Im Gegensatz zu McGyver nicht abgeschlossen sind nach einer Folge, sondern kapitelweise konsumierbar. Und von der Komplexität und Charakterdarstellung können diemit Büchern mithalten.
Und 2. längere Artikel, Berichte, Blogs, etwa sowas von Quint hier im Nachbarthread. Die einen für 10 Minuten in einen Themenkomplex mitnehmen, man denkt drüber nach und der Lese- und Wissensdurst ist erstmal gestillt. Dabei hat man freie Themenauswahl und liest nur das was man will.
 

Green Monkey

Lyric-Contest Sieger 2009, Lyric-Contest Sieger 20
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Also zum einen denke ich, dass mein "Gesamtlesevolumen" auf einem höheren Stand ist, als vor 10 Jahren. Nicht ganz sicher bin ich mir, ob der absolute Anteil von Büchern nicht mehr oder weniger gleich geblieben ist. Das Internet ersetzt zwar einen Teil von Zeitungen/Zeitschriften und kleineren Sachbüchern, erschließt aber auch neue Themengebiete, über die ich vorher einfach gar nichts gelesen hätte.

Man sollte auch die Veränderungen in den letzten 10 Jahren nicht unterschätzen. Natürlich gab es schon das Internet, aber Serien wurden wahrscheinlich eher noch im Fernsehen geschaut, Computerspiele noch im Laden gekauft. Heute kann man in 5 Sekunden so viel Zeug besorgen, dass man ein halbes Jahr nonstop versorgt ist. Und auch hinsichtlich Zeit-totschlagen wurde alles noch einmal optimiert durch youtube/ facebook/ twitter/ reddit/ wasauchimmer, eine Stunde im Internet ist einfach eine halbe Ewigkeit geworden und wer ein Bild am nächsten Tag postet ist 500 Jahre hinterher. Früher wars vielleicht eher so: "Ok, Simpsons sind gelaufen, jetzt kommt nur scheiße, der Film fängt um 20:15 an --> solange lese ich noch" heute eher: "Es ist schon kurz vor 3, aber eine Folge geht noch".

In der Kinder- und Jugendzeit habe ich auch definitiv einfacheren Kram gelesen, bzw. eher Bücher, die einen in ihren Bann ziehen, jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich damals viel längere Zeiten am Stück lesen konnte und gelesen habe.

Wenn man in Uni/Beruf viel lesen muss, dann strebt man in der Freizeit wahrscheinlich eher einen Medienwechsel an.
 
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Habe ich bei mir auch beobachtet, parallel zu einem ebenfalls gesunkenen TV-Konsum.

Als Grund würde ich schon die Ressource Zeit ausmachen, da ich mich viel mehr im Internet bewege, z.B. in Foren, Streams, Videoportalen oder 9GAG, mich aber auch sportlich mehr betätige.
Ich habe auch bemerkt, dass ich das Lesen nicht mehr so exzessiv betreibe wie früher. Wenn mich früher ein Buch gefesselt hat, dann hab ich das auch mal am Stück in 2-3 Tagen durchgehabt und dann für einige Wochen nichts mehr gelesen. Das passiert mir heut nur noch im Urlaub, da lese ich jetzt immer noch viel, in 2 Wochen z.B. 3-4 Bücher. Da vermisse auch das Internet nicht und habe zum Glück auch keine Entzugserscheinungen. :D

Momentan versuche ich mir anzugewöhnen regelmäßig vor dem Schlafen zu lesen, weil ich merke das ich dann besser abschalten und schlafen kann.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
internet macht eben irgendwie abhängig. Einfache Unterhaltung die so divers ist, dass kein anderes Medium mithalten kann. Bin ja selber hier sinnlos am F5 drücken teilweise.
Bücher lesen ist dagegen anstrengender und der reward kommt weniger direkt.
 
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Geht mir ähnlich, Bücher sind genug vorhanden, aber in meiner Freizeit komme ich nicht dazu wirklich zu lesen. Die einzige Zeit in der ich lese, ist die, die ich in der U-/S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit verbringe bzw. auf dem Rückweg. Die letzten 2 Monate hatte ich Elternzeit => habe kein Buch geschafft, seit dieser Woche geh ich wieder hin und bin endlich wieder am lesen.

Ich denke, dass liegt daran, dass ich zu Hause zu sehr abgelenkt bin um ein Buch zu lesen, deswegen bin ich eig. ganz froh, dass jetzt die Arbeit wieder losgegangen ist^^
 
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Hab so meine Phasen. Da kann ich mal eben ein Game of Thrones durchschnetzeln ohne gross was anderes zu machen, dann wieder stelle ich nach nem Monat fest, dass ich meinen E-Book Reader seit mehreren Wochen nicht mehr angerührt habe und stattdessen nur noch in Foren und auf Streams am Gammeln bin.

Bis vor kurzem konnte ich aufm Arbeitsweg pro Strecke auch gut 30 Minuten lesen, hab also eben mal ne Stunde pro Tag einfach so gelesen und jenachdem wollte man dann natürlich, zuhause angekommen, gleich wissen, wies weiter geht.

Jetzt komm ich nach Hause, mach mir mal was zu futtern, sitz damit vor die Glotze und mach ne Serie oder Twitch an.
Danach dann irgendwie noch etwas am Rechner rumsurfen und hups, am nächsten Tag merke ich, dass ich schon wieder nix gelesen habe.

Und wenn ich mir vorstelle, dass die Kids heute schon nichts mehr anderes kennen als Handy (aka Spielkonsole) in der Hosentasche, Tablet auf dem Esstisch und Computer im Schlafzimmer... Ich sehe schwarz für die zukünftigen Autoren :|
 
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Ich sehe eher schwarz für "gute" Literatur. Die neue Generation feiert dann halt Meilensteine wie 50 shades of grey

O_O

Ich hab gemerkt, dass ich seit dem Studium nicht mehr so viel Lese (also studienfremde Sachen). Aber immer noch genug.

Und ich lese noch deutlich mehr als das ich TV schaue. (Ich klammere hier Sport aus ;) )
 
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Es wird viel mehr gelesen als früher. Auch literarische Texte sind so erfolgreich wie noch nie. Die Wahrnehmung vom nichtlesenden Handyjunkie trifft zwar durchaus auf bestimmte Gesellschaftsschichten zu, diese Schichten haben aber ehrlich gesagt noch nie gelesen. Lesen ist und bleibt im Schnitt ne Sache von Leuten mit höherer Bildung. (wobei der Hauptfaktor nicht im erworbenen Abschluss sondern in der Lebenswelt während des Aufwachsens liegt. Wenn in der Familie gelesen wird, ist die Chance immens hoch, dass auch das Kind liest. Wer dann noch erfolgreich durch den "Leseknick" in der Pubertät kommt, liest normalerweise ein Leben lang.)

Bzgl. Niveau der Texte: Es gab schon immer "Trivialliteratur". Und die wirds auch weiterhin geben. Kein Mensch hat Bock, ausschließlich Texte im Jelinek-Stil zu lesen.

Ich selbst komme derzeit leider nicht zum genussvollen Lese-Eskapismus. An sich lese ich alles, egal ob Thomas Bernhard oder Bernhard Hennen. :ugly: Bin klassischer Binge-Leser, v.a. bei Texten niedriger Komplexität. So nen Fantasyroman snack ich am Stück weg, da sind auch 500 Seiten am Tag kein Stress, wenn der Text nen guten Flow hat und ich mich fallen lassen kann. Wobei ich dann gar nicht mehr wirklich bewusst lese, im Endeffekt schau ich nen Film im Kopf und drücke alle paar Sekunden die Umblättern-Taste meines Kindles. (hab den Kauf nie bereut, das Ding hat mein Leseverhalten auf den Kopf gestellt.)
 

Moranthir

GröBaZ
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Bzgl. Niveau der Texte: Es gab schon immer "Trivialliteratur". Und die wirds auch weiterhin geben. Kein Mensch hat Bock, ausschließlich Texte im Jelinek-Stil zu lesen.

Ich selbst komme derzeit leider nicht zum genussvollen Lese-Eskapismus. An sich lese ich alles, egal ob Thomas Bernhard oder Bernhard Hennen. :ugly: Bin klassischer Binge-Leser, v.a. bei Texten niedriger Komplexität. So nen Fantasyroman snack ich am Stück weg, da sind auch 500 Seiten am Tag kein Stress, wenn der Text nen guten Flow hat und ich mich fallen lassen kann. Wobei ich dann gar nicht mehr wirklich bewusst lese, im Endeffekt schau ich nen Film im Kopf und drücke alle paar Sekunden die Umblättern-Taste meines Kindles. (hab den Kauf nie bereut, das Ding hat mein Leseverhalten auf den Kopf gestellt.)
Absolute Goldraute.

Leider habe ich im Arbeitsalltag, in dem ich schon viel lesen muss, viel zu wenig Bock, zu Hause lange Texte zu lesen. Sobald ich Ferien habe, lese ich unendlich viel. Habe in meinen 6 Wochen Thailand bestimmt 15 Bücher oder mehr gelesen. War zwar größtenteils Belletristik, aber seis drum.
 
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Ich muss das mal kurz kapern hier.

Wer von euch besitzt eigentlich ein Kindle, wer ein Tablet und wer beides? Da ich die nächste Zeit (>2j) viel Reisen werde, überlege ich mir, mein aktuelles Tablet (Memo 7HD) gegen ein deutlich leistungsstärkeresund v.a. flacheres einzutauschen und dann auch als Kindle zu nutzen.

Oder direkt zum Kindle greifen?
 
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