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"man" und "wir" in deutschen wissenschaftlichen Arbeiten

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Wie haltet ihr es mit diesen beiden Worten? Ich habe mal gelernt es sei kein guter Stil, diese zu verwenden, und versuche sie daher tunlichst zu vermeiden. Manchmal führt das aber zu etwas kurios klingenden Passivkonstruktionen, wo ich mir schon wünschen würde einfach mal "wir" schreiben zu können. In englischen Papern sieht man das "we" ja öfter, z.B. "therefore we derive that...", aber wie wird es im deutschen gehandhabt?
 
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Ich denke im Deutschen gibt es dazu keine eindeutige Meinung. Habe mal eben gegoogelt und die Meinungen sind ziemlich 50:50 verteilt. Das wichtigste ist in jedem Fall ein konsequenter Stil, also die Festlegung auf eine Variante und keine Mischung.
Ich persönlich bevorzuge die "wir"-Form, habe das eben mal so "gelernt" (naja, ein Prof an der Uni meinte, es sei in mathematischen/wissenschaftlichen Texten so üblich) und empfinde es auch als die eleganteste Form, da eben allzu komplizierte Satzkonstruktionen (mit Passiv) vermieden werden. Dass "wir" im Gegensatz zu "ich" den Leser miteinbezieht und daher dahingehend zu bevorzugen ist, sollte klar sein. Zu "man" fällt mir gerade nichts sinnvolles ein, gefällt mir irgendwie nicht.
Ich habe daher in all meinen (also in zweien ;-) ) wissenschaftlichen Arbeiten die Variante "wir" gewählt und wurde dafür nicht kritisiert, sondern vielmehr für die Sprache allgemein gelobt. Ob das aber nun konkret auf diesen "wir"-Stil zurückzuführen ist und ob Mathe-Profs in sprachlichen Fragen die richtigen Gradmesser sind, steht auf einem anderen Blatt....
 
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Ganz proffessionell klingt's vielleicht nicht, aber dafür schaffen solche Ausdrücke vielleicht mehr Nähe zum Leser, weil er halt einen besseren Eindruck vermittelt bekommt, wie der Verfasser denkt, als wenn alles in irgendwelche kuriosen Konstruktionen verpackt ist.

Ist bisschen schwer zu sagen, wenn man keine konkreten Beispiele für Formulierungen gegeneinander abzuwägen hat.

Ich schreibe durchaus gerne mal solche Sachen wie "daraus erhalten wir...", aber auch "daran sieht man, dass..", "wenn man das in (1) einsetzt, so erhält man..." ...

Ich finde nicht, dass man sich da, wie Narc sagt, auf eine Variante festlegen muss, sondern finde eher dass ein bisschen Abwechslung die Sache spannender machen kann. (aber natürlich nicht in einem Absatz von Satz zu Satz random hin- und her wechseln)
 
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Man und wir sind no gos in der Wissenschaftsszene.
 
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mir wurde gesagt, dass man beides auf keinen fall verwenden sollte. daran halte ich mich soweit auch.
persönlich finde ich, dass man bei solchen formulierungen nicht so genau hinschauen sollte. mein gott, dann ist es halt schlechter stil, aber ist es nicht der inhalt der die grundlage der diskussion sein sollte?
 
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Hab ausschließlich Passivkonstruktionen benutzt, weil es mit "man" oder "wir" seltsam geklungen hätte. Hab erst im Nachhinein erfahren, dass das auch richtig war. Glück gehabt ;)
 
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Ich lese oft Papers und da steht auch desöfteren "we". Allerdings ist an der Uni verboten 2man" und "wir" zu verwenden.
 
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Also in englischen papers ist 'we' ja völlig normal. Und wer schreibt bitte papers auf deutsch, die kannste ja dann gleich in die Tonne kloppen.
 
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juristen schreiben z.b. fast ausschließlich auf deutsch. da gibt's noch viele andere disziplinen.
 
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Und es gibt ja nicht nur irgendwelche Papers.

Das gilt ja zB auch bei Versuchsprotokollen oder anderen Dingen. Ist halt typisch deutsch das es komplett "neutral" und unpersönlich sein soll, sonst ists ja keine gute Wissenschaft. :ugly:

Genauso wie deutsche Fachbücher immer ganz komplizierte Schachtelsätze benutzen. Irgendwie scheinen viele zu denken das das Buch dann besser sei. Die Englischen Bücher sind viel einfacher geschrieben.
 
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Also in der Mathematik wird auch in den meisten deutschen Arbeiten "wir" benutzt.
 

zoiX

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Also in englischen papers ist 'we' ja völlig normal. Und wer schreibt bitte papers auf deutsch, die kannste ja dann gleich in die Tonne kloppen.

Ja, stimmt...deutsche Journale sind einfach mal völlig für die Tonne - die Angewandte Chemie zum Beispiel, oder Nachrichten aus der Chemie....liest kein Schwein...
 
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Ja, stimmt...deutsche Journale sind einfach mal völlig für die Tonne - die Angewandte Chemie zum Beispiel, oder Nachrichten aus der Chemie....liest kein Schwein...

also ich kenne weder das eine noch das andere ::]:

edit:
Aber ich kann mir auch nicht gut vorstellen, warum man die Wörter in Chemie Abhandlungen brauchen sollte. Hab eher an mathematische Texte gedacht. Aber andererseits kenn ich mich mit höherer Chemie auch überhaupt nicht aus, und weiß nicht, wie so ein Artikel überhaupt aussieht, also vermultich hab ich eine falsche Vorstellung davon.
 
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zoiX

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Das man die Zeitschriften als nicht-Chemiker nicht kennt ist natürlich völlig klar ;)

In englischen Chemie-Papers liest man das "we" btw. auch recht oft...aber der Deutsche an sich legt halt tatsächlich etwas mehr Wert auf "Unpersönlichkeit" offenbar
 

chinak

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naja die angewandte gibts auch in englisch, und die lesen ne menge ;)
zum thema, man und wir sind nich so erwünscht
 
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Am Anfang lernt man auf keinen Fall you, I usw zu benutzen. Dann sagt mir ein Prof. es ist scheissegal selbst wenn man he oder she benutzt, weil heutzutage eh jeder weiss wie es gemeint ist. Ok also hab ich angefangen he zu benutzen zB in beispielsaetzen um etwas zu verdeutlichen. Ein Jahr spaeter schreibt ein Prof neben einem Assignment von mir sinnhaft 'du weisst schon, dass es mehr als ein Geschlecht auf der Welt gibt auch wenn das viele Maenner nicht so sehen'. OK. Also hab ich angefangen mit 'one' weiterzumachen und das war dann ueberall akzeptiert. Kam mit so vor, dass sie den kleinen Bachelorstudenten noch viel eher 'Neutralitaet' zeigen wollten und umso weiter man kam um so weniger machte dann so etwas in Texten aus. Habe auch viele journals gelesen indem die Authoren munter I, we, you usw gesetzt haben.
 
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Aber ich kann mir auch nicht gut vorstellen, warum man die Wörter in Chemie Abhandlungen brauchen sollte.
Also in meinen Physikalische Chemie Protokollen wimmelts nur so vor Gleichungen und deren Herleitungen. ;)

€: Die englisch > deutsch Diskussion ist eigentlich überflüssig, da es mir nicht nur um Paper ging, nicht man veröffentlichen will.
 
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