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mal wieder zeit für ne midlife-crisis v3

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dass ich wahrscheinlich nur zuschlage, wenn teilzeit möglich ist.

Mit Verlaub, alles andere wäre auch absoluter Blödsinn.

Du hast in Deinem Kernjob einen soliden Kundenstamm und generierst mit diesen anscheinend akzeptable Renditen für Deine Arbeit. Das Du Dich darauf nicht ausruhst macht Sinn, zumal Deine Sorge ja absolut begründet sind, wenn gleich es imho in fast jeder Branche so ausschaut wie bei Dir.

Ist der Lauf der Dinge, Du hast nun mittlerweile eine Seniorität erreicht, die Du Dir dementsprechend versilbern lassen möchtest. Das reduziert aber, ganz BWL technisch gesprochen, die Markteintrittsbarriere für die Konkurrenz.

Gerade in Deiner Branche, wo neue Technologien mal schnell gehyped werden und Du dann ausser Deiner kompletten Drumherum-Erfahrung keinerlei Argumente für Deinen Premium-Preis hast, wird es dann schwer. In der neuen Technology bist Du auch erst mal wie alle anderen Anfänger. Und mit unendlicher Flexibilität und Zeiteinsatz zu reagieren verpasst Dir auch irgendwann ein Magengeschwür also muss man das auch reduzieren (ich kenne das).

Ist das Budget knapp und der Kunde arrogant genug ist er dann mal schnell der Meinung das er den Orga-, Entscheidungs- und Abstimmungskram, den Du da immer machst, auch selbst hinbekommt. Und sich dafür die nette Praktikantin leisten, die das alles mitschreibt :ugly:
Ist bei mir auch noch gar nicht so lange her, dass das so bei einem Kunden gelaufen ist (der mittlerweile wieder von mir betreut wird, da der gute elBollo wohl doch net so kacke ist wie er dachte).

Aber deswegen die Branche komplett zu verlassen macht imho keinen Sinn. Da opferst Du viel zu viel an KnowHow.
Aber Du bist finanziell relativ abgesichert, da kannst Du Dir ein wenig Cherrypicking mittlerweile erlauben. Es schadet bei dir ja offenbar nichts, auch einfach mal Projekte nicht zu bekommen. Also bleib bei den Premium Preisen, am besten mit den Kunden die Dich kennen und schätzen. Und mit dem Rest der Zeit machst Du was anderes, was Dir Spass macht und ein wenig Geld bringt.
Testfahrer, Taxifahrer (das Flughafentransferding erweitern kann auch interessant sein), Autorestaurator oder ROMANSCHREIBER, kannst Du Dir ja dann selbst aussuchen und je nach dem Erweitern, dennoch würde ich niemals das aufgeben, was Dich offenbar recht wohlhabend gemacht hat.
Wobei ich ja ROMANSCHREIBER befürworten würde. Aber was weiß ich schon.

My two cents. Und tröste Dich, ich habe auch schon einmal eine Phase gehabt, wo ich echt alles hinwerfen wollte, aber bringt dann doch nix ohne konkrete Lösung. Und ich bin halt auch mittlerweile in einem finanziellen Bereich in dem es schwer wird ohne heftige Verluste was anderes zu machen.

Willkommen im Hamsterrad.
 
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ja mei, 10 jahre. wer weiss was bis dahin ist. "wahnsinn zum jetzigen zeitpunkt in diese branche wechseln zu wollen", halte ich für ein bisschen hyperventiliert. die letzten tage hat sichs für mich eh ein bisschen konkretisiert, dass ich wahrscheinlich nur zuschlage, wenn teilzeit möglich ist.

Zugegebenermassen habe ich mich der Verwendung des Stilmittels der rhetorischen Übertreibung schuldig gemacht. Dachte das passt gut ins Forum :)

Gerne relativiere ich meine Aussage. Selbstverständlich wird es im Autobereich weiterhin menschengesteuerte Testverfahren geben. Diese werden jedoch, wie im Softwarebereich üblich, vollautomatisiert ablaufen. D.h. es werden vorab unzählige Testroutinen definiert. Autos durchlaufen diese automatisiert und sammeln dabei massig Daten, welche dann von Datenexperten ausgewertet werden. Knacken, Ruckeln oder Schleifen lassen sich mit weit höherer Präzision messen als das auch der beste Autokenner je heraushören könnte - und das zu einem Bruchteil der Kosten. Dieser Prozess hat bereits begonnen, wie man am Outsourcing sieht sehen Automobilkonzerne jetzt schon die Ausführung der Tests nicht mehr als Teil ihrer Kernkompetenz, und wird sich in den nächsten Jahren intensivieren und beschleunigen.

Würdest Du Entwickler von softwaregestützten Testverfahren im Autobereich werden wollen, würde ich Dir begeistert auf die Schulter klopfen. Jetzt jedoch in den Testfahrer Bereich umzusatteln ist wie 1930 Kutscher zu werden oder 1990 bei einer Zeitung als Drucker anzufangen. Kann man schon noch 10 Jahre machen und vielleicht auch irgendwie unterkommen, wenn man gut ist, aber ist halt ein hartes Umfeld ohne wirkliche Entwicklungsmöglichkeiten. Auch in Teilzeit würde ich niemals in ein Berufsbild wechseln, das in den nächsten Jahren mit Sicherheit an Anspruch verlieren und insgesamt schrumpfen wird.

Du bist in einer beneidenswerten Luxusposition. Hast Zeit wie Geld um Dich selbst entwickeln und verwirklichen zu können. Über Talente und breit gefächertes Interesse verfügst Du auch. Bei diesen unglaublichen Möglichkeiten, bin ich mir sicher Du kannst auch etwas finden in dem Du Dich selbst wiederfinden kannst und das dazu auch noch perspektivisch Potential hat.
 

Gelöscht

Guest
wie kommst du zu der einschätzung? arbeitest du in dem bereich?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
halte ich für ein gerücht. autonomes fahren auf geschlossenen arealen, zum simplen abspulen von km, okay. zum technischen fahren, glaube ich nicht. so lange die zielgruppe in der benutzung menschen sind, wirds auch testfahrer geben, weil du das nicht emulieren kannst.

ich weiß nicht, ob du nicht unterschätzt, wie weit die technik da schon ist. das hauptproblem ist eigentlich jetzt schon die akzeptanz der kunden, die einem computer doch noch eher misstrauen - auch wenns rational wohl falsch ist.
 

Gelöscht

Guest
stop. hier gehts nicht um die frage, ob autonomes fahren mittelfristig einzug hält. hier gehts um die frage, ob selbst das komplette testprozedere künftig autonom und ohne menschen passiert. und das halte ich im prototypenbereich für unrealistisch. obacht, nur meine persönliche meinung. das stupides km abreisen im langzeittestbereich irgendwann autonom passiert, geschenkt. das ist jetzt schon der fall.
 

FORYOUITERRA

TROLL
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kann man doch heutzutage schon alles messen. warum braucht man da noch fahrer? man braucht lediglich datenauswerter. würde also statt mit "testfahrer" zu liebäugeln lieber mal was in richtung big data unternehmen.
 
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Ein Kumpel von mir arbeitet als Ingenieur-Testfahrer bei Bertrand.

Ich höre da keine Geschichten von endlosem Autobahngefahre (vielleicht erzählt er sie ja auch nicht...)

Hauptsächlich werden wohl diverse Bauteile auf Belastbarkeit durchgetestet, also regelmäßig so weit bis die zu Schrott gefahren sind. Danach geht's in die Werkstatt, eine Modifikation wird eingebaut und wieder raus auf die Teststrecke.

Fahren dann wohl auch regelmäßig nach Frankreich runter. Dort wird dann aber auch ziemlich viel geschuftet.

Ich weis natürlich nicht welche "Abstufungen" es als Testfahrer gibt, den Job findet er wohl schon recht geil. Das Arbeitsleben ansich in einem größeren Firmenumfeld mit all den Ränkelspielchen etc. allerdings nicht....

Es gibt natürlich eine recht weite Spannweite vom Ingenieur, der Testfahrten macht zum "reinen" Testfahrer (der aber auch nicht nur stumpf im Auto sitzt, sondern natürlich auch sinnvolles Feedback geben muss). Die Chancen von YNC darauf halte ich persönlich mittelfristig allerdings für einigermaßen überschaubar


Und zu dem was TealC sagt: nicht alles kann man im Testing durch autonohmes Fahren machen, da ist halt auch viel Gefühl mit dabei (wie verhält sich das Auto? Wie hört es sich an? Wie komfortabel ist es auf Dauer etc). Reine Belastungstests und Langzeit-Logging kann man aber natürlich auch besser ein autonomes Auto machen lassen. Besonders zukunftsträchtig ist das wohl wirklich nicht und ich finde es auch (zumindest bei dem wo es für dich wohl hingehen würde) von den Rahmenbedingungen nicht wirklich attraktiv.
Es ist halt ein Job, in dem du sehr leicht ersetzbar ist (wenn du nicht grad wirklich umfangreiche Berufserfahrung hast) und das merkt man an den Bedingungen unter denen eingestellt wird. In einem Entwicklungsbereich machst du dich sehr viel schneller unverzichtbar, da könnte es für dich nur schwierig sein rein zu kommen. Man kann kan wie FORYOUITERRA tolle Ratschläge geben wie "unternimm doch was in Richtung big data", aber wie genau soll das aussehen? So ca kein Unternehmen wird ihm dafür Geld geben, dass er da was unternimmt ohne bereits vorhandene Kompetenz in dem Bereich
 
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parats'

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kann man doch heutzutage schon alles messen. warum braucht man da noch fahrer? man braucht lediglich datenauswerter. würde also statt mit "testfahrer" zu liebäugeln lieber mal was in richtung big data unternehmen.

BigData ist natürlich das Buzzword der letzten zwei Jahre. Ohne konkrete Anwendungsfälle, finanzielle Mittel und Zeit ist es jedoch mehr als nur schwer dort Fuß zu fassen, zumal man genau unterscheiden muss. Ich selbst empfinde die schlussendliche Darstellung als mega langweilig, hingegen ist der komplette technische Prozess davor mega spannend - das muss natürlich jeder für sich entscheiden. jedoch ist ohne konkreten Zugang durch bspw. Firmen der Einstieg nur sehr schwer möglich.
 
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Ob es in Zukunft weniger testfahrer insgesamt gibt, kann ich nicht beurteilen. Ich gehe allerdings davon aus, dass es zumindest in Deutschland immer weniger sein werden. Imo hat die deutsche Automobil Branche ihren zenit überschritten.
 

Gelöscht

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falls das der fall sein sollte, ist es ohnehin egal. also hier im süden, speziell bw, hängt mit seiner metallindustrie fast jeder zweite job irgendwie mit daimler, porsche, bosch & co. zusammen. falls die fallen, siehts hier wie in vladivostok 1915 aus.
 
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Frag dich wie deine Zukunft aussehen soll ... Du bist jetzt 36, dh du musst noch 30 Jahre arbeiten bis Rente. Sagen wir das Testfahrerding macht jetzt grad Bock, kannst Du dir das für 30 Jahre vorstellen? Auch wenn das Auto in 10 Jahren selbst fährt braucht es noch Leute die reinsitzten und die User-Expierience beurteilen. Die Frage ist mehr was machst Du wenn du auf 50 zugehst un dir das Testfahrer-Dasein nichts mehr gibt. Nochmals eine Werbeagentur aufbauen? Eher nicht schätze ich mal anhand deiner Kommentare, gibts andere alternativen? Das Testfahrer Ding ist wohl auch lange sicht eine Einbahnstrasse.

@Geld. 100k ansparen ist jetzt nicht so das Ding. Arbeite jetzt seit 7 Jahren (also seit Studium fertig) und hab auch locker meine 100k auf der Seite.
 

Gelöscht

Guest
größenordnung 30 jahre überblicken zu wollen ist eh schwierig. die frage kannst du dir bei allem stellen. mit 65 noch websites zusammenklicken und broschüren drucken? mein horizont ist erstmal die nächsten 10 jahre. falls mich dann nicht der krebs oder der dritte weltkrieg aufgefressen hat, schauen wir mal gepflegt weiter.
 

zoiX

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Ich find, das ist ne ziemlich gesunde Einstellung. Ich hab letzt ein recht hohes Tier eines Top5-Chemieunternehmens bei 'nem Seminar der Studienstiftung getroffen, und der meinte, er sei zwar vom Ruhestand noch was entfernt, aber er fühle sich, als müsste er einfach nochmal was anderes machen. Mit genügend Geld auf der hohen Kante fängt er jetzt also nochmal an Kunstgeschichte und Philosophie zu studieren, einfach weil Bock drauf.

Fand ich bewundernswert.
 
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@Geld. 100k ansparen ist jetzt nicht so das Ding. Arbeite jetzt seit 7 Jahren (also seit Studium fertig) und hab auch locker meine 100k auf der Seite.

Auch wenn OT. Du lebst in der Schweiz, das ist nicht wirklcih vergleichbar, da du viel weniger direkte Abgaben zahlst und daher zwingend auch mehr sparen musst.
 
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@autonomes fahren
von den ersten (langsam) fahrenden blechbüchse bis zum serienrreifen und für die masse erschwinglichen auto ist es ein weiter weg. nichtsdestotrotz wird es kommen.

@testfahrer
das ist so nen typischer job, von dem man ab und zu ein paar coole stories erzählen kann aber im alltag leider nur totlangweilig werden. meistens ist es eben nicht die aufgabe zu testen, wann der motor des neusten sportwagens platzt sondern "zw 2k und 3k umdrehungen gibt es nen komisches geräusch, fahr mal bei 30km/h solange im kreis bis du die quelle gefunden hast"
dazu kommt, dass du als leiharbeiter sicher nicht die rosinen zugeschanzt bekommst. d.h. in den ersten jahren hauptsächlich arschlochaufgaben während nen 25jähriger bengel mit 7 jahren berufserfahrung dir unter umständen sagt, was du zu tun und lassen hast. glaub nicht, dass man darin als kreativer mensch aufgehen kann.

@alternative?
versuch doch über dein design-background in den kfz bereich einzukommen? so konzeptautos zeichen oder sowas? ne designstudie zu 3d-LED-blinker die beim blinken rein- und rausfahren oder son quark.

@eigenheim
für 85k ne wohnung? alter schwede, wo wohnst du denn Cicatriz?
ich such hier in stuttgart gerade und hier gehts ab 300k los :(
 
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ok, wir suchen >85m², halbwegs modernes bad (keine dunklen blümchenmuster), brauchbare heizung (keine nachtspeicheröfen aus den 80ern), kein dachgeschoss in einem alten haus (erfahrung...), lage: zentral (haha), stuttgart nord (immer noch nicht wirklich bezahlbar) oder nördlicher stadtteil/vorort mit s/u-bahn (realistisch)

bin für jeden ernst gemeinten hinweis dankbar ;)
 

TheGreatEisen

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Ich glaub, Cica spricht eher vom Großraum Berlin. Dort haben die Preise für Immobilien zwar auch deutlich angezogen in den vergangenen Jahren, von München/Hamburg/Stuttgart/Düsseldorf oder Heidelberg sind sie aber (im Mittel) noch Lichtjahre entfernt.

Bei uns in der Gegend ("Metropolregion" Rhein Neckar) sind die Preise inzwischen auch teilweise lächerlich. In dem Kaff, in dem ich aufgewachsen bin und in dem meine Eltern heute noch wohnen, liegt der Bodenwert inzwischen bei 500 EUR/m². Der Irrsinn ist aber, dass es mehr als genug Menschen gibt, die sich diese Mondpreise leisten können. Für das Neubaugebiet (insg. 30 Bauplätze) gab es nach wenigen Tagen bereits über 90 Bewerber, unter der Hand werden schon deutliche Aufschläge (bis 600 EUR / m²) geboten.
 
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Gelöscht

Guest
ist hier das gleiche. ist einzugsbereich stuttgart, gekauft habe ich die wohnung 2002 für 100.000€, mittlerweile ist sie 220.000€ wert. das ist so absurd.
 
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das ist halt schon ein thema, was leute in "unserem" alter zur zeit bewegt. du hast 4 optionen
[ ] deine familie hat schon ein haus/grundstück in einer guten lage -> jackpot
[ ] am ende des monats ist so wenig übrig, dass du eh nicht an immobilien denken kannst oder willst -> yolo
[ ] du setzt darauf, dass die immobilenpreise irgendwann sinken oder du wegziehst und mietest "dauerhaft"
[ ] du kaufst eine total überteuerte immobilie und hoffst darauf, dass der trend anhält

€: von mir aus könnte man auch ein separaten thread draus machen, würde mich schon mal interessieren wie so die verteilung aussieht
 
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TheGreatEisen

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Warum sollte man darauf hoffen, dass der Trend (Steigerung der Werte) anhält? Man erwirbt die Immobilie zur eigenen Nutzung, ob mein Haus im wert steigt, wäre nur dann von Bedeutung, wenn ich es verkaufen wollte, oder müsste. Das ist aber der worst case. Im "Normalfall" soll die Immobilie die eigene Lebenszeit abdecken. Wenn man die Raten stemmen kann, go for it. Man hat nur ein Leben.

Ich würde davon absehen, eine Günstigerrechnung aufzumachen a la Miete vs Eigentum. Der finanzielle Aspekt ist für m.E. zweitrangig.
 
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Bei mir stellt sich die Frage noch nicht, aber ich gehe mal davon aus, dass die Überlegung eine Immobilie zu erwerben bei vielen über die Nutzung hinaus auch nicht unwesentlich aus Wunsch nach Vermögenssicherung entsteht.

Die Wertentwicklung findet ja auch nicht im Vakuum statt. Wenn sich der Immobilienwert extrem verändert, dann üblicherweise weil die Wohngegend es tut. Und das hat Einfluss darauf wie gern ich da wohne.
 
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TheGreatEisen

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Jap, aber vermögensvorsorge bietet das Eigenheim nur sehr bedingt, gab es erst kürzlich einen spon/sz artikel zu.

Klar wünscht sich jeder Wertsteigerungen, aber das ist letzten Endes nur Kaffeesatz leserei, eine Umgehungsstraße oder ein Asylbewerberheim und der Wert ist im Keller. Es gibt keinen Anspruch auf Milieuschutz.

Ob sich das Haus finanziell rechnet kann kaum seriös prognostiziert werden, daher sollte man sich vorrangig fragen, ob man bereit ist, länger an einem Ort zu verweilen, ob man Bock auf paar hunderttausend Euro Schulden hat usw.

Bei mir war es recht simpel, ein vergleichbares Haus zu mieten kostet genau soviel wie kapitaldienst leisten, und mit Tochter ist freistehend mit großem Garten einfach was schönes. Ohne Kind hätten wir nicht gekauft.
 
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ist es nicht immer schlauer zu kaufen? also wenn man nicht vorhat in 5-10 jahren wieder umzuziehen und die preise bzw zinsen nicht total abgefuckt sind
 
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@eisen
das stimmt in dem fall, dass man mit hoher wahrscheinlichkeit an diesem ort alt wird. diesen luxus habe ich nicht. ich muss mittlerweile einsehen, dass mit zunehmender spezialisierung die potentiellen arbeitgeber und damit wohnorte immer weniger und vor allem verstreut sind. natürlich kann man die sache auch andersrum fahren, sich auf einen bestimmten ort festlegen und dann einfach den besten job zu nehmen.

@mieten vs kaufen
bevor ich mich mit der sache auseinandergesetzt habe, war ich mir sicher, dass kaufen immer die beste option ist auf langer sicht. mittlerweile will ich immer noch kaufen bin aber deutlich nüchterner was die vorteile angeht. die 2 größten dämpfer sind a) die extrem hohen einmalingen kosten, die beim wiederverkauf nicht wieder reinkommen im bereich von 10-20% b) die doch auch erheblichen laufenden betriebs- und instandhaltungskosten, besonders, wenn man die immobilie in schuss halten will.

ich sehe die immobilie zum einen als meinen persönlichen spielplatz und als geldanlage (mit risiko). in der realität ist es leider so, dass die immobilien oft nicht mal im zeitraum der abzahlung noch voll zur wohnsituation passen. da kommt ein kind mehr als geplant oder gar keins, trennung, jobwechsel, doch-kein-bock-auf-garten, scheiss-nachbarn,... und spätestens wenn die kinder aus dem haus sind, lebt man dann 30+ jahre in einer zu großen immobilie
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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brr das mit den nachbarn ist echt so ein faktor. du kannst den besten deal im ganzen land am besten haus machen, wenn der nachbar nicht will, dann hast du die hölle auf erden. daher: parkgrundstück :deliver:
 
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@eisen
das stimmt in dem fall, dass man mit hoher wahrscheinlichkeit an diesem ort alt wird. diesen luxus habe ich nicht. ich muss mittlerweile einsehen, dass mit zunehmender spezialisierung die potentiellen arbeitgeber und damit wohnorte immer weniger und vor allem verstreut sind. natürlich kann man die sache auch andersrum fahren, sich auf einen bestimmten ort festlegen und dann einfach den besten job zu nehmen.

Das ist auch echt ein Punkt, den grade die BWLer/Ärzte/"Ich kann überall arbeiten"-Fraktion nicht nachvollziehen kann. Da wird dann bei nem Ing in der Autoindustrie auch gerne mit "ja, aber da gibts doch auch nen Zulieferer" argumentiert (völlig egal ob der auch nur ansatzweise was in der Richtung macht). Aus einer Spezialisierung zu angemessenem Gehalt wieder rauszukommen ist schwierig
 
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Am Ende des Tages ist der Unterschied zwischen Mieten und Kaufen nicht so groß -- es hängt aber stark vom Einzelfall ab.

1- Transaktionskosten von Kauf-/Verkauf sind hoch (an die 10%) - d.h. wer umziehen wird ("will größeres Haus/Wohnung" oder "muss umziehen wg. Arbeit", für den ist das Haus unattraktiver.

2- Unterschiedliche persönliche Bewertung von Eigentum & den Vorteilen - wer klare Vorstellungen von der perfekten Küche hat, und sie sich schon leisten kann, für den ist Eigentum oft super (Lebensqualität). Wer aber in der eigenen Wohnung eh nicht viel machen würde (oder finanziell könnte), für den ist dieses Argument (noch) nicht stark.

3- Eine Immobilie ist zumindest eine Investition -- viele, die mieten, sagen zwar "ich lege lieber an", sparen dann aber eben weniger & lassen das Geld auf Niedrigzinskonten rumliegen. Heisst: In der Theorie kann man genausogut ohne Immobilie investieren, in der Praxis sorgt eine Immobilie aber für eine gewisse Spardisziplin. Hypothek abbezahlen liegt halt eher in der dt. Mentalität als Aktien kaufen.

Das sind immer die Fragen, die ich stelle, wenn mich jemand fragt ob er kaufen soll:
1- Erwartest du, mind. 10 Jahre drin zu wohnen? i.S.v. sowohl Umzüge als auch Ansprüche.
2- Legst du Wert auf Eigentum & z.B. die selbst eingebaute Küche, Sauna etc.?
3- Wenn du nicht kaufst, sparst & investierst du dann trotzdem analog?
 

TheGreatEisen

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Das halte ich für ein sehr gutes Schema zur kursorischen Prüfung der Miete/Kauf-Frage. Gerade der 3. Punkt trifft bei mir voll ins Schwarze. Mein Einkommen reicht aus, um problemlos das Haus bei hoher Tilgungsrate ab zu bezahlen, aber es lässt sich nicht verhehlen, dass die monatliche Belastung nicht unerheblich ist und man insoweit gezwungen wird, seine Ein- und Ausgaben verstärkt im Blick zu haben. Zum Vergleich, 2014 hatte ich 116 Amazon Bestellungen, 2015 "nur" noch 78, ich bestelle inzwischen nicht mehr jeden Scheiß, der mir interessant vorkommt.

Ich kenne mich gut genug um zu wissen, dass ich seit jeher das Geld, was mir zur Verfügung stand, fortgeschafft habe, je nach Lebensphase durch teure Bekleidung & Feiern gehen oder die Anschaffung eines halben Reptilienzoos. Auf Miete hätte ich es niemals geschafft, das zu sparen, was ich jetzt an Mehrkosten durch das Haus habe (verglichen zur vorherigen Wohnung).

Auch der 2. Punkt trifft voll zu, unsere Küche ist endlich so ausgestattet, wie ich es mir vorstelle, groß, offen, Induktion, Platz für Kitchenaid, Siebträger usw. Man kloppt einfach keine 15 k Küche in eine Mietwohnung, es sei denn Geld spielt keine Rolle.

Die Transaktionskosten sind, nachdem die Grunderwerbsteuer in den meisten B-Ländern erhöht wurde, eher bei 12 - 14 % anzusiedeln
 
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Sich ne Küche in die Mietwohnung zu bauen, vor allem für 15k, ist eh afaik ne reine deutsche Krankheit
 
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Ja, aber auch weil viele Deutsche halt super-long-term mieten -- und dabei ja auch gesetzlich abgesichert ist.

Wer einen alten (ergo günstigen) Mietvertrag hat & kaum rausgeschmissen werden kann, bei dem kann ich schon verstehn wenn er sagt: "bleibe hier noch 20 Jahre drin, also kann ich auch ne Küche reinkloppen".

Wäre nichts für mich, aber ist eben aus rechtlichen Gründen in Dtl. auch anders als woanders als Mieter.
 
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Was komische Blüten schlägt. Werd vermutlich bald länger die Stadt verlassen und gedenke meine eh schon nicht so richtig günstige Wohnung trotzdem zu halten und unterzuvermieten, weil ich vergleichbares nicht noch mal zu dem Preis finden werde. Rationale Entscheidung aber aus internationaler Perspektive eher skurril.
 
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Naja das machen viele, hier in der Schweiz auch.
 
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Aber wär zb in den USA mit wöchentlich kündbaren Mietverträgen undenkbar.
 

zoiX

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Ich muss meinen Mietvertrag 30 Tage vorher kündigen, also es ist nicht überall wöchentlich kündbar hier.
 
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Hängt vermutlich vor allem daran was man vereinbart, 30 Tage sind ja auch schon vergleichsweise kurz. Aber erklär denen mal, dass du hier bei 8jährigem Mietverhältnis 9 Monate Kündigungsfrist hast.
 
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Was komische Blüten schlägt. Werd vermutlich bald länger die Stadt verlassen und gedenke meine eh schon nicht so richtig günstige Wohnung trotzdem zu halten und unterzuvermieten, weil ich vergleichbares nicht noch mal zu dem Preis finden werde. Rationale Entscheidung aber aus internationaler Perspektive eher skurril.

Absolut!
mMn hat diese erzwungene Mietpreisstabilität bei existierenden Verträgen insgesamt auch negative Auswirkungen:

1. Ineffizienz -- die Leute bleiben in unpassenden Wohnungen, und pendeln zB länger als nötig.
2. Geringe Auswahl -- als Neumieter habe ich nur geringe Auswahl
3. Höhere Preise für Neuvermietungen -- die geringere Auswahl steigert die Preise

Ist halt letztlich die "harmlose" Variante der Probleme in San Francisco. Die Regulierung ist nur im Interessse von Bestandsmietern (deren Verträge nicht teurer werden) und Bestandsbesitzern (deren Mieteinnahmen steigen, da so wenig neu gebaut werden darf, Zoning Laws etc.). Gearscht sind letztlich all diejenigen, die neu Wohnungen suchen -- was insb. die jungen, arbeitenden Menschen sind.

Gut, das war jetzt echt Off-Topic :D
 
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Mal back to topic, gerade auf SPON gesehen

Der Autokonzern Daimler hat Ärger mit der Justiz. Subunternehmer sollen Testfahrer im großen Maßstab als Scheinselbständige beschäftigt haben. Das berichtet das manager magazin in seiner kommenden Ausgabe, die ab Freitag (22. Januar) im Handel erhältlich ist. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen Verantwortliche bei der Beteiligung MB-Tech sowie mehrere Subunternehmer aus Baden-Württemberg.
 
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