Kleine Moralfrage

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Die andere Gruppe bekommt nix. ich gehe davon aus, dass alle teilnehmenden Personen mir unbekannt sind.
 

Zsasor

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Ich versteh auch nicht ganz die Aufgabenstellung.

MUSS ich der anderen Gruppe was geben oder ist die Frage ob ich überhaupt was geben soll?

Wenn ich was geben muss würde ich 10 geben, wenn ich nix geben muss geb ich nix.
ja so ähnlich würde ich es auch machen.

aber was zum geier ist das für eine frage?
 
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Ich denke, das vorliegende Beispiel ist weniger ein "Zahlenrätsel" (wie teile ich 20 am besten auf x und 20-x, wie teile ich x am besten durch 3...) sondern eher eine Experiment zur Untersuchung von Fairnesspräferenzen in der Gesellschaft bzw bei verschieden großen Gruppen von Individuen.

Bei welcher Gruppengröße werde ich (relativ) fair?

Die rational modellierte Gruppe würde natürlich x = 20 und somit 0 in die Gegengruppe verschieben, jedoch zeigt sich, dass durchschnittlich z < 2/3 * x (zumindest vom Einzelentscheider) gewählt wird.

Unglücklicherweise lässt sich diese Wahl weder konsistent modellieren noch im Modell erklären...Scheiss Nutzentheorie! Ein hoch auf Bernoulli und Jensen!

X

PS: Es gibt interessanterweise nur wenig Unterschiede beim kulturweiten Vergleich (D, USA, NZ..), evtl. finde ich nochmal ein paar Studien zu dem Themer.
 

beautiful_boon

Guest
Mir sind einfach zuviele Faktoren nicht bekannt.

a) Sind die 6 Leute Freunde?
b) Sind es 2 3er Gruppen bestehend aus Freunden?
c) Sind es zufällig ausgewählte Typen?

Wenn a) 10 (sind für jeden 3 Münzen und die für die restlichen 2 Münzen werden Chips gekauft
Wenn b) Ich geb nix und versauf das Geld mit meinen 2 Kumpels
Wenn c) dann steht die Frage
- 1.1) Sind es nur Männer oder
- 1.2) Sind Frauen in der anderen Gruppe
- 1.3) Sind Frauen in meiner Gruppe
- 1.4) Sind Frauen in beiden Gruppen
- 1.5) Nur Frauen ausser mir selbst

Wenn 1.1 dann tun sich alle 6 zusammen und siehe oben bzgl Chips

Wenn 1.2. stellt sie die Frage
- 1.2.1 Ist die Frau/Sind die Frauen geil? (Möpse Arsch und Gesicht geil)
- 1.2.2 Gesichtsbrazen
--Wenn 1.2.1 Andere Männer niederschlagen und als Alphatier die Tussi abgreifen
--Wenn 1.2.2 Tussi davonjagen, jetzt sinds nur noch 5 Leute und jeder bekommt 4 Münzen (win/win)

Wenn 1.3 Frauen in meiner Gruppe stellt sich erneut die Frage
-- 1.3.1 Geil?
-- 1.3.2 Nicht geil?
Wenn 1.3.1 siehe 1.2.1
Wenn 1.3.2 siehe 1.2.2

Wenn 1.4 stellt sich die Frage
-- 1.4.1 Welche ist geiler?
-- 1.4.2 Beide geile Hasen
Wenn 1.4.1 ist:
----1.4.1.1 Die in meiner Gruppe ist geiler
----1.4.1.2 Die in der anderen gruppe ist geiler
-----Wenn 1.4.1.1 meinen Konkurrenten niederschlagen und auf die andere Gruppe scheißen.
-----Wenn 1.4.1.2 Alle anderen 4 Personen niederschlagen (auch die nicht so geile) und mit der Geilen einen drauf machen
Wenn 1.4.2 die verbleibenden 3 Typen niederschlagen und nen schönen 3er feiern. 10 Münzen sollten jeder Bitch genügen.

Wenn 1.5 Nur Frauen ausser mir? - 20 Münzen schnappen und abhauen bevor sich die 5 Damen zusammentun und Schuhe kaufen.


Ich erbitte also genauere Informationen
???????????!!!!!!!!!

kann man nich ganz rational auf sone einfache frage antworten ?!

da ich ein sozialer mensch bin , würd ich es teilen. meine gruppe bekommt 10 und die andere gruppe 10. jeder aus meiner gruppe erhält 3 münzen und eine münze teilen wir uns zu dritt, wie die anderen es handhaben interessiert mich nicht.
 
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Die Fragestellung ist mir auch etwas zu undurchsichtig.
WARUM in aller Welt sollte ich der anderen Gruppe etwas abgeben? Nur, weil sie da ist? Was wäre, wenn es noch 20 andere Gruppen gäbe...würde dann jede Gruppe außer meiner jeweils 1 bekommen?

Das hat imo rein gar nix mit Moral zu tun. Weder ich noch meine Gruppe sind der anderen Gruppe in irgendeiner Form moralisch verpflichtet (auch sonstwie nicht), also besteht auch absolut kein Grund, denen was abzugeben.

Man gibt doch nicht etwas ab, nur weil es jemanden gibt, dem man was geben kann. Ich renne doch auch nicht den ganzen Tag herum und verteile mein Geld an irgendwelche mir unbekannte Menschen, nur weil es sie gibt.
 

Benrath

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hats echt noch keiner gesagt°°

also ursprünglich muss die andere Gruppe dem Angebot zustimmen sonst kriegt keiner was... SPieltheoretisch würde also reichen ihnen 1 münze zu geben, weil 1 besser als keiner wäre.


der threadersteller wollte wohl einen auf moralhansel machen.
 
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Die logische Antwort ist, dass man sich X flaschen billigen Schnaps und X Bier kauft und sich zu sechst besäuft.
 

Spavvn

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TE hat sicher etwas vergessen. Ansonsten mathematisch trivial: Null.
 
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Ich denke, das vorliegende Beispiel ist weniger ein "Zahlenrätsel" (wie teile ich 20 am besten auf x und 20-x, wie teile ich x am besten durch 3...) sondern eher eine Experiment zur Untersuchung von Fairnesspräferenzen in der Gesellschaft bzw bei verschieden großen Gruppen von Individuen.

Bei welcher Gruppengröße werde ich (relativ) fair?

Die rational modellierte Gruppe würde natürlich x = 20 und somit 0 in die Gegengruppe verschieben, jedoch zeigt sich, dass durchschnittlich z < 2/3 * x (zumindest vom Einzelentscheider) gewählt wird.

Unglücklicherweise lässt sich diese Wahl weder konsistent modellieren noch im Modell erklären...Scheiss Nutzentheorie! Ein hoch auf Bernoulli und Jensen!

X

PS: Es gibt interessanterweise nur wenig Unterschiede beim kulturweiten Vergleich (D, USA, NZ..), evtl. finde ich nochmal ein paar Studien zu dem Themer.

so schauts aus, krass was man hier alles reininterpretiert.
 
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Was hat die Frage mit 'moral' zu tun? Ich teile ja auch nicht meine Weihnachtsgeschenke, obwohl ich es könnte. Bin ich jetzt unmoralisch?
 
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Das ist wirklich eines der langweiligsten Moralspiele das ich kenne.

#2

die situation erscheint in der form völlig unbedeutend.
sind die 20 euro in der situation viel wert?, welche beziehung/abhängigkeit hab ich zu den personen der anderen gruppe ?

so könnte man auch fragen was man mit 3 arschhaaren macht welche aber an nur 2 personen gegeben werden dürfen.
es ist halt völlig unbedeutend, daher auch kein moralisches problem.
 
Zuletzt bearbeitet:

Electric.Jesus

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Das beschrieben Problem ist kein moraisches Dilemma, sondern ein einfaches "Dictator-Game" in 3er-Gruppen.
Wurde bereits untersucht mit folgenden Ergebnissen:

- Wenn die Gruppen face-to-face interagieren, geben Gruppen mehr als Individuen
- Wenn die Gruppen anonym, z.B. per Chatprogramm interagieren, geben Gruppen weniger

Siehe dazu:

Cason, T., & Mui, V.-L. (1997). A laboratory study of group polarization in the team dictator game. Economic Journal, 107, 1465–1483.

Luhan, W. J., Kocher, M. G., & Sutter, M. (2009). Group Polarization in the Team Dictator Game Reconsidered. Experimental Economics, 12, 26-41.
 

Jesus0815

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10 Münzen pro Gruppe. So gibts keinen Ärger, Neid oder Missgunst.
 
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synterius: bei den total lustigen Antworten in diesem Thread, ist erstmal GAR NICHTS offensichtlich. Genauso bei den Tests die gemacht wurden. Es stimmt nämlich nicht, dass alle einfach 0 geben. Und der Vorwurf "die anderen hätten das Spiel nicht gecheckt" oder seien irrational, hilft hier nicht weiter. Er würde das Problem nur vernebeln.

Außerdem ist offensichtlich keine wissenschaftliche Antwort.

Wenn alle Menschen rational denkende Nutzenmaximierer wären (auf eine bestimmte quantifizierbare Weise), wäre die Antwort sowieso klar: 0.

Das dem nicht so ist zeigen Tests und die Antworten hier. Nun ist die Frage, wie verändern die Rahmenbedingungen das Verhalten. Eine hoch spannende Frage, die mit offensichtlichkeit erstmal nichts zu tun hat.

@Benrath: "spieltheoretisch" würde man erstmal schauen was passiert. Wenn man vom homo oeconomicus ausgeht, würde man zu deiner Antwort kommen.

Spieltheorie will ja gerade mehr erklären.

Aber eigentlich haben Jesus und xornado schon wesentliches gesagt, leider geht niemand auf sie ein.
 
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Der Abschuß ist natürlich Claw mit der Aussage: "welche Relevanz haben Modell für die Realität".

Grats zu dieser Formulierung!!
 

Yannic

Guest
Interessantes Thema hier. Kenne die Thematik aus meinem VWL Studium. Ergebnisse mal kurz zusammengefasst: Studenten in der westlichen Welt machen fast alle Angebote die ca. 50/50 sind. Es gibt allerdings eine Menge kultureller Gruppen bei denen ganz andere Ergebnisse rauskommen.

In diesem Heise-Artikel steht dazu etwas:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/7/7385/1.html

Außerdem habe ich diese Folien zu einer Vorlesung mit diesem Thema gefunden:
http://www.brianpaciotti.com/Lecture 2 FALL 05.pdf
 

Electric.Jesus

Guest
ich meinte nur das es offensichtlich ist das man eher face to face den gütigen gibt als anynom.
ist doch ziemlich logisch oder nicht.

Vieles klingt erstmal trivial. Dass man face-to-face mehr gibt, ist offensichtlich, stimmt schon.

Das krasse ist doch aber die Interaktion mit dem Gruppenkontext. Bei anonymen Interaktionen sind Gruppen weniger spendabel als Einzelpersonen, bei face-to-face-Aktionen sind Gruppen spendabler als Einzelpersonen.

Generell zu der Frage, ob/wie viel man gibt: gibt das die sogennante ERC-Theorie von Leibnitz-Preisträger Axel Ockenfels and Gary Bolton. Fazit: der Mensch hat zwei konkurrierende Motive, nämlich Gewinnmaximierung und (Verteilungs-)Gerechtigkeit. Die relative Ausprägung bestimmt, ob/wie viel man abgibgt.
 
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Das ist doch die Kernfrage: mit welchen Handlungsmaximen ist eine optimale Fortpflanzung möglich. Dabei kommt es natürlich auch auf die Gruppe an, in der man lebt. Deshalb ist die relative Balance zwischen diesen beiden Optionen nicht a priori vorhersagbar.
 
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