kik

Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Rote Armee Fraktion? Was hat das bitte mit einem ausbeutendem Unternehmen zu tun?
 
Mitglied seit
02.08.2002
Beiträge
2.930
Reaktionen
0
Das ist ja sehr herzergreifend. Was kann Kik für die Armut und die Zustände in Bangladesch? Als wäre da ohne diesen Ramschladen irgendetwas anders. Wenn die westlichen Firmen dort nicht produzieren lassen würden, wären die noch ärmer. Und dann noch mit dem kranken Kind ankommen und es so hinstellen, als wäre der Firmenchef dafür verantwortlich. Alle Firmen, die nicht selbstlos die Behandlung irgendwelcher kranken Kinder in Entwicklungsländern finanzieren, sind also böse Mörderkapitalisten.
 

Clawg

Guest
Das ist ja sehr herzergreifend. Was kann Kik für die Armut und die Zustände in Bangladesch? Als wäre da ohne diesen Ramschladen irgendetwas anders. Wenn die westlichen Firmen dort nicht produzieren lassen würden, wären die noch ärmer. Und dann noch mit dem kranken Kind ankommen und es so hinstellen, als wäre der Firmenchef dafür verantwortlich. Alle Firmen, die nicht selbstlos die Behandlung irgendwelcher kranken Kinder in Entwicklungsländern finanzieren, sind also böse Mörderkapitalisten.

Natürlich. Willkommen in Deutschland!
 
Mitglied seit
16.07.2010
Beiträge
70
Reaktionen
0
hast du eigentlich nicht ein kleines bisschen sozialen mitempfindens übrig clawg?
bist du der absoluten überzeugung du wärst ein so krasser elite übermensch geworden wenn du in bangladesch geboren wärst?

@scarab:
die unternehmen müssen ja die miese situation der bevölkerung nicht auch noch ausnutzen.
 
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Vielleicht hast du auch die Ausbeutung der Mitarbeiter hier zu Lande mitbekommen?

Ich meine, natürlich stimmt das allgemein - wenn die Leute diesen Job nicht hätten, ginge es ihnen noch schlechter. Dennoch stößt es mir übel auf, wenn die Unternehmen diese Situation ausnutzen. Arbeitnehmerorganisationen wären zB wichtig, um Arbeitsbedingungen auch hier in Deutschland zu verbessern. Da geht es um die Gleichstellung der beiden Verhandlungspartner, also nur logisch im Sinne einer Marktwirtschaft. Wie Kik diese behindert, wird im Video gezeigt.

Für mich ist jedenfalls klar, dass ich so etwas nicht mag. Ändern kann ich es nicht und mit aller höchster Wahrscheinlichkeit beziehe auch ich Produkte, die unter ähnlichen Bedingungen hergestellt werden. Aber zumind. die Situation in D muss man nicht in Kauf nehmen, ich kaufe eher selten bei Kik oder Lidl.
 
Mitglied seit
02.09.2002
Beiträge
3.247
Reaktionen
82
Wie sich hier wieder alle über die bösen Menschen von KiK empören.
Aber T-Shirts für 1,99 kaufen wollen, ne? :|
 
Mitglied seit
28.01.2006
Beiträge
3.934
Reaktionen
30
Dem Unternehmen bzw dessen Chef kann man kaum einen Vorwurf machen - er handelt genau so, wie man es von ihm erwartet und wofür er belohnt wird: Er bietet das an, was die Menschen wollen, nämlich billige Schrottkleidung zu kleinsten Preisen. Er ist der Klassenprimus in der Schule des Kapitalismus.
Das Problem liegt beim Bewusstsein des Konsumenten. Der durchschnittliche Kik-Käufer fragt sich nicht, wieso die Ware so billig angeboten werden kann bzw findet vielleicht zu falschen und vereinfachten Antworten ( "Na, die verkaufen halt mehr!" ) - mit den Augen zu sieht die Welt halt viel besser aus. Nur durch eine Änderung des Kaufverhaltens, was aus einem Bewusstseinswandel und einem bewussten Konsum entsteht, ist es möglich Sklaverei und Fronarbeit Herr zu werden und sie aus der Welt zu schaffen - aber ganz sicher nicht mit Gewalt.
Wir befinden uns auf geistiger Ebene noch im rohsten und brutalsten Mittelalter - der Unterschied ist nur der, dass wir Fernseher haben.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
lol wer kauft denn tshirts für 1,99. das müssen so einweg dinger sein oO
 
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Ja toll, aber da kann man sich doch eigentlich eh gleich einen Kartoffelsack anziehen.
 

Clawg

Guest
hast du eigentlich nicht ein kleines bisschen sozialen mitempfindens übrig clawg?

Ich denke halt einen Schritt weiter und sehe mir die Ursachen an. Die Ursachen liegen in einem angespannten Arbeitgeber/Arbeitnehmerverhältnis und in der zusätzlichen, steuerlichen Belastung aller Beteiligten.
Einen guten Arbeitsplatz kann man nicht per Gesetz entstehen lassen. Die Qualität eines Arbeitsplatzes wird über die wirtschaftliche Lage (des Unternehmens) definiert. Gäbe es ein KiK2, mit deutlich besseren Arbeitsbedingungen, würden doch viele Leute einfach wechseln. Irgendjemand muss es eben am Schluss bezahlen.

Lass mal z.B. die Ausgaben für höhere Bildung in Steuererleichterungen fließen und du wirst sehen, dass diejenigen, die nie eine höhere Bildung genossen haben, davon profitieren. Aber dagegen wird ja Sturm gelaufen, mit dem Argument, dass die ja angeblich davon doch profitieren und man langfristig denken müsse. Na bitte, Armut heute für Wohlstand in Zukunft, das ist doch, was diejenigen wollen?
 
Mitglied seit
27.07.2010
Beiträge
51
Reaktionen
0
Als Schüler in der 11 war ich an so einem Unternehmenstag bei KiK, im Jahre 1999. Damals war auch der Boss, Heining da und ich habe gemerkt: Der Typ ist ein Motivator, voller Energie. Er erzählte uns viel über das Unternehmen und sich (was ich leider zum großen Teil vergessen hab) und machte natürlich auch Werbung in eigener Sache: Er trug KiK- Sachen und lobte die KiK-Qualität in höchsten Tönen. Er hatte eine feste, freundliche Stimme und er war mir sympathisch, denn er diskutierte mit uns über verschiedene Themen. Und er machte auch klar, wobei es uns Abiturienten später beim Job geht bzw. gehen sollte: Wieviel Kohle gibt es? (viele verwöhnte Schüler aus reichem Elternhaus waren da aber anderer Meinung).
"In Deutschland spricht man nicht über Geld/Gehalt." Damals wusste ich nicht, dass dies nicht überall so ist (In den USA spricht man z.B. offen über den Verdienst), und ich schämte mich sogar dafür, dass ich in diesem Punkt Herrn Heining zustimmte. Ich blieb während der Diskussion zu diesem Thema ruhig.

Die Kritik an KiK kann ich nur bedingt nachvollziehen. Wir müssen doch mal realistisch sein: Verschlechtert KiK die Bedingungen in Indien? Immerhin kriegen viele Menschen Arbeit, die sonst nichts hätten, und die indische Industrie und Politik scheint sich auch nicht sonderlich um ihre Landsleute zu kümmern, obwohl es doch deren Aufgabe wäre.
Das KiK seine Stellung schamlos ausnutzt (gerade beim harten Konkurenzkampf in Asien haben es die Länder schwer, die Arbeitsbedingungen zu verbessern), ist nichts neues und haben schon viele Unternehmen vorher gemacht bzw. tun es weiterhin: Ob Coca Cola, adidas, McDonalds, Daimler, oder andere. Aber wir fahren trotzdem Mercedes, wollen nicht auf Markenqualität bei der Sportbekleidung verzichten, und der Besuch bei "Mäkes" ist auch nie verkehrt.

Wer bei KiK einen Job anfängt, sollte sich an das halten, was auch Heining mal sagte: Die Kohle muss stimmen! Offenbar hat Heining hier umgedacht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
18.11.2000
Beiträge
692
Reaktionen
0
Nilso hat recht. Ist doch auch in anderen Bereichen so. LKW-Fahrer sind immer zu übermüdet, der Spediteur soll mehr Fahrer einstellen - aber Bio-Erdbeeren an Weihnachten in Top Qualität für EUR 2,- / kg kaufen wollen. Oder Tour de France. Wenn ihr Menschen mit Schallgeschwindigkeit 8000m hohe Berge mit 23874% Steigung hochfahren sehen wollt, nehmt halt die Drogen in Kauf.

Überall dasselbe: bezahlen will die Scheiße niemand, also müssen wir auch in Kauf nehmen unter welchen Umständen geliefert wird. Ändern müssen das die Konsumenten.

ok, beide beispiele was weit hergeholt und von pispers geklaut, tenor bleibt aber :8[:
 
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Das ist leider nur Part of the Story. Du übersiehst z.B. völlig, in welcher Situation die Arbeitnehmer in Deutschland leben. Verschlechtert Kik also die Arbeitsbedingungen in Deutschland? Ja, tun sie - und zwar ganz konkret für die Menschen, die dort arbeiten. In einer Marktwirtschaft gehören zu einem Vertragsabschluss zwei Seiten, hier die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber. Sie handeln dabei Sachen wie den Arbeitslohn und den Arbeitsumfang aus. Ok, selbst wenn wir ihr Autonomie auf diesem Gebiet anerkennen, bliebe aber immer noch die Frage, warum in den Betrieben das Recht der Arbeitnehmer auf Bildung eines Betriebsrates ausbleibt. Im Video wird gezeigt, wie die komplette Belegschaft innerhalb eines Tages ausgetauscht wurde, nachdem sie einen solchen gebildet haben. Das mag zwar de jure in Ordnung gehen, sachlich-materiell geht es aber gegen den Geist des Betriebsverfassungsgesetzes. Es ist in unserem Land politisch gewollt - und auch zu Recht! - dass Arbeitnehmer am Arbeitsplatz mitbestimmen. Kik und auch andere Unternehmen - Lidl stand in letzter Zeit dafür massiv in der Kritik - suchen dies mit allen Mitteln zu verhindern. In dieser Situation ist es das mindeste, ein solches Unternehmen öffentlich zu verdammen. Nun, das bringt uns zu einem anderen Punkt - viele Unternehmen machen es. Ok, stimmt. Aber deshalb ist es noch lange nicht richtig. Die Antwort darauf MUSS sein, sich in periodischen Abständen EIN Unternehmen auszusuchen und massiv darauf einzuprügeln. Das geschah damals sehr gut bei Lidl, als Parteien, Gewerkschaften und Globalisierungskritiker in einem einzigartigen Bündnis Druck auf Lidl aufgebaut haben. Das Unternehmen nahm damals die Situation ernst. Nachhaltig gebracht haben mag es wenig, aber es ist ein Anfang. Und wie gesagt, es ist wichtig solche Unternehmen systematisch an den Pranger zu stellen - damit andere Unternehmen Angst haben, dass es sie beim nächsten Mal erwischt. Das ist alles, was man als aktiver Bürger tun kann.

Nun, zurück zur Verhandlungsautonomie zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Der Arbeitgeber ist in der systematisch besseren Situation, wenn er einzeln mit den Arbeitnehmern verhandeln kann. Deshalb ist es ja gerade extrem wichtig, dass sich die Arbeitnehmer organisieren und geschlossen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen eintreten. Im Discount Bereich sehr schwierig - die Arbeitnehmer sind oft nur wenig produktiv, also leicht austauschbar. Deshalb wäre ein Mindestlohn von 7 oder 8 Euro wichtig. Dies würde offensichtlich die Situation der Arbeitnehmer beim Discounter verbessern. Die verdienen ja auch eher nicht so wenig, weil sich das Unternehmen nicht mehr leisten kann. Sondern weil es sich das Unternehmen erlauben kann, seine Arbeitnehmer auszubeuten. Kurzum, der gesetzliche Mindestlohn muss her.

Und auch was die Situation in Bangladesch - das übrigens ein eigenes Land ist - angeht, kann man es sich nicht so einfach machen. Es geht ja nicht nur um Löhne, es geht auch um die Unterdrückung der Menschen am Arbeitsplatz. Das Menschen sich frei äußern dürfen z.B. ist ein absolutes Menschenrecht, das von den entsprechenden Großkonzernen aber systematisch verletzt wird - wer dort beim Reden mit Medien erwischt wird, kriegt Ärger. Man hört auch immer wieder, dass Menschen dort systematisch in ihren Rechten verletzt werden, etwa Opfer sexueller Ausbeutung werden etc.. (Ähnlich in Deutschland, systematisches Ausspionieren von Mitarbeitern ist ein Unding) Auch hier wieder - viele Unternehmen machen es so. Man greife sich einige raus und mache sie systematisch fertig. Dies ist die einzige Chance, signifikanten Druck aufzubauen. Es gibt ja auch immer einen Unterschied zwischen "Wir produzieren im Ausland, weil dort die Lohnkosten niedrig sind" oder "Wir produizieren im Ausland unter menschenunwürdigen Bedingungen". Die niedrigen Lohnkosten sind natürlich angesichts des Grads der wirtschaftlichen Entwicklung. Aber menschenunwürdige Produktionsbedingungen sind etwas ganz anderes und sollten von uns NICHT einfach als Natur gegeben angenommen werden.

Der Konsument spielt bei allem natürlich auch eine Rolle. Gut, ich kaufe eigentlich nie bei Discountern, das hilft schonmal ein bischen. Aber auch Markenprodukte wie Adidas etc. haben ähnliche Probleme. Die Variante, nur noch in selbstgemachten Filzklamotten rumzulaufen, ist mir aus optischen Gründen auch keine Option. Also was tun? Das mindeste ist doch, sich darüber aufzuregen, wie die Produkte hergestellt werden. Ich würde glücklich zwei, drei Euro mehr für die Schuhe zahlen, wenn dafür die Menschen in Bangladesh bessere Arbeitsbedingungen vorfinden würden. Wie gesagt, es geht dabei nicht unbedingt an erster Stelle um höhere Löhne.

Ich möchte abschließend noch betonen, dass es nicht um linke Spinnereien geht. Ich würde mich eher zum konservativen/bürgerlichen Lager zählen. Es geht darum, Werte zu definieren und für diese Einzutreten. Und deshalb ist es nur natürlich, wenn aus der Mitte der Gesellschaft Kritik an Begleiterscheinungen der Globalisierung kommt. Ich finde es etwas schade, dass die kritische Position in Deutschland vor allem von linken, ungewaschenen Zecken eingenommen werden. Man sollte sich im Business Anzug hinstellen und ausdrücken, dass gängige Praktiken gegen die Wertevorstellungen absolut gemäßigter Gruppen verstoßen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.739
Reaktionen
1.630
Ort
Baden/Berlin
kann ein fähiger mod die kik-diskussion ausgliedern? find ich ganz spannend, sollte aber nicht den randnotizen-thread vollmüllen
 
Mitglied seit
16.07.2010
Beiträge
70
Reaktionen
0


was für eine perfide Strategie diese "objektivisten" ausgeklügelt haben.
das gleicht ja fast einer religion und gegen religiöse spinner kommt man mit vernunft nicht an.
menschen können soviel potential besitzen und dann haben sie nicht die wirtschaftlichen möglichkeiten um es abzurufen und das weil eine kleine minderheit der menschen den wohlstand für sich monopolisiert und der rest erstickt im reinen dreckigen überlebenskampf.
es mag sein dass sich die leute die daraus entwachsen zu den klügsten und überlebensfähigsten zählen aber wie absurd es ist alles was die menschen jemals im stande waren zu tun lediglich auf einen waren-konsumkreislauf zu reduzieren.
sie mr. clawg und ihre sippschaft widern mich an.

ich bin auch nicht für unverdiente umverteilung, aber du bist einfach nur gestört.
wenn man aus einer normalen arbeiterfamilie an die uni kommt, dann sieht man dass das einzige was man an öffentlichen schulen lernt ist: einfach faul und unproduktiv rumzusitzen.
die kinder aus wohlhabenden familien sind dann weniger reich und verwöhnt sondern haben sich durch abschauen bei ihren eltern zumeist eine leistungsorientierte grundausstattung angeeignet.
pro liberale gesellschaftliche ausrichtung für den gesamtwohlstand der menschen.
contra knechtschaft durch eine minderheit und sklaverei
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
02.09.2002
Beiträge
3.247
Reaktionen
82
wenn man aus einer normalen arbeiterfamilie an die uni kommt, dann sieht man dass das einzige was man an öffentlichen schulen lernt ist: einfach faul und unproduktiv rumzusitzen.
Das heisst die von der Vertretern des Volkes geführten Schulen sind Schuld an der Misere der Volkes und deshalb kann eine kleine Elite das Volk ausbeuten? :hum:
 

Clawg

Guest
Das ist leider nur Part of the Story. Du übersiehst z.B. völlig, in welcher Situation die Arbeitnehmer in Deutschland leben. Verschlechtert Kik also die Arbeitsbedingungen in Deutschland? Ja, tun sie - und zwar ganz konkret für die Menschen, die dort arbeiten. In einer Marktwirtschaft gehören zu einem Vertragsabschluss zwei Seiten, hier die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber. Sie handeln dabei Sachen wie den Arbeitslohn und den Arbeitsumfang aus. Ok, selbst wenn wir ihr Autonomie auf diesem Gebiet anerkennen, bliebe aber immer noch die Frage, warum in den Betrieben das Recht der Arbeitnehmer auf Bildung eines Betriebsrates ausbleibt. Im Video wird gezeigt, wie die komplette Belegschaft innerhalb eines Tages ausgetauscht wurde, nachdem sie einen solchen gebildet haben. Das mag zwar de jure in Ordnung gehen, sachlich-materiell geht es aber gegen den Geist des Betriebsverfassungsgesetzes.
? Man kann doch über den individuellen Arbeitsvertrag ein Recht auf Gründung bzw. Beitrag zu einem Betriebsrat festlegen.
So ein Betriebsrat kostet dem Unternehmen halt was, muss man eben dafür geringeren Lohn hinnehmen.

Es ist in unserem Land politisch gewollt - und auch zu Recht! - dass Arbeitnehmer am Arbeitsplatz mitbestimmen. Kik und auch andere Unternehmen - Lidl stand in letzter Zeit dafür massiv in der Kritik - suchen dies mit allen Mitteln zu verhindern. In dieser Situation ist es das mindeste, ein solches Unternehmen öffentlich zu verdammen.
Also ich will das nicht.
Ich fühle mich als Arbeitnehmer im Gegenteil sehr unwohl für jedes Recht, das mir der Staat zubilligt. Erstens verschärft das die Beziehung zum Arbeitgeber, zweitens macht dies es deutlich schwieriger für Arbeitssuchende eine Arbeitsstelle zu finden. Jegliches nicht-genutzte Recht wirkt sich letztlich negativ auf den Einzelnen aus, da er stärker an seinen jetzigen Arbeitgeber gebunden ist.

Nun, zurück zur Verhandlungsautonomie zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Der Arbeitgeber ist in der systematisch besseren Situation, wenn er einzeln mit den Arbeitnehmern verhandeln kann. Deshalb ist es ja gerade extrem wichtig, dass sich die Arbeitnehmer organisieren und geschlossen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen eintreten.
Hauptsache man lässt Arbeitssuchende (d.h. Arbeitslose und unzufriedene Arbeitnehmer aus anderen Firmen) außen vor, was?
Ein Gesetz hilft den Schwachen nicht.

Ich möchte abschließend noch betonen, dass es nicht um linke Spinnereien geht. Ich würde mich eher zum konservativen/bürgerlichen Lager zählen.
Im Vergleich zu den USA ist in Deutschland jede Partei "links".

menschen können soviel potential besitzen und dann haben sie nicht die wirtschaftlichen möglichkeiten um es abzurufen und das weil eine kleine minderheit der menschen den wohlstand für sich monopolisiert und der rest erstickt im reinen dreckigen überlebenskampf.
Nenne mal ein paar Berufe, welche aufgrund fehlender wirtschaftlicher Möglichkeiten von einem Menschen mit Potential nicht erreichbar sind.

es mag sein dass sich die leute die daraus entwachsen zu den klügsten und überlebensfähigsten zählen aber wie absurd es ist alles was die menschen jemals im stande waren zu tun lediglich auf einen waren-konsumkreislauf zu reduzieren.
Ich verstehe nicht, was du damit aussagen möchtest. Weiter oben sprichst du vom "Überlebenskampf", als dem Inbegriff des Strebens nach Waren und Konsum. Hier verdammst du ihn. Erläutere das mal genauer.

sie mr. clawg und ihre sippschaft widern mich an.
Es steht dir frei, eine irrationale Position einzunehmen.

ich bin auch nicht für unverdiente umverteilung, aber du bist einfach nur gestört.
Aha, ein Vertreter der goldenen Mitte, ohne klaren Standpunkt, ohne eigene Meinung.

wenn man aus einer normalen arbeiterfamilie an die uni kommt, dann sieht man dass das einzige was man an öffentlichen schulen lernt ist: einfach faul und unproduktiv rumzusitzen.
So ist es.

die kinder aus wohlhabenden familien sind dann weniger reich und verwöhnt sondern haben sich durch abschauen bei ihren eltern zumeist eine leistungsorientierte grundausstattung angeeignet.
Du bist also auch für die Abschaffung des staatlichen Schulsystems zugunsten einer privatisierten Lösung, welche weniger das Ziel hat, den Kindern Authorität beizubringen als Wissen zu vermitteln?

pro liberale gesellschaftliche ausrichtung für den gesamtwohlstand der menschen.
contra knechtschaft durch eine minderheit und sklaverei
Das sind leere Worte wenn nichts Rationales dahintersteht, auf welchem sie fußen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Clawg, es gibt keinen empirischen Beweis dafür, dass Mindestlöhne die Beschäftigung negativ beeinflussen. Sofern sie mit Augenmaß gewählt werden, ist davon m.E. eher weniger auszugehen. Über eine verträgliche Höhe - ist sie gar so niedrig, dass der Mindestlohn irrelevant wird? - lässt sich natürlich streiten, aber seriös dürfte das in diesem Rahmen eher nicht möglich sein. Falls aber jemand Studien zu diesem Thema kennt, wäre ich sehr daran interessiert.
 
Mitglied seit
20.04.2003
Beiträge
7.485
Reaktionen
252
Nur zwei Sachen:
1. Betriebsräte sind einfach zu gründen, weil es Gesetz ist (ab einer gewissen Größe des Betriebes. ~10 oder 12 Personen)
2. Nicht Mindestlöhne sondern keine Mindestlöhne beeinflussen Menschen negativ. Sei es durch schlechtere Gesundheit oder psychische Belastung durch zu geringe Bezahlung.

P.S.: Clawg sollte ignoriert werden.
 

Clawg

Guest
Was ist mit der psychischen Belastung eines Arbeitslosen oder eines Menschen, der den Job wechseln möchte?
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Ja, wie ich sie hasse, diese Großdemonstrationen von Arbeitslosen gegen den Mindestlohn. Die riesigen Plakate "Ich bin gegen Mindestlohn, Kündigungsschutz und Arbeitszeitgesetze, denn ich will für 2,50 € 14h täglich unter Tage arbeiten dürfen! Auch mit 12!" gehen mir tierisch auf den Geist!

oh wait..., ich hatte mich in einen Deiner feuchten Träume verirrt. In der Realität hat ein angemessener Mindestlohn ja quasi nur Vorteile und keine nachgewiesenen Nachteile.

Ginge es nach Dir, dürften 12jährige im Steinbruch für eine Schale Reis am Tag arbeiten. Tun sie ja "freiwillig", nicht wahr? Gesetze gegen Kinderarbeit sind doch ohnehin nur verabscheuungswürdige Eingriffe des Staates in die unternehmerische Freiheit.
 
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Und nicht zu vergessen die psychische Belastung, die ein Kind dadurch erleidet, dass hierzulande Kinderarbeit verboten ist!
 
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
2.532
Reaktionen
0
Unternehmen ab einer bestimmten Größe sollten einfach zur Einsetzung vin Betriebsräten verpflichtet werden, anders klappt es in den ganzen Ramsch-Unternehmen doch nicht.
 
Mitglied seit
05.08.2002
Beiträge
3.668
Reaktionen
0
Ich finde hier hat der Verbraucher auch eine Verantwortung. Es ist doch wohl klar, dass eine Jeans für 10 Euro nicht ohne Ausbeutung hergestellt werden kann.
Bei den Lebensmittel-Discountern ist es das gleiche: Selbst die Mittelschicht rennt in diese Läden und kauft für 45 Cent einen Liter Milch usw. Deutsche geben prozentual am wenigsten von ihrem Einkommen für Lebensmittel aus (im europäischen Vergleich). Kein Wunder dass dann solche Drecksläden wie Lidl sich virusartig ausbreiten.
Ein Grund ist aber auch der Niedriglohnsektor, der im letzten Jahrzehnt massiv ausgeweitet wurde. Die Billiglöhner können ja fast nur noch in solche Läden gehen und zementieren diese Entwicklung noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Und nicht zu vergessen die psychische Belastung, die ein Kind dadurch erleidet, dass hierzulande Kinderarbeit verboten ist!

Das ist wirklich eine Belastung.
Ich wollte mit 15 schon neben der Schule jobben gehen und durfte wegen dieser bescheuerten Gesetzgebung nicht offiziell. Musste das dann schwarz machen, weil es erst ab 16 legal ging :ugly:

Clawg, es gibt keinen empirischen Beweis dafür, dass Mindestlöhne die Beschäftigung negativ beeinflussen. Sofern sie mit Augenmaß gewählt werden, ist davon m.E. eher weniger auszugehen.

"Mit Augenmaß" bedeutet dann wohl, dass er so niedrig ist, dass er letztendlich irrelevant wird. In den USA z.B. beträgt er ~5€/h. Das kriegt man ja sowieso schon als Schüler im Ferienjob, also ist es für den Arbeitsmarkt vollkommen irrelevant (und nicht wirklich schädlich). Aber wozu einen Mindestlohn einführen, wenn er sowieso so niedrig ist, dass er keine Auswirkungen hat?
Zudem haben wir doch einen effektiven Mindestlohn, was die Debatte noch lächerlicher macht. Hartz4, für weniger wird allgemein nicht gearbeitet.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.642
Reaktionen
1.485
Ort
Hamburg
Unternehmen ab einer bestimmten Größe sollten einfach zur Einsetzung vin Betriebsräten verpflichtet werden, anders klappt es in den ganzen Ramsch-Unternehmen doch nicht.

Sind sie doch, gibt nur keinen der das kontrolliert. ;)
 
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
"Mit Augenmaß" bedeutet dann wohl, dass er so niedrig ist, dass er letztendlich irrelevant wird. In den USA z.B. beträgt er ~5€/h. Das kriegt man ja sowieso schon als Schüler im Ferienjob, also ist es für den Arbeitsmarkt vollkommen irrelevant (und nicht wirklich schädlich).

Der UK Mindestlohn beträgt umgerechnet etwa 7€/h.
 
Mitglied seit
20.04.2003
Beiträge
7.485
Reaktionen
252
Mindestlöhne sind in anderen (vergleichbaren) Ländern höher

mindestlohnej9w.jpg


Desweteren zum Lesen:
http://www.mindestlohn.de/argument/hintergrund/mindestloehne-anderswo/

Und was speziell zu KIK:
http://www.mindestlohn.de/meldung/kik-das-interview/
http://www.mindestlohn.de/meldung/unterdrueckung-und-dumpingloehne-bei-kik/
 
Mitglied seit
18.07.2001
Beiträge
2.149
Reaktionen
2
Ort
Nürnberg
Sind sie doch, gibt nur keinen der das kontrolliert. ;)

Es muss jemand aktiv einen Betriebsrat anleiern und kann sich somit recht gut auf die Abschussliste der Geschäftsführung befördern. Bzw. kann der Betriebsrat auch wegfallen wenn sich keiner mehr findet der Bock hat sich noch wählen zu lassen - zu dem was ihn erwartet :/
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
07.08.2010
Beiträge
9
Reaktionen
0
schon kacke, aber wenn der kunde die ware will, dann wird er bedient. das ist das problem
 

Stupid

Guest
exklusiv, ich dachte das läuft bei rtl. achso, die beiden sender wurden ja zusammengelegt.
 

Franzmann2

Guest
Wie man nur allen Ernstes so einen Bericht produzieren kann?

Der kranke, sterbende Junge in Bangladesch.
Beleidigung ala "vom Realschüler zum Manager".
Besuch und Ablichten des Privathauses des Geschäftsführers.

Srsly?
 
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Der letzte Punkt stieß mir auch übel auf, das erschien mir sehr fragwürdig. Punkt 2 hätte ich nicht als Beleidigung aufgefasst, Punkt 1 ist etwas reißerisch, indeed.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
arschlöcher haben keinen netten umgang verdient. ist dasselbe wie mit mitarbeitern der bildzeitung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
26.10.2005
Beiträge
1.815
Reaktionen
0
Ort
Düsseldorf
Bei dem Bericht bleibt der fade Beigeschmack der Stimmungsmache, da stimme ich dir zu.

Auf der anderen Seite: Angenommen den Journalisten hat die ganze "kik-Story" tatsächlich berührt, kann ich es nachempfinden, dass man da bei der Meinungsfindung "nachhelfen" möchte.

Auch das ist doppeldeutig:
Soll ich mich jetzt mehr darüber echauffieren, dass ein Journalist nicht neutral berichtet (kann er das überhaupt?)?
Oder kann ich daraus schließen, dass die Zustände in dem Saftladen (auch meine Meinung!) in Wirklichkeit noch viel schlimmer sind, als das eine vorsätzlich überspitzt produzierte Dokumentation darzustellen vermag und der Autor das mit diesem Mittel versucht hat klarzumachen?

Was fest steht, ist dass der Bericht wie vom Autor erwünscht Wellen wirft. Und ich hoffe, der tut "kik" und ähnlich mit Ellebogenmanier agierenden Unternehmen weh. Und ich will das die Pooth endlich mal an einer Riesenportion Spinat erstickt.

Umso emotionaler das dem Publikum serviert wird, umso geringer ist die Chance, dass das Thema klammheimlich nach 3-4 Tagen wieder vom Tisch ist und umso höher ist die Chance das Verona tatsächlich an Spinat erstickt...

btw. "Realschüler zum Manager" ist imho keine Beleidigung, sondern einfach eine große Leistung.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Journalistische Artikel könenn natürlich sehr wohl eine Meinung haben und leiten. Solange sie dabei fair und gerecht bleiben ist da nicht viel gegen einzuwenden.
 
Oben