• Liebe User, bitte beachtet folgendes Thema: Was im Forum passiert, bleibt im Forum! Danke!
  • Hallo Gemeinde! Das Problem leidet zurzeit unter technischen Problemen. Wir sind da dran, aber das Zeitkontingent ist begrenzt. In der Zwischenzeit dürfte den meisten aufgefallen sein, dass das Erstellen von Posts funktioniert, auch wenn das Forum erstmal eine Fehlermeldung wirft. Um unseren Löschaufwand zu minimieren, bitten wir euch darum, nicht mehrmals auf 'Post Reply' zu klicken, da das zur Mehrfachposts führt. Grußworte.

Keine Vorwürfe.. aber..

Mitglied seit
02.09.2003
Beiträge
10.769
Reaktionen
1
Ort
MUC
Ich bin mir nicht sicher ob es das Richtige ist, das hier zu schreiben, was ich jetzt vor habe, weil das eigentlich nicht meine Art ist. Eigentlich gehts ja keinem was an denk ich mir, aber warum auch immer werde ichs nun trozdem tun.

Vorab würde ich mir wünschen, daß jegliche Versuche das alles ins Lächerliche zu ziehen wenns geht unterlassen werden. Eigene Erfahrungen oder Erlebnisse in der Richtung sind natürlich was ganz anderes.

Vor nun mehr 1 Jahr und paar Monaten ist mein Opa gestorben. Er war für mich nicht nur ein Großvater. Er war wirklich eine wichtige Person in meinem Leben. Wirklich.

Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das hier jemanden was angeht und eigentlich .. streubt sich alles in mir dagegen aber.. irgendwie muss ichs doch los werden.

Also erzähl ich nun einfach:

Es war der 18.8 und ich war mal wieder bei meinem Opa zum Rasenmähen. Er ist halt doch schon alt. Die Freude über mein Kommen überwiegt dem Nutzen des gestutzten Rasens um eine Unendlichkeit. Wie so oft mach ich mich ans Werk und mähen die kleine Rasenfläche und den Rundweg. Nachdem ich meine Arbeit erledigt habe gibt es wie immer von der Oma essen. Nudeln und Salat. Wenngleich ich als Christ getauft wurde , so bin ich doch genau das Gegenteil. Ich gehe nicht oft zur Kirche, libe Nietzsche und Philosophie, habe mit rießen Begeisterung Dawkins 'God Delusion' gelesen. Wie dem auch sei, ein schnelles Gebet wird gesprochen und ich sage noch schnell '' Auf das ich den Rasen noch möglichst oft mähen kann '' . Zwei lächelnde Blicke sind die Antwort und wir beginnen zu Essen.

3 Stunden später bin ich bei meiner Freundin. So lange kenne ich sie noch nicht. Tut nichts zur Sache. Mein Handy klingelt. Meine Schwester ist dran. Ungewöhnlich - die ruft mich eigentlich fast nie an. Ich geh ran. Sie weint. Wieso weint sie, frag ich mich.
Sie stammelt was von '' er ist schon kalt '' und sie kommen vorbei und holen mich. Meine Freundin sitzt nur da und sagt nichts. Ich gehe. Mit dem Auto fahren wir zum Haus vom Opa. Die Sanitäter gehen gerade hinaus. Für sie was wohl Routine. Alle haben Tränen in den Augen. Manche wollen mich umarmen. Ich kann das nicht abhaben. Ob sie es falsch verstehen oder nicht. Ist mir egal. Das interessiert mich nicht. Ich will nicht mit ihnem im Zimmer sein, da wo er liegt. Am Sessel. Alleine. Kein anderer. Ich gehe in den Garten. Die frisch gemähte Wiese. Ich kann sie noch riechen wie vor ein paar Stunden. Als ich den Rasen mähte. Meine Erinnerung geht zurück an das Mittagessen. Ich streife durch den Garten. Wie hypnotisiert. Dann kommt der schwere, ja komische Teil.




Hier stoppe ich. Warum ich überhaupt sowas hier schreibe ? Ich weiß es nicht, Ich muss es einfach los werden. Habe zwar Angst von den 'Coolen' des forums ausgelacht zu werden. Egal.

Ich konnte einfach nicht glauben, daß 3 Stunden nach meiner Aussage am Mittagstisch mein Opa tot im Sessel liegt. Ich weiß natürlich, daß nicht meine Aussage daran Schuld ist. Es war sein Herz. Womöglich hatte ich Glück als einer der letzten mit ihm zu Speisen und in seiner NÄhe zu sein. Trozdem ich werde diese Gedanken und Überlegungen nicht los. Ich bin nicht verbittert. Nicht mehr wirklich traurig.

Wieso ich das alles geschrieben habe ? Ich weiß es selber nicht. Jeder der irgendwas in dieser Richtung zu erzählen hat darf das gerne tun.

Es gibt mit Sicherheit viel schlimmeres und extremere Fälle. Jedem den so etwas widerfahren ist : Entschuldigung, daß ich bei einem so ' harmlosen' Fall einen auf 'emotional' mache. Ich musste mir das von der Seele schreiben.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
Mitglied seit
29.08.2004
Beiträge
14.915
Reaktionen
160
immer scheisse wenn sowas passiert.
weiß nicht genau was du erwartest, da keine frage da ist kann man auch keine antwort geben.
und ein patentrezept gegen trauer gibt es eh nicht :(
 
Mitglied seit
02.09.2003
Beiträge
10.769
Reaktionen
1
Ort
MUC
Ich weiß selber nicht was ich mir davon erwartet hab ..

Jetzt komm ich mir dämlich vor.. :(
 
Mitglied seit
28.11.2005
Beiträge
553
Reaktionen
0
joar is echt doof sowas.
ich hab bisher das Glück, dass meine engsten Verwandten noch leben bzw starben als ich noch ganz klein war.

Du solltest einfach versuchen daran zu denken, dass du bis kurz vor seinem tod bei ihm warst und ihr ne schöne Zeit zusammen hattet. Andere haben ihn vermutlich, ne lange Zeit nicht gesehen gehabt oder ähnliches.
Solltest irgendwie an das Positive denken und dich von den negativen Gedanken frei machen. Sagst ja selbst " womöglich hattest du Glück als einer der letzten bei him zu sein" leg das als Basis und denk immer daran, wenn du an deinen Opa denken musst.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
Mitglied seit
29.08.2004
Beiträge
14.915
Reaktionen
160
Original geschrieben von vaj.PhiL
Ich weiß selber nicht was ich mir davon erwartet hab ..

Jetzt komm ich mir dämlich vor.. :(
naja, drüber reden hilft ja oft schon
 
Mitglied seit
20.04.2003
Beiträge
7.486
Reaktionen
252
Original geschrieben von vaj.PhiL
Ich weiß selber nicht was ich mir davon erwartet hab ..

Jetzt komm ich mir dämlich vor.. :(
Denke mal, dass das, was Tür schrieb am besten zur Erklärung reicht: Jeder geht anders mit um,. Du machst es nun halt so. Irgendwas scheint ja dich immer noch dran denken zu lassen, also hast es noch nicht richtig verarbeitet - wie auch immer man das nun nennen mag.

Hoffentlich gehts dir bald "besser" und du kannst bald an ihn mit Freude erinnern, als nur diesen einen Moment/diese eine Situatiuon so repräsentativ im Kopf drin zu haben.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
189
Reaktionen
0
Ich kann verstehen, dass du das mal "runterschreiben" wolltest. Das ist völlig normal. Ich persönlich hab 2 Brüder + Mutter schon verloren und kann dir sagen, nichts ist besser als darüber mit jemandem zu reden... wer das ist, wieviel man redet, was man redet, da ist jeder verschieden. Dieses reden gehört zum Trauerprozes einfach dazu.

Es tut mir sehr leid, dass dein Opa gestorben ist. Er hatte sein Leben, wurde (nehme ich mal an) recht alt und zum Leben gehört der Tod. Es gibt Menschen, die nur sehr kurz auf der Erde leben dürfen, deshalb sollte man für jeden Tag den man lebt, dankbar sein.
 

EmPi~LiZarD

Guest
Wie der Rest schon gesagt hat, darüber zu Reden ist einer der wichtigsten Dinge die du machen kannst... Wenn du es in dich herein frisst, gehst du dran kaputt und vor allem schadest du damit auch deinem Umfeld...

Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du es bisher "gemieden" auch mit deinen engsten Vertrauten darüber zu sprechen?! Davon kann ich dir nur abraten. Gerade mit Familienangehörigen solltest du auch das Gespräch suchen, vielleicht nicht unmittelbar nach dem Geschehenen, etwas Zeit verstreichen lassen schadet mit Sicherheit nicht. Aber falls du es komplett "verweigern" solltest, ist das möglicherweise der falsche Weg... Es geht zwar jeder anders mit der Situation um, aber ich denke das sind einfach wichtige Prozesse, gerade innerhalb der Familie... so traurig es auch ist, aber gerade in solchen Momenten merkt man wie Wichtig die Familie doch ist, auch wenn man es vielleicht oftmals nicht so Wahr nimmt...

Du solltest dir auch keinen Kopf machen, das dich hier irgendwer als Weichei abstempelt oder blöde Sprüche bringt... 1. Traue ich das selbst den schrägsten Typen hier nicht zu und 2. Falls es doch so sein sollte, sind diese Leute innerlich selber Tot...

Mein Beileid und alles Gute für die Zukunft
 
Mitglied seit
21.01.2001
Beiträge
3.078
Reaktionen
0
Erstmal vonwegen laecherlich machen etc. - an sich kriegen hier wirklich nur Leute aufs Maul, die es imho verdient haben.

Zu deinem Thema:

a) Was gibts denn besseres als 'einfach so' zu sterben, wenns einem noch relativ gut geht? Du solltest mal meine Schwester sehen, die arbeitet in der Inneren Medizin und auf der Intensivstation, die zieht das Leiden und Dahinsiechen unheimlich runter. Am Anfang ist sie sogar ganz erschrocken, als sie von den Schwestern angefeindet wurde, als sie jemanden nicht in Ruhe sterben lassen wollte, sondern halt noch was versucht hat.
Ich erzaehle immer wieder gerne die Geschichte von meinem Lateinlehrer: Der war grade 60 geworden, faehrt im Urlaub in die Rockies zum Heliskiing, kriegt bei ner Abfahrt einen Herzinfarkt und ist tot. Gibts denn einen besseren Weg zu gehen? Auf Demenz und Pflegeheim hab ich genau null Bock, ich verweigere bewusst, aktiv etwas fuer meine Rente zu tun.

b) Wenn er glauebiger Christ war und es einen Gott gibt, dann ist er jetzt viel gluecklicher als zuvor. Die Naehe zu Gott im Himmel vermittelt nach der christlichen Glaubenslehre einen unglaublichen Zufriedenheits- und Glueckszustand, der so ueberirdisch gut ist, dass wir ihn uns einfach nicht vorstellen koennen.

c) Wieder ein wenig in Richtung a) geschwenkt: Mein Opa hatte eine Rossnatur, da hat der Koerper noch ewig weitergelebt, als der Geist schon mit Parkinson und Alzheimer weg war. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, als das Alzheimer anfing sich massiv bemerkbar zu machen: Ich hab mit ihm telefoniert, und mitten im Gespraech ist er haengengeblieben und kam nicht mehr weiter. Dann kamen ein paar tiefe Atmer, wo man gemerkt hat, dass er kaempft, und dann hat er aufgelegt... Hab da fast losgeheult.
Spaeter dann war nix mehr zu wollen, mein Vater ist alle paar Tage hin zum 'Gassi gehen'. Er hat es tatsaechlich so genannt, war seine Art damit klarzukommen. Ich hab mich nicht mehr getraut.

... und hab alleine vom darueber schreiben wieder nen dicken Kloss im Hals...
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
1.165
Reaktionen
0
Naja, der Tod ist halt Bestandteil des Lebens. Und wie Yussuf sagt, das ist kein schlechter Weg zu gehen.

Ich denke auch, selbst wenn du selber damit fertig wirst, solltest du dich nicht von deiner Familie und anderen Menschen isolieren.
Selbst wenn es dir nichts bringt, deiner Umwelt hilfst du vielleicht weiter.

Als mein Opa gestorben ist, haben mich alle als relativ Anteilslos wahrgenommen. Das mag daran liegen, daß ich oben erwähnte Auffassung wirklich vertrete, und ich den Tod akzeptiere, und infolgedessen Dahingeschiedene nicht betrauere.

Du trauerst aber schon, und es ist denke ich nicht verkehrt, andere Menschen daran teilhaben zu lassen.
 

xea

Mitglied seit
23.01.2005
Beiträge
1.567
Reaktionen
0
Ja ist echt Hart und tut mir und sicher allen anderen hier echt leid für dich.

Als mein Opa am letztes Jahr im Winter in Anwesenheit der gesamten Großfamilie gestorben ist war das auch sehr schwehr für uns.

Vorzuwerfen hast du dir natürlich nichts, schon garnicht da du der letzte Mensch warst dem ihn zum lachen gebracht hat.

und hässliche Kinder wie Jerichoholic sollten das dumme ahnungslose Maul halten...
 
Mitglied seit
30.03.2002
Beiträge
1.868
Reaktionen
0
Krass so, klassischer Fall von Geschichten, bei denen man immer nur glaubt die passieren anderen, meine Großeltern väterlicherseits sind beide im Krankenhaus gestorben, da war das ganze Absehbar, ist für einen selbst glaube ich dann einfacher zu handeln, weil man sich darauf vorbereiten kann, andererseits ist es hoffentlich tröstlich zu wissen, das er ohne langes siechtum o.ä. gestorben ist.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
Mitglied seit
29.08.2004
Beiträge
14.915
Reaktionen
160
Original geschrieben von Yussuf
c) Wieder ein wenig in Richtung a) geschwenkt: Mein Opa hatte eine Rossnatur, da hat der Koerper noch ewig weitergelebt, als der Geist schon mit Parkinson und Alzheimer weg war. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, als das Alzheimer anfing sich massiv bemerkbar zu machen: Ich hab mit ihm telefoniert, und mitten im Gespraech ist er haengengeblieben und kam nicht mehr weiter. Dann kamen ein paar tiefe Atmer, wo man gemerkt hat, dass er kaempft, und dann hat er aufgelegt... Hab da fast losgeheult.
Spaeter dann war nix mehr zu wollen, mein Vater ist alle paar Tage hin zum 'Gassi gehen'. Er hat es tatsaechlich so genannt, war seine Art damit klarzukommen. Ich hab mich nicht mehr getraut.

... und hab alleine vom darueber schreiben wieder nen dicken Kloss im Hals...
das hat meine oma auch: sie hat seit ca. 15 jahren alzheimer, bestimmt seit 10 jahren im endstadium. sie ist nur noch bettlägerig und sagt wenn überhaupt nur noch ja. dabei kenn ich die frau als kind als aktive frau, die aufm land alles mit dem fahrrad erledigt und in den sommerferien mit mir beeren für das selbstgemachte gelee gesammelt hat. solch einen verfall wünscht man echt keinem. und man wünscht auch keinem sowas mitzuerleben.
klar isses auch hart wenn jemand 'im vollen saft' stirbt, aber dann kann man sich noch eher an die schönen seiten erinnern
 
Mitglied seit
29.09.2005
Beiträge
358
Reaktionen
0
Original geschrieben von Yussuf

Was gibts denn besseres als 'einfach so' zu sterben, wenns einem noch relativ gut geht? Du solltest mal meine Schwester sehen, die arbeitet in der Inneren Medizin und auf der Intensivstation, die zieht das Leiden und Dahinsiechen unheimlich runter. Am Anfang ist sie sogar ganz erschrocken, als sie von den Schwestern angefeindet wurde, als sie jemanden nicht in Ruhe sterben lassen wollte, sondern halt noch was versucht hat.
Ich erzaehle immer wieder gerne die Geschichte von meinem Lateinlehrer: Der war grade 60 geworden, faehrt im Urlaub in die Rockies zum Heliskiing, kriegt bei ner Abfahrt einen Herzinfarkt und ist tot. Gibts denn einen besseren Weg zu gehen? Auf Demenz und Pflegeheim hab ich genau null Bock, ich verweigere bewusst, aktiv etwas fuer meine Rente zu tun.


Ich arbeite zur Zeit auch im Krankenhaus auf einer internistischen Station. Wir haben einen relative hohen Anteil an Vollpflegefällen, ich würde mal schätzen bis zu 30%. Obwohl ich in dieser Beziehung wirklich nicht zu irgendwelchen Sentimentalitäten neige, tut mir ein Teil dieser Leute unendlich leid. So sehr, dass ich ihnen beinahe den Tod wünschen möchte, damit sie diese Scheiße endlich hinter sich haben. Hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber wer sowas schon mal erlebt hat, wird mich vielleicht verstehen. 24/7 im Bett, permanent Schmerzen. Viele bekommen über Wochen keinen Besuch, offenbar schert sich niemand einen Dreck um sie.
Diese Leute werden soweit stabilisiert, dass sie wieder ein Weilchen im Heim bleiben können, kommen aber quasi naturgemäß immer wieder ins Krankenhaus. Man kann sich fragen, was durch die Therapien verlängert wird - das Leben oder das Leiden? Es steht wohl keinem Außenstehenden zu, die Lebensqualität dieser Leute zu beurteilen, aber ich hab das Gefühl, dass 99% dieser Leute ein Ableben wie das vom TE geschilderte ihrem Ist-Zustand vorgezogen hätten.

Ich werde mich wenn es irgendwann mal soweit kommt jedenfalls dafür einsetzten, dass meine verliebene Großmutter nicht ewig im KH siechen muss, bevor sie dann gehen kann/darf. Hab ne Heidenangst davor, aber ich weiß mit Sicherheit, dass sie das nicht wollte.

@Phil: Ich kann gut verstehen, wie sehr dich der plötzliche Verlust schmerzt. Aber aus meiner jetztigen Perspektive schließe ich mich da Yussuf an - und hätte dein Opa selbst das nicht auch getan?
 
Mitglied seit
11.08.2002
Beiträge
1.206
Reaktionen
0
ist einfach wichtig sowas niederzuscheiben und seine gefühle auszudrücken.

schulfreund ist in der 7ten klasse nach hause gegangen mit kopfschmerzen und wir lachen alle über ihn, dass er sich nicht anstellen soll.

zwei tage später erfahren wir, dass er in der nacht an einer gehinblutgung gestorben ist.
dieses gefühl der machtlosigkeit ist schon heftig und vorallem macht man sich gedanken, was man ihm noch hätte sagen wollen.

in der klasse hat dann jeder eine geschichte, die er zusammen mit ihm erlebt hat und die ihm besonderns im gedächnis geblieben ist, aufgeschrieben und diese dann in einen hefter geheftet wo wir immer lesen konnten.

genau so geschichten, wie du mit dem essen mit deinem opa.
das hat echt geholfen
 

TheWeightOfWind

Guest
Mein Beileid!

Immerhin hast du deinem Opa am Tag seines Todes damit noch zu verstehen gegeben, dass du ihn magst. Für Großeltern gibt es doch nichts schöneres, sowas von ihrem Enkel zu hören.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man die letzten Augenblicke, die man mit einem Menschen verbracht hat, bevor dieser stirbt, im Gedächtnis behält. Und du kannst dich daher an einen angenehmen Moment erinnern.
 

sKy)p(dream

Guest
Scheinst ein echt toller Enkel gewesen zu sein und- egal wo dein Opa jetzt ist- er wird glücklich sein eine so tolle Familie und einen so tollen Enkel gehabt zu haben.

Ist immer traurig, Menschen, Haustiere und andere Dinge die uns wichtig sind zu verlieren, aber es zeigt auch immer nochmal den Wert, den dieses Besondere hatte.

Bist echt'n feiner Kerl!- Und sich mal was von der Seele schreiben, muss sein.
 
Mitglied seit
06.12.2000
Beiträge
5.486
Reaktionen
0
Ich kann hier nur denjenigen zustimmen, die bereits gepostet haben, insbesondere Lizard. Über bedrückende Dinge zu reden oder zu schreiben ist erwiesenermaßen eine sehr gute Art, sie zu verarbeiten. Von daher würde auch ich dir raten, den Kontakt mit deiner Familie nicht aktiv zu vermeiden. In deinem Post kommt raus, dass du schon gern mit jemandem darüber reden möchtest - dann tu das. "Stark sein" klingt immer sehr tapfer, bringt aber niemandem was - weder deiner Familie noch dir. Zu einer gesunden Verarbeitung des Todesfalls einer nahestehenden Person (oder eines anderen tragischen Ereignisses) gehört immer auch eine Phase, in der man trauert. Das ist vollkommen natürlich. Sicher bei dem einen mehr ausgeprägt als bei dem anderen. Aber gut für die Psyche ist es allemal. Solange man nicht in diesem "Loch" versackt. So wie es rüberkommt, braucht man sich da aber bei dir keine Gedanken zu machen. Also gesteh dir ruhig ein, dass dich dieser Verlust hart trifft. Das ist menschlich und gut - es wäre eher schlimm, wenn es nicht so wäre. Männer aus Stahl braucht keiner. Und "dämlich" ist es erst recht nicht....


Ich will diesen Thread hier auch nicht zu einer Diskussion ausarten lassen, evtl teilt ja jemand die Threads, aber folgendes wollte ich nicht unkommentiert stehen lassen:
Original geschrieben von HowMich
Es steht wohl keinem Außenstehenden zu, die Lebensqualität dieser Leute zu beurteilen, aber ich hab das Gefühl, dass 99% dieser Leute ein Ableben wie das vom TE geschilderte ihrem Ist-Zustand vorgezogen hätten.

[...]

aber ich weiß mit Sicherheit, dass sie das nicht wollte.
Das ist meiner Ansicht nach völliger Unfug. Sich in die Position eines Kranken hineinzudenken ist nicht möglich. Evtl mag deine Oma das jetzt sogar so sehen - wenn sie einmal in der Situation ist, sieht das aber evtl ganz anders aus. Ein Leben als "kaum noch lebenswert" o.ä. darzustellen ist (zum Glück) vollkommen an der Realität vorbei.
 
Mitglied seit
06.10.2003
Beiträge
684
Reaktionen
0
Denk an die positiven Sachen.
wenigstens hatte es dein opa einfach zu gehen, da gibts ganz andere fälle. er ist wenigstens einfach eingeschlafen.
 
Mitglied seit
21.01.2001
Beiträge
3.078
Reaktionen
0
Die Diskussion ist wohl einen eigenen Thread wert, ich erwarte aber nicht, dass sich in dem Fall jemand durch Argumente der Gegenseite 'bekehren' laesst.

Ich mein, die Einstellung zu Sterbehilfe/lebens(un)wertes Leben/behinderte Kinder haben wollen ist etwas, was ueber Jahre gewachsen ist, beeinflusst durch Geschehnisse von und mit Menschen, die einem lieb waren, die wirft man nicht so einfach ueber Bord.

Bei mir waeren da z.B. der Opa von weiter oben, ich habe bei einer Oma auch hautnah mitbekommen, wie sie langsam gestorben ist, eine gute Bekannte hat Chemotherapie gemacht (trotz winziger Erfolgsaussichten) und ist vor Kurzem elendig verreckt und dazu durfte ich einmal die Lebensqualitaet von einem blind-taub-stumm-geistig-behindertem Kind sehen.
 
Mitglied seit
29.09.2005
Beiträge
358
Reaktionen
0
Original geschrieben von BigBadWolf


Das ist meiner Ansicht nach völliger Unfug. Sich in die Position eines Kranken hineinzudenken ist nicht möglich. Evtl mag deine Oma das jetzt sogar so sehen - wenn sie einmal in der Situation ist, sieht das aber evtl ganz anders aus. Ein Leben als "kaum noch lebenswert" o.ä. darzustellen ist (zum Glück) vollkommen an der Realität vorbei.

Ich schreibe eingangs, dass es niemandem zusteht, die Lebensqualtiät anderer zu beurteilen. Ich schließe mich da zu 100% ein, das sollte aus meiner Formulierung auch hervorgegangen sein.

Darf ich frage, was für Erfahrungen du in Richtung schon gemacht hast? Der Begriff Lebensqualität ist ja Definitionssache, aber bei den von mir oben geschilderten Härtefällen (Bettlägrig+Schmerzen+Einsam), wo bleibt sie denn da? Diejenigen, die dazu noch in der Lage sind, äußern sich da in der Regel sehr eindeutig.

Mal provokant gefragt:

Jeder hier darf sein Leben in einem bestimmten Rahmen so gestalten, wie er möchte. Warum sollte es da meiner Großmutter verwehrt bleiben, über ihr ABleben selbst zu bestimmen? Ich finde es wiederum realitätsfern zu glauben, dass das Leben quasi um seiner selbst Willen jederzeit lebenswert ist.


Original geschrieben von Yussuf
Die Diskussion ist wohl einen eigenen Thread wert, ich erwarte aber nicht, dass sich in dem Fall jemand durch Argumente der Gegenseite 'bekehren' laesst.

#
 
Oben