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Vor ein par Tagen schocktierte Rob Pardo, Executive Vize-President für den Bereich Game-Desig, die Community mit der Hiobsbotschaft, es werde keinen Lan-Modus mehr in StarCraft2 geben, bzw. derzeit habe man „keinerlei Pläne LAN in StarCraft II zu unterstützen“...
Ein Schrei der Entrüstung ging durch die Community und Blizzard versuchte die Wogen zu glätten; um die Gemüter zu beruhigen gab es eine ungewohnt ergiebige Zahl an Blueposts.
Inhalt war natürlich der Selbe wie immer: „Wir würden LAN nicht entfernen, wenn wir nicht glauben wir können den Spielern etwas besseres anbieten“.
Die vorgebrachte Sorge, wie denn eine Heimlan ohne Internet und ohne Lan-Modus funktionieren soll, wusste Karune natürlich überzeugend zu zerstreuen: „Dreamhack wird häufig als die größte LAN-Party der Welt bezeichnet ... aber heutzutage ist auch diese LAN mit dem Internet verbunden.“
Wenn ich mich für zwei-drei Tage in einer Garage mit einigen Kollegen einschließe ist das natürlich mit einem Event wie der Dreamhack vergleichbar, dass mit einigem Organisationsaufwand geplant und durchgeführt wird. Die einzige Verbindung, die wir jedoch zur Außenwelt haben ist höchstens die Pizza-Connection zum Pseudo-Italiener einige Straßen weiter.
Aber auch aus der Community hörte ich oft den Spruch „Komm’ schon jeder hat doch Inet.“. Stimmt, aber nicht jeder hat ein geeignetes Heim in dem er so einfach eine Lan veranstaltet. Dann muss man ausweichen auf Turnhallen, Vereinshäuser, Garagen...
Und selbst wenn ein Anschluss verfügbar ist. Eine durchschnittliche Breitbandanbindung mag vielleicht vier oder sechs Leute ein angemessenes Spiel über die Battle.Net-Server erlauben. Setzt man aber acht und mehr Leute daran kommt man schnell in den roten Bereich. Schon mal was von Ping gehört? Auf den kann mann dann nämlich lange warten!
Also Blizzard, was soll der Mist? Warum wollt ihr unbedingt, dass alle Welt über das Battle.Net spielt? Sogar Lan– und Singleplayergames, die ja nur auf die teure Bandbreite gehen??
„Das Battle.Net wird viel besser.“, Ja sicher. „Wir wollen gegen die Hacker vorgehen.“, Löblich, könnt ihr bei Broodwar, Diablo und Warcraft direkt heute schon mit anfangen.
Ich habe da eine bessere Antwort. Sie ist grün, sie stinkt nicht, und sie hat ein Dollarzeichen auf die Vorderseite gedruckt: Cash.
Eigentlich (aus Blizzards Sicht) eine gute Entscheidung, weil sich erst einmal nun jeder Sc2 kaufen muss. Will ich gegen meinen Bruder eine kurze Runde spielen, geht das ab jetzt nur noch wenn zwei Kopien im Haus sind.
Des weiteren verhindert Blizzard Services à la ICCup, Hamachi und Co., was wohl ein Hauptgrund sein dürfte (s. hier).
Die neuen Schutzmaßnahmen bezahlt wie immer der ehrliche Käufer. Ich habe nichts gegen Kopierschutz, ich verstehe das Schwarzkopien eine Gefahr für die Entwickler sind, warum werde ich also unter Generalverdacht gestellt und als Käufer nicht unterstützt??
Wie dem auch sei, alle werden gezwungen sein im Battle.Net zu spielen. Auch die Pros, und auch die koreanischen Pros. Ein weiterer positiver Nebeneffekt für Blizzard: Werbung. Blizzard will auf die große Werbeschiene. Je mehr Leute das Battle.Net nutzen, desto besser lässt sich dort auch Werbung schalten. Direkt integriert in die neuen Battle.Net 2.0 Features. Wenn ich also meinem Lieblings-Pro-Spieler virtuell über die Schulter schaue (was an sich eine gute Sache ist, versteht mich nicht falsch), kann es passieren, dass ich gleichzeitig zu Zergling, Lurker und Co. eine Unfallversicherung angeboten bekomme. Schöne neue Welt.
Aber das alles macht die Entscheidung Blizzards nicht besser. Ich dachte eigentlich immer, Blizzard wäre nicht Electronic Arts. So wie die Dinge stehen schwinden die Unterschiede zwischen Entwicklern, bzw. Publishern. Blizzard macht zwar noch immer hervorragende Games, den Ruf Spiele von Spielern für Spieler zu produzieren verliert die Spieleschmiede durch Entscheidungen wie diese jedoch. Und der Ruf hat in dieser Branche (zum Glück) immer noch Gewicht.
Bisher hat jede solcher Entscheidung eine Gegenbewegung ausgelöst und somit mehr Schaden verursacht, als Nutzen gebracht. Wenn die gecracked Version mehr Funktionen bietet als das Original stimmt etwas nicht. Wenn der Lan-Modus nicht mitgeliefert wird, wird nur der Crack-Prozess beschleunigt, ehe dann etwas adäquates illegal nachgepatcht werden kann. Verhindern kann Blizzard nicht, das auf Lan-Partys illegale Kopien die Runde machen werden, Blizzard sollte seine Energie lieber darauf richten, dass Battle.Net 2.0 tatsächlich so gut zu machen, dass niemand mehr darauf verzichten will und den Support über Jahre so zu gestalten, dass Funktionalität nachgeliefert wird und nicht über Drittanbieter realisiert werden muss. Dem ehrlichen Käufer den Lanmodus zu "stehlen" um in China besser zu verkaufen kann nicht der Weg sein. Kooperation mit Eventveranstaltern und stabile Übertragung innerhalb des Battle.Nets wären richtige Schritte, mit denen man sicherstellt, dass illegale Kopien sich nicht rechnen. Wenn Events Live im Battle.Net gestreamt werden und man alle Aktionen der Spieler direkt mitverfolgen könnte, bräuchte man eigentlich keinen Kopierschutz, und auf LAN müsste man dann auch nicht verzichten.
SataX
Ein Schrei der Entrüstung ging durch die Community und Blizzard versuchte die Wogen zu glätten; um die Gemüter zu beruhigen gab es eine ungewohnt ergiebige Zahl an Blueposts.
Inhalt war natürlich der Selbe wie immer: „Wir würden LAN nicht entfernen, wenn wir nicht glauben wir können den Spielern etwas besseres anbieten“.
Die vorgebrachte Sorge, wie denn eine Heimlan ohne Internet und ohne Lan-Modus funktionieren soll, wusste Karune natürlich überzeugend zu zerstreuen: „Dreamhack wird häufig als die größte LAN-Party der Welt bezeichnet ... aber heutzutage ist auch diese LAN mit dem Internet verbunden.“
Wenn ich mich für zwei-drei Tage in einer Garage mit einigen Kollegen einschließe ist das natürlich mit einem Event wie der Dreamhack vergleichbar, dass mit einigem Organisationsaufwand geplant und durchgeführt wird. Die einzige Verbindung, die wir jedoch zur Außenwelt haben ist höchstens die Pizza-Connection zum Pseudo-Italiener einige Straßen weiter.
Aber auch aus der Community hörte ich oft den Spruch „Komm’ schon jeder hat doch Inet.“. Stimmt, aber nicht jeder hat ein geeignetes Heim in dem er so einfach eine Lan veranstaltet. Dann muss man ausweichen auf Turnhallen, Vereinshäuser, Garagen...
Und selbst wenn ein Anschluss verfügbar ist. Eine durchschnittliche Breitbandanbindung mag vielleicht vier oder sechs Leute ein angemessenes Spiel über die Battle.Net-Server erlauben. Setzt man aber acht und mehr Leute daran kommt man schnell in den roten Bereich. Schon mal was von Ping gehört? Auf den kann mann dann nämlich lange warten!
Also Blizzard, was soll der Mist? Warum wollt ihr unbedingt, dass alle Welt über das Battle.Net spielt? Sogar Lan– und Singleplayergames, die ja nur auf die teure Bandbreite gehen??
„Das Battle.Net wird viel besser.“, Ja sicher. „Wir wollen gegen die Hacker vorgehen.“, Löblich, könnt ihr bei Broodwar, Diablo und Warcraft direkt heute schon mit anfangen.
Ich habe da eine bessere Antwort. Sie ist grün, sie stinkt nicht, und sie hat ein Dollarzeichen auf die Vorderseite gedruckt: Cash.
Eigentlich (aus Blizzards Sicht) eine gute Entscheidung, weil sich erst einmal nun jeder Sc2 kaufen muss. Will ich gegen meinen Bruder eine kurze Runde spielen, geht das ab jetzt nur noch wenn zwei Kopien im Haus sind.
Des weiteren verhindert Blizzard Services à la ICCup, Hamachi und Co., was wohl ein Hauptgrund sein dürfte (s. hier).
Die neuen Schutzmaßnahmen bezahlt wie immer der ehrliche Käufer. Ich habe nichts gegen Kopierschutz, ich verstehe das Schwarzkopien eine Gefahr für die Entwickler sind, warum werde ich also unter Generalverdacht gestellt und als Käufer nicht unterstützt??
Wie dem auch sei, alle werden gezwungen sein im Battle.Net zu spielen. Auch die Pros, und auch die koreanischen Pros. Ein weiterer positiver Nebeneffekt für Blizzard: Werbung. Blizzard will auf die große Werbeschiene. Je mehr Leute das Battle.Net nutzen, desto besser lässt sich dort auch Werbung schalten. Direkt integriert in die neuen Battle.Net 2.0 Features. Wenn ich also meinem Lieblings-Pro-Spieler virtuell über die Schulter schaue (was an sich eine gute Sache ist, versteht mich nicht falsch), kann es passieren, dass ich gleichzeitig zu Zergling, Lurker und Co. eine Unfallversicherung angeboten bekomme. Schöne neue Welt.
Aber das alles macht die Entscheidung Blizzards nicht besser. Ich dachte eigentlich immer, Blizzard wäre nicht Electronic Arts. So wie die Dinge stehen schwinden die Unterschiede zwischen Entwicklern, bzw. Publishern. Blizzard macht zwar noch immer hervorragende Games, den Ruf Spiele von Spielern für Spieler zu produzieren verliert die Spieleschmiede durch Entscheidungen wie diese jedoch. Und der Ruf hat in dieser Branche (zum Glück) immer noch Gewicht.
Bisher hat jede solcher Entscheidung eine Gegenbewegung ausgelöst und somit mehr Schaden verursacht, als Nutzen gebracht. Wenn die gecracked Version mehr Funktionen bietet als das Original stimmt etwas nicht. Wenn der Lan-Modus nicht mitgeliefert wird, wird nur der Crack-Prozess beschleunigt, ehe dann etwas adäquates illegal nachgepatcht werden kann. Verhindern kann Blizzard nicht, das auf Lan-Partys illegale Kopien die Runde machen werden, Blizzard sollte seine Energie lieber darauf richten, dass Battle.Net 2.0 tatsächlich so gut zu machen, dass niemand mehr darauf verzichten will und den Support über Jahre so zu gestalten, dass Funktionalität nachgeliefert wird und nicht über Drittanbieter realisiert werden muss. Dem ehrlichen Käufer den Lanmodus zu "stehlen" um in China besser zu verkaufen kann nicht der Weg sein. Kooperation mit Eventveranstaltern und stabile Übertragung innerhalb des Battle.Nets wären richtige Schritte, mit denen man sicherstellt, dass illegale Kopien sich nicht rechnen. Wenn Events Live im Battle.Net gestreamt werden und man alle Aktionen der Spieler direkt mitverfolgen könnte, bräuchte man eigentlich keinen Kopierschutz, und auf LAN müsste man dann auch nicht verzichten.
SataX