1. Hab ich irgendwo behauptet, Fang wäre depressiv? Nein, habe ich nicht, nichtmal ansatzweise. Ich erlaube mir darüber nämlich kein Urteil. (Auch wenn ich wie du nicht glaube, dass er es ist; ich erlaube mir kein Urteil, weil das aus der Ferne schlicht nicht möglich ist. Die theoretische Möglichkeit zur eigenen Einstufung zu geben finde ich besser als es hinzunehmen, dass hier ausschließlich Laien ihre Meinung abgeben, was verständlicherweise fast nie weiterhilft bzw. sehr oft stark in die Irre führt.)
2. ICD-Kriterien habe ich, soweit ich mich erinnere, keine genannt.
3. SSRIs habe ich nur erwähnt weil mir indirekt vorgeworfen wurde, ich hätte von sowas ja keine Ahnung. Sie hatten ausschließlich den Zweck des "Gegenbelegs". Aus dem Birbaumer habe ich meine Infos zur Psychopharmakologie hingegen nicht. Aber wenn man schon auf vermeintlichem Standardwerk-Wissen herumreiten möchte, sollte man imho wenigstens wissen, wie man den (Erst-)Autor buchstabiert.
4. Ist der Grund, warum ich das nicht als PN schreibe - und gleichzeitig die Aussage, mit der du dich imo disqualifizierst, weil du die kognitive Seite der Depression ganz offensichtlich nicht verstanden hast: du sollst dein leben, wie es dich jetzt unglücklich macht, hinnehmen, akzeptieren und lieben (!) lernen. (...) verantwortlich für die "depression" und alles damit verbundene war damit immer nur deine psyche und niemals das, was ja augenscheinlich vorhanden ist: ein teilnahmsloses soziales umfeld, irrelevantes arbeitsverhältnis, keine herausforderungen...
Das ist völliger Blödsinn. Ein wirklich Depressiver zeichnet sich (meistens) ja gerade dadurch aus, dass er sein soziales Umfeld falsch interpretiert! Dass er denselben Situationen, die ihm früher Glücksgefühle eingebracht haben, jetzt nichts Positives mehr abgewinnen kann. Dass er das soziale Umfeld nur als teilnahmslos empfindet, obwohl es das überhaupt nicht ist. Usw. (Ja, ich kenne die beiden Studien, die behaupten, dass Depressive zu einem kleinen Grad in sehr kleinen Domänen realistischer sind als Nicht-Depressive. Diese beiden Studien zeichnen sich dadurch aus, dass sie andauernd und überall erwähnt werden. Und dadurch, dass sie meineswissens nie großartig reproduziert wurden. Aber vor allem dadurch, dass sie an der Grundaussage "Depressive interpretieren i.d.R. ihre sozialen Interaktionen falsch" nicht tangieren.)
Zu deinem Schlusssatz möchte ich - falls ich ihn richtig verstanden habe -, noch sagen: Ich bin strenger Verfechter des Falsifizismus und vom Prinzip der Einfachheit: Eine Theorie, die alles erklären kann und die man auf alles anwenden kann, ist nicht nur beschissen; sie ist per definitionem überhaupt keine Theorie.
Edit: Gleich noch hintendran, was ich eigentlich erst nach tocos nächstem Posting schreiben wollte; aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe, schreibt er/sie fast nie 2x im selben Thread. Also:
1. "...dich disqualifizierst..." Für diesen Thread, nicht allgemein. Ist natürlich auch sehr böse von mir interpretiert, ich sehe aber gerade auch keine andere Interpretationsmöglichkeit.
2. Hast du nicht letztens noch behauptet, du würdest Philosophie studieren? Hast aber eindeutig psychologische Kenntnisse. Was denn nun? Beides? Psychologie in Berlin? Habe da nicht gerade Gutes über die Methodenausbildung gehört. Vielleicht sagt dir der Name "Walter" etwas?