Hypothetisch: globaler Wegfall d. Religionen - Änderung zum Besseren /keine Änderung

Ändert sich die Welt zum besseren, wenn Religionen bzw. der Glaube jetzt "wegfallen"?

  • Ja, Welt würde sich zum besseren Ändern

    Stimmen: 45 64,3%
  • Nein, es bleibt wie es ist

    Stimmen: 15 21,4%
  • Nein, es würde schlimmer werden als jetzt

    Stimmen: 8 11,4%
  • Keine Meinung

    Stimmen: 2 2,9%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    70
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probleme angehen wenn sie zu problemen werden, yo.
das ist immer der kostenintensivere weg, plus manche schäden sind irreversibel.
 

mfb

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Da sollen auch wohl einige Akademiker mit dabei gewesen sein, bei dem Verein.
Soll auch dumme Akademiker geben.
Gerade neulich darauf gestoßen: IQ estimates by College Major
"Social Work" schafft gerade noch so die 100er-Marke für den Bevölkerungsschnitt :D.

Klimawandel: Einem rationalen Egoisten ist es egal, wie die Welt in 100 Jahren aussieht.
Kommt darauf an, wie sich sein "egoistisch-sein" äußert.

wenn wärmeres Wetter sogar besser für uns sein könnte)
Wenn es nur wärmeres Wetter wäre... nein.
 

Stupid

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Doch, wenn beide die Möglichkeit haben zu kommunizieren und einen Vertrags auszuhandeln dann müssen sie dem jeweils anderen nicht mehr vertrauen, sie können eine Vertragsstrafe vereinbaren und somit das prisoners dilemma aushebeln.
Damit erweiterst du das PD aber unzulässig. Dafür musst du ein Gericht vorraussetzen, wo du deine Vertragsstrafe einklagen kannst, etc...
Klar können viele egoistische Konflikte durch staatliche Institutionen gelöst werden, aber Schwierigkeiten bekommst du auf jeden Fall.

(@Klimawandel: Kommt auf die Nutzenfunktion an, auch Egoisten können auch ihre Kinder schätzen :)
Ein echter Egoist würde sein Kind für einen Euro verkaufen. ;)
Ich meinte damit wirklich Personen, die ausschließlich die eigene Utility maximieren wollen.
 
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Damit erweiterst du das PD aber unzulässig. Dafür musst du ein Gericht vorraussetzen, wo du deine Vertragsstrafe einklagen kannst, etc...
Klar können viele egoistische Konflikte durch staatliche Institutionen gelöst werden, aber Schwierigkeiten bekommst du auf jeden Fall.

Als rationaler Egoist kann ich die Gemeinschaft doch nutzen. Es muss kein Staat sein aber sowas wie ein Gericht ist im Sinne jedes rationalen Egoisten.

Ein echter Egoist würde sein Kind für einen Euro verkaufen. ;)
Ich meinte damit wirklich Personen, die ausschließlich die eigene Utility maximieren wollen.

Nicht wenn das Kind Teil seiner Utility ist. Die ist subjektiv, auch bei rationalen Egoisten, anders geht es ja nicht.
 

mfb

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Mal davon abgesehen, dass Menschen keine vernünftige Utilityfunktion haben (oder dieser zumindest nicht folgen), will ohnehin nur jeder seine Utility maximieren. Der Unterschied zwischen Egoisten und Altruisten ist nur, wie (und wie sehr) andere darin berücksichtigt werden.
 
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Man muss doch nur nach China schauen um zu sehen, wie eine Gesellschaft voller Wertefreier, rationaler Egoisten funktioniert.

Die ganzen Nahrungsmittel und Umweltskandale zeigen ja schön die Nachteile einer solchen Gesellschaft.
 
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Religionen führen nur zu Mord und Krieg, daher wäre eine Welt ohne Religion deutlich besser.

(Keine Religion bedeutet ja nicht, dass man nicht mehr an Gott glauben darf.)
 

Teegetraenk

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Die APuZ hat letzte Woche eine Interessante Aufsatzsammlung zum Thema "Religion und Moderne" veröffentlicht.
 
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Religionen führen nur zu Mord und Krieg, daher wäre eine Welt ohne Religion deutlich besser.

(Keine Religion bedeutet ja nicht, dass man nicht mehr an Gott glauben darf.)

Religionen führen nicht zu Mord und Krieg. Nur Menschen und die Art wie diese Religion auslegen. Die Kommunismus beruft sich in seinem Kern aus Atheismus. In Ländern wie Russland und China hat Religion deßhalb über die letzten Jahrzehnte garkeine Rolle gespielt. Trotzdem waren es zwei der blutrünstigsten und menschenverachtendsten Regime aller Zeiten.

Fazit: Wenn Religion als Vorwand fehlt finden wir einen anderen Grund uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.
 
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und was werden die menschen später über unsere generation denken?

"die menschen im mittelalter haben zwar in ihren brunnen gepisst und geschissen, aber wenigstens hat man damals nicht atomaren/chemischen müll hinterher geschmissen, obwohl man sogar über die folgen bescheid wusste. ser kluk, diese generation 2000"
 

Stupid

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Religionen führen nicht zu Mord und Krieg. Nur Menschen und die Art wie diese Religion auslegen. Die Kommunismus beruft sich in seinem Kern aus Atheismus. In Ländern wie Russland und China hat Religion deßhalb über die letzten Jahrzehnte garkeine Rolle gespielt. Trotzdem waren es zwei der blutrünstigsten und menschenverachtendsten Regime aller Zeiten.

Fazit: Wenn Religion als Vorwand fehlt finden wir einen anderen Grund uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.
Religionen und der praktizierte Kommunismus haben beide das selbe Kernproblem: irrationaler Dogmatismus.

Dieses "Religion ist nur böse, wenn man sie falsch auslegt" halte ich für ziemlichen Humbug. Gerade die radikalsten Spinner sind doch meist diejenigen, die ihr heiliges Buch tatsächlich mal gelesen haben und ernst nehmen.
 
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Was passenderweise auch immer die Entschuldigung von Kommunisten ist.
"Im Kern ist das alles gut, es wurde nur falsch umgesetzt!"
 
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War China überhaupt mal in einen Krieg involviert? Hab eher das Gefühl, dass sie nach außen hin neutral bleiben.

Religionen führen nicht zu Mord und Krieg. Nur Menschen und die Art wie diese Religion auslegen.
Ich meinte auch nicht, dass die Religion selbst sagt man soll krieg führen (obwohl man das Islamische "Man muss für seinen Glauben kämpfen" so auslegen kann), aber sie sind im Endeffekt der Auslöser, dass sich ein Mann in die Luft sprengt, weil er denkt, dass er dann in eine Art Himmel kommt wo er viel glücklicher ist.
Klar sind es die Menschen die andere Menschen fehlleiten, aber würde jeder WISSEN, dass nach dem Tod nur das endlos langweilige Nichts kommt, dann würde keiner sich so leichtfertig opfern.
 
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Was passenderweise auch immer die Entschuldigung von Kommunisten ist.
"Im Kern ist das alles gut, es wurde nur falsch umgesetzt!"
Das gleiche Argument bringst du doch immer, wenn die Problematiken freier Marktwirtschaft diskutiert werden. :deliver:
 
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Das gleiche Argument bringst du doch immer, wenn die Problematiken freier Marktwirtschaft diskutiert werden. :deliver:

Ne, mit Freiheit wurde noch niemand umgebracht.
Bisher hatten wir halt noch nie wirkliche Freiheit :deliver: Da konnte auch nichts falsch umgesetzt werden.
 
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War China überhaupt mal in einen Krieg involviert? Hab eher das Gefühl, dass sie nach außen hin neutral bleiben.

Prinzipiell ist es doch egal ob man nun nach außen oder nach innen Krieg führt. Vor allem wenn man sich überlegt das China größer als unser kleines Europa ist.

Hierzu auch: http://en.wikipedia.org/wiki/Cultural_Revolution
Auch wenn er direkt warscheinlich nur ein paar Millionen umgebracht hat hat der Chinesische Kommunismus aufgrund von idiotischer Wirtschaftspolitik je nach Schätzungen 30millionen Chinese verhunger lassen. C 10 mal soviel wie in Hexennverbrennung und Kreuzzügen umgekommen sind.

WW1 und 2 waren ja nun auch nicht religiös motiviert und stehen in keinem Verhältniss zu jedem religiösen Konflikt.

@Stupid es ist ja nicht nur einfach auslegungsache in dem Sinne dass dumm interpretiert wird. Häufig ist es doch dass Religion so ausgelegt wird um Unrecht was willentlich begangen wird zu rechtfertigen. Nimmt man die Religion nun aus dieser Gleichung wird derjenige einfach mit einem pseudowissenschaftlichen Grund daherkommen um sich zu legitimieren (e.g. Rassenstudien im 3 Reich). Religion Ansicht war und ist nur in wenigen Fällen Auslöser. Auch die Islamisten Bomben Israelis und USA nicht weil der Koran es sagt, sondern weil sie aus ihrem Zuhause vertrieben wurden.
 
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Ach komm schon, der vergleich ist doch dämlich.

Wieviele Einwohner hatte China damals und wieviele Europa.
 

Benrath

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Also ich hab noch mal drüber nachgedacht wieso man Religionen doch positiv warnehmen kann zumindest aus historischer perspektive wo die ganzen gesellschaftlichen Institutionen und ein ordentlicher Rechtstaat noch nciht vorhanden waren.

Denke dass das gesamte menschliche Handeln etwas geordneter ablief dank verschiedener Regeln wie "du sollst nciht töten", weil sie von eine finalen Instanz oben im Himmel bewertet wurden.

Mal so gegen den Strom argumentiert.
 

Stupid

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@Stupid es ist ja nicht nur einfach auslegungsache in dem Sinne dass dumm interpretiert wird. Häufig ist es doch dass Religion so ausgelegt wird um Unrecht was willentlich begangen wird zu rechtfertigen. Nimmt man die Religion nun aus dieser Gleichung wird derjenige einfach mit einem pseudowissenschaftlichen Grund daherkommen um sich zu legitimieren (e.g. Rassenstudien im 3 Reich).
Irrationalität kann sich natürlich auf verschiedenen Wegen zeigen, das habe ich ja selbst geschrieben. Dass aber notwendigerweise, wenn eine Form der Irrationalität abgelegt wird, diese sofort durch eine andere ersetzt wird, halte ich für ziemlichen Unsinn. IMO ist unser Mempool seit der Steinzeit rationaler geworden.
 
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Also ich hab noch mal drüber nachgedacht wieso man Religionen doch positiv warnehmen kann zumindest aus historischer perspektive wo die ganzen gesellschaftlichen Institutionen und ein ordentlicher Rechtstaat noch nciht vorhanden waren.

Denke dass das gesamte menschliche Handeln etwas geordneter ablief dank verschiedener Regeln wie "du sollst nciht töten", weil sie von eine finalen Instanz oben im Himmel bewertet wurden.

Mal so gegen den Strom argumentiert.

Kloar weil sich ja so gut daran gehalten wurde lol :-)
 
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Also ich hab noch mal drüber nachgedacht wieso man Religionen doch positiv warnehmen kann zumindest aus historischer perspektive wo die ganzen gesellschaftlichen Institutionen und ein ordentlicher Rechtstaat noch nciht vorhanden waren.

Denke dass das gesamte menschliche Handeln etwas geordneter ablief dank verschiedener Regeln wie "du sollst nciht töten", weil sie von eine finalen Instanz oben im Himmel bewertet wurden.

Mal so gegen den Strom argumentiert.
Mit der selben Argumentation könnte man jetzt genauso gut zB Unterdrückung von Frauen, Verfolgung von Schwulen und blinden Gehorsam gegenüber Eltern nennen...aber ansonsten, dass was Piercingfreak sagt ^^
 

Benrath

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Naja lässt sich halt schwer bzw nie feststellen.

So unsinnig find ich die These nicht, dass sich die Menschen früher auf Grund des Glaubens eher an bestimmte Regeln und Gepflogenheiten gehalten haben nach dem Motto, wenn du das nicht machst wird dich Gott strafen. Das und das heute als albern erscheint ist klar.

Ich spreche von einer Tendenz nicht von einer schwarz weiss Sache wie sonst hier üblich -_-

und bei der Sache mit Frauen/Schwulen/ELterngehorsam macht man es sich ein bisschen einfach das alles Religion in die Schuhe zu schieben.
 
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Ach, zum Besseren... für wen denn? Die Kreuzzüge waren doch eine gute Sache, Europa schickte seine überzählige Bevölkerung weg, statt dass sich die Nachbarländer gegenseitig überfielen. So konnte Europa prosperieren. Nur blöd für die Leute, die im Kreuzzug kämpften. Und blöd für die, die sie hinmetzelten. Also für wen zum Besseren?

Für den Menschen, der jetzt seine Zufriedenheit aus seinem Glauben zieht, für den würde es auch nicht besser. Für den, der im Namen einer Religion unterdrückt wird, weil er falsche Vorlieben/was immer hat, schon.
 
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Der Punkt ist gar nicht so schlecht, wenn Religion einer Region eine geordnete Struktur bringt dann kann sich die Region in der stabilen Struktur eventuell besser entwickeln als ohne. Alleine die Stabilität, egal wodurch erzeugt, kann förderlich wirken.

Klingt zunächst wirklich plausibel. Passt aber dann doch wieder nicht ganz, denn gerade in der "stabilen" Phase der Herrschaft der Kirche hatten wir das dunkle Mittelalter, in dem es Rückschritte und keine Fortschritte gab. Erst mit schwindendem Einfluss der Kirche als Strukturgeber wurde das besser. Feste Strukturen können also anscheinend auch negativ wirken und zumindest in unserer Region hat Religion wohl für eine solche negative Wirkung gesorgt.

Wenn ich mir den arabischen Raum anschaue dann scheint die Wirkung der Religion dort ebenso negativ zu sein, sie sorgt dafür dass Menschen in mittelalterlichem Denken gefangen bleiben und den Aufbruch in die Moderne nicht schaffen.
 

Benrath

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Ich würd mich sogar mit MV anfreunden zu sagen, dass der Effekt nur solange gilt wie es noch keine anderen geordneten Strukturen gibt, bzw war es genau dass was ich meinte.
 

GeckoVOD

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Der Punkt ist gar nicht so schlecht, wenn Religion einer Region eine geordnete Struktur bringt dann kann sich die Region in der stabilen Struktur eventuell besser entwickeln als ohne. Alleine die Stabilität, egal wodurch erzeugt, kann förderlich wirken.

Klingt zunächst wirklich plausibel. Passt aber dann doch wieder nicht ganz, denn gerade in der "stabilen" Phase der Herrschaft der Kirche hatten wir das dunkle Mittelalter, in dem es Rückschritte und keine Fortschritte gab. Erst mit schwindendem Einfluss der Kirche als Strukturgeber wurde das besser. Feste Strukturen können also anscheinend auch negativ wirken und zumindest in unserer Region hat Religion wohl für eine solche negative Wirkung gesorgt.

Wenn ich mir den arabischen Raum anschaue dann scheint die Wirkung der Religion dort ebenso negativ zu sein, sie sorgt dafür dass Menschen in mittelalterlichem Denken gefangen bleiben und den Aufbruch in die Moderne nicht schaffen.

So dunkel war das mittelalter nicht wirklich. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, aber ich würde behaupten, dass das Römische Reich was Fortschritt und Entwicklung anging hemmender war, sieht man von Rechtswissenschaften ab. Dass die Kirche teilweise rückständig war ist geschenkt, aber man sollte nicht vergessen, dass gerade in Klöstern, bzw. überhaupt im Klerus schon geforscht und entwickelt wurde. Ad hoc fällt mir Roger Bacon ein. Populär hochgestachelt werden halt Fälle wie Galileo etc, pp, aber auch der wurde lange durch die Kirche geförder (sollte ich mich recht erinnern).

Es gibt übrigens auch Theorien, dass durch die Protestanten / die Reformation überhaupt erst sowas wie der gedanke an freie Marktwirtschaft angekurbelt wurde, von wegen verstärkter Gedanke an das Diesseits, als an das Jenseits.

Das ganze Thema ist halt schwammig, weil Religion nicht unbedingt mit den zugehörigen Institutionen gleichgesetzt werden können. Ob und wie Religionen eventuell verschwinden kann man kaum abschätzen. Momentan hab ich eher den Eindruck, dass viele Leute schon glauben, allerdings eher individuell zusammengebaut. Ändern wird sich wohl nix, die grundlegenden Motivationen Kriege anzufangen oder den anderen übers Ohr zu hauen kommen selten aus dem Glaubenssystem selbst.
 
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Der Punkt ist gar nicht so schlecht, wenn Religion einer Region eine geordnete Struktur bringt dann kann sich die Region in der stabilen Struktur eventuell besser entwickeln als ohne. Alleine die Stabilität, egal wodurch erzeugt, kann förderlich wirken.

Klingt zunächst wirklich plausibel. Passt aber dann doch wieder nicht ganz, denn gerade in der "stabilen" Phase der Herrschaft der Kirche hatten wir das dunkle Mittelalter, in dem es Rückschritte und keine Fortschritte gab. Erst mit schwindendem Einfluss der Kirche als Strukturgeber wurde das besser. Feste Strukturen können also anscheinend auch negativ wirken und zumindest in unserer Region hat Religion wohl für eine solche negative Wirkung gesorgt.

Wenn ich mir den arabischen Raum anschaue dann scheint die Wirkung der Religion dort ebenso negativ zu sein, sie sorgt dafür dass Menschen in mittelalterlichem Denken gefangen bleiben und den Aufbruch in die Moderne nicht schaffen.

Tja, aber für wen wurde es denn mit dem sinkenden Einfluss der Kirche "besser"? Du argumentierst gesamtgesellschaftlich, also quasi utilitaristisch, aber für einen Mensch, der im mittelalterlichen Denken, sei es im Mittelalter oder im arabischen Raum, verharrt, und damit in festen Strukturen und damit wiederum subjektiv glücklich ist, würde durch die Abschaffung der Religion nichts besser, sondern er wäre erst einmal unglücklicher.

Auf lange Sicht und zB für mich heute ist es natürlich gut, dass es sich so entwickelt hat.
 

Benrath

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Ich würde es natürlich zweischneidig sehen, dass Religion einer Gesellschaft einern stärkeren institutionellen Rahmen geben kann. ( für die ganzen total nicht Diskutierer kann

Fand in nem Buch das Beispiel der Wikingersiedlungen in Grönland recht interessant. Die wurden quasi mit dem Festland etwas verspätet misioniert und der Autor argumentierte, dass die Siedlungen dort sich stark über ihrer einheimische europäische Kultur und den Glauben identifizierten und dies den Zusammenhalt förderte.

Auf der anderen Seite war dies letztendlich aber auch ein Grund des Untergangs, weil man nicht mit den Inuit handeln wollte bzw von ihnen lernen wollte und man viele Resourcen für Kirchen und Kathedralen verschwendete und sogar Abgaben an die Kirche z.B. für die Kreuzzüge leistete, die man zu Hause gebraucht hätte.


das mit dem subjektiven nutzen argumentieren, ob der Gläubige am Ende un/glücklicher in seiner Welt ist, führt imho zu nix.
 
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Man kann gedankengut nicht einfach abschaffen wie dosenpfand.
Das ist ein prozess der aus der gesellschaft und aus den menschen selbst kommen muss, ansonsten ist es nur unterdrückung, beseitigt einige symptome aber nicht die ursache selbst.

Ich würde sagen der unterschied vom westen zu vielen islamischen ländern ist, dass die menschen im westen die religion eher als wellnessbaukasten für ihr eigenes leben sehen, ich picke mir raus was zu mir und meinem leben passt und was nicht passt das ist mir egal.

Bei den ärmeren islamischen ländern ist die religion dann eben ein zentralerer baustein in ihrem leben, und kein wellnesstempel den man haben kann oder auch nicht.
 
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Ist Religion gut?
Kommt auf die Religion an ;) .

Hinduismus zum Beispiel ist eine Katastrophe.
Das Christentum oder der Islam dagegen ist in Ordnung, denn sie befeuern den Wettbewerb und Wettbewerb bedeutet Fortschritt.
Mag sich jetzt zynisch anhören aber von nichts kommt nichts.
 

Gelöscht

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das hört sich nicht zynisch an, das hört sich einfach nur geistig behindert an.
 
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ich hab die leise hoffnung, dass er das ironisch meinte...aber dann stellt sich die frage, wie kommt man auf sowas? ohje...
 
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Ich hab eine schlüssige erklärung dazu aber ich lass das mal besser =).
 
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Wenn man es sich rscht überlegt haben diese ganzen Religionen zu vielen Kriegen geführt, besser wurde es damit nicht. Und daß mensch den menschen erschlägt ist auch so alt wie dir Urzeit. Neid, Habgier usw... die menschen haben sich schon wegen gegenseitig erschlagen da konnten sie noch nicht mal reden. Jetzt wo der Mensch reden kann sucht er einfach nur dumme Gründe die er vorschieben kann um das Töten zu rechtfertigen. Der Mensch ist und bleibt ein Tier, mal mehr mal weniger.
 
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So dunkel war das mittelalter nicht wirklich. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, aber ich würde behaupten, dass das Römische Reich was Fortschritt und Entwicklung anging hemmender war, sieht man von Rechtswissenschaften ab. Dass die Kirche teilweise rückständig war ist geschenkt, aber man sollte nicht vergessen, dass gerade in Klöstern, bzw. überhaupt im Klerus schon geforscht und entwickelt wurde. Ad hoc fällt mir Roger Bacon ein. Populär hochgestachelt werden halt Fälle wie Galileo etc, pp, aber auch der wurde lange durch die Kirche geförder (sollte ich mich recht erinnern).

Es gibt übrigens auch Theorien, dass durch die Protestanten / die Reformation überhaupt erst sowas wie der gedanke an freie Marktwirtschaft angekurbelt wurde, von wegen verstärkter Gedanke an das Diesseits, als an das Jenseits.
Das ist aber eher ein bizarrer Punkt...was heißt es denn, dass die Leute sich früher nur mit dem Jenseits beschäftigt haben? Eben, sie waren gäubig. Das der evangelische Glauben eh in so ziemlich jedem potentiell möglichen Belang "harmloser" ist als der katholische, wird eh jedem klar sein. Aber der Schritt den du beschreibst, ist ja auch nur ein (wenn auch kleiner) Schritt weg von der Religion. Aber da geht es ja nicht darum, dass irgendwelche Atheisten missioniert wurden und dadurch plötzlich anfingen zu forschen ;).
 

GeckoVOD

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Das ist aber eher ein bizarrer Punkt...was heißt es denn, dass die Leute sich früher nur mit dem Jenseits beschäftigt haben? Eben, sie waren gäubig. Das der evangelische Glauben eh in so ziemlich jedem potentiell möglichen Belang "harmloser" ist als der katholische, wird eh jedem klar sein. Aber der Schritt den du beschreibst, ist ja auch nur ein (wenn auch kleiner) Schritt weg von der Religion. Aber da geht es ja nicht darum, dass irgendwelche Atheisten missioniert wurden und dadurch plötzlich anfingen zu forschen ;).

Muss man trennen, ich wollte nur was gegen MegaVolts "dunkles Mittelalter" sagen, v.a. unter dem Gesichtspunkt Wissenschaft. So schlecht kommt da die Kirche wirklich nicht weg, wie es immer so hingestellt wird. Es wird halt oft überbetont, dass es Kreuzzüge und Hexenverbrennung gab, andererseits wurden aber durch die Renaissancepäpste nicht wenige Künstler gefördert, in Klöstern neue Technologien auf allen möglichen Feldern entwickelt und so weiter. Man vermengt halt vieles miteinander. Genau wie das mit dem strukturgebenden Merkmal wohl nicht so einfach ist, kp wie man da normale Politik von der Religion trennen möchte, oder ob und wie da der Glaube an sich kausual ist.

Und die Reformation (übrigens losgelöst vom Standpunkt Wissenschaft) würde ich weniger als Schritt weg von "der Religion" als in Richtung "andere Glaubensschwerpunkte" interpretieren. Die Leute haben ja nicht aufgehört an Gott zu glauben, oder den Klerus in Frage gestellt, sondern sogar "dafür gekämpft" (1618-1648)(ist jetzt allerdings auch nix positives). Ist halt wieder die Frage ob das ein Krieg zwischen Gläubigen war, oder Machtpolitikern, die Motive brauchten. Auf die Frage läuft es im Endeffekt immer raus.
 
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Man braucht auch garkein "Dunkles Mittelalter" um zu zeigen, dass der Glaube an irgendwelche göttlichen Dogmen fortschrittshemmend ist. Der glaube hemmt allein schon die menschliche Neugier. Wozu soll man beispielsweise als 08/15 Gläubiger an der Urknalltheorie und der Evolutionstheorie forschen bzw sich gedanklich darum scheren? Der Glaube bietet doch schon viel bessere vermeintliche Antworten auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Und schlimmer noch; innerhalb der Religion wird es zur Tugend verklärt zu glauben ohne Beweise. Hinterfragt man etwas, dann gibt es noch die Totschlagantwort "Die Wege des Herrn sind unergründlich". Hat man Zweifel, dann soll man einfach trotzdem glauben, denn der Glaube soll stärker sein als die Vernunft. Srsly die Bibel ist wie ein Kettenbrief, mach was drin steht sonst kommst du in die Hölle und verbreite außerdem noch die Botschaft.
 
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