Hypothetisch: globaler Wegfall d. Religionen - Änderung zum Besseren /keine Änderung

Ändert sich die Welt zum besseren, wenn Religionen bzw. der Glaube jetzt "wegfallen"?

  • Ja, Welt würde sich zum besseren Ändern

    Stimmen: 45 64,3%
  • Nein, es bleibt wie es ist

    Stimmen: 15 21,4%
  • Nein, es würde schlimmer werden als jetzt

    Stimmen: 8 11,4%
  • Keine Meinung

    Stimmen: 2 2,9%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    70
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Hallo Leute,

mir kam die Frage in den Sinn, was passieren würde, wenn alle Religionen auf unserer Welt wegfallen würden. Also in einem Sinne, dass der Glauben bei den Menschen aufhört.
Würde sich die Welt dadurch verbessern, wenn z.b. manche heutige Gegner feststellen, dass nur die Religion der Grund für Mord und Totschlag war?
Oder würde sich gar nichts verändern, da die Menschen sich schlicht andere Gründe suchen würden um weiter in Rivalität / Hass / Krieg zu leben?
Oder würde sich die Lage verschlechtern, z.B. weil Menschen die Perspektive fehlt für das Leben an sich?

Ist natürlich eine hypothetische Betrachtung, ganz klar. Es sollen auch nicht Religionen miteinander verglichen werden. Vielmehr stelle ich mir die Frage, ob Religionen in unserer heutigen Welt in Summe gut oder schlecht für die Menschen sind.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Was umfasst für dich der Begriff "Religion"?
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Solang Irrationalität existiert werden auch weiterhin Menschen Entscheidungen auf Unsinn basieren lassen
 
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Beides. Mensch = Individuum.

Der eine kann mit, der andere ohne, dem dritten ists gänzlich. Eine Veränderung würde sicherlich eintreten, das ist klar aber besser oder schlechter liegt dann eher im Auge des Betrachters. Obs wirklich besser werden würde, hängt meiner Meinung nach am meisten vom Materiellen ab: Wieviele Gebäude fallen weg, wieviel mehr zeit hat man mehr um was "sinnvolles/effektives" zu machen (statt stundenlang da zu hocken und in in sich Inne zu gehen), money (vatikan z.b.), land, personal etc.
wenn du dann versuchsts das logisch zu betrachten müsste es so aussehen:
wieviel kriegste für den "tausch" > wie sieht das verhältnis aus, was wird besser/schlechter? dann ist die definition von besser/schlechter wieder bei jedem anders.

Mehr Menschenleben besser/schlechter?
Lebensqualität besser/schlechter?
Seele besser/schlechter?

Du siehst schon mal das deine Frage eine komplizierte Frage ist, die sich nur schwer beantworten lässt. Ich wollte grad das ganze bissi abkürzen und wollte in die geschichte reingehen, aber mir is nix eingefallen wo mal irgendwo so eine Situation schon mal vorgekommen wäre. ergo schließe ich daraus, das der Mensch eigentlich immer an irgendetwas glaubt/festhält. Sei es jetzt Gott/Alah/sich selbst/Mickey Mouse/Ehrgeiz/erlösung/musik oder die Unsterblichkeit der Maikäfer, der mensch bildet sich seine eigne Religion, selbst ein selbstmörder glaubt ja an seinen tot sonst würde er sich ja nicht töten, sondern einfach nix machen aber "nixmachen" macht ja an sich keiner.

Schlussendlich würde ich sagen das ein "Wegfall" nicht ohne weiteres eintreten kann.

Wenn du jetzt ein bissi Sci/fi eintreten lässt, müsste man die seele/glauben des menschen entfernen. Dann haste ne Welt voller roboter/zombies/klone?!? Besser?
 
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Die Frage wär ja auch, ob den wenn man die Religion aus den Köpfen der Menschen kriegt, ob dadurch die lange gebildeten Feindbilder komplett verschwinden würden. Denn selbst da, wo sie ursprünglich auf Religion basierten werden ja immer noch andere Dinge oben drauf gekommen sein, die auch zu (mehr) Hass führten...ala "diese <insert Nation/Gruppierung> Schweine haben meine/n <insert Angehörigen> getötet"
 
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wenns religionen nicht gäbe rennen die menschen halt irgendwas anderem hinterher. sei es irgendwelchen persönlichkeiten wie hitler, stalin, mao oder ideen wie kommunismus.

das einzige was da hilft ist bildung, reichtum und perspektiven. Je besser es den menschen geht, desto eher wenden sie sich von religion ab und machen sinnvolle sachen. wie z.b. noch reicher werden oder spaß haben.
dazu brauch es auch noch kulturellen austausch aber der kommt durch den wirtschaftlichen aufschwung eh von selbst.
 
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Ich glaube, es würde auf jeden Fall besser. Allein schon der nahe Osten wäre ohne die ständigen Religionskonflikte deutlich stabiler und würde sich vielleicht endlich mal entwickeln. Und auch in den westlichen Staaten wäre das vermutlich positiv.. Ich würde jedenfalls besser schlafen, wenn die USA nicht so viele religöse Fundamentalisten hätte.
 
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wenns religionen nicht gäbe rennen die menschen halt irgendwas anderem hinterher. sei es irgendwelchen persönlichkeiten wie hitler, stalin, mao oder ideen wie kommunismus.

Das ist es. Ich behaupte aber, Bildung und Perspektiven reichen nicht, um das Leid der Welt zu lösen. Es wird immer Menschen geben, die "die Welt einfach brennen sehen wollen".

@Jaemal: Die USA macht dir Angst? Deine Probleme möchte ich haben...
 
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wenns religionen nicht gäbe rennen die menschen halt irgendwas anderem hinterher. sei es irgendwelchen persönlichkeiten wie hitler, stalin, mao oder ideen wie kommunismus.

das einzige was da hilft ist bildung, reichtum und perspektiven. Je besser es den menschen geht, desto eher wenden sie sich von religion ab und machen sinnvolle sachen. wie z.b. noch reicher werden oder spaß haben.
dazu brauch es auch noch kulturellen austausch aber der kommt durch den wirtschaftlichen aufschwung eh von selbst.

Damit ist alles gesagt.
Und @sl4tor: Diese Menschen wird es zwar immer geben, doch sind sie auch deutlich in der Minderheit. Ohne eine wirklich breite Basis in der Bevölkerung bleibt ein Terrorist/ eine Terrororganisation isoliert und wirkt nicht mehr so gefährlich. Der Joker ist da schon eher ne Ausnahme. D:
 

Gelöscht

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southpark hat das doch schon erörtert. menschen haben immer nen grund, anderen menschen aufs maul zu geben. religion ist nur vorgeschoben. ohne religion gibts eben was anderes, nationalität, regionalität, familien, clans, geschlechter, rohstoffe, ... take your pick.
 
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Sich um Land, Menschen, Rohstoffe ect zu streiten ist aber doch eine ganze Ecke verständlicher als sich aufgrund imaginärer Gnome, Kobolde oder anderer übernatürlicher Wesen zu streit.
Es lässt sich auch viel leichter verhandeln wenn man etwas hat was auch real existiert.
 
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Menschen brauchen Feindbilder um den eigenen Gruppenzusammenhalt zu stärken. Der Feind meines Feindes ist mein Freund; auch wenn man sonst absolut keine Gemeinsamkeiten hat.
Dieses primitive "Wir" gegen "Die" ist ja leider nicht religionsspezifisch, sondern halt einfach nur mangelnde Intelligenz und Bildung. Man schaue sich (besoffene) Fußballfans an. Da ist es das gleiche.

Irrationalität wird durch Religionen auch nicht wegfallen. Menschen suchen nach einfachen Antworten auf komplexe Fragen, die sie selber so verstehen können. In der Realität gibt es solche einfachen Antworten natürlich relativ selten. Aber who cares? Schafft man sich halt seine eigene Realität wo man jede Frage ganz simpel beantworten kann.
Religionen sind auch hier nur ein Phänomen von vielen. Gut/Böse - Denken. "Die" sind schuld. Verschwörungstheorien etc.

tldr: Religion ist nicht die Ursache sondern ein Symptom. Das wirkliche Problem ist die Unfähigkeit des Menschen die komplexe Welt zu verstehen + irrationale Emotionen + mangelnde Bildung + mangelnde Standfestigkeit im Leben
 
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Also ich hätte schon die Hoffnung, dass es ohne Religionen etwas besser werden würde. Bei manchen Konflikten würde schlicht der Grund bzw. der Unterschied zwischen den einzelnen Gruppen genommen (ich denke hier z.B. an den Konflikt in Nordirland, genauso aber auch Religiös verfolgte Menschen in vielen verschiedenen Ländern).
Jetzt im Moment gibt die Religionsauslegung für manche den Ton an - und die religiösen Führer sind damit (direkt oder indirekt) sehr mächtige Männer (hier sei als Beispiel mal der Papst genannt oder auch hohe muslimische Geistliche die den Dschihad propagieren)

Ich denke, dass es zur Zeit mehr Menschen denn je gibt, die sich durch ihre Religion führen oder (in meinen Augen) negativ beeinflussen lassen. Diese Ebene der Beeinflussung wäre dann weg.
 
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Kommt drauf an "wie" die Religion verschwindet.

Wenn die Menschen einfach schlauer werden und einsehen, dass da Unfug ist, dann würde es natürlich besser werden. Wenn blinder Glaube durch Rationalität ersetzt wird dann können wir als Gesellschaft nur davon profitieren. Dann ist die Frage aber eigentlich "Wäre eine deutlich intelligentere Gesellschaft besser als die jetzige?" und dass dem so wäre ist ja recht eindeutig.

Wenn einfach Religion als Glaube durch irgendwas anderes ersetzt wird (wie es früher mit politischen Ideologien der Fall war und heute mit dem Ökowahn praktiziert wird) dann würde sich natürlich nichts ändern.
 

Stupid

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Glaube an Übernatürliches setzt halt Anreize zu Handlungen, die nicht gerade zur Verbesserung der Welt führen (Glaube an eine übernatürliche Gerechtigkeit, Freier Wille (=> "gute" und "böse" Menschen), Gruppenmentalität, Zeitverschwendung durch Beschäftigung mit nonsense..).

Alleine der Wegfall dieser Anreize sollte sich schon sehr positiv auswirken. Noch wichtiger (und wohl schwieriger) wäre es aber, neue Anreize zu setzen, sich für die wirklichen Probleme unserer Welt zu interessieren. (Meine Meinung als Utilitarist: extreme Armut, Klimawandel, existential risk, Alterung, Massentierhaltung, Depression)
 
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Man sollte nicht vergessen, dass der Glaube auch wahnsinnig vielen armen Schweinen hilft, das Elend (Armut, Hunger, Krieg, ...) besser zu verpacken.
 
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Je besser es den menschen geht, desto eher wenden sie sich von religion ab und machen sinnvolle sachen. wie z.b. noch reicher werden oder spaß haben.

Ich möchte nur diesen Satz quoten um mal für die Nachwelt festzuhalten, wie orientierungslos wir sind.

Und wer die geistige Untiefe dieses Satzes begriffen hat, der darf dann auch eine Sekunde darüber nachdenken, ob Leute mit so einem moralischem Kompass ernsthaft in der Lage sind, andere Lebensentwürfe als "sinnlos" zu beurteilen :-/
 
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Die Klugheit der grossen Generaele kommt doch durch die Dummheit der Soldaten. Das haben heute eben viele Leute erkannt, die lassen sich nicht mehr mit den Worten "Oh wir armen kleinen Suender, lasst uns in Demut leben" abspeisen, nein, die wollen Leben wie die Bonzen in der Kirche es seit Jahrhunderten machen, ein Leben in Saus und Braus, Bedienstete, Geld und Macht haben, Spass usw.
 
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Ich möchte nur diesen Satz quoten um mal für die Nachwelt festzuhalten, wie orientierungslos wir sind.

Und wer die geistige Untiefe dieses Satzes begriffen hat, der darf dann auch eine Sekunde darüber nachdenken, ob Leute mit so einem moralischem Kompass ernsthaft in der Lage sind, andere Lebensentwürfe als "sinnlos" zu beurteilen :-/

Hast du zufällig den Sinn des Lebens gefunden, oder was?

Falls ja, wäre ich sehr interessiert.
 
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"Reicher werden" und "Spaß haben" sind es vermutlich nicht, sonst wären die reichsten Menschen die glücklichsten.
 
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"Reicher werden" und "Spaß haben" sind es vermutlich nicht, sonst wären die reichsten Menschen die glücklichsten.

Hängt Euch doch nicht an dem "reich" jetzt so gnadenlos auf. Wir sind uns doch wohl tendenziell einig, dass man mit Hartz4 höchstwahrscheinlich ein weniger angenehmes Leben führt, als mit 100k garantiertem Einkommen bis ans Lebensende.

Und abgesehen davon glaube ich definitiv, dass die "wohlhabenderen" Menschen im großen und ganzen auch "glücklicher" sind als Niedriglöhner.
 
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Da gibt's doch schon tolle Untersuchungen zu:
Geld macht genau so lange glücklich, bis die "Grundbedürfnisse" abgedeckt sind. D.h. wer notleidend ist der ist tendenziell nicht glücklich. Aber sobald ein "normaler" Level an Wohlstand erreicht ist macht mehr Reichtum nicht glücklicher, es besteht quasi keine Korrelation mehr.
Da Hartz4 ja nach Definition die Grundbedürfnisse befriedigt dürfte eigentlich mehr Reichtum als Hartz4 nicht glücklicher machen. Deshalb sind so viele Hartzer wohl auch so glücklich, dass sie nicht mehr arbeiten wollen :ugly:
 
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Ich möchte nur diesen Satz quoten um mal für die Nachwelt festzuhalten, wie orientierungslos wir sind.


Originally Posted by Valhalla
Je besser es den menschen geht, desto eher wenden sie sich von religion ab und machen sinnvolle sachen. wie z.b. noch reicher werden oder spaß haben.

Und wer die geistige Untiefe dieses Satzes begriffen hat, der darf dann auch eine Sekunde darüber nachdenken, ob Leute mit so einem moralischem Kompass ernsthaft in der Lage sind, andere Lebensentwürfe als "sinnlos" zu beurteilen :-/

Also wenn man die Wörter " noch reicher werden" ausschließlich auf das finanzielle bezieht (und ich denke das war Valhallas Gedankengang hier) kann ich mich dem nicht anschließen.

Wenn man "noch reicher werden" aber ausweitet auf
- noch reicher an Wissenschaft
- noch reicher an Kultur
- noch reicher an Kunst
...
dann würde ich dem beipflichten.
 
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Da Hartz4 ja nach Definition die Grundbedürfnisse befriedigt dürfte eigentlich mehr Reichtum als Hartz4 nicht glücklicher machen. Deshalb sind so viele Hartzer wohl auch so glücklich, dass sie nicht mehr arbeiten wollen :ugly:
Man merkt, dass Du keine Hartz4-Empfänger in Deinem Dunstkreis kennst.
 
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Deshalb sind so viele Hartzer wohl auch so glücklich, dass sie nicht mehr arbeiten wollen

Es gibt viele verschiedene Philosophien dahinter. Eine davon ist das Bildung "Reichtum" heißt. Wenn jetzt das BGE kommt und kein Druck mehr seitens der Arge kommen würde wäre ich glücklich. Scheiß auf mittleres Managment, 5k brutto und 10-12 Stunden schichten.

Gibt doch ein Haufen an Hart4 Akademikern die sind glücklich und entscheident sich bewusst fürs Hartzen. Beispiele gibts auch genug
 
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Es gibt viele verschiedene Philosophien dahinter. Eine davon ist das Bildung "Reichtum" heißt. Wenn jetzt das BGE kommt und kein Druck mehr seitens der Arge kommen würde wäre ich glücklich. Scheiß auf mittleres Managment, 5k brutto und 10-12 Stunden schichten.
Wobei da ja auch schon ein gewisser Irsinn zu erkennen ist. Man arbeitet sich hoch für mehr Geld und Einfluss...aber gleichzeitig auch, um noch mehr arbeiten zu müssen und weniger Zeit zu haben, das Verdiente zu genießen.
 
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Man sollte nicht vergessen, dass der Glaube auch wahnsinnig vielen armen Schweinen hilft, das Elend (Armut, Hunger, Krieg, ...) besser zu verpacken.
Und manche macht der Glaube bei sowas erst richtig Gaga ala "Warum will Gott mich bestrafen? Ich muss wohl ein noch fundamentalistischeres Leben führen, damit ich endlich seine Prüfungen bestehen kann...ALLUH AKHBAR" :deliver:
 
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Da gibt's doch schon tolle Untersuchungen zu:
Geld macht genau so lange glücklich, bis die "Grundbedürfnisse" abgedeckt sind. D.h. wer notleidend ist der ist tendenziell nicht glücklich. Aber sobald ein "normaler" Level an Wohlstand erreicht ist macht mehr Reichtum nicht glücklicher, es besteht quasi keine Korrelation mehr.
Da Hartz4 ja nach Definition die Grundbedürfnisse befriedigt dürfte eigentlich mehr Reichtum als Hartz4 nicht glücklicher machen. Deshalb sind so viele Hartzer wohl auch so glücklich, dass sie nicht mehr arbeiten wollen :ugly:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...reichen-fuer-vollendetes-glueck-a-716132.html

:deliver:
Grundbedürfnisse, is klar :wee:
 
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Also so wie ich die Frage verstehe, nämlich "Wäre es gut, wenn alle Menschen den Aberglauben ablegen würden, um dafür ein wenig mehr selbst rational zu denken?" muss sie klar mit ja beantwortet werden.

edith:
hätte mir meine Antwort auch sparen können:
Kommt drauf an "wie" die Religion verschwindet.

Wenn die Menschen einfach schlauer werden und einsehen, dass da Unfug ist, dann würde es natürlich besser werden. Wenn blinder Glaube durch Rationalität ersetzt wird dann können wir als Gesellschaft nur davon profitieren. Dann ist die Frage aber eigentlich "Wäre eine deutlich intelligentere Gesellschaft besser als die jetzige?" und dass dem so wäre ist ja recht eindeutig.

Wenn einfach Religion als Glaube durch irgendwas anderes ersetzt wird (wie es früher mit politischen Ideologien der Fall war und heute mit dem Ökowahn praktiziert wird) dann würde sich natürlich nichts ändern.

Bis auf eine Kleinigkeit @MV: Ich glaube, du wirfst fehlende Intelligenz zu oft mit Irrationalität, Naivität, dem Setzen ins gemachte Nest oder dem Tragen von Scheuklappen in einen Topf. Religiöse Menschen können sehr intelligent sein, schau mal wie viele Juden Nobelpreisträger sind. Ich habe zwischen Konfession (inklusive: keine) und Intelligenz noch keine Korrelation ausmachen können. Andererseits sind Psychopathen nicht selten hochintelligent, eine Gesellschaft voller Psychopathen wäre also auch intelligenter als die jetzige, aber wohl kaum wünschenswerter. Mir wäre eine Gesellschaft durchschnittlich intelligenter Menschen mit gesundem Menschenverstand und gesundem Misstrauen, an denen Bullshit wie Aberglaube einfach abperlt, jedenfalls lieber. Ich glaube nicht dass überdurchschnittlich intelligente Menschen schwerer beinflussbar sind als nicht geistig behinderte, wenn es um solche Dinge geht.

Und @ElBollo: Ich glaube mich dunkel zu erinnern dass MV mal schrieb, dass er aus finanziell eher mittellosen Verhältnissen kommt.
 
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Bis auf eine Kleinigkeit @MV: Ich glaube, du wirfst fehlende Intelligenz zu oft mit Irrationalität, Naivität, dem Setzen ins gemachte Nest oder dem Tragen von Scheuklappen in einen Topf.

Korrekt, Intelligenz wahr wohl wirklich das falsche Wort bzw. der Punkt war etwas zu kurz gehalten. Selbstständig denken hätte besser gepasst.
Allerdings vermute ich schon, dass zwischen ausgeprägtem selbstständigem Denken und Intelligenz eine Korrelation bestehen sollte (das ist allerdings eine reine Vermutung, es erscheint mir einfach plausibel).

Man merkt, dass Du keine Hartz4-Empfänger in Deinem Dunstkreis kennst.

Reicht mein Vater oder zählt der nicht zum Dunstkreis :deliver: ?


Okay eventuell war es ein wenig mehr als die Grundbedürfnisse ...
Naja aber stinkreich zu sein macht jedenfalls nicht glücklich.
Es gab glaube ich aber auch mal so eine Untersuchung in Deutschland, die zu deutlich geringeren Zahlenwerten führte. Hat da eventuell jemand noch Links? Das wurde hier im Forum gepostet, Begründung war man braucht genug Geld um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können und wenn man sich alles "normale" leisten kann würde mehr Geld nicht weiter glücklich machen. Finde das Ding aber jetzt gerade nicht mehr.
 
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Allerdings vermute ich schon, dass zwischen ausgeprägtem selbstständigem Denken und Intelligenz eine Korrelation bestehen sollte (das ist allerdings eine reine Vermutung, es erscheint mir einfach plausibel).
Ich glaube dass durschnittliche Inteligenz völlig ausreicht um rational und selbstständig genug denken zu können so wie wir es "fordern". Es muss irgendwo eine IQ-Schwelle geben, ab der dann andere Faktoren diesbezüglich entscheidener sind, z.b. Faulheit. Ein Mensch kann einen IQ von 180 haben, aber zu faul oder desinteressiert sein sich mit der Welt um sich herum auseinander zu setzen. Gerade hoch intelligente Männer neigen ja dazu, sich auf genau eine Sache zu fixieren (kenne da einige Wissenschaftler) während ihnen der Rest am Arsch vorbeigeht.
 
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Das Intelligenz nicht vor Religion "schützt" hat man mal bei einer Sekte in Amerika gesehen, die nachher Massenselbstmord begangen haben. Die wollten sich halt von dem UFO hinter dem Halleyschen Kometen abholen lassen. Bis hin zu so Späßen wie ein Teleskop zu kaufen und das dann zurück zu geben, denn obv war es ja defekt, da man mit dem Teleskop ja kein UFO hinter dem Kometen entdecken konnte :deliver:

Da sollen auch wohl einige Akademiker mit dabei gewesen sein, bei dem Verein.
 

Benrath

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Da gibt's doch schon tolle Untersuchungen zu:
Geld macht genau so lange glücklich, bis die "Grundbedürfnisse" abgedeckt sind. D.h. wer notleidend ist der ist tendenziell nicht glücklich. Aber sobald ein "normaler" Level an Wohlstand erreicht ist macht mehr Reichtum nicht glücklicher, es besteht quasi keine Korrelation mehr.
Da Hartz4 ja nach Definition die Grundbedürfnisse befriedigt dürfte eigentlich mehr Reichtum als Hartz4 nicht glücklicher machen. Deshalb sind so viele Hartzer wohl auch so glücklich, dass sie nicht mehr arbeiten wollen :ugly:

Naja so einig ist sich die Forschung da noch nicht. Es wird absolute Leveleffekte geben von wegen mehr ist besser als weniger die abnehmenden Grenznutzen haben, siehe schemils Artikel. Dann sind Änderungsraten scheinbar noch wichtig, wobei da die Nachhaltigkeit der Effekte sehr unsicher ist. Am Wichtigsten ist afaik wie man relativ zu seinem Umfeld abschneidet, der Mensch an sich ist wohl doch ein Neidhammel.
 

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Rationalität ist super, reicht aber alleine nicht aus, auch das Wertesystem muss stimmen. Eine Gesellschaft voller rationaler Egoisten wäre ziemlich problematisch. Siehe auch Prisoners Dilemma.
 

Benrath

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Rationalität ist super, reicht aber alleine nicht aus, auch das Wertesystem muss stimmen. Eine Gesellschaft voller rationaler Egoisten wäre ziemlich problematisch. Siehe auch Prisoners Dilemma.

Eine Gesellschaft voller rationaler Egoisten, die nicht kommunizieren dürfen und über äußere Zwänge in das Prisoners Dilemma gedrückt werden wäre problematisch.
Mir ist keine Form des Prisoners Dilemmas bekannt, das noch bei Vertragsfreiheit "funktioniert". Weiß da hier evtl. jemand, der sich mehr mit dem Thema beschäftigt hat, genaueres zu?
 

Benrath

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Naja wenn du Transaktionskosten, Informationsasymetrien, Unsicherheiten kurz gesagt realitätsnaherer Annahmen integrierst wirds immer schwerer das soziale Optimum zu erreichen.

Im Wikilink ist das btw ein eher positives Beispiel bzw die Inspiration zur Kronzeugenreglung. Beide betrügen den anderen indem sie das Verbrechen gestehen und so gehen beide für längere Zeit in den Knast, als wenn beide schweigen würden.
 

Stupid

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Eine Gesellschaft voller rationaler Egoisten, die nicht kommunizieren dürfen und über äußere Zwänge in das Prisoners Dilemma gedrückt werden wäre problematisch.
Kommunikation bringt IMO beim prisoners dilemma wenig.

Das PD war auch nur ein Beispiel. Anderes Beispiel:
Klimawandel: Einem rationalen Egoisten ist es egal, wie die Welt in 100 Jahren aussieht.
Oder Malaria. Könnte wohl mit etwas Aufwand der reicheren Länder recht schnell ausgerottet werden.
 
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"'Religion is an insult to human dignity. With or without it you would have good people doing good things and evil people doing evil things. But for good people to do evil things, that takes religion."
- Steven Weinberg (Physik Nobelpreisträger)

Spiegelt meine Meinung zu dem Thema ganz gut wieder.

Ansonsten kritisiere ich an Religionen neben den offensichtlichen gründen noch, dass dogmatischer Glaube ohne Beweisgrundlage zu einer Tugend verklärt wird. Jede Ideologie die nicht offen gegenüber Revision ist, d.h. sich nicht selbst immer wieder infrage stellen lässt, halte ich für sehr schädlich. Die Akzeptanz solcher Ideologien (wie Religionen) suggeriert der Gesellschaft dass sie sich nicht für irgendwelche hirnrissigen Überzeugungen rechtfertigen muss.
Oder mal ganz besonders trollig ausgedrückt: Ein überzeugter Christ muss sich nicht wundern wenn irgend ein Muselmane seiner radikalen Auslegung des Islam ganz besonders konsequent folgt statt zwischen Bibelversen Rosinen zu picken und dem Christen in seinen Turm fliegt :troll:
 
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Kommunikation bringt IMO beim prisoners dilemma wenig.

Doch, wenn beide die Möglichkeit haben zu kommunizieren und einen Vertrags auszuhandeln dann müssen sie dem jeweils anderen nicht mehr vertrauen, sie können eine Vertragsstrafe vereinbaren und somit das prisoners dilemma aushebeln.
Gleiches bei der Kronzeugenregelung, die ja auch nur funktioniert, weil die Verdächtigen getrennt werden und man ihnen äußere Zwänge anlegt.

Ich habe mich nur sehr oberflächlich mit dem Thema beschäftigt und will hier sicherlich keine definitiven Aussagen machen aber mir ist wie gesagt keine Analogie zum prisoners dilemma bekannt, das auch bei Kommunikation und freier Vertragsbildung bestehen bleibt.

Tragedy of the commons wird ja auch noch oft genannt, auch das lässt sich aber über eine Maximalanzahl von Kühen, auf die sich die am Vertrag beteiligten rationalen Egoisten natürlich einigen würden (da es rational ist), aushebeln.

Oder etwas abstrakter ausgedrückt: Da ein rationaler Egoist das prisoners dilemma kennt würde er als rationaler Egoist der für alle besseren Lösung zustimmen, wenn alle anderen ebenfalls dazu gezwungen werden, was prinzipiell über die Vertragsfreiheit möglich sein sollte.

Bin wie gesagt für Gegenbeispiele offen :)


(@Klimawandel: Kommt auf die Nutzenfunktion an, auch Egoisten können auch ihre Kinder schätzen :) Außerdem ist unsere aktuelle Klimapanik total übertrieben, ich wünschte mehr Menschen würden einfach mal gepflegt auf den Klimawandel scheißen und die Probleme angehen falls sie wirklich zum Problem werden anstatt jetzt Milliarden aus dem Fenster zu werfen wenn wärmeres Wetter sogar besser für uns sein könnte)
 
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