Na, bevor die Putzfrau automatisiert ist, gehen aber erst mal viele andere Berufe größtenteils über den Jordan, Juristen sicherlich eingeschlossen.
Ne das ist nicht richtig bzw. trifft nur für Juristen in common law Jurisdiktionen zu. Diese sind alghorythmisch erfassbar und in ihrer Anwendung relativ simpel. Civil Law Jurisdiktionen sind exakt dann digitalisierbar, wenn der Mensch an sich digitalsierbar wird, weil sie aus abstrakten Normen mit hohem normativen Wertungsgehalt bestehen. Also dann, wenn wir perfekte KIs haben, die menschliche und moralische Wertungen nachzeichnen können - dann sind wir eh alle arbeitslos.
Und natürlich Raute an Eisen und Szygsy
In Schweden sind die klugen Leute nicht klüger oder leistungsfähiger als in den USA, trotzdem verdienen sie bei weitem nicht das was man in den USA verdienen kann. Das ist schon ein Unterschied und warum man jetzt einfach akzeptieren sollte, dass die einzige Haltelinie absolute Armut ist, erschließt sich mir jedenfalls nicht.
Wie gesagt, das ist ein missverständnis. Ich habe hier über zwei Dinge gesprochen. Das erste war eine Begriffsdefinition - ich finde den Begriff Armut im Kontext mir relativer Armut in einem Land wie Deutschland einfach unpassend.
Dass die Sozialleistungen bei der absoluten Armut gedeckelt werden sollte habe ich nicht gesagt - im Gegenteil, ich habe davon gesprochen, dass auch die unteren Schichten soziale Teilhabe brauchen (auch wenn es mir ganz zynisch nur darum geht, dass sie ruhig gestellt werden und keinen Stress schieben). Und das sollte auch das Level sein - dasjenige, bei dem die unteren Schichten keinen Ärger machen.
Die Anforderungen für wirtschaftlichen Erfolg, wie sie von unserer Gesellschaft definiert werden, sind ja auch ein Sammelsurium aus gesellschaftlichem Konsens, traditioneller Verhaftung, ideologischer Verblendung und erfolgreicher Lobbyarbeit. Kurzum: Sie sind kein objektives Naturgesetz, ergeben aber trotzdem die Anforderungen, die die Menschen in "besser" und "schlechter" aufteilen - besonders mit heators Weltsicht.
Sie sind natürlich kein Naturgesetz, wir leben ja in einer menschlich definierten Gesellschaft und nicht im Dschungel. Trotzdem ist es relativ einleuchtend, dass ein paar Grundvoraussetzungen immer notwendig sind.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn wir hier einmal Tabula Rasa machen und alle komplett auf 0 gesetzt werden, wir innerhalb von ein paar Generationen wieder sehr ähnliche Vermögensverhältnisse bei sehr ähnlichen Personen (bzw. deren Nachkommen) hätten.
Konsequenterweise wird dann aber, nach dem allseits bekannten Comic, derjenige, der gern die Früchte des Baumes ernten möchte aber kein Affe, sondern ein Fisch ist, logischerweise trotzdem alles daran setzen, diese Ziele auf anderen Wegen zu erreichen. Kriminalität ist dann nicht nur lohnend, sondern aus dieser Sicht rational sogar die einzige Lösung. Wieso sollte ich mich denn mit weniger zufrieden geben?
Sollst du ja gar nicht. Ich mache dem Kriminellen ja gar keinen Vorwurf, dass er kriminell ist, so wie ich der Mücke keinen Vorwurf dafür mache, dass sie Blut saugt. Kriminelle sind halt in der Regel (aber nicht immer) Versager, deren Ansprüche nicht von den Fähigkeiten gedeckt werden. Aber sie braucht sich halt nicht beschweren, wenn sie zerquetscht wird. Früher wären viele sicher gute Soldaten gewesen, aber da kriminell günstige Eigenschaften wie Brutalität, hohe Risikobereitschaft und Körperkraft, die Männer früher erfolgreich gemacht hätten, heute nicht mehr gefragt sind, haben sie leider Pech.