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Original geschrieben von Clawg
Eine Umsetzung, was Gewässer betrifft, ist nicht einmal so schwierig, wenn man Wasserflächen einfach wie Landflächen betrachtet und jeden dafür verantwortlich macht, was von seinem Gewässer in das benachbarte Gewässer fliesst.
Allergrößtes Problem ist hier nur, dass es eine internationale Sache ist. Die größten Wasserverschmutzer sind die Länder, in denen es keine klaren Besitzverhältnisse gibt oder der Staat einfach zu korrupt ist (bei öffentlichem Eigentum).
Wer die Umwelt schützen will, der sollte den Begriff des Eigentums in die Welt tragen.
Nur ist das Problem mit dem Meer, dass sich der Inhalt permanent bewegt und man damit Eigentum nur schwer klären kann.
Gehört dem Käufer eines Quadratkilometers Atlantik alle Fische und Wassermoleküle, die sich zum Zeitpunkt des Kaufes in seinem Areal befunden haben oder gehört ihm alles, was grade durchschwimmt?
Aber selbst, wenn wir nun mal annehmen, dass sich Meer und Luft eindeutig besitzbar machen lassen, dann bleibt immernoch zu beweisen, wieso das direkt zum ausreichenden Umweltschutz führen würde, schließlich wäre fast jede kommerzielle Nutzung von Meer und Luft irgendwo "belastend" für die Umwelt.
Beispiel: Die Weltmeere sind nun alle in privater Hand in 1km² Portionen und die Eigner wollen Profit aus ihrem Eigentum machen. Das wird wohl zum Großteil Fischfang sein.
Welches Interesse haben nun der einzelne Eigner sich selbst Fangquoten aufzuerlegen um den Bestand der wichtigen Nutzfische langfristig zu sichern?
Wenn er das tut, sein Nachbar aber nicht, dann hat er gegenüber seinem Nachbar einen wirtschaftlichen Nachteil und weil Fischschwärme sich nunmal bewegen (müssen), hilft er seinem Nachbar sogar noch.
Mit Luft gibt es ebenso ein Problem: Was kann man mit gekaufter Luft anfangen außer sie zu verschmutzen? Falls man das nicht darf, welchen Anreiz gibt es überhaupt um Luft zu kaufen?
Und zu der Sache mit den gesundheitlichen Folgen: Das ist auch nicht so einfach. Eigentlich ist ja jede Verschmutzung (oder recht viele) in irgendeiner Form (zumindest geringfügige) Körperverletzung. Das gilt nicht nur für ein Kohlekraftwerk ohne Filter; da ist es nur recht offensichtlich.
So verschmutzt jeder, der Auto fährt zu einem gewissen Grad die Luft, was wohl nachweislich (zumindest geringfügig) gewisse Krankheiten begünstigt.
Wenn jetzt also ein sonst äußerst gesund lebender Berliner Lungenkrebs kriegt, wie soll er wissen und nachweisen, dass seine Erkrankung von den Autos stammt, wenn der Krebs wirklich die Ursache der verschmutzten Luft war.
Und selbst wenn man nun eine raffinierte Möglichkeit findet die Ansprüche zu regeln, bleibt noch der Fakt, dass der Autofahrer eigentlich kein Recht hat Luft zu verschmutzen und damit Körperverletzung zu begehen, auch wenn er dafür bestraft werden kann.