Ach, das ist doch total spekulativ. Irgendwie hängen viel zu viele Menschen an dem Irrglauben fest, dass es immer eine Variable sein muss, die geändert werden hätte müssen und schon wäre alles ganz anders. Hätte sich Hitler eine Kugel gefangen, wäre es trotzdem zum Krieg gekommen, er war schließlich nicht alleine und es gab genug NSDAP Fanaten. Neben der NSDAP gabs auch genug andere Parteien, die mit der Weimarer Situation überhaupt nicht zufrieden waren, und das wäre nur Deutschland.
Irgendwo sollte klar sein, dass der Krieg anders hätte verlaufen können, später oder früher, mit oder ohne oder mit geschwächtem Holocaust, aber letztendlich ist das völlig egal. Das lässt sich auf fast jede Diskussion dieser Art übertragen: Hätte es kein Attentat gegeben, hätte es trotzdem den ersten Weltkrieg gegeben. Hätte es Marx nicht gegeben, wäre ein anderer auf den Trichter des Kommunismus gekommen.
Es gibt nur ganz, ganz wenige Situationen in den ein einziger Mensch tatsächlich den Lauf der Welt nachhaltig hätte beeinflussen können. Sieht man sich Newton/Leibniz an, dann erkennt man, dass deren Ideen einfach reif für die Zeit waren. Beide kamen auf gleiche Methoden. Andererseits gab es auch durchaus Leute, die "ihrer Zeit voraus" waren, evtl. so jemand wie Da Vinci (mir fällt grad echt nix besseres ein). Aber bringt halt auch nix, wenn die Zeit dafür nicht gekommen ist und einen keiner versteht oder unterstützt.
Jetzt einfach anzunehmen, dass es keinen Krieg gegeben hätte, hieße auch anzunehmen, dass die komplette Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion und sonstige Faktoren anders gewesen wären. Es zeigte halt vieles auf globale Spannungen. Knallen hat es müssen, zumindest meiner Laienansicht nach.
Daneben kann man gar nix, aber so wirklich nix sagen.