Grass

Desolator

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Jo, Grass war also in der Waffen-SS. Die Zeitungen sind voll damit.
(zb RP: Titel, Seite2 90%, Seite 7 50%)
Was sagt ihr dazu? Sollte ihm der Nobelpreis aberkannt werden?
Ists gut dass er es überhaupt jetzt zugegeben hat?
 
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Mich persönlich störts nicht, aber die ganzen Pseudogutmenschen müssen jetzt natürlich rumheulen. Insofern: Nein zu beiden Fragen.
 
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ändert das irgendwas an dem was er erreicht bzw geschrieben hat?
 
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Schon lächerlich, deswegen so rumzuheulen. Er war ja nichtmal freiwillig da, sondern wurde einberufen. Und an seinem Lebenswerk ändert es genau nix.
 
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Eventuelle Parallelen zu Oskar in der Blechtrommel ?
Der fand's erst scheiße, war dann aber drin.

Hm.
 
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Stören tut es mich nicht besonders, dass er als 17-jähriger dort mitgemacht hat. Wohl eher, dass er es so lange verschwiegen und immer mit der Moralkeule geschwungen hat. Das hat Michel Friedman-Stil...
 
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Original geschrieben von mamamia
Wohl eher, dass er es so lange verschwiegen und immer mit der Moralkeule geschwungen hat. Das hat Michel Friedman-Stil...

würde ich so interpretieren, dass er seine schlussfolgerungen gezogen und daraus gelernt hat? und das ist ja wohl nichts schlechtes...
 
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Original geschrieben von Antrax4
Bei der Waffen-SS war man freiwillig!

Bei mir in der Zeitung steht: "Gegen Ende des Krieges nahm sie nicht nur Freiwillige auf, sondern auch Wehrpflichtige."
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Hmm er hat sich aufjedenfall freiwillig für den Dienst auf U-Booten gemeldet
quelle ist die FAZ von heute
 
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also er hatte sich da ja wohl mit 15 angemeldet
mit 15 !
was soll diese Diskussion ? Ich möcht garnicht sagen was ich mit 15 schon für kacke gemacht hab, da war man noch leicht zu beeinflussen.
Und jetzt den Vorwurf machen das er so lange geschwiegen hat.
mir wäre sowas auch peinlich. Und mehr als das hat er bestimmt früher angst um seine zukunft gehabt, dann einfach das gemacht was so viele gemacht haben : Verdrängen.
ich sehe nichts verwerfliches daran
das war mutig von ihm das noch jetzt zu sagen



und bestimmt eine gute PR für sein neues buch...
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
naja die aufregung dreht sich eher darum, dass er immer gepredigt hat, dass man doch zugeben solle was man damals gemacht hat, und damit besser umgehen soillte(hab ich nur noch so ungefähr im kopf sry).
Naja hat dann einen wenig heuchlerischen unterton, wobei man die Idee von aussprechenden individuum trennen sollte, da sie auch bestand hat, wenn der sprechende noch so behindert ist öhhm ja ^^ also net mit "aber selber" reagieren, wird das eigene handeln auch nicht besser durch ^^
 
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Original geschrieben von wut)volta
also er hatte sich da ja wohl mit 15 angemeldet
mit 15 !
was soll diese Diskussion ? Ich möcht garnicht sagen was ich mit 15 schon für kacke gemacht hab, da war man noch leicht zu beeinflussen.
Und jetzt den Vorwurf machen das er so lange geschwiegen hat.
mir wäre sowas auch peinlich. Und mehr als das hat er bestimmt früher angst um seine zukunft gehabt, dann einfach das gemacht was so viele gemacht haben : Verdrängen.

und bestimmt eine gute PR für sein neues buch...

Dem kann ich nur beipflichten. Wer 1945 fünfzehn ist und damit seit 12 Jahren Nazi-Propaganda ausgesetzt ist, der kann imo auch Fehler in der Richtung begehen. Es ist nicht schön, aber es gibt viele, viele schlimmere Dinge die er hätte tun können. Es verändert sein Werk vielleicht nur in einer Hinsicht: Das die Art und Weise der biografischen Interpretation um eine Facette bereichert wird. Mehr auch nicht! Schlechter wird es sicher nicht. Lediglich der "Steht zu eurer Vergangenheit"-Ausspruch wirkt nicht ganz aufrichtig.

Der ganze Trubel darum ist jedenfalls lächerlich.
 
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Man konnte sich auch freiwillig zur Waffen-SS melden. Hat Grass wohl auch getan, hab aber jetzt keine Quellen. Fakt ist, dass er sich lächerlich gemacht hat, was seine eigentliche Attitüden gegenüber des NS anbelangt (z.B. die Sache wo er sich negativ über den Besuch von Kohl und Reagan auf dem Friedhof äußerte, wo auch SS-Soldaten lagen).
 
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Original geschrieben von DaGooN
Man konnte sich auch freiwillig zur Waffen-SS melden. Hat Grass wohl auch getan, hab aber jetzt keine Quellen. Fakt ist, dass er sich lächerlich gemacht hat, was seine eigentliche Attitüden gegenüber des NS anbelangt (z.B. die Sache wo er sich negativ über den Besuch von Kohl und Reagan auf dem Friedhof äußerte, wo auch SS-Soldaten lagen).

aber was ändert das denn im nachhinnein ?
ob er nu da war oder nicht, er hatte seine meinung und die auch gesagt.
menschen können sich ändern, was grass wohl getan hat denke ich.
Ich denke nicht das er sich lächerlich gemacht hat
 
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Aber sich als ex SS-Soldat negativ über einen Besuch auf einem Friedhof seiner Kameraden zu äußern ist doch paradox.
 

Desolator

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Den Vogel schiessen eigendlich wieder diejeingen Polen ab, die jetzt fordern, dass er seine Ehrenbürgerschaft von Danzig abgibt.

Völlig ohne Zusammenhang und sehr selbstgerecht.
Jeder macht mal Fehler, nur du machst keine ?
Überhaupt, wie schon gesagt, der hat das mit 15 oder 17 gemacht '44, hatte also fast nur Nazipropaganda zu lernen bekommen.
 
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Es geht mir nicht darum dass er in der SS war, sondern um seine Aussagen, die er einfach nicht hätte hervorbringen dürfen vor dem Hintergrund seiner Vergangenheit
 
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hätte er schon dürfen, nur hätte er die Sache dann vor Jahrzehnten eben schon erwähnen müssen und nicht schweigen um dann mit diesem Bekentniss nochmal sein Buch zu pushen
 

MesH

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Du kannst aber doch auch nich von jeder Person, die im "Rampenlicht" steht, auch wenn der Herr Grass das auch gerne mal forcierte, darin zu stehn, erwarten, dass sie jegliche Fehler und falsche Entscheidungen ihrer Vergangenheit aufn Tisch legen..
 
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Das nicht, aber jemand, der mit solch offensichtlichem Genuss die Moralkeule schwingt, wie unser Freund Grass, der muss nun auch etwas Spott ertragen können, daß er wohl doch nicht so viel besser ist, als die von ihm angeprangerten :D
 
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man hätte es sich denken
können..
grassssvd2.jpg
 

Oehm der Unternerd

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Ist wie bereits gesagt nicht alzu toll das er immer die Moralkeule geschwungen hat und selber drin war und das ja mehr oder weniger geheim gehalten hat - aber mein Gott man kann es nun eh nicht mehr ändern und an der Qualität seiner Werke ( Okay, ich persönlich kenne sie nicht aber sollen ja ganz toll sein :8[: )
ändert das auch nichts.
 
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Ihr schreit hier immer "SS" , aber zwischen SS und Waffen-SS ist noch ein himmelweiter Unterschied, Freunde.
 
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man muss graSS schon respekt zollen, der versteht wirklich wie man werbung für seine autobiographie macht.
 
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er hat vorher nur müll gelabert
er labert jetzt nur müll

so what
 

nuttenerpel

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Er sollte Stolz sein als tapferer Flakhelfer hat er sicherlich unzählige Deutsche Leben gerettet.
 
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Ist es nicht schlimm, dass berühmt gewordene Menschen immer wieder schlecht gemacht werden, indem man auf biegen und brechen versucht etwas negatives aus ihrer Vergangenheit herauszufinden.
Warum machen wir das?
Ich würde sagen man nennt es Neid:8[:
 

Teegetraenk

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Ich finde die ganze Diskussion furchtbar scheinheilig. Wenn wir schon anfangen, Leute wegen ihrer Geschichte zu verurteilen, dann sollte man vor allem und zuerst bei den Verbrechern anfangen, die in der Trizone und späteren BRD straffrei davongekommen sind. Hab von einem Fall gelesen, bei dem ein Mann mehrere jüdische Kinder ermordet hatte. Bei seinem Prozess wurde dies jedoch als Totschlag ausgelegt, der dummerweise verjährt war. O_o

Die ganzen Superheiligen, die jetzt auf Grass, damals nichtmal volljährig, rumhacken, sollten sich lieber sinnvollere Betätigungsfelder suchen. Aufzuarbeiten gäbe es weiß Gott wichtigere Dinge.
 
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Man muss sich auch die Frage stellen, in wie weit man als 17 jähriger überhaupt um die Wehrmacht - Waffen-SS herumkam, bzw. herumkommen wollte. Man ist doch in so jungen Jahren noch durchaus dazu in der Lage sich verblenden zu lassen, was ich in keinster Weise verwerflich finde, erst recht nicht, wenn dem 17. Lebensjahr, 16 voller Nazi Ideologie vorhergingen.
Man muss sich halt die Frage stellen, wie man selbst reagiert hätte, was diese ganze Moralapostel ziemlich sicher nicht taten.
 

[pG]Blazej

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Find ich nich so schlimm...ist halt typisch Deutsch. Erstmal scheisse machen, dann ewig verschweigen, und dann zu seinem Vorteil nutzen.

Naja, dass Grass in der Waffen-SS war ist ja mal keine so große Sensation: Welcher Deutsche war damals denn nicht in irgendeiner Organisation? Wahrscheinlich genausoviele, wie die, die "nichts" mitgekriegt haben vom Holocaust etc. :D




Grüsse,
Blazej
 
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Original geschrieben von [pG]Blazej
Find ich nich so schlimm...ist halt typisch Deutsch. Erstmal scheisse machen, dann ewig verschweigen, und dann zu seinem Vorteil nutzen.

Naja, dass Grass in der Waffen-SS war ist ja mal keine so große Sensation: Welcher Deutsche war damals denn nicht in irgendeiner Organisation? Wahrscheinlich genausoviele, wie die, die "nichts" mitgekriegt haben vom Holocaust etc. :D




Grüsse,
Blazej

jo... genaus wie alle polen nur von den deutschen gezwungen wurden am holocaust mitzuwirken....
 

stArl00se

Guest
ich denke das dies nur ein Beweis wieder einmal dafür ist, das unsere Elterngeneration noch nicht mit WK2 umgehen kann. Wir wissen damit um einiges besser umzugehen (bis auf den radikalen Rest).

Das Grass bisher dies noch nicht erwähnt hat, finde ich ein bissel enttäuschend, da er als Kritiker bzw Denker sich nichtvor seiner Geschichte drücken sollte. Gerade in Bezug auf seinen guten Bücher die diese Thematik inne haben.

Gesamt betrachtet ist es für ihn ein Imageschaden. Seine Leistungen nicht anzuerkennen wäre ein törichter Fehler-> der Nobelpreis wird schliesslich an jeden verliehen der Aussergewöhnliches vollbracht hat... und das steht ausser Frage.
Er hat Deutschland mit seinen Büchern geprägt und ich bin froh einen solch hellen Kopf in Deutschland zu haben. Gerade in Anbetracht der Autoren in Deutschland finde ich Menschen wie Ihn enorm wichtig.... Fast nur noch Schund in den Regalen und Medien.
 
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