Gnade für Christian Klar?

Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.779
Reaktionen
1.087
Ort
Köln
Naja aber wenn ihn das in den Fokus gerückt hat, was hat die anderen Ermordeten in den Fokus gerückt? Hatten die alle so eine Vergangenheit?
Für mich wirkt das nicht wirklich schlüssig.
 
Mitglied seit
03.12.2003
Beiträge
3.929
Reaktionen
0
Och für mich schon, wenn ich das unter dem Blickwinkel der ursprünglichen 68ér Bewegung betrachte.

Gerade da war ein starkes Aufbegehren genüber dem totschweigen der (Teilweise Nazi-) Vergangenheit der Älteren.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.779
Reaktionen
1.087
Ort
Köln
Wenn es aber einen Haufen Ermordeter gibt die alle eins gemeinsam haben (ob Arbeitgeber-Chef, Siemens oder Dresdner-Bank Vorstand, Generalbundesanwalt, usw.), nämlich eine hohe Position in Staat oder Wirtschaft, dann kann dies doch als das Hauptmotiv gelten.
Bestimmt gefiel ihnen Schleyers Vergangenheit nicht und das war wohl auch ein Grund, doch ich glaube, dass sie die Tat auch ohne diese Vergangenheit ausgeführt hätten.
 
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
3.238
Reaktionen
0
Diese Motivdiskussion ist mir unverständlich. Das Ziel der Entführung war die Befreiung der Stammheimer, insbesonderer der Kader erster Generation. Irgendeinen Hanswust hätte die Bundesregierung noch weit weniger ausgetauscht.
 

Leinad

Sport-Forum
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
11.037
Reaktionen
0
Ort
Düsseldorf
einen gewissn Grad der Bewunderung muss ich der RAF schon zugestehen.
Nie einfach sich gegen den eigenen Staat zu stellen und dafür wirklich bis zum letzten zu gehen, wenn man von der Gerechtigkeit seiner Sache überzeugt ist.
Ob es das "Richtige" war sei mal dahingestellt, ich denke die deutsche Gesellschaft wäre bzw. ist nicht bereit für eine Gesellschaft wie die RAF sich das vorstellte.
Zudem sehen das hier viele mit der Blickweise des modernen Deutschlands.
Man muss schon eingestehen, dass die BRD zu RAF Zeiten, als Teil des amerikanischen Kapitalismussystems, etwas anderes war und vor allem nicht ganz andere Kaliber in der Regierung ihr Unwesen treibten.
Ich glaube die RAF Bewegung war durchaus Heilsam für Deutschland, indem es jeden dazu gezwungen hat über gewisse Dinge nachzudenken und wie das nun mal halt so ist, Menschen müssen manchmal mit krassen Massnahmen aufgeweckt werden.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.779
Reaktionen
1.087
Ort
Köln
Was für einen riesen Blödsinn du doch schreibst.
Der Zweck heiligt die Mittel?
Das ist eines der dämlichsten Prinzipien, die man verfolgen kann.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von FA_Leinad
Ich glaube die RAF Bewegung war durchaus Heilsam für Deutschland, indem es jeden dazu gezwungen hat über gewisse Dinge nachzudenken und wie das nun mal halt so ist, Menschen müssen manchmal mit krassen Massnahmen aufgeweckt werden.
Der Unwillen der Bevoelkerung nachzudenken (bzw. so wie die RAF zu denken) rechtfertigt Gewaltanwendung?
Nein, solange friedliche Mittel existieren, kann man eine derartige Gewaltanwendung gegen den Staat nicht begruenden. Es ist schlicht *einfacher* raubend und mordend durch die Gegend zu ziehen um Aufmerksamkeit zu erregen als mit den Leuten zu reden.
 

Desolator

OT-Forum, Flashgame0wner 2008
Mitglied seit
05.04.2003
Beiträge
4.263
Reaktionen
7
Ort
Düsseldorf
hallo
meine meinung, ohne eure diskussion zu beachten:

keine gnade
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
5.295
Reaktionen
0
Original geschrieben von FA_Leinad
einen gewissn Grad der Bewunderung muss ich der RAF schon zugestehen.
Nie einfach sich gegen den eigenen Staat zu stellen und dafür wirklich bis zum letzten zu gehen, wenn man von der Gerechtigkeit seiner Sache überzeugt ist.
Ob es das "Richtige" war sei mal dahingestellt, ich denke die deutsche Gesellschaft wäre bzw. ist nicht bereit für eine Gesellschaft wie die RAF sich das vorstellte.
Zudem sehen das hier viele mit der Blickweise des modernen Deutschlands.
Man muss schon eingestehen, dass die BRD zu RAF Zeiten, als Teil des amerikanischen Kapitalismussystems, etwas anderes war und vor allem nicht ganz andere Kaliber in der Regierung ihr Unwesen treibten.
Ich glaube die RAF Bewegung war durchaus Heilsam für Deutschland, indem es jeden dazu gezwungen hat über gewisse Dinge nachzudenken und wie das nun mal halt so ist, Menschen müssen manchmal mit krassen Massnahmen aufgeweckt werden.

Deutschland ginge es wesentlich besser heute, wenn man die Wirtschaftspolitik von 1950 beibehalten hätte. Stattdessen mussten unter den Druck einer ganzen Horde von Spinnern, unter denen die RAF der Gipfel der Tumbheit war, immer mehr Zugeständnisse gemacht werden. Das trifft in der Tendenz zu, auch wenn die CDU selbst eine große Mitschuld trägt, schon angefangen bei Adenauer, an dem Ausbau des Sozialstaates...

Es ist doch schon fantastisch, dass niemanden, aber wirklich niemanden bisher aufgefallen ist, dass man mehrere Kurven quasi fast einen ähnlichen Verlauf haben in der Zeit von 1949-2006. Nämlich die Abwärtsbewegung des Wirtschaftswachstum, der Anstieg der Arbeitslosenquote, die Höhe der Sozialausgaben, die Zunahme der Parteien im Bundestag, die Verschuldung, der Einfluss der Wohlfahrtsjünger, Gutmenschen und Staatsverehrer...
 
Mitglied seit
05.08.2002
Beiträge
3.668
Reaktionen
0
Original geschrieben von FA_Leinad
einen gewissn Grad der Bewunderung muss ich der RAF schon zugestehen.
Nie einfach sich gegen den eigenen Staat zu stellen und dafür wirklich bis zum letzten zu gehen, wenn man von der Gerechtigkeit seiner Sache überzeugt ist.
Ob es das "Richtige" war sei mal dahingestellt, ich denke die deutsche Gesellschaft wäre bzw. ist nicht bereit für eine Gesellschaft wie die RAF sich das vorstellte.
Zudem sehen das hier viele mit der Blickweise des modernen Deutschlands.
Man muss schon eingestehen, dass die BRD zu RAF Zeiten, als Teil des amerikanischen Kapitalismussystems, etwas anderes war und vor allem nicht ganz andere Kaliber in der Regierung ihr Unwesen treibten.
Ich glaube die RAF Bewegung war durchaus Heilsam für Deutschland, indem es jeden dazu gezwungen hat über gewisse Dinge nachzudenken und wie das nun mal halt so ist, Menschen müssen manchmal mit krassen Massnahmen aufgeweckt werden.
Was ist an der Ermordung Unschuldiger bewundernswert? Ich seh da keinen Unterschied zwischen niederen Beweggründen und irgendwelchen fundamentalistischen Idealen; Mord bleibt Mord. Das waren genau solche Fanatiker wie diejenigen, die in der Sowjetunion an den Machthebeln saßen und Proteste blutig niederschlugen, weil sie von ihrem Ideal eines kommunistischen Paradies überzeugt waren. Menschen zur Not mit Gewalt zu ihrem "Glück" zwingen kann ja wohl niemals legitim sein.
 
Mitglied seit
15.05.2003
Beiträge
11.306
Reaktionen
6
Ort
Fortuna 1895 Düsseldorf
bader/meinhoff waren zwei brilliante köpfe und sicher waren ihre beweggründe nicht gänzlich falsch. leider haben sie sich aber ab einem bestimmten zeitpunkt von ihren eigenen grundsätzen völlig entfernt und ab da gab es keinen weg zurück mehr. in jedemfall ist es beachtlich, wie ein paar leute, der brd den krieg erklären und ein land an der nase herum führen. isolationshaft, hungerstreik, immer wieder medienwirksame tricks, wie sie das interesse auf sich zogen und damit auch ihre sympathisanten ermutigten, das war alles neu aber auch grössenwahsinnig, denn es hätte ihnen klar sein müssen, das sie die zeit gegen sich hatten und auf dauer keine chance. die bundesrepublik stand da anfangs völlig hilflos als zuschauer daneben ohne konzept und nur reagierend. sowas würde heute so nicht mehr passieren. sicherlich ist der "erfolg" der raf auch der unfähigkeit und trägen politik dieser jahre zuzuschreiben.


was die aktuelle diskusion angeht, mir ist es echt egal. die haben ihre strafe zumindest fast abgessen. sie haben ihr halbes leben für ihren grössenwahn gesessen. sie werden sicher keine gefahr mehr darstellen, im gegenteil, sie werden riesige probleme haben, sich heute in unsere, auch nach der wende, völlig veränderte gesellschaft einzufügen. davon ab, werden sie sicher vom verfassungsschutz beobachtet. insofern ist es scheiss egal, sie sind mit ihrem eigenen beschissenen leben bestraft.
 

Leinad

Sport-Forum
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
11.037
Reaktionen
0
Ort
Düsseldorf
Original geschrieben von mamamia

Was ist an der Ermordung Unschuldiger bewundernswert? Ich seh da keinen Unterschied zwischen niederen Beweggründen und irgendwelchen fundamentalistischen Idealen; Mord bleibt Mord. Das waren genau solche Fanatiker wie diejenigen, die in der Sowjetunion an den Machthebeln saßen und Proteste blutig niederschlugen, weil sie von ihrem Ideal eines kommunistischen Paradies überzeugt waren. Menschen zur Not mit Gewalt zu ihrem "Glück" zwingen kann ja wohl niemals legitim sein.

es ist bewundernswert, weil sie nach ihren Überzeugung handelten (im Glauben eine bessere Gesellschaft schaffen zu können).
Gerade im heutigen Zeitalter des gesellschaftlichen "Mir doch egal seins" vermisst man solche Menschen.
Die Gesellschaft hat vor den herrschenden Zuständen kapituliert und lässt sich nun mittreiben.
Btw sollte dir klar sein, dass letztendlich radikale Änderungen nicht mit ein paar netten Gesprächen vonstatten gehen.
Ich rede hier nicht von einem Staat der Gewalt zur Unterdrückung einsetzt (Gewalt setzt sowieso jeder Staat ein -nötigerweise-), sondern von Menschen innerhalb eines Staates die das als letzte Möglichkeit sehen.
Das heisst nicht, dass ich denke die RAF hatte irgendwelche realistischen Chancen oder das ich genauso gehandelt hätte.

@ Claw:
Es gibt Dinge über die man reden kann und andere wo es unmöglich ist. Zur Zeiten der RAF (genauso wie heute) standen die Ziele der RAF ja wohl zum völligen Kontrast zum Staat.

Ich zolle ihnen halt Respekt, weil sie für ihre Überzeugungen kämpften. Andere posten meinetwegen in onlineforen, manche stürzen sich lieber in den Selbstmord, weil sie keinen Bock auf die herrschedenn Zustände haben und andere versuchen halt was zu unternehmen.
Das Problem der RAF war wohl eher das Zeitalter in dem sie lebten, für Revolutionen kamen sie ein paar Jahrzehnte zu spät (und das ist es was den Unterschied zwischen Terroristen und Freiheitskämpfern ausmacht, man frage mal die Franzosen).
 
Mitglied seit
15.05.2003
Beiträge
11.306
Reaktionen
6
Ort
Fortuna 1895 Düsseldorf
Original geschrieben von FA_Leinad



Ich zolle ihnen halt Respekt, weil sie für ihre Überzeugungen kämpften.


wenn du das so sagst, dann gilt das auch für terroristen a la alquaida, die kämpfen auch für ihre überzeugungen oder denkst du sie haben keine?

der unterschied zwischen raf terrorismus und dem heutien terrorismus ist doch der, das die raf sich gezielt wichtige leute rausgesucht hat. und nicht massenmord. trotzdem rechtfertigt dies einen mord nicht. ja, bader und meinhoff im speziellen hatten bestimmt gute vorsätze aber anstatt sich politisch vertretbar gehör zu verschaffen, sind sie in die radikalität abgeldrifftet, weil sie zu radikale nicht durchsetzbare ansichten hatten, mit denen sie sich ( bis auf wenige wirkliche raf member ) total isloiert haben und letztlich gabs bei diesem weg kein zurück mehr. sicherlich auch begünstigt durch die damaligen verhältnisse, hat die raf jede menge symphatisanten, ändern nichts an der tatsache, das sie für ihre überzeugungen gemordet haben und dafür verdienen sie keinen respekt sondern wenn überhaupt mitleid.
 
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
3.238
Reaktionen
0
Original geschrieben von 2FICKENDEHUNDE
bader/meinhoff waren zwei brilliante köpfe

Erstens hieß der eine Baader und die andere Meinhof und zweitens war Baader ein brutaler Schläger, weit weg von jeder Brillianz. Eher aktionistisch, mit der ideologischen Gewaltlegitimation von Meinhof nach Dutschkes Tod.
Von den '77 in Stammheim inhaftierten Kadern war meiner Meinung nach Ensslin die fähigste Terroristin.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
5.295
Reaktionen
0
Die Mythologisierung dvon diesem Abschaum ist nur verachtenswert...
 
Mitglied seit
12.08.2002
Beiträge
12.549
Reaktionen
0
.. und genauso wie man die RAF auch meiner meinung nach verachten sollte, sollte man leute verachten die zwischen "sozialist" und "nationalsozialist" ebensowenig unterscheiden können wie sie meinen die induzierte forderung nach einem sozialrückbau wäre sozial.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von FA_Leinad
es ist bewundernswert, weil sie nach ihren Überzeugung handelten (im Glauben eine bessere Gesellschaft schaffen zu können).
Bewunderst du dann alle kommunistischen Fuehrer die die Massen bewegt haben und, im Glauben eine bessere Welt zu schaffen, jeweils fuer radikale Aenderungen gesorgt haben?
Wenn nein, wo ist der Unterschied zur RAF?

Gerade im heutigen Zeitalter des gesellschaftlichen "Mir doch egal seins" vermisst man solche Menschen.
Die Gesellschaft hat vor den herrschenden Zuständen kapituliert und lässt sich nun mittreiben.
Und das rechtfertigt eine Gewaltanwendung, nur weil man selbst an eine Sache glaubt, die angeblich das Leben besser machen soll?

Btw sollte dir klar sein, dass letztendlich radikale Änderungen nicht mit ein paar netten Gesprächen vonstatten gehen.
Definiere "radikale Aenderungen".
Es ist richtig, dass groessere Gewaltakte natuerlich groessere Aenderungen nach sich ziehen. Es ist auch richtig, dass die Benutzung des Hirns nicht automatisch und unmittelbar passiert, sondern mit einem laengeren Denkprozess und intensiver Kommunikation mit anderen verbunden ist und jede friedliche radikale Aenderung nicht 'radikal' ist, weil sie sich langsam vollzieht.
Es ist auch richtig, dass in einem Staat, in dem es keine Moeglichkeit mehr gibt, "nette Gespraeche" (=> Pressefreiheit) zu halten (z.B. Nordkorea) eine Gewaltanwendung gegen den Staat gerechtfertigt ist und wohl auch fast die einzige Moeglichkeit bleibt, sich dagegen zu wehren. Diese Situation lag aber in Deutschland nicht vor.

Desweiteren gibt es in der Geschichte auch Beispiele bei denen radikale Aenderungen ohne Gewalt vonstatten gingen, z.B. durch zivilen Ungehorsam.

Andere posten meinetwegen in onlineforen, manche stürzen sich lieber in den Selbstmord, weil sie keinen Bock auf die herrschedenn Zustände haben und andere versuchen halt was zu unternehmen.
Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Gespraechen und der Gewaltanwendung gegenueber anderen.

Das Problem der RAF war wohl eher das Zeitalter in dem sie lebten, für Revolutionen kamen sie ein paar Jahrzehnte zu spät (und das ist es was den Unterschied zwischen Terroristen und Freiheitskämpfern ausmacht, man frage mal die Franzosen).
In welcher Form hat die RAF denn fuer "Freiheit" gekaempft?
RAF war eine Front des internationalen Kommunismus / der DDR / der Sowjetunion, willst du Kommunismus in irgendeiner Form mit Freiheit in Verbindung bringen?

Davon mal abgesehen, wuerde ich nicht sagen, dass die RAF wesentlich 'zu spaet' war. Zu spaet um in Deutschland Erfolg zu haben, betrachtet man die ganze Welt, hat es aber durch sowjetischen Einfluss nach dem zweiten Weltkrieg in der Hinsicht an vielen Orten Revolutionen bzw. revolutionsaehnliche Zustaende gegeben.

Die RAF ist nach dem ueblichen Guerillakampf vorgegangen. Terrorismus um die Regierung herauszufordern radikaler gegen die Bevoelkerung vorzugehen, dadurch "Faschismus herauszufordern" wie es Mitglieder der RAF bezeichnen und damit dann die Massen fuer ihre Sache zu gewinnen. Ein hypothetischer "Erfolg" der RAF haette wohl einen frueheren Fall der Mauer zur Folge gehabt...
Freiheitskaempfer!
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.779
Reaktionen
1.087
Ort
Köln
Ich finds auch super die Zustände in Frankreich im 18. Jhd. mit denen von Deutschland in den 70ern zu vergleichen.
 

Antrax4

Guest
Original geschrieben von FA_Leinad
einen gewissn Grad der Bewunderung muss ich der RAF schon zugestehen.
Nie einfach sich gegen den eigenen Staat zu stellen und dafür wirklich bis zum letzten zu gehen, wenn man von der Gerechtigkeit seiner Sache überzeugt ist.
Ob es das "Richtige" war sei mal dahingestellt, ich denke die deutsche Gesellschaft wäre bzw. ist nicht bereit für eine Gesellschaft wie die RAF sich das vorstellte.
Zudem sehen das hier viele mit der Blickweise des modernen Deutschlands.
Man muss schon eingestehen, dass die BRD zu RAF Zeiten, als Teil des amerikanischen Kapitalismussystems, etwas anderes war und vor allem nicht ganz andere Kaliber in der Regierung ihr Unwesen treibten.
Ich glaube die RAF Bewegung war durchaus Heilsam für Deutschland, indem es jeden dazu gezwungen hat über gewisse Dinge nachzudenken und wie das nun mal halt so ist, Menschen müssen manchmal mit krassen Massnahmen aufgeweckt werden.

Nach deiner eigenen Logik sollte dir mal jemand ordentlich die Fresse polieren, damit du hier nicht noch mal so eine Scheiße postest!
Frag mal (ältere) Leute aus Polen, Tschechien oder anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks, wie denn die "Gesellschaft" so war, "die sich die RAF vorstellte". Und dann erzähl denen mal, sie waren nicht "reif".
 

shaoling

Guest
Ich finde es auch recht schamlos, wie Leinad hier mit seinem politischen Phrasengewäsch eine Gruppe von Räubern und Mördern als weltverbessernde Idealisten zu verklären versucht.

Sich zum Staatsfeind zu stilisieren und durch rücksichtslose Gewalt auf sich aufmerksam zu machen, zeugt für mich auch nicht von Brillianz.
Wie Swatch schon richtig sagte, war Baader nichts als eine arrogante Wildsau, die sich austoben wollte, und dafür einen möglichst bedeutsamen Vorwand brauchte. Und als geistig besonders schillernde Persönlichkeiten würde ich die anderen frustrierten Knalltüten auch nicht gerade bezeichnen.

Zum eigentlichen Thema:
Ich habe mich damit jetzt nicht tiefer befasst als mit dem, was die Zeitungen so hergeben, kann aus den mir bekannten Informationen aber auch keinen besonderen Grund für eine Begnadigung erkennen - eher einige, die klar und deutlich dagegen sprechen (Stichwort Einsicht, Kooperation, etc.).
 
Mitglied seit
15.05.2003
Beiträge
11.306
Reaktionen
6
Ort
Fortuna 1895 Düsseldorf
brillianz war auch das falsche wort, ich bitte dies zu entschuldigen. dennoch waren, mal abgesehen von baader, keine dummen leute in der raf, sondern studierte intelligente menschen. viel mehr politisch als wir es heute sind und je sein werden. sie wollten was verändern, haben sich aber letztlich zur radikalität entschieden und mussten somit scheitern.
 

haviii

Guest
von mir aus können die frei kommen.

die haben im prinzip für ne gute sache gekämpft und wir haben unsere freiheiten heute auch ein stück weit wegen der RAF.

klar sie haben paar leute abgemurkst, aber mein gott 24 jahre so lange hätte schleyer nicht mehr gelebt.
 
Mitglied seit
15.05.2003
Beiträge
11.306
Reaktionen
6
Ort
Fortuna 1895 Düsseldorf
Original geschrieben von haviii
von mir aus können die frei kommen.

die haben im prinzip für ne gute sache gekämpft und wir haben unsere freiheiten heute auch ein stück weit wegen der RAF.

klar sie haben paar leute abgemurkst, aber mein gott 24 jahre so lange hätte schleyer nicht mehr gelebt.


und schleyer war ein arschloch, das wollen wir auch mal festhalten. rechtfertigt aber mord nicht.
 
Mitglied seit
08.04.2003
Beiträge
241
Reaktionen
0
Original geschrieben von 2FICKENDEHUNDE



und schleyer war ein arschloch, das wollen wir auch mal festhalten. rechtfertigt aber mord nicht.
eben. smacks ist auch ein arschloch, aber deshalb leg ich ihn doch nicht direkt um.
man kann den ideologischen hintergrund der raf so gut finden wie man mag. die taten waren trotzdem verachtenswert und daher kann der kerl gerne noch seine 2 jahre weiter absitzen.
 
Mitglied seit
03.12.2003
Beiträge
3.929
Reaktionen
0
Leinard, ich finde Deine Meinung schlimm und teile sie absolut nicht. Überdenk sie ruhig nochmal. Haben Dich ja einige empört gequotet.
Da waren trotz aller Wut ein paar sinnvolle Vergleiche bei.
-Wie gesagt lies nochmal nach und überdenk ein bißchen.


Btw:
Schleyer war ein Arschloch :elefant:
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von haviii
die haben im prinzip für ne gute sache gekämpft und wir haben unsere freiheiten heute auch ein stück weit wegen der RAF.

Und zwar welche z.B. und aufgrund welcher Taten der RAF?
 
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
3.238
Reaktionen
0
Original geschrieben von 2FICKENDEHUNDE
brillianz war auch das falsche wort, ich bitte dies zu entschuldigen. dennoch waren, mal abgesehen von baader, keine dummen leute in der raf, sondern studierte intelligente menschen. viel mehr politisch als wir es heute sind und je sein werden. sie wollten was verändern, haben sich aber letztlich zur radikalität entschieden und mussten somit scheitern.

Bei allem Respekt, aber das Politisierung von jeder Kleinigkeit ist doch nicht mit Intelligenz gleichzusetzen! Auch ein Hochschulstudium (übrigens waren nicht alle bekannten RAF-Kader studiert; Peter-Jürgen Boock - RAF 2ter Generation - hatte "nur" einen Realschulabschluss) ist wahrlich kein Garant von außergewöhnlicher Intelligenz.
 

Gast

Guest
Original geschrieben von @Smacks@


Deutschland ginge es wesentlich besser heute, wenn man die Wirtschaftspolitik von 1950 beibehalten hätte. Stattdessen mussten unter den Druck einer ganzen Horde von Spinnern, unter denen die RAF der Gipfel der Tumbheit war, immer mehr Zugeständnisse gemacht werden. Das trifft in der Tendenz zu, auch wenn die CDU selbst eine große Mitschuld trägt, schon angefangen bei Adenauer, an dem Ausbau des Sozialstaates...

Es ist doch schon fantastisch, dass niemanden, aber wirklich niemanden bisher aufgefallen ist, dass man mehrere Kurven quasi fast einen ähnlichen Verlauf haben in der Zeit von 1949-2006. Nämlich die Abwärtsbewegung des Wirtschaftswachstum, der Anstieg der Arbeitslosenquote, die Höhe der Sozialausgaben, die Zunahme der Parteien im Bundestag, die Verschuldung, der Einfluss der Wohlfahrtsjünger, Gutmenschen und Staatsverehrer...

bester beitrag bisher
 
Mitglied seit
12.08.2002
Beiträge
12.549
Reaktionen
0
ist ja auch voll krass, dass das nachkriegswirtschaftswachstum, als die wirtschaft quasi bei 0 begann und massivste zuschüsse von außen erhalten hat, nicht so erhalten bleibt!

die zugeständnisse an die RAF sind auch voll krass! (welche eigentlich?)

auch krass sind natürlich böse gutmenschen und "staatsverehrer", wo kommen wir denn bitte hin ohne patriotismus und politische korrektheit!

jo, fett bester beitrag!

zur entscheidung von köhler: gut gemacht!
 
Mitglied seit
05.08.2002
Beiträge
3.668
Reaktionen
0
Original geschrieben von @Smacks@


Deutschland ginge es wesentlich besser heute, wenn man die Wirtschaftspolitik von 1950 beibehalten hätte. Stattdessen mussten unter den Druck einer ganzen Horde von Spinnern, unter denen die RAF der Gipfel der Tumbheit war, immer mehr Zugeständnisse gemacht werden. Das trifft in der Tendenz zu, auch wenn die CDU selbst eine große Mitschuld trägt, schon angefangen bei Adenauer, an dem Ausbau des Sozialstaates...

Es ist doch schon fantastisch, dass niemanden, aber wirklich niemanden bisher aufgefallen ist, dass man mehrere Kurven quasi fast einen ähnlichen Verlauf haben in der Zeit von 1949-2006. Nämlich die Abwärtsbewegung des Wirtschaftswachstum, der Anstieg der Arbeitslosenquote, die Höhe der Sozialausgaben, die Zunahme der Parteien im Bundestag, die Verschuldung, der Einfluss der Wohlfahrtsjünger, Gutmenschen und Staatsverehrer...
Der RAF ging es doch nicht nur um die Bekämpfung des Kapitalismus, sondern vor allem darum, dass ehemalige Nazibonzen und Profiteure des NS-Regimes in gesellschaftlich relevante Positionen in Justiz, Wirtschaft und Politik zurückkamen. Es ging auch darum, dass die Adenauer-Generation nicht die Zeit der Hitler-Diktatur und ihre Verschuldung darin aufgearbeitet, sondern nur verdrängt hat.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Original geschrieben von mamamia

Der RAF ging es doch nicht nur um die Bekämpfung des Kapitalismus, sondern vor allem darum, dass ehemalige Nazibonzen und Profiteure des NS-Regimes in gesellschaftlich relevante Positionen in Justiz, Wirtschaft und Politik zurückkamen. Es ging auch darum, dass die Adenauer-Generation nicht die Zeit der Hitler-Diktatur und ihre Verschuldung darin aufgearbeitet, sondern nur verdrängt hat.

Joa dann ist ja alles gut. Es ging ja nur gegen "Nazis", dann ist Mord und Terror ja vollkommen OK. Weiter so, RAF! Für Nazis is das Todesurteil ja noch viel zu weich. Und ein Gericht? Justiz, pah. Es waren doch nur Nazis! Das sind doch eh nur Untermenschen, quasi minderwertes Leben ... schön dass du ganz ganz weit weg von der Nazi-Denkweise bist.

zu Köhler:

http://www.s-and-w.de/?p=2073

word
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.833
Reaktionen
255
Original geschrieben von MegaVolt


Joa dann ist ja alles gut. Es ging ja nur gegen "Nazis", dann ist Mord und Terror ja vollkommen OK. Weiter so, RAF! Für Nazis is das Todesurteil ja noch viel zu weich. Und ein Gericht? Justiz, pah. Es waren doch nur Nazis! Das sind doch eh nur Untermenschen, quasi minderwertes Leben ... schön dass du ganz ganz weit weg von der Nazi-Denkweise bist.

zu Köhler:

http://www.s-and-w.de/?p=2073

word

Gut, dass er nicht mit einem wort den ganzen schwachsinn da erwähnt, den du ihm unterstellst...
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von mamamia

Der RAF ging es doch nicht nur um die Bekämpfung des Kapitalismus, sondern vor allem darum, dass ehemalige Nazibonzen und Profiteure des NS-Regimes in gesellschaftlich relevante Positionen in Justiz, Wirtschaft und Politik zurückkamen. Es ging auch darum, dass die Adenauer-Generation nicht die Zeit der Hitler-Diktatur und ihre Verschuldung darin aufgearbeitet, sondern nur verdrängt hat.
Ja ne, is klar. :stupid:

Wie man dieser Vorwandsästhetik so auf den Leim gehen kann, unfassbar blöde ist das...


Ist es wirklich so schwer, Dinge, die absolut nicht zusammengehören, sondern lediglich von einer Gruppe wildgewordener Pseudo-Revolutionäre instrumentalisiert wurden, auseinanderzuhalten?
 
Oben