Gelbwesten

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Ist eigentlich aufgefallen, dass der maidan bis zum einsatz der Scharfschützen deutlich chilliger war, als das was seit wochen in Frankreich abgeht?

https://mobile.twitter.com/davduf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=48665

https://communemag.com/yellow-vest-diaries

Die presse in Deutschland ist auch krass still zu dem ganzen thema. Eine kurze Meldung nach dem Wochenende und das wars. Mag an meiner blase liegen, dass mir das Thema super wichtig erscheint.

Allez le bleu! Solidarität mit den gelbwesten!
 
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Ein französischer Twitteraccount und Nachdenkseiten.

Klassischer Kritiker :mond:
 

Moranthir

GröBaZ
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Der liebevoll verfasste Eröffnungspost bietet viele Anregungen und lädt zum Diskutieren ein.
 
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Nach den ersten Zugeständnissen von Macron ist es tatsächlich etwas ruhiger um die Berichterstattung über die Gelbwesten geworden, davor hab ich aber in den Medien schon ausreichend Berichte gesehen. Ich kann die Ursachen für die Proteste komplett nachvollziehen, meine Unterstützung haben sie insofern auch. Aber ich würde mich mal meinen Vorrednern anschließen und frage mich, was genau der Sinn des Topics ist? Was ist deine Fragestellung?
 
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ich hab keine konkrete frage, aber das thema ist groß und wichtig genug für nen eigenen thread. warum gab es bisher eigentlich keinen. in frankreich demonstrieren seit zwei monaten millionen auf den straßen und DE tut so als wäre nix los. für den großteil hier ist wahrscheinlich nur relevant, was die großen deutschen medien kolportieren :confused:
wäre zb interessant zu erfahren wo die solidarität von inbw zu verorten ist. klar ist mir das nur bei mackia und mv :)
 
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den meisten deutschen ist doch schon scheißegal, was im eigenen land passiert, warum sollten sie sich dann für irgendwelche proteste in einem anderen land interessieren. noch dazu beim erbfeind. zudem protestieren franzosen doch auch schon, wenn der baguettepreis erhöht werden soll.
der deutsche geht nur auf die straße, wenn es um bier geht.
 

haschischtasche

Ährenpenis
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Jo, eben, Massendemonstrationen in Frankreich sind jetzt nicht gerade selten. Ist quasi schon Teil derer Kultur, das muss man nicht zwangsläufig groß diskutieren imho.

IEEilDE.png
 

Deleted_504925

Guest
gut unterhalten haben mich zumindest die deutschen gelbwesten auf youtube.
franzosen streiken und demonstrieren halt gerne, finde ich ja grundsätzlich sympathisch.
wegen einer benzipreiserhöhung dann massenhaft zu randalieren und unbeteiligten zu schaden ist mir dann allerdings doch bisschen suspekt.
 
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dass die franzacken sehr generös mit demos umgehen - geschenkt - grade als deutscher sollte man sich, wie pinko andeutet, aber lieber bedeckt halten.

@ schläfer
"zugeständnisse"
100 euro mehr mindestlohn und ein jahr keine erhöhung der sozialabgaben für rentner unter 2k/monat ist ein witz. btw sind diese 100 euro im monat auch gar nicht die wahrheit, kann aber leider den artikel nicht mehr finden. das ist irgendwie an bedingungen geknüpft oder so. verarscherei

.
wegen einer benzipreiserhöhung dann massenhaft zu randalieren und unbeteiligten zu schaden ist mir dann allerdings doch bisschen suspekt.

war nur der trigger
 
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Pffft. Bill Maher hetzt unterdessen gegen Superheldenfilme und Ein Rasierklingenhersteller gaukelt inklusivität vor. Das ist ja wohl viel wichtiger!
 
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Das gab Drama wegen Bill Maher? Link plx, brauche Nerdrage.
 
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Superheldenfilme sind doch auch absoluter crap content.

Zum Thema:
Die Nazi Westen gehen mir am Arsch vorbei. Wenn diese "Revolution" erfolg haette, unserer Welt mMn wäre noch eine viel beschissenere.
 

Deleted_228929

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Ach, Gelbwesten sind Nazis. Tell me more, biatch.
 

parats'

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Na immerhin wurden die Medien auch von Brexit, Dschungelcamp, Handball und dem 2 jährigen spanischen Brunnenkind dominiert. Da bleibt wenig Platz für den französischen Volkssport.
 

Deleted_504925

Guest
Ach, Gelbwesten sind Nazis. Tell me more, biatch.

der gescheiterte deutsche ableger alle mal, wie gesagt, beste youtube unterhaltung.
5 ossis mit gelbwesten blockieren einen zebrastreifen und sinnieren über umvolkung und revolution. :rofl2:
in frankreich ist es ja ziemlich durchschmischt von links- bis rechtsextrem
 
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Na, die Bewegung in Frankreich wirkt auf mich mehr mittextrem, mit einem Hauch untensuedextrem.
 
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in frankreich demonstrieren seit zwei monaten millionen auf den straßen und DE tut so als wäre nix los. für den großteil hier ist wahrscheinlich nur relevant, was die großen deutschen medien kolportieren :confused:

In Indien gab es im Januar einen Generalstreik bei dem 200 Millionen Menschen mitgemacht haben.
Da hatte ich auch erst bei Fefe davon gelesen. Gibt anscheinen spannendere Sachen als Streiks.
 
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Um fair zu sein, in Indien stellen 200 Mio Menschen schätzungsweise gerade mal 01% der dortigen Gesamtbevölkerung dar. :deliver:
 
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Mehr arbeiten, weniger streiken. Dann gehts auch bergauf mit dem Land
:troll:
 
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Und zur Abwechslung auch mal keinen Cuck zum Präsidenten wählen.
 
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https://www.zeit.de/politik/ausland...sten-demonstrationen-proteste-ausschreitungen

Der zerschmetterte Schädel...

Darunter seien auch Menschen, denen ein Gummigeschoss das Auge zerstörte, erzählt Thines. Das Ausmaß der Gewalt lässt sich in einer Statistik des Journalisten David Dufresne ablesen: 25 Menschen verloren Augen, fünf Hände, hunderte wurden schwer verletzt. Die meisten Opfer sind Demonstrierende, aber Dufresne listet auch mehr als hundert Journalisten, 46 Minderjährige und 70 Passantinnen, die von einem Schlagstock, einer Granate oder einem Gummigeschoss getroffen wurden.
...

Bilder von löchrigen und zertrümmerten Schädeln etwa, von blutüberströmten und narbigen Gesichtern.
...

"Aber noch nie habe ich so viele für ihr Leben gezeichnete Menschen gesehen wie in den vergangenen Monaten."...

dass er Angst habe, das Haus zu verlassen. Er erleide immer heftigere epileptische Anfälle und werde sehr wahrscheinlich in den kommenden Jahren an einer Blutung im Gehirn sterben. Die Narbe zieht sich über die gesamte linke Seite seines Schädels.
...

Längst hat auch die Menschenrechtschefin der UN, Michelle Bachelet, Frankreich mit Unrechtsstaaten wie dem Sudan verglichen. "Ich bin besorgt über die Repression von Demonstrierenden in Venezuela, Frankreich und im Sudan", sagte sie Anfang März.

einfach nur krass. gehört aber eingentlich in den lülü thread, denn das dröhnende schweigen in den deutschen msm ist nur noch entlarvend. aber hauptsache über ne 50 mann gay demo in moskau wird groß berichtet.
 

ReVenger!

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Ist es dir eigentlich nicht zu dumm das Schweigen der Massenmedien anzuprangern, um dann mit einen Link aus der Zeit um die Ecke zu kommen? Ansonsten ist der Artikel dennoch interessant. Also danke :deliver:
 
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Wenn nach über einem jahr mal ein artikel mit dem chorus erscheint läuft das ez unter nicht existent.

Überleg dir mal das Niveau der dort stattfindenden gewalt und dem wiederhall in den msm. Lächerlich.

Aber wehe auf dem maidan hatte ein rebell nasenbluten, da waren die 90fps kameras des ör aber insta am Start.

Vor etwa 10 jahren hat ein opi in Deutschland mal sein Augenlicht nach dem wasserwerfereinsatz verloren. Ei, war das ein Aufruhr. Gegen neoliberales zu demonstrieren ist bei den meinungsmachern einfach nicht gern gesehen
 
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Es geht um Polizeigewalt gegen Demonstranten und Journalisten, um Einschränkungen der Pressefreiheit. Nicht um Benzinkosten.

Und nur weil einmal ein Artikel in der Zeit erscheint heißt das nicht dass es kein Schweigen der Massenmedien gibt, nur dass dieses Schweigen auch kleine Ausnahmen hat. Steht doch sogar im Artikel drin.

Aus der Zeit:

Die Bundesregierung, die zusammen mit Frankreich Gewalt gegen Protestierende in Russland oder Hongkong anprangert, hat noch kein Wort über die französische Polizei verloren. Auch in den deutschen Medien las man bislang wenig dazu. "Sie wollen nicht wahrhaben, dass Frankreich eine autoritäre Wende vollzogen hat", urteilt Chirurg Thines.

Ich lese wirklich viel Nachrichten, und kann das nur bestätigen: Das was man gerade über Frankreich liest ist viel viel viel geringer als es der Situation angemessen wäre, wenn man es mit Berichten über ähnliche Situationen in anderen Ländern vergleicht.
 
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Imo richten sich die Proteste gegen die agend2010ige Politik macrons. Dabei kann der franzose natürlich keine Solidarität der Deutschen erwarten, denn wenn wir den gürtel enger schnallen, sollen die es gefälligst auch tun.
 

Benrath

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Alles ab Tzuis post gelöscht. Behave.

Ich fand das war zu den Anfängen der Gelbwesten schon mehr Thema, aber es hat sich etwas verlaufen. Die neuen Streiks waren jetzt halt nicht so Thema.
Teilweise hat sich die Exekutive wohl tatsächlich etwas krasse Recht rausgenommen. Gab son Fall mit einem deutschen Studenten, der ewig fest gehalten wurde, obwohl er wahrscheinlich nicht so viel gemacht hatte.

Thematisch bin ich tatsächlich beim Gürtel enger schnallen dabei. Man kann halt nicht mehr mit 50 in Rente, wenn man 30 Jahre lange Straßenbahn oder RER gefahren ist. Dill with it. Welche Solidarität soll ich da haben? Du gönnst dem afrikanischem Flüchtling doch auch nix, aber dem Franzosen schon, weil er dir näher steht?
 

ReVenger!

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Es geht um Polizeigewalt gegen Demonstranten und Journalisten, um Einschränkungen der Pressefreiheit. Nicht um Benzinkosten.

Und nur weil einmal ein Artikel in der Zeit erscheint heißt das nicht dass es kein Schweigen der Massenmedien gibt, nur dass dieses Schweigen auch kleine Ausnahmen hat. Steht doch sogar im Artikel drin.

Aus der Zeit:



Ich lese wirklich viel Nachrichten, und kann das nur bestätigen: Das was man gerade über Frankreich liest ist viel viel viel geringer als es der Situation angemessen wäre, wenn man es mit Berichten über ähnliche Situationen in anderen Ländern vergleicht.

In dem Artikel stand aber auch, dass man selbst in Frankreich das Problem nicht wahr haben wollte und es kaum Aufmerksamkeit dafür gab. Wo soll jetzt also die große Sammelschuld deutscher Medien liegen?
 
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Man sollte imo beide Aspekte hier sehr genau trennen.

Inhaltlich habe ich null Verständnis für die Demonstranten:
Sie wollen die Rentenreform verhindern, die für alle ein einheitliches Punktesystem und ein um zwei Jahre späteres Eintrittsalter von 64 Jahren vorsieht.
Vernünftiger geht Politik kaum. Wer damit ein Problem hat, der kann sich nicht aufs Gemeinwohl berufen, sondern nur auf Partikularinteressen.
Insofern kann ich verstehen, dass der Staat hier politisch nicht kompromissbereit ist.

Andererseits fällt es mir schwer zu verstehen, warum Politiker sich dazu berufen fühlen, solche Gewaltexzesse zu beschönigen oder totzuschweigen. Sind die von Beratern umgeben, die das kleinreden? Fürchten die einen Autoritätsverlust bei den Sicherheitsbehörden oder sogar offene Meuterei?
Wer als Politiker in einem demokratischen Rechtsstaat Polizisten und andere Sicherheitsbeamte mehr für "seine Leute" hält als die eigenen Bürger, auf die die einknüppeln, hat in meinen Augen sein Amt verfehlt.

Für gezielte Härte der Polizei habe ich sogar durchaus Verständnis, wenn die aus einer Menschenmenge mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen wird. Und ich finde auch nicht, dass man "gar nichts macht", wenn man sich bewusst dafür entscheidet, Teil solch einer Meute zu sein.
Insofern ist bei der Aufzählung der Verletzten vielleicht ein kleines Fragezeichen angebracht, ob da jetzt wirklich jeder ganz so unbescholten war, wie er im Nachhinein behauptet. Trotzdem besteht für mich in der Gesamtbetrachtung wenig Zweifel daran, dass wir es hier auch mit Fehlverhalten der Sicherheitsbehörden zu tun haben.
 
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In dem Artikel stand aber auch, dass man selbst in Frankreich das Problem nicht wahr haben wollte und es kaum Aufmerksamkeit dafür gab. Wo soll jetzt also die große Sammelschuld deutscher Medien liegen?

Von Schuld habe ich nicht gesprochen, ich habe erst mal nur festgestellt dass sich dieses Schweigen der Massenmedien zu dem Thema tatsächlich beobachten lässt und ein einziger Artikel aus der Zeit das nicht widerlegt.
Ob man daraus eine wie auch immer geartete Schuld folgern will, hängt wohl vor Allem davon ab wie man die Aufgabe der großen Medien sieht. Wenn man sagt "sie haben keinerlei Aufgabe zu infomieren oder zu recherchieren, sie brauchen nur das zu schreiben was bequem ist und von dem sie hoffen dass es Auflage gibt", dann herrscht hier auch keinerlei Schuld, alles in bester Ordnung.
Wenn man dagegen der Auffassung ist, dass die großen Medien, also insbesondere diejenigen die Nachrichten verbreiten auch eine Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit haben möglichst umfassend zu informieren und Themen eher nach Bedeutung als nach Bequemlichkeit auszusuchen dann ist das eine schuldhafte Pflichtverletzung, denn es wäre ja ohne weiteres möglich darüber zu berichten, es passiert halt nichts weils unbequem und politisch nicht opportun ist.
Ich möchte jetzt keine Diskussion darüber starten wie man das einschätzt... ich bin ja tendenziell eher bei letzterem, aber das ist halt meine Meinung.
Bei den öffentlich rechtlichen dagegen ist es eindeutig, die haben den gesetzlich verankerten Auftrag zur unabhängigen Berichterstattung und zur Information der Bevölkerung, wenn diese das Thema auch so vernachlässigen, dann ist das ganz klar schuldhafte Pflichtverletzung. Wobei ich die deutschen öffentlichen nicht gut genug verfolge um das genau einschätzen zu können... bei denen habe ich die Hoffnung auf Erfüllung ihrer gesetzlichen Pflichten schon lange verloren.

Thematisch bin ich tatsächlich beim Gürtel enger schnallen dabei. Man kann halt nicht mehr mit 50 in Rente, wenn man 30 Jahre lange Straßenbahn oder RER gefahren ist. Dill with it. Welche Solidarität soll ich da haben? Du gönnst dem afrikanischem Flüchtling doch auch nix, aber dem Franzosen schon, weil er dir näher steht?

Auf den ersten Blick stimme ich dir da zu, wobei ich das Thema auch nicht genug verfolgt habe um das qualifiziert zu beurteilen. Das ist aus meiner Sicht aber eigentlich auch gar nicht das wichtige daran. Das wichtige ist dass die Franzosen ein Recht haben zu demonstrieren, egal was wir von dem Thema halten. Und die Journalisten haben ein Recht darüber zu berichten. Und dass der Staat das nicht mit brutalem und willkürlichem Gewalteinsatz verhindern darf.
 
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Von den Protesten wurde doch berichtet, wenn man danach sucht, findet man viele Artikel aus den letzten Tagen in verschiedenen großen Blättern. In den Artikeln wird zudem erwähnt, dass es gewaltsame Zusammenstöße bei den Protesten gab, also wurde auch das nicht verschwiegen. Der Artikel befasst sich halt bewusst mit der gesteigerten Gewaltbereitschaft seitens der Exekutive, darin mag er herausragend sein. Allerdings steht genauso darin, dass man in Frankreich alleine schon das Problem nicht wirklich wahr genommen hat, was dann wohl auf das Ausland dann noch weniger zutrifft. Hier kann man natürlich fragen, ob darüber nicht schon früher ausgiebiger hätte berichtet werden sollen, aber eine große Verfehlung sehe ich da nun nicht. Unter den Teppich gekehrt, wie Kritiker es anklingen lässt, wurde es allemal nicht. Und da sind wir halt bei seinen üblichen Schema, er macht sich halt die Welt, wie es ihm passt.
 
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Auf den ersten Blick stimme ich dir da zu, wobei ich das Thema auch nicht genug verfolgt habe um das qualifiziert zu beurteilen. Das ist aus meiner Sicht aber eigentlich auch gar nicht das wichtige daran. Das wichtige ist dass die Franzosen ein Recht haben zu demonstrieren, egal was wir von dem Thema halten. Und die Journalisten haben ein Recht darüber zu berichten. Und dass der Staat das nicht mit brutalem und willkürlichem Gewalteinsatz verhindern darf.
Es gibt legale Formen der Demonstration und des Protests und illegale. Hast du mal eine Quelle dazu, wann und wo brutal gegen friedliche Demonstranten vorgegangen wurde?
Mein Informationsstand ist, dass die Bewegung sich nach den anfänglichen Großdemos radikalisiert und zunehmend illegaler und gewaltsamer Methoden bedient hat - was auch der Hauptgrund dafür war, dass sie den Rückhalt in der Bevölkerung verloren hat.

Es ist auch die Pflicht des Staates die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Wenn dazu Gewalt nötig ist, dann kann man das imo nicht pauschal kritisieren, sondern nur dort, wo sie unverhältnismäßig ist.
 
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Steht doch im Artikel der Zeit:

Die meisten Opfer sind Demonstrierende, aber Dufresne listet auch mehr als hundert Journalisten, 46 Minderjährige und 70 Passantinnen, die von einem Schlagstock, einer Granate oder einem Gummigeschoss getroffen wurden. (...) Vergangene Woche traf es einen türkischen Fotografen: Sein Schutzhelm wurde von einer Blendgranate zertrümmert, sein Auge verletzt. Diese Woche wurden zwei angehende Reporter einer renommierten Journalistenschule im nordfranzösischen Lille verhaftet, als sie einen Polizeieinsatz filmten.

In dem Moment in dem Passanten und Journalisten verletzt werden ist bereits klar dass sich die Gewalt ganz offensichtlich nicht nur gegen gewalttätige Demonstranten richtet. Wenn Journalisten verhaftet werden weil sie filmen ist auch klar dass es was zu verbergen gibt. Die Riesenmenge Verletzungen ist auch ein guter Hinweis für übertriebene Gewalt.
Oder hier: https://www.newstatesman.com/world/...utality-harming-country-s-international-image
several tourists walking on the Champs-Elysées (who spoke English to the press but did not say where they were from) were violently sprayed with tear gas by the police despite repeated attempts to explain that they were simply trying to reach their car. One man told French TV: “He [the police officer] sprayed [tear gas] directly into our faces. After we said we were just walking toward the car. Directly into our faces.

Das sind natürlich keine gerichtsfesten Beweise, aber doch starke Hinweise. Und selbstverständlich sollte über solche Zustände berichtet werden bevor es gerichtsfeste Beweise gibt. Die gibts in Hong Kong bestimmt auch nicht, dafür sorgt die Polizei da schon.
 
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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie es in unmittelbarer Nähe von gewaltsamen Ausschreitungen und Polizei die bereits mit Tränengass schießt, noch "Passanten" geben kann. Klar ist es nicht verboten dort hinzugehen, aber wenn man es tut, muss man zumindest damit rechnen, dass es nicht ganz ungefährlich ist.
 
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Leute die da Wohnen? Leute die da durch müssen um zu ihrem Hotel zu kommen? Touristen die sich da nicht auskennen und einfach die Strecke ablaufen die im Tourguide steht (der von Protesten nichts berichtet)? Also meine polizeiliche Erfahrung sagt, dass bisher bei jeder Großlage auch Unbeteiligte in unmittelbarer Nähe waren. Sowas ist totale Normalität und den Polizeien auch völlig bewusst. Bei den Maikrawallen in Berlin z.B. hattest Du neben den Randalierern immer auch Anwohner oder Touristen und Du musstest halt genau selektieren wen Du rausziehst und wen Du weiterschickst. Ich muss bei der Nutzung von Einsatzmitteln halt sicherstellen, dass die den richtigen Adressaten treffen. Das gehört zum Job und ich war eigentlich immer der Ansicht, das wäre in Frankreich ähnlich.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, die Einsatzkräfte dort in Frankreich sind mittlerweile psychisch und physisch einfach auf. Verbrannt, abgestumpft, frustiert. Dass das das Denken und Handeln von Menschen verändert ist schlicht 'ne zwingende und bekannte Folge. Die Führungskräfte akzeptieren schulterzuckend immer mehr unprofessionelle Verhaltensweisen oder übertriebene Härte, weil sie die Leute einfach nicht abziehen können, da es keinen Ersatz gibt. Das entbindet den einzelnen Beamten der sich falsch bzw. gewalttätig verhält natürlich nicht von seiner Verantwortung, dann hätte er sich halt dienstunfähig melden müssen bevor es dazu kommt. Es sind aber dennoch "mildernde Umstände" bei denen eine Teilschuld definitiv der französische Staat zu tragen hat.
 
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Thematisch bin ich tatsächlich beim Gürtel enger schnallen dabei. Man kann halt nicht mehr mit 50 in Rente, wenn man 30 Jahre lange Straßenbahn oder RER gefahren ist. Dill with it. Welche Solidarität soll ich da haben? Du gönnst dem afrikanischem Flüchtling doch auch nix, aber dem Franzosen schon, weil er dir näher steht?

ich bin da anderer meinung. bei immer produktiver werdenden volkswirtschaften ist es inakzepabel die erungenschaften der sozialstaaten sukzessive rückzubauen und als "geht halt nicht anders" zu verkaufen. das geld ist da (siehe 40 familien besitzen so viel wie 40 millionen). die EU ist ein konstrukt unterschiedlicher niveaus an wohlstand. mehr denn je mit der aufnahme der ganzen krüppelstaaten. will man tatsächlich eine politische und gesellschaftliche union erreichen, brauch es eine angleichung des wohlstandsgefälles. deutschland startet(e) von der spitze und muss sich nach unten hin anpassen. für den ostblock geht es bergauf. die völkler sollten jetzt solidarisch zu einander stehen und jedem unter die arme greifen, die sich gegen das downgrade wehren. race to the bottom kann doch nicht das ziel sein
2. ich bin solidarisch und empathisch. je geographisch näher und kulturell ähnlicher, desto mehr. das geht wohl den allermeisten menschen auf der welt so?!

Von den Protesten wurde doch berichtet, wenn man danach sucht, findet man viele Artikel aus den letzten Tagen in verschiedenen großen Blättern. In den Artikeln wird zudem erwähnt, dass es gewaltsame Zusammenstöße bei den Protesten gab, also wurde auch das nicht verschwiegen

es gibt immer gewalt bei demos. in der regel sprühen polizisten reizgas und verletzten sich dadurch selbst oder es wird ein bisschen rumgeschubst oder weggetragen. wir reden hier von einer KOMPLETT anderen qualität und das geht unter. guck dir mal ein gesicht, nachdem unmittelbar davor ne blendgranate explodiert ist. nicht mehr viel von übrig.
 
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Wenn die Lebenserwartung steigt und steigt dann kann das Renteneintrittsalter einfach nicht konstant niedrig bleiben. Es ist wirklich so einfach. Da muss man auch den Gürtel nicht enger schnallen aber länger arbeiten halt schon.
 
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