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Mir ist letztens ein recht unglücklicher Zusammenstoß passiert. Ich beschreib erstmal, was passiert ist.
Ich fahre mit dem Fahrrad eine große Straße entlang in der "falschen" Richtung. Die Straße hat zwei Spuren pro Seite, Straßenbahn mit eigenem Gleisbett in der Mitte und auf jeder Seite (!) Fußweg mit sichtbar abgegrenztem Fahrradweg. Also ich fahre auf der linken Seite. Ich fahre nicht langsam, aber rase auch nicht, da von links immer Straßen kommen und ich weiß, dass Autofahrer eher mal (nur) nach links gucken (von wo die Autos kommen) und mich dann übersehen können, so dass ich noch rechtzeitig bremsen kann.
Ich fahre also über eine so'ne Straße, die mittelmäßig gut einsehbar ist. Deswegen ist meine gesamte Konzentration auf dieser Straße. Plötzlich gucke ich nach vorn und hinter einem großen Fahrzeug läuft ein Passant gerade über den Fahrradweg auf den Fußweg. Ich schreie noch irgendwas (gebe mich zu erkennen -.-) und bremse sofort, mein Reifen schlarzt. Ich komme nach ungefähr 5-7 Metern mit den Füßen auf dem Boden zum Stehen...genau "an" dem rund 45 Jahre alten Mann. Der hatte sich meinen Rufen folgend in meine Richtung umgedreht, war völlig verdattert stehen geblieben (Schock) und als ich (fast schon stehend) an ihn dran stoße, haut's ihn ordentlich hin.
Sofort kommen aus einer Fahrschule, die genau daneben steht, zwei Leute rausgelaufen und helfen ihm auf. Der Typ arbeitet dort als Fahrlehrer. Ich natürlich auch erstmal etwas geschickt, frag ihn, ob alles klar ist etc. Er blutet leicht am Daumen und es stellt sich heraus, dass er Dialyse-Patient ist. Außerdem hat er Schmerzen am Arsch vom Hinfallen. Die Typen von der Fahrschule fangen gleich an, auf mich einzulabern von wegen ich sei klar schuld, falsche Richtung blabla. Hatte keinen Perso o.ä. dabei, aber hab denen meine Adresse+Handy-Nr. gegeben. Sie haben mir mit Polizei gedroht, hab ich gesagt - naja, holt sie halt, ich geb euch meine richtige Adresse, aber wenn ihr mir nicht glaubt, ihr habt ja meine Handy-Nr. oder ihr ruft halt die Bullen. Passt... Ok, machen sie nicht, sondern "drohen" mir lächerlicherweise mit den Hells Angels, falls ich ihnen die falsche Adresse aufschreibe. Ich würde dort schon nochmal vorbeikommen (löl).
Ich hab dem Typen gesagt, er soll halt - wenn's doll wehtut und er Dialyse-Patient ist, zum Arzt gehen. Er muss ja wissen, wie schwer es wehtut, wie viel Risiko das ist etc. Zwei Tage später hab ich mich bei ihm gemeldet, wollte nochmal fragen, wie es ihm geht, ob beim Arzt irgendwas rausgekommen ist, ob alles klar ist. Er bedankt sich für den Anruf und meint dann, dass er "nur" Prellungen hat, die aber stark weh tun. Ihm tut der Arsch weh, er kann kaum sitzen etc. Andere Leute hätten ihm ja geraten mich anzuzeigen, um Schmerzensgeld von mir zu bekommen. Aber er denke, weil ich mich jetzt auch so nett gemeldet hätte, dass wir das auch privat regeln können und wieviel mir denn seine Schmerzen wert sein (rofl, was für ne behinderte Frage). Ich sage "Kein Plan, weiß doch net wie sehr es dir weh tut" und er bietet mir mal so ganz freundschaftlich 100€ an. Ich sag "jo, kein Plan, bin Student, hab nich viel, müsst ich erstmal mit jemandem besprechen..." Soll mich demnächst/bald bei ihm melden.
Die Frage ist - was tun. Ich bin eigentlich nicht wirklich gewillt, ihm etwas/so viel zu geben. Erstens soll er halt auch gucken, wenn er über einen Fahrradweg läuft. Immerhin arbeitet er genau dort in dieser Fahrschule, ist dort _jeden_ Tag und es fahren dort _immerzu_ Leute in diese Richtung vorbei. Den Fahrradweg gibt es zwar sehr weit auf beiden Seiten, aber ungefähr 200m weiter vorn ist er auf der linken Seite noch für beide Richtungen befahrbar. Dann gibt es allerdings ein Schild, dass Fahrräder in die Richtung (links) nicht mehr fahren dürfen und die andere Seite nehmen müssen... Allerdings macht es halt einfach jeder und es kann doch net sein, dass er nicht beim Fahrradweg guckt. Ich hab mal ein bisschen im Internet recherchiert und bei solchen Zusammenstößen von Geister-Fahrradfahrern mit Auto (!) allerdings gibt's auch immer recht hohe Schuld des Autofahrers, z.B. sowas:
http://magazine.web.de/de/themen/auto/verkehr-service/11219294-Achtung-Geisterfahrer,pd=2.html
http://www.anwaltonline.org/verkehrsrecht/show.asp?x=urteile/fahrradfahrer/fahrradfahrer_001.html
Zusammengefasste Urteile: http://www.pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html
Speziell für "Linksfahren": http://www.pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html#links
Dort geht es eben immer um Autos, nicht um Fußgänger. Und natürlich sind das Welten Unterschiede dazwischen. Allerdings müssen auch Fußgänger, insbesondere Fahrlehrer, die _genau dort_ arbeiten damit rechnen, dass da jemand kommt. Ich bin echt gerade so an ihm zum Stehen gekommen. Mir ist null passiert und ich bin nicht hingefallen. Ich stand einfach nur. Nur ihn hat es hingehauen und dafür 100€? Noch dazu glaube ich ihm nicht 100%, dass er beim Arzt war.
Was würdet ihr tun? Rechtsschutz hab ich nicht. Mal die Arztdokumente verlangen? Es drauf ankommen lassen? Strafanzeige würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fallen gelassen, denke ich. Aber privat könnte er möglicherweise noch was durchdrücken!? Weiß nur net, was da auf mich zukommen würde und ob er das machen würde. Was raten unsere Juristen? Soll ich ihn versuchen runterzuhandeln und klein beigeben oder hat er vor Gericht wenig Chancen, wenn's soweit kommt?
Thx schonmal.
BBW
Ich fahre mit dem Fahrrad eine große Straße entlang in der "falschen" Richtung. Die Straße hat zwei Spuren pro Seite, Straßenbahn mit eigenem Gleisbett in der Mitte und auf jeder Seite (!) Fußweg mit sichtbar abgegrenztem Fahrradweg. Also ich fahre auf der linken Seite. Ich fahre nicht langsam, aber rase auch nicht, da von links immer Straßen kommen und ich weiß, dass Autofahrer eher mal (nur) nach links gucken (von wo die Autos kommen) und mich dann übersehen können, so dass ich noch rechtzeitig bremsen kann.
Ich fahre also über eine so'ne Straße, die mittelmäßig gut einsehbar ist. Deswegen ist meine gesamte Konzentration auf dieser Straße. Plötzlich gucke ich nach vorn und hinter einem großen Fahrzeug läuft ein Passant gerade über den Fahrradweg auf den Fußweg. Ich schreie noch irgendwas (gebe mich zu erkennen -.-) und bremse sofort, mein Reifen schlarzt. Ich komme nach ungefähr 5-7 Metern mit den Füßen auf dem Boden zum Stehen...genau "an" dem rund 45 Jahre alten Mann. Der hatte sich meinen Rufen folgend in meine Richtung umgedreht, war völlig verdattert stehen geblieben (Schock) und als ich (fast schon stehend) an ihn dran stoße, haut's ihn ordentlich hin.
Sofort kommen aus einer Fahrschule, die genau daneben steht, zwei Leute rausgelaufen und helfen ihm auf. Der Typ arbeitet dort als Fahrlehrer. Ich natürlich auch erstmal etwas geschickt, frag ihn, ob alles klar ist etc. Er blutet leicht am Daumen und es stellt sich heraus, dass er Dialyse-Patient ist. Außerdem hat er Schmerzen am Arsch vom Hinfallen. Die Typen von der Fahrschule fangen gleich an, auf mich einzulabern von wegen ich sei klar schuld, falsche Richtung blabla. Hatte keinen Perso o.ä. dabei, aber hab denen meine Adresse+Handy-Nr. gegeben. Sie haben mir mit Polizei gedroht, hab ich gesagt - naja, holt sie halt, ich geb euch meine richtige Adresse, aber wenn ihr mir nicht glaubt, ihr habt ja meine Handy-Nr. oder ihr ruft halt die Bullen. Passt... Ok, machen sie nicht, sondern "drohen" mir lächerlicherweise mit den Hells Angels, falls ich ihnen die falsche Adresse aufschreibe. Ich würde dort schon nochmal vorbeikommen (löl).
Ich hab dem Typen gesagt, er soll halt - wenn's doll wehtut und er Dialyse-Patient ist, zum Arzt gehen. Er muss ja wissen, wie schwer es wehtut, wie viel Risiko das ist etc. Zwei Tage später hab ich mich bei ihm gemeldet, wollte nochmal fragen, wie es ihm geht, ob beim Arzt irgendwas rausgekommen ist, ob alles klar ist. Er bedankt sich für den Anruf und meint dann, dass er "nur" Prellungen hat, die aber stark weh tun. Ihm tut der Arsch weh, er kann kaum sitzen etc. Andere Leute hätten ihm ja geraten mich anzuzeigen, um Schmerzensgeld von mir zu bekommen. Aber er denke, weil ich mich jetzt auch so nett gemeldet hätte, dass wir das auch privat regeln können und wieviel mir denn seine Schmerzen wert sein (rofl, was für ne behinderte Frage). Ich sage "Kein Plan, weiß doch net wie sehr es dir weh tut" und er bietet mir mal so ganz freundschaftlich 100€ an. Ich sag "jo, kein Plan, bin Student, hab nich viel, müsst ich erstmal mit jemandem besprechen..." Soll mich demnächst/bald bei ihm melden.
Die Frage ist - was tun. Ich bin eigentlich nicht wirklich gewillt, ihm etwas/so viel zu geben. Erstens soll er halt auch gucken, wenn er über einen Fahrradweg läuft. Immerhin arbeitet er genau dort in dieser Fahrschule, ist dort _jeden_ Tag und es fahren dort _immerzu_ Leute in diese Richtung vorbei. Den Fahrradweg gibt es zwar sehr weit auf beiden Seiten, aber ungefähr 200m weiter vorn ist er auf der linken Seite noch für beide Richtungen befahrbar. Dann gibt es allerdings ein Schild, dass Fahrräder in die Richtung (links) nicht mehr fahren dürfen und die andere Seite nehmen müssen... Allerdings macht es halt einfach jeder und es kann doch net sein, dass er nicht beim Fahrradweg guckt. Ich hab mal ein bisschen im Internet recherchiert und bei solchen Zusammenstößen von Geister-Fahrradfahrern mit Auto (!) allerdings gibt's auch immer recht hohe Schuld des Autofahrers, z.B. sowas:
http://magazine.web.de/de/themen/auto/verkehr-service/11219294-Achtung-Geisterfahrer,pd=2.html
http://www.anwaltonline.org/verkehrsrecht/show.asp?x=urteile/fahrradfahrer/fahrradfahrer_001.html
Zusammengefasste Urteile: http://www.pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html
Speziell für "Linksfahren": http://www.pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html#links
Dort geht es eben immer um Autos, nicht um Fußgänger. Und natürlich sind das Welten Unterschiede dazwischen. Allerdings müssen auch Fußgänger, insbesondere Fahrlehrer, die _genau dort_ arbeiten damit rechnen, dass da jemand kommt. Ich bin echt gerade so an ihm zum Stehen gekommen. Mir ist null passiert und ich bin nicht hingefallen. Ich stand einfach nur. Nur ihn hat es hingehauen und dafür 100€? Noch dazu glaube ich ihm nicht 100%, dass er beim Arzt war.
Was würdet ihr tun? Rechtsschutz hab ich nicht. Mal die Arztdokumente verlangen? Es drauf ankommen lassen? Strafanzeige würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fallen gelassen, denke ich. Aber privat könnte er möglicherweise noch was durchdrücken!? Weiß nur net, was da auf mich zukommen würde und ob er das machen würde. Was raten unsere Juristen? Soll ich ihn versuchen runterzuhandeln und klein beigeben oder hat er vor Gericht wenig Chancen, wenn's soweit kommt?
Thx schonmal.
BBW