Eure Note für Mutti

Welche Note gibst du Dr. Merkel für ihr Wirken als Deutsche Bundeskanzlerin?

  • 1 - sehr gut

    Stimmen: 1 2,0%
  • 2 - gut

    Stimmen: 11 21,6%
  • 3 - befriedigend

    Stimmen: 16 31,4%
  • 4 - ausreichend

    Stimmen: 13 25,5%
  • 5 - mangelhaft

    Stimmen: 6 11,8%
  • 6 - ungenügend

    Stimmen: 4 7,8%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    51

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Guest
Nachdem nun Betonolaf (auch bekannt als Scholz-O-Mat oder auch unter seinem Künstlernamen Olaf Scholz) als neue Mutti inthronisiert worden ist, wird es Zeit mit der alten Mutti abzurechnen. Von mir gibt es eine gerade fünf! Wollte erst noch weniger geben, aber:

1. Ich kann mich dunkel erinnern, dass in der ersten Amtszeit noch ein, zwei Dinge angepackt worden sind - also so richtig proaktiv und nicht nur das, was grad gar nicht mehr vermeidbar ist, z.B. Erhöhung des Renteneintrittsalters.

2. In der Corona-Krise war sie zur Abwechslung mal nicht lethargisch bis zum Abwinken, sondern im Gegenteil für ihre Verhältnisse regelrecht hyperaktiv und es wäre mal besser gewesen man hätte mehr auf sie gehört.

Ansonsten habe ich ihre unendlich lange Amtszeit eigentlich nur als ein reines Breitsitzen des eigenen Gesäßes wahrgenommen, das nur dann erhoben worden ist, wenn man vom Koalitionspartner (Mindestlohn) oder den Umständen ("Eurorettung") ultimativ gezwungen worden ist. Von der großen Krisenmanagerin Merkel habe ich leider nicht so wirklich was miterlebt, muss ich sagen. Nach meiner Wahrnehmung war es eher so, dass immer irgendwer anderes die Kastanien aus dem Feuer geholt hat: In der Finanzkrise hat in Deutschland Steinbrück das Ruder in die Hand genommen und international haben die USA gesagt wo es langgeht; in der Eurokrise hat die EZB die Kastanien aus dem Feuer geholt und am Ende wurde - abgesehen von der Austerity, von der heute niemand, der Ahnung vom Thema hat, mehr der Meinung ist, dass sie in der Form richtig war - alles beschlossen, was Merkel am Anfang abgelehnt hat; in der Flüchtlingskrise haben halt einfach irgendwann alle andere die Grenze dicht gemacht und Flüchtlinge rabiat weggeprügelt; Coronakrise - s.o., geschenkt.

Überhaupt das ist mMn ohnehin die große Konstante in Merkels politischer Laufbahn, dass ihr wirklich ständig andere das Feld bestellen und sie nur noch einfahren muss. Jeder, wirklich jeder, der ihr jemals politisch im Weg war, hat es einfach komplett selbst verkackt. Schäuble ist von Kohl in den Abgrund gerissen worden. Stoiber hat die Wahl verloren. Merz hat sich durch seine peinliche Arroganz in der eigenen Fraktion unbeliebt gemacht und ist dann irgendwann frustriert heulend wegggerannt. Sämtliche CDU-Ministerpräsidenten, die ihr Konkurrenz hätten machen können sind entweder abgewählt worden (Rüttgers, Mappus, MacAllister, ...), haben freiwillig das Handtuch geschmissen (Koch, Müller, ....) oder haben sich wegbefördern lassen (Oettinger, Wulff, ...).

Auch die politische Konkurrenz stellt sich seit 2005 maximal pissblöd an. Schröders legendären Auftritt in der Elefenantenrunde muss man eigentlich nicht mehr erwähnen. Die peinliche Unfähigkeit von SPD und Grünen mal einen anständigen Wahlkampf zu organisieren und vorzeigbares Personal ins Rennen zu schicken, auch nicht. Ich meine srsly, wenn man sich alleine Merkels SPD-Gegenkandidaten anschaut: Steinbeißer, Steinmeier, Schulz. Der erste ist der wahrscheinlich einzige Mensch, der jemals deutscher Minister war, der es schafft langweiliger und staubiger zu sein als die Leute, die unter ihm arbeiten. Der zweite ein blöder Maulaufreißer, der seinen Wahlkampf damt begonnen hat, dass er sich direkt mal über das Gehalt des Postens beschwert, für den er kandidiert und uns wissen lässt, dass er keinen Wein unter sieben Euro kauft - ein echter Sozi eben! Und dann Herr Weißwurschtlippe, der Präseident es EP war und sich als Bürgermeister von Würselen vermarktet. Kann es da noch jemanden wundern, dass es reicht eine Raute mit den Händen zu plakatieren um 41% zu holen?

Fazit: Ich bin froh, dass die Olle endlich weg ist. Vielleicht geschieht ja ein Wunder und dieses Ampeldingsbums schafft es wenigstens ein paar Dinge in diesem verrotteten Entwicklungsland mal auf Vordermann zu bringen.
 

parats'

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Hab mit befriedigend abgestimmt.
Ihre stumpfes aussitzen war schon richtig nervig, auch das sich gefühlt nichts bewegt hat in diesem Land. Aber Merkel hat immer für extrem viel Ruhe gesorgt und ich glaube, dass es in den kommenden Jahren Zeiten geben wird, wo sowas fehlt.

P.s. ein Mensch ist weder so schlecht wie sein Ruf, noch so gut wie sein Nachruf. Rechne eigentlich mit einem Merkel Gedenktag bis Ende der 20er Jahre. :troll:
 
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Es gab viele Dinge, die verschlafen wurden. Energiewende, Verkehrspolitik und Digitalisierung nerven mich davon am meisten. Wobei es gg. Ende bei der Energiepolitik ne klare Tendenz nach oben gab. Aber mal ehrlich: Insgesamt hat die Regierung Merkel zwar nicht viel bewegt, aber das Land relativ solide durch diverse große und kleine Krisen gesteuert. Man wird erst in 20 Jahren beurteilen können, wie schwerwiegend diese Politik der "ruhigen Hand" sich auswirkt. Gerade der Finanzbereich bereitet mir atm etwas Sorge, da hat man im Prinzip einfach so lange Löcher gestopft, bis erstmal nix mehr austrat.
Merkel persönlich schätze ich als vernünftigen Menschen ein. Bin schon froh, dass in Deutschland bisher keine populistische Arschkrampen an die Spitze gewählt werden.

Aber ich bin natürlich schon eher ein linksliberal denkender Mensch, weshalb ich einfach nur froh bin, dass die Scheiß-Union mal nicht regiert. Es war bitter nötig.
 
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Ich behalte mir ein Urteil vor, bis ich Machtverfall ausgelesen habe. :troll:
 

Gustavo

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Fazit: Ich bin froh, dass die Olle endlich weg ist. Vielleicht geschieht ja ein Wunder und dieses Ampeldingsbums schafft es wenigstens ein paar Dinge in diesem verrotteten Entwicklungsland mal auf Vordermann zu bringen.

Willst du damit etwa sagen, dass du nicht froh bist, dass uns die dauerhaft durchgezogene "schwarze Null" (tm) unsere "Handlungsfähigkeit" (tm) in der "größten Krise der Nachkriegszeit®" bewahrt hat? :troll:


Im Ernst: Bin auch nicht wahnsinnig überzeugt von ihrer Zeit als Regierungschefin, aber ich glaube viel mehr war auch nicht zu erwarten. Seit Adenauer die Grundzüge der BRD gesetzt hat war die Hauptsorge aller CDU-Kanzler doch, immer schön dafür zu sorgen, dass sich die Welt möglichst so langsam dreht dass noch der letzte Hinterwäldler in Waiblingen und Itzehoe sich intellektuell nicht zu sehr herausgefordert fühlt.
Was man ihr hoch anrechnen muss ist imho, dass sie es geschafft hat zu regieren ohne dass sich die nominell konservative Partei im politischen Spektrum selbst zerlegt hat oder durch eine Irrenanstalt ersetzt wurde wie in vielen anderen westlichen Staaten. Die Austeritätspolitik in Europa als Weg aus der Krise wird mit gebührendem Abstand als großer Fehler in Erinnerung bleiben. Worüber imho auch ziemlich wenig geredet wird ist wie ungleich das Wirtschaftswachstum der Merkeljahre insgesamt auf die Konten der Deutschen eingezahlt hat, wobei da Problen in meinen Augen bisher keine Partei wirklich zufriedenstellend gelöst hat. Und dass zu wenig bzgl. Klima getan wurde ist sowieso klar, wobei ich das mindestens zu genauso großem Teil der Bevölkerung selbst zuschreiben würde, das Thema wurde nämlich tatsächlich von jeder Krise doch relativ leicht aus dem allgemeinen Bewusstsein rausgespült. 2-.
 

Deleted_228929

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Ihre stumpfes aussitzen war schon richtig nervig, auch das sich gefühlt nichts bewegt hat in diesem Land. Aber Merkel hat immer für extrem viel Ruhe gesorgt und ich glaube, dass es in den kommenden Jahren Zeiten geben wird, wo sowas fehlt.
Sorry, aber das ist einfach direkt so eine Aussage, die mich maximalst triggert. "es hat sich nix bewegt" und "hat für viel Ruhe gesorgt" ist zweimal dieselbe Aussage, nur einmal negativ und einmal positiv formuliert. Ich war vor vier Jahren auch ganz konsterniert als ein Kommilitone meinte er fände es auch ganz gut dass Merkel nochmal antritt, "damit da mal etwas Stabilität reinkommt". Was ist mit dieser ominösen "Stabilität" gemeint außer dass man sich nicht an einen anderen Namen nach "Bundeskanzler_in" gewöhnen muss und was genau waren jetzt die konkreten Vorteile dieser "Stabilität", die wir die letzten vier Jahre nochmal "reinbekommen" haben?

Bin inzwischen maximalst für eine Begrenzung auf zwei Amtszeiten bzw. acht Jahre - vma zehn. Das erzeugt Druck auf die Damen und Herren, in der vorhandenen Zeit etwas Geschichtsbuchwürdiges zu produzieren und nicht einfach nur dadurch aufzufallen, dass sie eben lange da waren und man tolle Statistiken produzieren kann, wie viele US-Präsidenten, italienische Ministerpräsidenten und Bundestrainer er oder sie hat kommen und gehen sehen. Und wenn nichts Geschichtsbuchwürdiges herauskommt, dann ist die Person wenigstens auch mal wieder weg und wir müssen ihr nicht gefühlt das halbe Leben beim älter und fetter werden zuschauen.


Ich behalte mir ein Urteil vor, bis ich Machtverfall ausgelesen habe. :troll:
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parats'

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Sorry, aber das ist einfach direkt so eine Aussage, die mich maximalst triggert. "es hat sich nix bewegt" und "hat für viel Ruhe gesorgt" ist zweimal dieselbe Aussage, nur einmal negativ und einmal positiv formuliert. Ich war vor vier Jahren auch ganz konsterniert als ein Kommilitone meinte er fände es auch ganz gut dass Merkel nochmal antritt, "damit da mal etwas Stabilität reinkommt". Was ist mit dieser ominösen "Stabilität" gemeint außer dass man sich nicht an einen anderen Namen nach "Bundeskanzler_in" gewöhnen muss und was genau waren jetzt die konkreten Vorteile dieser "Stabilität", die wir die letzten vier Jahre nochmal "reinbekommen" haben?
Naja, also einerseits hat sie das Land nicht voran gebracht bzw. wichtige Reformen verpennt, ausgesessen bzw andere Schwerpunkte gesetzt - Stichwort Energiewende/Klima, Rentenpolitik etc. Pp.

Stabilität bezieht sich da eher auf das handling von Krisen. Ich habe Merkel immer so wahrgenommen, dass ihr zielgerichtete Lösungen in Kollektiv wichtiger sind als die Selbstdarstellung um dafür nette Presse abzusahnen.

Bzgl. einer Begrenzung bin ich aber bei dir. 4 Amtszeiten darf es nie wieder geben..
 
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Sie hats halt verwaltet und auf Krisen reagiert, aber irgendwas angestoßen wurde auch nicht
 
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Sehr schlecht.
  • Entgegen besseren Wissens aus reinem Opportunismus Atomausstieg entschieden
  • Entgegen der eigenen früheren Meinung, entgegen unserer Interessen und gegen die europäischen Partner in der Migrationskrise dafür gesorgt, dass hunderttausende ungebildete junge Männer mehr hierher gekommen sind als nötig gewesen wäre
  • Damit auch für das Erstarken der AfD gesorgt und Deutschland politisch nachhaltig gespalten
  • Fast keine sinnvolle Reform gemacht, trotz 16 Jahren Macht mit hoher Beliebtheit bei Volk und Medien. Beispiel Rentensystem
  • Nicht-Reaktion auf den Breitscheidplatz-Anschlag
  • Unnötige Zustimmung zu Euro-Bonds
 
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Gustavo

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Bin inzwischen maximalst für eine Begrenzung auf zwei Amtszeiten bzw. acht Jahre - vma zehn. Das erzeugt Druck auf die Damen und Herren, in der vorhandenen Zeit etwas Geschichtsbuchwürdiges zu produzieren und nicht einfach nur dadurch aufzufallen, dass sie eben lange da waren und man tolle Statistiken produzieren kann, wie viele US-Präsidenten, italienische Ministerpräsidenten und Bundestrainer er oder sie hat kommen und gehen sehen. Und wenn nichts Geschichtsbuchwürdiges herauskommt, dann ist die Person wenigstens auch mal wieder weg und wir müssen ihr nicht gefühlt das halbe Leben beim älter und fetter werden zuschauen.


Das Problem an der Argumentation ist imho, dass es auch nicht gerade vielversprechend ist mir vorzustellen, wer stattdessen 2013 hätte Kanzler werden können. So gut wie es damals lief wäre wohl wieder nur jemand von der Union in Frage gekommen. Flintenuschi? Ein (dann direkt in die Politik zurückgekehrter) Guttenberg? Röttgen, der ein Jahr vorher die Landtagswahl in NRW verloren hat? Bouffier (zu dem Zeitpunkt noch ohne eigenen Wahlsieg)? Insgesamt finde ich es ziemlich bedenklich, dass in den 16 Jahren der einzige Politiker in der Union, der zeitweise an ihre Beliebtheitswerte ran kam, Guttenberg war. Ich weiß, die Medien lieben es aus irgendeinem Grund zu schreiben "mErKeL hAt KeInEn NaChFoLgEr AuFgeBaUt", aber mal ehrlich: Das ist in den Sphären der Politik wohl bestenfalls die Ausnahme statt der Regel.

Wie gesagt: Für mich ist der wirkliche Erfolg der Ära Merkel nicht unbedingt, was sie getan hat, sondern eher wie viel schlimmer es hätte kommen können. Alleine in Merkels Regierungszeit hat Sarkozy die konservative Partei in Frankreich versenkt, Berlusconi (an sich schon ein Clown) den Rest des Guten Willens den die Nachfolger der DC noch hatten, die Tories haben sich völlig ohne echte Konkurrenz von links in einen EU-Austritt treiben lassen den niemand in der Partei wollte und schwimmen jetzt völlig. Die Christdemokraten in den Niederlanden hatten zu Merkels Amtsbeginn noch Werte in den mittleren 20ern, heute einstellig. Selbst in den Ländern in denen es noch halbwegs ok gelaufen ist wie in Spanien haben die Christdemokraten genauso deutlich verloren wie in Deutschland. Von den konservativen Parteien in weniger gefestigten Demokratien (:deliver:) wie den Republikanern in den USA, der ÖVP in Österreich oder den meisten konservativen Parteien in Osteuropa gar nicht zu reden.
 
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Ja, die Krise des Konservatismus geht Hand in Hand mit dem Erstarken der populistischen Rechten. Der "linke Block" ist natürlich sehr zerfasert, aber aufgrund vieler Überschneidungen und der gemeinsamen Idee, irgendwie "progressiv" zu sein, stabiler in der jetzigen Zeit als die konservative Seite. Ein Grund für die Krise ist sicher auch, dass Religion/Kirche immer unwichtiger werden. In Dtl. bedeutete konservativ sein praktisch immer auch, christlich zu sein. Merkel, die Pfarrerstochter, hat btw eine erstaunlich unreligiöse Kanzlerschaft hingelegt. Klar, manchmal schimmerten ihre persönlichen Ansichten schon durch, aber im Vergleich zu früheren Unionskanzlern war Merkel extrem weltlich orientiert. Persönlich finde es ich gut, dass die Kirche (und v.a. die kath. Kirche) an Macht verliert. Scheißverein.

Gleichzeitig brechen aber eben genau in den konservativen Kreisen die Wertmaßstäbe zusammen. Das simple "Es muss so bleiben, wie es war", das der CDU über 50 Jahre Macht gebracht hat, wackelt gewaltig. Die AfD fischt hier bei den besonders Frustrierten, genauer gesagt bei denen, die emotional aufgeladen in die politische Auseinandersetzung gehen. Siehe z.B. Themen wie Migration oder die Coronapolitik. Da ist ein tiefer Graben zwischen der Wahrnehmung des Staates und dem Staat selbst entstanden. Bei vielen ist da auch diese diffuse Idee eines "Deutschland, das (bald) nicht mehr gibt". Die BRD war in den letzten 70 Jahren erstaunlich robust, natürlich auch deshalb, weil man sie gelassen hat. Aber auch die deutsche Politik hat es insgesamt geschickt verstanden, den eigenen Einfluss konsequent auszubauen. Das Ergebnis sieht man v.a. in der EU.

Da bin ich auch sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Das Bekenntnis zur europäischen Integration eint ja alle demokratischen Parteien. Sollte die EU ernsthaft ins Wackeln kommen, werden hier ganz neue (alte) Flügelkämpfe entstehen.

Wir haben hier ja schon mal über die Krise des Konservatismus geredet, die Regierung Merkel hat einen Anteil daran, aber insgesamt war gerade die Person Merkel das, was die CDU/CSU am Absaufen gehindert hat. Durch ihre lange Dominanz ist aber natürlich ein Vakuum entstanden, aus dem am Ende der Armin geplumpst ist. Und wenn man sich die Kandidaten für Merkels Nachfolge anschaut... Merz mit seinen Ideen von gestern, Teflon-Röttgen (von dem mir jetzt tatsächlich zehn Sekunden der Name nicht eingefallen ist) und Braun, den keiner kennt und keiner will. Yay.
 

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Wie gesagt: Für mich ist der wirkliche Erfolg der Ära Merkel nicht unbedingt, was sie getan hat, sondern eher wie viel schlimmer es hätte kommen können. Alleine in Merkels Regierungszeit hat Sarkozy die konservative Partei in Frankreich versenkt, Berlusconi (an sich schon ein Clown) den Rest des Guten Willens den die Nachfolger der DC noch hatten, die Tories haben sich völlig ohne echte Konkurrenz von links in einen EU-Austritt treiben lassen den niemand in der Partei wollte und schwimmen jetzt völlig. Die Christdemokraten in den Niederlanden hatten zu Merkels Amtsbeginn noch Werte in den mittleren 20ern, heute einstellig. Selbst in den Ländern in denen es noch halbwegs ok gelaufen ist wie in Spanien haben die Christdemokraten genauso deutlich verloren wie in Deutschland. Von den konservativen Parteien in weniger gefestigten Demokratien (:deliver:) wie den Republikanern in den USA, der ÖVP in Österreich oder den meisten konservativen Parteien in Osteuropa gar nicht zu reden.
Toll, andere waren noch beschissener, wenn das mal keine Eigenleistung von Dr. Merkel ist. :rofl2:

Srsly, was ist jetzt das Argument? "Sie hat ihre politischen Gegner nicht zersägen lassen!". "Immerhin hat sie keinen Bürgerkrieg angefangen!". "Sie hätte ja auch in Polen einmarschieren können!" - Merkel beste!

Wenn man schon mit hypothetischem "andere hätten schlimmer sein können" daherkommt, dann hätte sie am besten Kanzlerin auf Lebenszeit werden sollen. Weil jeder andere köööööönnte ja schlimmer sein. Was soll das für eine Argumentation sein?

Ansonsten bestätigt das doch genau das, was ich sage: Für Merkel spricht intrinsisch nichts. Der einzige Grund, warum sie heraussticht ist nicht, weil sie besonders herausragend wäre, sondern einzig und alleine dass andere es noch ärger verschissen haben. Merkel glänzt also dadurch, dass sie keinen Amtsmissbrauch begeht, dass sie nicht korrupt ist und Politik nicht als primitiv-dümmliche Boygroup-Showeinlage gestaltet. Wow, was für eine Staatsmännin! :rolleyes:
 
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Naja und irgendwie habt ihr beide Recht. Es ist traurig, dass sowas als Errungenschaft gezählt wird; es ist aber faktisch auch richtig, wenn man sich den Rest der Welt anschaut. Ich hab ihr ne 4 gegeben, genau deswegen.
Und natürlich wegen 2015, dem besten Moment von Merkels Karriere, in dem sie tatsächlich mal eigenständig eine Einstellung vertreten hat, ohne sich vorher komplett abzusprechen und andere vorgehen zu lassen.
 

GeckoVOD

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Wie gesagt: Für mich ist der wirkliche Erfolg der Ära Merkel nicht unbedingt, was sie getan hat, sondern eher wie viel schlimmer es hätte kommen können.
Das beschreibt für mich die Ära Merkel ziemlich treffend. Ich kann mich an nichts erinnern, dass ich positiv mit ihr verbinden würde, außer eben diesem Statement, das wiederum zu diesem "wenigstens Stabilität" umgewurstelt wird. Daher eine Vier. Mit zugedrückten Augen.

Wie tic0r sagte, 2015 fand ich sie kurzfristig vertretbar durch eine Entscheidung, die sich eigenständig anfühlte. Da wurde aber nichts nachgeschoben und gemanaget, sondern einfach mal zugeschaut und irgendwie mit der Schulter gezuckt, statt wirklich mal das BAMF und nachliegende Strukturen grundlegend umzubauen. Grauenvoll. Die wirklichen Verdienste rechne ich da eher "der SPD" (sprich Heil und den Nachfolgern von Weise [ganz horrender Führungsstil)) an.
Dem gegenüber steht verpennte Energie- und Verkehrswende, stark verpennte Digitalisierung und fehlende Reformen.

Konservatismus hat sich einfach überholt, irgendwie war das nur Aussitzen gepaart mit der Hoffnung, dass sich weder das Internet noch die Globalisierung jemals durchsetzen.
 

Gustavo

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Wenn man schon mit hypothetischem "andere hätten schlimmer sein können" daherkommt, dann hätte sie am besten Kanzlerin auf Lebenszeit werden sollen. Weil jeder andere köööööönnte ja schlimmer sein. Was soll das für eine Argumentation sein?

Nanana, du tust hier so als wäre das Land mal so eben in 16 Jahre Merkel reingeschliddert. Die ersten vier Jahre: Okay, geschenkt. Das war auch nicht wirklich, womit sie 2005 angetreten ist, aber okay. Aber die 12 Jahre danach wussten die Wähler doch ganz genau was sie von AM bekommen und trotzdem haben sie sie halt wiedergewählt und auch zwischen den Wahlen war sie die meiste Zeit extrem populär; höchstwahrscheinlich wäre sie immer noch Kanzlerin, wäre sie nochmal angetreten. Insofern ist DER Hauptgrund, warum sie so lange Kanzlerin war, wohl eher dass außer kurzzeitig Guttenberg niemand da war, der ihr das überhaupt hätte streitig machen können. Ich sage ja nicht dass sie die beste denkmögliche Kanzlerin ist, aber ich sehe halt auch keinen echten Sinn darin sie mit irgendwem zu vergleichen, der nur in deiner Vorstellung existiert. Der reale Tradeoff war nicht "Merkel vs. Fabelkanzler", sondern Merkel vs. die oben genannten. Und wenn wir mal ganz ehrlich sind: Wenn du den Blick mal auf die anderen Parteien ausweitest, wer kommt dir denn so viel geeigneter vor als Kanzler?

Aber wie gesagt: Ihr Hauptverdienst ist für mich weniger die Kanzlerschaft als die Tatsache, dass sie die Union vernünftig durch eine sehr schwere Zeit für konservative Parteien geführt hat. Für ein halbwegs stabiles, vernünftiges politisches System gibt es in den allermeisten Ländern als Organisationsform nur die Achse Rechts-Links. Wenn eine Seite davon von einer Partei dominiert ist, die nicht mehr gewillt ist normale Politik zu machen, wird es auf Dauer schwierig, ein stabiles System zu behalten. Überall in der westlichen Welt sieht man, dass konservative Parteien dieselben Probleme haben: Positive traditionelle Bindungen nach rechts nehmen ab (wie nach links auch) und niemandem fällt so richtig ein, wodurch man sie ersetzen soll. Dazu entwickelt sich die political economy der modernen Volkswirtschaften nicht gerade zu Gunsten der meisten Normalverdiener. Linke Parteien können dagegen immerhin das Argument setzen, sie stehen für mehr Wohlstand durch Umverteilung*. Das bleibt rechten Parteien nicht. Viele davon haben sich darauf zurückgezogen, sich Sündenböcke zu suchen: "Genderwahn", Flüchtlinge usw. usf.
Man sieht doch wirklich überall in Europa (und der Welt), dass du die Geister nicht mehr in die Flasche zurückgestopft bekommst, wenn du sie erst mal geöffnet hast, eben weil die Wahrheit ist dass die Probleme der meisten Wähler mit gendergerechter Sprache und Flüchtlingen nix zu tun haben. Gab auch in der Union genug Leute, denen es zuzutrauen war die Partei auf diesen Kurs auszurichten, siehe nur die ganzen Kurz-Fanboys im Süden und quasi die halbe CDU im Osten. Dass die sich in der Union nicht durchgesetzt haben muss man Merkel hoch anrechnen. Ich habe nicht CDU gewählt, aber ich weiß zumindest im Zweifelsfall *könnte* ich CDU wählen, ohne dass ich mir zu große Sorgen darum machen muss, was die mit meiner Stimme anfangen. Welche Alternative hast du in den USA, wenn du nicht die Demokraten wählen willst? In Frankreich, wenn du im zweiten Wahlgang nicht Macron willst? Usw. usf.




*natürlich nicht so platt formuliert, aber halt Wohlstand durch "wir spielen in irgendeiner Weise an der Marktverteilung rum damit Leute mit weniger gefragten Skills mehr bekommen als sie es jetzt tun und Leute mit gefragteren Skills weniger", das kann man natürlich auch Mindestlohn nennen und schon schießt es in Umfragen gegenüber Umverteilung durch die Decke
 
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Die Frage war: "Wie beurteilst du Merkels Wirken als Deutsche Bundeskanzlerin?"

Kommt da jetzt noch was, oder bleibt es bei "besser als Berlusconi" und "sie hat Wahlen gewonnen"?
 
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Naja ich kann beide Ansätze verstehen und bin ja gefühlsmäßig bei dir, aber was Gustavo so sagt ist schon sinnvoll. Du bewertest ne Matheklausur für Fünftklässler ja auch nicht danach, inwiefern die vernünftig Differentialgleichungen lösen können. Insofern muss das schon auch gemessen an den Möglichkeiten werden.
Und z.B. wurde die Energiewende locker 20Jahre verschlafen, aber ich frag' mich schon wieviel Einfluss Merkel als Kanzlerin de facto darauf hatte. Wenn du in der Bevölkerung keine Mehrheiten für das Thema hast, dann kannst du so eine Investitionspolitik schwerlich fahren; gerade bei den großen Industrien in Deutschland.

Andererseits hat man imo jetzt auch kein Thema auf dem Schirm, für das sie sich persönlich stark gemacht hat und was dadurch Fahrt bekommen hat. Musste ich letztens dran denken, als Frankreich die Benin-Statuen zurückgegeben hat: Da hat Macron wirklich persönlich was verändert (Einsatz von Savoy für die Kommission, tatsächliche Priorisierung des Themas). Ist jetzt natürlich mehr eine kleine Sache, aber sowas ist mir von Merkel nicht bekannt.
 

Benrath

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Darf es keine Kritik an der Frage geben? Das sind wie die 1001 Bücher ala "Eigenschaften der erfolgreichsten CEO" etc. pp.
Weder glaube ich, dass wegen Merkel der Konservatismus in Deutschland gerettet wurde noch das er untergegangen wäre wenn eine andere Person da gestanden hätte. Wir reden hier von einer riesigen Organisation, die unglaublich träge ist und sein kann, wenn es gegen den Willen der Mehrheit der Organisation geht.

Als ob eine Person und sei es der Kanzler mit einem Handwisch alle Reformen durchsetzen kann.
 

Deleted_228929

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Naja ich kann beide Ansätze verstehen und bin ja gefühlsmäßig bei dir, aber was Gustavo so sagt ist schon sinnvoll. Du bewertest ne Matheklausur für Fünftklässler ja auch nicht danach, inwiefern die vernünftig Differentialgleichungen lösen können. Insofern muss das schon auch gemessen an den Möglichkeiten werden.
Die Kritik ist nicht, dass nicht alles geschafft wurde, sondern dass sehr schnell nicht einmal mehr der Anspruch da war, noch mehr zu schaffen als einfach im Amt zu bleiben.


Darf es keine Kritik an der Frage geben?
Das Threadthema ist ihre Arbeit als Bundeskanzlerin. Ob sie eine tolle Parteichefin war interessiert mich als Nicht-CDU-Anhänger exakt null. Dass sie die CDU 16 Jahre als stärkste Kraft gehalten hat, ist keine Leistung, die man ihr in ihrer Eigenschaft als Regierungschefin anrechnet. Wenn also jemand nicht mehr zu sagen hat außer dass sie tolle Wahlergebnisse geholt hat und kein Clown war, dann spricht wohl nicht viel für sie als Kanzlerin.
 

Celetuiw

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“Wir schaffen das“ 1+ mit Sternchen. Zusammengezogen mit dem Rest ne solide 2-
Mit Abstand beste Note die m.M.n irgendein aktiver Unionspolitiker verdient.
 
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Spontan hatte ich ja zu 3 tendiert, aber da das jetzt quasi die Standardnote ist, muss ich wohl auf 2 hoch. Mir ist Mutti als Person sympathisch und ich halte sie für sehr klug und kompetent. Über ihre Arbeit hab ich gemischte Gefühle, aber ich kann letztlich zu wenig beurteilen, was man als Bundeskanzlerin realistisch erreichen kann, um das sinnvoll zu bewerten.
 
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Das Threadthema ist ihre Arbeit als Bundeskanzlerin. Ob sie eine tolle Parteichefin war interessiert mich als Nicht-CDU-Anhänger exakt null. Dass sie die CDU 16 Jahre als stärkste Kraft gehalten hat, ist keine Leistung, die man ihr in ihrer Eigenschaft als Regierungschefin anrechnet. Wenn also jemand nicht mehr zu sagen hat außer dass sie tolle Wahlergebnisse geholt hat und kein Clown war, dann spricht wohl nicht viel für sie als Kanzlerin.
Naja, du hast das Thema "Amtszeitbegrenzung" ins Spiel gebracht, und da geht es eben nicht mehr nur um ihre Eignung als Kanzlerin im vergleich zu den sonstigen Parteien, sondern um den Vergleich Merkel-CDU vs. [Anderer Kanzler]-CDU sowie zusätzlich noch um ganz grundlegende Fragen bzgl. der Demokratie in Deutschland. Man hat fast das Gefühl, als wäre Merkels größtes Vergehen aus deiner Sicht, dass sie bei allem Konservatismus zu beliebt war und damit ständig wiedergewählt wurde.

Gibt es denn - ganz empirisch - Länder, in denen es Amtszeitbegrenzungen gibt, und bei denen man das Argument bringen kann, dass es deshalb besser läuft als in Deutschland?
 
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Der Sinn von Amtszeitbegrenzungen erschließt sich ja schon dadurch, dass sie selbst für Diktatoren wie Erdogan und Putin nervige Hindernisse sind, die dann selbst bei Entfernung "entlarvend" wirken.

Finde auch etwas müßig zu spekulieren, ob ein anderer CDU-Kanzler schlechter gewesen wäre.
Ich glaube, dass selbst Röttgen Merkel's "Nichtstun" besser hinbekommen hätte.
Vor allem aber steht zur Debatte, ob die Amtszeitbegrenzung eine ganz andere politische Debatte und Nachfolgedebatte ausgelöst hätte.
Selbst in der CDU hätte das zu anderen Nachwuchsdynamiken führen können (nicht müssen).
 

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Der Sinn von Amtszeitbegrenzungen erschließt sich ja schon dadurch, dass sie selbst für Diktatoren wie Erdogan und Putin nervige Hindernisse sind, die dann selbst bei Entfernung "entlarvend" wirken.
Das ist schon weit hergeholt, ich sah und sehe keine Partei, die so was hier auslösen könnte. Und ganz ehrlich, die Begrenzung ist in solchen Staaten auch eher ein geringes Problem, als ob die Vorgänge da nicht eh jeder wüsste. Hat ein bischen was von Jana aus Kassel.
 
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Der Sinn von Amtszeitbegrenzungen erschließt sich ja schon dadurch, dass sie selbst für Diktatoren wie Erdogan und Putin nervige Hindernisse sind, die dann selbst bei Entfernung "entlarvend" wirken.

Finde auch etwas müßig zu spekulieren, ob ein anderer CDU-Kanzler schlechter gewesen wäre.
Ich glaube, dass selbst Röttgen Merkel's "Nichtstun" besser hinbekommen hätte.
Vor allem aber steht zur Debatte, ob die Amtszeitbegrenzung eine ganz andere politische Debatte und Nachfolgedebatte ausgelöst hätte.
Selbst in der CDU hätte das zu anderen Nachwuchsdynamiken führen können (nicht müssen).
Du bringst ein theoretisches Argument (Amtszeitbegrenzung ist Hindernis für Autokraten) und lieferst mit deinen Beispielen direkt den empirischen Beweis, dass es am Ende in solchen Ländern doch nicht alt zu viel auszumachen scheint, und andere Mechanismen für diese Frage wohl doch entscheidender zu sein scheinen. Überzeugt mich jetzt nicht so :ugly:.
 
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Volksverräterin
Habe mich gerade noch zu einer 5 hinreißen lassen, weil sie immerhin nicht kriminell oder völlig wahnsinnig ist :deliver:
 

Gustavo

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Die Frage war: "Wie beurteilst du Merkels Wirken als Deutsche Bundeskanzlerin?"


Und wenn sie als Kanzlerin agiert wirkt sich das nicht auf die Partei aus oder was? Die Union ist doch bestenfalls 70% Kanzlerwahlverein 30% richtige Partei, da macht es natürlich einen enormen Unterschied mit welchem Kurs man Wahlen gewinnt oder halt verliert.


Kommt da jetzt noch was, oder bleibt es bei "besser als Berlusconi" und "sie hat Wahlen gewonnen"?

Na ja, was kam denn von dir bisher? Ausformuliert sehe ich da nur "hat halt nix gemacht", was ja nicht ganz falsch ist, aber mir ist nicht so ganz klar was du stattdessen erwartet hättest. Merkel war halt nun mal in der CDU, zwöf Jahre Regierung mit der SPD und vier mit der FDP. Unter schwarz-gelb war das Beste, was man erwarten konnte imho, dass die Wünsche der FDP komplett ignoriert werden und das hat sie ja nun tatsächlich mehr oder weniger so gemacht. Und mit der SPD gibt es halt einfach keine Gemeinsamkeiten für irgendwelche großen Würfe. Merkel kann ja nun auch nicht einfach dekretieren, dass im Fernsehen nur noch 24h Robert Lembke gezeigt wird, nur weil sie Kanzlerin ist. Fast alles von dem, was ich (und vermutlich du auch) mir gewünscht hätte wäre mit der Union schlicht nicht zu machen gewesen, auch für Merkel nicht.
 
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Ich Kram den Mal aus, obwohl es in einigen anderen Threads auch darum geht.

Ich denke immer mehr, dass sie ein mangelhaft verdient hat. Bewertungen trifft man immer nachher, bevor jemand schreibt, dass
1. man nichts zu Putins kommender Aktion hätte wissen können (Bundeswehr und Außenpolitik)
2. Nordstream 2 ist ein Wirtschaftsprojekt
3. Die Klimakrise (Alternative Energien, Klima global)

Ich habe das Gefühl, dass es ein herunterwirtschaften statt Beibehaltung oder Fortschritt zu sein.

Zu Russland noch was:
 
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Man sprach ja nicht umsonst "gerne" von den bleiernen Merkel-Jahren. 🤷‍♂️
Sozialpolitische Wohltaten verteilt, um Wahlen zu gewinnen und ansonsten halt geschaut wie man sich mit "Auf Sicht fahren" durchwurschteln kann.
Strategische Vision: geht so.
 
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