Ethnische Minoritäten in Serien

Quint

,
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TLDR: Buffy wird mit einer schwarzen Hauptrolle neu aufgelegt, in der Witcher-Serie soll Ciri von einer BAME (Black, Asian and Minority Ethnic) gespielt werden. Gerade letzteres hat für viel Aufregung gesorgt, auch hier eine Zusammenfassung: "In Polen gab es früher keine Schwarzen" vs "Hautfarbe und Ort werden in den Büchern nie erwähnt".

Wie steht ihr zu diesen Casting-Entscheidungen?

Ich selbst bin sehr gespalten. Einerseits habe ich nichts gegen mehr ethnische Minoritäten in Serien und Medien. Andererseits wäre eine BAME-Schauspielerin für Ciri für mich doch ein tiefer Eingriff in das ursprüngliche Universum von Andrzej Sapkowski.

Sind euch BAME-Schauspieler in Serien egal? Sollte jede mindestens einen haben? Wann wäre für euch eine Grenze diesbezüglich erreicht?

€: Reaktion polnischer Fans auf das Casting
 

Deleted_504925

Guest
muss halt passen, bei sowas wie the witcher wirkt es eben arg erzwungen um dem momentanen trend gerecht zu werden.
vielleicht ist es ja auch gerade die idee dahinter, ein bisschen skandal um so mehr öffentlichkeit zu haben. wobei witcher doch eigentlich auch so genug leute ziehen sollte.

buffy ist ein bisschen seltsam weil es vorher ja gerade das blonde 08/15 high school mädchen war, aber ist ja ein reboot. wenn es gut wird, warum nicht?
 
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USS Endrox 2.6

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Wichtiger ist es das die Leute zu dem Film passen. mMn macht dieses es muß von jeder ethnischen Gruppe jemand dabei sein damit sich ja niemand benachteiligt fühlt eher ziemlich viel kaputt, weil es eben viel zu oft erzwungen wird, gerade bei den "großen/bekannten" Filmen.
Allgemein schränkt dieser ganze reingepresste politsche Kram, die Möglichkeiten/Ideen für neue Filme stark ein(grade bei den "großen" Filmen). Muß ja immer xyz mit drin sein, damit sich xyz nicht beschwert, so ein Blödsinn.
 
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Wichtiger ist es das die Leute zu dem Film passen. mMn macht dieses es muß von jeder ethnischen Gruppe jemand dabei sein damit sich ja niemand benachteiligt fühlt eher ziemlich viel kaputt, weil es eben viel zu oft erzwungen wird, gerade bei den "großen/bekannten" Filmen.
Allgemein schränkt dieser ganze reingepresste politsche Kram, die Möglichkeiten/Ideen für neue Filme stark ein(grade bei den "großen" Filmen). Muß ja immer xyz mit drin sein, damit sich xyz nicht beschwert, so ein Blödsinn.
Solange das ordentliche Charaktere sind, die ihre ethnische Rolle auch füllen, ist mE alles gut. Peinliche sind halt Quotenschwarze.

Nicht nachvollziehen kann ich aber, dass z.B. der Ire Gerard Butler den Zentralasiaten Attila spielen darf oder Jake Gyllenhaal den Prinzen von Persien, eine Schwarze aber keine Buffy.
 
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Finde die Motivation dahinter zunehmend behindert. Ob die neue Buffy nun schwarz oder weiss oder rot ist, ist mir ziemlich schnurz, solange es irgendwie auf den Charakter passt.

Aber passiert ja gerade nicht nur mit der Ethnie, sondern auch mit dem Geschlecht (all-female Reboots, strong female lead) und der sexuellen Identität:
https://www.nme.com/news/batwoman-s...-casting-criticism-need-ill-bat-phone-2365767
https://www.theguardian.com/lifeand...but-the-backlash-tells-us-a-lot-about-our-era
Ruby Rose, eine gender-fluid Lesbe, ist leider nicht "gay enough" (und schon gar nicht jüdischer Abstammung) und hat nun "Social" Media quittiert, nachdem sie von SJW-Jüngern bombardiert worden ist.
Eine lesbisch-jüdische Superheldin darf jetzt also nur noch von einer lesbischen Jüdin gespielt werden, ansonsten wird die fälschlich gecasteten Schauspielerin vom Twitter-Mob medial gelyncht?

Die ganze Minderheits-Thematik ist ein ziemlich zweischneidiges Schwert, und wird leider zunehmends rücksichtslos und erbittert von den SJWs geführt. OK, wir müssen also Schwarze und Frauen und Gays mehr unterstützen. Aber was ist mit den Latinos? Den Asiaten? Und was ist mit behinderten? Muss der nächste Ocean's Reboot mit einer all-disabled Crew gedreht werden? Wobei alle natürlich weiblich, unterschiedlich sexuell veranlagt und aus armen und benachteiligten sozialen Schichten stammen müssen? Und was ist mit den non-binaries? Werden die nicht auch diskriminiert, wenn ALLE Rollen and Männer oder Frauen gehen?
Oh und natürlich darf die indianische, neutralgeschlechtliche, pan-sexuelle, Trisomie21-kranke, übergewichtige fat-acceptance, jüdisch-muslimische Bettler*in nur vom einer Person gespielt werden, die all diesen Atributen auch im RL entspricht!! Und selbst dann wird es noch einen SJW-Mob geben, die irgendwo eine diskriminierte Minderheit ausmacht und der Person das Leben zur Hölle macht.

/rant
 

zimms

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Diese "Quoten-Minderheiten" stören mich eigentlich nicht. Ich finds nur immer scheiße, wenn bereits bestehende Marken/Charaktere hergenommen und dann deswegen verändert werden.

Beim Beispiel Witcher 3 bin ich allgemein kein großer Fan davon da jetzt eine Serie zu machen. Ist halt komisch wenn Geralt nicht mehr Geralt aus W3 ist, sonder Superman. Da stört mich eine schwarze Ciri nur minimal mehr.
 
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ein film soll das geschehen ja eigentlich so authentisch und glaubwürdig wie möglich rüberbringen. hängt natürlich vom genre und dem eingesetzten stilmittel ab, aber das ist wohl die regel. irgendwann wird es halt peinlich, wenn rollen besetzt werden, die mit der historischen oder gegenwärtigen realität nicht konform gehen. scorn hat dazu ja ein paar beispiele genannt. ich kann keinen film ernst nehmen, in dem ein SS offizier von einem schwarzen gespielt wird. genauso wenig filme, in denen zierliche frauen mit modelmaßen und ersichtlich 0 muskelmasse die heftigsten agentinnen sind und trainierte männer ohne probleme außer gefecht setzen (scicario fällt mir dazu ein). noch schlimmer hingegen filme, in denen frauen intellektuelle figuren verkörpern (ghostbusters) :troll:.

in fiktiven universen ist es mir eigentlich latte, auch wenn es von der buch/comic-vorlage abweicht o.ä.
 

Gustavo

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Nur dass das Argument "cultural appropriation" halt Blödsinn ist. Es ist ein an sich schon schwachsinniges Argument und die Art, wie der Typ es zusammenfasst, als wäre "Witcher" höchstes Kulturgut und quasi gleichrangig mit Mickiewicz sagt mir, dass hier genauso derbe übertrieben wird wie auf der anderen Seite.




Aber von mir aus könnten sie ihre geliebte Ciri für die weiße Rasse zurückclaimen wenn sie endlich zugeben dass Jesus den Muselmannen gehört. :troll:
 
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Finde die Argumentation recht verständlich. Natürlich ist das kein Kulturgut, sondern einfach ein Nerdfest. Aber den Nerds bedeutet Nerdstuff eben ziemlich viel, und Nerds sind ein Grossteil der Witcher Kundschaft.
Er argumentiert ja nicht ausschliesslich mit "Aber die war in der Vorlage weiss!!!!", sondern dass der Ami doch seine Probleme zuhause lassen soll und der Vorlage ihre slavischen(?) Wurzeln lassen soll. Sagt ja keiner, dass sämtlichen Darsteller auf Polen kommen müssen, aber nur weil die Amis seit Jahrhunderten ein Gleichstellungsproblem haben, muss man das jetzt nicht einer polnischen Nerdvorlage aufs Auge drücken. Die Witcher-Welt ist divers und es gäbe sicherlich genug Möglichkeiten, coolen BAME Nebencharaktere ihre Glanzmomente zu lassen.

Das geht für mich auch nicht unter "Künstlerische Interpretation", das ist einfach das Aufstülpen dieser Diversity-Debatte in den USA.

Wieso nicht in einem Lotr Reboot Aragorn schwul und Gandalf weiblich-schwarz machen? Wäre unglaublich inklusiv.
 
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Diversität um ihrer selbst willen ist Quatsch. Wenn die Geschichte es hergibt, immer gerne. Ich warte ja noch auf das Hitler-Biopic, bei dem Adolf von Will Smith gespielt wird.
 

Benrath

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Ich glaub das einzige was mich jetzt irritieren würde, ist das im Game Ciri halt weiß mit schneeweißen Haaren ist. K.a. an sich ist es mir egal, aber würde mich der Gruppe anschließen, die Diversität nur um Ihrer selbst willen strange findet.
 
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Was ich merkwürdig finde ist: Schauspieler schlüpfen in Rollen. Historisch ging das so weit, dass Frauen nicht schauspielern durften und alle Rollen von Männern gespielt wurden. Generell ist es heute so, dass Schauspieler jemanden verkörpern der/die sie nicht sind. Es erscheint mir merkwürdig erzwingen zu wollen, dass die Schauspieler auch möglichst genau das sein sollen was ihre Rolle ist. Einerseits hieße das, leicht überspitzt, dass jeder Schauspieler nur eine Rolle spielen darf. Und andererseits führt es irgendwie das Konzept Schauspielerei ad absurdum. Wäre es nicht angemessener und vollkommen nachvollziehbar wenn man forderte, dass Minderheitenrollen im Screenwriting berücksichtigt werden wo sinnvoll möglich (obvsly), und dass v.a. sichergestellt wird, dass die entsprechenden Schauspieler respektvoll und einfühlsam mit der Rolle umgehen. Genau das ist ja der Hauptskill eines Schauspielers. Sich selbst spielen kann jeder.



Loosely related: https://www.golem.de/news/github-py...fe-master-und-slave-ersetzen-1809-136571.html

Master/Slave als Programmiersprachenbegriffe in Python sollen ersetzt werden weil es für manche Menschen traumatisch sein könnte diese Begriffe zu lesen. Angeblich ein Trollversuch von 4chan der es jetzt in die reale Welt geschafft hat.
 
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Ich verstehe halt nicht, wieso man dafür bei Verfilmungen von "altem" Material da noch die politische Agenda drauf drücken muss. Warum kann man die nicht als Zeugen der "damaligen" und meinetwegen in den eigenen Augen intoleranten Zeit so stehen lassen und hält sich weitestgehend an das Quellenmaterial? Für die ganze große bunte neue Auffassung gibts doch noch genug Raum um neue Geschichten zu erfinden, neue Helden zu schaffen, für jede Minderheit ihren Superhelden wenn nötig.

Vernünftig fände ich sogar, Minderheiten dort gezielt Raum zugeben, wo das in den Plot passt und auch problemlos möglich ist. Bestes Beispiel ist imho "Ziemlich Beste Freunde" - hätte man sich da hingestellt und gesagt, wir geben einem wirklich querschnittsgelähmten Menschen die Möglichkeit einer Hauptrolle in einem großen Film und es hätte 'nen Casting gegeben bei dem sich dann ein "echter" Rollstuhlfahrer durchgesetzt hätte - wäre in meinen Augen völlig okay gewesen. Man muss ja nicht zwangsweise einen "Nichtbehinderten" eine "Behindertenrolle" spielen lassen wenn das in dem Fall auch ein behinderter Schauspieler hätte tun können. Oder Filme wo es z.B. Blinde oder Taubstumme in Haupt- oder Nebenrollen gibt.

Aber das Ganze schon zur Quasi-Quote zu machen in wirklich gefühlt jeder neuen Serie oder größeren Verfilmung... das erinnert an die peinlichen Plots von SoapOperas wo es in jeder einzelnen Kackfolge einen "schweren Schicksalsschlag" gab. Thomas hatte einen Autounfall und sitzt nun im Rollstuhl. Aber seine Freundin Sabine verlässt ihn, weil sie Krebs hat und lieber mit Detlef zusammen wäre. Der sich aber gerade als schwul geoutet hat, was sein Freund Sven nicht gut findet, denn der hat Superreiche aber Erzkonservative Eltern die ihn jetzt enterben wollen. Was Sabine aber noch gar nicht weiss ist, dass Jan heimlich ihre Krankenakte gelesen hat und weiss, dass sie ein behindertes Kind erwartet. Und deshalb hat er Thomas' Auto manipuliert, denn Jan steht heimlich selber auf Sabine. Obwohl er sie niemals haben kann, denn sie ist ja seine Zwillingsschwester. Ja, Geschichten die das Leben schreibt.

Genauso wirkt 'ne schwarze Ciri wenn man mit den Witcher-Büchern/Games aufgewachsen ist.
 
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Ne schwarze Schauspielerin zu nehmen weil sie schwarz ist, ist rassistisch. Dealt damit.
 

USS Endrox 2.6

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Der nächste Beverly Hills Cop mit Donald Murphy!!! :naughty:

Jet Li wird dann in Kung Fu Schule Rises vom Indo getauscht!!!

Im nächsten India Bollywood Film kriegt die Hauptrolle nen Ur Apache!!! :stupid:

Klar gab es solche Dinge wie erster Weisser Shaolin Mönch Filme usw/etc in den 70ern aber dann sollten diese Dinge auch schon passend sinnvoll sein, weils hier eben der Erste Weisse war als beispiel. Aber bei vielen Sachen ist es eben einfach zu Aufgespielt und erzwungen.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Finde die Argumentation recht verständlich. Natürlich ist das kein Kulturgut, sondern einfach ein Nerdfest. Aber den Nerds bedeutet Nerdstuff eben ziemlich viel, und Nerds sind ein Grossteil der Witcher Kundschaft.
Er argumentiert ja nicht ausschliesslich mit "Aber die war in der Vorlage weiss!!!!", sondern dass der Ami doch seine Probleme zuhause lassen soll und der Vorlage ihre slavischen(?) Wurzeln lassen soll. Sagt ja keiner, dass sämtlichen Darsteller auf Polen kommen müssen, aber nur weil die Amis seit Jahrhunderten ein Gleichstellungsproblem haben, muss man das jetzt nicht einer polnischen Nerdvorlage aufs Auge drücken. Die Witcher-Welt ist divers und es gäbe sicherlich genug Möglichkeiten, coolen BAME Nebencharaktere ihre Glanzmomente zu lassen.

Das geht für mich auch nicht unter "Künstlerische Interpretation", das ist einfach das Aufstülpen dieser Diversity-Debatte in den USA.


Umso mehr ich darüber lese, umso weniger halte ich deinen Standpunkt für haltbar. Zur Erinnerung:

- Wir reden hier über eine FANTASY-Welt. Nicht nur kommen darin Elfen und Werwölfe vor, die Welt soll nicht mal Europa sein, sondern etwas Mittelerde ähnliches
- Die Bücher sind keineswegs "Kulturgut" oder ähnliches wie insinuiert, sondern mehr oder weniger die polnische Version von GOT
- Es gibt bereits eine polnische Version (mit polnischen Darstellern), die genau das darstellt was hier gefordert wird
- Das ist eine amerikanische Serie für ein internationales (nicht primär polnisches) Publikum

Warum sollte eine Kunstform, die eine Vorlage aus einer anderen Kultur adaptiert, nicht ihre eigene Realität spiegeln? Mal ganz abgesehen davon, dass das Problem mit der ethnischen Vielfalt ja nun nicht gerade ein rein amerikanisches ist, wenn du dir die momentane Politik Polens anschaust: Warum sollte man sich auf diesen Unfug einlassen? Es gibt keinerlei logischen Grund, warum Ciri weiss sein muss. Ich habe die starke Vermutung was da in Nerdrage verkleidet wird basiert letztendlich zum größten Teil einfach nur auf Ethnozentrismus.
 

Deleted_504925

Guest
naja, ich denke die meisten kennen witcher wohl eher über die spiele serie.
da ist ciri ja eine figur die eben so aussieht:
ciri-thewitcher_s525.jpg

würde nach meiner meinung schon sinn machen sich daran ungefähr zu orientieren.
als geralt will man ja auch nicht vin diesel mit glatze sehen.
wirkt für mich alles eher wie ein marketing move um interesse für die serie zu wecken mit so einem erzwungenen skandälchen.
 
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@Gustavo: Woran genau machst Du denn fest, ob die Witcher-Saga "Kulturgut" ist? Mal ganz davon abgesehen, dass das völlig irrelevant wäre. Diese Bücher sind groß geworden durch die Fangemeinde die diese Welt so liebt wie sie ist. Die Welt wurde vom Autor in einer bestimmten und beabsichtigten Art und Weise geschaffen und ihre Details teilweise haarklein beschrieben. Und in diesen Beschreibungen wird z.B. auch das Äußere bestimmter Personen sehr deutlich dargestellt.

Nun darauf zu pochen, die amerikanische Neuverfilmung sei aber eine "Kunstform" grenzt schon an Lächerlichkeit. Das ist 0815 Business, die Entscheidung für eine farbige Schauspielerin nicht Kunst sondern Kalkulation.

Es gibt also einen sehr guten logischen Grund, warum Ciri weiss sein muss: Weil sie genau so im Original beschrieben ist und Tochter des Kaisers des Volkes ist was auch generell an eine doch sehr europäische Gestaltung angelehnt ist. Punkt. Aber sieh Du nur wieder verkleideten Rassismus irgendwo. So ein Bullshit³ kann man sich eigentlich echt nicht mehr geben. Wenn die Amis ein Witcher mit 'ner schwarzen Hauptdarstellerin wollen, niemand hätte sie gehindert eine Monsterjägerin aus Serrikanien oder Ophir zu erfinden die wegen mir auch noch 3x krasser, geiler, stärker und toller ist als alle anderen. Dafür muss man nicht auf das Originalmaterial seine pseudomoralische social justice Botschaft draufklatschen und das Ganze dann als "künstlerische Freiheit" verkaufen wollen.

Ich warte ja noch auf 'ne kurzatmige 250kg Lara Croft die mit dem Schlauch ihres Beatmungsgeräts die BadBoys erwürgt. Dabei summt sie ständig "ich will so bleiben wie ich bin..." als Running Gag. Ach nein, Running Gags darfs ja nicht mehr geben. Offended die Gelähmten. Zweifeuerkraut hat völlig Recht, unnötig und Deine "Vermutung" ist krasser Blödsinn, aber reds Dir nur weiter ein, man fühlt sich gleich viel besser, wenn die anderen im Grunde nur niedere Beweggründe haben.
 

haschischtasche

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Da Rassismus und Xenophobie zwei der Hauptmerkmale der Witcher-Bücher sind, habe ich überhaupt kein Problem damit wenn da "Etnische Minoritäten" mitspielen; Arsch auf Eimer und so.

Zu sagen, dass das ganze in dem Fall unpassend wäre, ist schon ziemlich unpassend.
 
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Niemand hat was dagegen, dass da ethnische Minoritäten mitspielen.
Niemand hat was gegen 'ne Witcher Verfilmung mit Minoritäten in der Hauptrolle.
Niemand hat was gegen 'ne extrem kritische Auseinandersetzung mit Rassismus und Xenophobie oder gegen eine klare Positionierung in einer solchen Verfilmung, da genau dies auch Thema in den Originalen ist.

Die bestehenden Bücher - wie sie sind - sind in keinster Weise 'rassistisch', ganz im Gegenteil. Und die Fans sind einfach nur verliebt in dieses sehr detaillierte Universum mit endlich mal Wurzeln aus ihrer eigenen Kultur und nicht immer dieses ewig selbe "Elfen, Feen, Orcs..." der westlichen Fantasywelt. Das kann man auch einfach mal aus Respekt unangetastet lassen.

Bei der *Debatte* um diese Neuverfilmung hat die Meinung der "konservativen" Seite (aka Content nicht erzwungenermaßen sozial korrekt adaptieren) absolut NICHTS mit "Rassismus" oder "Xenophobie" zu tun. Und diese ständige Unterstellung noch beim letzten Fantasyepos nervt einfach langsam nur noch. Irgendwann wird man vollgemault, weil die Schuhsohlen schwarz sind, das wäre im Grunde ja nur 'ne versteckte Botschaft blablablabla. Es kommt einem mittlerweile so vor, als hätten diese ganzen Kämpfer für Diversity weder die Kreativität noch die Energie, irgendwas eigenes und meinetwegen "besseres" zu schaffen und deshalb müssen sie durchgehend an Existierendem rummäkeln und jeden der ihre Meinung nicht teilt, dass man da unbedingt 'was ändern' müsse als Rassisten zu diffamieren. Wer nix aufbauen kann, der muss wenigstens einreißen. Aber wenn man so an das Thema Gleichberechtigung/Minderheitenrepräsentation herangeht (was ich durchaus ein berechtigtes Anliegen finde), der braucht sich nicht wundern, wenn er auf Widerstand stößt. Und das ist dann nicht 'bedenklich' und 'empörend', nicht 'rückständig' und nicht 'hasserfüllt'.

Ich hab absolut nichts dagegen, wenn man heute Kinderliteratur z.B. auf 'ne Weise schreibt, dass da nicht "der Neger im Urwald haust" z.B., aber deshalb muss man noch lange nicht Pippi Langstrumpf umschreiben oder wahlweise verbieten. Man kann es akzeptieren wie es ist, auf die Probleme aus heutiger Sicht hinweisen und dann gern moderne Alternativen entwickeln die mit ihrer 'besseren' Botschaft in Konkurrenz um existierenden Kontent treten. Und wenn es gut ist, wird sichs auf lange Sicht auch durchsetzen, mal keine Sorge. Den Struwwelpeter kennt heute auch kaum noch ein Kind (zumindest im Vergleich zu vor 50 Jahren). Aber er ist eben Zeitzeuge von Kinderliteratur wie sie mal war.

Es geht auch gar nicht darum die Welt nicht verändern zu wollen und nichts besser machen zu wollen. Wegen mir gern. Aber durch "schaffen" nicht durch "korrigieren". Diese Ungeduld und Aggressivität der Weltrettungsmission der erleuchteten Moralisten ist halt mittlerweile echt zum Kotzen geworden.
 
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Umso mehr ich darüber lese, umso weniger halte ich deinen Standpunkt für haltbar. Zur Erinnerung:

- Wir reden hier über eine FANTASY-Welt. Nicht nur kommen darin Elfen und Werwölfe vor, die Welt soll nicht mal Europa sein, sondern etwas Mittelerde ähnliches
- Die Bücher sind keineswegs "Kulturgut" oder ähnliches wie insinuiert, sondern mehr oder weniger die polnische Version von GOT
- Es gibt bereits eine polnische Version (mit polnischen Darstellern), die genau das darstellt was hier gefordert wird
- Das ist eine amerikanische Serie für ein internationales (nicht primär polnisches) Publikum

Warum sollte eine Kunstform, die eine Vorlage aus einer anderen Kultur adaptiert, nicht ihre eigene Realität spiegeln? Mal ganz abgesehen davon, dass das Problem mit der ethnischen Vielfalt ja nun nicht gerade ein rein amerikanisches ist, wenn du dir die momentane Politik Polens anschaust: Warum sollte man sich auf diesen Unfug einlassen? Es gibt keinerlei logischen Grund, warum Ciri weiss sein muss. Ich habe die starke Vermutung was da in Nerdrage verkleidet wird basiert letztendlich zum größten Teil einfach nur auf Ethnozentrismus.
1) Klaro
2) Die Dame behauptet nicht, Witcher wäre Kulturgut. Sie sagt, die Viecher die darin vorkommen, entstanden direkt der polnischen(?) Sagenwelt. Daher die Verbundenheit zum Material.
3) OK
4) Die Sache ist, dass mit einer amerkianischen Produktion mit $$$ Budget das ganze plötzlich einem weltweiten Publikum zugänglich wird. Ich bin mir ziemlich sicher, keiner hier hat je von der polnischen Produktion gehört. Und es wird hier nicht einfach für lokales Ami TV produziert: Das Ziel ist internationales Publikum (hier würde es keinen stören, wenn die Chinesen Lotr mit chinesischen Schauspielern produzieren würde, käme eh nie einer zu Gesicht). Und da das Ziel internationales Publikum ist, hat es einfach ein Geschmäckle, wenn hier die Ami Diversity reingedrückt werden muss.

Ich möchte dir nicht widersprechen, dass der Ami das nicht auf seine Art adaptieren darf. Und wer kein echter Witcher-Fan ist, dem fällt das vielleicht auch gar nicht auf (wie gesagt, die Witcher-Welt ist ethnisch divers.)

Aber dass es keinen logischen Grund dafür gäbe? Lassen wir Witcher 3 einfach mal ausser vor (siehe Misfits Screenshot), so hat Ciri noch immer Eltern, die dann auch PoC sein müssten. Zumindest die Mutter ist das sicher nicht. Cintra ist ein nordisches Königreich und dessen Adel beschrieben mit grauem Haar und, aus dem Kontext heraus, weisser Haut. Nilfgaard hingegen ist etwas schweiriger. Wird gerne mit Rom verglichen, das durch seine weite Ausbreitung sicherlich auch PoC innehat - aber wohl kaum deren Oberhaupt (man stelle sich Rom unter einem schwarzen Herrscher vor?).

Ich glaube eher, es gibt keinen logischen Grund, wieso ausgerechnet Ciri PoC sein sollte.
 

haschischtasche

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Ich wollte nicht ausdrücken dass die Bücher rassistisch sind (das wäre ja absurd), sondern dass Rassismus und Xenophobie in den Büchern eine verhältnismäßig große Rolle spielen.
Größtenteils stimme ich den Beiträgen hier auch zu; wenn gender- oder racial-diversity in alles mögliche "reingeshoehorned" wird obwohl es nicht passt, ist das im besten Fall ziemlich nervig und im schlechtesten eine Vergewaltätigung des Originalmaterials. Aber bei einer Interpretation des Witcheruniversums halte ich es halt nicht für vollkommen unpassend.
Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass das in den Büchern ja nicht so ist, und es deshalb in der Serie so sein sollte. Kann man schon machen, aber dann argumentiert man natürlich sein Leben lang warum denn nun Herr der Ringe, Er ist wieder Da, The Walking Dead, die Dark Knight Trilogie, Game of Thrones und praktisch jede andere hoch angesehene Buch-/Comicverfilmung trotz der allgemeinen Kritikermeinung der größte Scheiß ist, weil sich das entsprechende Ding nicht 100 prozentig an der Originalvorlage orientiert.
Punkt ist, es bleibt abzuwarten wie gut die Serie wird, bzw. ob sie gut wird. Eine Serie von vornherein abzuschreiben, weil man sich nicht 1:1 an das Originalmaterial hält, ist Unfug. Unterschiedliche Medien verlangen unterschiedliche Methoden und das führt nuneinmal zu Interpretationen die vom Original abweichen. Gerade bei The Witcher halte ich es nicht für abwegig, dass man abseits von Quotennegerei einen Grund dafür hat, da etwas an der ethnischen Herkunft eines Charakters zu ändern; beispielsweise weil man glaubt, dass sich die halblatenten Beschreibungen der praktisch universellen Ablehnungshaltung gegen Gnome, Elfen und Zwerge oder der Abscheu von menschlichen Mutanten nicht in eine für die Allgemeinheit (für die eine Serie nunmal gemacht wird) frei verständliche Mimik und Gestik umsetzen lassen, und man den Aspekt mithilfe eines Opferbauerns, dessen Rolle jeder Mensch versteht, weil sie nunmal in unserer Welt in der Form besteht, etwas offensichtlicher machen möchte. Teures Entertainment muss sich nunmal an den Massen orientieren.

Aber es kann natürlich auch sein, dass man das nur aus Quotennegerei ohne Rationale dahinter macht, in welchem Fall ich dann grundsätzlich zustimmen würde dass das ganze ziemlicher Bockmist ist; nur vielleicht mit einer etwas differenzierteren Betrachtung.
 

haschischtasche

Ährenpenis
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Ab wann würde was als (nationales) Kulturgut zählen?
Kommt halt drauf an wie du das definierst und wen du fragst. Laut Merkel ist zum Beispiel wäre das (ja nunmal wahnsinnig gute) Spiel 'Shaq Fu' genauso Kulturgut wie 'Im Westen nichts Neues', weil "Computerspiele sind Kulturgut". Was auch keine sonderlich abwegige Auffassung ist, zumal der Begriff "Kulturgut" rein garnichts über den künstlerischen oder gesellschaftlichen Wert einer Sache aussagt.
Der Begriff wird halt größtenteils von Leuten, die sich mit ihrer eigenen Meinung nicht sonderlich auseinandersetzen möchten, als Brechstangenargument für die Qualität einer Instanz ihres Lieblingsmediums misbraucht; schlussendlich ist aber Feuchtgebiete genauso deutsches Kulturgut wie die Buddenbrooks.

Ergo ist Witcher natürlich als Kulturgut anzusehen.
 
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Ich frag mich ja einfach, warum erfinden Sie nicht einfach einen Zusatzcharakter? Machen sie doch wohl sowieso.
Ciri ist halt irgendwie der denkbar schlechteste Charakter in dem Ding um sowas zu machen, bei diversen Zauberinnen u.s.w. würde es wohl wirklich nur noch die grössten Vollidioten stören.
 
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Ich find's schon amüsant, dass die selben leute die bei beschwerden über hollywood whitewashing jede kritik abschmettern dann die selben sind, die wenn es mal anders herum ist und irgend ein farbiger eine "weissen" rolle kriegt (oder gar eine frau eine "männerrolle") aus dem heulen und zähne klappern garnicht mehr hinaus kommen.

Als ob so ein polacken krautbauer irgend ein anrecht darauf hat, dass die verfilmung seiner lieblings schundliteratur (und das ist witcher ohne frage) seiner eigenen vorstellung von rassenhygiene entspricht.

Ist halt das selbe gesabel was die dümmliche altright bewegung überall am start hat. Fehlt nur noch das schlagwort cultural marxism und fertig ist der reichsbürger brei.
 
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die Witcherbücher sind älter als GOT dachte ich.

Sind sie auch.
Gustavo redet Schwachsinn.

Genauso wie:


Ich find's schon amüsant, dass die selben leute die bei beschwerden über hollywood whitewashing jede kritik abschmettern dann die selben sind, die wenn es mal anders herum ist und irgend ein farbiger eine "weissen" rolle kriegt (oder gar eine frau eine "männerrolle") aus dem heulen und zähne klappern garnicht mehr hinaus kommen.

Als ob so ein polacken krautbauer irgend ein anrecht darauf hat, dass die verfilmung seiner lieblings schundliteratur (und das ist witcher ohne frage) seiner eigenen vorstellung von rassenhygiene entspricht.

Ist halt das selbe gesabel was die dümmliche altright bewegung überall am start hat. Fehlt nur noch das schlagwort cultural marxism und fertig ist der reichsbürger brei.

Was Du hier an 0815- "Alle Kritiker sind Nazis und/oder unsiochere Kacknerds" lässt mich schon wieder ärgerlich meine Kaffeetasse abstellen.

Wie es solchen Kasperköppen nicht möglich ist, vernünftig zu argumentieren.
Die selbe Scheiße, wie diese StarWars , Battlefield, sonstige "Debatten".

Jemand sagt, er findet es nicht gut, dass wichtige Figuren aus einer Vorlage stark verändert präsentiert werden, nur um einer Agenda zu dienen, ZACK, Manbaby, Frauenhasser, Rassist.

Das ist leider einfach nur peinlich.


Solche Leute gibt es, hat aber niemand hier in dem Thread auch nur ansatzweise so gesagt.
Kannst Dir also deinen Käse sparen.

Dass Du den Witcher "Schundliteratur für irgendeinen Polacken Krautbauer" hältst, ist ja Dein gutes Recht, aber sei doch bitte nicht so dämlich anzunehmen, dass das eine Tatsache ist.
Selbst wenn es Schund ist, ist es, spätestens nach den Spielen, absolut kein Nischenzeugs mehr, sondern hat ein sehr großes Publikum jenseits der "Polacken".
:rolleyes:

Ich habe kein einziges Buch gelesen.
 
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Ich hab das erste Buch gelesen, sogar im Original auf Polnisch, und es ist nunmal leichte Unterhaltungskost. Klar spielen Rassismus und Xenophobie eine Rolle, ansonsten ist es aber ne Geschichte über nen coolen Typen, Monster und Sex. Quasi nette Unterhaltung, aber Kulturgut würde ich als was anderes bezeichnen (Lem, Prus,...). Die Sachen kann ich auf polnisch auch gar nicht mehr lesen. :ugly:
Klar ist es schwierig irgendwo die Grenze zu ziehen, trotzdem kann man imo Goethe nicht auf eine Stufe mit Hohlbein stellen.

Jemand sagt, er findet es nicht gut, dass wichtige Figuren aus einer Vorlage stark verändert präsentiert werden, nur um einer Agenda zu dienen, ZACK, Manbaby, Frauenhasser, Rassist.
Die polemisierte Ausdrucksweise ist dem Forum bzw. dem Internet allgemein geschuldet; umgekehrt gelten Kritiker an dieser Meinung doch sofort als Cucks, SJWs oder wasauchimmer.
Ich persönlich gestehe jedem seine Meinung zu, finde es aber persönlich komplett albern sich darüber zu echauffieren, Gründe haben haschisch und Gustavo zu genüge dargelegt. Kurz zusammengefasst: Es geht hier um eine Interpretation des Originalmaterials, für eine andere Zielgruppe (Massenpublikum), aus einem anderen Land mit unterschiedlichen Kulturkreisen. Das Quellmaterial verbietet eine Änderung der Hautfarben nicht und verändert auch nicht die Aussage dieses Materials. "Das war im Original anders!" ist für mich ebenfalls kein stichhaltiges Argument, weil es genug Beispiele gibt, wo mit Änderungen zum Original großartige Ergebnisse entstanden sind (siehe haschischs Post).
Auch diese "forced diversity"-Debatte geht mir auf den Sack. Der letzte Star Wars Film ist nicht schlecht, weil zu viele Schwarze oder Mexikaner oder Asiaten mitspielen, sondern weil manche Handlungsstränge bzw. Dialoge ganz schön bescheuert waren. Kann mir jemand ein Beispiel nennen für einen Film, der wirklich ausschließlich dadurch zerstört wurde, dass die Ethnizität einer Figur verändert wurde? Ich kenne nämlich keinen.
 
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Ja naja.
Es gibt viele gute Gründe für Veränderungen, es gibt viele Veränderungen, die Quark sind, oder nur der Änderung selbst willen, wenig Sinn machen.
[Edit:
Hier geht es mir übrigens um jedliche Art der Veränderung.
"Rhino" in "Spiderman" ist im Film ein Roboter? Verstehe warum, finde ich beknackt, kritisiere ich.
"Aquaman" ist im Film nicht blond und blauäugig? Verstehe nicht wirklich warum, mag den Schauspieler, stört im Film null.
Ist alles immer subjektiv, klar.]

Ich ärgere mich hier eigentlich vornehmlich über dem Umgang mit Kritik daran.
("Warum ist Thor in neueren Comics eine Frau?" "- "Frauenhasser")

Und auch ja: Meine Wortwahl ist manchmal auch etwas polemisch, das ist wahr. :) )


Darüberhinaus waren die Figuren in Episode 8 selbst durchaus ein gewaltiges Problem.
Nicht, weil sie irgendwie aussahen, sondern weil sie sich so verhalten haben, wie sie es taten.

Und dass etablierte Figuren, die es seit Jahren oder gar Jahrzehnten gibt, massiv umgeschrieben werden, finden eben manche Leute unverständlich.
(Luke Skywalker)
Das bedeuted doch nicht gleich, dass sie Frauenhasser oder ähnliches sind.
Gibt es natürlich, aber direkt alle als solche zu bezeichnen, ist eben eine sehr bequeme Art der Diskussion, da man direkt alle Argumente der Gegenseite sofort als "unglaubwürdig" oder "albern" abtun kann, und sich damit nicht weiter beschäftigen muss.

(Natürlich gibt es diese Art der Argumentation auch in verschiedensten Facetten, von verschiedenen Seiten.
Natürlich ist das auch manchmal angebracht, aber die Diskussion hier ist, wie Du schon sagtest, mit guten Argumenten auf beiden Seiten am Laufen und dann steppt Outsider mit seinem Kappes herein.
Und Jap, das ist ein Phänomen im Internet, nervt mich allgemein sehr.
 
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Darüberhinaus waren die Figuren in Episode 8 selbst durchaus ein gewaltiges Problem.
Nicht, weil sie irgendwie aussahen, sondern weil sie sich so verhalten haben, wie sie es taten.
Damit hast du natürlich auch Recht; nicht nur die Handlungsstränge waren teilweise bescheuert, auch die geschriebenen Figuren (rosahaarige Admiralbraut). Mein Argument ist: Diese Figur wäre nicht einen Deut besser gewesen, wenn sie von nem Mann gespielt worden wäre, das war einfach ein dämlicher Charakter, unabhängig von Geschlecht und Frisur.
Und dann nervt mich, dass nicht normal Kritik an nem Film geübt wird (x war gut, y war scheiße), sondern man super schnell in einer "forced diversity" Debatte steckt, obwohl das, zumindest für mich persönlich, absolut nichts mit meiner schlechten Bewertung von TLJ zu tun hat.

(Natürlich gibt es diese Art der Argumentation auch in verschiedensten Facetten, von verschiedenen Seiten.
Natürlich ist das auch manchmal angebracht, aber die Diskussion hier ist, wie Du schon sagtest, mit guten Argumenten auf beiden Seiten am Laufen und dann steppt Outsider mit seinem Kappes herein.
Und Jap, das ist ein Phänomen im Internet, nervt mich allgemein sehr.
Die Schreier gibt es auf beiden Seiten, keine Frage. Umso wichtiger bei den inhaltlichen Positionen zu bleiben. Ich persönlich gucke mir die Dinge möglichst erstmal selbst an und bilde mir dann meine Meinung. Dementsprechend finde ich den neuen Cast von Star Wars, zumindest was die Hauptakteuere angeht, sehr überzeugend - tausend Mal besser als Hayden Christensen, Nathalie Portman oder die Jodapuppe. Verkackt haben sie, zumindest im letzten Star Wars, für mich viel eher alles andere.
 
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Damit hast du natürlich auch Recht; nicht nur die Handlungsstränge waren teilweise bescheuert, auch die geschriebenen Figuren (rosahaarige Admiralbraut). Mein Argument ist: Diese Figur wäre nicht einen Deut besser gewesen, wenn sie von nem Mann gespielt worden wäre, das war einfach ein dämlicher Charakter, unabhängig von Geschlecht und Frisur.
Und dann nervt mich, dass nicht normal Kritik an nem Film geübt wird (x war gut, y war scheiße), sondern man super schnell in einer "forced diversity" Debatte steckt, obwohl das, zumindest für mich persönlich, absolut nichts mit meiner schlechten Bewertung von TLJ zu tun hat.


Die Schreier gibt es auf beiden Seiten, keine Frage. Umso wichtiger bei den inhaltlichen Positionen zu bleiben. Ich persönlich gucke mir die Dinge möglichst erstmal selbst an und bilde mir dann meine Meinung. Dementsprechend finde ich den neuen Cast von Star Wars, zumindest was die Hauptakteuere angeht, sehr überzeugend - tausend Mal besser als Hayden Christensen, Nathalie Portman oder die Jodapuppe. Verkackt haben sie, zumindest im letzten Star Wars, für mich viel eher alles andere.

Gebe ich Dir bei allem recht. :)
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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@Gustavo: Woran genau machst Du denn fest, ob die Witcher-Saga "Kulturgut" ist? Mal ganz davon abgesehen, dass das völlig irrelevant wäre. Diese Bücher sind groß geworden durch die Fangemeinde die diese Welt so liebt wie sie ist. Die Welt wurde vom Autor in einer bestimmten und beabsichtigten Art und Weise geschaffen und ihre Details teilweise haarklein beschrieben. Und in diesen Beschreibungen wird z.B. auch das Äußere bestimmter Personen sehr deutlich dargestellt.

Nun darauf zu pochen, die amerikanische Neuverfilmung sei aber eine "Kunstform" grenzt schon an Lächerlichkeit. Das ist 0815 Business, die Entscheidung für eine farbige Schauspielerin nicht Kunst sondern Kalkulation.

Es gibt also einen sehr guten logischen Grund, warum Ciri weiss sein muss: Weil sie genau so im Original beschrieben ist und Tochter des Kaisers des Volkes ist was auch generell an eine doch sehr europäische Gestaltung angelehnt ist. Punkt.[...]


Nur dass das halt lächerlich ist. Netflix produziert nicht für die "Fangemeinde", sondern für die Netflix-Kundschaft. Wenn es eine Kunstform ist, dann ist der freie Umgang damit völlig legitim. Und wenn es keine Kunstform ist, dann hat Netflix in den USA 60 Millionen Kunden und in Polen 2. Klare Entscheidung.


Aber sieh Du nur wieder verkleideten Rassismus irgendwo.[...]


Blablabla. Erster Post, wenn du auf den Tumblr (link dazu war auf Twitterprofil) der Frau klickst, die auf Twitter so einen Aufriss um ihr "Kulturgut" macht: https://duchessashwynn.tumblr.com/post/164409587117/a-question

And please answer honestly. Who do you think the next Hitler is going to be? The history teaches us that there will be one. But where do you think it’ll come from?

[...]

Do you think Hitler himself would win German Elections if people actually knew what is he going to do? And do you think majority of the people could ever follow that example? As for me. The actual Nazies are a non-threat.

[...]

On the other hand - young, determined people with clear capacity and willingness for violence? Major media behind them and a genenal public leaning towards them is a great empowering tool. And they have clearly defined enemy - a true proven evil. Something they can raly people behind. The moment you start thinking to yourself: “Isn’t that too harsh? Is it really necessary to go THAT far to fight this enemy?” - that is the moment you start to understand the moral choice Germans were facing when Hitler was gaining power. So yeah, I do believe antifa and SJW are the next big threat.


Sehr normale, geistesgesunde Meinung. So jemand ist zu 100% keine Ethnozentristin, bin vollkommen überzeugt.
 
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Krass, Du scheinst tatsächlich ein Verständnisproblem zu haben. Niemand hat abgestritten, dass es nicht legitim wäre, sowas zu verfilmen. Es ist halt ein Affront gegenüber den Fans und daher kann man durchaus völlig berechtigt Kritik an so einer Entscheidung üben, ohne dass das auch nur im entferntesten was mit Rassismus, Xenophobie oder sonstigem Schwachsinn zu tun hätte. Wenn Netflix das aus wirtschaftlichen Beweggründen so machen will, bitte, ich darf es bekloppt und das bestehende fiktive Universum missachtend finden ohne dass Du da in irgend einer Form den Schluss draus ziehen kannst, ich hätte was gegen Schwarze oder würde ethnozentrisch denken. Was irgend eine behinderte Twitterposterin von sich gibt, interessiert mich dabei einen Dreck, ich bin nicht in der Pflicht, mich von jedem Idioten zu distanzieren der aus ganz anderen Gründen zufällig die selbe Meinung vertritt wie ich.

Deshalb bezog sich mein Post "Aber sieh Du nur wieder verkleideten Rassismus irgendwo..." auch bezogen auf die Leute, die völlig frei davon 'ne völlig gesunde Kritik an der Umschreibung des bestehenden Contents äußerten. Das wäre genauso, als wenn Netflix nochmal StarTrek raus bringt und Uhura ist auf einmal 'ne Schwedin, Chekov ein Klingone und Sulu ein kleinwüchsiger Transgender-Echsenmensch. Kann man bestimmt so machen, fände ich aber genauso beschissen. Wer die ganze Vorlage umschreiben will, soll sich doch verdammt noch mal was eigenes ausdenken, da kann er alles so gestalten wie es ihm gefällt und wie er meint dass er die meisten Zuschauer erreicht oder den maximalen Profit herausschlägt.
 
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Gustavo

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Krass, Du scheinst tatsächlich ein Verständnisproblem zu haben. Niemand hat abgestritten, dass es nicht legitim wäre, sowas zu verfilmen. Es ist halt ein Affront gegenüber den Fans und daher kann man durchaus völlig berechtigt Kritik an so einer Entscheidung üben


Die bestehenden Bücher - wie sie sind - sind in keinster Weise 'rassistisch', ganz im Gegenteil. Und die Fans sind einfach nur verliebt in dieses sehr detaillierte Universum mit endlich mal Wurzeln aus ihrer eigenen Kultur und nicht immer dieses ewig selbe "Elfen, Feen, Orcs..." der westlichen Fantasywelt. Das kann man auch einfach mal aus Respekt unangetastet lassen.


Wenn es besser wäre, etwas "aus Respekt" unangetastet zu lassen, dann sagt das zumindest nach meinem Verständnis, dass es eben NICHT legitim ist, es so zu verfilmen. Wie du das persönlich findest interessiert mich jetzt nicht sonderlich; wenn du oder die Nerdrage-Leute die Verfilmung wegen einer schwarzen Ciri nicht anschauen wollen oder ihr Netflix-Abo kündigen wollen oder was auch immer, von mir aus. Der Punkt war aber, dass die Kritik eben darauf zielt, dass die bloße Existenz einer solchen Verfilmung nicht legitim ist (siehe den Text aus dem ersten Post) und diese Kritik ist eben nicht "berechtigt", sondern idiotisch. Damit kannst du jetzt handel betreiben oder eben nicht.


[...] ohne dass das auch nur im entferntesten was mit Rassismus, Xenophobie oder sonstigem Schwachsinn zu tun hätte.

Wenn Netflix das aus wirtschaftlichen Beweggründen so machen will, bitte, ich darf es bekloppt und das bestehende fiktive Universum missachtend finden ohne dass Du da in irgend einer Form den Schluss draus ziehen kannst, ich hätte was gegen Schwarze oder würde ethnozentrisch denken.


Das habe ich auch nicht gesagt. Du hast völlig recht: Man kann das aus ganz unterschiedlichen Gründen kritisieren, vielleicht auch aus völlig legitimen. Aber: Mein Eindruck war genau das, was ich geschrieben habe, nämlich dass die "Nerdrage" (stellvertretend dafür die Bilderreihe von Imgur aus dem ersten Post, bei der der Text von der Frau stammt, deren Tumblr ich verlinkt habe) größtenteils dort herrührt. Das kannst du von mir aus anders sehen, aber zumindest für die Frau aus dem Anfangspost dürfte ich recht haben.

€dit:
Im Übrigen konterkariert in meinen Augen die Reaktion der polnischen Fans ihr Argument, sollte ich recht haben: Wenn das wirklich für eine nenneswerte Zahl von Leuten ein Problem ist, dann ist das gesellschaftliche Problem vielleicht doch nicht so sehr auf die USA beschränkt wie sie denken. Gibt vielleicht nicht viele afrikanischstämmige Menschen in Polen, aber Rassismus in den Köpfen ist ja nun an sich schon ein Problem.


€dit2:
Nur nebenbei: https://www.reddit.com/r/witcher/comments/9n0c9h/ladies_and_gentlemen_i_present_to_you_freya_allan/. Aber: Yennefer ist Halbinderin. The horror, the horror.
 
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Natürlich ist es legitim, die Hautfarbe im Vergleich zur Vorlage zu ändern. Genauso wie man Geralt in John umbenennen könnte, weil das US Publikum damit mehr anzufangen weiß.
Und es ist auch legitim, das scheiße zu finden, weil es eine unnötige Änderung zur Vorlage ist.

Denke nicht, dass man da sofort Rassismus sehen muss.
 
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Natürlich musst das nicht direkt ethnozentristische Gründe haben, sie sind aus meiner Sicht aber öfter ursächlich als zugegeben. Geralt Butler als Grieche oder Russel Crowe als Ägypter führen bei den gleichen Nerds höchstens zu einem Achselzucken. Vielleicht ist das mein bias, aber ich habe noch von keinem Aufschrei der Nerdjungs bei whitewashing gehört; das hinterlässt bei mir einen ziemlich faden Beigeschmack.
Außerdem wäre ich wie gesagt sehr daran interessiert, ein Beispiel zu hören bei dem die forced diversity tatsächlich den Film zerstört hat, und eben nicht der Plot oder das Writing. Aus meiner Sicht ist das bisher ne ziemliche Scheindebatte.
 
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Ich kenne aber auch keinen Film, der durch whitewashing schlechter geworden wäre. Da kann man sich ewig im Kreis drehen.
Mich stört Russel Crowe als Ägypter schon ein bisschen. Mich stört es aber auch, wenn Caesars legionäre mit Plattenrüstungen statt Kettenhemden rum laufen :ugly:
 
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