Ich hab das ganze jetzt so verstanden: Alle EU-Mitgliedsstaaten werfen einen bestimmten Anteil in einen großen Topf. Die Höhe des Anteils der von den jeweiligen Staaten in diesen Topf geworfen wird, ist abhängig von der Wirtschaftsstärke (bzw. EZB Beteiligung) der Mitgliedsstaaten. Dieser Topf wird dann von Brüssel verwaltet um die EU Schuldenkriese einzudämmen, die Mitgliedsstaaten haben kein Mitspracherecht mehr, wie dieser Topf verwendet wird und haben auch keine Möglichkeit mehr aus dem Programm auszutreten. Brüssel erhält die alleinige Macht über den Topf.Ziele des ESM
Mit dem ESM sollen zahlungsunfähige Mitgliedstaaten der Eurozone finanziell, unter Einhaltung wirtschaftspolitischer Auflagen (Artikel 13 des ESM-Vertrages), mit Krediten der Gemeinschaft der Euro-Staaten unterstützt werden, wobei auch anderen[3] Mitgliedstaaten der Europäischen Union der Beitritt zu diesem Vertrag offen steht (Artikel 44).
Das wesentliche Instrumentarium des ESM sind Notkredite und Bürgschaften (auch als „Haftungsgarantien“ bezeichnet): Überschuldete Mitgliedstaaten sollen Kredite unter subventionierten Konditionen erhalten. Im ESM-Vertrag ist zudem festgeschrieben, dass jeder Mitgliedstaat, der Hilfe durch den ESM erhält, ein makroökonomisches Anpassungsprogramm umsetzen muss sowie eine tiefgehende Analyse über die Nachhaltigkeit seiner Staatsschuldensituation unternehmen soll (Art.12, Art.13 Abs.3 ESM-Vertrag).
Quatsch. Die alleinige Macht über den Topf hat der Gouverneursrat (= die Finanzminister).Brüssel erhält die alleinige Macht über den Topf.
Ja klar, ich freu mich auch schon auf den Tag, an dem Luxemburg dieselbe Wirtschaftsleistung hat wie Deutschland, damit sie denselben Anteil haben. Was für ein wirres Gebrabbel...Aus europäischer sicht wäre das eigentlich eine gute Sache. Lieber wäres es mir jedoch, wenn die aktuelle Wirtschaftlichkeit aller Mitgliedsstaaten annähernd gleichhoch wäre. So ist Deutschland nämlich gefickt: Das anfängliche Stammkapital des ESM beträgt 700 Mrd. Euro. Auf Deutschland entfallen davon rund 190 Mrd. Euro (27%). Da verstehe ich die Reaktionen der deutschen Bevölkerung, wenn Deutschland alleine in einem Staatenverbund aus 17 Staaten einen Anteil von 27% erbringen soll. Im Idealfall wäre dieser Anteil bei 5,88%.
Ja klar, ich freu mich auch schon auf den Tag, an dem Luxemburg dieselbe Wirtschaftsleistung hat wie Deutschland, damit sie denselben Anteil haben. Was für ein wirres Gebrabbel...
Nur weil der Euro nicht mehr absurd hoch auf 1,5x zum Dollar steht ist er noch lange nicht schwach
Ist das ganze aus dem Video nicht eh obsolet nach dem bverfg-Urteil vom Mittwoch?
Hier wurde doch auf die Schlupflöcher hingewiesen die der Bundestag nun schließen muss.
Eine Obergrenze der Haftung beim ESM von 190Mrd.
er ist sehr schwach im vergleich zu einer (imaginären) rein deutschen währung. und deshalb stampfen die deutschen alle europäischen konkurrenten in den boden. und jetzt sind wir soweit, dass wir über den fiskalpakt usw. die politik anderer länder bestimmen können. wirtschaft ist eben die fortsetzung der politik mit anderen mitteln.
Leider nein. Die Haftung darf nur ohne Zustimmung des Bundestages nicht erhöht werden.
Ja klar, ich freu mich auch schon auf den Tag, an dem Luxemburg dieselbe Wirtschaftsleistung hat wie Deutschland, damit sie denselben Anteil haben.
das problem ist nicht der euro sondern die schulden der mitgliedstaaten
das problem ist nicht der euro sondern die schulden der mitgliedstaaten
Haben sie auch nicht. Laut ESM-Vertrag (Artikel 4) entsprechen die Stimmrechte jedes ESM-Mitgliedes der "Zahl der Anteile, die dem betreffenden Mitglied gemäß Anhang II am genehmigten Stammmkapital des ESM zugeteilt werden".Dann sollten aber auch nicht alle gleiches Stimmrecht haben.
Das Problem beim ESM ist nicht, dass der uns armen, armen Deutschen das Geld aus der Tasche zieht, sondern dass er allen Mitgliedsstaaten, genauer gesagt deren Parlamente, letztlich beliebig Geld abverlangen kann. Wenn ich diesen schwurbeligen Vertrag richtig verstanden habe ist das ja so, dass hier 17 Finanzminister letztlich bei 17 direkt gewählten Parlamenten anklingeln lassen und Geld anfordern können und die dürfen dann nicht nein sagen. Das ist absolut inakzeptabel.Deutschland bestimmt doch mittlerweile gar nichts mehr. Die EZB entscheidet ständig über unsere Köpfe hinweg, der ESM darf uns sobald eingerichtet ist ganz nach belieben das Geld aus der Tasche ziehen [...]
Na ja, bei diesem TARGET2-Dingens blickt ja kaum jemand wirklich durch. Nur zu der Aussage, wir würden dadurch unsere Exporte quasi selbst bezahlen möchte ich noch Stellung beziehen. Die ist nämlich Unsinn.Wäre vielleicht gut, wenn man zwischen Export-Lastigen deutschen Firmen und den deutschen Bürgern unterscheiden würde. Diejenigen, die in Lohn und Brot sind oder Transferleistungen in ordentlicher Höhe erhalten, wie etwa Rentner, profitieren überhaupt nicht von einem schwachen Euro. Abgesehen davon, dass mit einer starken Währung auch das Risiko für Arbeitslosigkeit wieder steigen würde.
Aber es hat schon einen Grund, wieso sich die Industrie- und Handelskammer immer wieder hinter den Euro stellt. Die sind nämlich die großen Gewinnder des Status Quo. Die Frage ist nur, was jetzt mit diesen jahrzehntelangen Ungleichgewichten in der Handelsbilanz geschieht. Deutschland hat riesige Forderungen angehäuft und es ist nicht abzusehen, dass sich das noch einmal ändern wird. Auf der staatlichen Ebene bezahlt eine spanische Firma mit Geld, das sie eigentlich überhaupt nicht besitzt, deutsche Produkte. Das Geld dafür stammt quasi von der deutschen Zentralbank und die vertraut darauf, dass sich die Zahlungsströme zwischen Deutschland und Spanien irgendwann wieder umkehren. Im Endeffekt arbeitet die deutsche Volkswirtschaft quasi umsonst, weil sie die Produkte, die sie verkauft, selbst finanziert.
Was ich als Nicht-Vwler nicht verstehe ist, wie das Geld der deutschen Zentralbank zur spanischen Zentralbank gelangt und von dort von der spanischen Firma für eine Transaktion mit einer deutschen Firma genutzt wird. Bedeutet das im Endeffekt, dass der spanische Staat, die spanischen Unternehmen und die spanischen Haushalte alle verschuldet sind und bei der Deutschen Bundesbank in der Kreide stehen?_? Wie setzen sich diese vieldiskutierten TargetII-Salden konkret im regulären Wirtschaftskreislauf um? Sind alle drei spanische Wirtschaftsakteure verschuldet und das Geld dafür bezieht die spanische Zentralbank von der deutschen?
Wäre nett, wenn das jemand mit Ahnung erläutern könnte.
Der Idealfall ist der, in dem jeder die Stimmanteile hat, die ihm entsprechend seiner Wirtschaftskraft zustehen. Insofern ist dieses ganze dumme Gequengel, das man hierzulande Jahr und Tag hört, extrem dümmlich.Ich sprach vom Idealfall für das angewendete System. Lern lesen.
Grütze, siehe FCX. Natürlich ist der Euro selbst ein massives Problem. Es wäre gut, wenn unsere Politiker das endlich kapieren würden.das problem ist nicht der euro sondern die schulden der mitgliedstaaten
Na ja, bei diesem TARGET2-Dingens blickt ja kaum jemand wirklich durch. Nur zu der Aussage, wir würden dadurch unsere Exporte quasi selbst bezahlen möchte ich noch Stellung beziehen. Die ist nämlich Unsinn.
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Jedes Land mit Exportüberschuss zahlt diesen quasi selbst.
Vielleicht sollte ich es noch präzisieren: "die ist nämlich für sich genommen Unsinn".
Stell dirs mal übertragen auf einzelne bürger vor. Da gilt auch: stärkere schultern tragen größere lasten. Nur weil du aber wirtschaftlich leistungsfähiger bist und viel höhere abgaben bezahlst, hast du deswegen nicht mehr stimmrechte als ein alg2-empfänger.Die EU labert immer von Demokratie und den bösen deutschen Nazis, aber warum bezahlt Deutschland mit ~20%, hat dann aber keine 20% der Stimmen?
Das Problem beim ESM ist nicht, dass der uns armen, armen Deutschen das Geld aus der Tasche zieht, sondern dass er allen Mitgliedsstaaten, genauer gesagt deren Parlamente, letztlich beliebig Geld abverlangen kann. Wenn ich diesen schwurbeligen Vertrag richtig verstanden habe ist das ja so, dass hier 17 Finanzminister letztlich bei 17 direkt gewählten Parlamenten anklingeln lassen und Geld anfordern können und die dürfen dann nicht nein sagen. Das ist absolut inakzeptabel.
Und ja, die böse EZB, die jetzt gaaaanz viel Geld druckt und sofort eine Hyperinflation erzeugt. Bitte, das weißt du selbst besser um dich nicht auf so ein CSU-Unterschichtenniveau zu begeben.
Die EU labert immer von Demokratie und den bösen deutschen Nazis, aber warum bezahlt Deutschland mit ~20%, hat dann aber keine 20% der Stimmen?
Na wenn du das so siehst, wo ist dann das Problem? Wird irgendwas besser wenn ein deutscher Politiker Scheiße beschließt, statt dem lotterhaften Italiener?Da ich diesen ganzen Demokratiezirkus eh für ne Farce halte ist mir das sogar noch ziemlich latte ob er da vorher anklingeln muss oder nicht.
Tja, die EZB ist unabhängig und gerade Deutschland hat das mit der schwarz-gelben Kohl-Regierung so durchgesetzt. Es ist mal wieder sowas von typisch dass die jetzt als allererstes die Waffel offen haben, wenn die EZB was beschließt, was ihnen nicht in den Kram passt. Dann wird natürlich sofort nach Sperrminorität für Deutschland geplärrt...Hier gehts weniger darum wie "schlimm" das ganze ist. Es ist einfach ne Prinzipienfrage. Deutschland haftet am meisten für Europa, da fänd ich ein Mitspracherecht schon ganz schick. Obs letztlich was bringt bleibt zwar zu bezweifeln aber nur mal so aus spaß.
Wann wer in Rente geht ist vollkommen irrelevant für eine Währungsunion.Es wird der selbe Fehler wie damals bei Euro-Einführung gemacht. Jetzt führt man halt Fiskalunion, Bankenaufsicht und Schuldenunion ein, obwohl die Länder immer noch viel zu verschieden sind (Rente in Frankreich mit 60, zomg).
Deutsche Politiker machen das, weil sie immer nicht geschnallt haben, dass der dt. Exportüberschuss kein "Erfolg" Deutschlands ist, der nur durch unsere superduper Wirtschaftspolitik möglich war, sondern einfach nur die Gegenbuchung zum Defizit der anderen. Dass es mit dem "Erfolg" vorbei ist, wenn der Euro futsch ist, haben sie kurioserweise doch kapiert.Solange die Staaten sich politisch zu sehr von einander unterscheiden, kann das nicht funktionieren. Ich weiß nicht, wieso die deutschen Politiker das mit sich machen lassen. Welche Macht hat Spanien/Italien/sonstwer über uns?
Deutschland hat es in den 10 Jahren geschafft, seinen funktionierenden Binnenmarkt zu ruinieren.Auch, dass Deutschland es in den 10 Jahren nicht geschafft hat, einen funktionierenden Binnenmarkt aufzubauen.
Von wegen.Tja, die EZB ist unabhängig und gerade Deutschland hat das mit der schwarz-gelben Kohl-Regierung so durchgesetzt.