ESM €urorettung?

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Ziele des ESM
Mit dem ESM sollen zahlungsunfähige Mitgliedstaaten der Eurozone finanziell, unter Einhaltung wirtschaftspolitischer Auflagen (Artikel 13 des ESM-Vertrages), mit Krediten der Gemeinschaft der Euro-Staaten unterstützt werden, wobei auch anderen[3] Mitgliedstaaten der Europäischen Union der Beitritt zu diesem Vertrag offen steht (Artikel 44).

Das wesentliche Instrumentarium des ESM sind Notkredite und Bürgschaften (auch als „Haftungsgarantien“ bezeichnet): Überschuldete Mitgliedstaaten sollen Kredite unter subventionierten Konditionen erhalten. Im ESM-Vertrag ist zudem festgeschrieben, dass jeder Mitgliedstaat, der Hilfe durch den ESM erhält, ein makroökonomisches Anpassungsprogramm umsetzen muss sowie eine tiefgehende Analyse über die Nachhaltigkeit seiner Staatsschuldensituation unternehmen soll (Art.12, Art.13 Abs.3 ESM-Vertrag).
Ich hab das ganze jetzt so verstanden: Alle EU-Mitgliedsstaaten werfen einen bestimmten Anteil in einen großen Topf. Die Höhe des Anteils der von den jeweiligen Staaten in diesen Topf geworfen wird, ist abhängig von der Wirtschaftsstärke (bzw. EZB Beteiligung) der Mitgliedsstaaten. Dieser Topf wird dann von Brüssel verwaltet um die EU Schuldenkriese einzudämmen, die Mitgliedsstaaten haben kein Mitspracherecht mehr, wie dieser Topf verwendet wird und haben auch keine Möglichkeit mehr aus dem Programm auszutreten. Brüssel erhält die alleinige Macht über den Topf.

Aus europäischer sicht wäre das eigentlich eine gute Sache. Lieber wäres es mir jedoch, wenn die aktuelle Wirtschaftlichkeit aller Mitgliedsstaaten annähernd gleichhoch wäre. So ist Deutschland nämlich gefickt: Das anfängliche Stammkapital des ESM beträgt 700 Mrd. Euro. Auf Deutschland entfallen davon rund 190 Mrd. Euro (27%). Da verstehe ich die Reaktionen der deutschen Bevölkerung, wenn Deutschland alleine in einem Staatenverbund aus 17 Staaten einen Anteil von 27% erbringen soll. Im Idealfall wäre dieser Anteil bei 5,88%.
 
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was eigentlich passiert ist doch, dass deutschland mit agenda 2010 und dem schwachen euro die restliche europäische wirtschaft in den boden konkurriert. bei den ganzen rettungen gehts jetzt darum, wie viel deutschland den andern ländern anbietet, um seine wirtschaftliche macht weiter zu konsolidieren.
 
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Nur weil der Euro nicht mehr absurd hoch auf 1,5x zum Dollar steht ist er noch lange nicht schwach
 
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Ist das ganze aus dem Video nicht eh obsolet nach dem bverfg-Urteil vom Mittwoch?
Hier wurde doch auf die Schlupflöcher hingewiesen die der Bundestag nun schließen muss.
Eine Obergrenze der Haftung beim ESM von 190Mrd.
 

Flopgun

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Der wirkliche Anteil Deutschlands an allen EU-Rettungsmasnahmen ist sogar noch höher. Sobald ein Land Hilfen braucht, kann deren Anteil ja logischerweise nicht verwendet werden und muss auf die restlichen Länder übertragen werden.


Noch schlimmer: Wenn es dann wirklich hart auf hart kommt, also z.B. Spanien Pleite geht, werden dann wirklich Italien und Portugal dafür haften? Wenn sie es tun, werden sie selbst zum Pleitefall, welche dann wiederum z.B. von Frankreich gerettet werden müssten, welches dann auch zum Pleiteland werden könnte. Dieser Dominoeffekt wird viel zu wenig beachtet!
 

Deleted_228929

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Brüssel erhält die alleinige Macht über den Topf.
Quatsch. Die alleinige Macht über den Topf hat der Gouverneursrat (= die Finanzminister).


Aus europäischer sicht wäre das eigentlich eine gute Sache. Lieber wäres es mir jedoch, wenn die aktuelle Wirtschaftlichkeit aller Mitgliedsstaaten annähernd gleichhoch wäre. So ist Deutschland nämlich gefickt: Das anfängliche Stammkapital des ESM beträgt 700 Mrd. Euro. Auf Deutschland entfallen davon rund 190 Mrd. Euro (27%). Da verstehe ich die Reaktionen der deutschen Bevölkerung, wenn Deutschland alleine in einem Staatenverbund aus 17 Staaten einen Anteil von 27% erbringen soll. Im Idealfall wäre dieser Anteil bei 5,88%.
Ja klar, ich freu mich auch schon auf den Tag, an dem Luxemburg dieselbe Wirtschaftsleistung hat wie Deutschland, damit sie denselben Anteil haben. Was für ein wirres Gebrabbel... :fein:
 
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Ja klar, ich freu mich auch schon auf den Tag, an dem Luxemburg dieselbe Wirtschaftsleistung hat wie Deutschland, damit sie denselben Anteil haben. Was für ein wirres Gebrabbel... :fein:

Dann sollten aber auch nicht alle gleiches Stimmrecht haben.
 
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Was schlägst du denn vor? 100 Sitze nach Bevölkerungszahl oder Wirtschaftsleistung verteilt? Das wäre in einer solchen Institution ziemlich unüblich. Im Übrigen wird der ESM, falls er denn tatsächlich vom Gouverneursrat bestimmt wird, eben intergouvernemental geregelt. Und in dem Fall wird IMMER die Regel ein Land, eine Stimme angewandt. Informell hat die Stimme Deutschlands trotzdem 100 Mal mehr Gewicht als die von Zypern.
 
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Nur weil der Euro nicht mehr absurd hoch auf 1,5x zum Dollar steht ist er noch lange nicht schwach

er ist sehr schwach im vergleich zu einer (imaginären) rein deutschen währung. und deshalb stampfen die deutschen alle europäischen konkurrenten in den boden. und jetzt sind wir soweit, dass wir über den fiskalpakt usw. die politik anderer länder bestimmen können. wirtschaft ist eben die fortsetzung der politik mit anderen mitteln.
 

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Ist das ganze aus dem Video nicht eh obsolet nach dem bverfg-Urteil vom Mittwoch?
Hier wurde doch auf die Schlupflöcher hingewiesen die der Bundestag nun schließen muss.
Eine Obergrenze der Haftung beim ESM von 190Mrd.

Leider nein. Die Haftung darf nur ohne Zustimmung des Bundestages nicht erhöht werden. Und wir wissen ja alle das der jeder beliebigen Erhöhung zustimmen wird.

er ist sehr schwach im vergleich zu einer (imaginären) rein deutschen währung. und deshalb stampfen die deutschen alle europäischen konkurrenten in den boden. und jetzt sind wir soweit, dass wir über den fiskalpakt usw. die politik anderer länder bestimmen können. wirtschaft ist eben die fortsetzung der politik mit anderen mitteln.

Deutschland bestimmt doch mittlerweile gar nichts mehr. Die EZB entscheidet ständig über unsere Köpfe hinweg, der ESM darf uns sobald eingerichtet ist ganz nach belieben das Geld aus der Tasche ziehen und unsere Politik macht auch nichts weiter als fröhlich alles abzunicken. Ich hab ja anfangs echt noch gehofft das Merkel nicht zu jedem scheiss ja sagt aber inzwischen ist offensichtlich das sie nix zu melden hat. Jetzt hat selbst das BVG diesen Mist abgesegnet. Wir bestimmen mittlerweile nichtmal mehr über unsere eigene Brieftasche geschweige denn über irgendwelche anderen Länder.
 
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Wäre vielleicht gut, wenn man zwischen Export-Lastigen deutschen Firmen und den deutschen Bürgern unterscheiden würde. Diejenigen, die in Lohn und Brot sind oder Transferleistungen in ordentlicher Höhe erhalten, wie etwa Rentner, profitieren überhaupt nicht von einem schwachen Euro. Abgesehen davon, dass mit einer starken Währung auch das Risiko für Arbeitslosigkeit wieder steigen würde.

Aber es hat schon einen Grund, wieso sich die Industrie- und Handelskammer immer wieder hinter den Euro stellt. Die sind nämlich die großen Gewinnder des Status Quo. Die Frage ist nur, was jetzt mit diesen jahrzehntelangen Ungleichgewichten in der Handelsbilanz geschieht. Deutschland hat riesige Forderungen angehäuft und es ist nicht abzusehen, dass sich das noch einmal ändern wird. Auf der staatlichen Ebene bezahlt eine spanische Firma mit Geld, das sie eigentlich überhaupt nicht besitzt, deutsche Produkte. Das Geld dafür stammt quasi von der deutschen Zentralbank und die vertraut darauf, dass sich die Zahlungsströme zwischen Deutschland und Spanien irgendwann wieder umkehren. Im Endeffekt arbeitet die deutsche Volkswirtschaft quasi umsonst, weil sie die Produkte, die sie verkauft, selbst finanziert.

Was ich als Nicht-Vwler nicht verstehe ist, wie das Geld der deutschen Zentralbank zur spanischen Zentralbank gelangt und von dort von der spanischen Firma für eine Transaktion mit einer deutschen Firma genutzt wird. Bedeutet das im Endeffekt, dass der spanische Staat, die spanischen Unternehmen und die spanischen Haushalte alle verschuldet sind und bei der Deutschen Bundesbank in der Kreide stehen?_? Wie setzen sich diese vieldiskutierten TargetII-Salden konkret im regulären Wirtschaftskreislauf um? Sind alle drei spanische Wirtschaftsakteure verschuldet und das Geld dafür bezieht die spanische Zentralbank von der deutschen?

Wäre nett, wenn das jemand mit Ahnung erläutern könnte.
 
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Leider nein. Die Haftung darf nur ohne Zustimmung des Bundestages nicht erhöht werden.

Das war ja auch der große Kritikpunkt.
Davon abgesehen das der ESM völlig nutzlos ist und die Währungsunion in der jetzigen Form nicht retten wird.

@Denga
Was wäre falsch daran die Stimmgewichtung an den Bevölkerungsanteil zu koppeln?
 
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das problem ist nicht der euro sondern die schulden der mitgliedstaaten

Nö das Problem ist schon der Euro, besser gesagt die Tatsache das diese Währung für viele der Mitgliedsstaaten viel zu stark und für andere wiederrum viel zu schwach ist. Ne Währung ist wie ein maßgeschneiderter Anzug. "Eine größe passt allen" funktioniert da einfach nicht.
 
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Die EU labert immer von Demokratie und den bösen deutschen Nazis, aber warum bezahlt Deutschland mit ~20%, hat dann aber keine 20% der Stimmen?
 

Deleted_228929

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Dann sollten aber auch nicht alle gleiches Stimmrecht haben.
Haben sie auch nicht. Laut ESM-Vertrag (Artikel 4) entsprechen die Stimmrechte jedes ESM-Mitgliedes der "Zahl der Anteile, die dem betreffenden Mitglied gemäß Anhang II am genehmigten Stammmkapital des ESM zugeteilt werden".
In diversen Fällen ist auch Einstimmigkeit vorgesehen, d.h. nix mit "die bösen Ausländer ziehen uns das Geld aus der Tasche".


Deutschland bestimmt doch mittlerweile gar nichts mehr. Die EZB entscheidet ständig über unsere Köpfe hinweg, der ESM darf uns sobald eingerichtet ist ganz nach belieben das Geld aus der Tasche ziehen [...]
Das Problem beim ESM ist nicht, dass der uns armen, armen Deutschen das Geld aus der Tasche zieht, sondern dass er allen Mitgliedsstaaten, genauer gesagt deren Parlamente, letztlich beliebig Geld abverlangen kann. Wenn ich diesen schwurbeligen Vertrag richtig verstanden habe ist das ja so, dass hier 17 Finanzminister letztlich bei 17 direkt gewählten Parlamenten anklingeln lassen und Geld anfordern können und die dürfen dann nicht nein sagen. Das ist absolut inakzeptabel.

Und ja, die böse EZB, die jetzt gaaaanz viel Geld druckt und sofort eine Hyperinflation erzeugt. Bitte, das weißt du selbst besser um dich nicht auf so ein CSU-Unterschichtenniveau zu begeben.


Wäre vielleicht gut, wenn man zwischen Export-Lastigen deutschen Firmen und den deutschen Bürgern unterscheiden würde. Diejenigen, die in Lohn und Brot sind oder Transferleistungen in ordentlicher Höhe erhalten, wie etwa Rentner, profitieren überhaupt nicht von einem schwachen Euro. Abgesehen davon, dass mit einer starken Währung auch das Risiko für Arbeitslosigkeit wieder steigen würde.

Aber es hat schon einen Grund, wieso sich die Industrie- und Handelskammer immer wieder hinter den Euro stellt. Die sind nämlich die großen Gewinnder des Status Quo. Die Frage ist nur, was jetzt mit diesen jahrzehntelangen Ungleichgewichten in der Handelsbilanz geschieht. Deutschland hat riesige Forderungen angehäuft und es ist nicht abzusehen, dass sich das noch einmal ändern wird. Auf der staatlichen Ebene bezahlt eine spanische Firma mit Geld, das sie eigentlich überhaupt nicht besitzt, deutsche Produkte. Das Geld dafür stammt quasi von der deutschen Zentralbank und die vertraut darauf, dass sich die Zahlungsströme zwischen Deutschland und Spanien irgendwann wieder umkehren. Im Endeffekt arbeitet die deutsche Volkswirtschaft quasi umsonst, weil sie die Produkte, die sie verkauft, selbst finanziert.

Was ich als Nicht-Vwler nicht verstehe ist, wie das Geld der deutschen Zentralbank zur spanischen Zentralbank gelangt und von dort von der spanischen Firma für eine Transaktion mit einer deutschen Firma genutzt wird. Bedeutet das im Endeffekt, dass der spanische Staat, die spanischen Unternehmen und die spanischen Haushalte alle verschuldet sind und bei der Deutschen Bundesbank in der Kreide stehen?_? Wie setzen sich diese vieldiskutierten TargetII-Salden konkret im regulären Wirtschaftskreislauf um? Sind alle drei spanische Wirtschaftsakteure verschuldet und das Geld dafür bezieht die spanische Zentralbank von der deutschen?

Wäre nett, wenn das jemand mit Ahnung erläutern könnte.
Na ja, bei diesem TARGET2-Dingens blickt ja kaum jemand wirklich durch. Nur zu der Aussage, wir würden dadurch unsere Exporte quasi selbst bezahlen möchte ich noch Stellung beziehen. Die ist nämlich Unsinn.
Der Exportüberschuss bedeutet nichts anderes als dass die dt. Volkswirtschaft gegenüber dem Ausland spart, also weniger verbraucht als sie selbst produziert. Und diese Ersparnis (= Nettokapitalabfluss) ist eben nichts weiter als die Verschuldung (= Nettokapitalzufluss/Importüberschuss) u.a. der GIPS-Staaten.
Insofern: Jedes Land mit Exportüberschuss zahlt diesen quasi selbst.


Ich sprach vom Idealfall für das angewendete System. Lern lesen.
Der Idealfall ist der, in dem jeder die Stimmanteile hat, die ihm entsprechend seiner Wirtschaftskraft zustehen. Insofern ist dieses ganze dumme Gequengel, das man hierzulande Jahr und Tag hört, extrem dümmlich.


das problem ist nicht der euro sondern die schulden der mitgliedstaaten
Grütze, siehe FCX. Natürlich ist der Euro selbst ein massives Problem. Es wäre gut, wenn unsere Politiker das endlich kapieren würden.
 
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Na ja, bei diesem TARGET2-Dingens blickt ja kaum jemand wirklich durch. Nur zu der Aussage, wir würden dadurch unsere Exporte quasi selbst bezahlen möchte ich noch Stellung beziehen. Die ist nämlich Unsinn.

...


Jedes Land mit Exportüberschuss zahlt diesen quasi selbst.

Aja.
 
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Die EU labert immer von Demokratie und den bösen deutschen Nazis, aber warum bezahlt Deutschland mit ~20%, hat dann aber keine 20% der Stimmen?
Stell dirs mal übertragen auf einzelne bürger vor. Da gilt auch: stärkere schultern tragen größere lasten. Nur weil du aber wirtschaftlich leistungsfähiger bist und viel höhere abgaben bezahlst, hast du deswegen nicht mehr stimmrechte als ein alg2-empfänger.
 
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Da viele Entscheidungen einstimmig getroffen werden müssen, übertrage ich das mal kurz auf den einzelnen Bürger: Ein Luxemburger hat damit so viel Stimmengewicht wie ca 150 Deutsche.
Geile Demokratie :8[:
 

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Das Problem beim ESM ist nicht, dass der uns armen, armen Deutschen das Geld aus der Tasche zieht, sondern dass er allen Mitgliedsstaaten, genauer gesagt deren Parlamente, letztlich beliebig Geld abverlangen kann. Wenn ich diesen schwurbeligen Vertrag richtig verstanden habe ist das ja so, dass hier 17 Finanzminister letztlich bei 17 direkt gewählten Parlamenten anklingeln lassen und Geld anfordern können und die dürfen dann nicht nein sagen. Das ist absolut inakzeptabel.

Da ich diesen ganzen Demokratiezirkus eh für ne Farce halte ist mir das sogar noch ziemlich latte ob er da vorher anklingeln muss oder nicht. In den Regierungen gibts sowieso keinen der im Zweifelsfall nein sagen würde, völlig unabhängig davon was die Leute wollen die diese Regierungen gewählt haben. Was mich stört ist die Schuldenunion die wir jetzt defakto haben. Dafür bin ich wohl einfach nicht Europäer genug um das gut zu finden.

Und ja, die böse EZB, die jetzt gaaaanz viel Geld druckt und sofort eine Hyperinflation erzeugt. Bitte, das weißt du selbst besser um dich nicht auf so ein CSU-Unterschichtenniveau zu begeben.

Hier gehts weniger darum wie "schlimm" das ganze ist. Es ist einfach ne Prinzipienfrage. Deutschland haftet am meisten für Europa, da fänd ich ein Mitspracherecht schon ganz schick. Obs letztlich was bringt bleibt zwar zu bezweifeln aber nur mal so aus spaß.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Die EU labert immer von Demokratie und den bösen deutschen Nazis, aber warum bezahlt Deutschland mit ~20%, hat dann aber keine 20% der Stimmen?

naja das eine dürfte sich eher am BIP vs BIP EU orientieren, dass andere an Anzahl Deutsche vs Anzahl Menschen in EU
 
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Ich fänds auch mal Interessant hier über die Eurorettung zu reden. Ich denke zwar nicht dass sich hier jemand befindet der das wirklich realistisch einschätzen kann, sofern sojemand überhaupt existiert. Aber das hält uns ja nie vom spekulieren ab, was wird geschehen? Gehts zurück zur D-Mark (Währungsumstellung), behalten wir den Euro oder gehen wir gar auf eine Währungsreform zu?
 

Benrath

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Was gibts da zu spekulieren? Die schulden werden weginflationiert. Ich denke nicht im Maße von ner Hyperinflation aber bisschen was wird sich da schon bewegen, wenn es jetzt so weiter geht mit secondary market bonds kaufen durch die EZB.

Die Frage ist eher, wie die Haushaltsdiziplin der Länder sich entwickelnd wird, wenn sich da nix tut, k.a..
 

YesNoCancel

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seh ich auch so, die werden die inflationslokomotive bisschen anfeuern. im whorstcase wird halt eine währungsreform auf die nächste folgen. nationale währungen im zentrum von europa werde wir mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit nicht mehr sehen.
 
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Es wird der selbe Fehler wie damals bei Euro-Einführung gemacht. Jetzt führt man halt Fiskalunion, Bankenaufsicht und Schuldenunion ein, obwohl die Länder immer noch viel zu verschieden sind (Rente in Frankreich mit 60, zomg). Solange die Staaten sich politisch zu sehr von einander unterscheiden, kann das nicht funktionieren. Ich weiß nicht, wieso die deutschen Politiker das mit sich machen lassen. Welche Macht hat Spanien/Italien/sonstwer über uns?

Alles sehr traurig. Auch, dass Deutschland es in den 10 Jahren nicht geschafft hat, einen funktionierenden Binnenmarkt aufzubauen. So muss es immer mit der heulenden Industrie leben, der die Aufträge wegbleiben. China versucht jetzt die Nachfrag im eigenen Land zu stärken, weil sie ahnen, dass in ein paar Jahren keiner in Europa mehr Geld haben wird, um groß von denen zu importieren.
 

Deleted_228929

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Da ich diesen ganzen Demokratiezirkus eh für ne Farce halte ist mir das sogar noch ziemlich latte ob er da vorher anklingeln muss oder nicht.
Na wenn du das so siehst, wo ist dann das Problem? Wird irgendwas besser wenn ein deutscher Politiker Scheiße beschließt, statt dem lotterhaften Italiener? ;)


Hier gehts weniger darum wie "schlimm" das ganze ist. Es ist einfach ne Prinzipienfrage. Deutschland haftet am meisten für Europa, da fänd ich ein Mitspracherecht schon ganz schick. Obs letztlich was bringt bleibt zwar zu bezweifeln aber nur mal so aus spaß.
Tja, die EZB ist unabhängig und gerade Deutschland hat das mit der schwarz-gelben Kohl-Regierung so durchgesetzt. Es ist mal wieder sowas von typisch dass die jetzt als allererstes die Waffel offen haben, wenn die EZB was beschließt, was ihnen nicht in den Kram passt. Dann wird natürlich sofort nach Sperrminorität für Deutschland geplärrt...
Gerade Österreich, Niederlande und Finnland haben ähnliche Geldpolitische Vorstellungen wie Deutschland. Deren Notenbankchefs stimmen auch nicht gegen die Käufe. Ist denen schon von den südeuropäischen Lotterlümmeln das Gehirn gewaschen worden? Oder ist es denen im Gegensatz zu Merkel-Laufbursche Weidmann einfach zu peinlich, zwar gegen alles zu sein, aber keinerlei Gegenvorschläge zu unterbreiten? Weidmanns Position ist ja anscheinend, dass die Notenbank einfach Däumchen drehen daneben steht und zusieht wie in Spanien und Italien die Wirtschaft zusammenbricht. Dabei ist das stinknormal dass in einer solchen Situation die Notenbank eingreift - die Bundesbank würde es nicht anders machen. Inflation droht in der jetzigen Situation sowieso keine, da stehen die Zeichen tendenziell eher noch auf Deflation. Weidmann weiß das alles, weswegen sein Gezeter extrem lächerlich ist.

Und das mit der Haftung bei der Notenbank ist ja auch immer so eine Sache. Die Notenbank ist ja nicht einfach irgendeine Bank, also es ist afaik nicht so, dass da eine Abschreibung automatisch zu Überweisungen aus dem Haushalt führen, weil wegen negatives Eigenkapital möglich usw. Hatten wir mit der BB meines Wissens nach auch mal.

Und ja, nur damit kein Missverständnis aufkommt: Natürlich werden die Anleihkäufe das eigentliche Problem nicht lösen, sondern wieder nur Zeit kaufen. Man kann hier natürlich dann auch ganz abgebrüht die Position vertreten, dass die Deppen in Berlin es in 100 Jahren nicht kapiert haben. Trotzdem kann ich die Positin der EZB verstehen - ich sehe einfach nicht, was sie sonst für Optionen hat.


Es wird der selbe Fehler wie damals bei Euro-Einführung gemacht. Jetzt führt man halt Fiskalunion, Bankenaufsicht und Schuldenunion ein, obwohl die Länder immer noch viel zu verschieden sind (Rente in Frankreich mit 60, zomg).
Wann wer in Rente geht ist vollkommen irrelevant für eine Währungsunion.


Solange die Staaten sich politisch zu sehr von einander unterscheiden, kann das nicht funktionieren. Ich weiß nicht, wieso die deutschen Politiker das mit sich machen lassen. Welche Macht hat Spanien/Italien/sonstwer über uns?
Deutsche Politiker machen das, weil sie immer nicht geschnallt haben, dass der dt. Exportüberschuss kein "Erfolg" Deutschlands ist, der nur durch unsere superduper Wirtschaftspolitik möglich war, sondern einfach nur die Gegenbuchung zum Defizit der anderen. Dass es mit dem "Erfolg" vorbei ist, wenn der Euro futsch ist, haben sie kurioserweise doch kapiert.


Auch, dass Deutschland es in den 10 Jahren nicht geschafft hat, einen funktionierenden Binnenmarkt aufzubauen.
Deutschland hat es in den 10 Jahren geschafft, seinen funktionierenden Binnenmarkt zu ruinieren.
 

Benrath

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Wer oder was in denn dann deiner Meinung nach unabhänig. Niemand ist wirklich absolut unabhänig.
 
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Nur ums mal wieder zu sagen.

Hauptproblem von z.B. Griechenland waren und sind nicht die zu hohen Ausgaben sondern die fehlenden Einnahmen, Steuerhinterziehung als Volkssport.

Hätten die Griechen so "artig" wie die West/Nord-Europäer ihre Steuern bezahlt hätte es das Problem nie gegeben.
 

Deleted_228929

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Nur ums nochmal zu sagen.

Die Staatsverschuldung ist verfickt nochmal nicht das zentrale Problem, auch nicht in Griechenland!

Steuerhinterziehung ist natürlich ein riesen Problem, aber das mit dem Euro nichts zu tun.
 
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Dennoch haette man ohne Staatsverschuldung kein Problem, oder etwa doch?

Ist eine ernsthafte Frage, ich kenne mich da einfach nicht genug aus.
 

Perseus

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klar, gäbe es keine staatsverschuldung gäbe es das problem nicht. das problem sind die banken, die aus der not der staaten profit schlagen.
 
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Klar, die Banken sind ganz böse und die lieben Staaten werden von ihnen nur gemein ausgenutzt. Wir müssen einfach nur die kommunistische Revolution ausrufen und dann wird das alles besser!
 

Benrath

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und du dich zum thema staaten oder biased regulators
 

Perseus

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wenn banken staaten kredite geben von denen sie wissen, dass sie diese nicht zurückbezahlen können und ferner wissen, dass steuerzahler dafür aufkommen werden, dann ist das böse. staaten, die keine wirtschaft ans laufen kriegen und sich mit billigen krediten locken lassen sind eher naiv als böse.
 
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