Erziehungswissenschaft

Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.968
Reaktionen
1.257
Menschen wollen, was ihnen als gut suggeriert wird. Wenn es sozialer Standard ist, dass man nach der Geburt schnell arbeiten geht, wollen sie auch nicht zuhause rumhocken und auf Babybrei verblöden, siehe zB Frankreich. Es ist nämlich nicht so, dass Frauen durch die Geburt plötzlich neuronal degenerieren und aus interessierten Astrophysikerinnen plötzlicher Mütterkühe werden, die nur noch Windeln und Brei im Kopf haben, auch wenn Deutsche das gerne glauben.
Es zeugt schon von einiger Verblendung, Frankreich hier als Positivbeispiel beim Thema Kindererziehung zu nennen. Mir fällt spontan kein anderes entwickeltes Land ein, dessen kultureller Standard in diesem Punkt rückständiger ist und ignoranter gegenüber dem Forschungsstand. Stichwort: Eltern-Kind-Bindung, Disziplinierung, Gewalt in der Erziehung, Schlaftraining etc.
Viele französische Mütter gehen nicht deshalb nach zwei Monaten wieder arbeiten, weil es ihr Herzenswunsch ist, sondern weil sie keine Wahl haben oder zumindest stark in einer Richtung gepusht werden. Dass man die negativen Auswirkungen dieses herrschenden Paradigmas erforscht, aufarbeitet und offen thematisiert, ist relativ neu. Und es wird in absehbarer Zeit sicherlich Veränderungen zum Guten bringen.


Eine langfristig erfolgreiche Familienpolitik sollte die Bedürfnisse von Eltern. Kindern und der Gesellschaft im Blick haben. Diesen Anspruch sehe ich inzwischen in Deutschland deutlich besser verwirklicht als in Frankreich - was natürlich nicht heißt, dass wir nicht noch Nachholbedarf in einigen Bereichen hätten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Und die Bedürfnisse von Eltern und Kindern sind immer gleich und bedeuten dass jeder eine Gluckenmutter sein muss und will? Sorry, ist totaler bullshit. Der ganze Ostblock ist mit berufstätigen Müttern in Vollzeit wunderbar gefahren und ich sehe nicht ein dieses Deutsche Gluckensyndrom als irgendwie positiv zu erachten. Wenn es irgendwer für sein persönliches Glück braucht, meinetwegen. Aber erzähl mir nicht, dass ein Schulkind 24/7 Aufsicht braucht und es nicht schafft alleine zur Schule zu gehen und sich zuhause Essen warm zu machen oder dass deswegen die "Mutter/Kind" Bindung irgendwie leiden würde. Oder dass es Kind schwer traumatisiert wird, wenn es von relativ Anfang an von einer Nanny betreut wird.

Viele französische Mütter gehen nicht deshalb nach zwei Monaten wieder arbeiten, weil es ihr Herzenswunsch ist, sondern weil sie keine Wahl haben oder zumindest stark in einer Richtung gepusht werden.

Also so wie hier nur andersherum, wo Müttern zig Steine in den Weg gelegt werden, die es unmöglich oder mindestens unwirtschaftlich machen schnell wieder arbeiten zu gehen?

Stichwort: Eltern-Kind-Bindung, Disziplinierung, Gewalt in der Erziehung, Schlaftraining etc.

Jetzt ist Disziplin und Schlaftraining auch schon böse? Ach du meine Güte :rolleyes:
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.706
Reaktionen
1.022
Ort
Köln
Die Wahrheit liegt doch irgendwo in der Mitte. Erstmal ist die Romantisierung von heator natürlich etwas übertrieben: Klar, im Ostblock war der Anteil an arbeitenden Frauen deutlich größer. saistaed hat aber Recht, dass das auch oft durch externen Druck und wirtschaftliche Notwendigkeit entstanden ist. Kein Kind braucht eine 24/7 Gluckenbetreuung, aber dass es die Beziehung Eltern<->Kind nicht beeinflusst, wenn das Kind sich sehr früh um sich selber kümmern muss, ist natürlich auch bescheuert.
Auf der anderen Seite ist es in Deutschland historische Tradition, dass im Bereich Erziehung die Gleichberechtigung aufhört. Sehr viele Männer, gerade die ältere Riege, können sich per se gar nicht vorstellen, die Erziehung zu übernehmen (und Frauen nicht, die Verantwortung abzugeben). Die Konsequenzen aus Bindungsproblemen zwischen Vater und Kind, kaputtem emotionalem Verhalten und Reproduktion der Verhältnisse sind ein Hamsterrad, welches zu strukturellen Geschlechterproblematiken stark beiträgt. Und es ist immer noch viel zu stark so, dass die Frau sich zwischen Kind und Karierre entscheiden muss. Zum Glück bewegt sich das aber wirklich nochmal weiter in den letzten Jahren.
Letztlich sollte das Ziel ja sein, dass jeder das Leben führen kann, was er möchte. Die traditionelle Familie mit 5 Kindern, arbeitender Vater, Hausfrau Mutter sollte genauso lebbar sein wie der Haushalt mit zwei Verdienern, KiTa und väterlicher Elternzeit.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Letztlich sollte das Ziel ja sein, dass jeder das Leben führen kann, was er möchte.

Das war auch mein Ansatz, insofern habe ich natürlich überzeichnet aufgetischt. Mir geht aber dieses "eine gute Mutter muss xyz" Gerede, das ich eben besonders penetrant in Deutschland mitbekomme massiv auf die Nerven. Und es wundert mich daher auch nicht, wenn viele gebildete Frauen dann einfach keine Kinder kriegen, wenn ihnen suggeriert wird, dass sie dann gefälligst Muttertier im Hauptberuf zu sein haben. Vor allem wenn man selbst erlebt hat und bei tausenden anderen gesehen hat, dass es absolut nicht notwendig ist seine beruflichen Ambitionen im Kreissaal zu begraben.

Die traditionelle Familie mit 5 Kindern, arbeitender Vater, Hausfrau Mutter sollte genauso lebbar sein wie der Haushalt mit zwei Verdienern, KiTa und väterlicher Elternzeit.

Sehe ich auch so, nur sind die wirtschaftlich-politischen Rahmenbedingungen im Moment in Deutschland eben so, dass das erste Modell massiv bevorzugt wird.

Die Konsequenzen aus Bindungsproblemen zwischen Vater und Kind

Halte ich auch für eine Generalisierung. Jedes Kind und jeder Mensch ist anders. Nicht jeder braucht 24h Bespaßung, es gibt auch viele Kinder, die gerne alleine mit sich Zeit verbringen oder lieber mit Gleichaltrigen spielen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.042
Reaktionen
978
Die Konsequenzen aus Bindungsproblemen zwischen Vater und Kind, kaputtem emotionalem Verhalten und Reproduktion der Verhältnisse sind ein Hamsterrad, welches zu strukturellen Geschlechterproblematiken stark beiträgt.

Mich deucht Sie dramatisieren das ganze etwas... Nur weil der Vater 100% Arbeitet und von daher nicht die Bezugsperson Nr. 1 ist, müssen doch noch lange keine Bindungsprobleme entstehen?
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.706
Reaktionen
1.022
Ort
Köln
Halte ich auch für eine Generalisierung. Jedes Kind und jeder Mensch ist anders. Nicht jeder braucht 24h Bespaßung, es gibt auch viele Kinder, die gerne alleine mit sich Zeit verbringen oder lieber mit Gleichaltrigen spielen.
Mich deucht Sie dramatisieren das ganze etwas... Nur weil der Vater 100% Arbeitet und von daher nicht die Bezugsperson Nr. 1 ist, müssen doch noch lange keine Bindungsprobleme entstehen?
Halte ich für zu einfach gedacht. Essen ist Geschmackssache, trotzdem ist Essen an sich eine biologische Notwendigkeit. Nur, weil die Psyche etwas diffiziler ist, wird sie nicht komplett beliebig. Ja, jedes Kind ist anders und braucht verschiedene Menge an Aufmerksamkeit, aber jedes Kind braucht Zeit mit seinen Erziehungsberechtigten. Ist die zu wenig, dann wird auch die Bindung darunter leiden; das lässt sich übrigens auch nicht mit "qualitativ wertvollerer Zeit" auffangen. Klar kann das im Einzelfall nochmal anders aussehen, aber ihr versteht schon das Prinzip von Verteilungsfunktionen, oder?
Damit ist das Leben des Kindes natürlich nicht vorbei, es ging mir nicht darum das zu dramatisieren. Aber in der Realität hat es nunmal signifikanten Einfluss.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.968
Reaktionen
1.257
Und die Bedürfnisse von Eltern und Kindern sind immer gleich und bedeuten dass jeder eine Gluckenmutter sein muss und will? Sorry, ist totaler bullshit. Der ganze Ostblock ist mit berufstätigen Müttern in Vollzeit wunderbar gefahren und ich sehe nicht ein dieses Deutsche Gluckensyndrom als irgendwie positiv zu erachten. Wenn es irgendwer für sein persönliches Glück braucht, meinetwegen. Aber erzähl mir nicht, dass ein Schulkind 24/7 Aufsicht braucht und es nicht schafft alleine zur Schule zu gehen und sich zuhause Essen warm zu machen oder dass deswegen die "Mutter/Kind" Bindung irgendwie leiden würde. Oder dass es Kind schwer traumatisiert wird, wenn es von relativ Anfang an von einer Nanny betreut wird.
Was hat "Schlulkind 24/7 Aufsicht" und "sich alleine essen kochen" mit dem zu tun, was ich gesagt habe?
Es fällt wohl für keinen vernünftigen Menschen unter die Definition von "Glucke", sich länger als drei Monate hauptberuflich um seinen Säugling zu kümmern.

Und bezüglich der Bedürfnisgleichheit: Du hast doch vorgetragen, dass man Frauen nur suggerieren müsse, dass es gut sei, nach ein paar Wochen wieder in Vollzeit arbeiten zu gehen. Wer maßt sich hier also an, über die Bedürfnisse anderer Menschen zu entscheiden?

Ich bin für Wahlfreiheit: Familien sollten sich ohne nennenswerte wirtschaftliche Einbußen für einen angemessenen Zeitraum hauptsächlich um ihre Kinder kümmern können, wenn sie das wollen. Natürlich muss es sich auch finanziell lohnen, früher wieder arbeiten zu gehen, aber eben ohne dass das zum ökonomischen Zwang ausartet.

Also so wie hier nur andersherum, wo Müttern zig Steine in den Weg gelegt werden, die es unmöglich oder mindestens unwirtschaftlich machen schnell wieder arbeiten zu gehen?
Ich hab nicht gesagt, dass hier alles gut ist, nur dass man vorsichtig sein sollte, sich bedenkenlos das traditionelle französische Modell zum Vorbild zu machen. Das sehen übrigens inzwischen auch viele Franzosen so. In Zukunft wird es sicherlich zu einer Angleichung beider Systeme kommen.

Im Übrigen: Welche "zig Steine" legt man Müttern denn in den Weg, die schnell wieder arbeiten gehen wollen? Finanziell ist längere Kinderbetreuung eigentlich immer ein Nachteil, wenn die Frau vorher gutes Geld verdient hat - einen Nachteil, den wenigstens im ersten Jahr, trotzdem die aller meisten Familien gerne in Kauf nehmen. Rat mal, wieso.

Jetzt ist Disziplin und Schlaftraining auch schon böse? Ach du meine Güte :rolleyes:
Von böse hab ich nichts gesagt. Aber sowohl routinemäßiges Schlaftraining durch längeres Schreien-Lassen als auch eine schulmäßige Disziplin, wie sie klassischerweise ab der École maternelle praktiziet wird, sehen die meisten führenden Experten für kindliche Entwicklung ziemlich kritisch, ja.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ganz ehrlich, wenn man irgendwo auf "führende Experten" verzichten kann, dann in der Erziehung. Das hat die Menschheit nun wirklich seit Anbeginn der Zeit ganz gut alleine hingekriegt und gerade in diesem Bereich tummelt sich so viel Blödsinn und Ideologie, dass ich darauf nichtmal mit einem Seitenauge schielen würde, was "Erziehungsexperten" so meinen.

Ich finde Disziplin jedenfalls hervorragend und kriege jedes mal das Grauen wenn ich sehe wie es in deutschen Kitas zugeht und mit was für einem Blödsinn die Kinder da therapiert werden und wieviel Potential da verschenkt wird. Und die Grundschullehrer bedanken sich auch artig, dass sie regelmäßig kleine Barbaren in die Schule bekommen, die keine fünf Minuten still sitzen und die Fresse halten können.

Ich bin für Wahlfreiheit: Familien sollten sich ohne nennenswerte wirtschaftliche Einbußen für einen angemessenen Zeitraum hauptsächlich um ihre Kinder kümmern können, wenn sie das wollen. Natürlich muss es sich auch finanziell lohnen, früher wieder arbeiten zu gehen, aber eben ohne dass das zum ökonomischen Zwang ausartet.

Kann ich mit leben, aber was ist schon "angemessen"? Das wird jede Frau anders bestimmen.

Finanziell ist längere Kinderbetreuung eigentlich immer ein Nachteil, wenn die Frau vorher gutes Geld verdient hat - einen Nachteil, den wenigstens im ersten Jahr, trotzdem die aller meisten Familien gerne in Kauf nehmen. Rat mal, wieso.

Weil Frauen generell weniger Chancen auf "Karriere" haben? Rate mal, wieso. Aber es hindert ja niemanden daran, dass der Mann einfach mal für 3-5 Jahre zuhause bleibt und Hausmann ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Nicht auf Wissenschaftler zu hören ist ja nun kein guter Anfang. Dann stehst auf einer Höhe mit Klimaidioten, Flatearthern und anderen.

Naja, ist deine Entscheidung in dieser Ecke stehen zu wollen.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.968
Reaktionen
1.257
Ganz ehrlich, wenn man irgendwo auf "führende Experten" verzichten kann, dann in der Erziehung. Das hat die Menschheit nun wirklich seit Anbeginn der Zeit ganz gut alleine hingekriegt und gerade in diesem Bereich tummelt sich so viel Blödsinn und Ideologie, dass ich darauf nichtmal mit einem Seitenauge schielen würde, was "Erziehungsexperten" so meinen.
In der Tat kriegen das auch heute noch 90% der Weltbevölkerung ziemlich gut alleine hin, und zwar indem die Kinder gerne bis zwei oder drei gestillt werden, wenn sie Bock drauf haben, und mindestens genau so lange mit Mama und Papa den Schlafplatz teilen.

Ist vermutilch genau das, was du willst. :deliver:

Ohne massive Beeinflussung von "Experten" hätten die Französinnen übrigens nie angefangen, das Gegenteil zu tun.

Ich finde Disziplin jedenfalls hervorragend und kriege jedes mal das Grauen wenn ich sehe wie es in deutschen Kitas zugeht und mit was für einem Blödsinn die Kinder da therapiert werden und wieviel Potential da verschenkt wird. Und die Grundschullehrer bedanken sich auch artig, dass sie regelmäßig kleine Barbaren in die Schule bekommen, die keine fünf Minuten still sitzen und die Fresse halten können.
Stimmt, insbesondere die Kinder des gewaltfrei und mit maximalem Freispiel erzogenen Bildungsbürgertum sind ja bekannt für ihre mangelnde Schuleignung. Da sollten wir uns von den Eltern, die züchtigen und zu Hause mit harter Hand für Disziplin sorgen, mal ne gehörige Scheibe abschneiden. Und die überbordende Jugendkriminalität aus den Post-68er-Hätschel-Kommunen, da sollte man direkt eingreifen! :rolleyes:


Im Ernst: Ich denke, wir können die Diskussion hier beenden. Es ist mal wieder der klassische Fall, dass du mit allerlei markigen Meinungen vorpreschst, aber offenbar nicht die geringste Ahnung hast, wovon du redest. Hast du Kinder? Bestimmt nicht. Hast du einen Einblick in die relevante Forschung aus Erziehungswissenschaft, Psychologie, Neurobiologie? Nicht dem nach zu urteilen, was du hier von dir gibst. Wie viele Stunden hast du in den letzten paar Jahren in einer Kita verbracht? Vermutlich keine. Bist du mit den aktuellen politischen Rahmenbedingungen für Familien vertraut, in Deutschland und anderswo? Augenscheinlich auch nicht.
Also ergibt es leider wenig Sinn, mit dir hier über sowas zu diskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
In der Tat kriegen das auch heute noch 90% der Weltbevölkerung ziemlich gut alleine hin, und zwar indem die Kinder gerne bis zwei oder drei gestillt werden, wenn sie Bock drauf haben, und genau so lange mit Mama und Papa den Schlafplatz teilen.

Ist vermutilch genau das, was du willst.

Klar, kann doch jeder machen wie er will. Sehe jetzt keinen Grund irgendwelche starren Linien zu ziehen. Ich war ja nicht derjenige mit dem "eine gute Mutter muss xyz, sonst wird das Kind Hitler" Text, sondern mit dem "jede Frau soll doch bitte selbst entscheiden ohne dafür verurteilt zu werden oder nachteile zu erfahren". Wenn das für dich schon eine "starke Meinung" ist, dann gute Nacht.

Und zum Rest, wasn das für ein Blödsinn? Kinder qualifizieren einen bekanntlich zu goar nichts und ich bezweifle, dass du die Supernanny bist. Hier hat auch so gut wie keiner Ahnung von Recht und jeder trotzdem ne Meinung. Wenn du eine Expertentagung willst, musst du zum Kongress fahren.

@Fragman
Wie du immer auftauchst, wenn es eine Möglichkeit gibt, Unsinn zu erzählen :rofl: Klima und Erdform sind ja oder nein Fragen der Naturwissenschaften. Darf ich meinem Kind zumuten drei Minuten auf dem Stuhl zu sitzen ist keine Naturwissenschaft.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Ach Klima ist doch auch nur kurz aus dem Fenster sehen. Kann auch jeder!

1000+ Wissenschaftler auf der ganzen Welt sind in der Erziehungswissenschaften/Pädagogik tätig aber DU (kinderlos) hast Ahnung von der Materie lul
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.042
Reaktionen
978
Mein Vater hat so lang ich denken kann 10-11h+ pro Tag gearbeitet, meine Mutter war lange (fast) Vollzeithausfrau

Ich hatte nie das Gefühl der Vater fehle, ausser Tagsüber war er halt auch immer da und hat uns nie das Gefühl gegeben er brauche Entspannung oder seine Ruhe wenn er nach Hause kam. Ich wüsste nicht was es für einen Unterschied gemacht hätte, wenn er uns auch 1-2 Tage unter der Woche «voll» betreut hätte, ich schätze ziemlich genau gar keinen.
Er war halt die sonstige Zeit immer da, Wochenenden waren für die Familie, Ferienlager oder ähnliches gab es schlicht nicht, Einladungen ohne Kinder wurden von meinen Eltern quasi kategorisch abgelehnt und Hausaufgaben hat er jeweils mit uns gemacht (wenn wir nicht schon fertig waren). Freizeit war schlicht Familienzeit, mein Elternhaus war auch immer für alle Freunde/Schulkameraden offen.
Ich war, wenn ich mich recht erinnere, einmal eine Woche in den Ferien ohne den Vater bis ich knapp 16 war, damit es nicht öde wurde durfte pro Jahr auch ein Freund mit in die Ferien. Das war auch bei den aller meisten meiner Schulkameraden so ähnlich, da kamen fast alle aus Einzelverdienerfamilien, warum sowas jetzt plötzlich schädlich sein soll ist mir absolut schleierhaft. Klar waren mein Bruder und ich als wir noch sehr jung waren eher auf die Mutter fokussiert, das hat sich aber geändert als wir etwas älter wurden.

Natürlich sollen Paare selber wählen können, wie Sie Kinderbetreuung und Einkommen aufteilen, momentan scheint es aber eher darauf hinaus zu laufen, dass der Einzelverdiener ausstirbt da die Löhne einfach nicht gleichermassen wie die Teuerung steigen und das wird einem dann als «modern» verkauft.

Zeit an sich dürfte das kleinste Problem sein, aber die Zeit für die Familie muss sich ein Vater/Einzelverdiener halt auch nehmen, da bleibt nicht mehr viel für reine Entspannung.


Btw: In vielen Erziehungsratgebern wird halt tatsächlich viel Mist geschrieben, der dazu auch noch alle paar Jahre über Bord geworfen wird. Das ist doch keine kontroverse Meinung? Natürlich gibt es vermutlich auch seriöse Quellen, die dürfte man aber selten im einfachen Ratgeber finden, ansonsten würden die sich ja nicht ständig widersprechen. Da tummeln sich viele rein ideologisch geprägte Scharlatane.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
16.03.2008
Beiträge
793
Reaktionen
11
Ort
Berlin
Ganz ehrlich, wenn man irgendwo auf "führende Experten" verzichten kann, dann in der Erziehung. Das hat die Menschheit nun wirklich seit Anbeginn der Zeit ganz gut alleine hingekriegt und gerade in diesem Bereich tummelt sich so viel Blödsinn und Ideologie, dass ich darauf nichtmal mit einem Seitenauge schielen würde, was "Erziehungsexperten" so meinen.

Cool, dann streichen wir einfach bspw. die Bindungstheorie aus allen Fachgebieten, die das so betrifft, ignorieren deren Erkenntnisse, und die Welt ist eine bessere, korrekt? Die paar gestörten Existenzen, die das zur Folge haben kann, federn unsere Sozialsysteme, geschlossenen Wohneinrichtungen und eben im Schlimmstfall die Gefängnisse spielend ab.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.968
Reaktionen
1.257
Klar, kann doch jeder machen wie er will. Sehe jetzt keinen Grund irgendwelche starren Linien zu ziehen. Ich war ja nicht derjenige mit dem "eine gute Mutter muss xyz, sonst wird das Kind Hitler" Text, sondern mit dem "jede Frau soll doch bitte selbst entscheiden ohne dafür verurteilt zu werden oder nachteile zu erfahren". Wenn das für dich schon eine "starke Meinung" ist, dann gute Nacht.
Aja, der bekannte 180-Grad-Heator.

Ich bin mal so frei:
Ein Kind ist kein Grund nicht ein paar Wochen später wieder Vollzeit zu arbeiten und Karriere zu machen.
Menschen wollen, was ihnen als gut suggeriert wird. Wenn es sozialer Standard ist, dass man nach der Geburt schnell arbeiten geht, wollen sie auch nicht zuhause rumhocken und auf Babybrei verblöden [...] Es ist nämlich nicht so, dass Frauen durch die Geburt plötzlich neuronal degenerieren und aus interessierten Astrophysikerinnen plötzlicher Mütterkühe werden, die nur noch Windeln und Brei im Kopf haben [...]
Klingt voll unvoreingenommen und nach Wahlfreiheit und so.



Btw: In vielen Erziehungsratgebern wird halt tatsächlich viel Mist geschrieben, der dazu auch noch alle paar Jahre über Bord geworfen wird. Das ist doch keine kontroverse Meinung? Natürlich gibt es vermutlich auch seriöse Quellen, die dürfte man aber selten im einfachen Ratgeber finden, ansonsten würden die sich ja nicht ständig widersprechen. Da tummeln sich viele rein ideologisch geprägte Scharlatane.
Wer hat sich denn hier auf Erziehungsratgeber bezogen?
Es geht darum, dass auch frühkindliche Entwicklung Gegenstand wissenschaftlicher Forschung ist und es daher ein gewisses Faktenwissen gibt, das man, wenn schon nicht in persönliche, doch aber wohl in politische Entscheidungen mit einbeziehen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Sehe da keinen Widerspruch? Jeder soll machen was er will und was jemand will ist maßgeblich von dem beeinflusst, was die gesellschaftliche Norm ist. Mitdenken bitte, immer schöna auf Zack bleiben, ich kann nicht jede Transferleistung für alle erbringen. Ansonsten raute an waah11
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.706
Reaktionen
1.022
Ort
Köln
Ganz ehrlich, wenn man irgendwo auf "führende Experten" verzichten kann, dann in der Erziehung. Das hat die Menschheit nun wirklich seit Anbeginn der Zeit ganz gut alleine hingekriegt und gerade in diesem Bereich tummelt sich so viel Blödsinn und Ideologie, dass ich darauf nichtmal mit einem Seitenauge schielen würde, was "Erziehungsexperten" so meinen.
Das ist halt die typische Bauernmeinung. "Was, die Erde soll rund sein? Ich seh' doch mit meinen eigenen Augen, dass das ne Ebene ist!!!!1234" Es ist doch ganz einfach: Deine dümmliche Meinung kommt genau daher, dass jeder im Leben erzogen wird und sehr viele erziehen, unabhängig davon, ob sie sich mit der Thematik professionell beschäftigen oder nicht. Dass man damit ziemlich gut Menschen verkorksen kann zeigt alleine das Forum schon genug. :deliver:
Reine Beschäftigung mit einem Thema macht einen auch nicht zum Experten, davon wird dir kritiker ein Lied singen können. Aber jeder hat ne Meinung und kommt mit seiner Nahbereichsempirie, obwohl es zu diesem Thema ausreichend Studien gibt.

Es gibt aber natürlich auch unterschiedliche Ansprüche im Bezug auf "ganz gut alleine hingekriegt".


Im Ernst: Ich denke, wir können die Diskussion hier beenden. Es ist mal wieder der klassische Fall, dass du mit allerlei markigen Meinungen vorpreschst, aber offenbar nicht die geringste Ahnung hast, wovon du redest. Hast du Kinder? Bestimmt nicht. Hast du einen Einblick in die relevante Forschung aus Erziehungswissenschaft, Psychologie, Neurobiologie? Nicht dem nach zu urteilen, was du hier von dir gibst. Wie viele Stunden hast du in den letzten paar Jahren in einer Kita verbracht? Vermutlich keine. Bist du mit den aktuellen politischen Rahmenbedingungen für Familien vertraut, in Deutschland und anderswo? Augenscheinlich auch nicht.
Also ergibt es leider wenig Sinn, mit dir hier über sowas zu diskutieren.
Damit ist eigentlich alles gesagt. :top2:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Wie viele Stunden hast du in den letzten paar Jahren in einer Kita verbracht? Vermutlich keine. Bist du mit den aktuellen politischen Rahmenbedingungen für Familien vertraut, in Deutschland und anderswo? Augenscheinlich auch nicht.

Das ist übrigens quatsch, ich bin ein sehr engagierter Onkel und habe tatsächlich viele Stunden in der Kita verbracht und bin mit den Rahmenbedingungen für Familien gut vertraut. Aber so wie ich Geisteswissenschaften insgesamt für eher überwiegend quatschig halte, gilt das auch für irgendwelche Erziehungsforschung.

Gestern wird das Kind schwul, wenn man es nicht mindestens 3 Stunden am Tag anschreit, heute kriegt es ein Hirntrauma, wenn man es nicht auf den Tisch kacken lässt. Und über den riesigen haufen Scheisse, der im Zuge der 60er und 70er Jahre so aus der "Erziehungswissenschaft" kam, sollten wir gar nicht erst anfangen zu sprechen.
Oh und wie ist das mit der Pädagogik? Gestern schreiben nach Gehör gaaaanz toll, obwohl jeder Mensch mit Hirn schon immer gesagt hat, dass es nicht gut sein KANN etwas erst falsch zu lernen und dann umzulernen. Ein paar verkorkste Jahrgänge später fällt auf, oh ja, stimmt, ist irgendwie kacke.

Was das mit Naturwissenschaftlichen Fakten, die sich im Gegensatz zu Erziehungsmeinungen nicht ständig verändern, zu tun hat, ist schleierhaft. Mal wieder kein Argument bei tic0r found, aber es ist wunderbar in welch aggressiven Ton hier wieder diskutiert wird. Vielleicht solltet ihr ja eure Erziehung mal reflektieren. Paar mehr Schläge wären vielleicht angezeigt gewesen, damit ihr Manieren lernt :mond:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.706
Reaktionen
1.022
Ort
Köln
Was das mit Naturwissenschaftlichen Fakten, die sich im Gegensatz zu Erziehungsmeinungen nicht ständig verändern, zu tun hat, ist schleierhaft. Mal wieder kein Argument bei tic0r found, aber es ist wunderbar in welch aggressiven Ton hier wieder diskutiert wird. Vielleicht solltet ihr ja eure Erziehung mal reflektieren. Paar mehr Schläge wären vielleicht angezeigt gewesen, damit ihr Manieren lernt :mond:
Du wirfst halt wie der übliche unreflektierte Akteur alles fröhlich durcheinander. Die wissenschaftliche Entwicklung von Pädagogik und Soziologie ist natürlich einem Wandel unterworfen, aber hat nichts mit den "Erziehungsmeinungen" zu tun, von denen du faselst. Da gibt es keine sich ständig widersprechenden Prinzipien; das liegt nur daran, dass das ganze dann noch mit politischen Entscheidungen verwechselt wird und am Ende jeder nur versucht, seine persönliche Meinung irgendwie zu objektivieren.
Und dass du den Vergleich nicht verstanden hast wundert mich null. :top2: Es geht offensichtlich darum, dass naive Menschen denken, dass sie die wissenschaftliche Basis eines Themas nicht benötigen, wenn sie jeden Tag damit in Kontakt sind. Man kann aber 5 Kinder erziehen und jedes Mal Fehler machen, genauso wie man jeden Tag den Planeten sehen und trotzdem zum falschen Ergebnis kommen kann. Die Argumentation: "Was braucht es Pädagogik, wir haben das über Jahrtausende doch auch ohne hingekriegt!" ist mit minimaler Transferleistung nunmal einfach wissenschaftsfeindlich. Dill with it.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Man kann aber 5 Kinder erziehen und jedes Mal Fehler machen, genauso wie man jeden Tag den Planeten sehen und trotzdem zum falschen Ergebnis kommen kann.

Der Punkt ist, was bei einem Kind ein Fehler ist, kann bei dem anderen genau das richtige sein. Kinder sind als Persönlichkeiten so dermaßen verschieden, dass ich jedem misstraue, der meint, dass man xyz bei jedem Kind machen MUSS. Was bei dem einen Kind schon "streng" wäre, weil es ohnehin einen Starken Gefallwillen hat und versucht alles gut und richtig zu machen, wäre bei einem anderen totales Chaos.

Es geht offensichtlich darum, dass naive Menschen denken, dass sie die wissenschaftliche Basis eines Themas nicht benötigen, wenn sie jeden Tag damit in Kontakt sind

Ich war eher auf der guten alten "was ist Wissenschaft" Seite, bei der ich nach wie vor dazu tendiere Geisteswissenschaften (inkl. Jura) für nicht wirklich wissenschaftlich zu halten.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.706
Reaktionen
1.022
Ort
Köln
Der Punkt ist, was bei einem Kind ein Fehler ist, kann bei dem anderen genau das richtige sein. Kinder sind als Persönlichkeiten so dermaßen verschieden, dass ich jedem misstraue, der meint, dass man xyz bei jedem Kind machen MUSS. Was bei dem einen Kind schon "streng" wäre, weil es ohnehin einen Starken Gefallwillen hat und versucht alles gut und richtig zu machen, wäre bei einem anderen totales Chaos.
Es wird halt nicht richtiger, nur weil du es ständig wiederholst. Keinem Kind wird es gut tun, wenn es regelmäßig geschlagen wird. Wird deswegen jedes Kind sofort bei einem Schlag depressiv und drogenabhängig? Natürlich nicht. Aber es gibt keine Kinder, für die das in ihrer Erziehung wichtig und richtig wäre. Genauso gibt es gewisse Dinge, die für ALLE Kinder wichtig sind: Liebe, Freiraum, Disziplin, Grenzen, Aufmerksamkeit. Kindererziehung ist nicht komplett beliebig, wie kommst du auf sowas?

Ich war eher auf der guten alten "was ist Wissenschaft" Seite, bei der ich nach wie vor dazu tendiere Geisteswissenschaften (inkl. Jura) für nicht wirklich wissenschaftlich zu halten.
Naja das ist jetzt letztlich ne Definitionsfrage. Ist es die gleiche Art Wissenschaft wie Physik? Sicherlich nicht. Ist es komplett beliebig und es lässt sich, egal auf welcher Abstraktionsstufe und egal mit welchen Einschränkungen, keine Regel mit gewisser Allgemeingültigkeit formulieren? Auch wiederrum nicht.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Keinem Kind wird es gut tun, wenn es regelmäßig geschlagen wird. Wird deswegen jedes Kind sofort bei einem Schlag depressiv und drogenabhängig? Natürlich nicht. Aber es gibt keine Kinder, für die das in ihrer Erziehung wichtig und richtig wäre.

Aha, es ist also wahrscheinlich eher nicht gut, aber auch nicht so schlimm, wenn es mal vorkommt, sollte aber nicht übertrieben werden. Much Wissenschaft, very thx.

Genauso gibt es gewisse Dinge, die für ALLE Kinder wichtig sind: Liebe, Freiraum, Disziplin, Grenzen, Aufmerksamkeit.

Aha und wieviel Freiraum, was genau ist Disziplin und wo liegen die Grenzen? Wieviel Aufmerksamkeit und in welcher Form? Könnte es sein, dass es darauf - im Gegensatz zu der Frage ob die Erde rund oder flach ist - keine allgemeingültige Antwort gibt?

Ich verstehe schon deinen Punkt: jeder muss zB. etwas essen und wir können ziemlich sicher sagen, dass bestimmte Lebensmittel im Allgemeinen besser sind als andere. Da hörts aber auch schon auf. Nur weil man Cola nicht täglich literweise trinken sollte, ist sie nicht direkt giftig. Und das Kind, das niemals Cola trinken darf, wird wahrscheinlich nicht davon profitieren im Vergleich zu dem Kind, das einmal die Woche mal ein Glas Cola trinkt.

Naja das ist jetzt letztlich ne Definitionsfrage. Ist es die gleiche Art Wissenschaft wie Physik? Sicherlich nicht. Ist es komplett beliebig und es lässt sich, egal auf welcher Abstraktionsstufe und egal mit welchen Einschränkungen, keine Regel mit gewisser Allgemeingültigkeit formulieren? Auch wiederrum nicht.

Das habe ich auch nicht gemein, s.o.

Mein Punkt war, dass ich die französischen Vorschulen nicht pauschal ablehnen würde wie saisted das gemacht hat, nur weil irgendwer meint, dass Disziplin für Vorschüler schlecht wäre. Wie bei so vielen Erziehungsfragen wird es dem einen Kind mehr taugen als dem anderen. Die Frage ist, welchen gemeinsamen Nenner man findet.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.706
Reaktionen
1.022
Ort
Köln
Aha, es ist also wahrscheinlich eher nicht gut, aber auch nicht so schlimm, wenn es mal vorkommt, sollte aber nicht übertrieben werden. Much Wissenschaft, very thx.
Weil ich auch grad ne Studie zitiert hab. Der Punkt ist, dass Erziehung immer noch nicht so beliebig ist, wie du es versuchst darzustellen.

Aha und wieviel Freiraum, was genau ist Disziplin und wo liegen die Grenzen? Wieviel Aufmerksamkeit und in welcher Form? Könnte es sein, dass es darauf - im Gegensatz zu der Frage ob die Erde rund oder flach ist - keine allgemeingültige Antwort gibt?
Nochmal: Es gibt darauf keine allgemeingültige Antwort, die auf jedes Kind in jeder Situation zutrifft. Aber es wird dadurch immer noch nicht bliebig. "Auffällige Kinder in frühkindlicher Entwicklung haben mit gewisser Wahrscheinlichkeit Probleme mit x, y und z, die mit anderer Wahrscheinlichkeit an u, v und w liegen können." Wie saistaed sagte: Es geht nicht darum, einzelnen vorzuschreiben, wie sie mit Ihrem Kind umgehen sollen. Aber wenn man als Gesellschaft die Policies festlegen will, nach denen Pädagogik und Bildung abläuft, dann genau auf Grundlage solcher Untersuchungen. Und nicht weil Anwalt heator meint, dass 10 Minuten Strafsitzen dem Kind schon nicht schaden werden. Ich hoffe das war jetzt verständlich.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
1000+ Wissenschaftler auf der ganzen Welt sind in der Erziehungswissenschaften/Pädagogik tätig aber DU (kinderlos) hast Ahnung von der Materie lul

Und diese 1000+ Wissenschaftler behaupten alles und das Gegenteil. Da hat HeatoR schon Recht, dass man eine weiche Wissenschaft, die auch noch stark überdurchschnittlich von Ideologie durchsetzt ist, durchaus mit Vorsicht genießen sollte. Der Kram ist zwar nicht ganz so durch und durch verkommen wie die Genderstudies aber solange es für jede Meinung eine passende Studie gibt ist es durchaus angemessen, hier nicht alles direkt unreflektiert zu glauben.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ja verstehe ich. Was ich aber nach wie vor nicht verstehe ist die Evidenz der angeblichen Konsequenzen. Nehmen wir an die französischen Bildungsmodelle sind "schlecht". Wie wirkt sich das nun auf die französische Gesellschaft aus? Wenn es sich nicht messbar negativ auswirkt, warum ist es dann falsch? Wenn man sich die Divergenz allein der schulischen Unterrichtsmethoden anguckt, erscheint es mir zumindest kontraintuitiv davon auszugehen, dass es nicht zumindest eine Mehrzahl an gleichwertigen Richtungen gibt.
 
Mitglied seit
16.03.2008
Beiträge
793
Reaktionen
11
Ort
Berlin
Da hat HeatoR schon Recht, dass man eine weiche Wissenschaft, die auch noch stark überdurchschnittlich von Ideologie durchsetzt ist, durchaus mit Vorsicht genießen sollte.

Da du diese Meinung ja sehr offensiv vertreten möchtest: Hast du Belege für diese Behauptung. Dass Pädagogik, Erziehungswissenschaften, Psychologie etc. nicht im selben Maße harte Fakten liefern können wie Naturwissenschaften, geschenkt. Aber Äußerungen wie deine lassen, ähnlich wie bei heator, nur vermuten, dass du von der Materie nicht den Hauch einer Ahnung hast.

Exemplarisch hier eine Aussage, die diesen Standpunkt untermauert, mit der selben Frage, ob du denn für diese Aussage Belege vorweisen kannst. Dass es in den Geisteswissenschaften gegensätzliche Standpunkte gibt, liegt wohl in der Natur der Sache, aber das ist erstens in mancher Naturwissenschaft nicht anders, und zweitens entbehren solche Aussagen jeder Grundlage:

Der Kram ist zwar nicht ganz so durch und durch verkommen wie die Genderstudies aber solange es für jede Meinung eine passende Studie gibt ist es durchaus angemessen, hier nicht alles direkt unreflektiert zu glauben.

Aus dir spricht halt einfach das Sprichwort "was der Bauer nicht kennt, mag er nicht", und ich lehne mich mal aus dem Fenster, dass es selten besser gepasst hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.706
Reaktionen
1.022
Ort
Köln
Ja verstehe ich. Was ich aber nach wie vor nicht verstehe ist die Evidenz der angeblichen Konsequenzen. Nehmen wir an die französischen Bildungsmodelle sind "schlecht". Wie wirkt sich das nun auf die französische Gesellschaft aus? Wenn es sich nicht messbar negativ auswirkt, warum ist es dann falsch? Wenn man sich die Divergenz allein der schulischen Unterrichtsmethoden anguckt, erscheint es mir zumindest kontraintuitiv davon auszugehen, dass es nicht zumindest eine Mehrzahl an gleichwertigen Richtungen gibt.
Naja das Problem ist, dass "Bildungsmodelle" bereits extrem komplexe Sachverhalte darstellen und intensiv mit Kultur, Politik und Gesellschaft verwoben sind. Da muss man eigentlich immer gewisse Teilbereiche betrachten und versuchen, sie innerhalb der Konsequenzen zu isolieren. Grundsätzlich wirken sich schlechte Bildungsmodelle je nach Lücke natürlich an unterschiedlichen Stellen aus - in Deutschland wird ja z.B. nicht umsonst immer die fehlerhafte Durchlässigkeit zwischen den Schulformen moniert. Kenne mich jetzt mit dem französischen nicht gut genug aus, um das zu beurteilen, aber das wird wohl an anderer Stelle entsprechende Auffälligkeiten bieten.

Ich bin mir übrigens sicher, dass es nicht _die_ korrekte schulische Unterrichtsform gibt, das wird dir Pädagogik nie erzählen können - und wenn dann sind es Schwätzer. Die Pädagogik kann aber z.B. sagen, dass reiner Frontalunterricht, wie er zu unseren Zeiten komplett usus war, die Kapazitäten der Schüler nicht bestmöglich ausnutzt. Dadurch werden nicht plötzlich alle zu Idioten, aber dem konservativen Trieb, Veränderungen in dem Bereich nicht zuzulassen, weil es einem selber "ja auch nicht geschadet hat" muss man Paroli bieten. (Umgekehrt jede Theorie sofort in die Praxis umzusetzen sollte man natürlich auch nicht.)
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.679
Reaktionen
727
Mei Kinders... Wie ihr wieder abschweift.

Sorry Heator aber was ist das jetzt für billige Nahfehldempire, muss man wissen und ist doch common sense gelaber.

Irgendwie sagen, dass deine Vorstellung von Erziehung, die sich eventuell mit Frankreich deckt, die beste ist und nichts belegen, außer mit läuft doch schon ewig so.. als ob es da die eine Variante gab. Auf kein Argument und Beispiel von saistead eingehen und dann noch alle Forschung in dem Gebiet als unwissenschaftlich abkanzeln. Toller Diskussionsstil. Was soll man dir dann noch sagen?

Ticor hats doch gut dargelegt. Es gibt gewisse Grundlagen, die mehr oder wenige allgemeingültig sind und gewissen Sachen bei denen sich eine Tendenz abbildet. Die menschliche Entwicklung ist leider kein physikalisches System oder eins das wir in seine Komplexität nicht verstehen können.

Es gibt übrigens sehr wohl Studien, die verschiedenen Erziehungsmaßnahmen im Stile von Randomisierten Studien evaluieren. Wobei dann immer die Frage im Raums steht nach welchen Kriterien man das Evaluieren kann.

Die Aussage "Kinder Schlagen ist fast nie gut, schadet eher wenn auch nicht immer" scheint für dich kein Erkenntnisgewinn zu sein. Wonach sollte man sich denn dann bei der Erziehung orientieren?


Premium ist natürlich MV der allem Ideologie vorwirft, weil er ja so ideologiefrei ist.
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.042
Reaktionen
978
Problem ist doch hier nicht die Forschung an sich, sondern die abertausende von Ratgebern die oft rein irgend einer Ideologie folgen und mal überhaupt nichts mit dem Stand der Wissenschaft zu tun haben.

Sucht doch mal irgend ein Forum wenns etwa um Homeschooling geht, da wirkt scientology plötzlich total zahm und zurückhaltend im Vergleich...
 

Deleted_228929

Guest
Pft, Erziehung. Man muss den Bratzen nur gscheit eine schmieren, dann spuren die schon. :deliver: Alles andere ist Ideologie und linksgrünes Wischiwaschi.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.827
Reaktionen
254
Ich bin doch jeden tag direkt und indirekt mit gesetzen in kontakt. Menschen sind seit tausenden von jahren direkt und indirekt mit gesetzen in kontakt! LOL wozu brauch ich einen Anwalt? XD
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.679
Reaktionen
727
Problem ist doch hier nicht die Forschung an sich, sondern die abertausende von Ratgebern die oft rein irgend einer Ideologie folgen und mal überhaupt nichts mit dem Stand der Wissenschaft zu tun haben.

Sucht doch mal irgend ein Forum wenns etwa um Homeschooling geht, da wirkt scientology plötzlich total zahm und zurückhaltend im Vergleich...

Das mag ja sein, hat halt bedingt mit Erziehungswissenschaften an sich zu tun. Es gibt auch 1001 BWL und VWL Populärbücher und Ratgeber. Deswegen ist BWL und VWL nicht per se scheisse.

Was die Politik aus der Wissenschaft macht, ist häufiger traurig.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.647
Reaktionen
1.487
Ort
Hamburg
Wie seid ihr eigentlich von der Familienpolitik und Vereinbarkeit von Kindern und Beruf auf Kindererziehung gekommen? Das eine hat mit dem anderen prinzipiell ja gar nichts zu tun.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
46.435
Reaktionen
8.870
Natürlich hat das miteinander zu tun, sogar direkt. Die Familienpolitik, der Beruf und der soziale Stand bestimmen Massgeblich wieviele Ressourcen eine Familie in die Erziehung stecken kann. Und das IST sowas von relevant, das gibts garnicht.

Bei Der Erziehung auf Informationen zu verzichten halte ich geradezu für Fahrlässig und kann auch wirklich nur von Leuten vorgebracht werden die keine Kinder haben (und wohl auch besser keine Kinder haben sollten). Weil es verschiedene Studien gibt, mit verschiedener Motivation dahinter, werden Studien also garnicht erst gelesen - Hey, ihr habt ja die Ahnung Alter! Das Argument "Das haben wir schon immer so gemacht" ist dann die Krone der Argumentationsschiene - das ist an Dummheit fast nicht zu überbieten. Ihr beiden zieht das hier jetzt nur, weil ihr in eurem Lager seid und "Dagegen, weil links" euer Motto hier ist. Durchschaubar und ermüdend.

Kleiner Hint an die Ost-Nostalgiker: Das hat im Kleinen funktioniert, auf den Dörfern mit naher Arbeitsstätte oder mit doppeltem schon verrentnertem Grosselternpaar. Im großen führte das bei wachsender Bevölkereung (etwas von dem der Osten fast die ganze Zeit verschont blieb, man sollte hier das Gesamtbild betrachten, fällt natürlich schwer wenn man es dann nicht mehr als Totschlagargument benutzen kann) oder Ultra-Strukturschwachen Gegenden (Ostgrenze anyone?) zu massiven Problemen: Ausgrenzung der Mütter die es nicht konnten (Meine Oma hatte fucking 7 Kinder und war alleine), keine Unterstützung vom Staat, richtig schlechter Start ins Schulleben, muss ich weiterreden oder hört ihr mal mit dieser widerlichen Uninformierten Ostalgie auf? Diese Themen kann man als nicht betroffener btw nicht, aber die Stasi-Akte meiner Mutter liegt hier heute noch ihr unnützen Nullchecker. Hint: Nein, ich sage nicht das das soziale System im Osten schlecht wäre oder das es so nicht durchaus sinnvoll war. Mind the difference!

P.P.S.: In before "Shi is triggered weil Vater" -> :zzz:

Been there, done that.
 
Mitglied seit
17.08.2003
Beiträge
1.747
Reaktionen
435
Die traditionelle Familie mit 5 Kindern, arbeitender Vater, Hausfrau Mutter sollte genauso lebbar sein wie der Haushalt mit zwei Verdienern, KiTa und väterlicher Elternzeit.
Sehe ich auch so, nur sind die wirtschaftlich-politischen Rahmenbedingungen im Moment in Deutschland eben so, dass das erste Modell massiv bevorzugt wird.


Natürlich sollen Paare selber wählen können, wie Sie Kinderbetreuung und Einkommen aufteilen, momentan scheint es aber eher darauf hinaus zu laufen, dass der Einzelverdiener ausstirbt da die Löhne einfach nicht gleichermassen wie die Teuerung steigen und das wird einem dann als «modern» verkauft.

Manche Menschen leben einfach in ner anderen Welt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ne der Gedanke ist nur etwas komplexer. Das Steuersystem bevorzugt massiv das Alleinverdienermodell - zumindest angesichts der aktuellen strutkruellen Situation, dass Frauen nunmal in der Regel weniger verdienen als Männer (warum sei jetzt einfach mal dahingestellt).

Dass es aber gerade für Geringqualifizierte nicht ausreicht, wenn nur einer arbeitet, verschärft das Problem ja nur zusätzlich.

@Shi und co
Wir haben uns irgendwie komplett von dem Thema entfernt bzw. habe ich keinen Überblick mehr darüber, was der Streit genau sein soll. Mein Standpunkt war, dass es quatsch ist Müttern auf welche Weise auch immer vorzuschreiben oder sie dahingehend zu bevormunden, dass sie Zeit x zuhause zu bleiben hat. Ich bin der Ansicht, dass das erstens jede Frau individuell entscheiden können sollte und zweitens ich es für Blödsinn halte, wenn jemand meint, dass ein Kind irgend einen schweren Schaden davon trägt, wenn es die ersten Jahre nicht 24/7 von der Mutter versorgt wird. Mit der ursprünglichen Äußerung "ein paar Wochen" war ich zugegebenermaßen etwas gunjumpy, aber die Kernaussage bleibt - lass es ein paar Monate sein.

Der zweite Punkt wäre, dass saistead meinte, dass die Schulen und vor allem Vorschulsysteme in Frankreich so furchtbar wäre. Das sehe ich nach wie vor nicht. insb haben sie nach meinem Wissen einen großen Rückhalt in der französischen Bevölkerung. Plus wollen wir doch genau den gleichen Weg gehen. Alle sprechen sich momentan für längere Kitazeiten und mehr Kitas aus, manche reden gar von einer Kita Pflicht, was ich auch für teilweise vernünftig halte. Und da soll das Versorgungssystem in Frankreich als abschreckendes Beispiel dienen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.647
Reaktionen
1.487
Ort
Hamburg
@Shi es ging mir prinzipiell nur darum, dass die Einleitung aus dem Quote von Heator besteht, welcher sich rein um Familienpolitik dreht. Hingegen dreht sich die Diskussion nun aber um Konzepte zur Erziehung und das wissenschaftliche Fundament. Das hat einfach nichts miteinander zu tun. Ich kann Familienfreundliche Politik fahren wie in Deutschland und viel Flexibilität ermöglichen und gleichzeitig Konzepte fahren die augenscheinlich nicht das volle Potenzial ausschöpfen. Ich rede bewusst von pädagogischen Konzepten in Kitas und Schulen. Bezogen auf die Erziehung zu Hause hast du vollkommen Recht. ;)

@Heator genau das ist mein Einwand oben. Irgendwie driftet das Topic so sehr ab, dass jeder über alles und nichts redet und keiner mehr genau weiß welcher Standpunkt nun zu welchem Teilthema gehört.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Da du diese Meinung ja sehr offensiv vertreten möchtest: Hast du Belege für diese Behauptung. Dass Pädagogik, Erziehungswissenschaften, Psychologie etc. nicht im selben Maße harte Fakten liefern können wie Naturwissenschaften, geschenkt.

Ein Beispiel wurde hier ja schon genannt: Homeschooling. Da findest du alles und das Gegenteil dazu, offensichtlich sehr stark ideologiegetrieben. Googeln nehme ich dir jetzt aber nicht ab, das kannst du selbst :)

Premium ist natürlich MV der allem Ideologie vorwirft, weil er ja so ideologiefrei ist.

Und schon wieder so ein ad hominem Unfug. Ob ich persönlich ideologiefrei bin oder nicht ist komplett irrelevant.
Das Problem (das alle weichen Wissenschaften teilen) ist doch, dass gewisse Aussagen gar nicht falsifizierbar sind. Das öffnet viel Spielraum für Ideologie. Klar, die gibt es auch in harten Wissenschaften, evident durch populäre (und falsche) Aussagen wie "Gott würfelt nicht", aber da kann man dann im Zweifelsfalls immer auf das Experiment verweisen - was ja auch geschehen ist. Jede noch so tolle Theorie muss sich letztendlich dem Experiment unterordnen. Wenn ein Forschungszweig diese Möglichkeit nicht oder zumindest nicht einfach bietet dann ist es um so schwerer, solchen Einflüssen entgegen zu wirken bzw. sie sogar überhaupt erst zu erkennen.
Das heißt natürlich auf gar keinen Fall, dass man in dieser Richtung nicht forschen sollte oder dass man die Ergebnisse irgnorieren/geringschätzen sollte. Ich hatte ja geschrieben, dass es sich ja gerade nicht um ein Mumpitz-Fach wie Genderstudies handelt. Aber eine grundlegende Skepsis bei allen Ergebnissen von weichen Wissenschaften ist angebracht, weil es eben weiche Wissenschaften sind und sie damit nunmal keine Aussagen wie die harten Wissenschaften machen können. Das liegt in der Natur der Sache.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Was hat Homeschooling jetzt mit ErziehungsWISSENSCHAFT zu tun?
Oh genau, nichs.
 
Oben