Elektroautos für Familien

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Moin,
wir wollen in 1-2 Jahren umsteigen.
Es gibt einen 2 Jahre alten Thread, der aber nicht familienspezifisch ist, und seitdem gibt's viele Neuigkeiten. Wenn's noch was Anderes gibt, das ich übersehen habe, sry und close plz.

Die Lage ist einfach:
Wir fahren gern mit 2 Kindern und 3-4 Fahrrädern weg. Wir bekommen immer viel Gepäck zusammen und wollen uns in der Beziehung auch nicht einschränken. Im Moment haben wir einen Zafira, der einen integrierten Fahrradträger hat und 70kg Dachlast / 450l Dachbox - womit wir insgesamt ganz gut zurechtkommen. Aber: Der Zafira hat >80T km auf dem Tacho und fährt mit fossilen Brennstoffen.

Wir haben bei unserem Fahrprofil für 6-9 Monate pro Jahr genug PV aufm Dach für e-Mobilität; bei meinem Arbeitgeber dürfte ich für den Arbeitsweg + etwas Extra kostenlos laden (vernünftiger Ökostromtarif).

Fahrprofil:
- 15T km/Jahr,
- davon 5T km Arbeitsweg (15-20km je einfache Strecke),
- davon ca. 7-8T km je 100-250 km/Strecke ...
- und 2-3T km je >500 km/Strecke
- Wir haben genau einen eigenen Stellplatz und weit und breit keine Möglichkeit, einen zweiten PKW abzustellen.


Kriterien:
- ca. 50.000 Euro sind absolute Schmerzgrenze
- Nachhaltigkeit (definiert es, wie ihr wollt. "Kein Rechtsextremer, dem seine Mitarbeitenden scheißegal sind" ist mir vom Bauchgefühl ähnlich wichtig wie "kein Konzern, der Umwelt und Menschenrechte ganz weit hinter den Profit stellt"; LFP oder eine andere nickel- und cobaltfreie Technik wär jedenfalls nice.)
- mind. 60 kWh-Akku, akzeptable PV-Überschuss-Lademöglichkeiten
- Groß genug
- Kein Schiff! Bloß kein Fremdscham-Bonzen-Eltern-Taxi (die Kinder fahren übrigens mit dem Rad zu ihrer Tagesbeschäftigung). Nicht breiter als ein Zafira.
- Anhängerkupplung mit genug Tragfähigkeit für Fahrradträger mit 2 ebikes und 2 Jugendräder
- zulässige Dachlast mind. 60kg
- Definitiv kein Wendekreis >12m. Die hat der Zafira und das führt dazu, dass meine Frau fast nie fahren will.
- Technik soll einfach funktionieren und nicht ärgern (also defintiv kein aktueller VW). 5 Jahre Garantie aufs Fahrzeug > 2 Jahre.
- 19" Räder als kleinste Option sind Schmerzgrenze. 18" oder 17" wären mir deutlich lieber. Ja, ernsthaft. Siehe auch Kriterium 1.
- Versicherungsklassen sind nachrangig, da sind wir niedrig genug eingestuft.

Assistenzsysteme
- gut nutzbare Kameras/Sensoren rundum, möglichst automatisches Einparken (auch das hauptsächlich für den WAF, ich find's aber auch nicht schlecht).
- guter, aktiver Spurhalteassistent, Abstandsregeltempomat mit zuverlässiger Verkehrszeichenerkennung, guter Totwinkelassistent



Aktuell auf der Optionenliste steht genau ein Fahrzeug: Skoda Enyaq mit 80er-Akku (eigentlich zu wenig Platz und zu teuer und außerdem vom VW-Konzern).
- Tesla Y: zu großer Wendekreis (und Elon)
- Caddy, Combo/Berlingo/Rifter, Astra Kombi: viel zu kleiner Akku
- alles andere mir Bekannte: zu groß und/oder zu teuer

Was übersehe ich? Ist Plugin-Hybrid womöglich doch sinnvoll? Gibt's überhaupt welche, die auch mal 100km vollelektrisch fahren? Was sagen eure Glaskugeln zu Akku- und damit Fahrzeugpreisen? Billo-Akkus für PV-Eigenbau gibt's ja schon für 200-300 €/kWh ausm Direktimport aus China und auch PV-Markenakkus (BYD, LG Chem,...) sind in den letzten 18 Monaten ja um ~30% gesunken..
 

Benrath

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Coole Frage, weil uns das abstrakt 1 zu 1 genauso bewegt. Wir haben wohl keine Kriterienliste.
Jenseits von Tesla Y oder Skoda Enyaq war mir bisher auch nichts bekannt.
 
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Also bei einem Hybrid überwiegen in den meisten Fällen wohl eher die Nachteile weil die Schwächen von Verbrenner und E-Autos kombiniert werden: kurze Reichweite, schwere Batterie + 2 Motoren, weniger Stauraum, mehr Emissionen bei gleichmäßiger Fahrweise ohne viel Bremsen, höherer Anschaffungspreis, höhere Wartungskosten.

China ist beim Thema (bezahlbarer) Elektromobilität schon ziemlich weit. Letztes Jahr kam ja der MG5 E-Kombi, Preis rund 35k, eventuell aber zu wenig Reichweite für eure Ansprüche?
 
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Letztes Jahr kam ja der MG5 E-Kombi, Preis rund 35k, eventuell aber zu wenig Reichweite für eure Ansprüche?
Den hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Mit der Reichweite könnten wir uns sogar (mit etwas mehr Verstand als "ich will aber 80kWh") ggf. noch anfreunden, aber die Stützlast ist zu gering für unsere Zwecke und ich hatte vergessen zu erwähnen, dass mein Rücken im Eimer und eine so hohe Ladekante darum ebenfalls ein Ausschlusskriterium ist. Ich dachte mit meinem eingeschränkten Tellerrand bisher auch, dass sich "Kombi" und "Ladekante, die nach dem Reinheben nach unten geht" ausschließt.
 
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Ist der Umstieg 2024/2025 in Stein gemeißelt? Ich verstehe irgendwie nicht warum ein 80k km Zafira jetzt weg muss um ein Auto für bis zu 50k kaufen, was 2028-2032 technisch überholt ist.

Ich kann dir jetzt also keine Empfehlung für ein E-Auto aussprechen, meine Empfehlung wäre es den Umstieg erst 2028+ zu machen, da dir zu dem Zeitpunkt auch eine über doppelt so große Produktpalette zur Verfügung steht

Edit: ich kenne die specs nicht genau aber vielleicht wäre ein Nio ET5 Touring interessant?
 
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momentan ist es absolute grütze. bin wirklich hart ev angefixt, aber ich finde auch nix, entweder stimmen die leistungsdaten nicht, es gibt ihn nicht als allrad oder der preis haut nicht hin. hybrid ist maximal kacke, schleppst zwei antriebsstränge mit dir rum und hast die ganzen vorteile eines pure-ev verschenkt (kein ölwechsel, kein zahnriemenwechsel alle 100.000km) ... wenn mir der outlander die grätsche macht, wirds wohl nen gebrauchter subaru forester oder nen dacia duster.

pure ev würde mir nen längerer jeep avenger gefallen, 50kWh und allrad, bisschen mehr kofferraum das wenigstens der waldkrempel reinpasst und min. 1,5to anhängelast. hat er nicht. mitsubishi xforce sieht spannend aus, aber auch hier kofferraum wahrscheinlich zu klein, zumal unklar ob er überhaupt nach europa kommt. mercedes eqb würde im prinzip alles erfüllen, ist zwar von der architektur alter shit, dafür robust, bodenfreiheit gerade noch akzeptabel. aber 60.000 EUR listenpreis 8[

edit:
falls tesla y noch ins beuteschema passt, ggf. mal den polestar 2 anschauen, ist höher als es auf den bildern rüberkommt (bisschen ein u-boot wie der hyundai ioniq 5, der auf den bildern wien golf aussieht, aber fast so hoch wien tiguan ist). wendekreis <12m (knapp), 69 - 82 kWh batterie (150 kW DC), 400v, 1.500 kg anhängelast, 90 kg stützlast, 75 kg dachlast, gibts als halbjährigen für 40-45k EUR je nach ausstattung.
 
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Ist der Umstieg 2024/2025 in Stein gemeißelt? Ich verstehe irgendwie nicht warum ein 80k km Zafira jetzt weg muss um ein Auto für bis zu 50k kaufen, was 2028-2032 technisch überholt ist.

(...)

Edit: ich kenne die specs nicht genau aber vielleicht wäre ein Nio ET5 Touring interessant?
Nein, Umstieg nicht in Stein gemeißelt, aber bei rund 7 Liter / 100km pusten wir pro Jahr über 1000 Liter Diesel in die Luft mit allen schlechten Nebenwirkungen. Bei rund 100.000km fangen die teuren Reparaturen außerdem ja erfahrungsgemäß an. Frontkamera zickt jetzt schon.
Der ET5 Touring ist mit Akku zu teuer, sonst auf den ersten Blick interessant. Die anderen Modelle schaue ich mir auch noch an, danke euch schon mal.
 
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Ein neues Elektrofahrzeug zu bauen ist aber sicherlich umweltschädlicher als einen bereits vorhandenen Verbrenner noch ein paar Jahre zu fahren. :)
 
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Ich möcht eigentlich ungern in eine Grundsatzdiskussion abschweifen, aber ich finde das Thema wichtig, Carnac. Darum:
Der Break-even kommt da sehr, sehr schnell (erst recht bei hohem PV-Strom-Anteil). Die Auswirkungen von Erdöl(-Förderung, -Raffination, -Transport, Verbrennung...) nicht nur auf die Umwelt sind halt hardcore und nebenbei bemerkt deutlich härter als jede Lithium- und (ich lehne mich aus dem Fenster) Kobalt-/Cadmium-Förderung. Auch im ganzen lifecycle der Akkus.
Und nebenbei: Der Euro6-Zafira würde nicht verschrottet werden, sondern von jemand anderem weitergefahren, der/die dafür vielleicht stattdessen keinen Euro4 oder Euro5 kauft oder ein entsprechendes Fahrzeug verschrottet. Der Gebrauchtmarkt könnte jedenfalls aktuell ein paar mehr halbwegs aktuelle Fahrzeuge gebrauchen.

Auch wenn für die großen Würfe aus unserer Sicht eigentlich die Politik zuständig wäre: Auf Individualebene wollen wir möglichst viel von dem, was wir können, auch tun, um unseren Kindern in 10, 20 oder 30 Jahren noch in die Augen schauen zu können. Und mit überdurchschnittlicher Bildung / überdurchschnittlichem Gehalt sehen wir uns auch individuell in der Verantwortung. In der Nachbarschaft ist persönlich gelebte Energiewende bekanntlich auch ansteckend, und weil wir hier in einem Städtchen mit traditionell 50% CDU-Wählerschaft wohnen, gibt's da viel Potenzial.
Bei Nahrungsmitteln und Kleidung achten wir schon länger auf weniger schlimme soziale und Umweltauswirkungen, die 20 Jahre Gasheizung fliegt in 2-3 Wochen endlich raus, die PV-Anlage ist auf dem Dach. Soweit ich weiß, ist das Auto der größte verbleibende fossile Brocken.
 

parats'

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Ist der Umstieg 2024/2025 in Stein gemeißelt? Ich verstehe irgendwie nicht warum ein 80k km Zafira jetzt weg muss um ein Auto für bis zu 50k kaufen, was 2028-2032 technisch überholt ist.

Ich kann dir jetzt also keine Empfehlung für ein E-Auto aussprechen, meine Empfehlung wäre es den Umstieg erst 2028+ zu machen, da dir zu dem Zeitpunkt auch eine über doppelt so große Produktpalette zur Verfügung steht

Edit: ich kenne die specs nicht genau aber vielleicht wäre ein Nio ET5 Touring interessant?
Imo der entscheidende Punkt. Momentan kommt im EV Bereich ne Menge und deine Kriterien oben sind ja nicht utopisch. Würde man den EV Anteil streichen und ihn auf Verbrenner drehen, hätte jede Marke unterhalb des deutschen Premiumsegments wahrscheinlich ein Fahrzeug. Wenn es geht, dann würde ich noch etwas Zeit ins Land ziehen lassen.
Gerade aus China kommt eine Menge, allerdings muss man da schon genau hinschauen.
 
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Wir überlegen auch, da unser aktuelles Auto (von zwei insgesamt).

Wir haben uns für den Kia EV6 entschieden. Der ist mit Rabatt aktuel auch zu teuer neu (carwow zB), deswegen wollen wir ein günstiges gebrauchtes Auto kaufen. Meine Frau muss noch komplett überzeugt werden, da sie Angst bzgl. des Akkus und Belastung diesem durch Benutzung vor uns hat.

Aus unserer Sicht hat dieses Auto markante Vorteile gegenüber anderen Autos:
1. Schnellladung auf sehr hohem Niveau (da 800V-Technologie, wie beim Porsche oder den hochpreisigen Audis, somit wirkliche Schnellladung und damit langstreckentauglich)
2. Zuglast sehr hoch, deswegen auch leicht Anhänger bzw andere Gefährte anhängen (2t meines Wissens)
3. Großer Akku (77kwh)
4. Gute Verarbeitung und viel Platz, da lang (Kofferraum ist durch eine verschiebbare Rückbank noch zu vergrößern).
5. Über das Auto kann man auch mit Adapter Haushaltsgeräte laufen lassen - Staubsauger oder Elektrogrill :-( (Nettes Feature)

Wie es mit Dachträger aussieht, kann ich nicht beantworten.

Edith sagt:

Kein Problem!

Alternative ist der Hyundai Ioniq5 (gleiche PLattform, anderes Aussehen). Ioniq 6 von Hyundai würde ich nicht nehmen, da Limosine.

My 50Cent.
 
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Oh, 2t Anhängelast. Immerhin. Wie viel Eigengewicht bringt das Ding denn mit?
 
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OK, dann mit Gewicht vertauscht. Allerdings trotzdem mit das meiste, was man bekommt
 
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