Einfluss linker Positionen auf die Gesellschaft

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Der folgende Beitrag könnte auch in den Trump-Thread, ich hau's mal hier rein als allgemeinen "Alt-Right" Thread.

Ich denke bis auf Ausnahmen ist den meisten Leuten hier mittlerweile klar, was die AfD/Alt-Right ist und inwiefern sie "problematisch" ist. Bei der AfD mag die Intention anfangs anders gewesen, aber das ist in der Gegenwart nicht mehr von Belang. Interessanter finde ich die Frage: Was tun?

Hier mal zwei (mMn plausible) Erklärungsversuche:
https://www.dailywire.com/news/25730/harvard-professor-steven-pinker-point-out-how-ben-shapiro#
http://www.spiegel.de/politik/deuts...-gegen-rechts-verliert-kolumne-a-1189790.html

Beide Autoren argumentieren grob in die selbe Richtung: Der linke Diskurs hat sich dogmatisiert und akademisiert. Die Probleme, die den "einfachen Arbeiter" umtreiben, werden nicht mehr (genug) in den Vordergrund gerückt. #Metoo mag für Aufruhr im Seminarsaal sorgen, interessiert die Wählermasse am Ende aber doch nicht vordergründig. Ich persönlich würde hier auch explizit die linksliberalen Medien mit in die Pflicht ziehen, denn jene sind es, die Minderheitenthemen mit Vorliebe besonders viel "Real Estate" einräumen. Stephen Pinker argumentiert zudem, dass das dogmatische unterdrücken von missliebigen Fakten/Statistiken junge Leute eher anfällig für rechtsextreme Ideologien macht.
 
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Deleted_504925

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hatten das schonmal irgendwo, ich hab eher das gefühl das diese extremen linken auswüchse nur ein winziger teil sind aber eben gerade von der alt-right ans licht gezehrt werden um zu zeigen wie dumm doch alles links von trump/afd usw. ist.
würde mich und meinen bekanntenkreis ja als deutlich links bezeichnen (surprise, surprise) und wir können auch nur mit dem kopf schütteln wenn man zb. einen artikel dieser hengameh trulla liest (sowas zb ).
man sieht ja auch an der verbreitung (zb. youtube klickzahlen solcher kanäle) das es niemanden juckt ausser den rechten trollen was so leute von sich geben, es wird aber nach außen immer dargestellt als repräsentieren sie einen riesen teil der bevölkerung.

wobei es natürlich immer wieder auswüchse gibt die auch von einer breiteren masse geteilt werden. was heutzutage alles sexistisch ist löst bei mir auch oft kopfschütteln aus. ob es wie aktuell gedichte sind die übermalt werden müssen oder studentenwerk was sich umbennen muss.
sowas schadet doch wahrscheinlich deutlich mehr als es nutzt.
 
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Ich hab ja einfach die Hoffnung, dass dieses Studentenpack von ganz allein bissl normaler wird sobald Sie aus der Uni "müssen" ;).
 
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hatten das schonmal irgendwo, ich hab eher das gefühl das diese extremen linken auswüchse nur ein winziger teil sind aber eben gerade von der alt-right ans licht gezehrt werden um zu zeigen wie dumm doch alles links von trump/afd usw. ist.

Oh die Alt-Right nutzt das gewiss nur zu gerne aus, aber so einfach ist es am Ende nicht. #Metoo als Paradebeispiel geht seit Wochen durch die linksliberalen Medien. Weder die AfD noch Trump sind daran Schuld, dass solchen Themen derartige Präsenz eingeräumt wird. Dann gibt es so Sachen wie die ganze Geschichte um Lindsay Shepard* in Kanada. Sowas schlägt ein und die Öffentlichkeit merkt, wie tief linksextremes Gedankengut in einige Institutionen vorgedrungen ist.

Ich persönlich würde "den Linken" raten: räumt euren Saustall auf. Es kann nicht sein, dass Extrempositionen so viel Raum zur Entfaltung eingeräumt wird. Du sagst es ja selbst: Die meisten "gewöhnlichen Linken" schütteln über solche Auswüchse auch nur den Kopf. Aber warum bestimmen diese Leute den Diskurs in so hohem Maße? Wie kann es sein, dass an einer kanadischen Universität Leute dafür bezahlt werden, den freien Diskurs zu unterdrücken? Warum werden bei uns harmlose Gedichte kostspielig von Unis entfernt? Das Studentenvertretungen traditionell links dominiert sind, ist nichts neues. Aber warum gibt man unsinnigen Forderungen nach? Die Rektorin der Universität Leipzig steht derzeit vor Gericht, weil sie wahrscheinlich Belästigungs-Gerüchte über einen männlichen Professur-Anwärter gestreut hat - Sie wollte wohl stattdessen lieber eine Frau berufen. Wie kann eine solche Person soweit aufsteigen?

Wenn eine Sarah Wagenknecht (selbst ja nicht unbedingt "mitte-links") öffentlich mit der Gründung einer neuen linken Partei liebäugelt, geht das glaube ich genau auf dieses Problem zurück. Nach Schokotorte und Querelen mit der eigenen Parteispitze hat sie - so denke ich - erkannt, dass mit derzeitigen akademischen Linken keine Wahl zu gewinnen ist.

*Der Fall Lindsay Shepard: Linksliberale Tutorin zeigt (ausgewogenen) Videobeiträge über Jordan Peterson (anerkannter Psychologe der gegen ein Gesetz argumentiert, welches vorschreibt, man habe Personen mit dem Geschlecht ihrer Wahl anzusprechen.) Wird vorgeladen, da sie sich nicht ausdrücklich von Jordan Peterson distanziert habe (was bereits harassment und hate speech sei). Sie war schlau genug, das Gespräch heimlich mitzuschneiden. Vorfall ging durch die nordamerikanischen Medien, wird seitdem von links-außen massiv angefeindet. Ausschnitt: https://www.youtube.com/watch?v=DvdTiVbvvaA
 
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Der linke Diskurs hat sich dogmatisiert und akademisiert. Die Probleme, die den "einfachen Arbeiter" umtreiben, werden nicht mehr (genug) in den Vordergrund gerückt.

Da ist das Problem wieder.

Genau das selbe dumme Geschwätz, dass Merkel und der Großteil der Medien abgeben.
Ein Teil der Leute ist zu dumm, sie haben "Ängste" und müssen "ernstgenommen" werden.

Die Wahrheit ist viel einfacher: Die derzeitige Politik weg vom Nationalstaat hin zur EU und zur Globalisierung wird von vielen Menschen abgelehnt und dafür gibt es auch verständliche Argumente abseits von "Dummheit" und "Rechtsextremismus", aber keine Partei ausser der AfD (und in Teilen die Linkspartei :| ) gibt Bürgern mit dieser Meinung eine Plattform.
Wäre die CDU noch so wie in den 90er Jahren, bräuchten wir keine AfD und es würde auch keine geben. Die paar Spinner, die hier immer plakativ auf die Bühne gezerrt werden, wären dann weiter bei den Republikanern und alles wäre wie gehabt.
So einfach ist das.
 
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Wie du ernsthaft immer noch von "den paar spinnern" in der afd reden kannst ist schon realitätsverweigerung par excellence. Und dann rumheulen wenn man vom bösen establishment nicht ernst genommen wird mit seinen "verständlichen argumenten". :rofl2:
 

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Die Wahrheit ist viel einfacher: Die derzeitige Politik weg vom Nationalstaat hin zur EU und zur Globalisierung wird von vielen Menschen abgelehnt
http://www.handelsblatt.com/politik...immung-zu-europa-waechst-weiter/20138190.html
Der Anteil derer, die ein negatives EU-Bild haben, ist von 21 Prozent auf 15 Prozent gesunken.
ist auch nen relativ kleines becken um wähler zu fischen. dazu teilen die sich auch noch zwischen den politischen extremen auf.
nur so als randnotiz.
 
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Ich behaupte mal das ist schwer zu definieren und noch schwerer zu messen.

Ich bin absolut gegen eine weitere EU-Integration, ich bin auch gegen gemeinsame Haftung der EU-Staaten.
Finde ich deswegen die EU insgesamt schlecht? Nein, so viel kann ich gerade noch differenzieren.

Mit einer EU Gut/Schlecht Umfrage wird man der Sache nicht gerecht.
 
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Da ist das Problem wieder.

Genau das selbe dumme Geschwätz, dass Merkel und der Großteil der Medien abgeben.
Ein Teil der Leute ist zu dumm, sie haben "Ängste" und müssen "ernstgenommen" werden.

Wo habe ich gesagt, die Leute seien zu dumm? Ich behaupte lediglich, dass die Leute sich nicht unbedingt für die Themen interessieren, für die sich manch Politiker/Journalist interessiert. Auch denke ich, dass du die EU-Ablehnung als ganzes überschätzt. Es gibt zwar eine gewisse Skepsis, aber am ende ist die Zustimmung themenabhängig. Geld an Griechenland? Finden viele nicht so geil. EU-weite Lösung der Asylkrise (bei der auch asylkritische Staaten wie Polen und Finnland mitreden)? Finden viele vermutl. besser als Merkels "Wir schaffen das". Eine stärkere Betonung nationaler Interessen beißt sich überhaupt nicht mit dem was ich geschrieben habe.
 
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Der "einfache Arbeiter", der sich für nix interessiert hat mich getriggert.

Da habe ich das Merkelsche Geschwafel von den Leuten "mit Ängsten" aufblitzen sehen :D
 
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Er hat nicht gesagt, der einfache Arbeiter "interessiert" sich nicht sondern, dass der einfache Arbeiter (und der gesamte Mittelstand) andere Probleme hat als identity politics.
 

Benrath

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Da ist das Problem wieder.

Genau das selbe dumme Geschwätz, dass Merkel und der Großteil der Medien abgeben.
Ein Teil der Leute ist zu dumm, sie haben "Ängste" und müssen "ernstgenommen" werden.

Die Wahrheit ist viel einfacher: Die derzeitige Politik weg vom Nationalstaat hin zur EU und zur Globalisierung wird von vielen Menschen abgelehnt und dafür gibt es auch verständliche Argumente abseits von "Dummheit" und "Rechtsextremismus", aber keine Partei ausser der AfD (und in Teilen die Linkspartei :| ) gibt Bürgern mit dieser Meinung eine Plattform.
Wäre die CDU noch so wie in den 90er Jahren, bräuchten wir keine AfD und es würde auch keine geben. Die paar Spinner, die hier immer plakativ auf die Bühne gezerrt werden, wären dann weiter bei den Republikanern und alles wäre wie gehabt.
So einfach ist das.

Wie kann man sich denn der Globalisierung verweigern, bzw. dagegen als einzelner Nationalstaat ankämpfen?
 
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hatten das schonmal irgendwo, ich hab eher das gefühl das diese extremen linken auswüchse nur ein winziger teil sind aber eben gerade von der alt-right ans licht gezehrt werden um zu zeigen wie dumm doch alles links von trump/afd usw. ist.

Guck dir einfach mal das amerikanische Late Night Programm an:

t-late-night-hosts-jon-stewart-conan-obrien-stephen-colbert-trevor-noah-sam-jones.jpg


Das ist extrem linksversifft. Die alte Generation mit Leno und Letterman war da deutlichst weniger Fernsehen mit einer politischen Kampagne. Beide Seiten haben da ihr Fett wegbekommen und das ganze war auch nicht so hasserfüllt. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ein Harald Schmidt nen Trump auch eher mit Humor nehmen würde als diese Dampfbacken da.

Zu sagen, dass es das nur eine kleine Randbewegung am Rand ist, die von der Alt-Right hochgedrückt wird, ist lächerlich. Der Mainstream trieft nur so vor linksgerichtetem Virtue Signalling. Guck dir z.b. Oprah Winfrey's Rede an. Die wird gefeiert, weil sie sich angeblich so toll für Frauen einsetzt, war aber ebenfalls mit Weinstein befreundet, von dem jeder wusste, was es für ein Lümmel ist. Ganz Hollywood ist eigentlich ein Sumpf, wo ne Menge dreckiger Shit passiert, aber nach außen hin wird sich wie sonst was damit gebrüstet, was für noble Ideale man doch hat. Und auf den Shit fällt halt nur noch ungefähr die Hälfte rein.
 
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Gibt zahlreiche Studien die belegen, dass die Amerikanische Medienlandschaft einen deutlichen konservativen bias hat.

Liegt letztendlich daran, dass die "linksgrünversifften" medien wie die New York Times und Washington Post letzendlich doch recht ausgewogen berichten, während die right wing sachen wie Breitbart und Fox einfach komplett einseitige propaganda betreiben.

Comedians sind eher links eingestellt? Voll krass ey! Da kann man ja garnicht anders als komplett alle fakten ignorieren wenn man armer alt righter nazi ist.
 
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@Synt es stimm zwar, das die Unterhaltungsindustrie generell eher "liberal" ist, aber zumindest die von dir aufgeführten Herren sehe ich persönlich nicht als den Kern des Problems. Wie gesagt: Ich glaube, dass die meisten "Linken" vernünftige Leute sind. Das Problem ist nur, dass ein kleiner aber lauter Rand eine überproportional wichtige Stellung eingenommen hat. Wenn du schon auf Leute der Unterhaltungsindustrie verweisen willst, sind es doch eher Personen wie Lena Dunham, die das Problem verdeutlichen.

Was mich hoffnungsvoll stimmt: In den Nordamerika scheint sich eine lose parteienübergreifende "Vernunftsallianz" herauszubilden, die sich gegen Extremismus von beiden Seiten zur Wehr setzt. Dazu gehören Liberale wie genannter Steven Pinker und Sam Harris, aber eben auch Konservative wie Ben Shapiro und Jordan Peterson.
In Deutschland ist das ganze bisher glücklicherweise nicht derart hochgekocht, aber ich denke auch hier verdankt die AfD einen Teil ihrer Wählerschaft der seltsamen Prioritätensetzung linker Parteien (nicht unerwähnt bleiben soll natürlich, dass ein ca. ebenso großer Teil aus der Union dazukam).
 
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ReVenger!

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Die Einzeiler sind einzustellen.
 
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An den gelöschten Tür: Sam Harris bezeichnet sich selbst als liberal (im amerikanischen Sinne). Ich glaube nicht, dass es förderlich ist, Leuten die Zugehörigkeit zu einer Bewegung abzusprechen, nur weil sie einem nicht passen. Dann nimm halt stellvertretend Dave Rubin, wobei der ja auch stark von linksaußen beschimpft wird ... wie eigentlich jeder liberal denn ich hier nennen könnte.
 
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Kunge, Doppelspitze 2019
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An den gelöschten Tür: Sam Harris bezeichnet sich selbst als liberal (im amerikanischen Sinne). Ich glaube nicht, dass es förderlich ist, Leuten die Zugehörigkeit zu einer Bewegung abzusprechen, nur weil sie einem nicht passen.

Und der Klan bezeichnet sich als nicht rassistisch. In Teilbereichen mag er liberale Positionen haben, aber in vielen Bereichen hat er Positionen die mit einem linken/liberalen Weltbild nicht vereinbar sind.
Ich meine Harris hat "in defense of torture" geschrieben, ffs
Sogar Idioten wie Dave Rubin und Carl Benjamin bezeichnen sich als links. Kann man sich nicht ausdenken.

Das stört mich auch an der Diskussionskultur die hier von einigen Personen angewandt wird: Es werden einfach Selbstaussagen ohne Reflexion geglaubt. Man kann Positionen von Personen auch jenseits des tatsächlichen Wortlaut bewerten.
 

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# an tür
ist ja auch gerade in deutschland ein phänomen, hier hat rechts natürlich nochmal einen ganz anderen ruf. was hier alles für selbstbezeichnungen, gerade am rechten rand, rumschwirren hat ja teilweise comedy charakter.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Ich will sogar noch weiter gehen: es gibt bestimmte geladene Begriffe die für sich genommen harmlos wirken sollen aber codiert Gleichdenkenden Signalwirkung haben. Die werden extra verwendet um eine Rückzugsposition zu haben wenn man dafür angegriffen wird. Wer sowas Wort für Wort liest geht den Leuten in die Falle oder macht sich zum Erfüllungsgehilfen
 
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Da editier ich Dave Rubin rein, und du bezeichnest ihn direkt (vermutlich gerade als ich den Edit geschrieben habe) als Idiot :ugly:. Okay, ich denke wir sind hier doch am Kern des Problems: Was macht einen liberal/linken aus? Du sagst man kann Personen auch jenseits, des Wortlauts bewerten, und dem würde ich zustimmen.

Problematisch ist imho aber: Wenn du als linke Partei jeden mit rechten Ecken und Kanten (verbal oder tatsächlich) rauswirfst - auch wenn er in der Mehrheit seiner Positionen deine Bewegung unterstützt, brauchst du dich nicht wundern, wenn der linksaußen Flügel immer stärker wird. Wenn das natürlich gewollt ist, okay klar warum nicht. Aber das setzt dann genau den von mir postulierten Mechanismus in Gang, die Leute fühlen sich von dir/deiner Bewegung irgendwann nicht mehr vertreten. "When liberals insist that only fascists will defend borders, then voters will hire fascists to do the job liberals won’t do." (David Frum)
 
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Ich bin sicher, dass es solche Gestalten gibt. Dennoch kann es einfach nicht sein, dass man Menschen aufgrund von ungesagter Positionen bewertet, die man unterstellt aber nicht nachweisen kann.
 

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Kunge, Doppelspitze 2019
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Das mit Rubin habe ich auch belustigt wahrgenommen.
Ich weiß nicht wie er denkt, ich kann nur sein Handeln bewerten: Er holt sich Leute von rechts bis stramm rechts rein, stellt harmlose fluff Fragen und nickt ansonsten freundlich während die ihren driss verzapfen. Aber das ist okay denn er bezichnet sich als "classical liberal" und deswegen ist er links.

Ich bin für breite Bündnisse und sehe mich politisch als pragmatisch links. Das Lagerdenken geht mir eher auf den Sack. Leute die nur ingroup signifier austauschen sind mir ein Graus. Ich bewerte Menschen lieber nach ihrem handeln. Im Gegenzug muss man dann aber auch Menschen nach ihrem Handel bewerten dürfen.

Links sein in einem Satz heißt für mich dass man Chancengleichheit jenseits von äußeren Faktoren als Ziel hat und Menschen nicht komplett fallen lässt selbst wenn dies selbstverschuldet ist. Oder in einem Wort: Solidarität
 

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Kunge, Doppelspitze 2019
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Ich bin sicher, dass es solche Gestalten gibt. Dennoch kann es einfach nicht sein, dass man Menschen aufgrund von ungesagter Positionen bewertet, die man unterstellt aber nicht nachweisen kann.

Natürlich kann jede Bewertung auch falsch sein. Deswegen sollte man das immer Mal wieder neu bewerten, so wie man hofft dass einem andere Menschen diese Chance auch einräumen.
Aber nicht jede einzelne Position muss zwangsläufig ausgesprochen sein um eine Bewertung zu ermöglichen.
 
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Das mit Rubin habe ich auch belustigt wahrgenommen.
Ich weiß nicht wie er denkt, ich kann nur sein Handeln bewerten: Er holt sich Leute von rechts bis stramm rechts rein, stellt harmlose fluff Fragen und nickt ansonsten freundlich während die ihren driss verzapfen. Aber das ist okay denn er bezichnet sich als "classical liberal" und deswegen ist er links.

Ich bin für breite Bündnisse und sehe mich politisch als pragmatisch links. Das Lagerdenken geht mir eher auf den Sack. Leute die nur ingroup signifier austauschen sind mir ein Graus. Ich bewerte Menschen lieber nach ihrem handeln. Im Gegenzug muss man dann aber auch Menschen nach ihrem Handel bewerten dürfen.

Links sein in einem Satz heißt für mich dass man Chancengleichheit jenseits von äußeren Faktoren als Ziel hat und Menschen nicht komplett fallen lässt selbst wenn dies selbstverschuldet ist. Oder in einem Wort: Solidarität

Aber Rubin hat doch auch "stramm linke" Personen bei sich sitzen (Cho, Varoufakis, Fry fallen mir als erste ein). Kann man jemanden schon das links-sein absprechen, weil er zu nett in Interviews mit dem politischen Gegner ist? Du sagst, du bist für breite Bündnisse, gleichzeitig habe ich aber durchaus das Gefühl, dass bei dir ein Tabubruch reicht, um eine Person "abzuschreiben".

Gehen wir mal zu Sam Harris zurück: Strikter Atheist, kritisiert Religionen und alle damit begründeten Gesetzgebungen, ist für Steuererhöhungen/starken Staat, Drug-Decriminalization, Homo-Ehe. Das liest sich für mich nach einem Menschen, der solidarisch sein will, der die Chancengleichheit erhöhen will. Das passt doch alles auf deine Definition?
Ja er geht den Islam gerne mal härter an als andere Religionen (geht garnicht!), ja er hat (soweit ich das richtig verstehe) gesagt, dass Folter in Extremfällen gerechtfertigt sein kann, wenn es um Menschenleben geht. Er hat ein Tabu gebrochen. Damit ist er für die linke Sache also gestorben? Das ist doch genau das Problem was Steven Pinker anspricht. Zumal die Liste der Tabus über die Zeit immer weiter ansteigt.
 
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[…] ich hab eher das gefühl das diese extremen linken auswüchse nur ein winziger teil sind aber eben gerade von der alt-right ans licht gezehrt werden […]
Die paar Spinner [der AFD], die hier immer plakativ auf die Bühne gezerrt werden, […]
Erst in der direkten Gegenüberstellung entfaltet sich der ganze komödiantische Wert der beiden Standpunkte.


Und der Klan bezeichnet sich als nicht rassistisch. In Teilbereichen mag er liberale Positionen haben, aber in vielen Bereichen hat er Positionen die mit einem linken/liberalen Weltbild nicht vereinbar sind.
Ich meine Harris hat "in defense of torture" geschrieben, ffs
Sogar Idioten wie Dave Rubin und Carl Benjamin bezeichnen sich als links. Kann man sich nicht ausdenken.
Da gab es vor ner Weile einen schönen Tweet von Böhmermann.
Merke: Die AfD sind z.B. auch gar keine richtigen Rechten.
 

Gustavo

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Problematisch ist imho aber: Wenn du als linke Partei jeden mit rechten Ecken und Kanten (verbal oder tatsächlich) rauswirfst - auch wenn er in der Mehrheit seiner Positionen deine Bewegung unterstützt, brauchst du dich nicht wundern, wenn der linksaußen Flügel immer stärker wird. Wenn das natürlich gewollt ist, okay klar warum nicht. Aber das setzt dann genau den von mir postulierten Mechanismus in Gang, die Leute fühlen sich von dir/deiner Bewegung irgendwann nicht mehr vertreten. "When liberals insist that only fascists will defend borders, then voters will hire fascists to do the job liberals won’t do." (David Frum)


Nichts für ungut, aber wenn du das ernst meinst weißt du entweder nicht, wovon du redest oder das ist heftigstes concern trolling. Die politischen Strömungen hier sind absolut asymmetrisch: Die Republikaner sind samt und sonders die Partei des conservative movements, die Demokraten haben praktisch keine organisierte Vertretung der "regressive left" in ihren Reihen. Wir reden hier (in deutschen Bezeichnungen) von SPD oder AfD. Wer sich da nicht relativ problemlos zur ersten Option bekennen kann ist schlicht und ergreifend nicht mal ansatzweise links (und vermutlich nicht mal Mitte-Rechts).
 
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Nichts für ungut, aber wenn du das ernst meinst weißt du entweder nicht, wovon du redest oder das ist heftigstes concern trolling. Die politischen Strömungen hier sind absolut asymmetrisch: Die Republikaner sind samt und sonders die Partei des conservative movements, die Demokraten haben praktisch keine organisierte Vertretung der "regressive left" in ihren Reihen. Wir reden hier (in deutschen Bezeichnungen) von SPD oder AfD. Wer sich da nicht relativ problemlos zur ersten Option bekennen kann ist schlicht und ergreifend nicht mal ansatzweise links (und vermutlich nicht mal Mitte-Rechts).

Zu deinem Vorwurf: Ich sehe mich zwar nicht unbedingt als links, ich kann mich aber problemlos zur SPD über der AfD bekennen (wenn ich zwischen diesen Alternativen wählen müsste). Welches Interesse hätte ich daran, als Mensch ohne Sympathien für linke Ideen auf ihre Anhänger einzureden? Als strammer CDUler würde ich Merkel verdammen (siehe Makia), als AfDler würde ich mich schlicht freuen. Aber klar, ich falle hier ja oft durch mein getrolle auf...

Gehen wir also erstmal davon aus, ich habe keine Ahnung wovon ich rede. Es geht mir bei meiner Aussage nicht um mich selbst oder die von Tür angegangen Personen (bei denen ich mir recht sicher bin, dass Sie sich weiterhin als liberals sehen und dementsprechend wählen), sondern auf den Eindruck, der den sonstigen Wähler vermittelt wird. Knapp die Hälfte der Amerikaner haben Trump gewählt (u.A. die Mehrheit der weißen Frauen). In D hat zumindest die Linkspartei prozentual gewaltig Federn gelassen, wie man den Zahlen zur Wählerwanderungen entnehmen kann. Auch von der SPD gab es AfD Futter (wenn auch prozentual an der Gesamtwählerzahl deutlich weniger).

In the spirit of discussion: erleuchte mich!
 
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schritt 1: enge die definition von "links" ein und dehne die von "rechtsextrem" aus

schritt 2: stelle fest dass die "rechtsextremen" und das "apathische zentrum" AUF DEM VORMARSCH sind

schritt 3: raste aus und frag dich wie das alles nur passieren konnte

schritt 4: kein profit
 
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Ein wichtiger Faktor beim Einfluss linker Positionen auf die Gesellschaft ist ja die Rolle der Medien.

Insbesondere, wenn Medien nicht mehr neutral berichten, sondern Meinung einbringen, wirkt sich der Linksdrall der Journalisten in Deutschland aus.

Bei den privaten Medien gibt es zumindest noch eine gewisse Diversity. Welt und Bild von Axel Springer sind etwas konservativer bzw legen zumindest Wert darauf, auch konservative Meinungen zu spiegeln.

Und in gewisser Weise wäre manchen privaten Medien, deren Recherche-Budget ja geschrumpft, ja zu "verzeihen", dass sie mehr Meinung und weniger tief recherchierte Fakten bieten.

Bei der tagesschau mit ihrem Mega-Budget scheint es aber eben weniger an den Resourcen, sondern an der Intention zu liegen.
 
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Sehe vor allem dass 50% der Journalisten sich selber nicht als links einstufen. Aber man kann das natürlich auch anders lesen und sagen, dass ein drittel der Journalisten fake news verbreiten weil sie sich selber "links" einstuifen was auch immer das bedeuten mag.

Schließlich ist es ein FAKT dass ein sich selbst als "links" einstufender Journalist NIEMALS mehr neutral berichten kann.

Muss man wissen.
 
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Insbesondere, wenn Medien nicht mehr neutral berichten, sondern Meinung einbringen

aha da möchte wohl jemand einen Newsticker neutral in der Zeitung abgedruckt sehen. Oder sollte dieser bessert noch mit neutralem Gesicht einfach im TV abgelesen werden?
Könnte es sein das du einfach nicht drauf klar kommst, dass deine Meinung von der Mehrheit der Journalisten nicht geteilt wird. Tja deal with it.
Neutrale Berichterstattung? Was soll das sein? Sowas gibt es nicht, gab es niemals und wird es auch niemals geben, einfach weil es uninteressant wäre.
 
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:rofl:
Das ist ja geil. Da orchestrieren Journalisten Buh-Rufe nach einer Trump-Rede und die Tagesschau nimmt diese auf, dreht sie lauter und bereichtet dann, dass Trump vom Publikum ausgebuht wurde - und das ausgerechnet bei einer Rede, in der er die falsche Berichterstattung der Presse angreift.
Das ist einfach zu köstlich. Aber natürlich hat es keine Konsequenzen für die hochbezahlten Intendanten bei unseren ÖRs ...

Zu dem linken Positionen: Vielleicht sind die halt auch einfach scheiße und sollten deshalb keinen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Die moralisierende Selbstüberschätzung und der ewige Missionierungswunsch mit Ideen, die ganz einfach falsch sind, hat mittlerweile leider fast schon religiöse Züge angenommen. Und mit der religiösen Überzeugung der eigenen Überlegenheit, mit der Christen früher Hexen verbrannt haben und danach mit gutem Gewissen in die Kirche gegangen sind, werden jetzt "was tun wir nur gegen die böse böse alt-right"-Beiträge geschrieben.

Die Antwort ist einfach: Ihr habt Unrecht. Die Welt braucht keinen Einfluss linker Positionen auf die Gesellschaft. Linke Positionen dominieren die Gesellschaft schon viel zu viel, die Welt braucht eine Reduktion derselbigen.
 
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Deleted_504925

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Zu MegaVolts Positionen: Vielleicht sind die halt auch einfach scheiße und sollten deshalb keinen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Die moralisierende Selbstüberschätzung und der ewige Missionierungswunsch mit Ideen, die ganz einfach falsch sind, hat mittlerweile leider fast schon religiöse Züge angenommen. Und mit der religiösen Überzeugung der eigenen Überlegenheit, mit der Christen früher Hexen verbrannt haben und danach mit gutem Gewissen in die Kirche gegangen sind, werden jetzt "was tun wir nur gegen die böse böse linke"-Beiträge geschrieben.



merkst du selbst was für einen quatsch du schreibst?
 
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Fakt:
Es gab Buh-Rufe bei der Trump Rede.

da diskutiert hoffentlich niemand drüber, oder? Der Idiot wurde von einem Teil des Publikums ausgebuht (was ein Wort).

"ihr" moniert jetzt wirklich rum, dass die Tagesschau den Ton lauter gedreht hat um das zu verdeutlichen?
Ist eine Zeitlupe beim Fußball nun auch fake news? Oder wenn die Kameraposition gewechselt wird um xy?

Um was man sich echt kümmern muss um die Medien als böse sehen zu könenn ...
 
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Mit dem Unterschied, dass der massive Linksüberhang in den Medien ganz klar nachgewiesen wurde.
Wer trotz linker Presse nach noch mehr linken Positionen in der Gesellschaft schreit sollte vielleicht mal anfangen etwas mehr über sich selbst nachzudenken.
Wer aufgrund der linken Presse für mehr Ausgewogenheit plädiert hat dagegen einfach die Fakten verstanden.

Wenn wir eine tendenziell rechts gerichtete Presse hätten wäre dies genau andersrum und dein quote würde Sinn machen - ist aber halt nicht so.
 
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Es gibt auch einen massiven Akademiker Überhang in den Medien. Plädierst jetzt dafür mehr Hauptschüler einzustellen?
 
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Wie oben bereits geschrieben: über 50% der Journalisten bekennen sich selbst nicht zu "links".
Es kann also nicht von einem "linksüberhang" gesprochen werden.
 

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Kunge, Doppelspitze 2019
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Dann erkläre bitte wie das funktionieren soll. Es kann ein Ziel sein, aber es wird nie Realität sein. Zeig mir jemanden der das sagt und ich zeig dir einen Lügner. Objektive Realität gibt es nicht. Man hat immer einen Fokus damit was man erzählt und was man weg lässt. Objektive Realität gibt es nicht, zumindest in keiner Wahnehmung und erst recht in keiner Kommunikation.
Und noch mal: Deswegen sollte es nicht egal sei, es muss trotzdem Ziel sein. Aber erreichen kann man es nie.
 
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