Ein neuer Staat ist geboren?!

Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
in Europas Osten ist ein neuer Staat geboren: Das Parlament in Pristina hat die Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien beschlossen. Auf den Straßen feiern die Menschen. Russland und die Regierung in Belgrad kündigen Widerstand an, radikale Serben versuchen, die Grenze zu überschreiten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,535810,00.html

Würde mich persönlich echt freuen, wen das alles ohne Gewalt und Militär ablaufen wird...
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
2.102
Reaktionen
0
Frag mich, wie viele Mini-Staaten noch gegründet werden.
Montenegro mit der gleichen Einwohnerzahl wie Bielefeld war ja schon toll :ugly:
 
Mitglied seit
23.08.2000
Beiträge
4.775
Reaktionen
0
Mit dem Unterschied dass es Bielefeld aber nicht gibt!

Im Endeffekt werden die eh gezwungen sein sich in Staatenbünde einzuordnen ^^
 

deleted_24196

Community-Forum
Mitglied seit
06.07.2001
Beiträge
19.787
Reaktionen
1
http://www.tagesschau.de/ausland/kosovo114.html

Unmittelbar nach dem Beschluss meldete sich der serbische Präsident Boris Tadic zu Wort. Erwartungsgemäß lehnte er die Entscheidung ab und verkündete erneut, dass sein Land die Unabhängigkeit nicht akzeptieren werde. "Serbien wird niemals die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen", sagte er. Mit weiteren konkreten Konsequenzen drohte er bislang jedoch nicht.
 
Mitglied seit
21.12.2002
Beiträge
742
Reaktionen
0
Ort
Berlin
Der Sinn dieser "Staatsgründung" liegt darin Russland zu demütigen und die ganzen Kosovo- Albaner endlich abschieben zu können
 
Mitglied seit
29.10.2001
Beiträge
4.488
Reaktionen
0
Ort
Stgt
Oje so schön es auch wäre wenn das ganze friedlich abläuft, aber ehrlich gesagt glaub ich da überhaupt nicht dran.
 

Deleted_38330

Guest
Es stellt sich halt die Frage, ob der Staat dann überlebensfähig ist, oder ob man ihn nur mit Kohle aus der EU am Leben erhalten kann. Und der Konflikt mit Russland ist ja auch nicht zu unterschätzen.
Jetzt kommts erstmal darauf an, ob Deutschland und der Rest der EU den Kosovo anerkennt oder nicht.
 
Mitglied seit
22.12.2004
Beiträge
1.688
Reaktionen
1
Ort
Oompa-Loompa-Land
Ob das ganze "friedlich" Abläuft ist im Endeffekt eien rein rhetorische Frage. Für den letzten Krieg musste Serbien jahrelang Soldaten sammeln, die Ressourcen stehen heute nicht annähernd zur Verfügung. Russland kann ebenfalls nicht einfach einschreiten ohne internationalen Aufschrei zu provozieren. Selbst wirklichen Terrorismus kann man nicht erwarten, da Kosovo zwar von kulturellem und wirtschaftlichem Wert ist, dort aber kein wirklicher ideologischer Konflikt herrscht.

Im schlimmsten Fall wird es kleinere Konflikte mit den Blauhelmen geben, mehr aber nicht.
 

Sesselpuper

LSZ - Forum
Mitglied seit
28.02.2001
Beiträge
5.075
Reaktionen
0
Ort
Altersheim/Hamburg
ich finde es sehr schhade das die eu das überhaupt zulässt und sich mal wieder auf dem balkan blamiert.

ich hoffe wenn sich korsika, das baskenland oder südtirol abspalten werden die "großen" nationen ebenso tatkräftig den "freiheitswillen" unterstüzen.

scheisse
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.633
Reaktionen
1.477
Ort
Hamburg
Friedlich und ohne widerstand wird das ganze wohl nicht über die bühne gehen. Bin in den nächsten wochen aber mal wahnsinnig auf das verhalten der EU sowie russlands und den USA gespannt.
 
Mitglied seit
12.08.2002
Beiträge
12.549
Reaktionen
0
frag doch mal länder wie spanien und griechenland. ein anerkenntnis des neuen staates würde unweigerlich dazu führen, dass auch andere minderheiten jetzt erst recht einen eigenen staat wollen; ganz egal ob man hierbei von basken oder türken in nordzypern spricht. eine anerkennung würde prinzipiell auch konsequenterweise fordern, dass man einen ingame staat anerkennen müsste sofern dieser natürlich grundsteine wie staatsvolk, staatsland und staatsmacht hat. und land ist ja bekanntlich käuflich, mithin wäre das dann theoretisch möglich; oder zumindest möglicher als bisher ~
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.674
Reaktionen
725
es ist generell schwachsinnig das jede kleine volksgruppe einen eigenen staat bekommt..

man könnte soweit gehen zu sagen, dass alle staaten schwachsinnig sind.. es könnte auch nen föderalistischen Weltstaat geben mit verschiedenen Kontinenten als Unterregionen, dann quasi Staaten, Ländern etc usw..



Wieso ist denn ein unabhängiges Kosovo nötig?

in ner perfekten welt :)
 

Sesselpuper

LSZ - Forum
Mitglied seit
28.02.2001
Beiträge
5.075
Reaktionen
0
Ort
Altersheim/Hamburg
Original geschrieben von Tazz 404
Was ist denn eurer Meinung nach an einem souveränen Kosovo auszusetzen?

z.b. wie das alles zustande gekommen ist? das fast alle heiligen stätten der serben im kosovo liegen? das wir bald groß-albanien haben?
 

Deleted_38330

Guest
Außerdem, was ist jetzt mit der serbischen Minderheit im Kosovo? Durften die sich das aussuchen? Wurde darüber abgestimmt?
Und dürfen die Regionen im Kosovo, die trotzdem überwiegend serbisch besiedelt sind, wieder zurück nach Serbien?
 
Mitglied seit
21.12.2002
Beiträge
742
Reaktionen
0
Ort
Berlin
Original geschrieben von parats
Friedlich und ohne widerstand wird das ganze wohl nicht über die bühne gehen. Bin in den nächsten wochen aber mal wahnsinnig auf das verhalten der EU sowie russlands und den USA gespannt.

ehm worauf bist du denn gespannt, ist doch schon längst alles klar :lol: , die USA und ihr Schoßhund EU haben mitte Dezemnber schon alles geregelt, ein Artikel vom ende Januar aus dem österreichischen Standard

Auszüge aus der "Kosovo-Wunschliste" der USA veröffentlicht
Slowenische Zeitung stellt Protokoll eines Gesprächs zwischen EU- und US-Diplomaten ins Netz


Laibach/Wien - Das in der Vorwoche bekanntgewordene Protokoll von Gesprächen zwischen dem politischen Direktor des Laibacher Außenamts, Mitja Drobnic, und US-Spitzendiplomaten, lässt nicht nur eine eigenständige Linie des slowenischen EU-Ratsvorsitzes in der Kosovo-Frage vermissen, es wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die US-Außenpolitik. Im Folgenden Auszüge aus dem neunseitigen Protokoll der Mitte Dezember geführten Gespräche von Drobnic, unter anderem mit dem stellvertretenden US-Außenminister Daniel Fried und seiner Stellvertreterin Rosemary DiCarlo, das die slowenische Tageszeitung "Delo" am Dienstag veröffentlichte.
Unabhängigkeitserklärung soll an einem Sonntag erfolgen

"Die koordinierte Unabhängigkeitserklärung (CDI, Coordinated Declaration of Independence) darf nicht an die Wahlen in Serbien geknüpft werden. Nach Ansicht von DiCarlo wäre es sinnvoll, wenn die Sitzung des kosovarischen Parlaments, an dem die Unabhängigkeitserklärung angenommen wird, an einem Sonntag stattfindet, weil Russland dann keine Zeit für die Einberufung des UNO-Sicherheitsrates hätte. Inzwischen käme es dann schon zu den ersten Anerkennungen.


Nach Ansicht von Fried ist nicht für die Anerkennung durch alle EU-Mitgliedsstaaten zu sorgen, wichtig ist die Entscheidung über die EU-Mission und die Eröffnung eines EU-Büros im Kosovo (ICO, International Civilian Office), wobei wir uns nicht um die kritischen Positionen Russlands und Serbiens kümmern sollten."

15 von 27 EU-Staaten sind genug

"Er ermunterte Slowenien, in dieser Phase als erste den Kosovo anzuerkennen. Nach Einschätzung der USA werden zu Beginn sechs EU-Staaten den Kosovo nicht anerkennen, doch wenn ihm zumindest 15 von 27 anerkennen werden, wird das schon reichen. Die slowenische EU-Ratspräsidentschaft wird damit eine Schlüsselbedeutung haben."


"Die USA vermeiden einstweilen Aussagen zur Unabhängigkeit des Kosovo, sie werden aber, wenn es zur Verkündung der Unabhängigkeit kommt, den Kosovo unter den ersten anerkennen. Die USA bemühen sich, dass den Kosovo in den ersten Tagen so viele Staaten außerhalb der EU anerkennen wie möglich. Die USA betreiben starkes Lobbying bei Japan, der Türkei und den arabischen Staaten, die ihre Bereitschaft erklärt haben, den Kosovo ohne Verzögerung anzuerkennen. (Frieds Stellvertreter Matthew) Bryza erläuterte, dass die Türkei hinsichtlich der Definition des Kosovo-Status vermutlich kooperativ sein wird (islamische Verbindung, Frage der Türkischen Republik Nordzypern)."

UNO soll Truppenentsendung nicht behindern

"Fried sagte hinsichtlich der Unterstützung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für die Entsendung der EU-Mission in den Kosovo, dass Generalsekretär Ban Ki-moon unter Druck Russlands stehe und damit in einer schweren Situation sei. Die USA hätten aber die Zusicherung, dass der Generalsekretär die Entsendung nicht behindern werde. (...) Die USA werden dem Generalsekretär bei seinen Problemen mit Russland helfen, Slowenien muss aber innerhalb der EU eine ehebaldige Entsendung der Mission erreichen. (...)"


"DiCarlo: Es gilt die Überzeugung, dass Ban (die EU, Anm.) schwerlich zur Übernahme der Mission aufrufen kann, bevor es zur Unabhängigkeitserklärung (DI, Declaration of Independence) kommt. (...) Nach der Unabhängigkeitserklärung muss es sofort zur Anerkennung kommen, weil der Generalsekretär nur dann feststellen kann, dass sich die Situation an Ort und Stelle verändert hat, und er die EU aufrufen kann, die (Kosovo-)Mission zu übernehmen. (...) Ban müsste (dann) nur betonen, "facts on the ground have changed" und die EU einladen, ihre Mission zu entsenden. Ban braucht dafür keine Entscheidung des UNO-Sicherheitsrates."

Brammerts soll nach Serbien reisen

"Drobnic erläuterte, dass Belgien und die Niederlande auf der konsequenten Beachtung der ICTY-Bedingung (volle Zusammenarbeit Serbiens mit dem Haager Kriegsverbrechertribunals, Anm.) für die Unterzeichnung des Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens (mit Serbien) beharren. (...) DiCarlo, (stellvertretender US-Sicherheitsberater Bertram) Braun: Es wäre sehr gut, wenn Serbien das Abkommen noch vor der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo unterzeichnen würde, weil es danach so aussehen würde, als wäre dies eine Belohnung (offenbar Entschädigung, Anm.) der EU für den Verlust des Kosovo, was die Serben nicht gut aufnehmen würden.

Die USA werden mit den Niederlanden sprechen - sie helfen der Region mehr durch die Zulassung Serbiens als durch das Beharren auf der konsequenten Beachtung der Kooperation mit dem UNO-Tribunal. Vielleicht würde es helfen, wenn der neue Chefankläger (Serge) Brammertz sofort nach Jahreswechsel Serbien besucht und etwas positivere Noten verteilen würde als im Vorjahr (seine Vorgängerin) Carla del Ponte." (APA)

der letzte Satz :lol:

http://derstandard.at/?url=/?id=3202274
 
Mitglied seit
12.04.2002
Beiträge
7.769
Reaktionen
0
Ort
Wien
Original geschrieben von Sesselpuper
ich finde es sehr schhade das die eu das überhaupt zulässt und sich mal wieder auf dem balkan blamiert.

ich hoffe wenn sich korsika, das baskenland oder südtirol abspalten werden die "großen" nationen ebenso tatkräftig den "freiheitswillen" unterstüzen.

scheisse

naja korsika würd ich dann eher wieder italien zurechnen ^^

nunja da unten wirds sicher kräftig krachen, die serben kennen da keinen spaß. aber in ordnung ists irgendwie nicht, denn es gibt echt so viele gebiete die sehr eigenständig sind wie zb korsika (klein italien dort), dann gäbs in europa nur noch furzstaaaten
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.818
Reaktionen
251
180px-Breakup_of_Yugoslavia.gif


Geht weiter so...
 
Mitglied seit
24.08.2001
Beiträge
3.008
Reaktionen
0
Naja

Manche Abspaltungen sind für mich eher positiv. Wenn die Unterschiede zu groß sind macht es halt keinen Sinn mit Gewalt etwas zusammenzuhalten was nicht zusammen gehört.

Bei Serbien ist es aber schon krass. Finde auch, dass sich die EU dagegen einsetzen sollte.
Vielleicht irre ich auch. Kenn mich mit dem Eck da ned aus.

Ich frag mich nur, was sich USA/EU davon für Vorteile versprechen. Es wird doch da jetzt die nächsten Jahre keine Ruhe geben.
Es wird auch nicht grad einfacher so viele kleine Staaten in Europa unter einen Hut zu bringen.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.818
Reaktionen
251
Naja, was soll man machen? Erkennt man es an, schlagen sich die leute da unten die köpfe ein, erkennt man es nicht an, schlagen sich die leute da unten erst recht die köpfe ein.Eine befriedigende lösung für alle gibt's in der frage wohl einfach nicht.
 
Mitglied seit
24.08.2001
Beiträge
3.008
Reaktionen
0
Ok mal kurz dazu was überflogen.

Serbien hat den Kosovo vor dem 1. WK gewaltsam eingegliedert und seit dem gibt es mehr oder weniger große Spannungen.
Dazu kommt noch der große ethnische Unterschied.

Die Unabhängigkeit ist in dem Fall wohl doch keine so schlechte Lösung.
 

Deleted_38330

Guest
Original geschrieben von CyoZ
Ok mal kurz dazu was überflogen.

Serbien hat den Kosovo vor dem 1. WK gewaltsam eingegliedert und seit dem gibt es mehr oder weniger große Spannungen.
Dazu kommt noch der große ethnische Unterschied.

Die Unabhängigkeit ist in dem Fall wohl doch keine so schlechte Lösung.
Ja und vorher war das die Türkei. Wär dir das lieber?



Ach übrigens: SÜDTIROL DEN SÜDTIROLERN! :ugly:
 

Sesselpuper

LSZ - Forum
Mitglied seit
28.02.2001
Beiträge
5.075
Reaktionen
0
Ort
Altersheim/Hamburg
Original geschrieben von CyoZ
Ok mal kurz dazu was überflogen.

Serbien hat den Kosovo vor dem 1. WK gewaltsam eingegliedert und seit dem gibt es mehr oder weniger große Spannungen.
Dazu kommt noch der große ethnische Unterschied.

Die Unabhängigkeit ist in dem Fall wohl doch keine so schlechte Lösung.

lies bitte nochmal genauer nach.

im heutigen kosovo lebten damals so gut wie keine albaner, also ist deine schlussfolgerung nonsens

tito hat sie dort angesiedelt....
 
Mitglied seit
12.08.2002
Beiträge
12.549
Reaktionen
0
und vor den osmanen gehörte die region den serben ~

der kosovo ist jetzt das erste mal "richtig" frei, diese freiheit hat er aber nur dank EU / KFOR.

wie ich grad schon von politikern sprüche höre von wegen der kosovofall könne gar keine internationalen nachahmer auslösen da das deswegen völkerrechtlich scheitern würde weil das dann keine internationale anerkennung bekommen würde (polzenz, cdu) bekomme ich echt das kotzen. das ist nicht nur in sich völlig unlogisch sondern zeigt mal wieder wie "unsere" politiker an sowas rangehen: nämlich völlig realitätsfremd und zudem wählerbescheissend.

Original geschrieben von I3uster
lol, wirtschaftlich kippt das land eh in sich zusammen
haben die kein fettes arbeitslosenproblem?
die EU schickt doch 19.000 aufbauhelfer, mithin wird wohl auch sonst die eine oder andere million reingepumpt werden ~
 

NetReaper

Guest
Original geschrieben von Benrath
es ist generell schwachsinnig das jede kleine volksgruppe einen eigenen staat bekommt..

man könnte soweit gehen zu sagen, dass alle staaten schwachsinnig sind.. es könnte auch nen föderalistischen Weltstaat geben mit verschiedenen Kontinenten als Unterregionen, dann quasi Staaten, Ländern etc usw..

Wie ich immer sage: Star Trek hält die Lösung parat!

Earth_map.jpg


via:
http://memory-alpha.org/de/wiki/Erde
http://memory-alpha.org/de/wiki/Vereinigte_Erde
 
Mitglied seit
10.08.2002
Beiträge
739
Reaktionen
0
DIVIDE ET IMPERA!

was meint ihr warum das immer eingeleitet wird? so ist es leichter über die kleinen staaten zu regieren. damals yugoslawien. es war stärker, aber es wurde jedoch von den großmächten nicht erwünscht.
 
Mitglied seit
21.12.2002
Beiträge
742
Reaktionen
0
Ort
Berlin
Wenn man ein bisschen reflektiert ist es eigentlich so, dass der große Gewinner dieser "Unabhängigkeit" Russland ist, klar Russlands Anliegen wurden übergangen, die Uno mit Füßen getreten etc. das sind aber eigentlich nur emotionale Faktoren, die keine wirkliche Bedeutung haben, allerdings hat Russland jetzt für lange Zeit einen stabilen Verbündeten gewonnen, sicher ist Serbien nicht der Nabel der Welt, hat aber immer noch 10 Mil Einwohner und liegt mitten im Balkan, besser als nichts, und nichts wäre rausgekommen, wenn der Westen sich an die Wünsche der Serben gehalten hätte.

Der Verlierer ist m.M. eindeutig die EU, ich sehe überhaupt keinen Nutzen für die EU, dass es jetzt noch einen Ministaat auf der Landkarte gibt, den sie finanzieren und für dessen Sicherheit sie sorgen darf, denn das Kosovo ist selbst nicht überlebensfähig(im Gegensatz zu Montenegro z.B.). Dafür wurde die Büchse der Pandorra geöffnet und ein seit dem zweiten Weltkrieg geregeltes Vorgehen zur völkerrechtlichen Anerkennung von Staaten ausgehebelt, es gibt dutzende solcher Konflikte auf der Welt auch in Europa (Republika- Srpska, Berg-Karabach, Abchasien, Süd-Ossetien, Nordzypern, Kurdistan, Transnistrien,Baskenland), wozu das ganze führt ist völlig ungewiss, mehr Stabilität wird es bestimmt nicht bringen.

Wie gesagt ich kann mir aus der ganzen Geschichte einfach keinen Reim machen, außer dass Georgie den Albanern die Unabhängigkeit versprochen hat und sie nicht enttäuschen wollte
 
Mitglied seit
03.11.2003
Beiträge
4.829
Reaktionen
0
Ich glaube kaum, dass die Serben bzw. die Russen das auf sich sitzen lassen werden. Dat wird noch ärger geben.
 
Mitglied seit
30.08.2002
Beiträge
3.466
Reaktionen
0
Ort
Darmstadt
zunächst vorweg:

ich bezweifle, dass es diesmal zu Konflikten kommen wird, zumindest solange noch Tadic an der Macht ist?
Kosovo ist reich an Bodenschätzen im Unterschied zu Bosnien und wie ich vor kurzem erfahren habe, sind wohl amerikanische Firmen schon längst vor Ort und bereit zu schürfen.


zum politischen:
Die Region befindet sich in einem desolaten Zustand, aber nicht eigenverschuldet, sondern durch die ethnischen Konflikte.

Ich kann Leute die hier von heiligen Stätten Serbiens reden nicht nachvollziehen. Es sei dazu bemerkt, dass sie einerseits während der osmanischen Besetzung zwar die Kosovogebiete dauerhaft an eine muslimische Bevölkerung "verloren" haben, aber andererseits haben sie ihr Gebiet in Ungarn während der "seobe" auch nicht unerheblich ausgedehnt.
Desweiteren stellt sich mir die Frage, warum sie ihre heiligen Stätten nicht auch weiterhin pflegen und besuchen dürfen, sobald ein eigenständiges Kosovo ausgerufen wurde?

Spanien heutzutage mit Kosovo gleichsetzen? Ja, hat hier die Berichterstattung denn völlig versagt? In Bosnien ist die Integration von Muslimen weitesgehend bis zum Bürgerkrieg gelungen, anders als im Kosovo.
Eine unabhängige muslimische Republik Bosnien hätte vor 20 Jahren nur schwer Befürworter gefunden wie es der Fall Kosovo darstellt.

Es gibt einen Grund warum sich soviele Länder von Jugoslawien bzw. von Serbien abgespalten haben.
Es ist nur die logische Konsequenz für Jahrzehnte serbischer Unterdrückung, Ausbeutung und Hegemoniebestrebungen in allen ex-jugoslawischen Gebieten, die nicht mal vom guten Willen Titos überwunden werden konnte.
Solange es noch soviele nationalitische Anhänger gibt, die dem großserbischen Reich nacheifern und alles runter bis zur Ägäis als "integraler Bestandteil" Serbiens betrachten, wird es kein funktionierendes Zusammenleben mit den anderen Ethnien geben können.

€:
Original geschrieben von Beli
, klar Russlands Anliegen wurden übergangen, die Uno mit Füßen getreten etc. das sind

ah jetzt komm. Russlands Veto-Recht =/= Uno
Gewonnen haben die Menschenrechte und das Wissen, dass ein multiethnischer Staat möglichst gerecht zu allen seinen ethnischen Minderheiten sein muss.
 

Sesselpuper

LSZ - Forum
Mitglied seit
28.02.2001
Beiträge
5.075
Reaktionen
0
Ort
Altersheim/Hamburg
Original geschrieben von NuklearNudel
Ich kann Leute die hier von heiligen Stätten Serbiens reden nicht nachvollziehen. Es sei dazu bemerkt, dass sie einerseits während der osmanischen Besetzung zwar die Kosovogebiete dauerhaft an eine muslimische Bevölkerung "verloren" haben, aber andererseits haben sie ihr Gebiet in Ungarn während der "seobe" auch nicht unerheblich ausgedehnt.
Desweiteren stellt sich mir die Frage, warum sie ihre heiligen Stätten nicht auch weiterhin pflegen und besuchen dürfen, sobald ein eigenständiges Kosovo ausgerufen wurde?
offiziell werden sie das weiterhin dürfen, aber erstens werden diese stätten bald zerstört sein, und zweitens werden sie probleme haben wenn sie wirklich vor ort sind.

Original geschrieben von NuklearNudel

Spanien heutzutage mit Kosovo gleichsetzen? Ja, hat hier die Berichterstattung denn völlig versagt? In Bosnien ist die Integration von Muslimen weitesgehend bis zum Bürgerkrieg gelungen, anders als im Kosovo.
Eine unabhängige muslimische Republik Bosnien hätte vor 20 Jahren nur schwer Befürworter gefunden wie es der Fall Kosovo darstellt.
es geht aber nur um den kosovo jetzt, und fakt ist das die unabhängigkeit mit den mehrheitsanteilen der bevölkerung begründet wird - und das kann man in spanien ebenso machen
Original geschrieben von NuklearNudel

Es gibt einen Grund warum sich soviele Länder von Jugoslawien bzw. von Serbien abgespalten haben.
Es ist nur die logische Konsequenz für Jahrzehnte serbischer Unterdrückung, Ausbeutung und Hegemoniebestrebungen in allen ex-jugoslawischen Gebieten, die nicht mal vom guten Willen Titos überwunden werden konnte.
serbischer unterdrückung? erm, wie bitte? ich würde mal eher sagen das die kroaten ( wo kam tito doch gleich nochmal her ) wenn überhaupt die unterdrücker in yugo waren
 
Mitglied seit
30.08.2002
Beiträge
3.466
Reaktionen
0
Ort
Darmstadt
Original geschrieben von Sesselpuper

offiziell werden sie das weiterhin dürfen, aber erstens werden diese stätten bald zerstört sein, und zweitens werden sie probleme haben wenn sie wirklich vor ort sind.


dafür werden die serben schon selber sorgen. Dann haben sie wieder einen Grund geschaffen irgendwo einzumarschieren.
hey daran habe ich gar nicht gedacht!
Genauso wie Milosevics Aufstieg nach der Amselfeld rede inszeniert wurde, als serbische Nationalisten Polizisten mit Steinen beschmissen, um hinterher zu behaupten die Polizisten hätten sie gewaltsam niedergeknüppelt.

Original geschrieben von Sesselpuper

es geht aber nur um den kosovo jetzt, und fakt ist das die unabhängigkeit mit den mehrheitsanteilen der bevölkerung begründet wird - und das kann man in spanien ebenso machen

Kann man machen oder zB den Basken großräumig Rechte einräumen auf die sie Anspruch haben oder ein Modell wie im Vereinigten Königreich aufbauen.

Es geht mir jedoch vorrangig um die Stellung der beiden Völker im Staat. Wir haben hier in Deutschland nicht zig Flüchtlinge aus dem Baskenland, sondern aus dem Kosovo.

Original geschrieben von Sesselpuper

serbischer unterdrückung? erm, wie bitte? ich würde mal eher sagen das die kroaten ( wo kam tito doch gleich nochmal her ) wenn überhaupt die unterdrücker in yugo waren

Wo Tito herkam? ahja, du meinst den Typen unter dem das Massaker an 200.000 kroatischen Flüchtlingen bei Bleiburg verursacht wurde. ahja, meinst du diesen Tito der so ein vollbluts Slowene/Kroate war, dass er auf Leben und Tod gegen ein unabhängiges aber faschistisches Kroatien kämpfte?

ahja, wie konnte es sein, dass die serben überproportional zu den Bevölkerungsanteilen im jugoslawischen Militär vorhanden waren und zum Bürgerkrieg das ganze jugoslawische Waffenarsenal unter Kommando der Serben fiel?
ahja, wie war das nochmal mit dem "kommunistischen Kongress" wo 70% Serben drin saßen und die Kroaten und Slowenen nichts zu sagen hatten bis es zum Eklat mit der slowenischen Delegation kam und kurz darauf die Slowenen ihre Unabhängigkeit erklärt haben, weil man ihnen Mitspracherecht verwehrt hatte?

Deine Meinung spiegelt die gängigen vorurteile eines xbeliebigen serben vom Balkan. Tatsache ist, dass Tito weder bei kroatischen noch bei serbischen Nationalisten beliebt war.
Er war einfach durch und durch ein kommunistischer Idealist und hat sich Gedanken dazu gemacht wie _sein_ Staat funktionieren könne.


Aber schauen wir doch mal auf die Zeit vor Tito:

1918–1941:

"Die Kroatische Bauernpartei ( 1904 gegründet ) lehnte die Gründung des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen in der Form, in der sie stattgefunden hatte, ab, und verlangte unter Berufung auf das vom US-amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson proklamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker die Anerkennung eines separaten Selbstbestimmungsrechtes für Kroatien und die anderen südslawischen Völker. Zudem lehnte sie die monarchische Staatsform ab und verlangte die Gründung einer Republik.

Wegen des Boykotts der Kroatischen Bauernpartei und des Fehlens der Kommunistischen Partei Jugoslawiens, die kurz nach den Wahlen als „staatsfeindlich“ verboten wurde, war die verfassunggebende Versammlung geschrumpft. Sie verabschiedete 1921 mit knapper Mehrheit eine Verfassung, die eine zentralistische Staatsorganisation und die Auflösung der historischen Provinzen vorsah, was den Serben als zahlenmäßig größtem Volk de facto die Vorherrschaft sicherte.

Am 20. Juni 1928 erschoss der Abgeordnete der serbischen Radikalen Partei (RS) Puniša Račić in einer Parlamentssitzung vier Abgeordnete der kroatischen Bauernpartei, darunter ihren Führer Stjepan Radić. Daraufhin ließ König Aleksandar alle politischen Parteien verbieten und rief die Diktatur aus. Eine neue Verfassung wurde ausgerufen und das Land in Königreich Jugoslawien umbenannt. Die kroatisch-nationalistische Ustascha-Bewegung schwor Rache und rief zum bewaffneten Kampf gegen „die serbischen Unterdrücker“ auf.


---------------------------
------------------------------

"Staatsoberhaupt wurde der serbische König Peter I. (Karađorđević). Von Beginn an war die politische Situation des neuen Staates geprägt von dem sich zuspitzenden Konflikt zwischen den nach Autonomie strebenden Teilstaaten und den großserbischen Nationalisten. Der Staat zeichnete sich durch Zentralismus aus; der Autonomiegedanke hinsichtlich nichtserbischer Ethnien und anderer Religionen blieb weitgehend unterdrückt, die ethnischen und die konfessionellen bzw. religiösen Spannungen blieben bestehen und verschärften sich zum Teil noch. Das Scheitern eines politischen Ausgleichs führte schließlich zur Staatskrise: König Alexander I. setzte die Verfassung außer Kraft und errichtete die erste Königsdiktatur auf dem Balkan. Am 3. Oktober 1929 hob er die Verfassung auf und der Staat wurde in Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija) umbenannt."

quelle: wiki
 

Sesselpuper

LSZ - Forum
Mitglied seit
28.02.2001
Beiträge
5.075
Reaktionen
0
Ort
Altersheim/Hamburg
du beschreibst nun wunderbar wie es von 1918-1941 war, das ist aber doch etwas lange her (was nicht heißt das es nicht die grundlage für den letztendlichen zerfall ist, bitte nicht falsch verstehen).

und ich hätte gerne eine quellenangabe über das massaker an 200k kroaten durch tito. auserdem solltest du noch einmal die willkürlich gezogen stattsgrenzen bei der bildung jugoslawiens durch tito beachten.
 

Moranthir

GröBaZ
Mitglied seit
11.10.2003
Beiträge
6.921
Reaktionen
11
Original geschrieben von Sesselpuper

offiziell werden sie das weiterhin dürfen, aber erstens werden diese stätten bald zerstört sein, und zweitens werden sie probleme haben wenn sie wirklich vor ort sind.

Stimmt. Ich erinnere mich daran, wie deutsche Soldaten ein 1000 Jahre altes Kloster verteidigen sollten und dann ausgehandelt haben, dass sie (und die Mönche) abziehen dürfen, wenn die Albaner dafür ein bischen zündeln können.
Ich sehe die Sicherheit solcher Stätten auch nicht gegeben. Ist zwar kein alleiniger Grund (hey "unsere" Heiligen Stätten liegen in Israel ^^ ) aber es ist trotzdem unverantwortlich.

es geht aber nur um den kosovo jetzt, und fakt ist das die unabhängigkeit mit den mehrheitsanteilen der bevölkerung begründet wird - und das kann man in spanien ebenso machen
Jap. Und zumindest die Katalanen würden sich dann loseisen. Ka, wie das mit den Basken ist.

serbischer unterdrückung? erm, wie bitte? ich würde mal eher sagen das die kroaten ( wo kam tito doch gleich nochmal her ) wenn überhaupt die unterdrücker in yugo waren

Obwohl Tito kroatischer und slowenischer Abstammung war hat er sich hauptsächlich auf die Serben gestützt, die in Jugoslawien auch überproportional viel Macht hatten.

Daher auch das Unabhängigkeitsstreben Kroatiens '71.


Natürlich waren die Ustscha Faschisten Kroatiens furchtbare Unterdrücker und Völkermörder aber das hat Tito auch auf dem Kerbholz.
Man gibt sich nicht viel da unten :|


Kann man machen oder zB den Basken großräumig Rechte einräumen auf die sie Anspruch haben oder ein Modell wie im Vereinigten Königreich aufbauen.

Warum haben die Basken/Katalanen/Galicier nur einen Anspruch auf ein Modell wie im Vereinigten Königreich, die Kosovaren aber auf einen unabhängigen Staat?
 
Mitglied seit
16.09.2003
Beiträge
1.278
Reaktionen
0
Wieso ist Tito Schuld, wenn ausländische Besatzer (SS, Wehrmacht, italienische Armee), fanatische Faschisten wie die Ustasha oder Tschetnikrebellen (serbische Nationalisten) auf dem Gebiet des ehe. Jugoslawien durchdrehen. Im Sinne von Rassenreinheit und Volkstumsdenken?

Die Zahl von 200.000 Toten in Bleiburg ist eine Propagandazahl, vermutlich waren es maximal 40.000 Opfer und nicht wenige davon waren Ustashafaschisten.

Das lustige ist das sich alle Volksgruppen als Opfer des Kommunismus sehen, leicht lächerlich. War wohl mal wieder "niemand dabei". Das Phänomen ist ja bekannt aus Deutschland. "Mein Opa war im Widerstand" oder "Mauerschüsse gabs hier nicht". Nationalismus bei "kleinen Völkern" ist genauso wenig eine Idendität, wie bei "großen Völkern".

Ob "Befreiungsnationalisten" (Kosovaren) oder "Großmachtsnationalisten" (Serben), exklusives Denken bleibt die Ursache für so eine Scheiße.
 
Oben