Ich bin selber zweisprachig aufgewachsen; Mutter Französin, Vater Deutscher. Bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Meine Eltern haben sich getrennt als ich noch sehr jung war (<1 Jahr), meine Mutter war dann mit mir alleinerziehend und ganztägig berufstätig. Ich kann jetzt nicht mehr mit Sicherheit sagen, wie konsequent meine Mutter damals war, aber ich denke mal es war so, dass ich in meiner Tagesfamilie/Kindergarten Deutsch und mit ihr größtenteils Französisch gesprochen habe.
Spätestens ab der Grundschulzeit haben wir auf jeden Fall beide Sprachen miteinander gesprochen und das machen wir heute auch immer noch so, je nach Situation. Hat mir jetzt nicht geschadet würde ich sagen. Ich schreibe auf Französisch sicher langsamer als auf Deutsch oder Englisch, aber das ist eine reine Praxisfrage, ansonsten gehe ich dort als Franzose durch. Hab aber auch so im Alter von 1-15 Jahren 6-8 Wochen pro Jahr Urlaub in Frankreich gemacht, danach weniger.
Läuft aber nicht immer so unproblematisch ab. Kann mich dunkel an diese Franzosentreffen erinnern, die es bei uns in der Umgebung ein mal im Monat oder so gab, waren vielleicht so zehn Leute + evtl. Partner + evtl. deren Kinder und von den Kindern habe einige wirklich nur ziemlich schlecht Französisch gesprochen.
Mein Vater hat dann wieder geheiratet - eine Engländerin. Mein Halbbruder ist mit Deutsch und Englisch aufgewachsen. War eine zeitlang etwas schwierig für ihn. Er hat die erste Klasse in Deutschland gemacht, dann sind mein Vater und seine Frau für drei Jahre nach Irland gezogen, wo er dann die Grundschule besucht hat und schließlich sind sie zurück nach Deutschland und mein Halbbruder kam auf dem Gymnasium in die fünfte Klasse. Also jeweils Schnitte zu ungünstigen Zeitpunkten. Merkt aber heute keiner mehr was von, weder Deutsch- noch Englischmuttersprachler, hat vor sechs Jahren Abi gemacht.
War leider immer ein fauler Hund, so hab ich an Sprachen außer Englisch nichts dazu gelernt. Latein kann man nicht zählen, das hab ich eh alles vergessen
schwierig weil es den Umfang nicht begreifen kann.
btw. das Gefühl für Sprachen hat ebenfalls wenig damit zu tun, ob man bilingual erzogen wurde oder nicht. Entweder man hat die kognitiven Fähigkeiten eine Sprache in den Bausteinen zu verstehen oder nicht.
Meine Mutter hat bis zum 24 Lebensjahr nur Deutsch und Englisch gekonnt und spricht mittlerweile 5 Sprachen, neben der deutschen, fließend.
True. Meine Mutter ist mit 34 nach Deutschland gezogen ohne ein Wort Deutsch zu können. Hat dann einen längeren Intensivkurz gemacht und dann direkt als Oberärztin wieder angefangen zu arbeiten. Das lustige ist ich weiß dass sie einen leichen Akzent hat wenn sie Deutsch spricht, aber weil ich damit aufgewachsen bin höre ich ihn bei ihr nicht. Bei allen anderen Franzosen höre ich ihn