Nun auch endlich District 9 im Kino geschaut und enttaeuscht worden -- wohl auch weil ich aufgrund des Hypes recht hohe Erwartungen hatte.
Der Film ist schlichtweg inkonsequent. Der Film schneidet bereits mit seinem Titel (!) das Thema soziale Ungerechtigkeit und Vertreibung an, versucht auch in der ersten halben Stunde diese naeher zu beleuchten und schafft es dabei sogar (auch aufgrund des Dokustils) eine dichte Atmosphaere zu erzeugen. Dann schwenkt das Ganze ploetzlich Richtung Action, die Thematik wird vollkommen fallengelassen, Doku-Schnitte verschwinden fast vollstaendig, das Ganze wird klischehaft-dumpf mit viel Action.
Die Aliens bleiben letztendlich komplett profillos. Koerperlich den Menschen ueberlegen, unglaublich aggressiv, dann wieder devot, schwach, ueberlegene Alienwaffen die sie nicht zum Einsatz bringen, menschliche Waffen horten, etc. Die Aliens verhalten sich exakt so, wie es die Szene benoetigt und nie so, wie es vorherige Informationen vermuten lassen wuerden. Lassen mal ihre Kinder verbrennen und schuetzen sie wenn es gerade passt. Haben keine Probleme damit Mord an Mitaliens anzusehen, bekommen aber herzzerreißende Szenen wenn sie um Versuchsopfer trauern ... Das Aliens nicht berechenbar sein muessen ist klar, aber ein derart willkuerliches und inkonsequentes Verhalten? Nein, das ist schlicht Charakterdarstellung je nach Belang und keine Kunst.
Vom klischeehafte Ende mal ganz zu schweigen. Am Ende saß ich da und dachte mir nur "was willst du eigentlich von mir, Film?". Viel Potenzial in den Sand gesetzt.