@nuttencrack3r: Von reiner "Langstrecke" redet ja auch niemand. Klar ist für 'ne Dienstreise München->Berlin fast alles besser als das eigene Auto. Aber Arbeitsweg zwischen zwei Städten? Das ist KrebsAids³. X-mal Umsteigen mit Warten, ständig volle Fahrzeuge zu den Stoßzeiten, im Vergleich zum eigenen Auto einfach saudreckig, ekelhaft, unkomfortabel und ätzend. 30 Minuten neben einer Partyleiche die stinkt wie Sau oder 'nem Alki der seine Tuberkulose in die Gegend hustet. Genau sowas hab ich etliche Jahre in der Berliner U-Bahn fast täglich gesehen. 140kg Personen die ungeniert ihre Massen an Dich drängen, Assis die mitten im Berufsverkehr ihr scheiß Fahrrad, 'nen 150l-Survival-Rucksack oder ein Saxophon in die Bahn schlörren müssen. "Tschuldigung, Tschuldigung, kann ich mal durch, sorry, bitte ich muss hier mal durch"... No way.
Natürlich kannst du jetzt sagen "Ja aber in machen Gegenden stehst Du 'ne Stunde im Stau!". Aber ernsthaft, bevor ich mir die ÖPNV antue stehe ich lieber bei guter Musik vollklimatisiert im Stau. Kommt zeitlich aufs Selbe raus und ich hab meine Ruhe. Oder ich fahr von vornherein 'ne Strecke bei der ich den Stau umfahre. Bin ja flexibel und irgendwann kennt man die Ecken und Zeiten sehr genau wo nichts mehr geht. Dann lieber 15 Minuten Umweg über die Dörfer. Und hab das Auto noch für andere Dinge die ich auf dem Arbeitsweg direkt mit erledigen kann, was mit den ÖPNV einfach nicht geht. Größere Einkäufe, Transporte, jemanden abholen, jemanden wegbringen whatever.
Diese Probleme wird man auch immer nur lokal oder überregional lösen können: Also ÖPNV kann gut funktionieren bei absoluter Kurzzstrecke (aka innerhalb einer Stadt mit gut ausgebautem und hoch frequentiertem Netz) oder für die Langstrecke als Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen weit entfernten Städten. Für den täglichen Arbeitsweg abseits von Städten wird man immer Individualverkehr brauchen, weil die Alternative die pure Hölle ist. Aber das können ja z.B. Abruf-Autos in einem Car-Sharing-System sein, die sparsam motorisiert und sauber konzipiert sind. Wenn es mich garantiert von zu Hause abholt und nach der Arbeit wieder heim bringt, interessiert es mich einen Dreck ob in den 8 Stunden dazwischen wer anders damit fährt. Dann muss ich es mir auch gar nicht kaufen, sondern "miete" es mit 'ner Flatrate. Das ist halt aber auch erst realistisch, wenn die Fahrzeuge autonom unterwegs sind, damit ich sie tatsächlich wie ein Taxi rufen oder bestellen kann wie ich sie brauche und sie keiner dorthin bringen muss (der ja bezahlt werden will). Denn selbstverständlich zahlt keiner dafür Taxipreise, die Kosten müssen deutlich unter den Unterhaltskosten eines eigenen Autos liegen, sonst bleibt man doch lieber bei dem.