Die USA sind nun auch rechtlich ein "Polizeistaat"

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US-Präsident Obama wollte Guantanamo schließen - und ist gescheitert: Jetzt unterzeichnete er ein Gesetz, das die Auflösung des Lagers de facto unmöglich macht. Zudem erlaubt die neue Regelung die zeitlich unbeschränkte Festsetzung Terrorverdächtiger.

(...)

Insgesamt umfasst der NDAA mehrere hundert Seiten, umstritten sind jedoch vor allem zwei Abschnitte, die den Anti-Terror-Kampf betreffen. Sie sehen unter anderem vor, dass:

  • die US-Regierung Terrorverdächtige ohne Gerichtsverfahren festsetzen kann.
  • Nicht-US-Bürger, die mutmaßliche Qaida-Kader sind, in Militärgewahrsam genommen werden sollen.
  • das US-Militär im Ausland Gefangenenlager errichten darf.
  • das US-Militär Terrorverdächtige innerhalb oder außerhalb der USA festnehmen, verhören und ohne zeitliche Beschränkung festhalten kann.

Einzelregelungen sorgen zudem in der Summe dafür, dass die Auflösung Guantanamos de facto unmöglich gemacht wird. So darf zum Beispiel kein Regierungsgeld dafür verwendet werden, die verbleibenden 173 Gefangenen auf US-Festland zu bringen.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,807132,00.html

Damit rückt ein Urlaub in den USA wohl in unerreichbare Weite...

--

Hat die USA damit schon "alles erreicht" oder glaubt ihr, dass es in nächster Zukunft noch schlimmer in dem "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" wird? Ich hatte ja erst gehofft, dass es durch unter einem Demokraten besser wird als unter einem Republikaner, aber da habe ich mich wohl geirrt.

Die Organisation Human Rights Watch erklärte, Obama werde in die Geschichte eingehen als der US-Präsident, der "zeitlich unbeschränkte Festsetzungen ohne Prozess im US-Recht verankert hat".
 
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Das ist wirklich mal Trollerei auf GANZ hohem Niveau, Respekt Obama.

Mir im Grunde egal, weil ich nicht aussehe wie ein Terrorist und mich eh nix in dieses Land zieht. Aber grundsätzlich natürlich uncool, bin mal gespannt was sich daraus noch entwickelt.
 

YesNoCancel

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So ne Rolle rückwärts muß man erst mal hinbekommen. Bushs Politik war ja wenigstens irgendwie berechenbar, weil er grundsätzlich diesen beschissenen Kurs für richtig hielt. Aber bei Obama ist es sogar noch schlimmer, er könnte glatt in der SPD sitzen. Er hatte ebenfalls "Bauchschmerzen" beim Unterzeichnen dieses Gesetzes ... WTF.
 

Der Bankräuber

Guest
das US-Militär Terrorverdächtige innerhalb oder außerhalb der USA festnehmen, verhören und ohne zeitliche Beschränkung festhalten kann.

:rofl2:

p.s. lal friedensnobelpreis
 

Deleted_504925

Guest
am besten finde ich ja "außerhalb der usa"
usa > nationales recht der einzelnen staaten
 
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Tja, da zeigt sich wieviel (oder wie wenig) Einfluss ein Präsident in den USA eigentlich hat, vor allem wenn Wahlen näher rücken.
 
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Verstehe hier die Aufregung nicht, Amerika macht das alles doch sowieso schon, auch ohne Gesetz. Was Obama macht ist hier lediglich die unausgesprochenen Richtlinien, an die sich alle halten niederzuschreiben.
 
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Er hat versucht das Lager per Dekret aufzulösen, ist aber im Kongress gescheitert (wie so ziemlich alles andere) und zudem wollte niemand die 140 verbliebenen Insassen aufnehmen. Die Erweiterung des "Patriot Acts" ist auch nicht auf seinem Mist gewachsen, aber das er scheinbar wirklich alles nur abnickt macht Ihn wirklich zu einer riesen Enttäuschung....
 
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Ja und?

Vorher war Amerika ein Unrechtsstaat und Polizeistaat.
Jetzt ist Amerika ein Rechtsstaat und Polizeistaat.

Das ist imho ein Fortschritt.

Ein Staat ist kein Rechtsstaat nur weil er sich "wir dürfen alles" ins Gesetz geschrieben hat...
 
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Jetzt ist das Unrecht im Gesetz verankert, das macht es noch viel schlimmer ...
Die USA wird der Untergang der westlichen Welt sein.
 

Der Bankräuber

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und ich sage, china wird der untergang der westlichen welt sein. flame war inc!
 
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wow von dieser Wendehalspolitik könnte ja selbst unsere Regierung noch was lernen :rofl2:
 
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und ich sage, china wird der untergang der westlichen welt sein. flame war inc!

Verschiedene Seiten der gleichen Münze ;)
Wenn die USA nicht so einen Blödsinn machen würden dann könnte die westliche Welt ihre Vorteile ausnutzen und China die Stirn bieten.
Durch die lächerliche US-Politik die bis nach Europa reicht fahren wir aber gerade gegen die Wand, wovon China profitieren wird.
Das liegt aber nicht daran, dass China irgendwie toll wäre, sondern einfach daran, dass wir (insb. die USA) Mist bauen.
 
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Ein Staat ist kein Rechtsstaat nur weil er sich "wir dürfen alles" ins Gesetz geschrieben hat...

Hat er hier aber nicht.
Die USA muss sich genauso wie Deutschland an die jeweilige Verfassung des Landes halten. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen kann der Staat aber die Gesetze beliebig aufstellen.
Sie mögen dir zwar nicht gefallen, aber solange sich der Staat an seine Verfassung hält und diese einen Rechstaat garantiert, solange handelt es sich auch um einen Rechtsstaat.
 
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Wollte schon länger mal schreiben, wie die USA sich seit längerem zum faschistischen Staat mausert. Hier also nur ein weiterer Schritt.

http://www.guardian.co.uk/world/2007/apr/24/usa.comment
Artikel aus 2007. Gewisse Punkte waren ja bereits erfüllt (Guantanamo und Konsorten), andere haben sich inzwischen bewahrheitet (US-Bürger werden im Ausland ohne Prozess weggebomt, jetzt dieses neue Gesetz hier wo man alles und jeden wegsperren kann) und weitere werden sicher folgen (weitere militarisierung der Polizei etc.)
 

Teegetraenk

Tippspielmeister WM 2006
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Hat er hier aber nicht.
Die USA muss sich genauso wie Deutschland an die jeweilige Verfassung des Landes halten. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen kann der Staat aber die Gesetze beliebig aufstellen.
Sie mögen dir zwar nicht gefallen, aber solange sich der Staat an seine Verfassung hält und diese einen Rechstaat garantiert, solange handelt es sich auch um einen Rechtsstaat.

Das ist nur eingeschränkt richtig. Ein wesentlicher Bestandteil eines modernen Rechtsstaates ist nicht nur Verfassungstreue, sondern auch die Bindung an bestimmte Rechtsstaatsprinzipien, in deren Lichte die Verfassung interpretiert wird. Du siehst, so einfach kann man es sich nicht machen ;)

Übrigens sind auch Diktaturen in den meisten Bereichen "Rechtsstaaten" im Sinne von "halten sich an das Gesetz". Erst wenn ein derartige Diktatur ihre Interessen nicht mehr per Gesetz durchsetzen kann, greift sie zu illegalen aber durch die Staatsmacht getragene Maßnahmen. Das nennt man Doppelstaatentheorie.
 
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Na das ist dann wohl die konsequenz für das ja der republikaner zur erhöhung der schuldengrenze. Ein gesetz, das im endeffekt doch sowieso nur dazu da ist der opposition zu erlauben den präsidenten ein wenig zu erpressen.
Das sich republikaner und demokraten nur in gesellschaftspolitischen fragen ein wenig unterscheiden sollte nun aber wirklich nicht großartig verwundern.
Glaube nicht, dass diese gesetze hauptsächlich für den krieg gegen den terror gemacht worden sind, im aussland machen die amis schon immer was sie wollten es zieht sie ja auch keiner zur rechenschaft. Denke mir, dass ganze zielt eher darauf ab die eigenen bürger unbegrenzt festhalten zu können, wenn sie sich als linksterroristen entpuppen, viel spass occupy wallstreet...

Ps: Ist der begriff "terrorist" oder "terroristische aktivitäten" irgendwo im us gesetz definiert?
 
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Sag das mal den Chinesen, die für Meinungsfreiheit protestieren und dann drei Jahre im Sklavenlager mit Elektroknüppeln misshandelt werden. Das ist mir aber unangenehmer als n paar Marines, die auf meine tote Leiche pissen.

wir kriegen den gerechten fick der uns gebührt, was haste erwartet nach zweitausend jahren kapitalismus, ausbeutung und mord? die geben genauso wenig fick auf menschenrechte wie wir.
 

Der Bankräuber

Guest
wir kriegen den gerechten fick der uns gebührt, was haste erwartet nach zweitausend jahren kapitalismus, ausbeutung und mord? die geben genauso wenig fick auf menschenrechte wie wir.

Verstehe. Ein Chinese, der für Meinungsfreiheit protestiert, hat es auf Grund von zweitausend Jahren Kapitalismus, Ausbeutung und Mord gar nicht anders verdient als ins Konzentrationslager gesteckt zu werden? Was bist du denn für einer? :hum:
 
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nein, wir haben es nicht anders verdient wenn die chinesen uns ficken weil wir sie und den rest der welt zweitausend jahre gebumst haben.
 
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Na die chinesen wollen halt auch ihr stück vom kuchen...
 
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occupy wallstreet...

Gg no re. Auch wenn die viel populistisch waren/sind, so haben sie immerhin den Fokus darauf gelegt, dass im freien Finanzmarktwesen so einiges falsch läuft. Bin mal gespannt, was da passiert (und wieviel man davon mitkriegt)

:rofl2:

p.s. lal friedensnobelpreis

Sowas von #. Mich würde ja mal auch interessieren, wie die Gesetzesschreibung im Amiland im Detail abläuft, d.h. was wirklich passiert, z.b. was Obama dazu treibt, sich so krass zu verbiegen.
 
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wie kann die usa denn in ihrer verfassung festlegen, was sie im ausland legal machen darf?
O.o
 
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Öhm, ganz einfach: Man ergänzt die Verfassung entsprechend? oO

Jeder Staat kann doch festlegen, wo nach seinen Vorstellungen die eigenen Gesetze gelten sollen. Ob andere Staaten das anerkennen, ist eine ganz andere Frage.


Mich würde ja mal auch interessieren, wie die Gesetzesschreibung im Amiland im Detail abläuft, d.h. was wirklich passiert, z.b. was Obama dazu treibt, sich so krass zu verbiegen.
Mir fallen nur zwei Möglichkeiten ein:
1. Machtgier: Er hat gemerkt, dass seine Außenpolitik und seine Ansichten zur Terrorbekämpfung ihn die Wahl kosten könnte. Und weil er das nicht will, unterzeichnet er lieber jetzt das Gesetz und bleibt vielleicht an der Macht, als dass er die Macht verliert und dass das Gesetz dann ohnehin in Kraft tritt. So funktioniert Demokratie nun mal, wenn sie nicht wie in unserer Verfassung durch die Grundrechte gezügelt wird. Ich hatte im Studium mal eine Vorlesung zum US-Recht bei einem US-Amerikaner. Der hat wiederholt deutlich gemacht dass er (und viele seiner Landsleute) es einfach nicht begreifen können, wie wir hier unser Parlament so krass beschränken können in seiner Macht.
2. Erkenntnis. Er hat erkannt (ich bewerte das mal ausdrücklich nicht, weder positiv noch negativ), dass er mit diesen Gesetzen das eigene Volk besser schützen kann, als ohne. Dass er dabei dem Missbrauch Tür und Tor öffnet, dass er es ermöglicht, dass Unschuldige aus anderen Nationen leidet, nimmt er dazu in Kauf.

Wahrscheinlich ist es sogar beides.
 
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Ich glaube er meinte eher, dass die amerikanische verfassung ja nur für amerika gilt und man daher im ausland tun und lassen kann was man will...
 
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Das ist nur eingeschränkt richtig. Ein wesentlicher Bestandteil eines modernen Rechtsstaates ist nicht nur Verfassungstreue, sondern auch die Bindung an bestimmte Rechtsstaatsprinzipien, in deren Lichte die Verfassung interpretiert wird. Du siehst, so einfach kann man es sich nicht machen ;)
Das ist schon richtig, nur ist für das interpretieren vor allem die Judikative zuständige. Es wäre zwar wünschenswert wenn sich die Legislative auch daran halten würde, aber das funktioniert ja selbst in Deutschland mehr schlecht als Recht.
 
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Das ist schon richtig, nur ist für das interpretieren vor allem die Judikative zuständige.
Das trifft es auch nicht ganz. Die Judikative ist von der Verfassung mit der Macht ausgestattet, die Interpretation durchzuführen und dann die Rechtslage festzustellen. Nichtsdestotrotz muss sie sich bei der Interpretation davon leiten lassen, was der Gesetzgeber wollte, ob es ihr nun passt oder nicht. Für die Bedeutung, für den Inhalt des geschriebenen Rechts ist der Gesetzgeber verantwortlich, nicht die Judikative.

Wird leider ständig von den einfachen Bürgern verwechselt. Jüngstes Beispiel: Der Lehrerfreispruch und die entsprechenden Reaktionen...
 
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Mir fallen nur zwei Möglichkeiten ein:
1. Machtgier: Er hat gemerkt, dass seine Außenpolitik und seine Ansichten zur Terrorbekämpfung ihn die Wahl kosten könnte. Und weil er das nicht will, unterzeichnet er lieber jetzt das Gesetz und bleibt vielleicht an der Macht, als dass er die Macht verliert und dass das Gesetz dann ohnehin in Kraft tritt.
Nur um hier mßverständnisse Vorzubeugen, hier geht es nicht so sehr um die Außenpoltik, sondern vor allem auch um innenpolitik, sprich das da:
die US-Regierung Terrorverdächtige ohne Gerichtsverfahren festsetzen kann.
bezieht sich auch und vor allem auf amerikanische Bürger im Innland, welche der Staat einkassieren kann.
 
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Einfach mal die drei Worte weiterlesen. ;)
Das Gesetz regelt nicht nur die Festsetzung von US-Bürgern im Inland, sondern auch einiges zum Verhalten im Ausland.
 
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Klar, nur hast du hier mit Machtgier argumentiert, und hier ist der Hauptkritikpunkt eben die Geschichte im Innland, den Amis ist doch egal was sie im Ausland so machen.

Wird leider ständig von den einfachen Bürgern verwechselt. Jüngstes Beispiel: Der Lehrerfreispruch und die entsprechenden Reaktionen...

Ähm , zusammenhang?
Es wurde geklärt wann ein Obhutsverhältnis vorliegt, das wars dann aber auch.
 
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bezieht sich auch und vor allem auf amerikanische Bürger im Innland, welche der Staat einkassieren kann.
höchstwahrscheinlich geht es bei dem Gesetz eben nicht um amerikanische Bürger und nur ums Inland wohl auch kaum...also deine Mangel an Leseverständnis ist manchmal echt überwältigend :doh:
 
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höchstwahrscheinlich geht es bei dem Gesetz eben nicht um amerikanische Bürger und nur ums Inland wohl auch kaum...also deine Mangel an Leseverständnis ist manchmal echt überwältigend :doh:

Worüber glaubst du regen sich die Amis mehr auf:
1.) Die Inhaftierung von Ausländern im Ausland
2.) DIe Inhaftierung von Amerikanern in der USA(+Ausland)

?
 
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wer redet denn von Amis die sich aufregen? wtf?

es geht hier um Terrorverdächtige...ich denke mal die allermeisten die in Guantanamo hocken, werden wohl kaum Amis sein -_-
 
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Obama selbst ist ausdrücklich nicht zufrieden mit dem Gesetz. Bei der Unterzeichnung erklärte er, er habe "ernsthafte Vorbehalte". Er versprach, dass seine Regierung das Gesetz so auslegen werde, dass keine US-Bürger zeitlich unbefristet festgesetzt werden würden.

Was ja wohl eindeutig zeigt, dass dies mit diesem gesetz möglich wird.
 
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Klar, nur hast du hier mit Machtgier argumentiert, und hier ist der Hauptkritikpunkt eben die Geschichte im Innland, den Amis ist doch egal was sie im Ausland so machen.
Ah ok verstehe. In den USA ist es aber so, dass dort die gut und hart arbeitende Polizei den Respekt und das Vertrauen bekommt, den bzw. das sie verdient. Dort ist der Polizistenhass nicht so weit verbreitet wie bei uns. Das muss man sich klar machen, um zu verstehen, warum sich die US-Bürger nicht dagegen auflehnen. Die Vertrauen darauf, dass diese weitgehenden Befugnisse nicht zu willkürlichen Verhaftungswellen führen, sondern dass die Terrorabwehrbehörden nur jene verfolgen, die auch wirklich Terroristen sind bzw. dass sie die Unschuldigen sofort wieder freilassen, wenn der Verdacht sich nicht erhärtet.

Zur Erinnerung: Auch bei uns können Personen ohne Urteil festgehalten werden, auch über längere Zeit. Wer hinreichend verdächtig ist, kann in Untersuchungshaft verbracht werden. Selbst die richterliche Anordnung ist entbehrlich, wenn das wegen der Dringlichkeit nicht anders geht - sie muss dann "nur" nachträglich eingeholt werden. Der Unterschied besteht dort also vor allem im Verfahren (kein Richterbeschluss, keine zeitliche Begrenzung).

Auch wenn diese Regelungen in unseren Augen...ich sags mal vorsichtig...rechtstaatlich bedenklich sind, so ergeben sie doch Sinn. Die USA bewerten an dieser Stelle die Gefahrenabwehrnotwendigkeit höher, als den Grundrechtsschutz der Verdächtigen. Wenn man das tut (was bei uns aufgrund der Grundrechte so nicht ginge), dann ist das Gesetz aber rational, weil es die Effizienz der Terrorabwehr erhöht bzw. zumindest erhöhen kann. Das Gesetz gibt erstmal nur die Befugnis, etwa ohne richterlichen Beschluss jemanden in U-Haft zu nehmen. Die Behörden können das tun, sie müssen es aber nicht. Solange man darauf vertraut, dass kein Missbrauch stattfindet, bzw. solange man den erwarteten Gewinn im Verhältnis zum seltenen Missbrauch als höher einstuft, ist die Regelung vertretbar. Wir haben uns (hauptsächlich wegen unserer Geschichte) grundsätzlich dagegen ausgesprochen. Die USA haben da ein anderes Verständnis. Und deren Probleme, insbesondere in Bereichen wie Kriminalität, Waffenbesitz, Terrorgefahr sind ganz erheblich größer, als bei uns. Dementsprechend höher sind auch die Bedürfnisse, die dort an eine effektive Gefahrenabwehr gestellt werden. Vergleich alleine mal eine normale Pkw-Kontrolle hier und dort. Würde eine Landesregierung hier erklären, sie wolle Kontrollen nur noch durchführen, während dem Fahrer eine Schussbereite Waffe an den Kopf gehalten wird, wäre der Aufschrei hier ungeheuerlich. Aber in den USA ist auch das nötig, weil Polizisten dort zu hunderten ermordet wurden, bis man das dort als Standard-Verfahren eingeführt hat. Auch das sollte man bedenken, bevor man voreilig darüber urteilt.

Ich will nicht sagen, dass deren Vorgehen besser oder schlechter wäre, als unseres. Ich versuche nur zu erklären, wieso die Bevölkerung dort solche Gesetze nicht ablehnt. Die Mehrheit der Bürger, nicht eine böse Regierung! Und dass Obama sich evtl (auch) deshalb gezwungen sah, seine Politik in dem Bereich dem Willen der Bevölkerung anzupassen.
 
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