Die Pendlerpauschale ist wieder da

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Wie halt alle geschickt die Zeitverträge und leiharbeiter umreden.

Sollen so leute alle 3 monate umziehen? Seid ihr dumm wie Brot?
Festverträge sind heutzutage alles andere als die Regel!

Dass manche Leute hier vor Dummheit nicht sterben grenzt an nem Wunder...

Die Leute die Weiter weg wohnen haben von der Pauschale nichts, das Geld geht beim Tanken drauf.
Diese Leute sind Glücklich Arbeit zu haben, aber bestimmt nicht jeden tag 1-2h früher aufzustehen und 1-2h später zu haus zu sein.

Aber hey ok, streichen wir am besten auch die abgaben fürs Kindergeld und die Gelder aller einrichtungen die dafür aufgewendet werden.

Sollen doch die leute dafür zahlen die Kinder haben...
Das Thema kann man natürlich noch für genug andee Bereiche durchgehen...

Gott lass Hirn regnen... bitte!
 
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Na immer doch, dann aber bitte alles abschaffen was mit Abgaben für "andere" zu tun hat. Fänd ich klasse.
 
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Original geschrieben von Skaarj
Wie halt alle geschickt die Zeitverträge und leiharbeiter umreden.

Sollen so leute alle 3 monate umziehen? Seid ihr dumm wie Brot?
Festverträge sind heutzutage alles andere als die Regel!

Dass manche Leute hier vor Dummheit nicht sterben grenzt an nem Wunder...

Die Leute die Weiter weg wohnen haben von der Pauschale nichts, das Geld geht beim Tanken drauf.
Diese Leute sind Glücklich Arbeit zu haben, aber bestimmt nicht jeden tag 1-2h früher aufzustehen und 1-2h später zu haus zu sein.

Aber hey ok, streichen wir am besten auch die abgaben fürs Kindergeld und die Gelder aller einrichtungen die dafür aufgewendet werden.

Sollen doch die leute dafür zahlen die Kinder haben...
Das Thema kann man natürlich noch für genug andee Bereiche durchgehen...

Gott lass Hirn regnen... bitte!

Diese Tatsachen und Überlegungen beziehe ich durchaus in mein Denken ein, sehe das aber als selbstverständlich, dass man sich darüber im klaren ist, was es für solche Leute bedeutet. Aber anscheinend ist es hier so manchem scheiß egal, ob diese dann von ihrem 0815 Lohn, zu dem sie im schlimmsten Fall zusätzlich noch Hartz 4 beziehen, komplett den Sprit decken müssen, weil ihr Sklaventreiber von Arbeitgeber verlangt, dass sie gefälligst pünktlich zur Arbeit kommen sollen, wie ist ihm, wie unseren Kandidaten hier auch, scheiß egal. Hauptsache Arbeitskraft! Ein Armutszeugnis hier sparen zu wollen!
 

voelkerballtier

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Die Diskussion hier ist ziemlich sinnfrei, da, wie ich ein paar posts eher schon feststellte, die meisten scheinbar überhaupt nicht wissen wovon sie überhaupt reden: Der Staat erstattet doch die Fahrtkosten nicht - die bezahlt in jedem Fall der Arbeitnehmer von seinem Gehalt. Ob es sich für ihn lohnt umzuziehen oder nicht muss er selbst entscheiden. Hier geht es allein darum, ob er auf diese Kosten noch Steuern zahlen muss, obwohl er sie direkt wieder für die Anfahrt zur Arbeitstelle ausgeben muss. Und da hat das Gericht meiner Meinung nach völlig recht, dass diese Kosten ganz klar ab dem 1. Kilometer als Werbungskosten zu zählen sind (wobei die Fahrtkosten für alles <5km eigentlich verschwinden sind da man das gefälligst mit dem Rad fährt...), da sie ganz klar unvermeidlich für das Fortführen der beruflichen Tätigkeit sind. Genau wie Bücher zur Fortbildung übrigens.
 
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Original geschrieben von FA_xIlO


Das Argument zieht nicht. Jeder trägt seinen Teil dazu bei. Wieso nicht gleich Hartz 4 abschaffen MegaVolt? Und alles andere was mit Steuern zu tun hat und wovon andere profitieren, gleich mit! Da die Politik unfähig ist ein faires Model zu schaffen, ist die Pendlerpauschale immernoch die bessere Lösung von beiden - nämlich, als gar keine.

Nein. Man hätte nur die verwöhnten Bürger garnicht erst mit so einer Pauschale zum aus-den-Städten-ziehen motivieren dürfen. Dass dieser Fehler nunmal gemacht wurde und einige Menschen jetzt fest mit dem Geld rechnen kann doch kein Grund sein, ihn nie wieder zu beheben.
 
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Oh, das hab ich gar nicht berücksichtigt. In dem Sinne finanziert der Bürger das ja gar nicht mit, der Staat erlässt nur einem die Steuer. Ergo: MegaVolt finanziert nicht die Pendlerpauschale.
Puh, nochmal Glück gehabt.
Aus den Städten ziehen? In die Städte ziehen? Der verwöhnte Bürger war mal einst ein dummer Bauer. Wessen Fehler war das nochmal?
Also meinen Arbeitsplatz könnte man auch hier in die Ecke herziehen. Hab ich kein Problem damit...
 
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abgaben generell senken. in den usa kostet der liter sprit keine 40 eurocent. das nenn ich mal deregulierung. wenn man hier nicht diese horrenden steuern auf den sprit haette, muesste man pendlerpauschalen etc gar nicht einfuehren. die eine regulierung bedingt die andere. das ist ein schlag ins gesicht für jeden eigenverantwortlich handelnden menschen
 

Clawg

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Original geschrieben von FA_xIlO
Oh, das hab ich gar nicht berücksichtigt. In dem Sinne finanziert der Bürger das ja gar nicht mit, der Staat erlässt nur einem die Steuer. Ergo: MegaVolt finanziert nicht die Pendlerpauschale.
Puh, nochmal Glück gehabt.

Vereinfacht bezahlt er die Straßen für die Pendler.
 

shaoling

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Der Thread ist echt eine Karikatur des sozialromantischen Molochs, in dem wir mittlerweile leben.

MegaVolt stellt eine absolut einwandfreie und stichhaltige Argumentation auf, auf die offenbar auch niemand eingehen kann, aber hey, wenn es keine vernünftigen Gegenargumente gibt, kann man ja ein paar unvernünftige erfinden.

xilo heult die ganze Zeit rum und tut so, als wäre es eine Zumutung, dass Menschen für sich selbst sorgen müssen - was in den jahrtausenden menschlicher Geschichte ja auch noch nie funktioniert hat.

Syzygy greift zur klassischen Lafontaine-Verteidigung: Man berufe sich auf einen irrelevanten Einzelfall, lade ihn emotional auf, appelliere ein wenig an das sentimentale Herz des Zuschauers und stelle so eine politische Grundauffassung in Frage.

Dann kommt noch Skaarj und gibt etwas den Affenmenschen in der Runde, damit auch wirklich für jeden was dabei ist.


Großes Kino, Leute, ihr wisst, was abgeht, von wegen Gerechtigkeit und so... :rofl2:

Original geschrieben von voelkerballtier
Hier geht es allein darum, ob er auf diese Kosten noch Steuern zahlen muss, obwohl er sie direkt wieder für die Anfahrt zur Arbeitstelle ausgeben muss. Und da hat das Gericht meiner Meinung nach völlig recht, dass diese Kosten ganz klar ab dem 1. Kilometer als Werbungskosten zu zählen sind (wobei die Fahrtkosten für alles <5km eigentlich verschwinden sind da man das gefälligst mit dem Rad fährt...), da sie ganz klar unvermeidlich für das Fortführen der beruflichen Tätigkeit sind. Genau wie Bücher zur Fortbildung übrigens.
Tja, da bist du ja schon auf den großen Widerspruch gestoßen. Wühl noch etwas tiefer und du erhältst die richtige Antwort: Es ergibt keinen Sinn, irgend jemanden durch Steuererleichterungen, Subventionen oder dergleichen zu bevorzugen.
Warum nicht? Ganz einfach: weil man keine Grenze ziehen kann.

Sobald du mal mit so einer Scheiße anfängst, bist du chancenlos, irgendeinen Punkt zu finden, wo das sinnvoll aufhört.
Und du glaubst doch wohl nicht, dass davon die am meisten profitieren, die es brauchen? Die sind froh, wenn sie irgendwie ihre Steuererklärung hinbekommen.

Die größten Profiteure von solchen Scharaden sind immer die mit der fetten Kohle, weil bei denen wirklich was dabei rumkommt, wenn sie bis zum Geht-nicht-mehr tricksen und feilschen: Das "Geschäftsessen" hier, die schicke "Arbeitswohnung" (wohl eher Mätressendomizil) dort, vielleicht noch ne kleine Yacht gefällig, die zu Repräsentationszwecken unverzichtbar ist etc.


Es sind immer "die da oben", die davon am meisten profitieren und sich um die größten Beträge drücken können.
Das ist einfach unverhinderbar, weil die am versiertesten sind und bereit, für die größte Expertise zu zahlen.
Was der kleine Mann dabei gewinnt, ist ein Mäuseschiss gegen das, was am oberen Ende verloren geht, weshalb die Steuersätze keine echten Sätze, sondern eher grobe Richtlinien werden. Du wirst wenige Höchstverdiener finden, die annähernd zahlen, was sie nach Satz zahlen mussten, weil sie wissen, wie es besser geht - und weil der Staat ihnen aufgrund solcher bescheuerten Rücksichtnahmen die Möglichkeit dazu gibt.

Von dem Geld, das man mehr einnehmen könnte, wenn man die theoretischen Sätze auch endlich praktisch einnähme, könnte man gerade für mittlere Einkommen (Stichwort kalte Progression) veritable Steuersenkungen finanzieren.


Aber ne, das ist ja zu pauschal, zu kalt, zu sachlich, zu herzlos - zu gerecht.
Machen wir lieber hier eine kleine Ausnahme, und dort dann auch noch, weil wär ja sonst wieder ungerecht und so etc.

Am gerechtesten wäre es doch sowieso, wenn der Staat einen Beamten in das Haus jedes Bürgers schicken würde, der dann seine Herkunft, genetische Veranlagung und Lebensgeschichte analysiert und ihm aufgrund dessen dann eine ganz persönliche Rechtssprechung zaubert, so dass dann wirklich gewährleistet ist, dass der Einzelfall seine vollständige Würdigung erfährt.
 

voelkerballtier

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Der Thread ist echt eine Karikatur des sozialromantischen Molochs, in dem wir mittlerweile leben.

MegaVolt stellt eine absolut einwandfreie und stichhaltige Argumentation auf, auf die offenbar auch niemand eingehen kann, aber hey, wenn es keine vernünftigen Gegenargumente gibt, kann man ja ein paar unvernünftige erfinden.

xilo heult die ganze Zeit rum und tut so, als wäre es eine Zumutung, dass Menschen für sich selbst sorgen müssen - was in den jahrtausenden menschlicher Geschichte ja auch noch nie funktioniert hat.
In erster Linie meinte ich MegaVolt mit meinem Post - seine Argumentation ist für mich weder stichhaltig noch ansatzweise realitätsnah. Niemand finanziert den Anfahrtsweg von Leuten - jeder bezahlt das aus eigener Tasche. Die Frage ist, ob man auf diesen Betrag noch Steuern zahlen muss oder nicht (ich wiederhole mich, tut mir leid). Und in meinen Augen ist es absolut vernünftig, Ausgaben, die direkt für die Ausübung des Berufs nötig sind, von der Steuer zu befreien (ist ja bei jeder Firma usw auch so). Natürlich sind die ganzen sozial-gesellschaftlichen Argumente nüchtern betrachtet hinfällig, aber gerade MegaVolt präsentiert in meinen Augen ebenfalls absolut keine brauchbare Argumentation gegen die Steuerbefreiung.

Auf den Rest will ich nicht wirklich eingehen, da man sofort wieder bei der grundsätzlichen Diskussion über Gesellschaftsordnung und System ist. Anmerken will ich nur noch, dass ich Claws Post (Straßenfinanzierung) mal wieder total am Thema vorbei, extrem provozierend und einer gemäßigten Diskussion abträglich finde.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
...Von dem Geld, das man mehr einnehmen könnte, wenn man die theoretischen Sätze auch endlich praktisch einnähme, könnte man gerade für mittlere Einkommen (Stichwort kalte Progression) veritable Steuersenkungen finanzieren.

Eben, und da so etwas nicht so schnell eintreten wird, befürworte ich weiterhin das "kleine" Extra für den kleinen Mann. Trotz Mißbrauch...
Außerdem tust du mir unrecht. Bei den Dumpinglöhnen heutzutage, kann man es sichs tatsächlich nicht mehr leisten, sichs zu leisten. Ist zwar keine Regel, aber auch nicht unbedingt gerade eine Ausnahme. Doch moment mal, ich habe die Lösung schlechthin: Pendlerpauschale abschaffen! Nach Amsterdam ziehen! Sich ein Fahrrad kaufen! -> Happy End. Mein Gott, wir haben die Weltformel gefunden!
Und wenn Holland durch den Klimawandel untergeht, setzen wir alle schnell noch die Segel!
 

shaoling

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Original geschrieben von voelkerballtier
Und in meinen Augen ist es absolut vernünftig, Ausgaben, die direkt für die Ausübung des Berufs nötig sind, von der Steuer zu befreien (ist ja bei jeder Firma usw auch so).
Warum soll das vernünftig sein?

Ich sehe keinen einzigen guten Grund, der dafür spricht, dafür aber einen sehr gewichtigen dagegen: Niemand kann genau sagen, geschweige denn überprüfen, welche Ausgaben wirklich für die Ausübung des Berufs nötig sind und welche nicht.
Da ist schlicht Willkür am Werk, die ein enormes Missbrauchspotential birgt, von dem auch großzügig Gebrauch gemacht wird - und das von Gutverdienern sehr viel mehr als von Schlechtverdienen, weil erstere natürlich viel höhere "Ausgaben, die für die Ausübung ihres Berufs nötig sind" haben. Man hat somit noch eine indirekte Umverteilung von unten nach oben mit drin, weil Stärkere mehr entlastet werden als Schwächere.

Und das Beste ist ja: Es bringt gar nichts. Es ändert am Nettolohn überhaupt nichts.
Wenn ich einen Job annehme, dann gehen die notwendigen Kosten, die ich in meine Arbeit dort investieren muss, so oder so vom Bruttogehalt ab. Ob ich darauf jetzt Steuern zahle oder nicht, ergibt keinen Unterschied, sofern ich mir dessen erstmal bewusst bin.
Ich schaue mir ja, wenn ich klug bin, niemals einfach den Bruttolohn an, sondern den Nettolohn, von dem ich solche notwendigen Ausgaben natürlich abziehe. Ob ich dazu jetzt noch die steuerlichen Besonderheiten einkalkulieren muss, ist völlig egal - es kostet mich sogar zusätzlich Zeit und Mühe, wenn ich das tun muss.

Original geschrieben von voelkerballtier
Natürlich sind die ganzen sozial-gesellschaftlichen Argumente nüchtern betrachtet hinfällig, aber gerade MegaVolt präsentiert in meinen Augen ebenfalls absolut keine brauchbare Argumentation gegen die Steuerbefreiung.
Doch, er hat z.B. sehr stichhaltig auf ihre Willkür hingewiesen.
Was ist, wenn ich mir gar kein Auto leisten kann und die Verkehrsanbindung meines Heimatortes mich zu unflexibel macht?
Dann bin ich wohl oder übel gezwungen, in die Stadt zu meinem Arbeitsplatz zu ziehen, wo ich dann eine höhere Miete zahle.
Bekomme ich dafür jetzt vielleicht eine Steuervergünstigung, weil diese Mietdifferenz eine für den Beruf notwendige Ausgabe ist?
Nein, krieg ich nicht.

Original geschrieben von FA_xIlO
Eben, und da so etwas nicht so schnell eintreten wird, befürworte ich weiterhin das "kleine" Extra für den kleinen Mann. Trotz Mißbrauch...
Hast du eigentlich nicht zugehört?

Sonderregelungen im Steuerrecht sind keine Extras für den kleinen Mann, sondern bringen hauptsächlich dem großen Mann etwas.

Und wenn wir schon so anfangen, kommen wir nie auf nen grünen Zweig, weil dann jeder losflennt: "Miemiemie, nehmt doch erstmal von den andern, warum soll ich als Erster auf meine Privilegien verzichten?"
Politik ist nun mal ein Spiel, in dem kleine, nicht große Schritte gemacht werden. Veränderung ist ein Prozess. Du wirst nicht erleben, dass einer auf den Plan tritt und von einem Tag auf den anderen das komplette Steuerrecht perfektioniert.
Das geht einfach nicht, solche Reformen finden nur langsam statt. Damit sie aber überhaupt stattfinden, muss man irgendwann aus dem Arsch kommen und anfangen, sich in die richtige Richtung zu bewegen. Und genau das wird nie passieren, wenn alle nur darauf aus sind, ihre Pfründe zu sichern.

Das bestätigt leider einmal mehr, weshalb man nie und nimmer auch nur anfangen sollte, solche Geschenke zu verteilen, weil sich die Beschenkten alsbald einbilden, sie hätten einen Anspruch darauf, und sie dann nur unter Gezeter wieder hergeben.
 
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Original geschrieben von voelkerballtier
Die Frage ist, ob man auf diesen Betrag noch Steuern zahlen muss oder nicht (ich wiederhole mich, tut mir leid).

Nein, das ist nicht die Frage. Steuern für den Weg selbst zahlt der Arbeitnehmer sowieso: Durch Benzin und KFZ-Steuer.

Es geht darum, ob seine Lohnsteuer gesenkt werden sollte, wenn er einen langen Anfahrtsweg hat. Das hat nichts damit zu tun den Weg selbst von einer Steuer zu befreien.

Praktisch ist es aber auch vollkommen egal wie genau es umgesetzt wird. Unser toller Staat erhebt durch Steuern soviel Geld wie er braucht. Wenn andere durch (ungerechte) Vergünstigungen weniger Steuern zahlen müssen dann bedeutet dies zwangsläufig, dass dieses Geld an anderer Stelle wieder reingeholt werden muss. In diesem Fall von allen Steuerzahlern. Also auch von mir. Und dir!
Ich will das nicht.

Wir haben wir ein ganz klassisches Problem:
Eine liberale Ordnung ist grundsätzlich gerecht. Jeder bekommt, was er verdient. Genaugenommen: Was er für sich selbst verdient.
Eine soziale Ordnung ist fundamental ungerecht. Wer nichts verdient, bekommt etwas. Die Pendlerpauschale ist in diesem Sinne sehr sozial.
 
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Ahm... Was ihr für Probleme habt ist echt mal lächerlich.


Ihr stört euch an ein paar Euro die jemand der arbeitet, der somit *gutes* für den Staat tut, von seinen Steuern abziehen kann, füttert aber den faulsten Studenten durchs Studium und geht auf die Barrikaden wenn ein kleiner Betrag an Studiengebühren erhoben werden soll? Lach.
Dann wird was von Missbrauchspotential geschwafelt. Es ist etwas vom einfachsten der Welt einen Arbeitsweg nachzuprüfen und das machen die Gemeinden zumindest in der Schweiz auch. Missbrauch gibt es sicher an vielen Stellen aber hier ist dieser wirklich leicht aufzudecken.
Das Geld, dass durch die Pendlerpauschale weggeht wird wohl locker durch die Mineralölsteuer wieder reingeholt. Mein Gott, vermutlich reichen dafür eigentlich schon die Kosten der Fahrzeugsteuer sowie der Unterhalt.

Sollte es aber unterschiedliche Abzüge für unterschiedliche Verdiener geben ist das Rotz.
 
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Hartmut Möllring (CDU):
"Offenbar haben zwei der Richter in Karlsruhe gewohnt und sechs außerhalb."

Meine Fresse, mal wieder nichts verstanden. :rofl2:
Ich bin aber überrascht, dass dieser Kommentar nicht von Bosbach kam.
 

voelkerballtier

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Warum soll das vernünftig sein?

Ich sehe keinen einzigen guten Grund, der dafür spricht, dafür aber einen sehr gewichtigen dagegen: Niemand kann genau sagen, geschweige denn überprüfen, welche Ausgaben wirklich für die Ausübung des Berufs nötig sind und welche nicht.

Es wird halt Gewinn, und nicht Umsatz versteuert, das ist zumindest soweit ich weiß eine grundelgende Eigenschaft unseres Steuersystems. Ziel ist die Besteuerung nach individuellen Möglichkeiten - macht, zumindest für mich, einigermaßen Sinn. Natürlich ist das äußerst schwer zu trennen und verkompliziert das gesamte Steuermodell immens. Ausweg wäre, die Werbungskosten komplett abzuschaffen und dafür die Steuer allgemein zu senken. Das ist durchaus diskussionswürdig, da gebe ich dir recht. Meine Aussage ist auch nur, dass wenn man Werbungskosten absetzen kann, die Fahrtkosten ab dem ersten km eindeutig als solche anzusehen sind.
Zum Mietargument: Für die höhere Stadtmiete erhält man ein mehr an kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Möglichkeiten - Ausgaben, die ziemlich eindeutig nicht als Werbungskosten anzusehen sind...
Wer von seinem Gehalt weder Fahrtkosten noch eine Wohnung in der Nähe finanzieren kann, dessen Probleme haben eine andere Dimension als Pendlerpauschale...
 

Didier

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Original geschrieben von voelkerballtier

Zum Mietargument: Für die höhere Stadtmiete erhält man ein mehr an kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Möglichkeiten - Ausgaben, die ziemlich eindeutig nicht als Werbungskosten anzusehen sind...

Dafür bekommt man für den längeren Anfahrtsweg, ein mehr an Luftqualität, weniger Lärm, und höhere Sicherheit - Ausgaben, die genau so wenig als Werbungskosten anzusehen sind.

Im Prinzip stimme ich mit Deinen steuertheoretischen Überlegungen überein. Allerdings scheint mir für den Arbeitnehmer der bürokratische Aufwand zu hoch, der Nutzen zu klein und die Abtrennung willkürlich. Was ist zum Beispiel, wenn der Unternehmensberater mit der 80-90 Stunden Woche seine Hemden in die Reinigung gibt?

Was gerade Xilo nicht verstanden hat, ist dass es sich hier um eine Umverteilung von der Mittelschicht zu der Mittelschicht handelt und das das hilft dem kleinen Mann unter dem Strich überhaupt nicht.
 

haviii

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Da ich reich bin und ein dickes Auto fahre, freue ich mich sehr darüber. Wer in Deutschland mänlich, ungebunden und arm ist, hat es nicht anders verdient. Hier wird einem alles geschenkt in diesem Staat.

Ich kauf mir von dem Geld so einen geilen GasHeizPilz und 50 buddeln Gas für Wintergrillen! 8)
 
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Original geschrieben von voelkerballtier
Für die höhere Stadtmiete erhält man ein mehr an kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Möglichkeiten - Ausgaben, die ziemlich eindeutig nicht als Werbungskosten anzusehen sind...

Eine meist Assi-Nachbarschaft, kein Wald in der Nähe, schlechte Luft etc
Es hat schon einen Grund, warum gerade junge Familien eher aufs Land als in die Stadt ziehen.
Zumindest einen Teil der Mietdifferenz müsste man nach deiner Argumentation auch als Werbungskosten ansehen.

Wobei ich die Idee, Steuererleichterungen allgemein abzuschaffen und dafür die Steuer global zu senken, für sehr gut halte. Nur irgendwo muss man damit eben anfangen. Wieso also nicht einfach bei der Pendlerpauschale ;) Immer schonmal der erste Schritt in die richtige Richtung.

Original geschrieben von waah!!
Ihr stört euch an ein paar Euro die jemand der arbeitet, der somit *gutes* für den Staat tut, von seinen Steuern abziehen kann, füttert aber den faulsten Studenten durchs Studium und geht auf die Barrikaden wenn ein kleiner Betrag an Studiengebühren erhoben werden soll? Lach.

Du verwechselst hier etwas. Diejenigen, die für die Pendlerpauschale sind, sind auch weitgehend gegen Studiengebühren.
Ich würde die Pendlerpauschale abschaffen und Studiengebühren erheben. Jeder muss seinen Beruf eben selbstständig ausüben. Das ist also schon konsequent ;)
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
bla bla ich bin zu dumm zum lesen
Wenn du zu blöd bist die Gegenargumente zu erkennen die mehr als auf der Hand liegen, dann bist du hier der dumme Affe.
Es reichen 2-3 Fakten um seine bescheuerte Argumentation außer Kraft zu setzen.
Gz, bist einer von denen die keine ahnung davon haben wie es auf dem Arbeitsmarkt zugeht. Versucht erst garnicht bei Themen mitzureden wovon du genau NULL plan hast genau wie der TE.
 
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laut dem rechner kann ich bei einer anfahrt von 250 km und 50 werksfahrten 3.7k euro rausholen - kann das sein?

(wieso ich soweit weg wohne und nur 50 anfahrten hab is ja erstma latte)
 

shaoling

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Original geschrieben von voelkerballtier
Es wird halt Gewinn, und nicht Umsatz versteuert, das ist zumindest soweit ich weiß eine grundelgende Eigenschaft unseres Steuersystems.
Soweit ich weiß, ist das eine grundlegende Eigenschaft vieler Steuersysteme - und allerorten wird sie von Großverdienern immens ausgenutzt.

Im Übrigen zahlen Unternehmen sehr wohl eine Umsatzsteuer, weshalb der Vergleich hinkt, falls du ihn noch expliziter bringen wolltest.

Original geschrieben von voelkerballtier
Zum Mietargument: Für die höhere Stadtmiete erhält man ein mehr an kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Möglichkeiten - Ausgaben, die ziemlich eindeutig nicht als Werbungskosten anzusehen sind...
Siehe MegaVolt: Dieses Gegenargument ist völlig unzulässig, weil du hier einfach das Wohnen außerhalb der Stadt als selbstverständlichen Status quo setzt, was natürlich nicht der Fall ist - zumal ich explizit gesetzt habe, dass er nur wegen seines Arbeitsplatzes gezwungen ist, in die Stadt zu ziehen, und das keineswegs freiwillig tut, um die zahlreichen Annehmlichkeiten zu genießen.

Und Übrigens: Wer in die Stadt zur Arbeit fährt, kann dort auch einkaufen, kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Aktivitäten nachgehen.
Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass irgendein Pendler so "ehrlich" ist, sich was von seinem Arbeitsweg abzuschlagen, nur weil er in der Stadt noch mehr tut, als nur zu arbeiten?
Wie wollte man diesen Abschlag auch berechnen? Rein theoretisch müsste er dann ja erst direkt von der Arbeit nach Hause und dann auf komplett eigene Rechnung wieder in die Stadt fahren, wenn er da noch weiteres erledigen will - andernfalls würde er sich ja genau wie der in der Stadt Wohnhafte in den kompensatorischen Genuss der Standortvorteile bringen.

Ergibt das irgendeinen Sinn? Nö, aber es folgt aus der perfiden Logik so eines Steuersystems.
 

voelkerballtier

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Im Übrigen zahlen Unternehmen sehr wohl eine Umsatzsteuer, weshalb der Vergleich hinkt, falls du ihn noch expliziter bringen wolltest.
Also ich kenn mich zwar nicht sonderlich gut aus, bin aber ziemlich sicher, dass Unternehmen nur ihren Gewinn versteuern, da alles andere auch irgendwie völlig abstrus wäre. Und ja auf diesen Vergleich wollte ich hinaus.

Zum Stadt-Land-Argument: Natürlich kann man beliebige mehr oder weniger realistische und mehr oder weniger häufig vorkommende Fälle konstruieren, in denen das Steuersystem ungerecht erscheint. Es ist halt immer ein Kompromiß zwischen Fariness und Durchführbarkeit. Ich finde es halt irgendwie affig, sich zu beschweren, dass der Kollege, der jeden Tag 2h mit dem Auto auf Arbeit fahren muss, weniger Steuern zahlt als man selbst.
 

shaoling

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Na wenn du das affig findest, wäre der Gerechtigkeit ja Genüge getan... :rolleyes:


Und Umsatzsteuer ist dir schon ein Begriff, ja?
 
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Fortuna 1895 Düsseldorf
Original geschrieben von sHaO-LiNg

Und Umsatzsteuer ist dir schon ein Begriff, ja?

Bei rein wirtschaftlicher Betrachtung ist die Umsatzsteuer auch eine Verbrauchsteuer, weil sie den Endabnehmer belastet, wenn dieser das jeweilige Gut konsumiert. Auch nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts steht die Umsatzsteuer im Schnittpunkt zwischen Verbrauch- und Verkehrsteuern.

Weil die jeweils vereinnahmte Umsatzsteuer mit der zuvor gezahlten Vorsteuer gegenüber der Finanzbehörde verrechnet werden kann, stellt sie nur einen durchlaufenden Posten dar. Für eine Unternehmung ist die Höhe des Umsatzsteuersatzes in den meisten Fällen nebensächlich.
 

shaoling

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Bei rein wirtschaftlicher Betrachtung landen sowieso alle Steuern in den Preisen und werden am Ende vom Konsumenten gezahlt, Schlaumeier.

Das ändert aber nichts daran, dass Unternehmen rechtlich ihren Umsatz versteuern müssen.
 
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Fortuna 1895 Düsseldorf
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Bei rein wirtschaftlicher Betrachtung landen sowieso alle Steuern in den Preisen und werden am Ende vom Konsumenten gezahlt, Schlaumeier.

Das ändert aber nichts daran, dass Unternehmen rechtlich ihren Umsatz versteuern müssen.

Das ändert nichts daran, dass es unter bestimmten umständen vorkommen kann, dass man vom staat sogar geld zurückkommt, wenn die vorsteuer nähmlich insgesamt höher als die eingenommene umsatzsteuer ist. rein rechtlich gesehen musst man umsatz natürlich versteuern aber man kann ihn verrechnen.

und den schlaumeier kannst du dir sparen. wenn du ohne persönliche spitzen und beleidigungen nicht auskommst, sag einfach mal gar nichts.
 

shaoling

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Entschuldige bitte.

Original geschrieben von 2FICKENDEHUNDE
Das ändert nichts daran, dass es unter bestimmten umständen vorkommen kann, dass man vom staat sogar geld zurückkommt, wenn die vorsteuer nähmlich insgesamt höher als die eingenommene umsatzsteuer ist. rein rechtlich gesehen musst man umsatz natürlich versteuern aber man kann ihn verrechnen.
Dazu hab ich mich doch gar nicht genauer geäußert.
Es ging hier ja auch nicht um Unternehmenssteuern.

Ich habe lediglich die Behauptung zurückgewiesen, dass immer nur der Gewinn und niemals der Umsatz besteuert wird, was schlicht falsch ist.


Und um nochmal aufs eigentliche Thema zu sprechen zu kommen:
Ich warte immernoch auf das erste wirklich schlagende Argument, das für Sonderregeln und Ausnahmen bei der Einkommensbesteuerung spricht.

Die Gegenargumente sind da:
- Willkür, weil die Grenzen letztlich immer ad absurdum geführt werden können: Lässt man eine Ausnahme zu, findet man immer eine weitere, es ist keine klare, einsichtige Grenze möglich
- enormes Missbrauchspotential, das nur mit unverhältnismäßigem Mehraufwand einzudämmen ist, wenn überhaupt
- Umverteilung von unten nach oben, weil höhere Einkommen weit stärker profitieren
- Verkomplizierung, das heißt mehr Bürokratie und höhere Kosten
- unklare Bemessungsgrundlage, die die sinnvolle Festlegung von Steuersätzen stark erschwert
- Unterminierung des Gleichheitsgrundsatzen (siehe gebrachte Beispiele), die einfach nicht objektiv begründbar ist
 

voelkerballtier

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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Ich habe lediglich die Behauptung zurückgewiesen, dass immer nur der Gewinn und niemals der Umsatz besteuert wird, was schlicht falsch ist.
Lies den Wikipedia artikel nochmal, oder frag jemanden, der sich damit auskennt. Unternehmen bezahlen Steuern auf ihren Gewinn, nicht auf den Umsatz (auch wenn diese Steuer so heißt).

Original geschrieben von sHaO-LiNg

Und um nochmal aufs eigentliche Thema zu sprechen zu kommen:
Ich warte immernoch auf das erste wirklich schlagende Argument, das für Sonderregeln und Ausnahmen bei der Einkommensbesteuerung spricht.

Die Gegenargumente sind da:
- Willkür, weil die Grenzen letztlich immer ad absurdum geführt werden können: Lässt man eine Ausnahme zu, findet man immer eine weitere, es ist keine klare, einsichtige Grenze möglich
- enormes Missbrauchspotential, das nur mit unverhältnismäßigem Mehraufwand einzudämmen ist, wenn überhaupt
- Umverteilung von unten nach oben, weil höhere Einkommen weit stärker profitieren
- Verkomplizierung, das heißt mehr Bürokratie und höhere Kosten
- unklare Bemessungsgrundlage, die die sinnvolle Festlegung von Steuersätzen stark erschwert
- Unterminierung des Gleichheitsgrundsatzen (siehe gebrachte Beispiele), die einfach nicht objektiv begründbar ist
Das bezieht sich nicht mehr auf Pendlerpauschale, sondern allgemein auf alle arten von Werbungskosten. Anmerkungen:
1. jedes Steuergesetz, jeder Steuersatz und jeder Freibetrag ist willkürlich - das kann man als grundsätzliches problem des Steuersystems betrachten, aber nicht als Gegenargument eines speziellen Falles.
2. Mißbrauchspotential und Bürokratie stimme ich zu - die Umverteilung hängt meiner Ansicht nach mit dem Mißbrauch zusammen, da sich dieser erst ab hohen Steuern lohnt.
3. Das Argument der unklaren Bemessungsgrundlage verstehe ich nicht so ganz.
4. Bezüglich Ungleichbehandlung würde, meiner Meinung nach, eine Abschaffung (bzw. komplette Pauschalisierung) der Werbungskosten zu einer noch größeren Ungleichbehandlung führen. Denn wieso darf dann der Freiberufliche die Fahrtkosten absetzen, der Angestellte nicht?
 

Benrath

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ein proportionaler Steuerbetrag wäre für jeden gleich fair oder unfair.
 

shaoling

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Original geschrieben von voelkerballtier
Lies den Wikipedia artikel nochmal, oder frag jemanden, der sich damit auskennt. Unternehmen bezahlen Steuern auf ihren Gewinn, nicht auf den Umsatz (auch wenn diese Steuer so heißt).
Was soll ich denn bitte noch machen, außer auf eine Steuer verweisen, die schon Umsatzsteuer heißt und so definiert ist:
Die Umsatzsteuer (USt) ist eine Steuer, die den Austausch von Leistungen (= Umsatz) besteuert. Bemessungsgrundlage ist der Erlös, den ein Unternehmer für seine Leistungen im Inland erzielt.
:8[:



zu 1.: Dass man Willkür nicht ganz vermeiden kann, ist kein Grund, sie nicht zu reduzieren.
Es gibt bei Steuersätzen und Freibeträgen sehr wohl qualitative Unterschiede - für Freibeträge gibt es hierzulande etwa sehr eindeutige Richtlinien, wenigstens was die Mindesthöhe angeht.

Außerdem muss man die Form der Willkür unterscheiden: Willkür in der Art der Besteuerung ist etwas anderes als Willkür bei der Auswahl des Besteuerten.
Es ist ein Unterschied, ob ich sage: Dieses Gesetz gilt, aber nur für dich, für dich nicht. Oder ob ich sage: Dieses Gesetz gilt für alle.
Das Gesetz ist vielleicht sowieso willkürlich, trotzdem wird man der zweiten Methode ein geringeres Maß an Willkür bescheinigen.

zu 2.: Die Umverteilung hängt auch einfach damit zusammen, dass bei höheren Beträgen mehr herumkommt.
Wenn ich meinen Mercedes als Dienstwagen absetzen kann, bringt mir das mehr als bei einem Golf.

zu 3.: Ohne Ausnahmen hat man eine klare Bemessungsgrundlage, an der man sich z.B. als Politiker orientieren kann: Es gibt soundsoviele Steuerzahler mit diesem Einkommen und jenen Steuersätzen.
Kommen tausend Sonderregeln hinzu, fällt es sehr viel schwerer, z.B. die Auswirkungen einer Steuerreform allgemein abzuschätzen, weil sie sich ganz unterschiedlich auswirken kann - jenachdem, unter welche Sonderregeln ein Betroffener fällt.
Das schafft Undurchsichtigkeit.

zu 4.: Ich kenne die unterschiedlichen Richtlinien für Angestelle und Freiberufler nicht genau.
Grundsätzlich befindet sich der Angestellte natürlich in einer privilegierten Position, weil er einen Vertrag mit einem Arbeitgeber hat, der ihm ein festes Gehalt zu sichert, während der Freiberufler einem wesentlich höheren Risiko ausgesetzt ist.
Das kann potentiell gewisse Unterschiede begründen. Welche steuerrechtlichen Auswirkungen diese Unterschiede tatsächlich haben sollten, kann ich aber aus dem Stegreif nicht sagen. Dazu müsste ich den Sachverhalt genauer studieren und etwas drüber nachdenken.
 

voelkerballtier

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Was soll ich denn bitte noch machen, außer auf eine Steuer verweisen, die schon Umsatzsteuer heißt und so definiert ist::8[:
Zum Beispiel Weiterlesen. Aber ich muss mich entschuldigen: Unternehmen bezahlen natürlich keine Umsatzsteuer auf ihren Gewinn - sie bezahlen überhaupt keine Umsatzsteuer. Umsatzsteuer bezahlen ausschließlich Endverbraucher - die Unternehmen sind nur die "Steuereintreiber", insofern liegt der Fehler schon ein paar Posts zurück:
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Im Übrigen zahlen Unternehmen sehr wohl eine Umsatzsteuer, weshalb der Vergleich hinkt, falls du ihn noch expliziter bringen wolltest.
Das ist schlichtweg falsch, was mir aber auch gerade erst klar geworden ist. Als Vergleich wäre also eher die Körperschaftssteuer anzusehen oder ähnliches.

Desweiteren:
Willkür: Das Gesetz gilt doch für alle - jeder, der mit dem Auto zur Arbeit fährt, kann dies absetzen.

Dein Dienstwagenbeispiel ist auch nicht so recht einleuchtend (zumal das sowieso auf Angestellte nicht wirklich übertragbar ist), da das "mehr bringen" auf einer Milchmädchenrechnung basiert - mehr Ausgaben bedeuten mehr Ausgaben, auch wenn ich die von der Steuer absetzen kann.

Die Bemessungsgrundlage zur Berechnung des Steuervolumens - naja eine Vereinfachung des Steuersystems würde vermutlich schon zu genaueren Schätzungen führen, aber wie relevant das wirklich ist sei erstmal dahingestellt.

Zum Freiberufler: der Angestellte ohne Anfahrtsweg ist genauso in einer priviligierten Position, die Unterschiede in der Besteuerung rechtfertigen könnten, oder nicht?
 
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Nach Shaos Argumentation werden doch alle Ausnahmeregelungen abgeschafft. Also kann auch der Freiberufler keine Fahrtkosten mehr absetzen. Gerecht.

Momentan gilt die Regelung nicht für alle. Nur diejenigen, die Auto fahren, dürfen das absetzen. Diejenigen, die statt mit dem Auto zu fahren lieber umziehen kriegen nichts. Diejenigen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, auch nicht (oder?).

Ein Gesetz "Jeder mit einem Auto darf 1000€ von der Steuer absetzen" würde offensichtlich gegen die Gleichbehandlung verstoßen. Ein gesetz "Jeder, der mit dem Auto zur Arbeit fährt, darf XY€ von der Steuer absetzen" ist aber im Prinzip das gleiche.
 

voelkerballtier

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Original geschrieben von MegaVolt
Nach Shaos Argumentation werden doch alle Ausnahmeregelungen abgeschafft. Also kann auch der Freiberufler keine Fahrtkosten mehr absetzen. Gerecht.
Findet der freiberufliche Taxifahrer bestimmt total fair

Original geschrieben von MegaVolt
Momentan gilt die Regelung nicht für alle. Nur diejenigen, die Auto fahren, dürfen das absetzen. Diejenigen, die statt mit dem Auto zu fahren lieber umziehen kriegen nichts. Diejenigen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, auch nicht (oder?).
Die umgezogenen nicht, sie haben aber auch keine Fahrtkosten mehr, und für die höhere Miete erhalten sie die Vorteile der Stadtwohnung - für wen es da keine Vorteile gibt, der soll halt auf dem Land wohnen und muss die Fahrt bezahlen. Pendlerpauschale heißt Pauschale, weil man die Fahrtkosten pauschal, also unabhängig vom Verkehrsmittel, absetzen kann...
 
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Original geschrieben von MegaVolt
Diejenigen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, auch nicht (oder?).

Doch, ich hab letztes Jahr meine Bahnfahrten von der Steuer abgesetzt und damit über 1000€ zurückbekommen.
Im Endeffekt ist die Pendlerpauschale aber doch eine Steuererleichterung, von der genau die Richtigen profitieren, nämlich diejenigen, die tatsächlich noch arbeiten und Steuern zahlen, die fleissige Mittelschicht, die man steuerlich noch viel mehr entlasten sollte.
Eine Senkung der Einkommen für niedrige und mittlere Einkommen wäre gerechter, aber es ist trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von voelkerballtier

Zum Beispiel Weiterlesen. Aber ich muss mich entschuldigen: Unternehmen bezahlen natürlich keine Umsatzsteuer auf ihren Gewinn - sie bezahlen überhaupt keine Umsatzsteuer. Umsatzsteuer bezahlen ausschließlich Endverbraucher - die Unternehmen sind nur die "Steuereintreiber", insofern liegt der Fehler schon ein paar Posts zurück:
Nein, da liegt kein Fehler.
Du hast offenbar einfach nicht mitgelesen, weil ich bereits gegenüber 2FH genau das gesagt habe, was du mich jetzt zu wiederholen zwingst:
Es geht hier nicht darum, wer die Steuer ökonomisch trägt, denn ökonomisch landen sowieso alle, alle, alle Steuern in den Preisen.
Es geht darum, wer rechtlicher Steuerschuldner ist und das ist bei der Umsatzsteuer der, der den Erlös behält, also das Unternehmen.


Ich hoffe, das war jetzt deutlich genug. Nochmal wiederhol ich es nicht.

Original geschrieben von voelkerballtier
Willkür: Das Gesetz gilt doch für alle - jeder, der mit dem Auto zur Arbeit fährt, kann dies absetzen.
Ja, wenn wir jeden, der unter dem Nickname sHaO-LiNg auf bw.de postet, zum Diktator ernennen, herrscht auch Gleichheit: Es ist dann ja jeder Diktator, der bei bw.de sHaO-LiNg heißt... :8[:

Original geschrieben von voelkerballtier
Dein Dienstwagenbeispiel ist auch nicht so recht einleuchtend (zumal das sowieso auf Angestellte nicht wirklich übertragbar ist), da das "mehr bringen" auf einer Milchmädchenrechnung basiert - mehr Ausgaben bedeuten mehr Ausgaben, auch wenn ich die von der Steuer absetzen kann.
Ist doch völlig egal. Wer einen Mercedes fährt, fährt ihn nicht, um Steuern zu sparen. Aber das jetzige Steuerrecht sorgt dafür, dass er damit reichlich Steuern spart - sehr viel mehr als ein Kleinwagenfahrer.
Das sind einfach Mitnahmeeffekte und die sind gerade bei Großverdienern viel höher als bei Kleinverdienern, weil nur die sich die dicke Firmenkarre, das dicke repräsentative Büro, die fürstlichen Geschäftsbanketts und was weiß ich nicht noch alles leisten können.

Original geschrieben von voelkerballtier
Die Bemessungsgrundlage zur Berechnung des Steuervolumens - naja eine Vereinfachung des Steuersystems würde vermutlich schon zu genaueren Schätzungen führen, aber wie relevant das wirklich ist sei erstmal dahingestellt.
Es geht schlicht darum, dass ein Staatsmann, der einen Steuersatz festlegt, sich darauf verlassen können sollte, dass dieser Satz auch gezahlt wird.

Original geschrieben von voelkerballtier
Zum Freiberufler: der Angestellte ohne Anfahrtsweg ist genauso in einer priviligierten Position, die Unterschiede in der Besteuerung rechtfertigen könnten, oder nicht?
Nein, Angestellter ist Angestellter.
Es geht gerade darum, nicht jedem ne Extrawurst zu gewähren, denn soviele Würstchen kannst du gar nicht braten, um all die hungrigen Mäuler zu stopfen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ach kommt jungs, was diskutiert ihr hier denn noch, wir sind uns doch wohl alle einig, dass ein übersichtlicheres und flacheres steuersystem von vorteil wäre.

gegen das flat tax modell spricht eigentlich kein einziges argument welches sich nicht relativ problemlos entkräften ließe. aber das ist halt das problem solche dinasauriakraturen. eine radikale reform wird hier nie erfolg haben, es muss alles in mäuseschrittchen über jahrzehnte passieren.
 

voelkerballtier

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Nein, da liegt kein Fehler.
Du hast offenbar einfach nicht mitgelesen, weil ich bereits gegenüber 2FH genau das gesagt habe, was du mich jetzt zu wiederholen zwingst:
Es geht hier nicht darum, wer die Steuer ökonomisch trägt, denn ökonomisch landen sowieso alle, alle, alle Steuern in den Preisen.
Es geht darum, wer rechtlicher Steuerschuldner ist und das ist bei der Umsatzsteuer der, der den Erlös behält, also das Unternehmen.
Es ging darum, wer die Steuer bezahlt. Und wenn ich zum Preis des Autos noch 19% Steuer drauflegen muss, die freundlicherweise der Händler für mich an den Staat weiterreicht, dann habe zumindest nach meiner Auffassung von "bezahlen", ich die Steuer bezahlt und nicht der Händler. Aber da ich wenig Hoffnung, habe, dass du einen Fehler einsehen könntest, lassen wir diesen Vergleich halt weg.

Ich bin durchaus auch für ein flacheres Steuersystem, denke aber dennoch, dass ein solches ungerechter wäre.
 

shaoling

Guest
Ok, das ist jetzt wirklich die allerletzte Demonstration meines überwältigend guten Willens:
Welchen Teil von "alle Steuern landen in den Preisen" verstehst du nicht?
 
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