Der Thread ist echt eine Karikatur des sozialromantischen Molochs, in dem wir mittlerweile leben.
MegaVolt stellt eine absolut einwandfreie und stichhaltige Argumentation auf, auf die offenbar auch niemand eingehen kann, aber hey, wenn es keine vernünftigen Gegenargumente gibt, kann man ja ein paar unvernünftige erfinden.
xilo heult die ganze Zeit rum und tut so, als wäre es eine Zumutung, dass Menschen für sich selbst sorgen müssen - was in den jahrtausenden menschlicher Geschichte ja auch noch nie funktioniert hat.
Syzygy greift zur klassischen Lafontaine-Verteidigung: Man berufe sich auf einen irrelevanten Einzelfall, lade ihn emotional auf, appelliere ein wenig an das sentimentale Herz des Zuschauers und stelle so eine politische Grundauffassung in Frage.
Dann kommt noch Skaarj und gibt etwas den Affenmenschen in der Runde, damit auch wirklich für jeden was dabei ist.
Großes Kino, Leute, ihr wisst, was abgeht, von wegen Gerechtigkeit und so...
Original geschrieben von voelkerballtier
Hier geht es allein darum, ob er auf diese Kosten noch Steuern zahlen muss, obwohl er sie direkt wieder für die Anfahrt zur Arbeitstelle ausgeben muss. Und da hat das Gericht meiner Meinung nach völlig recht, dass diese Kosten ganz klar ab dem 1. Kilometer als Werbungskosten zu zählen sind (wobei die Fahrtkosten für alles <5km eigentlich verschwinden sind da man das gefälligst mit dem Rad fährt...), da sie ganz klar unvermeidlich für das Fortführen der beruflichen Tätigkeit sind. Genau wie Bücher zur Fortbildung übrigens.
Tja, da bist du ja schon auf den großen Widerspruch gestoßen. Wühl noch etwas tiefer und du erhältst die richtige Antwort: Es ergibt keinen Sinn, irgend jemanden durch Steuererleichterungen, Subventionen oder dergleichen zu bevorzugen.
Warum nicht? Ganz einfach: weil man keine Grenze ziehen kann.
Sobald du mal mit so einer Scheiße anfängst, bist du chancenlos, irgendeinen Punkt zu finden, wo das sinnvoll aufhört.
Und du glaubst doch wohl nicht, dass davon die am meisten profitieren, die es brauchen? Die sind froh, wenn sie irgendwie ihre Steuererklärung hinbekommen.
Die größten Profiteure von solchen Scharaden sind immer die mit der fetten Kohle, weil bei denen wirklich was dabei rumkommt, wenn sie bis zum Geht-nicht-mehr tricksen und feilschen: Das "Geschäftsessen" hier, die schicke "Arbeitswohnung" (wohl eher Mätressendomizil) dort, vielleicht noch ne kleine Yacht gefällig, die zu Repräsentationszwecken unverzichtbar ist etc.
Es sind
immer "die da oben", die davon am meisten profitieren und sich um die größten Beträge drücken können.
Das ist einfach unverhinderbar, weil die am versiertesten sind und bereit, für die größte Expertise zu zahlen.
Was der kleine Mann dabei gewinnt, ist ein Mäuseschiss gegen das, was am oberen Ende verloren geht, weshalb die Steuersätze keine echten Sätze, sondern eher grobe Richtlinien werden. Du wirst wenige Höchstverdiener finden, die annähernd zahlen, was sie nach Satz zahlen mussten, weil sie wissen, wie es besser geht - und weil der Staat ihnen aufgrund solcher bescheuerten Rücksichtnahmen die Möglichkeit dazu gibt.
Von dem Geld, das man mehr einnehmen könnte, wenn man die theoretischen Sätze auch endlich praktisch einnähme, könnte man gerade für mittlere Einkommen (Stichwort kalte Progression) veritable Steuersenkungen finanzieren.
Aber ne, das ist ja zu pauschal, zu kalt, zu sachlich, zu herzlos - zu gerecht.
Machen wir lieber hier eine kleine Ausnahme, und dort dann auch noch, weil wär ja sonst wieder ungerecht und so etc.
Am gerechtesten wäre es doch sowieso, wenn der Staat einen Beamten in das Haus jedes Bürgers schicken würde, der dann seine Herkunft, genetische Veranlagung und Lebensgeschichte analysiert und ihm aufgrund dessen dann eine ganz persönliche Rechtssprechung zaubert, so dass dann wirklich gewährleistet ist, dass der Einzelfall seine vollständige Würdigung erfährt.