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Die liebe Zeit - wo ist sie hin...

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Servus Mitleidensgenossen,

da hier nun doch schon einige rumrennen, die ein etwas fortgeschrittenes Alter haben, will ich hier auch mal nachfragen wie es Euch bezüglich Eurer Zeit geht?

Ich habe für mich das Gefühl, dass mir mein Leben derzeit durch die Finger rinnt. Hausbau (viel Ärger, Beinaheinsolvenz des Bauträgers), die berühmte 2-Kind-Standardfamilie, mittlerweile extrem zeitintensiver Job... irgendwie habe ich schon länger das Gefühl das mich das aufreibt und ich auf der Strecke bleibe. Vielleicht ist es aber auch nur das berühmte Midlife-Crisis-Gejammere, weil ich merke, dass so viel in meinem Leben nicht mehr zu erwarten sein wird, wenn ich so weitermache wie bisher. Aber das stört mich eigentlich auch nicht so dolle, glaube ich zumindest.

Meine Hauptsorge ist meine quasi nicht mehr vorhandene persönliche Zeit:

  • War ich zum Beispiel früher absolut auf der Höhe der Zeit was PC-Hardware angeht, so ist mir da jeglicher Überblick abhanden gekommen. Die Ct kann ich, wenn überhaupt nur noch überfliegen.
  • Habe ich früher noch 2 mal die Woche neben anderem Sport leidenschaftlich Eishockey gespielt (leider wirklich extrem zeitaufwendig), so komme ich mittlerweile vielleicht noch auf eine Stunde Laufen alle 2 Wochen, wenn ich mal wieder irgendwo beim Kunden bin. Bei anderen Themen die mich früher mal interessiert haben und ich eine gewisse Expertise hatte ist es ähnlich... das ist etwas frustrierend für mich. Zumal ich schon immer gerne ein Klugscheisser (wie die meisten hier, daher liebe ich das Forum so) war/bin. Wintersport habe ich glaube ich zum letzen Mal vor 5 Jahren gemacht und glaubt mir, am Geld liegts nicht.
  • Auch die Wochenenden sind nur noch durchgetaktet, Schlaf kann nicht mehr, wie früher, am Wochenende "nachgeholt" werden, dafür sorgen die Kids. Vormittags ist man dann auch mit Handwerken (dauert bei mir auch immer länger, da ich da nicht der Geschickteste bin und auch noch viel zu lernen habe) und Haushalt (gut eher Finanzkram, Rechnungen, etc... Haushalt macht zu 90% meine Frau) beschäftigt. Nachmittag mit den Kindern. Den Kontakt zu Freunden (habe nunmal auch einen größeren Freundeskreis) will man auch nicht ganz abreißen lassen, also war es das auch schon wieder mit dem Wochenende. Zumal es auch öfters Sonntag abend wieder auf die Autobahn geht weil ich Montag früh irgendwo sein muss.
  • Die Alte muss schon auch noch ab und an noch rangenommen werden, meine Libido wird irgendwie nicht weniger, egal wie viel ich saufe oder wie viel Stress ich habe... vielleicht nicht mehr wie mit 20, aber bei nur 3 mal die Woche krabbel ich nach einiger Zeit die Wände rauf... :ugly:

Und wenn ich mal persönlich Zeit habe, zum Beispiel abends in einem Hotelzimmer (wo auch immer), dann gammele ich meist schon leicht apathisch vorm Rechner auf diesen u. ä. Seiten, mit Hirn auf Durchzug. Legacy of the Void Campagne hab ich immer noch nicht durchgespielt und bin da wohl so bei 40%... andere Spiele habe ich mich eh' schon verabschiedet. BattleNet kann ich eh mangels Training vergessen. Krebs da in Gold 'rum... das finde ich irgendwie zu armselig auf dem Level zufrieden zu sein (dazu war in Broodwar deutlich mehr Erfolg zu verzeichnen), also lass' ich es. Irgendwie ist dann in den wenigen, raren Minuten, die ich noch für mich habe die Energie nicht da auch mal was neues zu machen. Also wird gegammelt. Was ich früher oft tat und nun nicht mehr die Zeit zu habe. Und danach ärgere ich mich wieder über die verschwendete Zeit. Aber mir fehlt da echt die Energie.

Mir ist klar, 2016 hat bei mir extrem viel Körner gekostet, das war sicher das heftigste Jahr meines bisherigen Lebens und ich kann mir gut vorstellen, dass es das Härteste bleiben wird und auch gerne darf, so ein Jahr brauch ich nicht nochmal. 2017 ging dann bisher auch gut los. 2 Monate Elternzeit, 2 Wochen Resturlaub aus 2016... war schon eher entspannt, aber nun gehts halt doch schon wieder langsam los mit dem Hamsterrad und ich merke, wie mir schon wieder langsam die Zeit durch die Finger rinnt.

Aber dennoch:
Hier rennen einige rum, denen es imho nicht groß anders geht. Und da bekommt man vom Gefühl noch mit, wie die sich noch nicht so aufgegeben haben.

Ob das nun Shi mit seiner Adminarbeit, den Kindern, Katzen, Haus, Job ist, der trotzdem irgendwie noch Zeit hat sich über Boxen, Autos, Hardware, etc zu informieren oder ein YNC, der halt mal eben ein Fucking-Buch schreibt, sich seine kompletten Möbel selbst mit dem Taschenmesser schnitzt und sonst noch an Uschi und Camaro schraubt. Ach ja, Daddy isser ja auch.
Gut, das sind nur Momentaufnahmen und wirklich kennen und wissen, wie die Leute den Tag verbringen weiß ich natürlich nicht. Hab auch keine Ahnung wieviel die wirklich arbeiten, so Aussagen à la "60 Stunden die Woche" sind ja immer mal schnell in den Raum gestellt, aber die Nettoarbeitszeit wäre da relevant. Sind auch nur die beiden die mir direkt einfallen, gibt hier noch weitaus mehr Leute die ich nennen könnte.

Dennoch: ich fühle mich manchmal echt ein wenig wie ein faules Stück Scheisse das aufhören soll zu jammern und den Arsch mal wieder hochbekommen muss. Geht dann auch mal wieder eine Zeitlang gut, aber dann sind die Akkus auch irgendwie wieder leer. Aber alleine daran, wie schwer es mittlerweile ist nur mit Kumpels ohne Familie/Anhang/whatever Termine hinzubekommen, gibt mir etwas Hoffnung das es nicht nur mir so geht.

Liege ich richtig/falsch/wem geht es noch so?
 

Deleted_504925

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und wir sind bei den mid life crisis threads angekommen :deliver:

kann viele punkte gut nachvollziehen, vorallem sachen wie sport oder aufwändigere hobbys sind bei mir auch komplett weggefallen seit ich 30 bin. wobei bei mir auch die gelenke durchs jahrelange skaten zu kapput sind, möchte die einfach nicht noch mehr belasten. zocke noch gerne aber eben auch weil sich das immer gut einschieben lässt ohne lange planung. man ist dann doch zu sehr eingespannt.

beim rest versuche ich aktiv mir meine freiheit zu bewahren um nicht im privatleben auch noch zusätzlich in so ein hamsterrad zu kommen. keine kinder, keine heirat, kein eigenheim und wenn eine freundin damit anfängt bekomme ich sofort panik und bin weg. durch das umfeld hier in berlin komme ich mir auch nicht wirklich vor wie mitte 30 da hier viele genau so leben.

ich persönlich finde es ganz entspannt das es alles ein bisschen ruhiger wird mit dem alter. so eine adrenalin und gefühlsachterbahn wie man sie mit anfang 20 oder so noch hatte wäre mir viel zu stressig mittlerweile.
 
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Da muss man vielleicht manchmal auch an der Kognition arbeiten. In deinem Fall zB mal bewusster drüber nachdenken, was du jetzt hast, was damals eben nicht vorhanden war und da (hoffentlich) dann auch Vorteile finden gegenüber früher.
Oder um es mit Shis Worten zu sagen...denk doch mal einer an die Endorphine xD
 
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Da muss man vielleicht manchmal auch an der Kognition arbeiten. In deinem Fall zB mal bewusster drüber nachdenken, was du jetzt hast, was damals eben nicht vorhanden war und da (hoffentlich) dann auch Vorteile finden gegenüber früher.
Oder um es mit Shis Worten zu sagen...denk doch mal einer an die Endorphine xD

@Misfit: Bin mir wie gesagt nicht sicher ob das Midlife-Crisis ist, eher dieses komplett fremdgesteuerte nervt mich.

Was Btah sagt stimmt natürlich, es gibt andere Dinge. Die verbrachten Zeiten mit meinen Kindern will ich defintiiv nicht missen, die Kleine mit 6 Monaten ist vom Charakter her so ausgeglichen, ein Lachsack, selten am motzen, klingt wirklich abgedroschen, aber ein lächeln oder kuscheln mit Ihr bedeutet mir viel. Das war gerade bei der großen noch nicht so, da konnte ich das noch nicht genießen da in der Vaterrolle wohl irgendwie noch nicht so angekommen. Aber mit ihr ist gerade Fahrradfahren an der Reihe, dazu habe ich im Garten eine Tischtennisplatte aufgestellt und da ist sie ganz begeistert wenn auch noch ungelenk. Das ist schon toll. Aber bei alle dem hab eich keine Energie mehr für die Dinger die mir früher so viel Spass gemacht haben... und irgendwie finde ich das schade, habe aber auch keine Idee wie ich das aufbrechen kann.
 

Shihatsu

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Krass das ausgerechnet ich dir den Eindruck vermittelt habe ich hätte noch sowas wie Freizeit. Mir gehts da genau wie dir. Ich spiel Abends mein Stündchen casual Games, und das wars. Ansonsten häng ich in der selben Mühle wie du, nur das der Hausbau bei dir Hausverkauf bei mir ist - dieses Jahr. Also mal eben 2 Gärten, 2 Häuser, doppelte Last und 3 Kids... Mich gibts nicht mehr wirklich. Nur noch den Papa, den Consultant, den Einkäufer (is halt Arsch mit drei Kids), den Betriebsrat, den Admin. KP wann ich das letzte Mal einen trinken war. Star Trek hab ich im Kino gesehen. Wohlgemerkt den ersten (von den Neuen). Hiach. Schlag dir das ausm Kopf das es die "anderen" besser schaffen - tun wir nicht. Wir tun vielleicht so. Und sind darin nicht schlecht. Das ist aber auch alles.
Ich denke tatsächlich Familie verschlingt einen fast komplett. Aber ich denke auch das das okay so ist. Nichts ist so hart wie das Leben (ausser Mogeln_ist_Gut6' Schwanz). Akzeptieren, annehmen und trotzdem ALLES versuchen mitzunehmen ist denke ich der einzige Weg. Aber was weiss ich denn schon.
 
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Irgendwie ist dann in den wenigen, raren Minuten, die ich noch für mich habe die Energie nicht da auch mal was neues zu machen. Also wird gegammelt. Was ich früher oft tat und nun nicht mehr die Zeit zu habe. Und danach ärgere ich mich wieder über die verschwendete Zeit. Aber mir fehlt da echt die Energie.
Hier ist imo der Ansatzpunkt. Du hast die Problematik erkannt, aber nur erkennen reicht nicht aus, um direkt auch seine Einstellung und sein Verhalten zu ändern. Der Knackpunkt ist: diesen Optimierungsansatz, den man im Beruf tagaus tagein lebt, überträgt man imo automatisch auf die Freizeit. Das führt dann in der Konsequenz dazu, dass die Freizeit qualitativ ansprechend sein muss; am besten sollte was produktives bei rumkommen (siehe deine Vergleiche zu shi und YNC) und langfristiges Entwicklungspotenzial muss es natürlich auch geben. Gammeln ist Faulheit und das ist bääh.

Mein Tipp: Freizeit ist Freizeit und nicht Arbeit. Versuch dein Anspruchsdenken was dich und deine Freizeitgestaltung angeht massivst zu reduzieren. Erst wenn du ehrlich das Gammeln und Nichtstun genießen kannst, kannst du dir auch ehrlich zugestehen, wann du genug gegammelt hast und dir Gedanken über was anderes machen. Das sollte aber als innerer Wunsch entstehen, nicht als abstrakter Wunsch darüber, wie Freizeitgestaltung auszusehen hat.
Und immer daran denken: Was andere von sich und ihrer Freizeit erzählen ist zu 90% Blendwerk. :deliver:
 
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Mir fällt zu deinem Post nur der Punkt mit dem Handwerken ein. Wenn dich das zu viel Zeit kostet, du es nicht kannst, es dir keinen Spaß macht? und du genug Geld hast. Dann lass es jemand anderen machen und bezahl ihn entsprechend.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
und wir sind bei den mid life crisis threads angekommen :deliver:

kann viele punkte gut nachvollziehen, vorallem sachen wie sport oder aufwändigere hobbys sind bei mir auch komplett weggefallen seit ich 30 bin. wobei bei mir auch die gelenke durchs jahrelange skaten zu kapput sind, möchte die einfach nicht noch mehr belasten. zocke noch gerne aber eben auch weil sich das immer gut einschieben lässt ohne lange planung. man ist dann doch zu sehr eingespannt.

beim rest versuche ich aktiv mir meine freiheit zu bewahren um nicht im privatleben auch noch zusätzlich in so ein hamsterrad zu kommen. keine kinder, keine heirat, kein eigenheim und wenn eine freundin damit anfängt bekomme ich sofort panik und bin weg. durch das umfeld hier in berlin komme ich mir auch nicht wirklich vor wie mitte 30 da hier viele genau so leben.

ich persönlich finde es ganz entspannt das es alles ein bisschen ruhiger wird mit dem alter. so eine adrenalin und gefühlsachterbahn wie man sie mit anfang 20 oder so noch hatte wäre mir viel zu stressig mittlerweile.

da kann ich tatsächlich nur misfit rautieren, ist bei mir ca. genau so. im vergleich zur dissertationszeit ist es jetzt viel eingespannter, weil man sich die zeit leider nicht mehr so frei einteilen kann, aber in der woche so ab 20 uhr und am wochenende bleibt eigentlich noch genug zeit für hobbies, sport, andere freizeit und das soll in nächster zeit auch nicht anders werden. wenn ich das mit kollegen vergleiche, die familie haben, dann möchte ich definitiv nicht tauschen.
ich glaube so wie dem TE geht es den meisten, es heisst ja nicht umsonst "rush hour des lebens" aber bei den meisten ist war es ja auch eine bewusste entscheidung und das sollte man sich dann auch vor augen führen. dass man das eben so wollte und dafür ja wahrscheinlich auch gute gründe hatte, die man sich dann wieder vergegenwärtigen muss.
 
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Hier ist imo der Ansatzpunkt. Du hast die Problematik erkannt, aber nur erkennen reicht nicht aus, um direkt auch seine Einstellung und sein Verhalten zu ändern. Der Knackpunkt ist: diesen Optimierungsansatz, den man im Beruf tagaus tagein lebt, überträgt man imo automatisch auf die Freizeit. Das führt dann in der Konsequenz dazu, dass die Freizeit qualitativ ansprechend sein muss; am besten sollte was produktives bei rumkommen (siehe deine Vergleiche zu shi und YNC) und langfristiges Entwicklungspotenzial muss es natürlich auch geben. Gammeln ist Faulheit und das ist bääh.

Mein Tipp: Freizeit ist Freizeit und nicht Arbeit. Versuch dein Anspruchsdenken was dich und deine Freizeitgestaltung angeht massivst zu reduzieren. Erst wenn du ehrlich das Gammeln und Nichtstun genießen kannst, kannst du dir auch ehrlich zugestehen, wann du genug gegammelt hast und dir Gedanken über was anderes machen. Das sollte aber als innerer Wunsch entstehen, nicht als abstrakter Wunsch darüber, wie Freizeitgestaltung auszusehen hat.
Und immer daran denken: Was andere von sich und ihrer Freizeit erzählen ist zu 90% Blendwerk. :deliver:

Ich glaube das ist es... das muss ich mir nochmal genau vornehmen. Vielen Dank für den Denkanstoß.

@Benrath: Wäre auch ein valider Punkt aber eigentlich will ich das Handwerken schon. Wenn es dann getan ist erfüllt es mich schon mit Befriedigung, ist nur ein harter Weg da ich da so wirklich gar keine Ahnung hab.

Dank' auch an Heator... ist in der Tat so das man hin und wieder den Grund für das Ganze aus den Augen verliert und sich das genau mal wieder vor Augen führen muss.
 

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Puh, krass was hier einige für Tagespensen (gibts das Wort?) haben. Bei mir läuft noch alles ziemlich chillig. Habe aber auch keine Kinder. :catch: Da ich eine Fernbeziehung führe, redet mir unter der Woche auch keiner in "meine" Zeit rein. Kann also jeden Tag 5-6h mit Nerden, Sporten oder Chillen verbringen, halt so wie ich es möchte. Hausbau zerrt an den Nerven, habe ich bei meiner Schwester+Schwager gesehen. Deswegen habe ich mich für was fertiges in der Stadt entschieden. Hier lief zwar auch nicht alles super, aber nichts was sich nicht mit Geld regeln lässt. Auf der Arbeit versuche ich nach 8h die Fliege zu machen, klappt in 80% der Fälle auch (muss dafür nur ab und zu am We ran).
Das größte Problem bei mir sind eher Freunde die anfangen ne Familie aufzubauen. Die bekommt man nur noch selten zu sehen und noch seltener zu ner Flasche Bier am We überredet. Das übernehmen jetzt gerade Arbeitskollegen, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich (keine Kinder, max. Freundin/Freund oder halt Ehefrau/-mann).
 

TheGreatEisen

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... kann ich gut nachempfinden.

Mein Problem ist dabei nicht einmal der berufliche Stress. Habe mich daran gewöhnt, kann inzwischen sehr gut abschichten und abschalten, die ersten 2 Jahre waren aber brutal. Geld ist auch nicht das Thema, Sondertilgungen fürs Haus werden derzeit ausgereizt, hatte noch nie soviel angespart. Ich merke im Gegenteil verstärkt, dass mir mehr Kohle nichts bringt, ich strebe vielmehr nach selbstbestimmtem Arbeiten, was demnächst in der Eröffnung einer eigenen Kanzlei enden wird.

Interessant ist für mich zudem, dass ich weniger Geld ausgebe als früher. Ich war während des Studiums ein Konsumkunkie, dank lukrativen Nebenjobs und äußerst großzügigen Eltern hab ich alles was da war stets rausgehauen. Ich sehe eine Ursache darin, dass ich früher unendlich viel Zeit hatte, Geld war der limitierende Faktor. Heute sind Familie und allgemein verfügbare Zeit der limitierende Faktor. Richtig gut essen gehen, mit einem Kind im Alter von 2 Jahren und einem anderen Kind im Alter von 3 Monaten? Für den Arsch! Das ist Hölle! Noch dazu gehe ich fast täglich mit Kontakten und Multiplikatoren essen, das hat seinen Reiz verloren.

Wozu einen neuen Gaming PC kaufen, wenn ich schon Diskussionen führen muss, wenn ich mal 2 h HOTS oder PubG zocken will. Klar, die Frau ist auch platt, trotz Putzfrau und Zwergenstübchen 3x die Woche. Ich habs in der Elternzeit erlebt, zwei kleine Kinder zuhause, das ist mega anstrengend. Wollte nicht tauschen. Trotzdem braucht man mal ne Auszeit.

Sport nur noch als Fitness in der Mittagspause.

Hab ein maximales Sky-Abo, Fußball läuft wenn dann mal nebenbei, ohne großes Interesse, die neusten Filme interessieren mich nicht mehr, neue Serien anzufangen ist zu anstrengend.

Mein Fazit ist inzwischen: Weg von den klassischen Beschäftigungen, die ich geil fand, als ich mich in einer völlig anderen Lebensphase befand. Wir wohnen direkt am Waldrand, Wanderweg zu einer Burg direkt hinterm Haus. Deshalb gehe ich jetzt jedes Wochenende mit Familie (oder nur mit der "Großen") in den Wald, 1-3 h, erfüllt mich ungemein. Auf dem Weg zur Arbeit und im Fitness höre ich wieder intensiv Hörbücher, treffe am Wochenende verstärkt Leute, mit und ohne Familie, auch wenn die Zeit knapp ist. Man muss dagegen ankämpfen. Die Wochenenden sind zwar extrem vollgepackt mit Besuch und Treffen, aber auch mal 1 h mit nem Kumpel was trinken gehen wirkt entspannend. Vereinsarbeit (Charity) beim Round Table ist auch echt super, kann ich jedem empfehlen (der unter 40 ist :troll:).
 
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Bin grad mit dem Studium fertig und das erste Kind ist unterwegs. Ihr macht mir Angst vor der Zukunft. :(
 
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Auf jeden Fall schon mal gut zu lesen, dass ich nicht der Einzige mit den Problemen bin... gehört wohl irgendwo dazu!
 

parats'

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Natürlich gehört das dazu. Ich habe selbst zwei Kids, beide noch relativ jung und meine Zeit wird von Monat zu Monat weniger. Das ist aber, wie Shi schon sagte, auch gut so - es gehört eben dazu.
Arbeitsmäßig habe ich allerdings das Glück, dass ich arbeiten kann wann und wo ich möchte. Wenn nicht gerade mal eine Reise ansteht ist Home Office durchaus nützlich. :D
 
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Die Probleme, die du schilderst sind völlig normal. Wo soll die Zeit bei Kindern, Job und Haus herkommen? Das sind eigentlich drei Vollzeitprojekte.

Persönlich hab ich noch relativ viel Zeit, was ich mir aber durch weniger Schlaf erkaufe. :ugly: An Familie und Eigentum hab ich allerdings derzeit kein Interesse. Ich bin nicht familientauglich und mein Geld brauch ich für Lebensqualität und später. Es dürfte bei mir in absehbarer Zeit beruflich etwas übersichtlicher werden, was durchaus zur Folge haben könnte, dass sich dann meine Prioritäten verschieben.
 
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Drei Faktoren, die für mich wichtig sind, und ohne die ich sehr leiden würde:

1. Es gibt normalerweise keinen Bedarf an >9h Büro / Tag. Wenn man mehr machen mag, oder paar mal im Jahr irgendwas dringendes anliegt -- ok. Aber wie mein Chef regelmäßig noch seine Abende voll hat -- darauf hätte ich jetzt mit 35 keinen Bock mehr.

2. Arbeitsweg 5 Minuten zu Fuß. Mega-wichtig für mich.

3. Frau arbeitet nicht --> weniger Stress mit Kind/Tagesablauf.

@Bollo: 1+2 scheint bei dir ja deutlich stressiger zu sein. Lässt sich ggf. nicht kurzfristig lösen, aber vielleicht auf Sicht?
 
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Die Probleme sind mir weitgehend fremd, allerdings habe ich mich auch an vielen Punkten bewusst gegen die Mühle entschieden weil mir Zeit und Flexibilität immer sehr viel wichtiger waren als Geld. Hab ne 20h Woche im Home Office, kein Wohneigentum, kein Auto, dafür ein Kind. Und ich vermisse bezüglich Lebensqualität NICHTS. Dafür bin ich flexibel in 2-3 Jahren nach Neuseeland oder woanders hin auszuwandern, oder vielleicht auch eine längere Reise einzuschieben, weil ich durch meinen Beruf weder zeitlich noch örtlich gebunden bin.
 
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Drei Faktoren, die für mich wichtig sind, und ohne die ich sehr leiden würde:

1. Es gibt normalerweise keinen Bedarf an >9h Büro / Tag. Wenn man mehr machen mag, oder paar mal im Jahr irgendwas dringendes anliegt -- ok. Aber wie mein Chef regelmäßig noch seine Abende voll hat -- darauf hätte ich jetzt mit 35 keinen Bock mehr.

2. Arbeitsweg 5 Minuten zu Fuß. Mega-wichtig für mich.

3. Frau arbeitet nicht --> weniger Stress mit Kind/Tagesablauf.

@Bollo: 1+2 scheint bei dir ja deutlich stressiger zu sein. Lässt sich ggf. nicht kurzfristig lösen, aber vielleicht auf Sicht?

3 ist bei mir ja auch so, wobei die mit Ihrer Zeit auch nicht wirklich hinkommt. Wobei sie auch nicht wie die Dame von Eisen Krabbelgruppe und Putzfrau zur Verfügung hat, unsere Ältere ist aber immerhin vormittags im Kindergarten, das hilft schon was.

2 ist eigentlich derzeit die pure Katastrophe wenn ich ins heimische Office will da es drei Wege gibt, wobei 2 davon (Stadtbrücken von LU nach MA) durch Mannheim führen. Auf der A6 wird gerade gebaut, die Hochbahn zu einer Brücke wohl bald abgerissen... werde wohl wieder auf öffentliche Umsteigen. Dann kann man zumindest die Zeit im Zug nutzen. In Kombination mit einem Klapprad wird das vielleicht ganz nett.
Und HomeOffice verstärken. Aber eigentlich mag ich das nicht da ich da nicht so viel arbeite...

1 wird immer mal wieder angegriffen, klappt derzeit wieder so lala... unter 40 Stunden schaff ich nur ohne Termine, geht aber auch ab und an. Und ich knall jetzt gnadenlos einen Überstundenausgleichtag rein wenn es irgendwie geht. Wenn ich unterwegs bin werden es aber gerne 60 Stunden und mehr. Da sehe ich auch wenig Möglichkeit was zu ändern ohne den Job zu wechseln. Wobei ich eine Wohnung in der Schweiz nun genehmigt bekommen habe... das ist schon mal positiv und spart eine Menge Koordinationsaufwand mit Hotel, etc...

@Trilobyte: warum will derzeit jeder nach Neuseeland? War gerade 4 Wochen dort, ganz nett, aber auswandern???
 
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TheGreatEisen

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3 => Alter, holt euch eine Putzfrau. Die kostet quasi nix und macht aus deiner Frau einen ganz anderen Menschen!

2 => Das ist die gerechte Strafe für Lumpenhafener! :)
 
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Klingt am Ende nach einem Trade-off zwischen einem lokalen, ggf finanziell weniger attraktiven Job -- und dem Stress, unter dem du gerade leidest.

Dieser Trade-off ist u.a. ein Grund, warum ich mit dem "settling down" (Hauskauf/-bau) fremdle. Man gibt viel Flexibilität auf, und muss dann oft irgendein schmerzhaftes Opfer bringen.
 
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3 => Alter, holt euch eine Putzfrau. Die kostet quasi nix und macht aus deiner Frau einen ganz anderen Menschen!

Nö, wir sind einfach Drecksäue und putzen so alle Schaltjahre mal... will nicht jemand Fremdes meinen Schlüssel geben, der dann in unseren Sachen rumwühlt ;)
 
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#2 an die Putzhilfe. Nervigste Aufgabe ever ist delegierbar und nicht wirklich teuer :top2:

Bin nicht auf Neuseeland fixiert, aber man gelangt halt in Reichweite der Südsee und da hin und wieder Inselhopping einzuschieben ist schon reizvoll.
 
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Nö, wir sind einfach Drecksäue und putzen so alle Schaltjahre mal... will nicht jemand Fremdes meinen Schlüssel geben, der dann in unseren Sachen rumwühlt ;)
Wenn ich mir anschaue, wieviel Zeit z.B. meine Mutter mit Putzen verbringt... Aber gut, die ist in Rente, die darf das.
Ich habe pro Woche einfach nur ein paar Stunden Zeit für sowas, selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht mehr putzen.
Zum Glück will ich auch nicht. :deliver:
 
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Wenn ich mir anschaue, wieviel Zeit z.B. meine Mutter mit Putzen verbringt...

da kommt nichts an slawische mamas ran.
guter freund von mir ist pole und grade umgezogen, seine mutter kommt zu besuch, kurz nachdem sie angekommen ist und sie was gegessen haben komme ich vorbei um noch sachen abzuholen die er sich geliehen hatte und die ich unerwartet zurück brauche.
ich hole die sachen stehe im flur, wir machen smalltalk, sie haben sich n halbes jahr nicht mehr gesehen und dann haut sie ganz nonchalant raus "wollt ihr nicht 2-3 stunden n bier trinken gehen, dann könnte ich hier putzen".

meine mom hat auch jedes mal das bedürfnis hinter meiner waschmaschine oder meine fenster zu putzen, ich habe ihr vor ein paar jahren dann gesagt, dass ich sie rausschmeisse wenn sie nen lappen anfasst.

ach ja und wir haben auch ne putzfrau, halten das gröbste sauber, aber 1x in der woche 2 stunden, böden und fenster, kann man sich mmn gönnen.
 
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Bin 28 und habe mir fest vorgenommen nicht in dieses Hamsterrad zu kommen.
Plane atm keine Kinder und Heirat. Freundin ist "noch" ok damit.

Meine Freizeit und Unabhängigkeit ist mir irgendwie zu wichtig. Aber wer weiß, vielleicht habe ich ja mit 35 den krassen Wunsch auf ein Einfamilienhaus mit einem weißen Zaun und 1,8 Kindern + Heirat in der Kirche...
 
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Bin 28 und habe mir fest vorgenommen nicht in dieses Hamsterrad zu kommen.
Plane atm keine Kinder und Heirat. Freundin ist "noch" ok damit.

Meine Freizeit und Unabhängigkeit ist mir irgendwie zu wichtig. Aber wer weiß, vielleicht habe ich ja mit 35 den krassen Wunsch auf ein Einfamilienhaus mit einem weißen Zaun und 1,8 Kindern + Heirat in der Kirche...

Das Problem sind ja nicht Frau und Kinder, sondern die begrenzte Zeit :deliver:
Hätte man ein passives Einkommen aus Zinsen, Dividenden etc. und man würde zum Spaß 2 mal die Woche arbeiten 5 Stunden arbeiten, wären Frau und Kids ja weniger "zeitraubend" sondern ein gigantisches Geschenk, da man mit Menschen die man liebt viel Zeit verbringen kann UND noch die Chance hat sein eigenes Ding zu machen.
Ob dein Hamsterrad nun Familie oder Angestelltenverhältnis heißt ist ja egal, wenn man in beiden Hamsterrädern rennt wird die Zeit für sich selbst knapp, man muss sich halt einen Plan in welchem Hamsterrad irgendwann nicht mehr rennen möchte.
 
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Etwas grundsätzliches: Man kann leider nie beides haben. Geh jetzt auf die 30 zu und habe mich bis jetzt für ultra viel Freiheit und Zeit entschieden aber mir fehlt halt dafür Familie & Gebundenheit usw..

Immer wenn ich mal wieder Familie daheim besuche oder gute Freunde jammern die wie stressig das alles ist usw.. dann denk ich mir "ja hehe da hab ich wohl alles richtig gemacht".

Dann kommst du daheim an in deine Bude und es ist ruhig und du denkst dir "vll hat es doch was zwei Kinder, ein Haus und eine Frau zu haben" usw..

Also auch wenn es ziemlich obvious ist will ich das nochmal ins Gedächtnis rufen: Wenn es um Beziehungen und vor allem Kinder vs Freiheit und viel Zeit für sich geht kann man irgendwie keinen Mittelweg wählen.
 
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parats'

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Natürlich gibt es da keinen Mittelweg, gerade Kinder nehmen die komplette Zeit in Anspruch - dafür ist der return aber um ein vielfaches größer. Die vielleicht freien Abendstunden bleiben dann meist für den Partner und was daneben eben noch so anfällt.
 
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Wer in beiden Hamsterrädern rennt, der braucht eine sehr entspannte und kulante Frau an seiner Seite, wenn er ein- bis zweimal pro Woche 2,5 Stunden Freizeit haben möchte. Da hab ich nochmal Glück gehabt :gosu:

Bezüglich Kindern, Protipp aus gegebenem Anlass: wenn ein Kind unterwegs ist (und man nicht den Runner machen will) auf JEDEN Fall vor der Geburt heiraten. Was für ein scheiß bürokratischer Rattenschwanz an so einem kleinen süßen Bastard dranhängt, der bei verheirateten Paaren automatisch wegfällt... der ganze Sorgerechts- und Behördenscheiß, alter, geht mir das gerade auf den Sack :doh:
 
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Der Mittelweg ist letztlich der, den Schl3mil erwähnt.
Viel Geld sparen und anlegen, um irgendwann hoffentlich deutlich vor 65 kürzer treten zu können, ohne sich krass einschränken zu müssen.

Ist natürlich auch ein Opfer, aber zumindest ermöglicht es (wenn man es schafft) irgendwann beides (Freizeit + Familie).
 
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der "mittelweg" könnte aber auch sein auf luxus zu verziechten, weniger zu arbeiten und mehr zeit zum leben zu haben.
 
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Auf Luxus verzichten ist ja für die allermeisten auch nötig, um Geld zu sparen.
Aber natürlich hast du recht, neben "Geld heute sparen" ist "heute weniger arbeiten" eine andere Option, den Luxus gegen andersartige Lebensqualität einzutauschen.

Finde aber so von 25-35 oder 40 die Variante Geld sparen und anlegen im Zweifel besser.
Einerseits wegen des beträchtlichen Zinseszinseffektes.
Andererseits, weil man da die Weichen für die Karriere stellt. D.h. wenn man bis 35 klotzt, hat man dann mehr Optionen, interessante Tätigkeiten mit Teilzeit oder 35h-Woche zu machen, als wenn man früh schon weniger arbeitet.
 
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Dazu kommt auch noch, dass es oftmals nicht so einfach ist "einfach weniger zu arbeiten und auf Geld zu verzichten". In meinem jetzigen Job ist das definitiv nur begrenzt möglich. Vielleicht ein bisschen arrogant von mir, aber ich vergleiche meinen Job da gerne mit dem eines Fussballprofis. Wenn der mit der Einstellung "heute mach ich mich mal nicht kaputt und mach so 80%" auf den Platz geht, dann wird das höchstwahrscheinlich in die Hose gehen, wie man ja oft im DFB-Pokal sehen kann.
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
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Die Mär vom Skalieren...

Downshiften geht grundsätzlich schon - leider idR nur bei untergeordneten Tätigkeiten ohne Leitungsfunktion und ohne weitreichende Entscheidungsbefugnisse.

In großen Unternehmen ist das natürlich einfacher, da man in großen Teams arbeitet und jederzeit ersetzbar ist. Bei mir geht das nur sehr schwer. Wenn man unmittelbarer Ansprechpartner des Mandanten ist, kann man diese Funktion nur schlecht bis gar nicht delegieren. Wer im Bereich Consulting ist oder direkt beim Kunden eingesetzt wird, kennt das Problem.

Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man für 400 Euro/Stunde erreichbar zu sein hat, das darf der Kunde durchaus erwarten. Persönlich sehe ich größere Chancen darin, den Stundensatz immer weiter zu erhöhen, um mit weniger Zeitaufwand den gleichen Umsatz zu realisieren. So könnte ich es mir erlauben, manche Mandate einfach abzulehnen.

Bezogen auf die Familie bin ich der Meinung, dass die Brutto-Zeit gar nicht so wichtig ist. Wichtiger ist die Qualität der Zeit, die man miteinander verbringt. Ich nehme mir ganz bewusst Zeit für unsere "Große", und gehe mit ihr 2 h in ihr Kinderzimmer, und spiele ohne Ablenkung mit ihr. Vorher hab ich oft im Wohnzimmer noch irgendwas "nebenher" gemacht, z.B. mal Fußball angeschaltet oder gekocht, was auch immer.
 
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Downshiften geht grundsätzlich schon - leider idR nur bei untergeordneten Tätigkeiten ohne Leitungsfunktion und ohne weitreichende Entscheidungsbefugnisse.

In großen Unternehmen ist das natürlich einfacher, da man in großen Teams arbeitet und jederzeit ersetzbar ist. Bei mir geht das nur sehr schwer. Wenn man unmittelbarer Ansprechpartner des Mandanten ist, kann man diese Funktion nur schlecht bis gar nicht delegieren. Wer im Bereich Consulting ist oder direkt beim Kunden eingesetzt wird, kennt das Problem.

Ich denke das hängt einfach zu sehr von der Art der Arbeit ab, so ganz zustimmen würd ich dir aber nicht. Erstens hab ich genug mit Behörden zu tun um zu wissen, dass da auch gerne die Abteilungs- oder Fachbereichsleiter den Freitag komplett frei haben - grundsätzlich. Und sowas ist dann auch den Kunden zu vermitteln, wenn es von Anfang an bekannt und verlässlich ist. "Ich habe eine 4-Tage-Woche und bin Freitags nicht erreichbar."
Zweitens ist es bei mir allgemein eher umgekehrt - durch Baumaßnahmen gibt es da natürlich Wartungs- und Störungsbeseitigungsteams, die rund um die Uhr erreichbar sein müssen. Aber als Projektmanager von 5 Projekten gleichzeitig arbeite ich die meisten Anfragen sowieso nicht danach ab, welcher Kunde am lautesten Schreit sondern was aus Sicht des Projektablaufs am wichtigsten ist. Für mich zahlt aber auch niemand 400€/Stunde. :ugly:
 
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Eisen nicht ganz ernst nehmen der übertreibt gerne, hab ich vonem freund :troll:
 
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Downshiften geht grundsätzlich schon - leider idR nur bei untergeordneten Tätigkeiten ohne Leitungsfunktion und ohne weitreichende Entscheidungsbefugnisse.

In großen Unternehmen ist das natürlich einfacher, da man in großen Teams arbeitet und jederzeit ersetzbar ist. Bei mir geht das nur sehr schwer. Wenn man unmittelbarer Ansprechpartner des Mandanten ist, kann man diese Funktion nur schlecht bis gar nicht delegieren. Wer im Bereich Consulting ist oder direkt beim Kunden eingesetzt wird, kennt das Problem.

Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man für 400 Euro/Stunde erreichbar zu sein hat, das darf der Kunde durchaus erwarten. Persönlich sehe ich größere Chancen darin, den Stundensatz immer weiter zu erhöhen, um mit weniger Zeitaufwand den gleichen Umsatz zu realisieren. So könnte ich es mir erlauben, manche Mandate einfach abzulehnen.

Das liest sich so als hätte deine Selbstständigkeit nicht das Ziel irgendwann einen Schritt kürzer treten zu können? Wenn der Laden läuft kannst doch in ein paar Jahren den ein oder anderen Anwalt einstellen und dich als dicker alter Patriarch nur noch um die ganz dicken Fische und Edelkunden kümmern.
Andere für sich und sein Unternehmen arbeiten lassen ist der Quell der vollkommenen Zufriedenheit.
 
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