Original geschrieben von SchweigenDilemma
hier hat aber jemand ordentlich rtl punkt 12 gesehen und versteht auf einmal die weltwirtschaft. ruf mal im wirtschaftsministerium an, die warten auf dich!
Na toll. Die anderen Argumente sind, ob ungewollt oder gewollt, aus dem Spiegel.
Die Abwrackprämie hat aus meiner Perspektive einige wünschenswerte Aspekte. Sie wirkt zeitlich unmittelbar, sie hat eine absehbare Wirkung und man konnte sie relativ schnell verabschieden. Letzterer Punkt rechtfertigt von meiner Warte aus auch nur mittelmäßige Projekte, da bei der Konjunkturpolitik das Timing sehr wichtig ist. Der Punkt mit der absehbaren Wirkung ist wichtig, da das ja gerade bei Geld- oder Steuergeschenken nicht der Fall ist. Hier wissen wir nicht, wieviel des Geldes gespart wird.
Ich denke auch, dass man aus zwei Gründen das Programm nicht auf die Goldwaage legen sollte. Die Vorbereitungszeit dürfte insgesamt doch sehr gering gewesen sein. Mir gefällt auch der Ansatz der Bundesregierung, das Geld in eine Vielzahl von Projekten, ein einzelnes mit kleiner Bedeutung, zu streuen, um so das Gesamtrisiko des Projektes zu reduzieren. Das meinte ich damit, dass es hier ja ohnehin nur um kleine Summen geht. Für die Zukunft sollte die Bundesregierung aber ausgeklügelte Konjunkturprogramme auf Vorrat haben.
Ansonsten wette ich ja, dass wir dieses Jahr xx Diplomarbeiten zum Thema "Kosten-Nutzen Vergleich der Umweltprämie" sehen. Hier nur mal ein paar Ideen: Von einer Ressourcenverschwendung zu reden, weil Menschen sich vor Ablauf der Nutzungsdauer von ihrem Wagen trennen, ist mir zu schwammig. Fakt ist doch ohnehin, dass nicht so sehr die technische Nutzungsdauer, sondern oft der Spaß an einem neuem Automobil den Ersatzzeitpunkt bestimmt. Verschwendung in meinem Sinne ist also eine Situation, in der die aufgebrachten Ressourcen für den Neuwagen nicht durch den von dem Neuwagen ausgelösten Nutzenzuwachs gedeckt werden. Nehmen wir deshalb mal an, dass Automobilbesitzer den Zeitpunkt des Ersatzes so bestimmen, dass der daraus resultierende Nutzen dem zu entrichtenden Preis entspricht. Durch die Abrwackprämie entsteht eine Kostensenkung von 2500€. Wir wissen aber nicht, um wieviel die Kosten des Fahrzeuges den Nutzen des Käufers überstiegen haben, es hätte ja auch nur 1€ gewesen sein können. Wir wissen auch nicht, inwieweit es in einer möglichen Absatzkrise nicht ohnehin zu deutlichen Rabatten seitens der Händler gekommen wäre. Abziehen müssen wir auch noch die Effekte, die durch mögliche Einsparungen bei der Emission entstehen.
Müssen wir darüberhinaus die direkten Kosten des Programmes noch berücksichtigen? Es könnte sein, dass wir das vielleicht gar nicht mal müssen. Als Ressourcenverschwendung identifiziert habe ich den Unterschied zwischen Preis vor Abwrackprämie und Zahlungsbereitschaft des Kundens. Wenn diese Differenz 2500€ beträgt, werden die gesamten direkten Kosten des Programmes bereits erfasst. Wer dafür aufkommt ist ja volkswirtschaftlich irrelevant. Beträgt die Differenz nur 1000€, sind die restlichen 1500€ nur ein Transfer von Staat zu Bürger, es entsteht also ein Verlust auf der ersten Seite, wie auf der zweiten Seite ein Gewinn entsteht. Naja, ist nicht wirklich mein Spezialgebiet, würde aber vermuten das wir die direkten Kosten des Programmes gewissenlich übersehen können und uns alleine auf den vorherigen Absatz stützen können. Aus ähnlichen Überlegungen heraus muss man wohl auch Effekte auf Drittmärkte, sofern diese wettbewerblich sind, vernachlässigen.
Darf man in einer solchen Überlegung berücksichtigen, welche makroökonomische Wirkung ein Konjunkturprogramm entfaltet? Wenn ja, könnte diese ja vielleicht ausreichen, um das Programm in die schwarzen Zahlen zu schubsen
P.S.:
Man muss ja nichtmal VWL studiert haben um einzusehen, dass das einfach nur totaler Schwachsinn sein kann.
Ups