1. Wäre mein Selbstbewusstsein unterentwickelt, hätte ich mich nicht zu einem solch radikalen Schritt entschieden.
Wir sind wohl nicht einer Meinung, was Selbstbewusstsein bedeutet*. Aber zuerst zu den anderen Punkten:
2. Der Standortfaktor war bei der Wahl des Arbeitgebers (und somit des Gehalts) der limitierende Faktor; ich wollte nicht xxx km weit weg von meiner Freundin wohnen.
Nach so einem Grund habe ich gefragt. Dann hat sich der Punkt erledigt und meine Folgerung diesbezüglich ist hinfällig.
3. Definiere "Zielstrebigkeit". Was ich mir im Leben vorgenommen habe, habe ich ausnahmslos immer durchgezogen. Falls du mit "Zielstrebigkeit" aber meinst wie ein konformistischer Roboter ausgetretenen Pfaden hinterher zu dackeln, so hast du Recht. Das bin ich wahrlich nicht.
Naja, anhand von welchen Gesichtspunkten wählst du Ziele aus?
*Meine Definition von Selbstbewusstsein, anhand der Abgrenzung zu Selbstvertrauen:
Q: wie definierst du selbstbewusstsein und selbstvertrauen, claw?
Clawg: über sich selbst bewusst sein, wer ist man, was möchte man, was kann man, wo möchte man hin, was weiß man, wie sehen andere einen usw.
Q: fuer dich sind also beide begriffe synonym?
Clawg: Selbstvertrauen ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die eigenen Ziele durchzusetzen. Ohne Selbstbewusstsein kann man natürlich auch kein Selbstvertrauen haben, man weiß ja nicht, wohin man möchte
Q: also baut das eine direkt auf das andere auf? bzw. ist eine notwendige praemisse?
Clawg: Wenn man kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat, ist es natürlich fraglich, wie man Ziele verfolgen und Schritte planen kann. Selbstvertrauen baut auf Selbstbewusstsein auf, ja. Wenn man sich seiner in der Art bewusst ist, dass dieses Bewusstsein der eigenen Realität entspricht, dann folgt aus Selbstbewusstsein direkt das Selbstvertrauen. Wenn man irgendein Wunschbild von sich herumträgt, folgt daraus kein Selbstvertrauen, das ist dann übersteigertes Selbstbewusstsein.
Q: du meinst also, dass sich seiner selbst bewusstsein beinhaltet, dass man realistische vorstellungen von sich und seinen staerken und schwaechen hat
Clawg: Natürlich. Das sorgt insbesondere für eine innere Ausgeglichenheit. Wenn man sich als den weltbesten Schachspieler sieht, aber regelmäßig verliert, dann wird man recht schnell unglücklich und verliert Vertrauen in die eigenen (imaginären) Fähigkeiten.
Q: findest du es einfach, sich selbst "realistisch" zu bewerten?
Clawg Dazu bedarf es wohl im wahrsten Sinne des Wortes "Grenzerfahrung". Man muss sich selbst mit der Realität messen um sich einordnen zu können, wo man relativ zur Realität steht.
Q: koenntest du eine eigene nennen, wenn moeglich?
Clawg: Naja, im intellektuellen/beruflichen Bereich z.B. meine Softwareprojekte, meine Diplomarbeit. Da habe ich alles gegeben, ich kann mich also recht gut einschätzen und kann dementsprechend selbst-bewusst auftreten.
Q: hm
Clawg: Oder im Sport, wer untrainiert ist wird bei einem längeren Lauf Angst haben, ihn überhaupt durchzustehen und die Kräfte womöglich nicht richtig ausnutzen. Wer jeden Tag die selbe Strecke läuft, weiß ganz genau wieviel Kraft er braucht und kann unbekümmert seine Kräfte richtig einsetzen. Oder wer 10 unterschriftsreife Arbeitsverträge vorliegen hat, der wird in den Gehaltsverhandlungen entsprechend selbst-bewusst auftreten können. Er weiß ganz genau wieviel er wert ist, wenn die Firma nicht mehr zahlt als die andere, wird die eben von der Liste eliminiert. Natürlich kann man das auch alles schauspielern, da gibt's ja genug Handbücher drüber. Aber wenn man dann sich nicht hurtig dahintersetzt und die Angaben durch Leistung untermauert, wird mindestens eine Person unglücklich.
Q: das ist richtig