Der Sozialismus der Neocons

NetReaper

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http://www.handelsblatt.com/unterne...dert-zeitlich-begrenzte-bankenrettung;2084762

Kurz zusammengefasst:
Ackermann & Co. wollen dafür sorgen, dass der Staat die Finger aus den Bankgeschäften heraushält.
Aber das Geld für deren Rettung, ja das Geld nehmen sie natürlich.

So sieht er aus, der "Sozialismus" der Neocons. Ich bin sehr gespannt, welche Signale aus den USA da noch kommen.

Langsam wäre es vielleicht doch besser dem Bankensektor _zero_ zu geben, über den Jordan gehen zu lassen, und "from scratch" neu aufzubauen.
 

Clawg

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Original geschrieben von NetReaper
Langsam wäre es vielleicht doch besser dem Bankensektor _zero_ zu geben, über den Jordan gehen zu lassen, und "from scratch" neu aufzubauen.

Das wäre die kapitalistische Variante.
 

shaoling

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In Berlin stößt das Papier, das vorher nicht mit den Regierungen abgestimmt worden ist, größtenteils auf Zustimmung. Der Wunsch des IIF, den Staatseinfluss im Finanzsektor möglichst schnell wieder zurückzudrängen, liege auch im Interesse der Politik, hieß es in Regierungskreisen.
Recht so.
 
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absolut,
der markt sollte sich selbst reinigen, dabei sollen von mir aus auch massig banken pleite gehen. wen störts?
dadurch würden endlichmal anreizstruktueren geschaffen, sowas in zukunft nichtmehr abzuziehen.
mit diesen ständigen rettungen, werden die banken quasi dazu ermuntert, weiterhin so zu handeln.


immer wieder gut, Ron Paul Slams Federal Reserve on House Floor: http://www.youtube.com/watch?v=b3DVbdBYtoU
 
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Wenn sie jeden Euro mit Verzinsung wieder zurückgezahlt haben, können sie anfangen über irgendetwas zu reden.
 

Clawg

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Original geschrieben von NacktNasenWombi
Wenn sie jeden Euro mit Verzinsung wieder zurückgezahlt haben, können sie anfangen über irgendetwas zu reden.

Naja, das wäre dann aber wohl kaum ein Hilfspaket mehr ;) Den Kredit könnten sie sich ja dann auch am Markt holen.
 

shaoling

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Original geschrieben von NacktNasenWombi
Wenn sie jeden Euro mit Verzinsung wieder zurückgezahlt haben, können sie anfangen über irgendetwas zu reden.
Wem sollte Herr Ackermann denn welchen Euro zurückzahlen?
 
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Original geschrieben von Clawg


Naja, das wäre dann aber wohl kaum ein Hilfspaket mehr ;) Den Kredit könnten sie sich ja dann auch am Markt holen.

Eben nicht, welche Bank will es ihnen denn leihen?
 
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Original geschrieben von MaRiO(d.S
absolut,
der markt sollte sich selbst reinigen, dabei sollen von mir aus auch massig banken pleite gehen. wen störts?
dadurch würden endlichmal anreizstruktueren geschaffen, sowas in zukunft nichtmehr abzuziehen.
mit diesen ständigen rettungen, werden die banken quasi dazu ermuntert, weiterhin so zu handeln.


immer wieder gut, Ron Paul Slams Federal Reserve on House Floor: http://www.youtube.com/watch?v=b3DVbdBYtoU

Es stört zb die ganzen Betriebe, die durch die Krise schuldlos pleite gehen würden.

Ich halte es für fraglich, dass der potentielle Schaden einer ähnlichen Krise in Zukunft wirklich schwerer wiegt als der Schaden, der durch ein Nicht-einschreiten angerichtet worden wäre oder zumindest fehlt mir da eine überzeugende Argumentation der Gegner der Rettungspakete.

Gleiches gilt für die Behauptung, dass so eine Krise mit dem Wissen, dass der Staat nicht einschreiten würde, nicht passieren würde; wie allgemein, dass ein freier Markt reibungslos und ohne Schwünge funktionieren würde.


Immerhin besteht ja auch die Möglichkeit, dass die Krise auch mit Intervention lehrreich für den Finanzsektor war.
 

shaoling

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Original geschrieben von CyoZ
Gleiches gilt für die Behauptung, dass so eine Krise mit dem Wissen, dass der Staat nicht einschreiten würde, nicht passieren würde; wie allgemein, dass ein freier Markt reibungslos und ohne Schwünge funktionieren würde.
Dafür wurden nun wirklich in den vergangenen Threads genug gute Argumente gebracht und wenig gute dagegen.

Ich warte immernoch auf eine konsistente Argumentation, wie so etwas ohne Zutun der Politik hätte passieren können.

Davon abgesehen, ist es letztlich auch nicht ausschlaggebend. Wenn wir uns darauf einigen, dass unentscheidbar ist, welcher mit ausschließlichem Bedacht auf die Folgen der bessere Weg ist, dann haben wir unseren Sieger: die Freiheit, denn moralisch ist ein freiheitliches System immernoch gegenüber jedweden Zweifel erhaben.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg


Ich warte immernoch auf eine konsistente Argumentation, wie so etwas ohne Zutun der Politik hätte passieren können.


Gut ich versuch mich mal.

Ich denke, dass besonder durch die Börsen und den damit verbundenem Shareholdervalue ein sehr kurzfristiges Denken begünstigt wird.

Man stelle sich doch mal den Fall vor, dass irgendein Betrieb durch eine Geschäftspraxis kurzfristig (vielleicht auch jahrelang) hohe Gewinne erzielt.
Es ist äußerst wahrscheinlich, dass die Konkurrenz sich auch ihren Teil des Kuchens holen will und durch die Aussicht auf kurzfristige Gewinne die langfristigen Risiken in den Skat gedrückt werden.

Hey, die Boni werden ja pro Geschäftsjahr gezahlt und nicht pro Jahrzehnt, wenns irgendwann in die Hose geht hab ich schon genug Asche zur Seite gelegt! Nach mir die Sintflut!


Nur weil viele Leute beteiligt sind, heisst es nicht, dass sie nicht alle für die gleichen Verlockungen empfänglich sind. Da greift dann auch das Schneeballprinzip:
Wenn alle damit dick Kohle machen kann es ja nicht falsch sein, nicht?
Mit dem Strom schwimmt es sich halt leichter, auch wenn am Ende ein Wasserfall ist.

Und denken wir doch mal in wirklich großen Zeiträumen: über Generationen. Da versagt der Markt doch fast völlig; mit dem Problem wird sich dann befasst, wenn es da ist.
Treffenstes Beispiel ist wohl der Umweltschutz:
Die Fischindustrie hätte es sicher gerne, wenn die weltweiten Fischbestände nicht zusammenbrechen, trotzdem wird jedes Jahr überfischt.
Praktisch alle Ölfirmen betreiben Lobbyarbeit gegen den Klimaschutz, auch wenn zumindest das Risiko besteht, dass die zusätzlichen Kosten für den Umweltschutz weit geringer sind als die eines Klimawandels.

Im Hinterkopf schlummert halt der Gedanken:"Selbst wenn. Bis dahin hab ich ausgesorgt"

Kurzum:
Der Markt verleitet dazu kurzfristige Gewinne mit langfristigem Risiko über zu bewerten und das unabhängig von staatlichem Eingreifen.
 

ManweSulimo

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lol

gut machen wirs so wie 29, lassen wir sie abrecken, paar millionen arbeitslose und hitler#2 viel spaß in der welt, möglicherweise triffts diesmal nicht die deutschen ...

ernsthaft denkt mal ein bischen drüber nach ...


natürlich sollte eine bank die eine geldspritze bekommen hat auch entsprechende folgen tragen müssen (limitierung von managergehältern sollte da die kleinste maßnahme sein)

sehen wir mal wie viel von den EU rettungspaketen von den US akzeptiert werden
 
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Original geschrieben von CyoZ

Immerhin besteht ja auch die Möglichkeit, dass die Krise auch mit Intervention lehrreich für den Finanzsektor war.


hahahah, im ernst?



Original geschrieben von Manwe_Sulimo
lol

gut machen wirs so wie 29, lassen wir sie abrecken, paar millionen arbeitslose und hitler#2 viel spaß in der welt, möglicherweise triffts diesmal nicht die deutschen ...

ernsthaft denkt mal ein bischen drüber nach ...


natürlich sollte eine bank die eine geldspritze bekommen hat auch entsprechende folgen tragen müssen (limitierung von managergehältern sollte da die kleinste maßnahme sein)

sehen wir mal wie viel von den EU rettungspaketen von den US akzeptiert werden

als ob die krise eine folge von brünings sparpolitk war.
so ein quatsch, zu dem zeitpunkt steckte der karren eh schon massiv im dreck.

war ja klar das mindestens einer wieder mit managergehältern oder "gier" kommt. liegt ja so schön nahe.
als ob das die ganze sache verursacht hat. die verursacher der krise sind genau die praktiken, die zur zeit wieder massiv propagiert werden. zu dumm das man sich mit solchen maßnahmen nur ein wenig zeit kaufen kann, der bummerang dafür dann aber umso härter zurückkommt. so schaukelt sich das ganze auf, bis die ersten staaten bankrott gehen und dann gehts richtig rund. meinst du das ist mit ein paar millionen arbeitslosen zu vergleichen?
man werfe nur einen blick auf die immensen staatsschulden, die manche länder angehäuft haben, irgendwann werden die einfach unter der zinslast zusammenbrechen... und das wohl eher früher als später.

der markt braucht genau diese rejustierung um neue gleichgewichte zu erzeugen. interventionen bedeuten nur eine künstliche erhaltung der zuvor erzeugten übertreibungen. natürlich wird die wirtschaft bei so harten korrekturen schrumpfen, das ist auch richtig so.
wohlstandsverluste sollten wohl für unsereins verkraftbar sein, uns geht es eh zu gut.


die bankenrettung ist falsch und das ganze system ist in frage zu stellen. einrichtungen wie die fed, der iwf und die weltbank gehören abgeschafft, sie zerstören das wirtschaftssystem.
 
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Original geschrieben von CyoZ


Gut ich versuch mich mal.

Und denken wir doch mal in wirklich großen Zeiträumen: über Generationen. Da versagt der Markt doch fast völlig; mit dem Problem wird sich dann befasst, wenn es da ist.

Da muss ich widersprechen. Und wenn wir nur allein den mit allerlei Bias behafteten Indizes der Welt Beachtung schenken, so ist die durchschnittliche Rendite weit größer als Null.

Auch kannst Du die Finanzmärkte nicht gerade mit dem zugegebenermassen von negativen Externalitäten betroffenen Fischereigewerbe vergleichen, oder?!
 
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Gut ich hab mich in dem Satz wohl falsch ausgedrückt.

Besser wäre wohl:

Der Markt befasst sich einfach nicht ausreichend selbstständig mit so langfristigen Problemen.
Wann investiert denn mal ein börsennotiertes Unternehmen in ein Projekt, dass erst in 60 Jahren Gewinn bringen wird?

Ich denke das das Beispiel der Fischerei passt ganz gut um meinem Punkt zu machen. Wieso hinkt der Vergleich?

Original geschrieben von MaRiO(d.S

hahahah, im ernst?

Wieso nicht?


Bitte versteht mich nicht falsch: Ich glaube der Markt ist eine gute Sache und er löst die allermeisten Probleme von selbst und schafft Wohlstand nur glaube ich nicht, dass er schrankenlos funktioniert... so wie ein Auto auch eine Bremse braucht ;)
Die Herausforderung wird sein, möglichst genau festzustellen wo Grenzen gesetzt werden müssen und wo nicht.

Ich bin halt skeptisch, wenn behauptet wird, dass die alleinige Schuld immer beim Staat zu suchen ist und es ansonsten paradiesische Zustände geben würde: keine Krisen, konstantes Wachstum, Wohlstand für alle.


Btw: Hat jemand paar gute Links zu dem Thema Auswirkungen von staatlichen Eingriffen auf die Wirtschaft? Darf auch sehr gerne aus Sicht der österreichischen Schule usw sein nur wärs mir lieb wenns nicht zu umfangreich ist.
Finde atm nur extrem lange Sachen.
 

ManweSulimo

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mit dt. finanzpolitik im speziellen hab ich mich jetzt nicht wirklich befasst (betrifft mich ja nur indirekt)

die krise wurde aber eindeutig durch das seit knapp 20 jahren weitgehend nicht kontrollierte kapitalistische system, die derzeitige krise ist aus spekulationen des letzten jahrzehnt entstanden, und die wurden von überbezahlten managern bezahlt, die ihren einfluss genutzt haben um andere in ihre posten zu bringen die den gleichen kurzsichtigen, risikobehaftetten spekulationsblödsinn vollbracht haben

es wäre absoluter blödsinn jetzt zu versuchen diese krise sich sozusagen selbst regeln zu lassen und das system dadurch zu belassen, die staaten und internationalen organisationen müssen eingreifen, schadensminimierung betreiben und die strukturen die zu dieser krise geführt haben überprüfen, und entsprechend anpassen um eine neuauflage dieser krise in den nächsten jahrzehnten zu verhindern ("aus fehlern lernen")


und ein paar millionen arbeitslose weil dutzende großer firmen bankrott gegangen sind strapazieren den staat nicht bis aufs äußerste durch verlorengegange steuergelder und arbeitslosengeld?
 
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Original geschrieben von Manwe_Sulimo
mit dt. finanzpolitik im speziellen hab ich mich jetzt nicht wirklich befasst (betrifft mich ja nur indirekt)

die krise wurde aber eindeutig durch das seit knapp 20 jahren weitgehend nicht kontrollierte kapitalistische system, die derzeitige krise ist aus spekulationen des letzten jahrzehnt entstanden, und die wurden von überbezahlten managern bezahlt, die ihren einfluss genutzt haben um andere in ihre posten zu bringen die den gleichen kurzsichtigen, risikobehaftetten spekulationsblödsinn vollbracht haben

es wäre absoluter blödsinn jetzt zu versuchen diese krise sich sozusagen selbst regeln zu lassen und das system dadurch zu belassen, die staaten und internationalen organisationen müssen eingreifen, schadensminimierung betreiben und die strukturen die zu dieser krise geführt haben überprüfen, und entsprechend anpassen um eine neuauflage dieser krise in den nächsten jahrzehnten zu verhindern ("aus fehlern lernen")


und ein paar millionen arbeitslose weil dutzende großer firmen bankrott gegangen sind strapazieren den staat nicht bis aufs äußerste durch verlorengegange steuergelder und arbeitslosengeld?
Völlig falsche Beobachtung der Krise. Du verstehst zwar, dass es sich um eine 'Spekulationsblase' handelt (wie sollte da sonst so viel Geld reinkommen), ignorierst dabei aber komplett die Anreize, das Geld überhaupt so anzulegen. Und die kommen eindeutig durch die Politik, hauptsächlich Zentralbanken. Das ist, als würde man bei 'Mensch ärgere dich nicht' die Regeln soweit ändern, dass schummeln legal wäre (und es nebenbei die Mitspieler noch ermutigen) und sich hinterher drüber beschweren, dass es praktiziert wird.
Erst vergiftet man das System und anschließend ist die beste Lösung seitens Politik noch mehr Gift.

Original geschrieben von CyoZ

Btw: Hat jemand paar gute Links zu dem Thema Auswirkungen von staatlichen Eingriffen auf die Wirtschaft? Darf auch sehr gerne aus Sicht der österreichischen Schule usw sein nur wärs mir lieb wenns nicht zu umfangreich ist.
Finde atm nur extrem lange Sachen.
Ich würde dir empfehlen auf mises.org ein paar der täglichen Artikel durchzulesen, am besten von Robert Murphy (meist kürzer) oder George Reisman (länger, wenn dich das Thema wirklich tiefgehend interessiert, behandelt Dinge genauer und geht auf mehr Szenerien ein).
Für den Anfang ganz interessant sind:
http://mises.org/story/3155 'The Importance of Capital Theory'
http://mises.org/story/3165 'The Myth that Laissez Faire Is Responsible for Our Present Crisis'
 

Antrax4

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Eben war Sodan im Fernsehen. Dieser Spinner will den Sozialismus wieder einführen. Der hat sie nicht mehr alle.
 

Spavvn

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Zum Eingangspost: Ohne Stütze die Banken kaputt gehen lassen (oder andere Industrien) funzt nur, wenn es alle machen; stützt ein Land seine Industrie, müssen die anderen auch stützen (Wettbewerb usw.). Deswegen werden die theoret. Modelle ohne Intervention (also reiner Kap.) in der Praxis keine Anwendung finden (ein Land wird immer stützen, um die nichtstützenden Länder abzuziehen). (Zumindest nicht in diesem Jahrhundert.)
 
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ich hab das auch gesehen,
ging ja ziemlich drunter und drüber.

walraff meinte unter anderem, dass wir nur noch in einer schein demokratie leben.

ziemlich gewagte disskusionsrunde, da werden sie der guten frau maischberger wohl auf die finger klopfen.
 
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Original geschrieben von SpawnTheSame
Zum Eingangspost: Ohne Stütze die Banken kaputt gehen lassen (oder andere Industrien) funzt nur, wenn es alle machen; stützt ein Land seine Industrie, müssen die anderen auch stützen (Wettbewerb usw.). Deswegen werden die theoret. Modelle ohne Intervention (also reiner Kap.) in der Praxis keine Anwendung finden (ein Land wird immer stützen, um die nichtstützenden Länder abzuziehen). (Zumindest nicht in diesem Jahrhundert.)
Stimmt nicht. Insgesamt schädigst du der Wirtschaft und Bevölkerung deutlich mehr durch die 'Hilfspakete'. Wer sich raushält, gewinnt auf lange Sicht.
 

Spavvn

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Wieso verkauft dann keiner sein Land/Industrie für einen Euro ans Ausland. ;)
 

shaoling

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Original geschrieben von CyoZ
Und denken wir doch mal in wirklich großen Zeiträumen: über Generationen. Da versagt der Markt doch fast völlig; mit dem Problem wird sich dann befasst, wenn es da ist.
Treffenstes Beispiel ist wohl der Umweltschutz: [...]
Umweltschutz ist eine Ausnahme, die ich gern ausklammern würde.
Wenn man nicht gerade den Standpunkt vertritt, dass die Erde niemandem gehört und daher zum Abschuss freigegeben ist, was ich nicht tue, dann lassen sich durchaus gute Gründe für gesetzliche (auch internationale) Regeln zum Umweltschutz finden, keine Frage.

Der Klimawandel bildet aus bestimmten Gründen für mich wieder eine Ausnahme von der Ausnahme, bei der gesetzliche Regelungen fehl am Platz sind.
Aber das gehört hier nicht her.

Original geschrieben von CyoZ
Ich denke, dass besonder durch die Börsen und den damit verbundenem Shareholdervalue ein sehr kurzfristiges Denken begünstigt wird.
Die Art, wie ein Unternehmen geführt wird, hängt von den Bedingungen ab, unter denen es geführt wird.
Und diese Bedingungen sollten jedem klar sein, der mit einem Unternehmen handelt, dort einkauft, arbeitet oder dem es sogar gehört.

Du vergisst auch, dass die meisten Unternehmen, die auch für die allemeisten Arbeitsplätze sorgen, überhaupt nicht an der Börse notiert sind und größtenteils nach ganz anderen Prinzipien geführt werden.

Original geschrieben von CyoZ
Hey, die Boni werden ja pro Geschäftsjahr gezahlt und nicht pro Jahrzehnt, wenns irgendwann in die Hose geht hab ich schon genug Asche zur Seite gelegt! Nach mir die Sintflut!
Kauf dir ein Unternehmen und lass es anders führen! Entwickle ein eigenes Bezahlungssystem, das die Manager langfristig entlohnt und bindet.
Diese Möglichkeiten bietet der freie Markt, aber wenn niemand sie wahrnimmt, ist das kein Hinweis auf ein Versagen des Marktes, sondern darauf, dass für eine bestimmte Gruppe von Menschen offenbar die Prioritäten anders liegen.

Es ist nicht meine Aufgabe, anderen Menschen vorzuschreiben, wie sie mit ihrem Eigentum umzugehen haben.

Original geschrieben von CyoZ
Der Markt verleitet dazu kurzfristige Gewinne mit langfristigem Risiko über zu bewerten und das unabhängig von staatlichem Eingreifen.
Nein, der Markt eröffnet jenen, die nach kurzfristigen Gewinnen streben, die Möglichkeit, diesem Bedürfnis nachzugehen.
Niemand ist gezwungen, mit solchen Leuten Geschäfte zu machen - es ist häufig nützlich, wenn sie gute Konditionen machen, aber zwingen kann dich dazu niemand.
 
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Wie genau sieht so ein Hilfspacket eigentlich aus?

Ich hoffe mal stark, dass den Banken das Geld nicht einfach geschenkt wird. Ihnen auf Staatskosten einen günstigen Kredit zu geähren ist dagegen imho vollkommen ok.
 
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Original geschrieben von MegaVolt
Wie genau sieht so ein Hilfspacket eigentlich aus?

Ich hoffe mal stark, dass den Banken das Geld nicht einfach geschenkt wird. Ihnen auf Staatskosten einen günstigen Kredit zu geähren ist dagegen imho vollkommen ok.

es ist tatsächlich sogar so, das den Banken eine Sicherheit für dieses Geld gewährt wird. Im Grunde bekommen Sie es garnicht (ausser die gehen wirklich pleite). Das ist nur eine Sicherheit, damit andere Banken wissen: wir verlieren unser Geld nicht, wenn die Pleite gehen. Und damit können sich die Banken wieder gegenseitig Geld leihen.
 

Didier

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Das ist ein Teil des Pakets. Ein anderer ist, dass der Staat Aktien oder Vorzugsaktien an den Banken erwirbt.

In der Regel ist vorgesehen, dass die Banken nach einer gewissen Zeit oder sobald sich der Markt beruhigt hat diese Aktien wieder zurueckkaufen. Der Staat traegt also die gleichen Risien wie jeder andere Investor. Wenn die Bank sich erholt, wuerde der Staat sogar Gewinn machen.
 

Spavvn

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Eine Hilfsmaßnahme sind z.B. Kredite unter Marktzins (bis runter zu 0%). Das System wird geflutet. Das merkt man spätestens dann, wenn alle Assets steigen; also von Deflation auf Inflation geschaltet wird. Deine Hoffnung wird also zerstört werden, Megavolt.

M3-Wachstum ist bei den Amis zw. 40-50% auf Jahresbasis. Die Hyperinflation ist also nicht zu vermeiden.
 
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Stimmt schon, zumindest momentan. Letztes Jahr waren wir bereits bei fast 15%.
 

NetReaper

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Original geschrieben von CyoZ


Es stört zb die ganzen Betriebe, die durch die Krise schuldlos pleite gehen würden.

Ich halte es für fraglich, dass der potentielle Schaden einer ähnlichen Krise in Zukunft wirklich schwerer wiegt als der Schaden, der durch ein Nicht-einschreiten angerichtet worden wäre oder zumindest fehlt mir da eine überzeugende Argumentation der Gegner der Rettungspakete.

Klar, die Banken sind mit gezogenem Messer an der Kehle der normalen Wirtschaft/ dem Mittelstand (nicht der Großkonzerne), und sagen:
"Ihr wollt uns keine Kredite geben?! Macht doch! Dann nehmen wir aber jeden mit, der uns zwischen die Finger kommt!"

Beziehungsweise - sie müssen es nicht sagen, weil es nämlich jedem klar ist. Und weil sich die Regierungen von den Banken erpressen lassen, werden hunderte Milliarden in die Banken gepumpt, die ja eigentlich gar nicht da sind.
Erkennt jemand den Fehler im System?

Hätten wir einen tatsächlich freien Markt, dann wäre das unmöglich. Aber genau das ist ja das Ziel jeder großen Bank: sich den Gesetzen des freien Marktes zu entziehen und statt dessen den Staat zu erpressen.
 

Devotika

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Die Wähler nutzen den demokratischen Mechanismus um andere Menschen auszupressen. So und nicht anders.
 
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Original geschrieben von NetReaper


Klar, die Banken sind mit gezogenem Messer an der Kehle der normalen Wirtschaft/ dem Mittelstand (nicht der Großkonzerne), und sagen:
"Ihr wollt uns keine Kredite geben?! Macht doch! Dann nehmen wir aber jeden mit, der uns zwischen die Finger kommt!"

Beziehungsweise - sie müssen es nicht sagen, weil es nämlich jedem klar ist. Und weil sich die Regierungen von den Banken erpressen lassen, werden hunderte Milliarden in die Banken gepumpt, die ja eigentlich gar nicht da sind.
Erkennt jemand den Fehler im System?

Hätten wir einen tatsächlich freien Markt, dann wäre das unmöglich. Aber genau das ist ja das Ziel jeder großen Bank: sich den Gesetzen des freien Marktes zu entziehen und statt dessen den Staat zu erpressen.

Wurde doch oben geschrieben: Es wird garkein Geld "in die Banken gepumpt". Es werden lediglich Kredite gewährt.
Und das Messer setzt niemand an die Kehle. Du vermutest eine aktive Erpressung, wo einfach eine passive Abhängigkeit besteht: Jedes Unternehmen ist ab und an auf Kredite angewiesen. Irgendjemand muss diese Kredite zur Verfügung stellen, das ist eine wichtige Aufgabe. Gibt es keine Banken, die das vernünftig machen, haben Betriebe ein Problem. Da ist kein Akt der Erpressung, dein links verzerrtes Weltbild ist hier einfach falsch.
 

NetReaper

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Original geschrieben von MegaVolt


Wurde doch oben geschrieben: Es wird garkein Geld "in die Banken gepumpt". Es werden lediglich Kredite gewährt.
Und das Messer setzt niemand an die Kehle. Du vermutest eine aktive Erpressung, wo einfach eine passive Abhängigkeit besteht: Jedes Unternehmen ist ab und an auf Kredite angewiesen. Irgendjemand muss diese Kredite zur Verfügung stellen, das ist eine wichtige Aufgabe. Gibt es keine Banken, die das vernünftig machen, haben Betriebe ein Problem. Da ist kein Akt der Erpressung, dein links verzerrtes Weltbild ist hier einfach falsch.

Haha, klar. Deswegen sollte jede Bank froh sein, denn sie kann effektiv gar nicht pleite gehen. Dafür gibts ja den Staat, der mit Krediten stützt.

Wie bitte? Freier Markt? Nicht doch, sowas ist in dem Sektor nicht gewünscht. Nicht wirklich. Nicht bis in die letzte Konsequenz. Schließlich ist die Wirtschaft von einem abhängig, sodass der Staat immer Geld in die Banken pumpt wenn nötig. Auch wenn es "nur" in Form von Krediten ist.
Die Banken wissen das, und sie handeln dementsprechend.

So etwas wünscht sich glaube ich jede Firma, dass der Staat als Bürge für die Kunden auftritt.
 
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Netreaper, musst du dich in _jedem_ deiner Posts in Polemik suhlen?

Die Aussage deines Posts "Wenn man den Banken hilft, dann wirds wieder passieren" wurde, in besserer Form, schon lange gemacht.

Es geht unter anderem nun darum, ob ein Nichteinschreiten wirklich vor Krisen schützt und ob die wirtschaftlichen Auswirkungen akzeptabel sind oder nicht.
 
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Solange es Zentralbanken und fractional reserve banking gibt, wird es auch Krisen geben. Wenn dem Staat die Möglichkeit genommen wird, nach Belieben die Wirtschaft zu zerstören, wird man schnell feststellen, wie unnötig Regulierungen sind.
 
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Nenne ein beispiel für freie markwirtschaft aus der menschheitsgeschichte.
 
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