Der Mann und das Wasser

Zwurbel

Guest
Der Mann und das Wasser

Ein Mann sitzt gedankenverloren am Ufer des Rheins.
Es ist früher Abend mitten im Sommer, um ihn herum sind viele Menschen am entspannen oder grillen. Es ist sehr laut, überall sind Stimmen in der Luft, Kinder rennen umher. Doch der Mann scheint nichts von alledem mitzubekommen. Er sitzt dort im Schneidersitz, die langen Haare wehen umher und selbst als ihn ein Fussball im Rücken trifft scheint der Mann dies gar nicht zu bemerken, sein Blick ist starr auf einen Punkt im Wasser gerichtet als ob er auf etwas warten würde. Stunden später so scheint es richtet sich der Mann auf und schaut mit weit aufgerissenen Augen auf den Punkt im Wasser den er nun schon mehrere Stunden beobachtet hat.
Doch was sieht dieser Mann?

Nichts an der Wasseroberfläche scheint sich verändert zu haben und dennoch zittert der Mann vor schierer Aufregung. Der Mann streicht sich die Haare aus dem Gesicht und geht auf das Wasser zu, er stoppt nicht einmal um sich seiner Kleidung zu entledigen sondern geht geradeaus weiter ins Wasser.

Einige Menschen haben das merkwürdige Verhalten des Mannes bemerkt und beobachten ihn nun verwundert und entfremdet.
Der Mann geht mit einer unglaublichen Genauigkeit auf den Punkt im Wasser zu, seine Brust hebt und senkt sich ruckartig und seine Augen sind immernoch weit aufgerissen. Als der Mann zu einem Punkt gelangt an dem er nicht mehr gehen kann, beginnt er langsam aber kraftvoll auf den Punkt in der Mitte zuzuschwimmen.
Einige Menschen am Rande des Ufers sind nun aufgestanden und halten sich die Hände als Sonnenschutz vor das Gesicht um dieses merkwürdige Ereignis besser sehen zu können. Verwundert darüber das der Mann nicht abgetrieben wird, sondern in einer geraden Linie auf sein unsichtbares Ziel zuschwimmt, holen einige Zuschauer ihre Kameras heraus um zu fotografieren oder zu filmen.

Der Mann erreicht sein Ziel genau in der Mitte des Flusses. Der Mann hat nun einen Ausdruck im Gesicht der nicht zu erklären ist. Obwohl der Mann sich nicht mehr bewegt um gegen die Strömung anzukommen bleibt er immer am selben Punkt.
Mit einem Mal scheint der Mann etwas zu fühlen denn er schließt mit einem zufriedenen Ausdruck auf dem Geischt die Augen und wird beinahe im selben Moment mit unglaublicher Kraft unter Wasser gezogen. Viele Beobachter schreien überrascht und erschrocken auf.

Als der Mann nach mehreren Minuten nicht wieder auftaucht, werden die Zuschauer dieses merkwürdigen Schauspiels panisch. Viele zücken ihre Handys und rufen die Feuerwehr, denn der Mann scheint ertrunken.

In diesem Moment schwappt eine ungewöhnlich hohe Welle ans Ufer wie sie eigentlich nur durch schnelle Boote verursacht wird.
Doch nirgendwo war ein Schiff zu sehen, irgendetwas oder irgendjemand wurde mit hoher Geschwindigkeit unter Wasser den Fluss entlanggezogen. Dieses Phänomen wurde von tausenden von Menschen entlang des Rheins beobachtet und es verlor sich erst mehrere hundert Meter außerhalb der Nordsee wo es abrupt endete und sich ein Strudel bildete als ob etwas mit großer Kraft in die Tiefe gezogen würde.

Hundertschaften der Polizei und der Feuerwehr suchten den Rhein nach dem mysteriösen Mann ab doch er wurde nie gefunden...
 
Oben