Der Euro - Ein Misserfolg von Anfang an

head_inaktiv

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Original geschrieben von Clawg
Ist ja nicht unbedingt etwas schlechtes, wenn dabei diejenigen Banken bestraft werden, die inflationäre Geldpolitik betrieben haben.
In den allermeisten Fällen ist das sogar etwas sehr schlechtes. Anleger verlieren ihre Einlagen, Kreditnehmer ihre Sicherheiten, der Bankensektor läuft Gefahr wie eine Reihe von Dominosteinen zusammenzufallen. Das Vertrauen schwindet, ein sogenannter "Credit Crunch", welcher die Wirtschaft nachhaltig lähmen kann ist möglich.
Wir sind doch gerade wieder fast soweit, ein Blick in die Zeitung genügt.

Möglich, diese Behauptung müsste halt bewiesen werden, was sehr schwierig bis unmöglich ist.
Das ist sogar recht einfach. Einer der Hauptgründe für die Weltweite Einführung einer jeweiligen Währung ist gerade das sinken der Informations- und Transaktionskosten. Die Anzahl der relativen Preise nimmt stark ab, die sogenannte "doppelte Koinzidenz der Bedürfnisse" muss ebenfalls nicht mehr erfüllt sein.

Dieser superliberale Gedanke, jede Bank ihr eigenes Bargeld herstellen zu lassen und sämtliche Anpassungen dem Markt zu überlassen ist eine nette Spielerei, wird aber heutzutage nur noch von (Entschuldigung) neoklassischen Spinnern vertreten.

Wesentlicher Punkt ist, dass sich eine Geldmengenerhöhung von einem (bzw. mehreren) einzelnen Punkt(en), den Banken, ausgeht und sich von dort erst unterschiedlich schnell durch die gesamte Wirtschaft verbreitet.

Ich habe doch extra gesagt, dass es um Information geht, die sich erst (über die Preise) herumsprechen muss. Und du kommst jetzt mit einem Modell, das eben diese Information für jeden Einzelnen schon voraussetzt?
Es nutzt nichts, wenn ich weiss, dass die Geldmenge z.B. um 1% erhöht wurde, weil ich (als Dienstleister) erst dann meine Preise um einen entsprechenden Wert erhöhen kann, wenn meine Kunden dies auch mitbekommen haben bzw. wenn sich die Kosten für die gesamte Branche (also auch meinen Konkurrenten) erhöht hat.

Wie erklärst Du Dir dann, dass innerhalb von Sekunden der Dax rutscht, wenn Trichet auch nur halblaut über eine Zinshebung nachdenkt? Sicher, Lieschen Müller wird ein wenig länger brauchen um zu realisieren was geschieht, beziehungsweise es gar nicht verstehen. Die "Marktmacher" aber, also diejenigen Institutionen und Individuen, die den grossen Teil der Finance-Vorgänge lenken reagieren sehr schnell. Und auch Du als "Dienstleister" (?) merkst die Vorgänge relativ schnell in deinen alltäglichen Investitionsrechnungen oder deiner Zinsabrechnung.
 

Clawg

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Original geschrieben von head
In den allermeisten Fällen ist das sogar etwas sehr schlechtes. Anleger verlieren ihre Einlagen, Kreditnehmer ihre Sicherheiten, der Bankensektor läuft Gefahr wie eine Reihe von Dominosteinen zusammenzufallen.
Nein, nur diejenigen Banken sind bedroht, die wenig Sicherheiten haben, d.h. die Banken, die (kurz bis mittelfristig) nicht auszahlen können, was sie anderen schulden.
Zu argumentieren, dass Banken nicht pleite gehen dürften, ist hirnrissig. Warum darf ein anderes Unternehmen pleite gehen, Banken aber nicht?

Das ist sogar recht einfach. Einer der Hauptgründe für die Weltweite Einführung einer jeweiligen Währung ist gerade das sinken der Informations- und Transaktionskosten. Die Anzahl der relativen Preise nimmt stark ab, die sogenannte "doppelte Koinzidenz der Bedürfnisse" muss ebenfalls nicht mehr erfüllt sein.
Das kannst du nicht so pauschal sagen. Für bestimmte Branchen kann es sehr wohl sein, dass eine bestimmte Währung (d.h. eine Währung mit bestimmten Charakteristiken, was Stabilität, Deckung, Inflation, Geldmenge etc. betrifft) für eine bestimmte Branche besser ist, als für eine andere Branche.
Auch wage ich zu vermuten, dass eine marktbestimmte Währung die Geldpolitik viel genauer bestimmen kann, als ein Expertengremium in der jeweiligen Zentralbank.

Dieser superliberale Gedanke, jede Bank ihr eigenes Bargeld herstellen zu lassen und sämtliche Anpassungen dem Markt zu überlassen ist eine nette Spielerei, wird aber heutzutage nur noch von (Entschuldigung) neoklassischen Spinnern vertreten.
D.h. der österreichischen Schule? :elefant:

Sicher, Lieschen Müller wird ein wenig länger brauchen um zu realisieren was geschieht, beziehungsweise es gar nicht verstehen.
Schön, dass du meinen Punkt verstanden hast :wave:

Informationen kosten. Diejenigen, die große Geldbeträge zu verschieben haben, wird es weniger schaden, als diejenigen, die mit kleineren Beträgen zu rechnen haben. Draufzahlen tun eben diejenigen, um die es in dieser Diskussion eigentlich geht, einer großen Anzahl von Menschen, die am Ende dieses Systems steht, Lohnanpassungen nur in unregelmäßigen Abständen erhält und für die sich umfangreiche Berechnungen nicht lohnen.

Letztlich ist es - wie gesagt - eine künstliche, ungerechtfertigte Geldumverteilung von "Lieschen" zu "Börse"/Großunternehmen.
 
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Man könnte dem Euro auf jeden Fall eine Mitschuld an der Inflation geben, da die EZB die DURCHSCHNITTLICHE Inflation bei nahezu 2% halten möchte. Dies ist notwendig um deflationen in den euro-Ländern zu vermeiden. Eine stärkere Senkung der Inflationsrate würde das risiko einer deflation zu stark erhöhen. deutschland muss damit leben, dass nicht mehr direkt auf seine preisänderungen eingegangen werden kann, sondern nun das gemeinwohl im vordergrund steht.
daher kann sich die inflationsrate in deutschland auch über den 2% bewegen, ohne dass die EZB eingreift.

aMrios frage bezieht sich wohl auf die übertragung von positiven effekten auf die anderen euro-Länder.
Es ist schon eine Weile her aber ich versuch mich mal dran.
Wenn deutschland mal wieder ordentlich exportiert steigt das inländische devisenangebot, wodurch der wechselkurs der inlandswährung steigt.
Da sich das Ganze auf die anderen Länder überträgt wird der effekt doch eher abgemildert. d.h. wir profitieren davon, dass sich die steigerung auf die euro länder verteilt.

auf was bezog sich der erste quote-answer absatz? durchschau das nicht ganz. gehts um hyperinflation bei banken?

Ich freu mich, dass hier solche Sachen besprochen werden.
 
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Original geschrieben von Clawg
Dass man mit einem Goldstandard (d.h. Geld, das die EZB herausgibt, kann bei der EZB zu einer auf dem Schein festgeschriebenen Umtauschmenge jederzeit zurückgetauscht werden) etwas besser fahren würde ist anzunehmen. Zumindest würde es politisches Eingreifen verhindern, Geld auf den Markt zu werfen um über irgendwelche Krisen hinwegzukommen. Noch besser wäre allerdings ein freier Währungsmarkt. Wenn es drauf ankommt ist z.B. Gold nun mal berechenbarer als Politiker. Lang angelegte Investitionsprojekte, die erst in 30-50 Jahren Geld abwerfen, können nur innerhalb eines voraussagbaren Wirtschaftssystems durchgeführt werden.
Die Diskussion hatten wir doch schon mal vor ein paar Monaten.
Goldstandard ist Quatsch, denn dann müsste die Goldmenge konstant mit der steigenden Gütermenge wachsen (siehe wachsendes BIP), damit es zu keiner Deflation kommt.
Und auch auf einem privatisierten Währungsmarkt bedarf es Zentralbanken für die verschiedenen Währungen, die die Geldmenge an die Gütermenge anpassen. Ob sie das jetzt besser machen würden als die EZB ist müßig zu spekulieren.

Zum Artikel: Einzelbeispiele für eine angebliche allgemeine exorbitante Preissteigerung anzuführen ist unwissenschaftlich.
Original geschrieben von Clawg
Allerdings zerstört eine Preismanipulation über eine künstliche Organisation (eine Organisation, die nicht Teil des Markts ist) einen Teil der Information, die über das Geld und den Preisen den Marktteilnehmern zur Verfügung steht, d.h. die Fähigkeit, wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen, wird eingeschränkt.
Und wie soll das auf einem privatisierten Währungsmarkt anders laufen? Irgend jemand wird auch dort die Geldmenge herstellen und nach bestimmten Kriterien erweitern/verringern müssen.
 
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Original geschrieben von Clawg

Nein, nur diejenigen Banken sind bedroht, die wenig Sicherheiten haben, d.h. die Banken, die (kurz bis mittelfristig) nicht auszahlen können, was sie anderen schulden.
Zu argumentieren, dass Banken nicht pleite gehen dürften, ist hirnrissig. Warum darf ein anderes Unternehmen pleite gehen, Banken aber nicht?


Banken sind aber keine normalen Unternehmen, ein Bankzusammenbruch trifft die Kunden viel härter als der Zusammenbruch jedes anderen Unternehmens. Wenn jetzt die Telekom zusammenbrechen würde, müsstest du dir im schlimmsten Fall einen neuen Internetanbieter suchen, wenn die Deutsche Bank abraucht und deine ganzen Ersparnisse weg sind, sieht das schon ganz anders aus.

Auch ist der Finanzsektor psychlogisch betrachtet extrem sensibel. Sobald eine Bank bankrott geht, sind die Chancen sehr hoch, dass weitere folgen werden, einfach weil die Kunden das Vertrauen in die Banken verlieren und ihre ganzen Ersparnisse abheben. Kein Eigenkapital mehr -> die Bank wird zahlungsunfähig und wer sein Kapital nicht rechtzeitig gerettet hat schaut in die Röhre. Das bringt dann wie ein Dominoeffekt u. U. die gesamte Finanzbranche und damit auch die Wirtschaft zum Erliegen.


Allgemein ist die Idee Zentralbanken abzuschaffen einfach nicht gut. Stellen wir uns mal für einen mMoment vor die deutsche Bank, die Dresdener, die Commerzbank und die Postbank hätten alle eine eigene Währung. Das wäre doch das absolute Chaos. Jeder Preis müsste vier Mal angegeben werden, manche Geschäfte würde sich weigern bestimmte Währungen zu akzeptieren, allgemein hätten es Unternehmen sehr schwer das eingenommenen Geld vernünftig zu verwalten, Bilanzen wären viel schwerer zu erstellen und sobald eine der oben genannten Banken bankrott geht, ist das Geld wertlos.

Und was würde das bringen? Die freie Wahl zwischen verschieden starken Währungen? Das ist leider viel zu kurz gedacht. Das Ziel der Geschäftsbanken möglichst viel Gewinn zu machen íst mit einer nur leicht wachsenden Geldmenge und damit der Presniveaustabilität nur schwer vereinbar. Die Banken werden möglichst viele Kredite gewähren um mit den Zinsen Gewinn zu machen, dadurch wird die Geldmenge ihrer Hauswährung stark erhöht, die Kaufkraft dieser sinkt -> hohe Inflation. Es wird also genau die Bank eine instabile Währung haben, die Gewinnmaximierung anstrebt, keine besonders gute Lösung in einem marktwirtschaftlichen System.

Aber jetzt zu dem eigentlichen Thema. MM (von dem ich vorher noch nie was gehört habe) macht es sich in vielen Punkte viel zu einfach. Er pickt einzelne Preise wie z. B. Gold oder Gas heraus, die wegen der hohen Nachfrage und nicht wegen mangelnder Kaufkraft gestiegen sind. Überall auf der Welt werden diese Güter teurer, nicht nur in der Eurozone. Außerdem konzentriert er sich auf die Preissteigerung von vielleicht drei oder vier Gütern und lässt alle anderen außer Acht, da sie seiner Meinung nach irrelevant sind. Das ist nicht einmal annährend wissenschaftlich! Es hat gute Gründe, das die Inflationen mit Hilfe eines Warenkorbs gemessen wird und nicht mit nur eine Handvoll Güter. Klar trifft die Inflation manche Leute aufgrund ihre Konsumgewohnheiten stärker als andere aber das ist einfach persönliches Pech und volkswirtschaftlich nicht relevant.

Das Argument mit den billigen Arbeitskräften aus Osteuropa ist totaler Schwachsinn, da die betroffenen Länder (außer Slowenien) den Euro gar nicht haben. Sie kommen im Zuge der EU-Reisefreiheit zu uns in Land und drüfen aufgrund der Berufsfreiheit hier arbeiten, das hat aber nichts mit dem Euro zu tun. Hier schürt der Autor fremdenfeindliche Resentiments um seine schwache Botschaft zu unterlegen.

Sein Argument mit der Leistungsbilanz kann ich nicht so einfach entkräften einfach weil ich davon nicht so die Ahnung habe. Aber ganz einfach gedacht: Sagt uns der Vergleich der Leistungsbilanzen Deutschlands und der Eurozone wirklich, dass Geld von hier in andere Teile Europas führt? Kommt nicht das gleiche Ergebnis heraus wenn man davon ausgeht, dass die jeweiligen Gelder in ihrem Ursprungsland verbleiben und die EZB die Bilanzen einfach aufaddiert? Durch die vielen negativen Summanden kommt dann halt weniger raus. Das ist sicher nicht realistisch, da es immer Finanzströme zwischen den Mitgliedslänger geben wird aber davon ausgehen, das alles so eingenommene Geld aus dem Land fließt, kann man auch nicht so ohne weiteres.

Fazit: Der Artikel ist vollkommen unseriös und dient vermutlich nur der Profilierung.
 

head_inaktiv

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10/10, perfekter Beitrag.

Eine Privatisierung des Geldes ist in Realität schlicht undenkbar, auch wenn sich immer einige Elfenbeintürmler (Spinner) finden, die mit vagen mikroökonomischen Konzepten wie "Wohlfahrtsmaximierung" oder "effiziente Ressourcenallokation" dafür argumentieren.

Der Beitrag von Sublime ist ebenfalls gut. Natürlich "importiert" Deutschland nun gewissermassen die typisch hohe Inflation von Euroländern wie Italien oder Spanien. Dabei ist es aber wichtig daran zu denken, dass Deutschland mit Abstand der dickste Fisch in diesem Teich ist und sich daher die EZB Politik stark an deutschen Interessen orientiert. In vielen anderen EU Ländern wird sich darüber beklagt, dass die EZB nichts anderes als die Bundesbank unter anderem Namen wäre, was auch nicht unbedingt von der Hand zu weisen ist.
Fakt ist, dass es den (T)Euro nicht gibt, das kann sich jeder selbst vor Augen rufen, der kurz Inflationsraten der letzten zehn Jahre grosser Industrienationen vergleicht.
 
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bei allen geldtheoretischen aspekten, habt ihr schonmal an den psychologischen aspekt gedacht?
 
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@ head, als dickster Fisch bezahlen wir mal abgesehen von den Makroeffekten auch genug andere dinge direkt monetär. das ist natürlich zum Einen gut, da wir wie du schon gesagt hast ein ordentliches Mitspracherecht haben. Zum anderen aber teuer. Aber da wir immernoch gut dabei sind und der Euro im Vergleich immernoch recht stabil ist (selber Schuld wenn sich so viele Währungen an den Dollar hängen) würde ich dem MM auch eher populistische Absichten unterstellen.

Der Psychologische Aspekt ist natürlich da, das wird jeder auch bei sich feststellen können. real ist das aber nicht weiter relevant. Denn komischerweise werden die gesamtwirtschaftlichen Erwartungen nicht davon tangiert, sonst hätten wir schon seit 2002 eine böse Rezession (die e-baisse ausgenommen).
 
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Original geschrieben von Sublime
@ head, als dickster Fisch bezahlen wir mal abgesehen von den Makroeffekten auch genug andere dinge direkt monetär. das ist natürlich zum Einen gut, da wir wie du schon gesagt hast ein ordentliches Mitspracherecht haben. Zum anderen aber teuer. Aber da wir immernoch gut dabei sind und der Euro im Vergleich immernoch recht stabil ist (selber Schuld wenn sich so viele Währungen an den Dollar hängen) würde ich dem MM auch eher populistische Absichten unterstellen.

Der Psychologische Aspekt ist natürlich da, das wird jeder auch bei sich feststellen können. real ist das aber nicht weiter relevant. Denn komischerweise werden die gesamtwirtschaftlichen Erwartungen nicht davon tangiert, sonst hätten wir schon seit 2002 eine böse Rezession (die e-baisse ausgenommen).

ok thx.
 
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halte den text auf für polemisch.

erinnerte mich an ein ironisches beispiel aus meinem makrobuch: das 1 pfenning bonbon kostet heute 2 pfennig - > alles ist doppelt so teuer
genau. sehr lustig.

1. wann ist früher?
2. natürlich wird immer einiges besonders teuer und anderes wird auch teilweise billiger. aber man merkt sich eben immer das teure. daher ist diese "gefühlte" inflation auch nett. damit kann man immer viele tolle dinge aussagen.
3. busfahrt? ich glaube die sind eh teurer geworden, weil (zu den inflations und benzinkosten) auch die subventionen gekürzt worden sind.

@claw: wer den goldstandard verlangt, soll bitte ganz schnell mal _irgendwas_ über makroökonomie lesen. das ist der größte fehler den man machen kann. hat schon einen grund, dass man den nicht mehr hat. aus der wirtschaftsgeschichte kann man auch was lernen.
 

NetReaper

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Original geschrieben von Dr. OhnE


Den Euro als Bargeld jedoch erst ab 2002.

sollte man beachten.

Der dümmstmögliche Kommentar zum Thema, und man hört ihn immer wieder.
Nach dem Motto: wenn ich es nicht in der Hand halten kann, ist es nicht real.
 
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Erst nach der Bargeldumstellung wurden jedoch die Preise auch in Euro wieder nach und nach an psychologische Grenzen wie 49/99/usw cent angehoben, und dadurch im Schnitt etwas teurer. Hat sich eventuell vor allem bei unteren Einkommensklassen auf die "gefühlte Inflation" ausgewirkt.
 

head_inaktiv

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Denkfehler. ;) Der Wechselkurs lag wenn ich mich nicht ganz täusche bei etwa 1,97 DM/EURO.

Ein Artikel mit einem der "psychologischen Preise" von z.b. 99 Pfennig kostet dann in Euro umgerechnet 99/1,97 = 50.25 Cent.
Der nächste Psychopreis wäre 49 Cent, also sind die Preise wohl eher um einige Cent gesunken, um auf diese Beträge zu kommen.

edit: Gerade nachgesehen, der WK liegt bei 1,95583. Der Effekt ist also sogar noch ein wenig stärker.
 
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Stimmt schon, andererseits würde es bei alten Preisen wie 1,49 und 2,49 wohl eher eine Ausrichtung nach oben geben. Kann mich noch an Getränkedosen für 69 Pfennig erinnern, das wären ja dann auch 35 cent und würde dann wohl eher gegen 39 oder 49 tendieren als gegen 29. Bräuchte man mal statistische Daten drüber.

Aufjedenfall kann eine Bargeldumstellung einen zusätzlichen Effekt haben, der durch die reine Währungsumstellung noch nicht eingetreten ist.
 

Clawg

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Original geschrieben von mamamia
Goldstandard ist Quatsch, denn dann müsste die Goldmenge konstant mit der steigenden Gütermenge wachsen (siehe wachsendes BIP), damit es zu keiner Deflation kommt.
Kommt es halt zu einer Deflation. Und? Wird mehr in langfristige Dinge investiert, als in kurzfristige Konsumgüter.

Und auch auf einem privatisierten Währungsmarkt bedarf es Zentralbanken für die verschiedenen Währungen, die die Geldmenge an die Gütermenge anpassen. Ob sie das jetzt besser machen würden als die EZB ist müßig zu spekulieren.
Eben die alte Diskussion, ob staatengelenkte Wirtschaft 'besser' sei, als ein freier Markt (und die Diskussion, wie man "besser" in dem Zusammenhang definiert, d.h. die Frage, ob das Wohl vieler [sofern das überhaupt dadurch gegeben ist] das Wohl weniger überwiegt).

Und wie soll das auf einem privatisierten Währungsmarkt anders laufen? Irgend jemand wird auch dort die Geldmenge herstellen und nach bestimmten Kriterien erweitern/verringern müssen.
Es wird genauso laufen, wie jetzt auch, mit dem Unterschied, dass der Markt die Währung / die Bank kontrolliert und nicht der Staat.

Original geschrieben von Jaemal
Banken sind aber keine normalen Unternehmen, ein Bankzusammenbruch trifft die Kunden viel härter als der Zusammenbruch jedes anderen Unternehmens.
Völlig willkürliche Aussage.

Wenn jetzt die Telekom zusammenbrechen würde, müsstest du dir im schlimmsten Fall einen neuen Internetanbieter suchen, wenn die Deutsche Bank abraucht und deine ganzen Ersparnisse weg sind, sieht das schon ganz anders aus.
Was ist mit meinen 100.000 Euro in T-Aktien?

Auch ist der Finanzsektor psychlogisch betrachtet extrem sensibel. Sobald eine Bank bankrott geht, sind die Chancen sehr hoch, dass weitere folgen werden, einfach weil die Kunden das Vertrauen in die Banken verlieren und ihre ganzen Ersparnisse abheben.

Kein Eigenkapital mehr -> die Bank wird zahlungsunfähig und wer sein Kapital nicht rechtzeitig gerettet hat schaut in die Röhre. Das bringt dann wie ein Dominoeffekt u. U. die gesamte Finanzbranche und damit auch die Wirtschaft zum Erliegen.
Ja, wenn die Banken keine Sicherheiten haben, ist das richtig.
Im Idealfall (d.h. 100% Sicherheit, keine Möglichkeit durch das Verhalten der Kunden bankrott zu gehen) hat die Bank 100% Reserve, d.h. für jeden Euro besitzt die Bank eine äquivalente, kurzfristig monetisierbare Anlage und ist völlig immun gegenüber derartigen "Runs".

Wie groß die optimale Reserve ist, kann nur der Markt bestimmen. Ein 'Expertengremium' wird dies unmöglich festlegen können.


Das Vertrauen zu der jeweiligen Bank bzw. Währung ist das wichtigste Kapital, das die Bank besitzt. Im Falle einer staatlichen Bank/Währung wird einfach das Schicksal des Landes an die Währung gebunden. Wenn eine Währung zur gesetzlichen Währung erhoben wird, d.h. alle Geldschulden mit dieser Währung bezahlt werden können, kann ein Besitzer von dieser Währung (mal von Inflation abgesehen) immer Schulden abzahlen.

Stellen wir uns mal für einen mMoment vor die deutsche Bank, die Dresdener, die Commerzbank und die Postbank hätten alle eine eigene Währung. Das wäre doch das absolute Chaos. Jeder Preis müsste vier Mal angegeben werden, manche Geschäfte würde sich weigern bestimmte Währungen zu akzeptieren, allgemein hätten es Unternehmen sehr schwer das eingenommenen Geld vernünftig zu verwalten, Bilanzen wären viel schwerer zu erstellen und sobald eine der oben genannten Banken bankrott geht, ist das Geld wertlos.
Nein, es ist (aus genau diesen Gründen) kaum vorstellbar, dass für jede Branche sich viele verschiedene Währungen dauerhaft den selben Markt teilen. Es wird sich eine Währung durchsetzen (d.h. einen großen Marktanteil erreichen).

Und was würde das bringen? Die freie Wahl zwischen verschieden starken Währungen?
Was bringt die Wahl zwischen verschiedenen Zahnbürsten? Man könnte doch staatlich verordnen, dass nur noch der größte Zahnbürstenproduzent produzieren darf.

Was es "bringt" ist, dass man ein gewisses Maß an ungerechtfertigter Gewalt vom Marktplatz entfernt, was normalerweise dazu führt, dass besser gewirtschaftet werden kann.

Das Ziel der Geschäftsbanken möglichst viel Gewinn zu machen íst mit einer nur leicht wachsenden Geldmenge und damit der Presniveaustabilität nur schwer vereinbar. Die Banken werden möglichst viele Kredite gewähren um mit den Zinsen Gewinn zu machen, dadurch wird die Geldmenge ihrer Hauswährung stark erhöht, die Kaufkraft dieser sinkt -> hohe Inflation. Es wird also genau die Bank eine instabile Währung haben, die Gewinnmaximierung anstrebt, keine besonders gute Lösung in einem marktwirtschaftlichen System.
Wenn die Bank viele Kredite gewährt, gibt es eine Inflation. Das ist richtig. Was du übersiehst ist natürlich, dass zum einen dadurch die Kredite getilgt werden (da der Währungswert sinkt) und zum anderen die Währung an sich an Attraktivität verliert und auch weniger Einzahlungen getätigt werden, um in diese inflationäre Währung zu wechseln.
 

Teegetraenk

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Bei einer derart exportorientierten Wirtschaft können wir nur froh über den starken Euro sein, trotz hoher Inflation. Ansonsten hätte der Ölpreis die Wirtschaft wohl schon extrem gedrückt, so wird der Effekt zumindest abgefedert, imo einer der Gründe wieso auch der Dax noch halbwegs gut läuft.
 
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lol, dümmer plz.

Jedes Kind weiß, daß nen hoher Euro unsere Exportwirtschaft behindert.
 

Teegetraenk

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So einfach ists eben dann doch nicht. Ein starker Euro macht unsere Güter teuer aber das Öl "billig". Wir kriegen halt entsprechend viel Öl für unser Geld. Oder anders: die Wirtschaftskraft der Eurozone federt den heftigen Ölpreis entsprechend ab.

Das ist übrigens auch der Grund, wieso die Auftragslage der deutschen Wirtschaft trotz Inflation und starkem Euro gut dasteht, wieso alle möglichen Wirtschaftsinstitute ihre Wachstumsprognosen wieder nach oben korrigieren müssen usw.
 
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Ein guter Teil der Exporte geht ja auch in den Euroraum, und ist nicht davon betroffen.

Wie hat sich der Euro eigentlich zu anderen wichtigen Währungen entwickelt in letzter Zeit? Ist der Euro wirklich so stark, oder ists eher die Schwäche des Dollars wie im Eingangsartikel erwähnt? Das würde den negativen Effekt ja auch noch eingrenzen.
 
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Ein Semester Geldwirtschaft reicht und man kann diese Aussage wunderbar zerpflücken. Dann mal auf und ans Werk

Original geschrieben von Clawg

Kommt es halt zu einer Deflation. Und? Wird mehr in langfristige Dinge investiert, als in kurzfristige Konsumgüter.

Deflation führt zu einem totalen Einbruch der Nachfrage, da alle Konsumenten darauf warten, dass ihr Geld mehr Wert wird. Dadurch gehen viele Unternehmen bankrott, die Arbeitslosigkeit steigt, die Volkwirtschaft rutscht in die Rezession. Echt toll. Nur zu deiner Info: die Weltwirtschaftskrise wurde durch eine solche Deflationsspirale verursacht, also von wegen Deflation sei nicht schlimm



Völlig willkürliche Aussage.

Was ist mit meinen 100.000 Euro in T-Aktien?

Zunächst mal war meine Aussage nicht willkürlich sondern gut begründet und durchdacht. Jeder Wirtschaftswissenschaftler wird mir da zustimmen. Das mit den Aktien ist Schwachsinn. Das sind Beteiligungen an Unternehmen, da hat man immer Risiko. Bei der Bank ist das Geld auch weg, wenn du nur Kunde bist.


Ja, wenn die Banken keine Sicherheiten haben, ist das richtig.
Im Idealfall (d.h. 100% Sicherheit, keine Möglichkeit durch das Verhalten der Kunden bankrott zu gehen) hat die Bank 100% Reserve, d.h. für jeden Euro besitzt die Bank eine äquivalente, kurzfristig monetisierbare Anlage und ist völlig immun gegenüber derartigen "Runs".

Wie groß die optimale Reserve ist, kann nur der Markt bestimmen. Ein 'Expertengremium' wird dies unmöglich festlegen können.


Das Vertrauen zu der jeweiligen Bank bzw. Währung ist das wichtigste Kapital, das die Bank besitzt. Im Falle einer staatlichen Bank/Währung wird einfach das Schicksal des Landes an die Währung gebunden. Wenn eine Währung zur gesetzlichen Währung erhoben wird, d.h. alle Geldschulden mit dieser Währung bezahlt werden können, kann ein Besitzer von dieser Währung (mal von Inflation abgesehen) immer Schulden abzahlen.

Wie stellst du dir das denn vor? Das Problem ist, dass nicht jede Transaktion der Kunden völlig mit Eigenkapital unterlegt ist und sie daher darauf setzen, dass nicht all ihre Kunden gleichzeitig kommen und ihre Ersparnisse haben wollen. Wenn sie jetzt alles mit 100% Kapital absichern müssen, entsteht ein extremer Geldbedarf und sie müssen ihre Geschäfte massiv einschränken bis sie das Geld zusammenhaben. Aber wo soll das Geld herkommen? Gewinn machen sie ja dann kaum noch und andere Banken werden ihnen ganz sicher nichts leihen


Nein, es ist (aus genau diesen Gründen) kaum vorstellbar, dass für jede Branche sich viele verschiedene Währungen dauerhaft den selben Markt teilen. Es wird sich eine Währung durchsetzen (d.h. einen großen Marktanteil erreichen).

Aber bis zu das passiert hat man meherer Währung und damit das total Chaos


Was bringt die Wahl zwischen verschiedenen Zahnbürsten? Man könnte doch staatlich verordnen, dass nur noch der größte Zahnbürstenproduzent produzieren darf.

Was es "bringt" ist, dass man ein gewisses Maß an ungerechtfertigter Gewalt vom Marktplatz entfernt, was normalerweise dazu führt, dass besser gewirtschaftet werden kann.
Der Vergleich hinkt nicht nur, der hat gar keine Beine. Verschiedene Zahnbürsten beinflussen die Volkswirtschaft so gut wie gar nicht, verschiedene Währungen hingegen schon.


Wenn die Bank viele Kredite gewährt, gibt es eine Inflation. Das ist richtig. Was du übersiehst ist natürlich, dass zum einen dadurch die Kredite getilgt werden (da der Währungswert sinkt) und zum anderen die Währung an sich an Attraktivität verliert und auch weniger Einzahlungen getätigt werden, um in diese inflationäre Währung zu wechseln.

Richtig und dadurch wird die Bank mit Gewinnabsicht bestraft, was dem System der Marktwirtschaft, dessen oberstes Ziel ja Gewinn ist entgegenläuft. Nicht ohne Grund hat die EZB keine Absicht Gewinn zu machen sondern fixiert sich ganz auf Preisstabilität. In deinem System müssten sich die Banken genauso verhalten, also habe wir de facto meherer eine Zentralbanken, die auf ihrem Geld hocken und es dadurch für die Privatleute schwer wird, Kredite zu bekommen.
 

Clawg

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Original geschrieben von Jaemal
Ein Semester Geldwirtschaft reicht und man kann diese Aussage wunderbar zerpflücken.
D.h. schreiben ohne nachzudenken?

Deflation führt zu einem totalen Einbruch der Nachfrage, da alle Konsumenten darauf warten, dass ihr Geld mehr Wert wird.
Dir ist bewusst, dass wir seit fast 40 Jahren eine Preis-/Leistungsdeflation von 50%/2 Jahre im Computerbereich haben?
Weshalb sollte ich mir heute einen Computer kaufen, wenn ich in 2 Jahren doch doppelt so schnell ist? Oder ich warte einfach 40 Jahre.

Güter jetzt zu kaufen kann mehr bringen, als zu warten. Falls dir das Computerbeispiel nicht zusagt, ein anderes: Essen. Warten und Hungern wir lieber und sparen das Geld? Wohl kaum.

Was du wahrscheinlich meinst, sind die (volkswirtschaftlichen) Kosten, die bei der Umstellung einer inflationären zu einer (vermeintlich, das ist, wie oben erläutert, nicht unbedingt gegeben, Geld entsteht auch durch Kredite, der Goldbestand erhöht sich usw.) deflationären Geldpolitik entstehen.

Nur zu deiner Info: die Weltwirtschaftskrise wurde durch eine solche Deflationsspirale verursacht, also von wegen Deflation sei nicht schlimm
Nein.


Zunächst mal war meine Aussage nicht willkürlich sondern gut begründet
Dann solltest du die Begründung vielleicht dazu schreiben.

Das mit den Aktien ist Schwachsinn. Das sind Beteiligungen an Unternehmen, da hat man immer Risiko. Bei der Bank ist das Geld auch weg, wenn du nur Kunde bist.
Ich sehe da allerdings das Problem nicht. Der Kunde hat doch in dem Fall (d.h. keine 100% Deckung mit kurzfristigen Anlagen) explizit zugestimmt, dass die Bank das Geld risikoreich anlegt. Wo ist der Unterschied zu einem Fondmanager bzw. Aktien?

Wie stellst du dir das denn vor? Das Problem ist, dass nicht jede Transaktion der Kunden völlig mit Eigenkapital unterlegt ist und sie daher darauf setzen, dass nicht all ihre Kunden gleichzeitig kommen und ihre Ersparnisse haben wollen. Wenn sie jetzt alles mit 100% Kapital absichern müssen, entsteht ein extremer Geldbedarf und sie müssen ihre Geschäfte massiv einschränken bis sie das Geld zusammenhaben. Aber wo soll das Geld herkommen? Gewinn machen sie ja dann kaum noch und andere Banken werden ihnen ganz sicher nichts leihen
Banken mit 100% Sicherung wären im Grunde nichts anderes als eine Lagerstätte für Gold (nur ein Beispiel, andere Formen der Absicherung sind sicher auch möglich). Ein "run" aller Kunden auf diese Bank würde darin resultieren, dass die Goldreserven komplett leer werden, jeder Kunde kann aber bedient werden.

Aber bis zu das passiert hat man meherer Währung und damit das total Chaos
Niemand muss Währung XY annehmen.
Schau dir einfach das System mit Geldkarten an, manche Läden haben ein "We accept VISA"-Schildchen, d.h. sie haben technische Einrichtungen, die "Währung" zu überprüfen und zu buchen. Läden übernehmen sogar die Kosten der Buchung. Nicht anders würde es mit anderen Währungen ablaufen.

Vielleicht noch einmal zur Klarstellung, was es eigentlich bedeuten würde, den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel abzuschaffen:

"Gesetzliches Zahlungsmittel ist ein Zahlungsmittel, durch dessen Hergabe nach den Gesetzen eines Landes eine Geldschuld mit rechtlicher Wirkung erfüllt und damit getilgt werden kann und die ein Gläubiger zu akzeptieren hat ... , sofern nichts anderes wirksam vereinbart wurde;"
http://de.wikipedia.org/wiki/Zahlungsmittel

Im Privaten ist es wohl erlaubt (wobei die genaue gesetzliche Rechtssprechung mir nicht ganz klar ist, insbesondere ist die Frage, wie der Staat reagieren würde, wenn eine konkurrierende Währung einen signifikanten Marktanteil erreicht), in Deutschland gibt es momentan (neben dem Euro und den internationalen Währungen) etwa 16 regionale Währungen:
http://www.telegraph.co.uk/money/main.jhtml?xml=/money/2007/01/18/cneuro18.xml
(das genauer besprochene Beispiel "Chiemgauer" ist allerdings eine Währung die 1:1 in Euro tauscht)

Aber von staatlicher Seite gibt es zahlreiche Stellen, wo man eben nur mit Euro zahlen kann, man denke nur an z.B. Abgaben an den Staat.

Richtig und dadurch wird die Bank mit Gewinnabsicht bestraft, was dem System der Marktwirtschaft, dessen oberstes Ziel ja Gewinn ist entgegenläuft.
Ich bin kein Vertreter des Systems der Marktwirtschaft, ich bin ein Vertreter des Systems des Kapitalismus, d.h. der individuellen Rechte.
 

head_inaktiv

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bei deflation wird eben nicht mehr investiert.
computer sowie "essen" sind konsumgüter. das eine aufgrund des von dir angesprochenen immensen technischen fortschritts, das andere aus offensichtlichen gründen. konsumgüter sind von deflation kaum betroffen.

die weltwirtschaftskrise wurde durch das platzen einer aktienblase ausgelöst, welcher deflation folgte. ähnliches ist in japan 1990 passiert, dort führte die deflation dazu, dass eine ganze dekade "verloren" ging. kein wachstum, hohe staatsverschuldung und arbeitslosigkeit.
 
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Original geschrieben von Clawg

Niemand muss Währung XY annehmen.
Schau dir einfach das System mit Geldkarten an, manche Läden haben ein "We accept VISA"-Schildchen, d.h. sie haben technische Einrichtungen, die "Währung" zu überprüfen und zu buchen. Läden übernehmen sogar die Kosten der Buchung. Nicht anders würde es mit anderen Währungen ablaufen.

Also kann ich mit meinem geld nur noch in 1/5 aller Geschäfte einkaufen?

MAN WÄRE DAS TOLL!
 
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Hey super dass das hier weitergeht.

zu der Grundannahme mit dem staatlichen eingreifen:
Der Staat bzw. die Zentralbank sollte auf jeden Fall Geldpolitik betreiben um die Konjunkturschwankungen zu dämpfen. Ansonsten entwickeln sich Blasen, Abwärtsspiralen etc. Bei Fiskalpolitik gebe ich dir Recht, das ist zu 90% Murks. Aber Geldpolitik über den Zins ist unerlässlich. Wer das nicht einsieht, dem schreib ich hier gerne ne wirkungskette hin.

Deflation: ist SCHLECHT, 3 Gründe:
1. Eine negative inflationsrate erfordert eine hohe preis und Lohnflexibilität nach unten. Da unsere Gewerkschaften dies nicht mitmachen (auch ein populäres Thema) entsteht Arbeitslosigkeit, etc.
2. Durch Deflation kann keine Konjunkturbelebende Zinspolitik mehr durchgeführt werden, da der Zins bereits im Keller ist.
3. Die Kapitalwertberechnungen von Inlandsinvestitionen sind um einiges geringer als die im Ausland (durch den negativen zins) und die Unternehmen investieren einfach nichtmehr. Computer fallen nicht unter investitionen. der Konsum wird auch abnehmen, auch wenn es Ausnahmen wie nahrung und Computer gibt.

Weltwirtschaftskrise: Welche meint ihr? Redet ihr evtl. aneinander vorbei?

Banken: Banken sind definitiv wichtiger als "normale" Unternehmen.
Das wird an vielen Stellen deutlich.
1. Unser HGB schreibt für Banken eine höhere Publizität vor als für andere unternehmen. Sie werden besser kontrolliert um Verschleierungen (wie z.b. bei enron) schneller zu durchschauen.
2. Es gibt einen Großen Einlagensicherungsfonds, der die Einlagen der Kunden sichert und bei Insolvenz einer Bank auszahlt.
3. Es gibt in Deutschland nicht umsonst das 3-Säulensystem der Banken,
bei dem Sparkassen/Volksbanken und Landesbanken so konzipiert sind (waren), dass sie nicht insolvent gehen können. Das ist heutzutage leider ein übler Knackpunkt.
Bei Aktien trägt jeder ein Risiko, auf das beim Verkauf auch immer hingewiesen werden muss. Bei Einlagen ist kein Risiko vorgesehen.

Die Währungen:
Viele Währungen würden einfach bei ihrer Einführung bereits so viele Kosten Verursachen, dass es schon einmal nicht rentabel wäre. Jedes geschäft oder bei zentraler bearbeitung ->jede bank braucht ein system der umrechnung. einzahlungen bei einer bank von einer anderen würde erst umgerechnet werden müssen etc.
Das problem was heute schon in der Bilanzierung vorliegt sobald man in verschiedenen ländern unterwegs ist wird ad absurdum geführt, dadurch dass es die vergleichbarkeit der Zahlenwerte unglaublich verkompliziert.
rating agenturen würde sich dumm und dusselig rechnen etc.
Vom Wertpapiermarkt ganz zu schweigen, bei dem für jedes produkt der Banken auch noch ein Umrechnungskurs in alle anderen währungen einerechnet werden müsste. ich glaube mal das kann man knicken.
Diese kleinen Währungen sind spielgeld und gehören nicht der Geldmenge einer Volkswirtschaft an, sind deshalb zu vernachlässigen. Aber den Alto in hamburg-altona kenn ich auch ;)

Gruß
 
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Also ich rede von der Weltwirtschaftskriese 1929, die durch eine Aktienblase gefolgt von einer Deflationsspirale ausgelöst wurde. Warum Clawg diese als nicht schlimm erachtet oder sich lieber eigene Gründe zurechtlegt kann ich nicht sagen.

Ansonsten # an sublime
 
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Aber er hinterfragt die Sachen schon kritisch, ohne das wäre die diskussion sehr einseitig. seine ansätze regen zum nachdenken an.
nicht so viel meckern, einfach auch mal reißerische aussagen abgeben.
die wirtschaft lebt von sowas.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von Fragman[XiC]
Also kann ich mit meinem geld nur noch in 1/5 aller Geschäfte einkaufen?

MAN WÄRE DAS TOLL!

Niemand zwingt dich nur mit Kreditkarte zu bezahlen.

Original geschrieben von head
bei deflation wird eben nicht mehr investiert.
Natürlich wird bei einer Deflation investiert, und zwar in die Güter / Projekte, die die Deflationsrate übersteigen. Die Investitionen gehen normalerweise immer dorthin, was die höchste Rendite hat.

In einem System mit konkurrierenden Währungen würde bei einer Deflation die Nachfrage nach der deflationierenden Währung steigen, da ja alleine schon der Besitz der Währung Rendite verspricht. Steigende Nachfrage führt zu steigenden Preisen, die deflationierende Währung reguliert sich selbst und passt sich der Produktionssteigerung an.
Nur Währungen geringer oder gar ohne Flexibilität (ist sie z.B. selbst ein festes Gut (Goldstandard bzw. 100% Absicherung)) wären von einer Deflation stärker betroffen.

die weltwirtschaftskrise wurde durch das platzen einer aktienblase ausgelöst,
Welche wesentlich durch die Politik (u.a. der Zentralbank in den USA) verschärft wurde.

zu der Grundannahme mit dem staatlichen eingreifen:
Der Staat bzw. die Zentralbank sollte auf jeden Fall Geldpolitik betreiben um die Konjunkturschwankungen zu dämpfen. Ansonsten entwickeln sich Blasen, Abwärtsspiralen etc. Bei Fiskalpolitik gebe ich dir Recht, das ist zu 90% Murks. Aber Geldpolitik über den Zins ist unerlässlich. Wer das nicht einsieht, dem schreib ich hier gerne ne wirkungskette hin.
Die Frage ist weniger, ob Geldpolitik betrieben werden soll. Auch private Banken würden Geldpolitik betreiben. Die Frage ist, warum es ein staatliches Monopol sein muss.
Ich sage nicht, dass man Inflation verbieten soll und jede Bank 100% Sicherheiten haben soll. Ich sage, dass es der Markt bestimmen soll, welche Währung zu welcher Zeit welchen Marktanteil, welche Sicherheiten, welche Verbreitung usw. besitzen soll.


Die Währungen:
Viele Währungen würden einfach bei ihrer Einführung bereits so viele Kosten Verursachen, dass es schon einmal nicht rentabel wäre. Jedes geschäft oder bei zentraler bearbeitung ->jede bank braucht ein system der umrechnung. einzahlungen bei einer bank von einer anderen würde erst umgerechnet werden müssen etc.
Nein, warum? Keine Bank und kein Geschäft ist verpflichtet (bzw. sollte nicht verpflichtet sein), eine andere Währung anzunehmen. Auch muss es nicht global (bzw. national) akzeptiert sein um erfolgreich eingeführt zu werden, es kann schliesslich sich zuerst auf lokale Verbreitung beschränken.
Beispiele gibt es dazu insbesondere beim bargeldlosen Bezahlen (PayPal, Kreditkarte etc.). Man könnte auch Analogien zum Betriebssystemmarkt ziehen: Es ist viel zu teuer für 3 oder noch mehr Systeme zu entwickeln, weshalb es sich zum einen auf ein System konzentriert (Windows), während die anderen nur von großen Unternehmen unterstützt werden oder "Wechsler" (Emulationsprogramme) programmiert werden.

Das problem was heute schon in der Bilanzierung vorliegt sobald man in verschiedenen ländern unterwegs ist wird ad absurdum geführt, dadurch dass es die vergleichbarkeit der Zahlenwerte unglaublich verkompliziert.
rating agenturen würde sich dumm und dusselig rechnen etc.
Vom Wertpapiermarkt ganz zu schweigen, bei dem für jedes produkt der Banken auch noch ein Umrechnungskurs in alle anderen währungen einerechnet werden müsste. ich glaube mal das kann man knicken.
Wenn es höhere Kosten verursacht sinkt die Attraktivität (und somit ihr Marktanteil) von weniger gehandelten Währungen, was die Zahl der Währungen wieder reduziert.

Diese kleinen Währungen sind spielgeld und gehören nicht der Geldmenge einer Volkswirtschaft an, sind deshalb zu vernachlässigen. Aber den Alto in hamburg-altona kenn ich auch
Sind insbesondere ja keine gesetzlichen Zahlungsmittel.
 
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Du möchtest also einfach eine währung, die sich in einem konkurrenzmarkt durchgesetzt hat?

Dieser Prozess läuft im moment auf der ganzen welt. das ergebnis ist, es entsteht eine währung die dem markt am besten entspricht. Viele Volkswirtschaften nehmen den Dollar. Entweder direkt oder sie knüpfen ihre währung an den dollar.
Auch der euro wird in manchen ländern als hauptwährung genutzt.
damit setzen sich die währungen durch die dem markt am ehesten entsprechen. Eine Weltwährung entsteht.

Irgendwann wird sich eine währung durchsetzen, da die kosten die ich im hinblick auf die bilanziertung erwähnt habe vermieden werden können.
Auch das war ein grund für die einführung des Euros (bzw. der hauptgrund).

Und natürlich wird bei einer Inflation investiert, aber halt weniger als sonst, wodurch das Volkswirtschaftliche einkommen gedrückt wird. Dies ist auch als abschwung/rezession bekannt. Und das ist wiederum schlecht.

Also wenn das so ist bin ich auch für dein Beispiel. Aber die Einführung von Vielen Währungen ist überhaupt nicht mehr nötig, bzw. wäre nicht möglich.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von Sublime
Du möchtest also einfach eine währung, die sich in einem konkurrenzmarkt durchgesetzt hat?

Es gibt genug Nischen für Währungen, die sich nicht durchsetzen, Geld trägt schliesslich deutlich mehr Information als auf der Münze / dem Schein abgedruckt ist. Währung in geringem Umlauf wird z.B. durch eine kleine, eher geschlossene Gruppe benutzt, was wiederum für Vertrauen untereinander sorgt, insbesondere wenn das Geld einem bestimmten zusätzlichen, nicht-geldichen Wert zugeordnet ist (z.B. einer Person oder einer Idee).
Beispielsweise ist (bzw. war) der sog. "Liberty-Dollar" bei Libertianern beliebt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Liberty_Dollar

Und das Vertrauen das in einer solchen Gruppe herrscht ist kein zu unterschätzender Faktor, es gibt zahlreiche Beispiele bei denen Gruppierungen (sei es durch einen gemeinsamen Schwur, familiären Verbindungen, gemeinsame Religion, Lebensweise etc.) innerhalb eines Staates wirtschaftlich deutlich erfolgreicher waren als der Rest, alleine deshalb, weil die Kosten für gegenseitige Transaktionen geringer sind. Ein Mitglied hat hohe Motivation zu anderen Mitgliedern der Gruppe ehrlich zu sein.
In der anonymen Masse der gesamten Gesellschaft ist dies nicht unbedingt so leicht möglich. Dass sich zwei Geschäftspartner öfters über den Weg laufen ist da weniger wahrscheinlich, also sind die Kosten höher.

Faktoren wie diese fallen bei vielen volkswirtschaftlichen Überlegungen einfach unter den Tisch, sie sind nur schwer erfassbar, also werden sie ignoriert:

Irgendwann wird sich eine währung durchsetzen, da die kosten die ich im hinblick auf die bilanziertung erwähnt habe vermieden werden können.
Auch das war ein grund für die einführung des Euros (bzw. der hauptgrund).
Und wer kontrolliert diese Weltwährung ohne Konkurrenz?

Also wenn das so ist bin ich auch für dein Beispiel. Aber die Einführung von Vielen Währungen ist überhaupt nicht mehr nötig, bzw. wäre nicht möglich.
Dass die Einführung (d.h. eigentlich die "Ausfühhrung" der gesetzlichen Währung und die Legalisierung anderer Währungen) nicht ohne weiteres möglich ist, liegt schlicht daran, dass sich viele Gesetze und staatliche Programme daran angepasst haben. Je länger man den Kurs fährt, desto schwieriger kommt man ohne größere Probleme heraus in ein freies System.
 
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Zwar hast du recht, dass es bei festen zahlungspartnern bzw. einer festen kunden oder lieferantenbeziehung viel lockerer und vertrauensvoller zugeht, aber damit würdest du die marktwirtschaft ausbremsen.
Wenn jemand nun seine strategie ändern möchte um sich flexibel einer nachfrage anzupassen, so muss er eine andere währung einführen. dies birgt widerum kosten und wird ihn eher abschrecken.

Außerdem sind diese kleineren geschlossenen Gruppen nie geschlossen, da die wirtschaft ein weit verzweigtes Netzwerk ist. Sollten solche Währungen eingeführt werden so müssten sich irgendwie die Branchen jeweils neue Banken suchen, um einigermaßen (aber noch lange nichtvollständig) einheitliche währungsstandards zu haben.
Auch dies würde die Marktwirtschaft stark behindern.

Ich habe jetzt einmal angenommen, dass die Gruppen aus kunden-lieferantenbeziehungen bestehen. Ich denke alle anderen Konstellationen sind nicht dazu geeignet überhaupt einen wirtschaftlichen Effekt auszulösen.

Aber was hast du dann davon? Die währungen würden gleichermaßen durch die jeweiligen Banken gesteuert, wobei die Banken keinen geregelten moralischen Zielen folgen. Sie sind Gewinnorientiert.
Sind es Aktiengesellschaften haben also die Aktionäre die KOntrolle über die jeweilige Geldmenge? Jede Bank würde versuchen ein möglichst hohes Wachstum zu generieren und damit Inflation produzieren.

Die "Weltwährung", wobei ich mit einem Oligopolistischen Währungsmarkt rechne und nicht mit einer einzigen, würde durch Zentralbanken gesteuert.

An welchen stellen ist denn die Gesellschaft auf den Euro festgelegt? Den einen oder anderen Paragraphen im HGB (->bilanziert wird in €) könnte man schon noch rauslöschen. Das sollte nicht das problem sein.
 
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Claw dein absolutes Vertrauen in den Markt grenzt an Naivität. Banken sind in erster Linie gewinnorientiert und zwar leider, wie die Realität zeigt, sehr kurzfristig.
Der Markt ist in der Realität an vielen wichtigen Probleme gescheitert.. bevor du fragst: (Umweltschutz, Arbeitnehmerschutz zb).

Außerdem ist eine Währung eben nicht ein normales Produkt, sondern eine Einheit um eben diese zu tauschen und je verbreiteter eine Währung ist, desto besser.
Es gab ja eine Zeit, wo jedes Fürstentum seine eigene Währung hatte und wenn das so toll war, wieso ist es denn nicht dabei geblieben?
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Original geschrieben von Mackiavelli
lol, dümmer plz.

Jedes Kind weiß, daß nen hoher Euro unsere Exportwirtschaft behindert.

hab ich mir auch erst gedacht, aber er meint die welt im allgemeinen afaik

die vielen währungen die claw hier anspricht entsprechen exakt dem tauschhandel von früher von dem man weg gegangen ist
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7
So einfach ists eben dann doch nicht. Ein starker Euro macht unsere Güter teuer aber das Öl "billig". Wir kriegen halt entsprechend viel Öl für unser Geld. Oder anders: die Wirtschaftskraft der Eurozone federt den heftigen Ölpreis entsprechend ab.

Das ist übrigens auch der Grund, wieso die Auftragslage der deutschen Wirtschaft trotz Inflation und starkem Euro gut dasteht, wieso alle möglichen Wirtschaftsinstitute ihre Wachstumsprognosen wieder nach oben korrigieren müssen usw.

Gerade gelesen und mich nochmal an den Thread erinnert:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,563689,00.html

Schlimmstenfalls könnte Öl sogar teurer werden. Der Grund ist einfach: Je höher die Zinsen im Euro-Raum sind, desto mehr Geld fließt aus den USA ab. Das wiederum drückt den Kurs des Dollar. An den internationalen Rohstoffbörsen wird jedoch in der US-Währung gehandelt - und das heißt: Ein schwacher Dollar treibt den Ölpreis in die Höhe.

Der Zusammenhang war im vergangenen Jahr gut zu beobachten - Ölpreis und Euro-Kurs stiegen parallel (siehe Grafik). Im Umkehrschluss bedeutet dies: Dollar runter, Öl rauf.

"Die Märkte fürchten, dass Trichet die Zinsen in Europa weiter anheben könnte", sagt Peter Beutel von der US-Brokerfirma Cameron Hanover in der "New York Times". "Das würde den Druck auf den Dollar erhöhen - und den Ölpreis stützen."

Besonders deutlich wurde dies am 6. Juni. An diesem Tag hatte Trichet die am heutigen Donnerstag vollzogene Zinserhöhung mit ungewohnt klaren Worten angekündigt. Daraufhin schoss der Ölpreis innerhalb weniger Stunden um rund zehn Dollar nach oben. Es war der größte Kurssprung in der Geschichte der Rohstoffbörsen. (...)

Was dies für die Rohstoffmärkte bedeutet, erklärte kürzlich Chakib Khelil, der Präsident der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec): Demnach hat ein Absinken des Dollar gegenüber dem Euro von ein bis zwei Prozent einen Anstieg des Ölpreises um acht Dollar zur Folge. Der Wechselkurs sei mittlerweile der "Hauptgrund" für die Teuerung beim Öl, sagte Khelil. (...)

Für die Europäer bedeutet dies einen Teufelskreis: Je höher der Ölpreis, desto stärker steigt die Inflation. Je stärker die Inflation, desto eher hebt die EZB die Zinsen an. Je höher die Zinsen im Euro-Raum, desto schwächer der Dollar. Und je schwächer der Dollar, desto höher der Ölpreis. Einziger Trost für die Deutschen: Ein starker Euro macht Ölimporte tendenziell billiger.

Macht das den positiven Effekt eines starken Euros auf die Rohstoffimporte nicht größtenteils wieder zunichte? Vor allem wenn man hofft, daß das den negativen Effekt auf die Exporte ausgleicht?
 
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tja das ist nunmal das primäre ziel der Zentralbank.
Der Ölpreis ist kein Geldpolitisches Problem sondern ein marktwirtschaftliches. Natürlich wird die Anlage in Öl günstiger wenn der dollar fällt. Dies ist aber ein Problem der Spekulationen. Und da ist man jetzt dabei einzuschreiten und die Spekulationen irgendwie einzudämmen.
Wenn man das geschafft hat sinkt der preis auch wieder. die anhebung der zinsen ist aber nicht nur ölpreisgelenkt über inflation targeting, sondern trägt auch die komponente des geldmengenwachstums in sich, das derzeit zu hoch ist.
Ich denke dass sich Trichet jetzt ganz zurecht denkt: Jetzt ist die fiskalpolitik dran, da können wir nichts unternehmen, ohne (bei einer beseitigung des ölpreisproblems) zu spät auf die zunehmende inflation reagieren zu können. Die zinssenkung hat eine wirkungsdauer und zielt auf die Inflationsentwicklung in 1,5 Jahren ab.

Also: inflation auch ohne ölpreis, deshalb der zinsanstieg.
 
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