Cookie Chroniken: Die Drachenrevolution

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Cookie Chroniken: Die Drachenrevolution

Kapitel1

Stell dir eine Welt vor, in der es keine Kekse gibt. Vielleicht, weil es dort einfach kein Mehl gibt, nur Reis und so Zeug. Schrecklich, was?
Und jetzt stell dir vor, jemand fände in dieser Welt ein einziges Backblech mit einer einzigen Ladung Cookies darauf. So im amerikanischen Stil mit Schokostückchen und Nüssen. Ein Schatz! Nicht aufzuwiegen in Gold und Edelsteinen.
Was, du fragst, wie das Backblech mit den Cookies dort hin gekommen ist? Ich weiß nicht. Vielleicht durch „die Kraft der Phantasie“. Oder durch irgendwelche quantenphysikalischen Effekte. Mit solchen Dingen kenne ich mich nicht so genau aus.
Wichtig für uns ist aber, dass die folgende Geschichte sich in eben so einer Welt zuträgt.
Wir haben mit diesem Kapitel also gewissermaßen ein glaubwürdiges Setting für die restliche Geschichte geschaffen. Glaubwürdig, was heißt hier glaubwürdig. Glaubwürdig ist die Welt natürlich nur, wenn du bereit bist, sie zu glauben. Ansonsten ist sie ja per Definition unglaubwürdig. Die Lehren, die aus der Geschichte gezogen werden können, lassen sich aber auch auf unsere Welt übertragen, obwohl wir hier reich an Keksen aller möglichen Sorten sind und jeder sich so viele Cookies backen kann, wie ihm seine Zeit und sein bäckerisches Geschick erlauben.

Kapitel2

Kalter Wind wehte über das Reisfeld. Das Wasser stand Eliha bis zu den Knien, noch kälter und erbarmungsloser als der Wind. Zu seiner Linken wartete die warm beheizte Stube auf ihn, und seine Bücher und seine knusprigen Reiskekse. Doch Eliha musste weiter arbeiten. Weiter pflücken. Es würde nicht ausreichen. Er musste jedes einzelne Korn für den Herzog zusammentragen und dann hoffen…
Reiskekse… Der Gedanke kam ihm nun lächerlich vor. Es muss kurz nach der letzten Erntezeit gewesen sein, dass Eliha in einem Buch über die legendären Cookies gelesen hatte. Er konnte sich noch gut an die kindliche Begeisterung erinnern, die ihn da überkommen hatte. Diese kleinen Delikatessen, die in weniger als einer Minute gegessen werden konnten, und doch weder in Gold noch Edelsteinen aufzuwiegen waren. Als Eliha dann von den Alchemisten las, die seit Dekaden versuchten, diesen Schatz zu reproduzieren, und dem Rezept trotzdem nicht einen Schritt näher zu kommen schienen, da hatte ihn wohl sein Ehrgeiz gepackt, und er musste es einfach selbst versuchen.
Jede Nacht hatte er Reiskörner zerrieben, mit Wasser vermischt, und in Formen gepresst. Er vermutete, dass es etwas in den Reiskörnern geben musste, das den süßen Geschmack der Cookies ausmachte, und wenn man das nur heraus kristallisieren konnte, dann müsste es eigentlich möglich sein, etwas zu kochen, das den Erzählungen entsprach. Wie er feststellen würde, ob er sein Ziel erreicht hat, hatte er sich nicht so genau überlegt. Er würde es einfach merken, wenn bei seinen Koch- und Backversuchen etwas ganz besonderes herauskam. Schließlich hat er ja nie eines der legendären Cookies gesehen, geschweige denn geschmeckt!
Eines Abends hatte Eliha in seiner Forschung gerade einen Durchbruch erreicht – es war ihm gelungen, Reiskekse zu backen, ähnlich wie die, die seine Großmutter zu machen gepflegt hatte – sie waren knackig, ähnlich wie die Kekse, die in dem Buch beschrieben waren, jedoch fehlte ihnen jegliche Süße – als ihn ein tosender Lärm aufblicken ließ. Er eilte vor die Tür und traute seinen Augen nicht. Ein grün geschupptes riesenhaftes Wesen flog über seinen Reisfeldern und schnaubte wütend Feuer. Am gezackten Schwanz und dem Muster auf den Flügeln erkannte Eliha, dass es der Drache des Südens sein musste.
„Haben sich denn alle Götter gegen mich verschworen?“, klagte Eliha. Der letzte aus seiner Familie, der einen Drachen beobachtet hatte, war sein Großvater gewesen, der die Geschichte oft erzählt hatte. Und jetzt flog eben dieser Drache über Elihas Feldern und verwüstete sie.
Eliha war nicht der einzige, der von dem Unglück betroffen war. Der Drache flog am nächsten Tag weiter zu den Feldern von Jonathan und Bogobus, und blieb insgesamt mehrere Wochen im Tal der guten Hoffnung, wobei er noch mehrere Male zu Elihas Grund zurückkehren würde. Bei Treffen waren die Bauern sich einig, dass es sich um den von den Priestern angekündigten Großen Flug handeln musste. Dass es sich auf diese Art um ein benennbares Naturphänomen handelte, und dass er nicht als einziger davon betroffen war, beruhigte Eliha irgendwie. Vielleicht auch ein bisschen zu sehr.
Als der Drache nach einer gefühlten Ewigkeit endlich endgültig zurück in den Süden flog, war von den mühsam angebauten Reisfeldern im Tal nicht mehr viel übrig. Von Elihas Feldern waren 3 komplett verwüstet, 2 teilweise verwüstet und nur eines war mehr oder weniger unbeschadet geblieben. Unmöglich würde er …
usw.
Nachdem die ersten beiden Kapitel ausreichen müssten, um jegliche Zweifel am schreiberischen Geschick des Autors zu beseitigen, wird er darauf verzichten, den Rest der Geschichte komplett auszuformulieren, und ihn stattdessen stichwortartig in einem dritten Kapitel zusammenfassen. Der Leser möge es als raffiniertes und gewagtes Stilmittel verstehen.

Kapitel3

Eliha versucht weiterhin, auf Basis von Reiskeksen Cookies herzustellen, statt wie die anderen Bauern sich ordentlich von der Krise zu erholen - kriegt es aber nicht hin

Herzog ist unzufrieden.

Herzog lädt Eliha vor, und Eliha denkt sich so: oh shit ich bin fukked!

Herzog bittet Eliha aber in Wahrheit um einen Gefallen:

Die Frau des Herzogs hat eines seiner 100 cookies aufgegessen. Da der Herzog allgemein als der „herzog der 100 cookies“ bekannt ist, befürchtet er Angriffe auf seine Autorität, wenn sich herumspricht, dass er nur mehr 99 hat.

Die Frau lässt er dafür exekutieren lolz

Aber anyway, von Eliha möchte er folgendes: Eliha soll auf abenteuerliche Weise ein Abenteuer bestehen und ein Monster besiegen (Bär/Löwe/Drache, w/e), um dem Herzog ein neues Cookie zu bringen.

Das gelingt Eliha natürlich. Er bringt dem Herzog das Cookie und wird dafür zu einem reichen Mann gemacht.

So jetzt an dieser Stelle kann man sich vorstellen, wir wären in einem neuen Kapitel (obwohl wir natürlich noch immer in Kapitel 3 sind, war ja keine neue Überschrift), denn es passiert ein bisschen ein Zeitsprung:

Es gibt eine Hungersnot im Volk und der Pöbel ist allgemein unzufriefen, weil er verhungern muss.

Es besteht eine allgemeine Wut gegen den Herzog, und Eliha kanalisiert diese, indem er darauf aufmerksam macht, dass irgend so ein Kind nicht sterben hätte müssen, wenn es eines der cookies des Herzogs zum Essen gehabt hätte (welche der Herzog in Vitrinen in seiner Burg aufbewahrt.)

Revolution!

Eliha tötet den Herzog und isst seine cookies.

The end
 
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