Was ist denn hier passiert?
Warum kann man es nicht verstehen, dass in Diskussionen die Einbeziehung der anderen Person in die Argumente ein Tabu ist und in den meisten Fällen zu nichts führt?
Was die Pädophilie-Sache angeht:
Der Besitz und die Verbreitung ist deshalb strafbar, weil man sich dadurch erhofft, die Produktion des Materials zu stoppen und somit Kinder zu schützen. Derjenige, der damit erwischt wird, müsste erst einmal zeigen, dass er dem Hersteller in keinster Weise wirtschaftlich oder auf sonstige Weise in Verbindung steht. Desweiteren macht man sich schon deshalb strafbar, weil man davon ausgehen muss, dass es sicher nicht im Interesse der betroffenen Kinder geschah und (juristisch ausgedrückt) die Rechte der Bilder deshalb sowieso nicht übertragbar sind.
Die Frage ist, wie präventiv die Polizei agieren darf. Das eine Extrem wäre, dass die Polizei nur auf Anzeige hin arbeiten darf. Das andere Extrem wäre, dass sie beliebig ermitteln darf, auch ohne Anfangsverdacht.
Es ist schwierig da eine klare Position zu verteidigen. Was sicher ist, ist, dass es keine Frage eines Tausches von Freiheit gegen Sicherheit ist. Mehr Staatsgewalt bedeutet ja nicht, dass man sicherer ist (Taten des Staates selbst reduzieren dann irgendwann die eigene Sicherheit). Genauso bedeutet weniger Staatsgewalt nicht, dass man freier ist, die eigenen Rechte werden ja nicht mehr in dem Maße verteidigt.
Die einzige Frage ist, wie
objektiv das Gesetz angewendet wird. Kann der Staat jeweils sein Handeln begründen oder setzt er seine Gewalt willkürlich ein?
Es ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, dass der Staat auch Computer durchsucht. Gegen nicht objektive Anwendung dieser Befugnis ist allerdings etwas einzuwenden.
Und natürlich beisst sich das Gesetz mit dem Verhalten des Staates, das nicht auf objektiven Gesezen beruht.
Natürlich werden wir sehen, dass Onlinedurchsuchung und Vorratsdatenspeicherung z.B. dazu benutzt wird, Steuersünder (o.ä., gibt reihenweise nicht objektive Gesetze / Straftaten, wem mein Beispiel nicht zusagt füge eine andere ein) zu verfolgen.
Dann aber zu sagen, dass man deshalb diese Mittel nicht will ist nicht unbedingt richtig. Wenn man etwas für die Freiheit tun will, sollte man dafür sorgen, dass der Einsatz der legitimen Mittel objektiv erfolgt - und sich nicht grundsätzlich gegen die Mittel stellen. Es ist nun mal kein Freiheitsgewinn, wenn man der Strafverfolgung Steine in den Weg legt.
Ich würde es evtl mit Atomkraftwerken vergleichen. Es hilft nichts für oder gegen Atomkraftwerke zu sein, wofür man sein sollte, ist, dass die Atomkraftwerke möglichst sicher laufen.
Insgesamt wäre wohl der beste Maßstab, wie weit der Staat über die Polizei in die Privatsphäre eindringen darf, der, wie objektiv die Gesetze geschrieben sind und ausgeführt werden.
Man kann nicht ohne Einschränkung dafür oder dagegen sein.
Übrigens:
Nur weil du paranoid bist, heißt das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind.