Ich fahr auch gern mal auf der AB die üblichen "20 drüber" oder auf der Landstraße/im Ort eben 10 mehr. Nur dieses "ich kann doch alles einsehen" kann ich halt als Argument nicht mehr gelten lassen, dafür hab ich viel zu viele Fälle erlebt die diese Art der Argumentation völlig obsolet machen. Das Miese bei einem Unfall ist halt oft, dass es einen völlig überraschend trifft und jeder der nicht professioneller Rennfahrer ist der reagiert da entweder einfach gar nicht mehr oder instinktiv. Das heisst es ist völlige Glückssache was am Ende bei rauskommt. Die sitzen eher auf dem Vordermann, in der Bushaltestelle, auf dem Gehweg oder im Graben als sie "ups" sagen können und dann macht es einfach einen gigantischen Unterschied ob der Einschlag mit 30 oder 60km/h erfolgt ist. Gerade für diejenigen die ggf. getroffen wurden.
Das heisst, wer in eine 30er Zone einfährt der soll ja keine Vollbremsung auf Strich 30 machen aber auf jeden Fall nicht in völlig unangebrachter Selbstsicherheit weiter auf 60 bleiben weil "ich seh ja alles!". Einfach Fuß vom Gas, rollen lassen, aufmerksam und bremsbereit sein. Bis man wieder raus ist aus der Zone, die sind ja in aller Regel auch nicht riesig.
Dieses "Die Straße ist gut einsehbar!" ist meinetwegen auf der AB oder Landstraße wo sich kaum bis keine Menschen am Straßenrand aufhalten ein Argument, wer sich selbst ein Gefahr bringen will, immer gib ihm. Wenn mir da ein Reifen platzt, 'ne Radaufhängung bricht oder Vogel in die Windschutzscheibe klatscht hab ich ja die Folgen zu tragen. Aber in der Stadt wo immer wieder zwischen zwei Autos ein Mensch herlaufen kann den man vorher nicht sehen konnte oder wo hinter dem Zaun am Straßenrand (den man mit 60 durchschlägt wie ein Blatt Papier) 'ne Familie sitzt oder oder oder, da ist das einfach dumm³. In einer 30er Zone zählt "ich kann alles einsehen" garnichts, weils einem im Fall der Fälle kaum was bringt, weil man gar keine Kontrolle mehr hat um noch irgendwas zu beeinflussen.