Bewerbungsgedöns

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Für fast alles, was man braucht, gibts jemanden, der macht, dass es passiert - innerhalb vernünftiger Grenzen.

Ein paar Beispiele: man braucht ein Buch, welches es nicht in der eigenen Bib gibt und in der Fernleihe vergriffen ist. In der Kanzlei habe ich es morgen auf dem Tisch, in der Uni dauert es ewig, wenn gerade das "Bücherbudget" für den Lehrstuhl leer ist. Wenn mein Rechner kaputt ist oder einfach zu langsam, habe ich sofort einen neuen, in der Uni kriegte man dann erstmal das was da ist, Wochen später kam jemand von der IT mit nem "neuen" Rechner, der im Grunde der Alte war. Da ich privat ein Macbook genutzt habe, war es ein riesen Akt Software dafür über die Uni zu bekommen und erst recht Hardware wie zB einen HDMI Adapter, damit ich in Lehrveranstaltungen meinen Laptop an den Beamer anschließen konnte (klar, ich könnte auch selbst 25 Euro ausgeben, was ich im Endeffekt auch tun musste, aber eigentlich brauchte ich das Ding nur für die Arbeit). Dann dieses formalistische, wenn man zB Urlaub beantragen will, muss man irgend nen Zettel ausfüllen, den muss dann der Prof unterschreiben, dann geht das an die Verwaltung usw. In der Privatwirtschaft spreche ich das bilateral mit meinem Chef ab und bin weg. Also das sind nur ein paar Beispiele, die mir so ad hoc einfallen, die mich genervt haben.
 
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Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, dass das am Umfeld Uni liegt, sondern an der Größe. Kanzleien sind naturgemäß eher kleine Unternehmen, da geht so etwas immer schneller und unbürokratischer. In einer Firma mit mehreren tausend Mitarbeitern kommt man auch nicht "einfach so" an ein Buch oder Hardware. Da darf man auch nicht mal eben seinen privaten USB-Stick im Büro anschließen.
Kurz gesagt: je größer, desto umständlicher.
 

parats'

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Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, dass das am Umfeld Uni liegt, sondern an der Größe. Kanzleien sind naturgemäß eher kleine Unternehmen, da geht so etwas immer schneller und unbürokratischer. In einer Firma mit mehreren tausend Mitarbeitern kommt man auch nicht "einfach so" an ein Buch oder Hardware. Da darf man auch nicht mal eben seinen privaten USB-Stick im Büro anschließen.
Kurz gesagt: je größer, desto umständlicher.

Die Größe eines Unternehmens hat damit nicht zwangsläufig was zu tun.
Wir sind hier 10k Mitarbeiter und haben einen zentralen Einkauf samt e-shop. Wenn ich als MA dort was für die Arbeit kaufe, kriegt mein vorgesetzter automatisch eine Mitteilung zur Freigabe und über die Kostenstellen werden entsprechend die Budgets aller Abteilungen belastet. Für die Verwaltung des Budgets sind die Abteilungen selbst verantwortlich und müssen entsprechenden Bedarf beim Budget einkalkulieren - ist es dennoch leer geht es eben zur nächsten Instanz zur Freigabe. Ist was nicht im e-shop verfügbar, gibt es eine E-Mail an den zentralen Einkauf und der bestellt entsprechend bei Amazon & co..
Alles was über Abschreibungen läuft, wird gesondert beantragt und da dauert es in der Tat mal zwei Wochen bis neue Notebooks ankommen. Das liegt dann aber am fitting ("Installationsstraße").
 

Deleted_228929

Guest
Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, dass das am Umfeld Uni liegt, sondern an der Größe. Kanzleien sind naturgemäß eher kleine Unternehmen, da geht so etwas immer schneller und unbürokratischer. In einer Firma mit mehreren tausend Mitarbeitern kommt man auch nicht "einfach so" an ein Buch oder Hardware. Da darf man auch nicht mal eben seinen privaten USB-Stick im Büro anschließen.
Kurz gesagt: je größer, desto umständlicher.
Ob es pauschal an der Größe liegt, kann ich nicht sagen, aber dass private Konzerne nicht per se unbürokratischer sind als eine Behörde deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Bei meinem vorherigen Arbeitgeber (Großbank) lief z.B. der Urlaubsantrag exakt genauso ab wie in der Behörde, in der ich jetzt arbeite. Es ist sogar dasselbe System. Und man durfte dort in der Tat nicht mal eben private Hardware anstöpseln - du muss erst von der IT zugelassen werden. Anderes Bsp.: Mein Chef hat mal erzählt, dass er mal einen USB-Stick in der Arbeit hatte liegen lassen und wollte den an einem Samstag holen. Der Werkschutz hat ihn nach einigem zureden ausnahmsweise (!) reingelassen, aber nur in Begleitung, die pedantisch darauf geachtet hat, dass er nur direkt zu seinem Arbeitsplatz geht und den Stick dort abholt und sonst nichts anfasst. Behörde: 24/7 offen, da kannst du auch Sonntag nachts um zwei Uhr rein und arbeiten, wenn du Bock hast. Arbeitszeit würde atm sogar gezählt werden. :D
 
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@parats:
Das ist bei uns ähnlich. Aber in einer kleinen Firma ruft man maximal selbst bei der IT an und sagt, die sollen mal bitte dieses oder jenes bestellen. Oder man bestellt es direkt selbst.
Bei uns wählt man aus dem internen Shop aus, das muss dann von IT und Vorgesetztem genehmigt werden. Kann schon mal passieren, dass man 3 Monate auf eine Maus wartet, weil irgendwo eine Unterschrift hängen geblieben ist :ugly:

Beim Urlaub genauso (weil Heator das angesprochenen hat): den spreche ich mit dem Chef ab, dann muss ich es im System beantragen. Daraufhin müssen HR und mein Chef das noch offiziell genehmigen. Bei einer 50-Mann-Firma sprichst du das einfach nur mit dem Chef mündlich ab und fertig.
Im Unternehmen ist im Vergleich zur Uni höchstens vielleicht mehr "Zug" drin, wodurch Genehmigungen schneller abgearbeitet werden.
 

parats'

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Okay, so ist es hier mitnichten. Ich habe eigentlich nie länger als 2 Wochen auf Hardware und nur wenige Tage auf Urlaub gewartet.
Aber ja, bei Kleinbetrieben gibt es sowas natürlich nicht.
 
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@Heator

Strange. Also gewisse Dinge (Hardware/Beamer) kenne ich aus Berichten auch hier. Bei meiner Frau am Institut (selbe Uni) sind zum Teil Vorlesungen ausgefallen, weil die Tutorin den Termin vercheckt hatte und die Lehrkraft weder wusste, wie man an einen von zwei mobilen Beamern im ganzen Gebäude kommt, noch wie man ihn anschließt und Laptop vom AG, lol, als ob - aber das ist halt Fachbereich Kunstwissens chaft/Architektur ... Die haben afaik nicht mal eigene WiMi-Stellen.

Der Technik-Service ist da bei uns eher vorbildlich, wenn auch nicht immer perfekt. Die Probleme, die es gibt, liegen eher an der teils maroden Substanz als an schlechter Orga - elektrische Tafeln aus den 80ern, why? oO

Urlaub z.B. ist ein Nichtproblem, weil es während der Lehrveranstaltungen obviously nicht in Frage kommt und außerhalb davon ein No-Brainer ist. Theoretisch muss es zwar durch die Verwaltung, praktisch genügt ein Okay von Chef, das sich auf ein Abnicken beschränkt, solange es keinen Terminkonflikt gibt.
 
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